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Die ratihabitio im klassischen römischen Recht

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Dieckmann, S. (2023). Die ratihabitio im klassischen römischen Recht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58676-9
Dieckmann, Sonja. Die ratihabitio im klassischen römischen Recht. Duncker & Humblot, 2023. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58676-9
Dieckmann, S (2023): Die ratihabitio im klassischen römischen Recht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58676-9

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Die ratihabitio im klassischen römischen Recht

Dieckmann, Sonja

Schriften zur Rechtsgeschichte, Vol. 211

(2023)

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About The Author

Sonja Dieckmann hat an der Universität Bielefeld Rechtswissenschaft studiert und war dort wissenschaftliche Mitarbeiterin. Sie ist weiterhin wissenschaftlich an der Universität Bielefeld tätig.

Abstract

Obgleich die Beschäftigung mit der ›ratihabitio‹, der Genehmigung, auf eine lange Tradition in der Rechtswissenschaft zurückblickt, fehlte es bislang an einer neueren deutschsprachigen Untersuchung. Die vorliegende Schrift beleuchtet anhand von Quellenuntersuchungen ausgewählte dogmatische Fragen zur ›ratihabitio‹ im klassischen römischen Recht und zeichnet dabei den Gedankengang der klassischen Juristen von einem tatsächlichen »Billigen« bis hin zu einer rechtlichen Anerkennung einer fremden Handlung nach. Es zeigt sich, dass die Rechtsfigur der ›ratihabitio‹ dem Rechtsinstitut der Genehmigung nach § 184 Abs. 1 BGB nahesteht und ihr doch fremd ist. Von Bedeutung ist die ›ratihabitio‹ vor allem bei Verfügungen Nichtberechtigter. Im Gegensatz zum geltenden Recht kann im römischen Recht auch etwa die Zahlung an einen Geschäftsführer auf eine nicht bestehende Forderung genehmigt werden.

Die Arbeit wurde ausgezeichnet mit dem Preis »Hans Ankum« der Stiftung »Stichting Rechtshistorisch Fonds Mr Joseph Winkel«.
»The ratihabitio in Classical Roman Law«: The present study sheds a light on select dogmatic questions concerning the ratihabitio in Classical Roman Law. Although the ratihabitio boasts a long tradition in jurisprudence, there has been a lack of a recent German-language study. It turns out that the legal figure of the ratihabitio is close, yet alien, to the legal institution of ratification under § 184 (1) of the ›Bürgerliches Gesetzbuch‹ (the German Civil Code).

