Organisation und Verfahren im Recht der Industrie- und Handelskammern
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Organisation und Verfahren im Recht der Industrie- und Handelskammern
Eine interdisziplinäre Studie unter Berücksichtigung organisationssoziologischer Einsichten
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1489
(2023)
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About The Author
Christian Karl Petersen legte nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel 2017 die Erste Juristische Prüfung ab. Anschließend arbeitete er zunächst als Referent im Geschäftsbereich des Präsidenten des Schleswig-Holsteinischen Landtags und sodann als Geschäftsführender Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lorenz-von-Stein-Institut für Verwaltungswissenschaften. Zugleich begann er sein Dissertationsvorhaben, mit dem er 2022 von der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel zum Doktor der Rechte promoviert wurde. Nach Abschluss des zweiten juristischen Staatsexamens im Bereich des OLG Schleswig, ist er, im Anschluss an eine Tätigkeit als Rechtsanwalt in einer deutschen Wirtschaftskanzlei in Hamburg, in der Energiewirtschaft angestellt.Abstract
Die IHK verfügt als Teil der sog. funktionalen Selbstverwaltung über eine Tradition, die das Deutsche Kaiserreich überdauert. Ihr Wort hat Bedeutung, wenn es gilt, die wirtschaftspolitischen Entschließungen des Staates durch die berufsmäßige Erfahrung der Gewerbetreibenden zu unterstützen. Der gute Ruf speist sich mit Berechtigung aus der Sachkunde, welche die Organisation zu aggregieren imstande ist. Dies alles darf weder gegen eine interdisziplinär informierte Rechtskritik noch Reformen immunisieren. Der abstrakt positive Leumund gerät aber in Bedrängnis, wenn man die Hauptaufgabe der IHK an ihrem Organisationsdesign spiegelt, Recht und Realität aufeinander bezieht, Pfadabhängigkeiten in Rechnung stellt, den Ursprüngen gerichtlicher Verfahren nachspürt, dominierende Erzählungen auf ihre Überzeugungskraft hin abklopft und Anfragen betreffend die Funktionalität von Pflichtverbänden nicht nur mit Verweisen über den Inhalt der »ständigen Rechtsprechung« und »herrschenden Meinung« begegnet.Ausgezeichnet mit dem Preis der Kieler Doctores Iuris.»The Organizational and Procedural Law of the German Chamber of Industry and Commerce. An Interdisciplinary Study with Insights of Organizational Sociology«: This study was prompted by evidence of indifference among CCI members in Germany. It suggested a dysfunctional understanding of the judicial system as well as persisting social problems. When examining the relationship between CCI's central administrative task and its organizational design questioned the positive reputation of CCI. The problems of a lack of oversight and competence, especially pronounced in compulsory associations, has yet to be recognized as a critical factor in organizing.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 17 | ||
A. Einführung | 23 | ||
