Das Schuldprinzip im europäischen Kartellbußgeldrecht
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Das Schuldprinzip im europäischen Kartellbußgeldrecht
Beiträge zum Europäischen Wirtschaftsrecht, Vol. 85
(2023)
Additional Information
Book Details
Pricing
About The Author
David Mattern studierte Rechtswissenschaft an der Universität Mannheim von 2005 bis 2011. Nach dem Referendariat am Oberlandesgericht Karlsruhe mit Stationen in Mannheim, Speyer und Neapel arbeitete er ab 2013 als akademischer Mitarbeiter an der Universität Mannheim an einem kartellrechtlichen und an einem strafrechtlichen Lehrstuhl. Im Jahr 2019 trat er in den höheren Justizdienst des Landes Baden-Württemberg ein. Nach Stationen bei der Wirtschaftsabteilung der Staatsanwaltschaft Karlsruhe und dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg ist er seit Dezember 2022 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Bundesverfassungsgericht abgeordnet.Abstract
Am europäischen Kartellbußgeldrecht wird häufig kritisiert, dass es gegen das Schuldprinzip verstoße. Die Arbeit untersucht, ob diese Kritik berechtigt ist. Sie arbeitet zunächst heraus, in welchen Konstellationen es mit dem Schuldprinzip in Konflikt gerät. Konfliktpunkte finden sich in den Themenfeldern Verbotsirrtum, Unternehmen als Bußgeldadressaten, Konzern- und Rechtsnachfolgekonstellationen sowie Bußgeldbemessung. Anschließend widmet sich die Arbeit der Frage, ob ein Konflikt mit dem Schuldprinzip zugleich einen Verstoß dagegen darstellt oder ob es im europäischen Kartellbußgeldrecht einer Abwägung zugänglich ist. Die Arbeit postuliert, dass das Schuldprinzip im europäischen Kartellbußgeldrecht mit dem Ziel des unverfälschten Wettbewerbs in Ausgleich zu bringen ist. Ausgehend davon wird zuletzt untersucht, welche zuvor identifizierten Konflikte mit dem Schuldprinzip sich tatsächlich als Verstöße dagegen erweisen. Hierbei gelangt die Arbeit zu differenzierten Ergebnissen.»The Guilt Principle in European Competition Law«: The European Competition Law is often criticized for infringements of the guilt principle. The thesis examines if this criticism is justified. Conflicts with the guilt principle can be found in several areas of fining proceedings in competition law. The thesis shows that not every conflict means an infringement of the guilt principle, because the guilt principle has to be balanced with the objective of an undistorted competition.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 24 | ||
1. Teil: Einführung | 29 | ||
A. Einleitende Bemerkungen | 29 | ||
I. Ziel der Arbeit | 29 | ||
II. Aufbau der Arbeit | 32 | ||
B. Vorklärungen | 32 | ||
I. Systematik des deutschen und europäischen Kartellbußgeldrechts und Folgen für die mögliche Anwendung des Schuldprinzips | 33 | ||
1. Systematik des deutschen und europäischen Kartellbußgeldrechts | 33 | ||
a) Überblick über die Normen im Zusammenhang mit Kartellbußen | 33 | ||
b) Kartellrechtswidriges Verhalten, das nicht geeignet ist, den Handel zwischen den Mitgliedstaaten zu beeinträchtigen | 35 | ||
c) Kartellrechtswidriges Verhalten, das geeignet ist, den Handel zwischen den Mitgliedstaaten zu beeinträchtigen | 37 | ||
aa) Kartellrechtliche Verbotsnormen | 37 | ||
bb) Kartellrechtliche Bußgeldnorm und zuständige Behörde(n) | 39 | ||
2. Folgen der Systematik des deutschen und europäischen Kartellbußgeldrechts auf eine mögliche Anwendung des Schuldprinzips | 40 | ||
II. Inhalt und Wurzeln des Schuldprinzips | 41 | ||
1. Inhalt des Schuldprinzips | 42 | ||
2. Wurzeln des Schuldprinzips | 43 | ||
III. Schuldprinzip als deutsches Verfassungsrecht mit Anwendung im deutschen Kartellbußgeldrecht | 46 | ||
IV. Schuldprinzip als primärrechtliche Fundamentalgarantie mit Anwendung im europäischen Kartellbußgeldrecht? | 48 | ||
1. Schuldprinzip als primärrechtliche Fundamentalgarantie | 48 | ||
a) Relevanz der Untersuchung | 49 | ||
b) Primärrechtliche Rechtsquellen | 50 | ||
