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Vogt, V. (2023). Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz – Eine unionsrechtliche Analyse. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58848-0
Vogt, Verena. Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz – Eine unionsrechtliche Analyse. Duncker & Humblot, 2023. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58848-0
Vogt, V (2023): Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz – Eine unionsrechtliche Analyse, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58848-0

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Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz – Eine unionsrechtliche Analyse

Vogt, Verena

Internetrecht und Digitale Gesellschaft, Vol. 47

(2023)

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About The Author

Die Autorin studierte Rechtswissenschaften an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und an der Université de Poitiers. Im Anschluss an das erste Staatsexamen war sie Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht (Prof. Dr. Thomas Hoeren). Seit 2022 ist sie Rechtsreferendarin am Landgericht Münster.

Abstract

Dem Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) wurden bereits während des Gesetzgebungsverfahrens erhebliche verfassungs- und europarechtliche Bedenken entgegengebracht. Diesen europarechtlichen Bedenken widmet sich die Arbeit, wobei sie den Fokus auf den Einklang des NetzDG mit der EU-Grundrechtecharta legt. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Vereinbarkeit der Compliance-Vorschriften des NetzDG mit den Kommunikationsgrundrechten, insbesondere in Hinblick auf ein mögliches Overblocking durch die sozialen Netzwerke. Zudem beschäftigt sich die Arbeit mit einem möglichen Verstoß gegen das Herkunftslandprinzip und die Vorschriften der E-Commerce-Richtlinie zur Verantwortlichkeit von Hosting-Anbietern. Im Rahmen der Untersuchung kommt die Autorin zu dem Ergebnis, dass das NetzDG nicht mit den europarechtlichen Vorgaben zu vereinbaren ist. Die Arbeit schließt mit einem Ausblick auf die Reform des unionsrechtlichen Rahmens für den elektronischen Geschäftsverkehr in Form des Digital Services Act.»The Network Enforcement Act. An Analysis under Union Law«: The Network Enforcement Act (NetzDG) was already met with considerable constitutional and European law concerns during the legislative process. The thesis addresses these concerns under European law, focusing on the conformity of the NetzDG with the EU Charter of Fundamental Rights. In addition, the thesis focuses on a possible violation of the country of origin principle and the provisions of the E-Commerce Directive on the liability of hosting providers.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 13
Kapitel 1: Einleitung 17
A. Anlass der Untersuchung 17
B. Fragestellung 19
C. Gang der Untersuchung 21
Kapitel 2: Das NetzDG und der unionsrechtliche Regulierungsrahmen 22
A. Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz 22
I. Hintergrund des NetzDG 22
1. Soziale Netzwerke 22
a) Definition „soziale Netzwerke“ 23
