Gemeineuropäisches Privatrecht in Rumänien
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Gemeineuropäisches Privatrecht in Rumänien
Neue Kodifikationen zwischen französischen, deutschen oder österreichischen und europäisch internationalen Einflüssen
Editors: Remien, Oliver | Zidaru, Liviu
Schriften zum Internationalen Recht, Vol. 238
(2023)
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About The Author
Oliver Remien hat Rechtswissenschaft in Hamburg und Genf studiert. Von 1982 bis 2000 war er als Assistent und Referent am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg bei Ulrich Drobnig tätig und zugleich Sekretär der »Commission on European Contract Law« (Lando-Gruppe) (1982–1990). Er promovierte summa cum laude mit der Arbeit »Rechtsverwirklichung durch Zwangsgeld«. Nach seiner Habilitation im Jahr 2000 war er von 2001 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2023 Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Europäisches Wirtschaftsrecht, Internationales Privat- und Prozessrecht sowie Rechtsvergleichung. Oliver Remien verstarb im April 2023 in Wien.Liviu Zidaru hat Rechtswissenschaft in Bukarest studiert. Seit 2004 ist er Richter in Rumänien, zuerst beim 4. Amtsgericht Bukarest, dann beim Landgericht (Tribunal) Bukarest und zur Zeit beim Appellationsgerichtshof (Curtea de Apel) Bukarest, 4. Zivilsektion – spezialisierte Kammer für geistiges Eigentum und Zivilrecht. 2013 promovierte er summa cum laude mit der Arbeit Gerichtliche Zuständigkeit in Rumänien und Deutschland (2015 veröffentlicht). Etliche andere Publikationen, u.a. eine Abhandlung über die Brüssel-Ia VO (2017), sowie ein Lehrbuch über das rumänische Zivilprozessrecht (2020). Liviu Zidaru ist Privatdozent (maître de conférence) im Fachbereich Zivilprozessrecht und Gerichtsorganisation an der Juristischen Fakultät der Universität Bukarest.Abstract
Am südöstlichen Rand Europas und auch der Europäischen Union gelegen, ist Rumänien gewissermaßen doch im Zentrum der europäischen Entwicklungen des Zivilrechts angesiedelt: Nähe vor allem zum französischen Code civil, aber auch Einflüsse des österreichischen ABGB und des deutschen Rechts sowie anderer Rechtsordnungen kumulieren zu einem europäisch-international offenen neuen ZGB von 2011. Dieser Band erschließt das rumänische Zivilrecht als Teil des gemeineuropäischen Privatrechts. In einem umfassenden Querschnitt werden methodische Fragen der Europäisierung ebenso wie klassisch zivilrechtliche Themen erörtert: Seien es die verschiedenen Rechtsbehelfe im System der Leistungsstörungen oder die Einflüsse des deutschen, österreichischen und französischen Rechts auf das rumänische Sachenrecht. Mit gleich drei Beiträgen steht das Internationale Privatrecht in Rumänien vor dem Hintergrund seiner Europäisierung im besonderen Fokus. Abgerundet wird dies mit einem international-vergleichenden Blick auf das rumänische Zivilprozessrecht.»Common European Private Law in Romania. New Codifications at the Crossroad of French, German, Austrian and European-International Influences«: Situated on the south-eastern periphery of Europe and also of the European Union, Romania is nevertheless to a certain extent located at the centre of European developments in civil law: Closeness above all to the French Code civil, but also influences of the Austrian ABGB and German law as well as other legal systems accumulate to a new European-internationally open ZGB of 2011. This volume reveals Romanian civil law as part of the common European private law.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Oliver Remien †: Rumänien und die europäische Rechtsgeographie | 9 | ||