c) Methodisches Vorgehen | 52 | ||
d) Normierung des Schuldprinzips im geschriebenen Primärrecht | 53 | ||
aa) Art. 48 Abs. 1 GrCh: Unschuldsvermutung | 53 | ||
bb) Art. 49 Abs. 1 S. 1 GrCh: Grundsatz der Gesetzmäßigkeit | 56 | ||
cc) Art. 1 GrCh: Menschenwürde | 58 | ||
dd) Art. 49 Abs. 3 GrCh: Verhältnismäßigkeitsgrundsatz | 61 | ||
e) Schuldprinzip als ungeschriebener Rechtsgrundsatz des Primärrechts | 63 | ||
aa) Europäische Menschenrechtskonvention | 64 | ||
bb) Nationale Verfassungsüberlieferung | 64 | ||
f) Schuldprinzip als Fundamentalgarantie in der Rechtsprechung der europäischen Gerichte | 65 | ||
aa) Thyssen | 68 | ||
bb) Estel | 68 | ||
cc) Maizena | 70 | ||
dd) Käserei Champignon | 71 | ||
ee) Hansen | 72 | ||
ff) Vandenvenne | 75 | ||
gg) Ebony Maritime und Loten Navigation | 76 | ||
hh) Schenker u.a. | 78 | ||
g) Ergebnis | 80 | ||
2. Anwendbarkeit des Schuldprinzips auf das Kartellbußgeldrecht | 80 | ||
a) Straftatbegriff des Art. 6 Abs. 2 EMRK nach den Engel-Kriterien | 80 | ||
aa) „Nationale Einstufung“ der Verfehlung | 82 | ||
(1) Einstufung als verwaltungsrechtliche Sanktion | 83 | ||
(2) Einstufung als kriminalstrafrechtliche Sanktion | 83 | ||
(3) Einstufung als strafrechtliche Sanktion im weiteren Sinne | 84 | ||
(4) Einstufung als Sanktion sui generis | 85 | ||
(5) Stellungnahme | 85 | ||
(6) Zwischenergebnis | 87 | ||
bb) Natur der Verfehlung | 88 | ||
cc) Art und Schwere der Sanktion | 88 | ||
dd) Ergebnis | 90 | ||
b) Unternehmen als Adressaten des europäischen Kartellbußgeldrechts | 90 | ||
c) Absicherung des gefundenen Ergebnisses durch die europäische Rechtsprechungspraxis | 91 | ||
d) Ergebnis | 93 | ||
V. Ergebnis der Vorklärungen | 93 | ||
2. Teil: Konflikte des europäischen Kartellbußgeldrechts mit dem Schuldprinzip | 95 | ||
A. Methodik der Untersuchung | 95 | ||
I. Generelle Vorgehensweise bei der Prüfung der Vereinbarkeit des europäischen Kartellbußgeldrechts mit dem Schuldprinzip | 95 | ||
II. Bezugspunkte für die Ermittlung von Konflikten der europäischen Rechtsprechungspraxis mit dem Schuldprinzip | 96 | ||
1. Ansatz 1: Vergleich mit der nationalen Rechtsprechungspraxis | 96 | ||
2. Grenzen des Vergleichs mit der nationalen Rechtsprechungspraxis | 97 | ||
3. Ansatz 2: Vergleich mit dem Idealbild des Schuldprinzips | 99 | ||
4. Zusammenfassung der Methodik | 99 | ||
B. Einzelne Konfliktpunkte des europäischen Kartellbußgeldrechts mit dem Schuldprinzip | 100 | ||
I. Der Verbotsirrtum | 100 | ||
1. Relevanz des Verbotsirrtums für das Schuldprinzip | 101 | ||
2. Der Verbotsirrtum im europäischen Wettbewerbsrecht | 102 | ||
a) Generelle Anerkennung des unvermeidbaren Verbotsirrtums als Rechtsfigur | 103 | ||
aa) Auswahl der zu untersuchenden EuGH-Urteile | 104 | ||
(1) San Michele u.a. | 108 | ||
(2) Ciba-Geigy | 110 | ||
(3) Suiker Unie | 113 | ||
(4) Miller | 114 | ||
(5) Hoffmann-La Roche | 116 | ||
(6) BMW u.a. | 119 | ||
(7) Musique Diffusion Française u.a. | 122 | ||
(8) IAZ u.a. | 124 | ||
(9) Michelin | 125 | ||
(10) Estel | 126 | ||
(11) Stichting Sigarettenindustrie u.a. | 129 | ||
(12) Ferriere San Carlo | 131 | ||
(13) Belasco und Tipp-Ex | 135 | ||
(14) Deutsche Telekom | 135 | ||
(15) Schenker u.a. | 136 | ||
bb) Ergebnis | 144 | ||
b) Anerkennung des Verbotsirrtums im europäischen Wettbewerbsrecht bei Vertrauen auf anwaltlichen Rechtsrat oder bei Vertrauen auf Aussagen einer nationalen Wettbewerbsbehörde, die das Verhalten allein nach nationalem Recht geprüft hat? | 146 | ||
aa) Vertrauen auf anwaltlichen Rechtsrat | 149 | ||
(1) Miller | 149 | ||
(2) Schenker u.a. | 150 | ||
bb) Vertrauen auf die Einschätzung einer nationalen Wettbewerbsbehörde | 154 | ||
c) Zu hohe Anforderungen an den unvermeidbaren Verbotsirrtum im europäischen Wettbewerbsrecht | 156 | ||
aa) Anforderung an den unvermeidbaren Verbotsirrtum im deutschen Recht | 157 | ||
(1) Fallgruppe 1: Kein eigener Zweifel an der Rechtmäßigkeit | 158 | ||
(a) Sensibilisierung durch Dritte | 159 | ||