B. Entstehungsgeschichte der gegenwärtigen Organisationsform | 29 | ||
I. Die Entstehung der preußischen Handelskammern (1800–1848) | 29 | ||
II. Verordnung über die Errichtung von Handelskammern. Vom 11. Februar 1848 | 32 | ||
III. Gesetz über die Handelskammern. Vom 24. Februar 1870 | 33 | ||
IV. Weiterentwicklung ab 1897 – Pervertierung zwischen 1933 und 1945 | 35 | ||
V. Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg | 37 | ||
VI. Die Entstehung des IHKG – Zu der Idee paritätisch besetzter Wirtschaftskammern | 39 | ||
C. Der Auftrag gewerbliche Interessenrepräsentanz | 42 | ||
I. Der rechtshistorisch angeleitete Sinn- und Zweckgehalt | 43 | ||
1. Die Aufgabenverantwortung der Handelskammern als institutionelles Arrangement | 43 | ||
2. Pflichtmitgliedschaft und Gesamtinteresse als Bestandteile des institutionellen Arrangements | 46 | ||
3. Die kaufmännischen Korporationen als nachteilige Organisationsform | 48 | ||
4. Zwischenfazit: Die Pflichtmitgliedschaft als Rechtsbegünstigung? | 49 | ||
5. Sinn- und Zweckgehalt von § 1 Abs. 1 IHKG | 50 | ||
6. Das gewerbepolitische Mandat im Kontext gegenwärtiger Politikberatung | 51 | ||
7. Unterstützung, Beratung und Interessenrepräsentanz als Hauptaufgabe | 52 | ||
a) Betonung oder Trennung der Funktionen – Demokratische Entscheidungsfindung und wirtschaftliche Interessen | 53 | ||
b) Vereinheitlichung der Terminologie | 56 | ||
II. Typik interessenrepräsentierender Tätigkeiten | 58 | ||
1. Adressaten | 59 | ||
2. Eigeninitiative und Handeln auf Nachfrage | 60 | ||
3. Instrumente und Handlungsformen | 62 | ||
4. Interessenrepräsentanz in Gegnerschaft zu organisierten Interessen | 63 | ||
5. Atypische Sachverhalte | 64 | ||
III. Rechtsrahmen | 65 | ||
1. Verfassungsrecht | 65 | ||
a) Interessenrepräsentanz als legitime öffentliche Aufgabe | 65 | ||
aa) Grundlagen des Staatsaufgabendiskurses | 65 | ||
bb) Konrad Redeker: Interessenrepräsentanz als rein gesellschaftliche Aufgabe | 66 | ||
cc) Legitime öffentliche Aufgaben als verfassungsrechtlicher Prüfungsmaßstab | 67 | ||
dd) Interessenrepräsentanz als Teilhabe an der Staatsaufgabe Wirtschaftsförderung | 68 | ||
b) Verfassungsrechtlicher Schutz frei gebildeter Interessenvertretungen | 69 | ||
aa) Die grundrechtsrelevante Privilegierung der interessenvertretenden Körperschaften | 70 | ||
bb) Maßgaben des BVerfG | 72 | ||
c) Verletzung der negativen Meinungsfreiheit durch konfligierende Interessenstandpunkte der Kammerzugehörigen? | 72 | ||
d) Schutz des freien Verbandswesens durch verfassungskonforme Auslegung der Aufgabe? | 74 | ||
e) Die Vereinbarkeit der Pflichtmitgliedschaft in der IHK mit höherrangigem Recht | 75 | ||
aa) Bestimmung des entscheidungserheblichen Grundrechts | 76 | ||
bb) Pflichtmitgliedschaft als ausschließliche Erweiterung des Rechtskreises? | 79 | ||
cc) Kritik an der Rechtsprechung des BVerfG | 83 | ||
(1) Vernachlässigung von verfassungs- oder rechtsvergleichenden Erwägungen | 84 | ||
(2) Überbetonung der Trittbrettfahrer-Problematik (Logik kollektiven Handelns) | 86 | ||
