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Macht und Methode

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Hirzel, D. (2023). Macht und Methode. Kompetenzgrenzen des Bundesverfassungsgerichts im Wandel der Zeit. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58856-5
Hirzel, David. Macht und Methode: Kompetenzgrenzen des Bundesverfassungsgerichts im Wandel der Zeit. Duncker & Humblot, 2023. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58856-5
Hirzel, D (2023): Macht und Methode: Kompetenzgrenzen des Bundesverfassungsgerichts im Wandel der Zeit, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58856-5

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Macht und Methode

Kompetenzgrenzen des Bundesverfassungsgerichts im Wandel der Zeit

Hirzel, David

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1496

(2023)

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About The Author

David Hirzel studierte von Oktober 2009 bis Januar 2015 Rechtswissenschaft an der Universität Konstanz mit dem Schwerpunkt »Umwelt- und Planungsrecht sowie Öffentliches Wirtschaftsrecht«. Nach einer wissenschaftlichen Mitarbeit bei Gleiss Lutz absolvierte er von Oktober 2015 bis September 2017 sein Referendariat am Landgericht Stuttgart, mit Stationen u.a. in Hamburg bei CMS Hasche Sigle. Seit Januar 2018 ist er als Richter am Verwaltungsgericht Stuttgart tätig, davon die ersten drei Jahre in Teilzeit. Berufsbegleitend begann er sein Dissertationsvorhaben, mit dem er 2022 von der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer zum Dr. jur. promoviert wurde.