(b) Schädigungsbewusstsein | 160 | ||
(c) Verstoß gegen die Sittenordnung | 161 | ||
(d) Rechtlich normierter Bereich | 164 | ||
(e) Ergebnis | 165 | ||
(2) Fallgruppe 2: Eigener Zweifel an der Rechtmäßigkeit | 165 | ||
(a) Klinker | 167 | ||
(b) Baustoffhändler | 168 | ||
(c) Nordmende | 170 | ||
(d) Ergebnis | 170 | ||
(e) Ölbrenner II | 171 | ||
bb) Unvermeidbarkeit des Verbotsirrtums nach Maßstäben deutschen Rechts in den Fällen „Miller“ und „Schenker u.a.“ | 172 | ||
(1) Miller | 173 | ||
(2) Schenker u.a. | 174 | ||
(a) Objektiv ausreichende Erkundigungen zur Klärung der Rechtslage | 177 | ||
(aa) Antrag auf Eintragung als Vereinbarungskartell | 177 | ||
(bb) Beratung durch Anwaltskanzlei | 178 | ||
(cc) Anerkennung als genehmigungsfreies Bagatellkartell durch Kartellgericht | 179 | ||
(dd) Ergriffene Maßnahmen kumulativ ausreichend? | 180 | ||
(ee) Zwischenergebnis | 180 | ||
(b) Erkundigungen subjektiv ausreichend? | 180 | ||
d) Friktion der Argumentationsstruktur des EuGH mit dem Schuldprinzip | 183 | ||
3. Fazit | 191 | ||
II. Die Unternehmensschuld | 192 | ||
1. Friktion mit dem Schuldprinzip wegen Bebußung handlungs- und schuldunfähiger Personen | 193 | ||
a) Vergleich mit deutscher Rechtslage: Zulässige strafrechtliche Normen, welche die Handlungs- und Schuldfähigkeit von Unternehmen voraussetzen? | 194 | ||
aa) Bußgeldvorschriften gemäß § 81 GWB | 194 | ||
bb) Geldbußen gegen juristische Personen und Personenvereinigungen nach § 30 OWiG | 197 | ||
cc) Einziehung von Gegenständen bzw. des Wertersatzes gegenüber juristischen Personen gemäß § 29 OWiG | 205 | ||
dd) Einziehung des Wertes von Taterträgen gemäß § 29a OWiG | 207 | ||
ee) Erzwingung von Unterlassungen und Duldungen gemäß § 890 Abs. 1 ZPO | 212 | ||
(1) Straf- oder strafrechtsähnlicher Charakter des § 890 Abs. 1 ZPO? | 212 | ||
(2) Anwendbarkeit des § 890 Abs. 1 ZPO auf juristische Personen? | 214 | ||
(3) Anerkennung der strafrechtlichen Handlungs- und Schuldfähigkeit von juristischen Personen im Rahmen des § 890 Abs. 1 ZPO? | 214 | ||
(4) Generelle Anerkennung der Handlungs- und Schuldfähigkeit im Ordnungswidrigkeitenrecht? | 215 | ||
ff) Ergebnis | 216 | ||
b) Handlungs- und Schuldfähigkeit von Unternehmen im Strafrecht im engeren Sinne de lege ferenda | 216 | ||
aa) Handlungsfähigkeit – Diskussion in der Literatur | 217 | ||
bb) Schuldfähigkeit – Diskussion in der Literatur | 225 | ||
(1) Fehlende personale Qualität | 226 | ||
(a) Relevanz des zugrunde gelegten Schuldbegriffs | 227 | ||
(aa) Psychologischer Schuldbegriff | 228 | ||
(bb) Normativer Schuldbegriff | 229 | ||
(b) Ergebnis | 233 | ||
(2) Höchstpersönlichkeit der strafrechtlichen Schuld | 233 | ||
(a) Vorstellung der Modelle | 234 | ||
(aa) Gefährdungsmodelle | 234 | ||
(bb) Individualtatmodelle | 235 | ||
(α) Respondeat-Superior-Modell | 236 | ||
(β) Organ-/Repräsentations-/Identifikationsmodell | 239 | ||
(cc) Modifizierte Individualtatmodelle | 240 | ||
(dd) Kollektive Modelle | 242 | ||
(b) Bewertung der Modelle | 244 | ||
(c) Ergebnis | 249 | ||
cc) Hinweise aus der Rechtsprechung der deutschen Gerichte zur Handlungs- und Schuldfähigkeit von Unternehmen de lege ferenda | 249 | ||
(1) Rechtsprechung des RG | 251 | ||
(2) Rechtsprechung des BGH | 259 | ||
(3) Rechtsprechung des BVerfG | 263 | ||
(a) Bertelsmann-Lesering-Urteil | 264 | ||
(b) Lissabon-Urteil | 268 | ||
(4) Ergebnis | 272 | ||
c) Übertragung der Überlegungen auf das Ordnungswidrigkeitenrecht | 273 | ||
aa) Argumente gegen die Handlungs- und Schuldfähigkeit von Verbänden im Strafrecht | 274 | ||
bb) Überblick über die Theorien zur Abgrenzung von Straf- und Ordnungswidrigkeitenrecht | 274 | ||
cc) Bedeutung der Abgrenzungstheorien für die Beurteilung der Handlungs- und Schuldfähigkeit von Verbänden | 276 | ||
(1) Quantitative Theorie | 276 | ||
(2) Qualitative Theorie | 276 | ||
(3) Gemischt-qualitativ-quantitative Theorie | 279 | ||
dd) Ergebnis | 280 | ||