dd) Grundfreiheiten, Grundrechte-Charta der EU und EMRK | 88 | ||
ee) Die Grundrechte der Kammerzugehörigen als Fundament eines öffentlich-rechtlichen Unterlassungsanspruchs | 90 | ||
(1) Begründung des mitgliedschaftlichen Unterlassungsanspruchs | 91 | ||
(2) Der Austrittsanspruch aus der Dachvereinigung als besondere Ausprägung | 93 | ||
(a) Begründung des Anspruchs (BVerwGE 154, 296) | 94 | ||
(b) Novum oder „alter Wein in neuen Schläuchen“? | 96 | ||
(c) Der Austrittsanspruch gegen den DIHK | 97 | ||
(d) Reaktionen des DIHK und der weitere Gang des Verfahrens | 98 | ||
(e) Verpflichtung zum Austritt aus dem DIHK (BVerwGE 169, 375) | 101 | ||
(3) Der Unterlassungsanspruch als „Kompensation“ für die Pflichtmitgliedschaft? | 103 | ||
f) Grenzen staatlicher Öffentlichkeitsarbeit | 104 | ||
aa) Beschreibung der besonderen Problemlage | 105 | ||
bb) Leitlinien des BVerfG: Die Beschlüsse „Glykol“ und „Osho“ | 106 | ||
cc) Notwendigkeit der sachlichen, richtigen, objektiven und vollständigen Information | 108 | ||
dd) Schlussfolgerungen für die Verwaltungspraxis | 110 | ||
(1) Sachlichkeit | 111 | ||
(2) Richtigkeit, Objektivität und Vollständigkeit | 112 | ||
g) Pflichtmitgliedschaftliche Verfassung – Schutz vor institutioneller Majorisierung | 113 | ||
h) Die Lehre von der gesellschaftlichen Selbstverwaltung | 116 | ||
2. IHKG | 117 | ||
a) Verbandskompetenz | 118 | ||
aa) Kein allgemeinpolitisches Mandat | 118 | ||
bb) Inhalt des gewerbepolitischen Mandats | 121 | ||
cc) Das gewerbepolitische Mandat im Spiegel der Rechtsprechung | 123 | ||
b) Regionale Gebundenheit | 125 | ||
c) Verkürzung des Mandats durch § 1 Abs. 5 IHKG | 127 | ||
aa) Rechtstheoretische Erläuterung | 127 | ||
bb) Das Verständnis der Rechtswissenschaft | 128 | ||
cc) Das Verständnis der Verwaltungsgerichte | 130 | ||
dd) Eigener Standpunkt | 130 | ||
d) Form | 132 | ||
aa) Sachlichkeit und Objektivität | 132 | ||
bb) Die Formgebote im Spiegel der Rechtsprechung | 133 | ||
e) Zurechnung von Interessenäußerungen zur öffentlich-rechtlichen Sphäre | 134 | ||
IV. § 1 Abs. 1 IHKG – Eine abschließende Normanalyse | 136 | ||
1. Stand der Diskussion | 136 | ||
2. Weitgehende Unvereinbarkeit mit vergangenen und gegenwärtigen Gesetzesstrukturen | 139 | ||
3. Kollektivbegriff, Relativität und Ausfüllungsbedürftigkeit | 141 | ||
4. Der Interesseterminus als Herausforderung für die Rechtsmethodik | 143 | ||
5. Fazit | 146 | ||
D. Analyserahmen | 147 | ||
I. Organisationssoziologische Einsichten | 147 | ||
1. Organisationsbegriff | 147 | ||
2. Organisationsforschung und Organisationssoziologie | 149 | ||
3. Organisationsbegriff und Recht | 150 | ||
4. Organisationen, Kommunikationskanäle und die Unmöglichkeit eines langlebigen Designs – „Exit, Voice, and Loyalty“ (Albert O. Hirschman) | 151 | ||
a) Rekonstruktion des Arguments | 152 | ||
aa) Einleitung und Überblick über die bisher vertretenen Lehrmeinungen, 1. Kapitel | 152 | ||
bb) Abwanderung, 2. Kapitel | 157 | ||
cc) Widerspruch, 3. Kapitel | 158 | ||
