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Das menschenrechtliche Prinzip des Non-Refoulement vor den Vertragsorganen der Vereinten Nationen

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Reeh, G. (2023). Das menschenrechtliche Prinzip des Non-Refoulement vor den Vertragsorganen der Vereinten Nationen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58740-7
Reeh, Greta Marie. Das menschenrechtliche Prinzip des Non-Refoulement vor den Vertragsorganen der Vereinten Nationen. Duncker & Humblot, 2023. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58740-7
Reeh, G (2023): Das menschenrechtliche Prinzip des Non-Refoulement vor den Vertragsorganen der Vereinten Nationen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58740-7

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Das menschenrechtliche Prinzip des Non-Refoulement vor den Vertragsorganen der Vereinten Nationen

Reeh, Greta Marie

Schriften zum Völkerrecht, Vol. 257

(2023)

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About The Author

Greta Reeh ist wissenschaftliche Referentin und Leiterin des Fachbereichs Forschungsakademie am Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V. und ist dort unter anderem verantwortlich für wissenschaftliche Publikationen wie die Zeitschrift Klima und Recht (KlimR). Während der Entstehung ihrer Dissertation war sie beim Menschenrechtsausschuss der Vereinten Nationen als Assistentin des ehemaligen Ausschussmitglieds Prof. Dr. Andreas Zimmermann sowie am Menschenrechtszentrum der Universität Potsdam tätig.

Abstract

Die Vertragsorgane der Vereinten Nationen können durch die Abstimmung ihrer Praxis Rechtssicherheit schaffen, und zwar sowohl für Betroffene als auch für die Vertragsstaaten. Durch den ständigen Dialog mit den Vertragsstaaten, die Beeinflussung der Vertragsorgane untereinander und das Aufgreifen der Praxis durch andere internationale Akteure lässt sich Gewohnheitsrecht identifizieren.