2. Konflikt mit dem Schuldprinzip wegen Bestrafung Unschuldiger | 281 | ||
3. Vereinbarkeit der konkreten Ausgestaltung des Art. 23 VO Nr. 1/2003 mit dem Schuldprinzip? | 283 | ||
a) Von den europäischen Organen zugrunde gelegtes Modell | 284 | ||
aa) Erste Anhaltspunkte für ein Kollektivmodell | 284 | ||
bb) Prüfsteine für die konsequente Anwendung eines Kollektivmodells | 288 | ||
(1) Fehlverhalten eines untergeordneten Mitarbeiters | 289 | ||
(2) Handeln gegen die ausdrückliche Anweisung des Vorgesetzten | 290 | ||
(3) Entlastung durch Compliance-Programme? | 291 | ||
(a) Übersicht über die Behandlung von Compliance-Programmen durch die europäischen Organe | 292 | ||
(b) Der Fall „Schindler Holding u.a.“ | 295 | ||
(c) Standort der Behandlung von Compliance-Programmen | 299 | ||
cc) Ergebnis | 300 | ||
b) Wechsel zwischen den Modellen als Friktion mit dem Schuldprinzip? | 302 | ||
c) Konkrete Ausgestaltung der jeweiligen Modelle als Friktion mit dem Schuldprinzip? | 302 | ||
aa) Personeller Bezug | 303 | ||
(1) Beschränkung auf Organe? | 304 | ||
(2) Erweiterung auf Leitungspersonen? | 305 | ||
(3) Erweiterung auf untergeordnete Mitarbeiter? | 307 | ||
(4) Erweiterung auf externe Beauftragte und Bevollmächtigte? | 308 | ||
(5) Ergebnis | 309 | ||
bb) Sachlicher Bezug | 309 | ||
(1) Auftreten als Repräsentant des Unternehmens und nicht als Privatperson | 310 | ||
(2) Handeln im Rahmen des Aufgabengebietes | 311 | ||
(3) Handeln im Interesse des Unternehmens | 313 | ||
(4) Ergebnis | 316 | ||
4. Fazit | 317 | ||
III. Bußgeldpraxis in Konzernsachverhalten | 317 | ||
1. Konzept der wirtschaftlichen Einheit | 319 | ||
a) Unternehmensbegriffe im europäischen Wettbewerbsrecht | 320 | ||
aa) Unternehmensbegriff der Art. 101f. AEUV | 320 | ||
(1) Historische Entwicklung | 320 | ||
(a) Institutioneller Unternehmensbegriff als Ausgangspunkt | 321 | ||
(b) Hinwendung zum wirtschaftlichen Unternehmensbegriff auf Basis der wirtschaftlichen Einheit | 322 | ||
(aa) Entscheidungspraxis der Hohen Behörde und Kommission | 322 | ||
(bb) Entscheidungspraxis der Europäischen Gerichte | 325 | ||
(c) Ergebnis | 327 | ||
(2) Voraussetzungen für die Annahme einer wirtschaftlichen Einheit | 327 | ||
(a) Unterordnungskonzerne | 328 | ||
(aa) Kapitalmäßige Verflechtung als Mindestbedingung | 329 | ||
(bb) Keine autonome Bestimmung des Marktverhaltens durch die Tochter | 332 | ||
(b) Gleichordnungskonzerne | 335 | ||
(3) Reichweite der wirtschaftlichen Einheit | 336 | ||
(4) Kein Verlust der Unternehmenseigenschaft der kartellrechtswidrig handelnden Gesellschaft | 339 | ||
(5) Ergebnis | 339 | ||
bb) Unternehmensbegriff des Art. 23 VO 1/2003 | 340 | ||
(1) Institutioneller Unternehmensbegriff | 341 | ||
(a) Inhalt | 341 | ||
(b) Dogmatisch mögliche Konstruktionen | 342 | ||
(aa) Eigenes vorsätzliches oder fahrlässiges Handeln der einzelnen Gesellschaft | 342 | ||
(bb) Direktzurechnungsmodell | 343 | ||
(cc) Einheitszurechnungsmodell | 344 | ||
(2) Wirtschaftlicher Unternehmensbegriff | 346 | ||
(a) Inhalt | 346 | ||
(b) Dogmatisch mögliche Konstruktionen | 347 | ||
(aa) Direktzurechnungsmodell | 347 | ||
(bb) Einheitszurechnungsmodell | 347 | ||
(cc) Haftungsmodell | 349 | ||
(3) Zwischenergebnis | 350 | ||
(4) Praxis der europäischen Organe | 351 | ||
(a) Aussagen, die für den institutionellen Unternehmensbegriff sprechen | 351 | ||
(b) Aussagen, die für den wirtschaftlichen Unternehmensbegriff sprechen | 352 | ||
(c) Stellungnahme | 355 | ||
b) Dogmatische Konstruktion der Bebußung der einzelnen Gesellschaften | 360 | ||
aa) Aussagen, die für das Einheitszurechnungsmodell sprechen | 361 | ||
bb) Aussagen, die für das Haftungsmodell sprechen | 365 | ||
cc) Stellungnahme | 366 | ||
c) Ergebnis | 367 | ||
2. Parallelkonzeptionen im deutschen Recht | 367 | ||
a) Gegenwärtige Rechtslage | 368 | ||
b) Rechtslage vor Inkrafttreten der 9. GWB-Novelle | 371 | ||
