Marktermöglichung durch Recht im Digitalen Zeitalter
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Marktermöglichung durch Recht im Digitalen Zeitalter
Editors: Freitag, Robert | Hoffmann, Jochen | Hofmann, Franz | Schmolke, Klaus Ulrich
Internetrecht und Digitale Gesellschaft, Vol. 43
(2023)
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About The Author
Franz Hofmann, LL.M. (Cambridge) ist seit November 2016 Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Recht des Geistigen Eigentums und Technikrecht an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Er wurde im Sommer 2016 an der Ludwig-Maximilians-Universität München habilitiert. Promoviert wurde er in Bayreuth, wo er zuvor Rechtswissenschaften studiert hat. Seine Interessenschwerpunkte sind die Grundprinzipien im Recht des Geistigen Eigentums und des Lauterkeitsrechts, Fragen der Rechtsdurchsetzung (»Law of Remedies«) und Haftungsfragen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Rechtsfragen der Digitalisierung (»digitales Urheberrecht«) und Rechtsfragen rund um »neue Medien« wie YouTube etc.Robert Freitag, Maître en droit (Bordeaux) absolvierte sein Studium an den Universitäten Göttingen, Bayreuth und Bordeaux. Im Jahr 2000 wurde er an der Universität Bayreuth mit einer kollisionsrechtlichen Arbeit promoviert und 2005 mit einer bankrechtlichen Schrift habilitiert. Von 2006 bis 2011 war er Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht an der Universität Hamburg, seit 2011 ist er Inhaber des Lehrstuhls für deutsches, europäisches und internationales Privat- und Wirtschaftsrecht an der Friedricht-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg. Die Forschungsschwerpunkte von Robert Freitag liegen im Bank- und Kapitalmarktrecht, dem Gesellschafts- und Sanierungsrecht sowie im Kollisionsrecht.Jochen Hoffmann ist nach Studium, Promotion (1998) und Habilitation (2005) in Bayreuth und einer Professur an der Universität Hamburg (2006-2009) Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsprivatrecht an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seine Interessenschwerpunkte sind das Gesellschaftsrecht, das Bankrecht, das Verbraucherrecht, das Antidiskriminierungsrecht und das Kartellrecht, jeweils insbesondere mit den europäischen und internationalen Bezügen.Nach dem Studium der Rechtswissenschaft und der Geschichte in Trier, Lausanne und Mainz wurde Klaus Ulrich Schmolke, LL.M. (NYU) 2003 mit einer gesellschaftsrechtlichen Arbeit an der Universität Mainz promoviert und habilitierte sich nach verschiedenen Stationen in Bonn, New York und Hamburg 2012 mit einem bürgerlich-rechtlichen Thema an der Bucerius Law School. Er ist seit 2013 Universitätsprofessor und Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Handels-, Gesellschafts- und Wirtschaftsrecht an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.Abstract
Der technologische Fortschritt in der digitalen Datenverarbeitung hat die vergangenen Jahrzehnte geprägt. Die Übersetzung dieser Innovationen in Produkte und Dienstleistungen verspricht Effizienzgewinne: Digitale Lösungen senken Transaktionskosten für die Marktteilnehmer und schaffen neue Produkte. Freilich begründet die digitale Transformation der Märkte auch erhebliche Risiken und Nachteile. Für Juristen stellt sich vor diesem Hintergrund sogleich die Frage nach einem hieraus folgenden rechtlichen Handlungsbedarf. Dabei gilt, dass Regeln »vordigitaler Märkte« auch für digitale Märkte zu erhalten sind. Wird die Aufgabe der Marktermöglichung durch das Recht erfüllt, kann das Recht auch für die digitale Ära Märkte simulieren. Diesen, gerade im digitalen Zeitalter umso mehr zusammenhängenden Aufgaben ist der vorliegende Band gewidmet.»Market Enabling through Law in the Digital Age«: The digital transformation of markets does not only yield welfare gains, but also entails substantial risks. The latter raise the question whether legal intervention is warranted. The starting point for an answer to this question is that efficient market rules of the pre-digital era should be applied in digital markets. The law can help to enable and preserve markets of this kind and, thereby, also provide the basis for market simulation through law. The present volume is therefore dedicated to both market making and market simulation, which are even more intertwined in the digital age.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Robert Freitag et al.: Marktermöglichung durch Recht im Digitalen Zeitalter. Eine Einführung | 7 | ||
