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Der »Zweckverband funktioneller Integration« nach Hans Peter Ipsen

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Kahl, W., Hüther, P. (2023). Der »Zweckverband funktioneller Integration« nach Hans Peter Ipsen. Ein Beitrag zur Begriffsgeschichte und zur Finalitätsdebatte in der Europawissenschaft. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58801-5
Kahl, Wolfgang and Hüther, Paul. Der »Zweckverband funktioneller Integration« nach Hans Peter Ipsen: Ein Beitrag zur Begriffsgeschichte und zur Finalitätsdebatte in der Europawissenschaft. Duncker & Humblot, 2023. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58801-5
Kahl, W and Hüther, P (2023): Der »Zweckverband funktioneller Integration« nach Hans Peter Ipsen: Ein Beitrag zur Begriffsgeschichte und zur Finalitätsdebatte in der Europawissenschaft, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58801-5

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Der »Zweckverband funktioneller Integration« nach Hans Peter Ipsen

Ein Beitrag zur Begriffsgeschichte und zur Finalitätsdebatte in der Europawissenschaft

Kahl, Wolfgang | Hüther, Paul

Wissenschaftliche Abhandlungen und Reden zur Philosophie, Politik und Geistesgeschichte, Vol. 109

(2023)

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About The Author

Wolfgang Kahl (born 1965) studied law and political science at the Universities of Augsburg, Munich and Speyer. He received his doctorate from the Law Faculty of the University of Augsburg in 1992 (dissertation: Umweltprinzip und Gemeinschaftsrecht, 1993). In 1999 he habilitated in Augsburg (habilitation: Die Staatsaufsicht, 2000) and in 2000 accepted a call to a chair in Public Law at the Law Faculty of the University of Giessen. In 2004 he accepted a call to the University of Bayreuth and in 2009 another call to the University of Heidelberg. There he has since been director of the Institute for German and European Administrative Law and the Research Center for Sustainability Law.

Paul Hüther (geb. 1996) studierte Rechtswissenschaft an der Universität Heidelberg. Seit 2020 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für deutsches und europäisches Verwaltungsrecht ebendort tätig und seit 2022 Rechtsreferendar am Landgericht Heidelberg.