Abstract

Ausgehend von der gewachsenen politischen Bedeutung des Bundesverfassungsgerichts seit seiner Gründung im Jahre 1951 untersucht die Arbeit die verfassungsrechtlichen Grenzen des Gerichts. Dabei wird die entscheidende Rolle der Normbindung für die Entscheidungskompetenz des Gerichts deutlich. Eine hinreichende Normbindung kann nur durch eine Interpretationsmethode erreicht werden, die den Willen des Normgebers ernst nimmt. Eine stärkere Fokussierung auf den Willen des Verfassungsgebers ist methodisch möglich. Die Entwicklungspotentiale der Verfassung bleiben dabei gewahrt. Die Arbeit zeigt am Beispiel des Ehebegriffs in Art. 6 Abs. 1 GG, wie eine solche verfassungskonforme Interpretationsmethode in der Praxis Bestand haben kann.»Power and the Legal Method. Limits of Competence of the Federal Constitutional Court in the Course of Time«: Based on the growing political importance of the Federal Constitutional Court, the work examines the constitutional limits of the court. In doing so, the decisive role of norm binding for the court's decision-making competence becomes clear. Sufficient norm binding can only be achieved through a method of interpretation that takes the will of the norm maker seriously. The work shows how such a constitutional method can endure in practice.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 11
Abkürzungsverzeichnis 16
Einführung 19
A. Problemaufriss und Ziel der Arbeit 19
B. Gang der Untersuchung 22
Kapitel 1: Entgrenzte verfassungsgerichtliche Entscheidungsgewalt 24
A. Historische Zunahme des grundrechtlichen Prüfungsumfangs 25
I. Umfassender Grundrechtsschutz durch Art. 2 Abs. 1 GG 26
II. Grundrechte als objektive Wertordnung 27
III. Status positivus und Schutzpflichten 30
IV. Erweiterung des Eingriffsbegriffs 32
V. Verhältnismäßigkeitsprinzip 33
VI. Zwischenergebnis 35
B. Maßstab der verfassungsgerichtlichen Entscheidungskompetenz 37
I. Das Bundesverfassungsgericht als Gericht 38
1. Initiativverbot 40
2. Sachentscheidungsvoraussetzungen 42
3. Beschränkter Verfahrensgegenstand 44
4. Nachgelagerte, neutrale Kontrolle 47
5. Öffentlichkeitsprinzip 47
6. Begründungspflicht 48
7. Entscheidungsformen 50
8. Zwischenergebnis 51
II. Das Bundesverfassungsgericht in der Demokratie 52
1. Demokratische Legitimationsebenen 53
2. Legitimation des Bundesverfassungsgerichts 55
III. Das Bundesverfassungsgericht im Rechtsstaat 59
1. Gewaltenteilung 61
a) Vorgaben des Grundgesetzes 62
b) Kontrolle der Judikative 64
2. Gesetzmäßigkeit 68
a) Vorrang des Gesetzes 68
b) Vorbehalt des Gesetzes 69
aa) Dogmatische Begründung 69
bb) Vorbehalt der Verfassung 72
3. Justizgewährungsanspruch 73
4. Allgemeiner Gleichheitssatz 75
5. Zwischenergebnis 77
IV. Zwischenergebnis 77
C. Grenzenlose Entscheidungsgewalt trotz Begrenzung? 79
I. Richterliche Selbstbeschränkung (judicial self-restraint) 79
II. Political-Question-Doktrin 82
III. Funktionell-rechtlicher Ansatz 84
IV. Rechtsdogmatik 87
D. Ergebnis zu Kapitel 1 90
Kapitel 2: Begrenzung der Entscheidungsfindung mittels Interpretationsmethode 95
A. Normgeberwille in der Methodendiskussion 97
I. Richtigkeitsanspruch der Methodenlehre 98
II. Unvollkommenheit der Normbindung 99
1. Mehrdeutigkeit der Sprache 100
2. Vorverständnis 102
III. Zirkularität der verfassungsrechtlichen Methodenargumentation 104
IV. Gesetzescharakter der Verfassung 105
V. Ziel der Auslegung 109
B. „Ewige“ Methodenkontroverse 110
I. Subjektive Auslegungstheorie 113
1. Begründungsansätze 114
2. Unterschied zur historischen und genetischen Auslegung 115
II. Objektive Auslegungstheorie 117
1. Begründungsansätze 118
2. Kritik 119
a) Willkürliche Gerechtigkeit 119
b) Fehlende Legitimationsvermittlung 120
c) Keine Ergebniskontrolle 120
d) Unzureichende Normbindung 121
e) Historischer Missbrauch 121
III. Vereinigungstheorien 123
C. Exkurs: US-amerikanische verfassungsrechtliche Methodendiskussion 123
I. Die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika 124
II. Interpretationsansätze 125
1. Intentionalismus 126
2. Textualismus 127
3. Dynamic statutory interpretation/Kontextualismus 129
III. Zwischenergebnis 130
D. Verfassungskonforme Methodenkonzeption 130
I. Prämissen 131
1. Beachtung des Normgeberwillens 131
2. Fehlende Dialogmöglichkeit 132
3. Schranke des Art. 79 GG 133
4. Rationalitätsgarant 135
5. Richterliche Pragmatik 136
II. Konkrete Ausgestaltung 137
1. Auslegung 138
a) Wortlaut 139
b) Systematik 140
c) Historie, Entstehungsgeschichte und Materialien 142
d) Telos 143
2. Rechtsfortbildung 144
a) Zulässigkeit 145
b) Voraussetzungen 147
c) Grenzen der Rechtsfortbildung 148
aa) Konsens und Akzeptanz 148
bb) Normgeberwille 149
cc) Alter der Norm 150
III. Kritik 151
1. Konstruktion des Willens des Verfassungsgebers 151
a) Normgeberwille als Mosaik 152
aa) Schweigende Materialien 152
bb) Wo kein Wille, ist auch ein Weg 153
b) Materialien als Fundus 153
aa) Kollektiver Wille im arbeitsteiligen Normgebungsprozess 155
bb) Urtext 156
cc) Spätere Verfassungsänderungen 157
c) Blick in die Praxis 159
2. Versteinerung des Grundgesetzes 161
a) Sozialer Wandel 163
aa) Definition 163
bb) Beispiele 165
b) Variationen der Verfassungsentwicklung 166
aa) Verfassungsänderung 166
bb) Verfassungswandel 169
(1) Begründung 170
(2) Verfassungsgerichtliche Praxis 172
(3) Kritik 172
c) Lösung 175
aa) Normwidrige Wirklichkeit 175
bb) Formelle Verfassungsänderung 176
cc) Normgestaltung und Verfassungsinterpretation 179
E. Ergebnis zu Kapitel 2 182
Kapitel 3: Anwendungsbeispiel „Ehebegriff in Art. 6 Abs. 1 GG“ 184
A. Sozialer Wandel 185
I. Ehe 186
II. Gleichgeschlechtliche Partnerschaften 188
B. Verfassungsentwicklung 191
I. Begriff der Ehe in der Rechtsprechung des BVerfG 192
1. Verschiedengeschlechtlichkeit 192
2. Monogamer Charakter 193
3. Einvernehmlich-freiwillige Begründung 193
4. Grundsätzliche Unauflöslichkeit 193
5. Staatlich-hoheitliche Legitimierung 194
II. Stationen verfassungsgerichtlicher Anpassung 194
1. Wandelbares Eheverständnis (Kammerentscheidung 1993) 194
2. Lebenspartnerschaftsgesetz (BVerfGE 105, 313) 195
3. Familienzuschlag I und II (BVerfGK 12, 169 und BVerfGK 13, 501) 196
4. Betriebliche Hinterbliebenenversorgung (BVerfGE 124, 199) 197
5. Erbschaft- und Schenkungssteuer (BVerfGE 126, 400) 198
6. Transsexuellen-Ehe (BVerfGE 128, 109) 198
7. Familienzuschlag III (BVerfGE 131, 239) 199
8. Grunderwerbsteuer (BVerfGE 132, 179) 199
9. Sukzessivadoption (BVerfGE 133, 59) 200
10. Ehegattensplitting (BVerfGE 133, 377) 200
11. Zwischenergebnis 201
III. Interpretation orientiert am Normgeberwillen 203
1. Ehe als Institutsgarantie 204
2. Wortlaut 206
3. Systematik 207
a) Bezug zum Familien- und Elternbegriff 207
aa) Ehe als Keimzelle der Gesellschaft 208
bb) Moderner Familien- und Elternbegriff 209
cc) Fehlende Vergleichbarkeit 210
b) Verhältnis zum Gleichheitssatz und Persönlichkeitsrecht 211
c) Völker- und unionsrechtlicher Kontext 212
4. Historie, Entstehungsgeschichte und Materialien 213
a) Umfangreiche Befunde 213
b) Abweichende Bewertung 215
5. Analogie 216
a) Planwidrige Regelungslücke 217
b) Vergleichbare Interessenlage 219
aa) Ehe als persönlicher Entfaltungsraum 220
bb) Ehe als Beistands- und Verantwortungsgemeinschaft 221
cc) Ehe als geeignete Basis für eine Familiengründung 221
c) Zwischenergebnis 223
C. Ergebnis zu Kapitel 3 224
Kapitel 4: Zusammenfassung in Thesen 228
Literaturverzeichnis 232
Sachwortverzeichnis 254