b) Ausnahmetatbestände im NetzDG 24
c) Funktionen sozialer Netzwerke 25
2. Hassrede, Hasskriminalität und Falschnachrichten in sozialen Netzwerken 26
a) Hassrede und Hasskriminalität 27
b) Falschnachrichten 30
II. Das Gesetzgebungsverfahren 33
1. Die Task Force 33
2. Die Gesetzgebung 35
3. Weitere Entwicklung und Evaluation 36
4. Anpassung des NetzDG 38
a) Gesetz zur Bekämpfung des Rechtsextremismus und der Hasskriminalität 38
b) Gesetz zur Änderung des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes 39
III. Wesentlicher Regelungsinhalt des NetzDG 40
1. Anwendungsbereich 40
2. Berichtspflichten 41
3. Lösch- und Sperrpflichten 41
4. Einrichtung der Regulierten Selbstregulierung 42
5. Meldungen an das Bundeskriminalamt 43
6. Gegenvorstellungsverfahren 43
7. Privatrechtliche Schlichtungsstellen 44
8. Regelungen für Videosharingplattform-Dienste 44
9. Bußgeldvorschriften 45
10. Ernennung eines Zustellungsbevollmächtigten sowie einer empfangsberechtigten Person 46
11. Aufsicht 46
12. Änderung des TMG 47
B. Der unionsrechtliche Rahmen für die Regulierung sozialer Netzwerke 47
I. Primärrecht 49
1. Der unionsrechtliche Grundrechtsschutz 49
a) Der Einfluss der Europäischen Menschenrechtskonvention 49
b) Die Charta der Grundrechte der Europäischen Union 51
2. Die Grundfreiheiten des Binnenmarktes 52
II. Sekundärrecht 53
1. Die E-Commerce-Richtlinie 54
2. Die Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste 55
3. Die Datenschutz-Grundverordnung 55
Kapitel 3: Die Vereinbarkeit des NetzDG mit dem Unionsrecht 57
A. Beeinträchtigung der Rechte der Netzwerkmitglieder 57
I. Overblocking durch das NetzDG 57
1. Der Begriff des Overblockings 58
2. Grundlegende Anreizstrukturen für Overblocking 59
3. Anreizstrukturen für Overblocking im NetzDG 60
4. Derzeitige Erkenntnisse aus den Transparenzberichten 61
5. Beeinträchtigung des Art. 11 Abs. 1 GRCh durch die Anreize zum Overblocking 64
a) Anwendbarkeit der Grundrechtecharta auf das NetzDG 64
aa) Durchführung von Unionsrecht 65
bb) Verhältnis zu nationalen Grundrechten 67
b) User-Generated-Content im Gewährleistungsbereich des Art. 11 Abs. 1 GRCh 69
c) Eingriff in die Meinungsfreiheit aus Art. 11 Abs. 1 GRCh durch die Bestimmungen des NetzDG 72
d) Rechtfertigung der Regelungen des NetzDG 74
aa) Schrankenbestimmungen des Art. 11 Abs. 1 GRCh 74
bb) Gesetzesvorbehalt 76
cc) Verfolgung eines legitimen Zwecks durch die Vorschriften des NetzDG 76
dd) Eignung des NetzDG zur Zweckerreichung 78
ee) Alternativen zu den Regelungen des NetzDG 80
(1) Verbesserung der Strafverfolgung und des einstweiligen Rechtsschutzes 80
(2) Langfristige Investition in Journalismus und Bildung 85
(3) Technische Hilfsmittel 86
(4) Erweiterung der Regulierten Selbstregulierung 88
(5) Zwischenergebnis 91
ff) Angemessenheit der Regelungen des NetzDG 91
(1) Lösch- und Sperrpflichten 92
(2) Bußgeldandrohung 95
(3) Verfahrensvorgaben 99
(a) Content-Management 99
(b) Anforderungen an die Beschwerde 101
(c) Möglichkeit zur Stellungnahme 102
(4) Erkenntnisse aus der Gesetzgebung Frankreichs 104
(a) Vergleich mit der französischen Gesetzgebung 104