Dabei ist das menschenrechtliche Prinzip des Non-Refoulement besonders geeignet, dieses Potenzial der Vertragsorgane zu veranschaulichen. Hierbei handelt es sich um ein Rechtsprinzip, das zwar dem Grunde nach allgemein anerkannt ist, dessen Reichweite im Detail jedoch kontinuierlich umstritten ist. Erstmals wird ein umfassender Überblick über die gesamte Praxis der Vertragsorgane zum Prinzip des Non-Refoulement gegeben. Es wird gezeigt, wie sich die Vertragsorgane sowohl auf prozessualer Ebene als auch bei der Bestimmung des materiellen Schutzbereichs von Refoulementverboten einander annähern.
»The Principle of Non-Refoulement and its Interpretation by the UN Treaty Bodies«: This research provides the first comprehensive overview of the United Nations Human Rights Treaty Bodies' practice on the human rights principle of non-refoulement. Non-refoulement, although a long-existing element of international law, has been continuously challenged. Claims concerning non-refoulement are raised before the Treaty Bodies in great numbers. This research examines the Treaty Bodies' contribution to the development of the principle of non-refoulement in international human rights law and shows their influence on customary international law developments.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
A. Einführung 15
I. Das Prinzip des Non-Refoulement 15
II. Besonderheiten der VN-Vertragsorgane 16
III. Das menschenrechtliche Prinzip des Non-Refoulement als Beispiel für die völkerrechtliche Relevanz der Praxis der VN-Vertragsorgane 18
IV. Methodik und Ziele 20
B. Das Prinzip des Non-Refoulement 23
I. Kodifizierung des Prinzips 23
1. Das flüchtlingsrechtliche Prinzip des Non-Refoulement 24
a) Territorialer Schutzbereich 24
b) Personeller Schutzbereich 25
c) Geschützte Rechtsgüter 27
d) Anerkannte Beschränkungen 28
2. Humanitäres Völkerrecht 30
3. Das menschenrechtliche Prinzip des Non-Refoulement 31
a) Regionaler Menschenrechtsschutz 33
b) Universeller Menschenrechtsschutz 35
II. Gewohnheitsrechtliche Geltung des Prinzips 35
1. Das flüchtlingsrechtliche Prinzip des Non-Refoulement 36
2. Das menschenrechtliche Prinzip des Non-Refoulement 38
III. Möglichkeiten der Erlangung von Rechtsschutz 40
1. Fehlender internationaler Überprüfungsmechanismus im System der GFK 41
2. Regionale Überprüfungsmechanismen 41
3. Universelle Überprüfungsmechanismen 42
IV. Fazit 42
C. Die Vertragsorgane der Vereinten Nationen 44
I. Verfahrensarten 45
1. Staatenberichtsverfahren 46
2. General Comments und General Recommendations 47
3. Individualbeschwerden 48
a) Ablauf des Individualbeschwerdeverfahrens 48
b) Zulässigkeitsfragen bei der Erhebung von Individualbeschwerden 49
c) Einstweilige Maßnahmen 50
d) Rechtsfolgen 51
4. Die Rolle des OHCHR-Sekretariats 52
II. Rechtliche Bedeutung der Praxis der Vertragsorgane 54
1. Rechtspflichten der Vertragsstaaten 54
2. Entwicklung völkergewohnheitsrechtlicher Standards 57
a) Entstehung von Völkergewohnheitsrecht durch die Praxis der Vertragsorgane 57
b) Staatenpraxis 58
c) Aufgreifen durch andere internationale Akteure 59
III. Das vertragsbasierte Menschenrechtsschutzsystem der Vereinten Nationen 60
1. Die VN-Vertragsorgane als Menschenrechtsschutzsystem 60
2. Fortentwicklung des Systems 62
3. Das Potenzial des Menschenrechtsschutzsystems 64
IV. Fazit 65
D. Das Prinzip des Non-Refoulement in der Praxis der Vertragsorgane der Vereinten Nationen 67
I. Ausschuss gegen Folter 67
1. Zulässigkeitsfragen des Individualbeschwerdeverfahrens nach Artikel 22 AFK 69
a) Zuständigkeit des Ausschusses gegen Folter 70
aa) Territoriale Zuständigkeit 70
bb) Materielle Zuständigkeit 72
cc) Zeitliche Zuständigkeit 74