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 17
1. Teil: Einführung 19
§ 1 Zur Bedeutung der Thematik 19
§ 2 Die Behandlung der ratihabitio in der Rechtswissenschaft 20
§ 3 Gang der Darstellung 23
§ 4 Zum Begriff der ratihabitio – Bedeutung und Verwendung von ratum habere in den römischen Quellen 24
I. Etymologische Ableitung 24
II. Die ratihabitio und das Handeln eines procurator – Ulpian D. 46.8.12.1 28
2. Teil: Ratihabitio, Geschäftsführung und ungerechtfertigte Bereicherung 32
1. Kapitel: Ratihabitio eines an und durch einen Geschäftsführer bewirkten debitum solutum 32
§ 5 Ratihabitio eines debitum solutum an einen Geschäftsführer 32
I. Wesen und Wirkung der ratihabitio bei einem debitum solutum 33
II. Haftung des Geschäftsführers bei Verweigerung der ratihabitio 33
III. Zur ratihabitio als allgemeinem Tatbestandserfordernis der negotiorum gestio 34
1. Ulpian D. 3.5.5.4 35
2. Paulus D. 3.5.23 (24) 36
3. Paulus D. 46.3.62 36
4. Antoninus C. 2.18 (19).9 (217) 39
5. Antoninus C. 8.37 (38).3 (217) 40
§ 6 Ratihabitio eines durch einen Geschäftsführerbe wirkten debitum solutum 43
§ 7 Zusammenfassung zur ratihabitio eines debitum solutum 46
2. Kapitel: Ratihabitio eines indebitum solutum an einen Geschäftsführer 47
§ 8 Ratihabitio eines objektiven indebitum solutum – Pedius/Ulpian D. 3.5.5.11 48
§ 9 Ausgewählte Einzelfragen 59
I. Zum Motiv des Genehmigenden 59
II. Zum Sinn und Zweck der von Pedius favorisierten Haftungskonzeption 65
III. Zur Frage der wissenschaftlichen Originalität der Gedanken von Pedius 67
IV. Zur Bedeutung der ratihabitio für die Passivlegitimation zur condictio indebiti 68
V. Zur Wirkung der ratihabitio bei der negotiorum gestio 70
VI. Rezeption der Rechtsansicht von Pedius in der römischen Jurisprudenz 72
VII. Exkurs: Zur utilitas als allgemeinem Tatbestandserfordernis der negotiorum gestio 73
§ 10 Ratihabitio eines subjektiven indebitum solutum – Pedius/Ulpian D. 3.5.5.12 76
3. Kapitel: Ratihabitio eines negotium male gestum 83
§ 11 Das berühmte Fragment Pomponius/Scaevola D. 3.5.8 (9) 83
I. Einführung 84
II. Zur Bedeutung des negotium male gestum 86
III. Die quaestio 88
IV. Lösung von Pomponius 89
V. Lösung von Scaevola 90
VI. Missverständnis zwischen Pomponius und Scaevola? 98
VII. Eigene Erklärung 103
4. Kapitel: Zur ratihabitio von Veräußerungs- und Erwerbsgeschäften 106
§ 12 Zur ratihabitio einer entgeltlichen Verfügung eines Geschäftsführers (Verkauf mit Übereignung einer fremden Sache) 106
I. Africanus D. 3.5.48 (49) 107
II. Alexander C. 3.32.3 (222) 109
III. Weitere Stellen aus dem Bereich der Nachlassverwaltung 110
1. Paulus D. 3.5.12 (13) 111
2. Reskripte 112
a) Diokletian/Maximian C. 2.18 (19).19 (294) 112
b) Diokletian/Maximian C. 3.36.20 (294) 112
IV. Ergebnis 113
§ 13 Zur ratihabitio eines Erwerbsgeschäfts eines Geschäftsführers 114
5. Kapitel: Zur ratihabitio von sonstigen Handlungen 114
§ 14 Zur ratihabitio der Vornahme von nutzlosen Verwendungen eines Geschäftsführers – Pedius/Ulpian D. 3.5.5.13 114
§ 15 Zur ratihabitio der Vornahme von sonstigen überflüssigen Verwendungen 118
6. Kapitel: Zusammenfassung 2. Teil 120
3. Teil: Ratihabitio und Rückwirkung 124
1. Kapitel: Quellenbelege zur Rückwirkung der ratihabitio 125