dd) Eine besondere Schwierigkeit bei der Verbindung von Abwanderung und Widerspruch, 4. Kapitel | 160 | ||
ee) Wie Monopole aus der Konkurrenz Nutzen ziehen können, 5. Kapitel | 162 | ||
ff) Eine Theorie der Loyalität, 7. Kapitel | 163 | ||
gg) Das Problem der optimalen Mischung von Abwanderung und Widerspruch, 9. Kapitel | 164 | ||
hh) Reflexive Betrachtungen | 166 | ||
b) Rezeption und Kritik | 167 | ||
c) Eigene Überlegungen | 170 | ||
5. Organisationen und Oligarchie – „Soziologie des Parteiwesens“ (Robert Michels) | 172 | ||
a) Rekonstruktion des Arguments | 172 | ||
b) Rezeption, Kritik und notwendige Modifizierungen | 175 | ||
6. Pflichtverbände und Oligarchisierung | 177 | ||
a) Verknüpfung von Zweck- und Motivationsstruktur bei freiwilligen Organisationen | 177 | ||
b) Trennung von Zweck- und Motivationsstruktur bei Pflichtverbänden | 179 | ||
7. Organisatorischer Zielkonflikt – Staat und organisierte Interessen | 181 | ||
8. Schlussfolgerungen für die juristische Diskussion – Methodik der Studie | 185 | ||
a) Strategien zur Vereinbarkeit von Recht und Realität | 186 | ||
b) Eine lebendige Organisationskultur kann nicht verordnet werden | 188 | ||
II. Integration der organisationssoziologischen Einsichten in juristische Kategorien | 190 | ||
1. Maßgebliche Begriffe des Verwaltungsorganisationsrechts | 192 | ||
2. Das Kollegialprinzip | 195 | ||
III. Der Grundsatz funktionsgerechter Organisationsstruktur | 196 | ||
1. Materieller Gehalt | 196 | ||
2. In der Verwaltung | 198 | ||
3. Als verfassungsrechtlicher Kontrollmaßstab? | 200 | ||
4. Optimierungsgebot für effektive, effiziente, konsistente, rationale und resiliente Entscheidungsstrukturen | 202 | ||
IV. Demokratieprinzip und funktionale Selbstverwaltung | 205 | ||
1. Funktionale Selbstverwaltung – Begriff, Typik und Differenzierungsmöglichkeiten | 206 | ||
2. Bedeutungsschichten des Selbstverwaltungsprinzips | 208 | ||
3. Das Selbstverwaltungsprinzip bei den interessenvertretenden Körperschaften | 211 | ||
4. Vereinbarkeit von funktionaler Selbstverwaltung und Demokratieprinzip | 213 | ||
a) Funktionale Selbstverwaltung ist Verwaltung im Sinne des Grundgesetzes | 215 | ||
b) Auflösung des Konflikts | 216 | ||
aa) Drei Strategien über die Vereinbarkeit mit dem Demokratieprinzip | 217 | ||
bb) Die Auffassung des Bundesverfassungsgerichts (BVerfGE 107, 59) | 219 | ||
cc) Anwendung auf die IHK | 221 | ||
c) Demokratieprinzip als Optimierungsgebot: Der Grundsatz innerorganisatorischer Demokratie | 222 | ||
V. Parlamentsvorbehalt und funktionale Selbstverwaltung | 224 | ||
1. Parlamentsvorbehalt als Delegationsverbot | 224 | ||
2. Regelungspflichten des Parlaments und Satzungsautonomie im Zwiespalt | 225 | ||
3. Was ist wesentlich für die funktionale Selbstverwaltung? | 227 | ||
a) Indikatoren zur Bestimmung der Reichweite des Parlamentsvorbehalts | 228 | ||
b) Auffassungen über die zutreffende Verteilung der Rechtsetzungsbefugnis | 229 | ||
c) Kritik | 231 | ||