(b) Die Rechtsprechung des Conseil Constitutionnel 106
(c) Bedeutung der französischen Gesetzgebung für das NetzDG 107
(5) Das Gegenvorstellungsverfahren als Korrektiv 108
(6) Schlussfolgerung 109
e) Ergebnis 111
6. Beeinträchtigung der Virtuellen Versammlungsfreiheit durch den Anreiz zum Overblocking 111
a) Schutzbereich der Versammlungsfreiheit des Art. 12 Abs. 1 GRCh 113
b) Erfasst der Schutzbereich des Art. 12 Abs. 1 GRCh virtuelle Versammlungen? 114
II. Chilling Effects 117
1. Begriff der Chilling Effects und dogmatische Einordnung 118
2. Ursachen für Chilling Effects im NetzDG 119
3. Beeinträchtigung des Art. 11 Abs. 1 GRCh durch Chilling Effects 121
a) Eingriff in Art. 11 Art. 1 GRCh durch Chilling Effects 121
b) Verhältnismäßigkeit des Eingriffs durch die Chilling Effects 124
4. Ergebnis 126
III. Verkürzung der Nutzerrechte durch die Privatisierung der Rechtsdurchsetzung 126
1. Einordnung des Begriffs 127
2. Private Rechtsdurchsetzung im NetzDG 127
3. Beeinträchtigung von Grundrechtspositionen der Nutzer 129
4. Ergebnis 130
IV. Speicherung zu Beweiszwecken und Dokumentationspflicht 131
1. Schutz personenbezogener Daten 131
a) Gewährleistungsgehalt des Art. 8 GRCh 131
b) Eingriff in Art. 8 GRCh durch die Speicherung zu Beweiszwecken sowie die Dokumentationspflicht 132
c) Verhältnismäßigkeit 133
2. Ergebnis 136
V. Meldung an das BKA 137
1. Beeinträchtigung des Schutzes personenbezogener Daten aus Art. 8 GRCh 138
a) Eingriff in Art. 8 GRCh durch die Meldung an das BKA 138
b) Verhältnismäßigkeit der Meldepflicht 139
2. Ergebnis 142
VI. Auskunft über Bestandsdaten 142
1. Vereinbarkeit des § 21 Abs. 2 TTDSG mit der DS-GVO 142
a) Regelungsbefugnis der Mitgliedstaaten aus Art. 6 Abs. 4 DSGVO? 142
aa) Zweckänderungsbefugnis nach Art. 6 Abs. 4 DS-GVO 143
(1) Fehlende Regelungskompetenz 143
(2) Art. 6 Abs. 4 DS-GVO als eigenständige Öffnungsklausel 144
bb) Diskussion 145
b) Genügt § 21 Abs. 2–4 TTDSG dem Art. 6 Abs. 4 DS-GVO? 148
2. Ergebnis 148
VII. Zwischenfazit zur Beeinträchtigung der Nutzerrechte 148
B. Beeinträchtigung der Rechte der Anbieter sozialer Netzwerke 149
I. Beschränkung der Tätigkeiten sozialer Netzwerke durch die Compliance-Pflichten des NetzDG 149
1. Vereinbarkeit der Beschränkungen mit der Medienfreiheit aus Art. 11 Abs. 2 GRCh 149
a) Soziale Netzwerke im Gewährleistungsbereich der Medienfreiheit 150
aa) Gewährleistungsgehalt des Art. 11 Abs. 2 GRCh 150
bb) Einordnung sozialer Netzwerke 151
b) Eingriff in die Medienfreiheit durch das NetzDG 152
c) Verhältnismäßigkeit 153
aa) Anwendbarkeit der Schrankenbestimmungen des Art. 10 Abs. 2 EMRK 153
bb) Verhältnismäßigkeit des Eingriffs in die Medienfreiheit 155
2. Vereinbarkeit der Beschränkungen mit der unternehmerischen Freiheit aus Art. 16 GRCh 157
a) Gewährleistungsgehalt des Art. 16 GRCh 157
b) Eingriff in die unternehmerische Freiheit durch das NetzDG 158
c) Verhältnismäßigkeit der Beschränkungen durch das NetzDG 159
3. Vereinbarkeit der Beschränkungen mit der Dienstleistungsfreiheit, Art. 65 AEUV 162
a) Gewährleistungsgehalt der Dienstleistungsfreiheit 162