§ 16 Rückwirkung der ratihabitio im Prozessrecht – Ulpian D. 5.1.56 126
§ 17 Rückwirkung der ratihabitio beim Pfandrechtserwerb – Marcian D. 20.1.16.1 129
§ 18 Rückwirkung der ratihabitio bei der Einziehung eines debitum – Celsus D. 46.3.71 136
I. Celsus D. 46.3.71 136
1. D. 46.3.71.1 136
2. D. 46.3.71.2 146
3. D. 46.3.71.3 153
II. Zwischenergebnis zu D. 46.3.71 155
2. Kapitel: Quellenzeugnisse gegen die Rückwirkung der ratihabitio 156
§ 19 Stipulatio de rato und Nichtrückwirkung der ratihabitio – Africanus D. 46.8.25.1 156
§ 20 Unwirksame Schenkung und Nichtrückwirkung der ratihabitio – Pomponius D. 41.6.4 161
I. Ratihabito einer unwirksamen Schenkung 161
II. Zur Frage der Form der ratihabitio 164
1. Schenkung durch Duldung der laufenden usucapio 165
2. Schenkung durch brevi manu traditio 167
3. Schenkung durch einseitige Besitzüberlassung 167
a) Ratihabitio als Neuvornahme der donatio 167
b) Vergleichsfall aus dem Bereich der Ehegattenschenkung – Paulus D. 41.6.1.2 168
c) Weitere Erfordernisse der usucapio in Pomponius D. 41.6.4 169
d) Ergebnis 170
§ 21 Nichtrückwirkung der ratihabitio beim Erwerb der bonorum possessio 170
I. Rechtliche Konstruktion des Erwerbs der bonorum possessio durch ratihabitio – Ulpian D. 37.1.3.7 170
II. Rechtliche Konstruktion des Erwerbs der bonorum possessio bei Geschäftsunfähigkeit des Geschäftsführers – Africanus D. 46.8.24.1 173
III. Rechtliche Konstruktion des Erwerbs der bonorum possessio bei Geschäftsunfähigkeit des Berufenen – Paulus D. 37.1.16 177
3. Kapitel: Die Rechtslage unter Justinian 178
§ 22 Justinian C. 5.16.25 (528) – Ratihabitio von Schenkungen unter Ehegatten und des Hausvaters an Hauskinder 179
§ 23 Justinian C. 4.28.7 pr. (530) – Ratihabitio von Darlehen an Hauskinder 183
4. Kapitel: Zusammenfassung 3. Teil 190
4. Teil: Ratihabitio und mandatum – Über den Ausspruch der Quellen ratihabitio mandato comparatur 193
1. Kapitel: Problemstellung und Meinungsstand im romanistischen Schrifttum 193
§ 24 Ausgangslage anhand der überlieferten Quellen 193
§ 25 Überblick über den Meinungsstand zur Bedeutung der Rechtssentenz ratihabitio mandato comparatur 194
§ 26 Einzelfragen zur Parömie 196
I. Klassizität der Sentenz 196
II. Die Lehre von Behrends 197
III. Das Problem der formula 199
IV. Die Charakterisierung als regula 201
2. Kapitel: Quellenuntersuchung 202
§ 27 Kontraktsrecht 202
I. Zur Aussage rati enim habitio mandato comparatur – Ulpian D. 46.3.12.4 202
II. Die Begründung eines Bürgschaftsmandats durch ratihabitio – Ulpian D. 50.17.60 211
III. Die Begründung eines Kreditmandats durch ratihabitio – Scaevola D. 17.1.60.1 222
§ 28 Deliktsrecht – Zum Satz in maleficio ratihabitio mandato comparatur 225
I. Ulpian D. 43.16.1.14 225
II. Ulpian D. 50.17.152.2 231
3. Kapitel: Zusammenfassung 4. Teil 233
5. Teil: Ratihabitio und iussum 235
1. Kapitel: Problemstellung und Quellenbefund 235
§ 29 Divergierende Aussagen bei Ulpian im Bereich der adjektizischen Klagen 238
I. Ulpian D. 15.3.5.1 238
II. Ulpian D. 15.3.5.2 238
III. Ulpian D. 15.4.1.6 239
IV. Ulpian D. 15.4.1.4 240
V. Erklärung für die Divergenz 241
VI. Verhältnis von iussum und fideiussio – Ulpian D. 15.4.1.5 244
2. Kapitel: Weitere Quellenzeugnisse 247