b) Persönliche Betroffenheit 74
c) Erschöpfung des nationalen Rechtswegs 76
2. Ablauf des Verfahrens 78
a) Wirkung der Erhebung einer Individualbeschwerde 79
b) Beweislast: Darlegung des Bestehens eines Folterrisikos 83
c) Umkehr der Beweislast 88
aa) Ordentliche Folter-Risikobewertung im Einzelfall 89
bb) Einwirken auf das Folterrisiko 91
(1) Änderung der Lage im Zielstaat 92
(2) Interne Fluchtalternative 93
(3) Sichere Drittstaaten 96
(4) Diplomatische Zusicherungen 97
(5) Sonderfall: Dublin-Verfahren 100
cc) Andere rechtliche Verpflichtungen 101
d) Beweismaterial 101
e) Relevanter Zeitpunkt zur Beurteilung des Folterrisikos 102
3. Materielles Schutzgut 106
a) Allgemeine Fragen 106
b) Drohende Folter 109
aa) Abgrenzung von Folter zu anderer grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe 111
bb) Relevante Misshandlungen 114
cc) Relevante Akteure 116
c) Allgemeine Lage im Zielstaat 119
d) Besondere Schutzbedürftigkeit der betroffenen Person 121
e) Verfahrensrechtliche Komponente des Artikel 3 AFK 125
aa) Inhalt und Ablauf des nationalen Risikobewertungsverfahrens 125
bb) Zugang zu effektiven innerstaatlichen Rechtsmitteln 126
4. Schutz anderer Rechte aus der AFK 128
5. Rechtsfolgen 130
a) Entscheidung der Individualbeschwerde vor Vollzug der Aufenthaltsbeendigung 131
b) Entscheidung der Individualbeschwerde nach Vollzug der Aufenthaltsbeendigung 133
c) Follow-Up 134
6. Fazit 136
II. Menschenrechtsausschuss 139
1. Zulässigkeitsfragen des Individualbeschwerdeverfahrens nach dem 1. FP IPbpR 140
a) Zuständigkeit des Menschenrechtsausschusses 141
b) Persönliche Betroffenheit 144
c) Erschöpfung des nationalen Rechtswegs 144
d) Substantiierung der Beschwerde 145
2. Ablauf des Verfahrens 146
a) Wirkung der Erhebung einer Individualbeschwerde 147
aa) Rechtsfolgen der Nichtbeachtung einstweiliger Maßnahmen 148
bb) Inhalt und Umfang einstweiliger Maßnahmen 150
b) Beweislast 151
c) Entlastung des Vertragsstaates 155
aa) Durchführung eines ordentlichen Verfahrens 156
bb) Einwirken auf das Risiko der Verletzung des Prinzips des Non-Refoulement 160
(1) Interne Fluchtalternative 161
(2) Sichere Drittstaaten 162
(3) Diplomatische Zusicherungen 162
(4) Andere rechtliche Verpflichtungen 164
d) Relevanter Zeitpunkt zur Beurteilung des Risikos 165
3. Materielles Schutzgut 170
a) Drohender irreparabler Schaden für ein mit Artikel 6 oder 7 IPbpR vergleichbares Rechtsgut 171
aa) Drohende Folter oder sonstige unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Gefahr für das Leben 173
bb) Relevante Akteure 176
b) Allgemeine Lage im Zielstaat 177
c) Besondere Schutzbedürftigkeit der betroffenen Person 177
d) Sonderfall: Dublin-Verfahren 179
4. Schutz anderer Rechte aus dem IPbpR 181
a) Recht auf Familienleben und Rechte des Kindes 184
aa) Recht auf Familienleben 185
bb) Rechte des Kindes 188
b) Recht im eigenen Land zu verbleiben 189
c) Verfahrensrechte 190
aa) Artikel 9, 10 IPbpR 190
bb) Artikel 13 IPbpR 192
d) Antidiskriminierung 195
5. Rechtsfolgen 196
a) Entscheidung der Individualbeschwerde vor Vollzug der Aufenthaltsbeendigung 197
b) Entscheidung der Individualbeschwerde nach Vollzug der Aufenthaltsbeendigung 199
c) Sonderfall: Dublin-Verfahren 200
d) Follow-Up 201
6. Fazit 202
III. Ausschuss gegen jede Form von Rassendiskriminierung 206
1. Prozessuales 207
2. Geschützte Personen 209
3. Materielles Schutzgut 212
4. Fazit 215
IV. Ausschuss für die Rechte des Kindes 216
1. Zulässigkeitsfragen des Individualbeschwerdeverfahrens nach dem 3. Fakultativprotokoll der KRK 218
a) Zuständigkeit des Kinderrechtsausschusses 219
b) Persönliche Betroffenheit 221
c) Erschöpfung des nationalen Rechtswegs 223