b) Beschränkung der Dienstleistungsfreiheit durch das NetzDG 164
c) Verhältnismäßigkeit der Beschränkung 164
II. Ungleichbehandlung der Anbieter sozialer Netzwerke 166
1. Schutzbereich des Art. 20 GRCh 166
2. Ungleichbehandlung der Diensteanbieter 167
3. Rechtfertigung dieser Ungleichbehandlung 168
III. Unklarheit der Bußgeldandrohung 170
1. Der Bestimmtheitsgrundsatz aus Art. 49 Abs. 1 GRCh 170
2. Verstoß gegen den Bestimmtheitsgrundsatz durch das NetzDG 171
IV. Befugnisse des Bundesamts für Justiz 174
1. Der Grundsatz der Staatsferne der Medien aus Art 11 Abs. 2 GRCh 175
2. Verstoß gegen den Grundsatz der Staatsferne durch das NetzDG 176
a) Befugnisse des Bundesamts für Justiz in § 3 Abs. 6–9 NetzDG 176
b) Prüfkompetenz des Bundesamts für Justiz 178
3. Ergebnis 179
V. Anwendungsbereich des NetzDG 180
1. Das Herkunftslandprinzip der E-Commerce-Richtlinie 180
a) Art. 3 Abs. 2 ECRL 180
b) Vereinbarkeit des NetzDG mit dem Herkunftslandprinzip, Art. 3 Abs. 2 ECRL 183
aa) Soziale Netzwerke als Dienste der Informationsgesellschaft 183
bb) Koordinierter Bereich 184
cc) Ausnahmen vom Herkunftslandprinzip 185
(1) Art. 3 Abs. 3 ECRL, generelle Ausnahmen 185
(2) Art. 3 Abs. 4 ECRL, das NetzDG als einzelfallbezogene Ausnahme 186
(a) Art. 3 Abs. 4 lit. a Ziffer i ECRL, Schutzziele 186
(b) Art. 3 Abs. 4 lit. a Ziffer ii ECRL, betrifft das NetzDG einen bestimmten Dienst der Informationsgesellschaft? 187
(aa) Auslegung des Art. 3 Abs. 4 lit. b Ziffer ii ECRL 187
(bb) Erkenntnisse aus der österreichischen Gesetzgebung 190
(cc) Rechtsprechung des EuGH 190
(dd) Zwischenergebnis 191
(c) Art. 3 Abs. 4 lit. a Ziffer iii ECRL, Verhältnismäßigkeit der Maßnahme 192
(d) Art. 3 Abs. 4 lit. b ECRL, Konsultation 194
(3) Art. 3 Abs. 5 ECRL, das NetzDG als dringlicher Fall 195
dd) Unionsrechtskonforme Auslegung des NetzDG 197
ee) Auslegung des NetzDG als Instrument der Selbstregulierung 199
c) Ergebnis 200
2. Das Herkunftslandprinzip nach der AVMD-RL 201
VI. Einhaltung des Notifizierungsverfahrens 202
VII. Verantwortlichkeit der sozialen Netzwerke 206
1. Art. 14 ECRL 207
a) Vereinbarkeit der Fristvorgaben des NetzDG mit Art. 14 Abs. 1 lit. b ECRL 207
aa) Der Begriff der Unverzüglichkeit im allgemeinen Sprachgebrauch 208
bb) Systematische Erwägungen 209
cc) Auslegung nach Sinn und Zweck der Vorschrift 210
dd) Einheitliche Auslegung des Unionsrechts 212
ee) Umsetzung der Richtlinie in anderen Mitgliedstaaten 213
ff) Zwischenergebnis 214
b) Zeitpunkt des Tätigwerdens 215
aa) Aufforderung zum Handeln vor Kenntnis im NetzDG 215
(1) Pflicht zur Kenntnisverschaffung 215
(2) Pflicht zur unverzüglichen Kenntnisnahme aus § 3 Abs. 2 Nr. 1 NetzDG 216
(3) Einrichtung des Gegenvorstellungsverfahrens 217
bb) Fristbeginn bei Eingang der Beschwerde 217
c) Erfordernis der erfolgreichen Sperrung oder Löschung 219
2. Vereinbarkeit mit Art. 15 Abs. 2 ECRL 219
3. Ergebnis 220
C. Ergebnis 220
Kapitel 4: Ausblick und Fazit 222
A. Erster Ausblick: Das NetzDG – eine Erfolgsgeschichte? 222
B. Zweiter Ausblick: Der Digital Services Act 224
C. Fazit 226
Literaturverzeichnis 228
Sachverzeichnis 247