aa) Bebußung von einer wirtschaftlichen Einheit angehörigen Gesellschaften über Art. 5 S. 2 VO 1/2003 i.V.m. Art. 101f. AEUV | 371 | ||
bb) Bebußung von einer wirtschaftlichen Einheit angehörigen Gesellschaften über § 81 GWB i.V.m. § 30 OWiG | 372 | ||
(1) Kein Anknüpfen an wirtschaftliche Einheit, sondern Rechtsträgerprinzip | 372 | ||
(2) Anknüpfen an den Konzern als Rechtsträger? | 373 | ||
(3) Anknüpfen an das Verhalten der Organe der Muttergesellschaft | 377 | ||
cc) Bebußung von einer wirtschaftlichen Einheit angehörigen Gesellschaften über § 130 OWiG i.V.m. § 30 OWiG | 383 | ||
dd) Ergebnis | 385 | ||
3. Friktionen der Grundkonzeption der wirtschaftlichen Einheit mit dem Schuldprinzip | 386 | ||
a) 1. Schritt: Zurechnung des Kartellverstoßes des Mitarbeiters der Tochtergesellschaft zur wirtschaftlichen Einheit | 387 | ||
aa) Hinweise aus der deutschen Rechtsprechung zur Handlungs- und Schuldfähigkeit von wirtschaftlichen Einheiten | 387 | ||
bb) Übertragung der Literaturargumente gegen die Handlungs- und Schuldfähigkeit von juristischen Personen und Verbänden auf wirtschaftliche Einheiten? | 391 | ||
(1) Notwendigkeit einer geistig-psychischen Substanz? | 391 | ||
(2) Unzulässige Zurechnung fremder Schuld? | 391 | ||
b) 2. Schritt: Zurechnung des Kartellverstoßes von der wirtschaftlichen Einheit zur Muttergesellschaft | 395 | ||
c) Ergebnis | 398 | ||
d) Exkurs: Konflikt mit dem Schuldprinzip auch beim Haftungsmodell? | 398 | ||
4. Friktion mit dem Schuldprinzip aufgrund der 100%-Vermutung | 400 | ||
a) Die 100%-Vermutung und die Positionierung gegenüber dem Modell der wirtschaftlichen Einheit | 402 | ||
aa) Zurechnung zur wirtschaftlichen Einheit grundsätzlich problematisch | 403 | ||
bb) Zurechnung zur wirtschaftlichen Einheit grundsätzlich unproblematisch | 404 | ||
cc) Zurechnung zur wirtschaftlichen Einheit nur bei Ausübung eines bestimmenden Einflusses durch die Muttergesellschaft unproblematisch | 405 | ||
dd) Ergebnis | 405 | ||
b) Gegenstand der Vermutung: Schuld oder Strukturzustand? | 406 | ||
c) Schuldvermutung oder Erfahrungssatz? | 407 | ||
aa) Einflussnahme der Mutter auf die 100%-Tochter als Regelfall? | 408 | ||
bb) Erfahrungsgesetz, einfacher Erfahrungssatz oder Erfahrungsgrundsatz? | 409 | ||
cc) Grundsätzliche Widerlegbarkeit der Vermutung im Einzelfall | 411 | ||
dd) Erfahrungsgrundsatz oder formelle Beweislastumkehr? | 414 | ||
ee) Ergebnis | 419 | ||
d) Gesamtergebnis zur 100%-Vermutung | 420 | ||
5. Fazit | 420 | ||
IV. Bußgeldpraxis bei der Rechtsnachfolge | 420 | ||
1. Firmen- und Rechtsformwechsel | 421 | ||
a) Firmenwechsel | 421 | ||
b) Rechtsformwechsel | 422 | ||
aa) Rechtsformwechsel durch formwechselnde Umwandlung | 422 | ||
bb) Rechtsformwechsel durch übertragende Umwandlung | 424 | ||
2. Unternehmenskauf | 425 | ||
a) Share Deal | 425 | ||
aa) Grundkonstellation | 425 | ||
(1) Beschreibung der Grundkonstellation | 425 | ||
(2) Bebußungspraxis der europäischen Organe | 426 | ||
(3) Bewertung der Bebußungspraxis im Hinblick auf das Schuldprinzip | 428 | ||
(4) Ergebnis | 430 | ||
bb) Sonderkonstellationen | 430 | ||
(1) Erwerb und anschließende Vereinigung mit M2 | 430 | ||
(2) Erwerb und anschließender Entzug der wirtschaftlichen Substanz | 431 | ||
b) Asset Deal | 431 | ||
aa) Grundkonstellation | 432 | ||
(1) Inhalt der Grundkonstellation | 432 | ||
(2) Bebußungspraxis der europäischen Organe | 432 | ||
(3) Bewertung der Bebußungspraxis im Hinblick auf das Schuldprinzip | 434 | ||
bb) Sonderkonstellationen | 437 | ||
(1) Rechtliches Erlöschen des ursprünglichen Rechtsträgers | 437 | ||
(2) Wirtschaftliches Erlöschen des ursprünglichen Rechtsträgers | 439 | ||
(3) Bewertung der Bebußungspraxis im Hinblick auf das Schuldprinzip | 441 | ||
3. Verschmelzung und Spaltung | 443 | ||
a) Verschmelzung | 443 | ||
aa) Praxis der europäischen Organe | 444 | ||
bb) Bewertung der Bebußungspraxis im Hinblick auf das Schuldprinzip | 446 | ||
cc) Praxis des Bundeskartellamts und der deutschen Gerichte | 447 | ||