d) Substantiierung der Beschwerde 224
2. Ablauf des Verfahrens 227
a) Wirkung der Erhebung einer Individualbeschwerde 227
b) Beweislast 228
c) Durchführung eines ordentlichen Verfahrens 229
d) Beteiligung Dritter am Verfahren 230
3. Materielles Schutzgut 230
a) Vorgaben des General Comment Nr. 6 232
aa) Das Prinzip des Non-Refoulement als allgemeine völkerrechtliche Verpflichtung 233
bb) Allgemeiner Schutz vor Refoulement aus der Kinderrechtskonventi‍on 234
cc) Weitergehender besonderer Schutz 236
b) Geschützte Rechtsgüter 238
c) Verfahrensrechtliche Komponente 239
d) Weitergehender Schutz aus Artikel 3 KRK 243
4. Rechtsfolgen 244
5. Fazit 246
V. Ausschuss über das Verschwindenlassen 248
1. Zulässigkeitsfragen des Individualbeschwerdeverfahrens nach Artikel 31 ICPPED 249
2. Ablauf des Verfahrens 251
a) Wirkung der Erhebung der Individualbeschwerde 251
b) Beweislast 251
c) Entlastung des Vertragsstaates 253
3. Materielles Schutzgut 254
a) Drohendes Verschwindenlassen 256
b) Verfahrensrechtliche Komponente des Artikel 16 ICPPED 258
4. Rechtsfolgen 260
5. Fazit 261
VI. Ausschuss für die Beseitigung der Diskriminierung der Frau 262
1. Zulässigkeitsfragen des Individualbeschwerdeverfahrens nach dem Fakultativprotokoll 264
a) Zuständigkeit des Frauenrechtsausschusses 264
b) Persönliche Betroffenheit 267
c) Erschöpfung des nationalen Rechtswegs 269
d) Substantiierung der Beschwerde 271
2. Ablauf des Verfahrens 272
a) Wirkung der Erhebung einer Individualbeschwerde 272
b) Beweislast: Darlegung des Bestehens einer Gefahr der geschlechterspezifischen Gewalt 273
c) Beweismaß: Wahrscheinlichkeit drohender geschlechterspezifischer Gewalt 277
d) Entlastung des Vertragsstaates 278
aa) Durchführung eines nichtdiskriminierenden Verfahrens 278
bb) Interne Fluchtalternative 279
3. Materielles Schutzgut 279
a) Begriff der geschlechterspezifischen Gewalt 284
b) Besonderer Schutz vor nichtstaatlichen Akteuren 287
c) Relevante Normen der FRK 289
d) Diskriminierungsfreie Durchführung des Verfahrens 291
4. Rechtsfolgen 292
5. Fazit 294
VII. Wanderarbeiterausschuss 295
1. Geschützte Personen 296
2. Materielles Schutzgut 296
3. Fazit 300
VIII. Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen 300
1. Zulässigkeitsfragen des Individualbeschwerdeverfahrens nach dem FP BRK 300
2. Ablauf des Verfahrens 302
3. Materielles Schutzgut 303
4. Rechtsfolgen 305
5. Fazit 305
IX. Ausschuss für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte 306
1. Rechte von ausländischen Staatsangehörigen und Staatenlosen 307
2. Praxis des Ausschusses zum Prinzip des Non-Refoulement 310
3. Fazit 311
E. Beitrag der VN-Vertragsorgane zur Entwicklung eines allgemeinen Prinzips des Non-Refoulement 313
I. Inhalt und Reichweite des menschenrechtlichen Prinzips des Non-Refoulement in seiner Ausgestaltung durch die Vertragsorgane 313
1. Prozessuales 313
2. Territorialer Schutzbereich 316
3. Personeller Schutzbereich 316
4. Materieller Schutzbereich 317
5. Verfahrensrechtliche Komponente 320
6. Akzeptierte Beschränkungen 321
7. Rechtsfolgen 323
II. Systematische Rolle des Prinzips des Non-Refoulement in der Praxis der Vertragsorgane 324
1. Nutzung von General Comments/General Recommendations 324
2. Nutzung der Erkenntnisse anderer Vertragsorgane 326
III. Einfluss auf die Entstehung von Völkergewohnheitsrecht 327
1. Staatenpraxis 327
2. Hinweise auf die Entwicklung von Völkergewohnheitsrecht 329
F. Fazit 332
Literaturverzeichnis 336
Dokumentenverzeichnis 343
I. Individualbeschwerdeentscheidungen der Vertragsorgane 343
II. Sonstige Dokumente der Vertragsorgane 356
III. Sonstige zitierte Rechtsprechung 365
IV. Sonstige Dokumente 366
Stichwortverzeichnis 370