4. Eigene Erwägungen unter besonderer Berücksichtigung des IHK-Rechts | 232 | ||
a) Schutz von Minderheiten, fehlende Exit-Option und Überbetonung der Satzungsautonomie | 233 | ||
b) Füllung der Leerstellen mit Mustertexten als Rechtsproblem – Ankereffekt und Framing | 234 | ||
c) Erfordert das Selbstverwaltungsrecht der IHK eine weitreichende Delegation der Regelungsbefugnis? Zum verfassungsrechtlichen Schutz der IHK | 238 | ||
d) Zwischenfazit und Plädoyer für eine Wiederentdeckung des Gesetzgebers | 241 | ||
VI. Vorrang des Gesetzes, Normkollisionen und Fehlerfolge bei Satzungen | 242 | ||
E. Das Organisations- und Verfahrensrecht de lege lata und de lege ferenda | 244 | ||
I. Die Wahl zur Vollversammlung und die Repräsentationsidee in der IHK | 244 | ||
1. Grundlagen der Wahl | 247 | ||
a) Die Gruppenwahl | 250 | ||
b) Beispielhafte Ausgestaltung der Gruppenwahl | 251 | ||
c) Vereinbarkeit mit dem Grundsatz allgemeiner Wahlrechtsgleichheit | 253 | ||
d) Zwischenfazit: Notwendigkeit einer fortlaufenden Prüf- und Änderungspflicht für das Wahlverfahren der IHK | 255 | ||
2. Die mittelbare Wahl | 256 | ||
a) Unterscheidung von vier Konstellationen der mittelbaren Wahl | 257 | ||
b) Die Zuwahl als Rechtsproblem | 259 | ||
aa) Rechtmäßigkeit der Zuwahl | 260 | ||
(1) Stimmen über die Rechtmäßigkeit der Zuwahl | 260 | ||
(2) Zuwahl aufgrund der Reputation des Zuzuwählenden? | 263 | ||
bb) Kritik und eigene Auffassung | 264 | ||
(1) Unvereinbarkeit der Rechtsprechung mit den Maßstäben juristischer Methodik | 264 | ||
(2) Demokratisches Prinzip | 265 | ||
(3) Parlamentsvorbehalt | 268 | ||
(4) Gleichzeitigkeit von unmittelbarer Wahl und Zuwahl | 268 | ||
(5) Organisationssoziologische Aspekte | 269 | ||
c) Rechtmäßigkeit der mittelbaren Nachfolgewahl | 271 | ||
3. Friedenswahlen | 272 | ||
a) Erscheinungsformen und Fragwürdigkeit der Terminologie | 272 | ||
b) Friedenswahlen in der IHK | 273 | ||
c) Rechtmäßigkeit | 273 | ||
aa) Vereinbarkeit mit dem Wortlaut von § 5 IHKG | 273 | ||
bb) Vereinbarkeit mit dem Grundsatz innerorganisatorischer Demokratie | 275 | ||
cc) Auseinandersetzung mit den Meinungen über die Zulässigkeit der Friedenswahl | 276 | ||
d) Schlussfolgerungen für das Wahlrecht de lege lata | 277 | ||
4. Rechtsfolgen der Wahl | 278 | ||
a) Mitgliederzahl der Vollversammlung | 279 | ||
b) Dauer der Wahlperiode | 281 | ||
c) Repräsentationsaufgabe und umfassende Mitwirkungsrechte | 282 | ||
d) Ehrenamtliche Tätigkeit, verordnetes Stillschweigen und Teilnahmepflicht | 285 | ||
5. Das Desinteresse an den Wahlen zur Vollversammlung – Ursachen und Reaktionen | 290 | ||
a) Grundsätzliche Eignung interessendisparater Organisationen zur Stimulanz des Wahlrechts | 290 | ||
b) Vorzugswürdige Ausgestaltung der Wahl in Systemen organisierter Interessen | 292 | ||
aa) Minderheitenbegünstigung | 293 | ||
bb) Wahlketten, Zuwahl, Selbstvorschlag und Anzahl der Wahlgruppen | 294 | ||
cc) Online-Wahlen | 295 | ||
c) Unmöglichkeit einer isolierten Betrachtung des Wahlsystems | 296 | ||
II. Die Vollversammlung | 297 | ||