I. Hintergrund und Anliegen | 7 | ||
II. Die digitale Transformation der Märkte – Ausprägungen | 8 | ||
1. Vermachtung durch Netzwerkeffekte | 8 | ||
2. Preispersonalisierung | 9 | ||
3. Daten als Entgelt | 10 | ||
4. Künstliche Intelligenz als Marktteilnehmer | 10 | ||
III. Reaktionen des Rechts: Marktermöglichung vs. Regulierung | 11 | ||
IV. Zu den Beiträgen in diesem Band | 17 | ||
Jochen Hoffmann / Franz Hofmann: Was sind digitale Märkte? | 19 | ||
I. Kennzeichen digitaler Märkte | 19 | ||
II. Systematisierung digitaler Märkte nach dem Maß der Digitalisierung des Leistungsaustausches | 23 | ||
1. Kategorie 1: Digitale Märkte für digitale Leistungen mit digitaler Gegenleistung | 23 | ||
2. Kategorie 2: Digitale Märkte für digitale Leistungen mit finanzieller Gegenleistung | 27 | ||
3. Kategorie 3: Digitale Märkte für nicht-digitale Produkte | 31 | ||
III. Fazit: Wettbewerbsbedingungen auf digitalen Märkten | 32 | ||
Andreas Maier/Siming Bayer: Künstliche Intelligenz als Marktteilnehmer. Technische Möglichkeiten | 37 | ||
I. Einführung | 37 | ||
II. Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz | 38 | ||
1. Überwachtes Lernen | 39 | ||
2. Unüberwachtes Lernen | 40 | ||
3. Verstärkungslernen | 41 | ||
III. Elektronische Märkte und Kommunikation | 42 | ||
IV. Nutzung und Verhalten der KI am Markt | 44 | ||
1. Ist der Einsatz von KI auf elektronischen Märkten vielversprechend? | 44 | ||
2. Kann KI illegale Methoden erlernen? | 46 | ||
Miriam C. Buiten: Desinformationsbekämpfung und Vielfaltsicherung durch Online-Plattformen. Ziele und Grenzen der EU-Plattformregulierung | 47 | ||
I. Einführung | 47 | ||
II. Informationsvielfalt und vertrauenswürdige Informationen | 49 | ||
III. Informationssteuerung durch Online-Plattformen | 52 | ||
IV. Bedenken hinsichtlich der auf Online-Plattformen verfügbaren Inhalte | 56 | ||
1. Illegale Inhalte | 57 | ||
2. Wachsende Sorge vor Desinformation | 60 | ||
3. Filter Bubbles | 64 | ||
V. Regulierung der Online-Regulierer | 66 | ||
1. E-Commerce-Richtlinie | 67 | ||
2. Ergänzende Regulierung | 69 | ||
3. Neue Regulierungsansätze | 74 | ||
VI. Ausblick | 79 | ||
Johannes W. Flume: On and off markets. Marktpreise als Referenzpunkte zivilrechtlichen Denkens | 83 | ||
I. Einführung | 83 | ||
II. Good Markets – Der Kaufvertrag als Marktaustausch | 85 | ||
1. Märkte als Rechtsprodukte | 87 | ||
2. Zu den privatrechtlichen Grundbedingungen freier Marktpreisbildung | 89 | ||
a) Prozedurale und materielle Vertragsgerechtigkeit | 90 | ||
b) Die Idee der objektiven Äquivalenz | 91 | ||
c) Zwei Formen einer kodifizierten privatrechtlichen Preiskontrolle | 92 | ||
3. „Rechenhaftigkeit“ im Zivilrecht | 93 | ||
a) Ein Beispielfall aus der Zeit der Pandemie | 94 | ||
b) Naturalerfüllung und Pekuniärersatz | 96 | ||
c) Kaufpreis und Marktpreis | 97 | ||
d) Zur rechnerischen Übersetzung des naturalen Leistungsaustauschs in eine Geldsumme | 98 | ||
e) Die rechtsdogmatische Verankerung der Berechnung des Pekuniarinteresses | 99 | ||
4. Die vollständige Virtualisierung des kaufrechtlichen Güteraustauschs an der Börse | 101 | ||
III. Bad Markets | 102 | ||
1. Fehlende Marktpreise – privatrechtliche Bewertungsfragen | 103 | ||
2. Dysfunktionale Märkte – zu marktordnendem und marktermöglichendem Regulierungsrecht | 104 | ||
IV. Zum Schluss | 108 | ||
Stefan Korch: Börsenpreise als Maßstab für Abfindungsleistungen | 111 | ||
I. Einleitung | 111 | ||
II. Der Aufstieg des Börsenpreises als Bewertungsmaßstab | 112 | ||
1. Durchbruch durch DAT/Altana | 113 | ||
2. Legislatorische Entwicklungen | 115 | ||
3. Berechnung der Abfindung mittels Börsenkurses | 116 | ||
4. Ursachen des Aufstiegs | 117 | ||
5. Zwischenstand | 118 | ||
III. Grenzen der Berücksichtigung | 118 | ||
1. Zu niedriger Börsenkurs | 119 | ||
a) Der Fall Rocket Internet | 119 | ||
b) Weitere Ausnahmen vom Börsenkurs? | 120 | ||
c) Defizit des Börsenkurses oder Defizit der Regelung? | 122 | ||
d) Fallgruppen irreführender Börsenkurse | 122 | ||
2. Überhöhte Börsenkurse | 124 | ||
a) Verfassungsrechtlicher Rahmen | 125 | ||
b) Legislativer Rahmen | 129 | ||
c) Ergebnis: Keine generelle Abweichung vom Börsenpreis | 130 | ||
3. Insolvenz der Gesellschaft | 130 | ||
IV. Ergebnis | 132 | ||
Autorenverzeichnis | 133 |