dd) Ergebnis | 450 | ||
b) Spaltung | 450 | ||
aa) Aufspaltung | 451 | ||
bb) Abspaltung | 454 | ||
cc) Ausgliederung | 456 | ||
4. Besonderheiten bei konzerninternen Umstrukturierungen | 456 | ||
5. Besonderheiten bei Haftungsübernahmeerklärungen | 460 | ||
V. Bußgeldbemessung | 464 | ||
1. Bußgeldzumessung im europäischen Kartellbußgeldrecht | 465 | ||
a) Schritt 1: Festsetzung des Grundbetrags | 466 | ||
b) Schritt 2: Anpassungen des Grundbetrags | 467 | ||
c) Schritt 3: Erhöhung zur Gewährleistung einer abschreckenden Wirkung | 468 | ||
d) Schritt 4: Kappung auf 10 % des Gesamtumsatzes des vorangegangenen Geschäftsjahres | 468 | ||
e) Schritt 5: Verweis auf Bonusregelung, Bußgeldminderung bei Inability-to-pay und Verhängung von symbolischen Geldbußen | 468 | ||
2. Konfliktpunkte mit dem Schuldprinzip bei Einzelunternehmen | 469 | ||
a) Schritt 1: Festsetzung des Grundbetrags | 470 | ||
aa) Anknüpfung an den produktbezogenen Umsatz | 470 | ||
bb) Multiplikation mit der Dauer der Zuwiderhandlung | 471 | ||
cc) Berücksichtigung der Schwere des Verstoßes bei der Ermittlung des Grundbetrages | 474 | ||
(1) Kriterien zur Bestimmung der Schwere des Verstoßes | 474 | ||
(2) Generalisierende Bestimmung der Schwere des Verstoßes | 475 | ||
dd) Aufschlag der „Eintrittsgebühr“ bei der Ermittlung des Grundbetrages | 475 | ||
(1) Präventiver Zweck der „Eintrittsgebühr“ als zulässige Bußgeldzumessungserwägung? | 476 | ||
(2) Konkrete Ausgestaltung der „Eintrittsgebühr“ | 479 | ||
(3) Fehlende Differenzierung zwischen Kartellteilnehmern als Konflikt mit dem Schuldprinzip? | 479 | ||
b) Schritt 2: Anpassungen des Grundbetrags | 480 | ||
aa) Anpassung aufgrund schuldfremder Faktoren? | 480 | ||
(1) Erschwerende Umstände | 480 | ||
(a) In den Leitlinien ausdrücklich genannte erschwerende Umstände | 481 | ||
(aa) 1. Spiegelstrich: Fortgesetzte Handlung oder Wiederholungstat | 481 | ||
(bb) 2. Spiegelstrich: Verweigerung der Zusammenarbeit oder Behinderung der Untersuchung durch die Kommission | 486 | ||
(α) Verweigerung der Zusammenarbeit | 487 | ||
(β) Behinderung der Untersuchung | 491 | ||
(cc) 3. Spiegelstrich: Rolle als Anführer oder Anstifter; Zwangs- und/oder Vergeltungsmaßnahmen gegenüber anderen Unternehmen | 491 | ||
(b) Ungeschriebene erschwerende Umstände | 492 | ||
(aa) Fortsetzung der Zuwiderhandlung nach Einleitung von Ermittlungen und Kenntnis des Unternehmens hiervon | 492 | ||
(bb) Bußgelderhöhende Wirkung von Compliance-Programmen? | 493 | ||
(2) Mildernde Umstände | 495 | ||
bb) Schuldrelevante Faktoren, die keine Berücksichtigung finden? | 495 | ||
(1) Erste Zuwiderhandlung | 495 | ||
(2) Übermäßig lange Verfahrensdauer | 497 | ||
(3) Zusammenarbeit in anderen Kartellverfahren | 501 | ||
(4) Druck von anderen Unternehmen | 502 | ||
(5) Abstellen der Zuwiderhandlung vor Ermittlungen der Kommission | 504 | ||
(6) Nichtberücksichtigung von Compliance-Programmen | 506 | ||
(7) Nichtberücksichtigung eines vermeidbaren Verbotsirrtums? | 509 | ||
cc) Beweislastverteilung für schuldrelevante Umstände | 511 | ||
dd) Ergebnis | 514 | ||
c) Schritt 3: Erhöhung zur Gewährleistung einer abschreckenden Wirkung | 514 | ||
aa) Abschreckungsaufschlag für Unternehmen mit hohem Gesamtumsatz | 515 | ||
(1) Fehlender Zusammenhang zwischen Gesamtumsatz und verwirklichtem Unrecht als Konflikt mit dem Schuldprinzip? | 515 | ||
(2) Orientierung am Gesamtumsatz als sachgerechter Ausdruck der wirtschaftlichen Potenz? | 516 | ||
(3) Integration des Abschreckungsaufschlags in die Bußgeldsumme als Konflikt mit dem Schuldprinzip? | 518 | ||
bb) Abschreckungsaufschlag zur Gewinnabschöpfung | 519 | ||
d) Schritt 4: Kappung auf 10 % des Gesamtumsatzes des vorangegangenen Geschäftsjahres | 523 | ||
e) Schritt 5: Verweis auf Bonusregelung, Bußgeldminderung bei Inability-to-pay und Verhängung von symbolischen Geldbußen | 529 | ||
aa) Bonusregelung | 529 | ||
bb) Bußgeldminderung bei Inability-to-pay | 530 | ||