1. Entscheidungskontext | 298 | ||
a) Vorsitz de lege lata | 299 | ||
b) Sitzungsfrequenz de lege lata | 299 | ||
c) Einberufung, Fristen, Aufstellung der Tagesordnung und Antragsrecht zur Tagesordnung de lege lata | 300 | ||
d) Erzwingen außerordentlicher Sitzungen de lege lata | 304 | ||
e) Schriftliche und elektronische Verfahrensweisen de lege lata | 305 | ||
f) Kritik | 307 | ||
aa) Sitzungsfrequenz | 308 | ||
bb) Mitteilung der Termine, Mindestladungsfrist und Qualität der Einladung | 310 | ||
cc) Tagesordnung, Antragsrecht und Nachschieben von Tagesordnungspunkten | 311 | ||
dd) Erzwingen außerordentlicher Sitzungen | 314 | ||
ee) Schriftliche und elektronische Verfahrensmodi | 314 | ||
2. Entscheidungsfindung | 317 | ||
a) Beschlussfähigkeit de lege lata | 317 | ||
b) Hilfsbeschlussfähigkeit und Eventualeinladung de lege lata | 318 | ||
c) Mehrheit de lege lata | 321 | ||
d) Form der Stimmabgabe de lege lata | 327 | ||
e) Kritik | 328 | ||
aa) Beschlussfähigkeit | 328 | ||
bb) Hilfsbeschlussfähigkeit | 329 | ||
cc) Majorität | 332 | ||
dd) Suspensives Vetorecht | 334 | ||
ee) Dirimierungsrecht | 335 | ||
ff) Form der Stimmabgabe | 336 | ||
III. Der Präsident und das Präsidium | 337 | ||
1. Mitgliederzahl des Präsidiums | 337 | ||
2. Zusammensetzung des Präsidiums – (Einschränkungen der) Wählbarkeit | 341 | ||
3. Amtszeit | 347 | ||
4. Abwahl | 350 | ||
a) Stand der Diskussion | 350 | ||
b) Wahl und Abwahl als Bestandteile der Kreations- und Kontrollfunktion der Vollversammlung | 352 | ||
c) Rechtslage | 353 | ||
5. Kontinuität der Organbesetzungen, Wegfall der Wählbarkeit und vorzeitiger Rückzug | 356 | ||
6. Der Präsident als Vorsitzender der ehrenamtlichen Organe, Sprecher der gewerblichen Wirtschaft sowie Inhaber von Ordnungsgewalt und Hausrecht | 358 | ||
7. Entscheidungsfindung im Präsidium | 361 | ||
IV. Der Hauptgeschäftsführer | 365 | ||
1. Eigengesetzlichkeiten der Bestellung | 367 | ||
2. Festlegung des Gehalts | 369 | ||
3. Monokratisch verfasstes Direktionsorgan mit Vertretungsmacht | 372 | ||
4. „Quasi-Rechtsaufsicht“? | 375 | ||
5. Stellung im organisatorischen Gesamtgefüge | 377 | ||
6. Abberufung de lege lata | 379 | ||
7. Abberufung de lege ferenda | 384 | ||
8. Verhütung von Phänomen einer Verwaltungsherrschaft | 384 | ||
9. Implikationen für den Dienstvertrag und die Einordnung als Verwaltungsakt | 386 | ||
V. Abbildung der Aufgabe Interessenrepräsentanz im Binnenrecht | 388 | ||
1. Was ist das Gesamtinteresse im Sinne von § 1 Abs. 1 IHKG? | 388 | ||
2. Verfahren | 390 | ||
a) Ermittlung des Gesamtinteresses zwischen repräsentativen und responsiven Strukturen | 390 | ||
b) Responsivität im Rahmen der Aufgabe Interessenrepräsentanz? | 393 | ||
c) Notwendiger Zusammenhang zwischen der Repräsentationsidee und der Aufgabe Interessenrepräsentanz | 396 | ||
d) Zum Verhältnis zwischen Gesamt- und Minderheitsinteressen | 397 | ||
aa) Die Berücksichtigung von Minderheitsinteressen in Rechtsprechung und Literatur | 397 | ||