§ 30 Labeo/Pomponius/Ulpian D. 3.5.5.8 als Beleg für die fehlende Gleichstellung von ratihabitio und iussum? 247
I. Ausgangsfall 248
II. Erste Fallabwandlung 249
III. Zweite Fallabwandlung – Unwirksamkeit der ratihabitio 250
1. Erklärungsversuche des Schrifttums für die Unwirksamkeit der ratihabitio („nihil agi ratihabitione“) 250
2. Stellungnahme und eigene Erklärung 252
3. Zur actio in quantum locupletior ex mea administratione factus sit 253
4. Folgerungen für das Verhältnis von ratihabitio und iussum 258
§ 31 Justinian C. 4.28.7 pr. (530) 258
3. Kapitel: Zusammenfassung 5. Teil 259
6. Teil: DieWirkung der ratihabitio auf die dingliche Rechtslage – Funktionale und dogmatische Zusammenhänge zwischen ratihabitio und Eigentums- und Besitzerwerb 261
1. Kapitel: Zum Erwerb ex causa venditionis 262
§ 32 Zum Besitzerwerb des Genehmigenden 262
I. Zur These Klincks anhand von Ulpian D. 41.2.42.1 264
II. Weitere Quellennachweise 271
1. Ulpian D. 5.3.13.12 271
2. Ulpian D. 43.26.6.1 273
§ 33 Zum Eigentumserwerb des Genehmigenden bei ratihabitio eines Erwerbsgeschäfts eines Geschäftsführers 273
2. Kapitel: Zum Erwerb ex causa solvendi bei der Einziehung einer Forderung durch einen Geschäftsführer 275
§ 34 Zum Eigentumserwerb des Genehmigenden 275
I. Allgemeine Erwägungen sowie Überblick über den Meinungsstand im Schrifttum 275
II. Zum Eigentumserwerb des Genehmigenden in Paulus D. 3.5.23 (24) 280
1. Qualifikation des Innenverhältnisses 281
2. Besitzverhältnisse 283
3. Konstruktion des Eigentumserwerbs durch ratihabitio 285
4. Die Konsequenzen der vorstehenden Betrachtungen für den Eigentumserwerb durch ratihabitio 289
3. Kapitel: Ratihabitio einer durch einen Geschäftsführer bewirkten Leistung 289
§ 35 Debitum solutum 290
§ 36 Indebitum solutum 290
4. Kapitel: Ratihabitio einer furtiven Inempfangnahme einer Zahlung 291
§ 37 Ratihabitio der Zahlung eines indebitum an einen (falsus) procurator – Papinian D. 47.2.81 (80).5 291
§ 38 Ratihabitio der Zahlung eines debitum durch einen Geschäftsführer an einen (falsus) procurator – Papinian D. 47.2.81 (80).7 298
§ 39 Ratihabitio der Zahlung eines indebitum durch einen Geschäftsführer an einen fur – Pomponius D. 13.1.18 301
5. Kapitel: Zusammenfassung 6. Teil 302
7. Teil: Zur cautio ratam rem haberi 303
1. Kapitel: Die Voraussetzungen des Verfalls der cautio ratam rem haberi 303
§ 40 Allgemeines 303
§ 41 Der Inhalt der cautio ratam rem haberi 306
§ 42 Der Verfall 308
I. Der Verfallszeitpunkt 308
1. Julian D. 46.3.13 308
2. Julian/Ulpian D. 46.8.12.2 310
II. Rechtslage während der Schwebezeit – Julian/Ulpian D. 46.3.58 pr. 315
III. Ratihabitio nach ergangenem Urteil – Venuleius D. 46.8.8.1 317
2. Kapitel: Die Verfallswirkungen 321
§ 43 Zum Verhältnis von condictio und actio ex stipulatu 321
I. Julian D. 46.8.22 pr. 322
II. Pomponius D. 46.8.16 pr. 323
§ 44 Zum fehlenden Interesse des Beklagten an der Erteilung der ratihabitio 324
3. Kapitel: Zusammenfassung 7. Teil 326
8. Teil (Appendix): Ratihabitio und Bestätigung – Überlegungen zum Verhältnis von ratihabitio und Bestätigung 327
§ 45 Die Behandlung der Bestätigung als Anwendungsfall der ratihabitio? 327
9. Teil: Wesentliche Ergebnisse und Schlussbetrachtung 334
Literaturverzeichnis 344
Quellenverzeichnis 368
Sachverzeichnis 379