Abstract

Über die Rechtsnatur der Europäischen Union wird seit langem politisch und wissenschaftlich gestritten; bis heute besteht insoweit kein Konsens. Zahlreiche, sich teils diametral entgegenstehende Konzepte wurden entwickelt, um die Europäischen Gemeinschaften bzw. die Europäische Union begrifflich zu erfassen. Bundesstaatlichen Ansätzen setzte der Hamburger Europarechtler Hans Peter Ipsen die nüchtern-technokratische Beschreibung der Gemeinschaften als »Zweckverbände funktioneller Integration« entgegen. Die vorliegende begriffsgeschichtliche Studie spürt der Genese und der Rezeption der Ipsen’schen Begriffsprägung im In- und Ausland nach und erörtert die Aktualität des »Zweckverbands«-Modells im Kontext aktueller europawissenschaftlicher Finalitätsdebatten, insbesondere vor dem Hintergrund der europäischen »Polykrise«.»The ›Special-Purpose Association of Functional Integration‹ According to Hans Peter Ipsen. A Contribution to the History of Concepts and to the Debate on finality in European Studies«: The question of its finality has accompanied the process of European unification since its beginning. Hans Peter Ipsen made a powerful contribution to this discussion with his technocratic description of the European Communities as ›special-purpose associations of functional integration‹. This study traces the genesis and reception of this concept and examines its topicality in the context of current debates on the finality of European integration.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorbemerkung 5
Inhaltsverzeichnis 7
I. Ausgangspunkt: Finalität der EU als Dauerthema 11
II. Methodik 15
1. Begriffsgeschichtlicher und interdisziplinärer Ansatz 15
2. Begriff des „Zweckverbands funktioneller Integration“ 16
3. Berücksichtigung der historischen Sachverhalte 17
4. Einbeziehung von Gegenbegriffen 18
III. Hans Peter Ipsen: Zur Person 20
IV. Genese des Begriffs in Ipsens Schriften 24
1. Erste Phase (1964–1968): „Zweckverband“ als Abwehrmodell 24
a) Deutscher Juristentag 1964 24
b) Gegenentwurf: Walter Hallsteins „unvollendeter Bundesstaat“ 29
2. Zweite Phase (1969–1972): Theoretische Fundierung und positive Beschreibung des Abwehrmodells 32
a) Klassischer Funktionalismus und Neofunktionalismus 32
b) Ausarbeitung im Lehrbuch 1972 36
aa) Zweckverband 36
bb) Funktionelle Integration 39
3. Dritte Phase (1970–1995): Verteidigung eines immer stärker von der europäischen Verfassungswirklichkeit entkoppelten Konzepts 41
a) Politische Aufbruchsstimmung auf europäischer Ebene 41
b) Kritik an Hans Heinrich Rupp 42
c) Reaktion auf gewachsene politische Spielräume der Gemeinschaftsgewalt 44
d) Ablehnung des „Staatenverbunds“ 47
V. Einflüsse auf Ipsens Begriff 49
1. Zweckverband 49
a) Kommunalrechtliche Wurzeln 49
b) Internationalrechtliche Wurzeln 50
2. Funktionelle Integration 53
3. Einfluss von Carl Schmitts „Großraumtheorie“? 58
VI. Verhältnis zu benachbarten Begriffen 62
1. Rechtswissenschaft 62
a) Walter Hallsteins „Rechtsgemeinschaft“ 62
b) Ernst Forsthoffs „Staat der Industriegesellschaft“ 66
c) Paul Kirchhofs „Staatenverbund“ 67
2. Soziologie: Helmut Schelskys „technischer Staat“ 69
3. Politikwissenschaft: Giandomenico Majones „Regulatory State“ 71
4. Ökonomie: Friedrich August von Hayeks „Interstate Federalism“ 73
VII. Rezeption 77
1. Zeitgenössische deutsche Rezeption 77
a) „Kieler Welle“ 1964 77
b) Schüler Ipsens 80
aa) Dissertationen 80
bb) Gert Nicolaysen 81
cc) Helmut Quaritsch, Werner Thieme, Ernst-Werner Fuß, Wolfgang Martens 82
dd) Eberhard Grabitz 83
c) Sonstige Europarechtslehre 86
aa) Rezensionen und weitere Stellungnahmen 86
bb) Staatsrechtslehrertagungen 90
2. Aktuelle deutsche Rezeption 94
3. Rezeption im Ausland? 96
VIII. „Zweckverband“ im Kontext von Polykrise und aktuellen Finalitäts-Debatten 99
1. Polykrise 99
2. Politische Debatte zur Finalität der EU 101
a) Inland 101
b) Ausland 105
c) Europäische Ebene 109
3. Europawissenschaftliche Debatte zur Finalität der EU 113
a) Werteunion 114
b) Politischer Kooperationsverband 116
IX. Zwischenfazit 121
1. Leitgedanken des „Zweckverbands“-Begriffs 121
2. Begriffsgenese und Begriffsgestalt 122
a) Erste Phase: Einführung als „Kampfbegriff“ 122
b) Zweite Phase: Wandel zum „Zukunftsbegriff“ 122
c) Dritte Phase: Rückkehr zum „Kampfbegriff“ und Entdeckung des historisierenden Begriffsgehalts 123
3. Blinde Flecken und Ungereimtheiten im „Zweckverband“ 123
X. Ausblick: Was bleibt vom „Zweckverband“? 125
1. Blick auf den „Zweckverband“ im Jahre 2022 125
2. Begriffliche Dimensionen des „Zweckverbands“ 128
a) Juristische Dimension 128
b) Historisierende Dimension 130
c) Rechtspolitische Dimension 130
d) Politologische Dimension 131
Literatur 133
Personen- und Sachverzeichnis 164