cc) Symbolische Geldbuße | 533 | ||
3. Zusätzliche Konfliktpunkte mit dem Schuldprinzip bei wirtschaftlichen Einheiten | 534 | ||
a) Bezugspunkt der Bußgeldbemessung bei Konzernen | 535 | ||
aa) Praxis der europäischen Organe | 535 | ||
bb) Bewertung der Bebußungspraxis im Hinblick auf das Schuldprinzip | 537 | ||
b) Weite Interpretation des Begriffs der wirtschaftlichen Einheit bei der Bußgeldbemessung? | 538 | ||
aa) Wiederholungstäterschaft | 539 | ||
(1) Bußgelderhöhende Wirkung für M | 541 | ||
(2) Bußgelderhöhende Wirkung für T2 | 542 | ||
bb) Abschreckungsaufschlag und Kappungsgrenze | 543 | ||
c) Gesamtschuldnerische Haftung | 548 | ||
d) Ergebnis | 551 | ||
4. Zusätzliche Konfliktpunkte mit dem Schuldprinzip bei der Rechtsnachfolge | 551 | ||
a) 1. Konstellation: Fortbestehen der kartellrechtswidrig handelnden Gesellschaft nach der Veräußerung | 552 | ||
aa) Wiederholungstäterschaft | 552 | ||
(1) Unterkonstellation 1: Erster und zweiter Kartellverstoß von T | 552 | ||
(2) Unterkonstellation 2: Erster Kartellverstoß von M2, zweiter Kartellverstoß von T | 553 | ||
(3) Ergebnis | 555 | ||
bb) Abschreckungsaufschlag | 555 | ||
cc) Kappungsgrenze | 557 | ||
b) 2. Konstellation: Kein Fortbestehen der kartellrechtswidrig handelnden Gesellschaft nach der Veräußerung, wirtschaftliche Nachfolge durch eine andere Gesellschaft | 558 | ||
aa) Wiederholungstäterschaft | 559 | ||
(1) Unterkonstellation 1: Kein Bußgeldbescheid an M1 für Erstverstoß | 559 | ||
(2) Unterkonstellation 2: Bußgeldbescheid an M1 für Erstverstoß | 560 | ||
bb) Abschreckungsaufschlag und Kappungsgrenze | 561 | ||
cc) Folgerungen für Abschreckungsaufschlag und Kappungsgrenze in entsprechenden Verschmelzungs- und Spaltungskonstellationen | 562 | ||
c) Ergebnis | 563 | ||
3. Teil: Verstöße des europäischen Kartellbußgeldrechts gegen das Schuldprinzip? | 564 | ||
A. Gang der Untersuchung | 564 | ||
B. Abwägbarkeit des Schuldprinzips? | 565 | ||
I. Eindeutige gesetzliche Regelungen im Europarecht? | 565 | ||
II. Vernachlässigung der Frage nach der Abwägbarkeit des Schuldprinzips in der Kritik am europäischen Wettbewerbsrecht und der europäischen Bußgeldpraxis | 568 | ||
III. „Schuldprinzip“ als Prinzip im Sinne Alexys? | 570 | ||
IV. Abwägungsfähigkeit des Schuldprinzips im deutschen Recht? | 573 | ||
1. Eindeutige Aussagen in Literatur und Rechtsprechung zur Einschränkbarkeit des Schuldprinzips? | 574 | ||
2. Begründen die verfassungsrechtlichen Wurzeln des Schuldprinzips ein Abwägungsverbot? | 578 | ||
3. Verkappte Einschränkungen des Schuldprinzips in Gesetzen und Rechtsprechung? | 581 | ||
a) § 186 StGB | 581 | ||
b) § 30 OWiG bei wirtschaftlicher Kontinuität | 583 | ||
4. Ergebnis | 585 | ||
V. Besondere Aspekte, die speziell für die Abwägbarkeit im europäischen Kartellbußgeldrecht sprechen | 585 | ||
1. Kartellbußgeldrecht als Strafrecht im weiteren Sinne | 586 | ||
a) Kein Menschenwürdebezug des Strafrechts im weiteren Sinne | 586 | ||
b) Höhe der Bußgelder | 587 | ||
2. Unternehmen als ausschließliche Adressaten | 588 | ||
a) Kein Menschenwürdebezug | 589 | ||
b) Geringerer Grad persönlicher Betroffenheit | 590 | ||
aa) Dogmatische Konstruktion | 591 | ||
bb) Tatsächliche Betrachtung | 591 | ||
cc) Ergebnis | 592 | ||
c) Spezifische Gefahr der Bußgeldumgehung | 593 | ||
d) Besondere Nachweisprobleme (Unternehmen als Black Box) | 594 | ||
e) Differenzierungen bei bestimmten Garantien zwischen natürlichen und juristischen Personen auch im deutschen Recht | 595 | ||
3. Europarechtliche Besonderheiten | 596 | ||
a) Geringere Verankerung des Schuldprinzips im Europarecht | 596 | ||
aa) Schuldprinzip in der Grundrechtecharta | 596 | ||
bb) Schuldprinzip in der EMRK | 598 | ||
cc) Schuldprinzip in den gemeinsamen Verfassungstraditionen der Mitgliedstaaten | 599 | ||
dd) Integration der Grundrechtecharta in das europäische Primärrecht als Gegenargument? | 602 | ||
ee) Ergebnis | 604 | ||
b) Besondere Bedeutung des effet utile im Europarecht | 604 | ||