bb) Die Aufgabe Interessenrepräsentanz fordert eine repräsentative Beratung | 400 | ||
cc) Medialisierung und Kult der Einigkeit als Gesetzeszweck? | 403 | ||
3. Kompetenzallokation in der IHK | 406 | ||
a) Grundsatz: Allzuständigkeit der Vollversammlung | 406 | ||
b) Rechtslage: Abweichende Verteilung zugunsten des Präsidiums | 406 | ||
c) „Weiche“ Faktoren und Annexkompetenz für die Vertretung in anderen Organisationen | 410 | ||
d) Wie viel Delegation ist zulässig? | 412 | ||
aa) BVerwG und Literatur | 413 | ||
bb) Konflikt mit dem Grundsatz funktionsgerechter Organisationsstruktur | 414 | ||
cc) Legale Selbstentmächtigung? | 416 | ||
dd) Ergebnis und Kritik: Notwendigkeit der tatsächlichen Lenkung der Selbstverwaltungskörperschaft durch die Vollversammlung | 417 | ||
ee) Der Hauptgeschäftsführer als Empfänger delegierter Kompetenzen? | 419 | ||
ff) Die Ausschüsse als Empfänger delegierter Kompetenzen? | 422 | ||
(1) Ausschüsse als nach innen wirkende Beratungsgremien | 422 | ||
(2) Die Regionalausschüsse der bayerischen Kammern | 425 | ||
4. Rechtsfolgen bei Verletzung des Binnenrechts | 426 | ||
VI. Kontrolle und andere Formen „guter“ Verwaltungsorganisation | 428 | ||
1. Die Staatsaufsicht: Die Kontrollbeziehung Staat – Organisation | 428 | ||
a) Staatsaufsicht als Notwendigkeit | 428 | ||
b) Staatsaufsicht de lege lata | 430 | ||
c) Verhältnis zum Individualrechtsschutz | 432 | ||
d) Gebietet die Aufgabe Interessenrepräsentanz einen Maßstab äußerster Zurückhaltung? | 433 | ||
e) Verwaltungspraxis | 435 | ||
2. Die Interorgankontrolle – Ausprägungen eines organisationsinternen checks and balances | 437 | ||
3. Der Unterlassungsanspruch: Die Kontrollbeziehung Kammerzugehörige – Organisation | 438 | ||
4. Interessenkollision und Befangenheit | 439 | ||
a) Grundlagen der Befangenheit | 440 | ||
b) Befangenheit de lege lata | 441 | ||
c) Befangenheit in der IHK? | 443 | ||
d) Notwendigkeit einer Regelung im Gesetz | 445 | ||
e) Befangenheit und die Aufgabe Interessenrepräsentanz | 446 | ||
f) Overlapping leadership und Wahrnehmung des Gesamtinteresses | 448 | ||
5. Transparenz | 452 | ||
a) Ideen- und Funktionsgeschichte staatlicher Transparenz | 453 | ||
b) Organisationsinterne Transparenz | 455 | ||
c) Transparenz de lege lata | 458 | ||
d) Kritik | 462 | ||
6. Informationsrechte | 467 | ||
a) Informationsrechte de lege lata (BVerwGE 120, 255) | 469 | ||
b) Trennung von Organ und Organmitglied als unzulässige Prozessstandschaft? | 472 | ||
c) Kritik | 473 | ||
VII. Vorschlag de lege ferenda | 475 | ||
F. Dachvereinigungen | 480 | ||
I. Typik der Assoziationen höherer Ordnung | 480 | ||
II. Die Erfassung der Dachvereinigungen mit den Mitteln des Rechts | 484 | ||
III. Öffentlich-rechtliche Spitzenorganisationen als Antwort auf das Rechtsproblem? | 488 | ||
IV. Dachvereinigungen im Angesicht einer sich diversifizierenden Wirtschaft | 489 | ||
V. Das IHKG n. F. nach dem Gesetz vom 7. August 2021 | 492 | ||
G. Zusammenfassung | 496 | ||
Literaturverzeichnis | 500 | ||
Sachverzeichnis | 545 |