4. Kartellrechtliche Besonderheiten | 607 | ||
a) Unzureichende zivilrechtliche Haftung im Kartellrecht | 607 | ||
b) Geringe Bedeutung von Affekttaten im Wettbewerbsrecht | 609 | ||
c) Besondere Bedeutung des Effizienzgebots im Wettbewerbsrecht | 610 | ||
d) Höhe der Kartellbußen als Gegenargument? | 611 | ||
e) Ergebnis | 612 | ||
C. Effizienzprinzip oder unverfälschter Wettbewerb als dem Schuldprinzip gegenüberstehendes Prinzip bzw. Ziel? | 612 | ||
D. Einschränkbarkeit des Schuldprinzips durch Ziel des unverfälschten Wettbewerbs? | 614 | ||
E. Europarechtliche Anforderungen an die Rechtfertigung von Einschränkungen des Schuldprinzips | 617 | ||
I. Vorgaben der Grundrechtecharta | 617 | ||
1. Anwendbarkeit des Art. 52 GrCh auf das Schuldprinzip | 618 | ||
2. Schuldprinzip als Recht oder Freiheit i.S.d. Art. 52 Abs. 1 GrCh oder als Charta-Grundsatz i.S.d. Art. 52 Abs. 5 GrCh? | 619 | ||
3. Einschränkungsvoraussetzungen des Art. 52 Abs. 1 GrCh | 621 | ||
a) Gesetzliche Grundlage | 621 | ||
aa) Art. 101f. AEUV oder Art. 23 VO 1/2003 als gesetzliche Grundlage? | 621 | ||
bb) Bußgeldleitlinien als gesetzliche Grundlage? | 622 | ||
cc) Gewohnheitsrecht als gesetzliche Grundlage? | 623 | ||
dd) Einschränkung des Schuldprinzips auch ohne gesetzliche Grundlage wegen der besonderen Materie Schuldprinzip? | 623 | ||
ee) Ergebnis | 625 | ||
b) Anerkanntes Ziel | 625 | ||
c) Erforderlichkeit, Verhältnismäßigkeit, Wesensgehaltsgarantie | 626 | ||
II. Vorgaben der EMRK | 628 | ||
F. Geeignetheit, Erforderlichkeit, Verhältnismäßigkeit im engeren Sinne und Achtung der Wesensgehaltsgarantie bei den einzelnen Konstellationen | 629 | ||
I. Verbotsirrtum | 629 | ||
II. Unternehmensschuld – Zurechnung des Verhaltens von untergeordneten Mitarbeitern und Externen | 631 | ||
1. Juristische Personen und Personenvereinigungen | 632 | ||
a) Geeignetheit und Erforderlichkeit | 632 | ||
b) Verhältnismäßigkeit im engeren Sinne | 632 | ||
2. Einzelkaufmann | 634 | ||
III. Bebußung bei wirtschaftlichen Einheiten (insbesondere Konzernkonstellationen) | 635 | ||
1. Vereinbarkeit der Bebußung von Angehörigen wirtschaftlicher Einheiten mit dem Schuldprinzip | 636 | ||
a) Geeignetheit und Erforderlichkeit | 636 | ||
b) Verhältnismäßigkeit im engeren Sinne | 636 | ||
c) Wesensgehaltsgarantie | 638 | ||
2. Vereinbarkeit des Einheitszurechnungsmodells mit dem Schuldprinzip? | 639 | ||
3. Ergebnis | 640 | ||
IV. Bebußung bei Rechtsnachfolge | 641 | ||
1. Wirtschaftliches oder rechtliches Erlöschen des Rechtsvorgängers | 641 | ||
a) Vereinbarkeit der Bebußung des Rechtsnachfolgers bei wirtschaftlichem oder rechtlichem Erlöschen des Rechtsvorgängers mit dem Schuldprinzip | 641 | ||
aa) Geeignetheit und Erforderlichkeit | 641 | ||
bb) Verhältnismäßigkeit im engeren Sinne | 642 | ||
cc) Wesensgehaltsgarantie | 643 | ||
b) Vereinbarkeit des Einheitszurechnungsmodells mit dem Schuldprinzip? | 644 | ||
2. Konzerninterne Umstrukturierung | 647 | ||
3. Haftungsübernahmeerklärung | 648 | ||
V. Rechtsfolgen | 649 | ||
1. Kooperationsverweigerung als bußgelderhöhender Umstand | 649 | ||
2. Compliance-Programme als bußgelderhöhender bzw. nicht bußgeldmindernder Faktor | 650 | ||
3. Nichtberücksichtigung überlanger Verfahrensdauer | 652 | ||
4. Nichtberücksichtigung der Tatbeendigung vor Ermittlungsmaßnahmen der Kommission | 652 | ||
5. Beweislastumkehr bei der Bußgeldbemessung | 654 | ||
6. 10%-Grenze als Kappungsgrenze | 655 | ||
7. Bußgeldbemessung bei Konzernen | 657 | ||
a) Fortschreiben des Konzepts der wirtschaftlichen Einheit auf Ebene der Bußgeldbemessung | 658 | ||
b) Erweiterung der wirtschaftlichen Einheit auf Bußgeldebene | 659 | ||
8. Bußgeldbemessung bei der Rechtsnachfolge (Sonderkonstellationen) | 660 | ||
a) Wiederholungstäterschaft | 660 | ||
b) Abschreckungsaufschlag und Kappungsgrenze | 661 | ||
4. Teil: Schluss | 663 | ||
Literaturverzeichnis | 667 | ||
Stichwortverzeichnis | 756 |