I. Rechtskreislehre für die Welt und europäische Entwicklungen | 9 | ||
II. Europäische Rechtsgeographie? | 10 | ||
III. Ein europäischer Rechtskreis oder eine Rechtskarte in kleinem Maßstab? | 12 | ||
IV. Grundzüge einer europäischen Rechtsgeographie | 13 | ||
1. Die klassische Rechtskreislehre | 13 | ||
2. Öffnungen | 15 | ||
3. Europäische Rechtsgeographie und das Schicksal des sozialistischen Rechtskreises | 16 | ||
V. Rumänisches Zivilrecht in Europa und der Weg zum Nou Cod Civil | 17 | ||
1. Rumänische Entwicklungen | 17 | ||
2. Noul Cod Civil 2011 | 19 | ||
VI. Mehr zu Einzelheiten in diesem Band | 21 | ||
Dan Oancea: Die Europäisierung des rumänischen Zivilrechts | 23 | ||
I. Ein modernes europäisches Gesetzbuch aus Rumänien | 23 | ||
II. Struktur | 28 | ||
III. Quellen und Allgemeines zum Vertrag | 29 | ||
IV. Verhandlungen sowie Standardvertragsklauseln | 30 | ||
V. Irrtum | 33 | ||
VI. Unangemessene Ausnutzung | 36 | ||
VII. Unmöglichkeit sowie Eigentum Dritter | 38 | ||
VIII. Veränderte Umstände sowie Kündigung eines Vertrags auf unbestimmte Zeit | 39 | ||
IX. Optionsrecht, Versprechen zum Vertragsabschluss | 41 | ||
X. Dritte | 42 | ||
XI. Inhalt der Schuld | 44 | ||
XII. Nichterfüllung, Verzug, Erfüllung in Natur | 46 | ||
XIII. Schadensersatz | 47 | ||
XIV. Vertragsauflösung und Kündigung | 52 | ||
XV. Schuldübernahme | 54 | ||
XVI. Schluss | 56 | ||
Ionuţ-Florin Popa: Nichterfüllung, Vertragsverletzung und Rechtsbehelfe im rumänischen Zivilgesetzbuch | 59 | ||
I. Einleitung | 59 | ||
II. Übersicht über die relevanten Vorschriften | 60 | ||
1. Relevante Vorschriften | 60 | ||
2. Die Quellen der neuen Rechtsauffassung | 61 | ||
III. Der Begriff der Rechtsbehelfe in der rumänischen Rechtslehre | 63 | ||
1. „Rechtsbehelfe“ oder „Sanktionen“? | 63 | ||
2. Umfasst die „vertragliche Haftung“ alle Rechtsbehelfe? | 65 | ||
IV. Der entscheidende Rechtsbegriff: die (un)gerechtfertigte Nichterfüllung | 66 | ||
V. Die Grundsätze und Regeln für Rechtsbehelfe | 68 | ||
1. Das Recht auf vertragsgemäße Leistung | 68 | ||
2. Der passende Rechtsbehelf | 69 | ||
3. Das Prinzip des Favor Contractus | 69 | ||
4. Das Prinzip der zweiten Chance | 70 | ||
5. Das Prinzip der Kumulierung kompatibler Rechtsbehelfe | 70 | ||
6. Die Beschränkungen der Rechtsbehelfe | 71 | ||
VI. Das System der Rechtsbehelfe | 71 | ||
1. Nachfrist/Fristsetzung | 72 | ||
2. Erfüllungsanspruch | 74 | ||
3. Zurückbehaltungsrecht (Exceptio non adimpleti contractus) | 77 | ||
4. Vertragsaufhebung | 78 | ||
5. Schadensersatz | 86 | ||
6. Rechtsbehelfe und Haftungsbefreiung bei Veränderung der Umstände? | 91 | ||
VII. Fazit | 92 | ||
Christian Alunaru †: Das rumänische Sachenrecht zwischen deutschen, österreichischen und französischen Einflüssen | 93 | ||
I. Einleitung – Wie die Entstehung Großrumäniens zum modernen eklektischen Rechtssystem geführt hat | 93 | ||
II. Über die Abwesenheit des türkischen und des russischen Einflusses | 94 | ||
III. Das Alte Königreich Rumänien (Vechiul Regat) und das französisch beeinflusste Zivilgesetzbuch mit seinen spezifischen Grundsätzen | 96 | ||
IV. Besonderheiten des Zivilgesetzbuchs von 1864/65, die aus dem französischen Recht übernommen wurden – Texte des italienischen Zivilgesetzbuchs, die vom rumänischen Gesetzgeber bevorzugt wurden | 97 | ||
V. Einfluss des deutschen Rechtsdenkens, durch das österreichische ABGB, auf das rumänische Zivilrecht | 102 | ||
VI. Rumänien hätte ein Zivilgesetzbuch deutschen Einflusses, eine Kopie des österreichischen ABGB, haben können | 104 | ||
VII. Die Rechtskollisionen, die wegen der Beibehaltung des ABGB bis 1943 und der Beibehaltung des Grundbuchsystems, selbst nach der Einführung des rumänischen ZGB in ganz Rumänien 1943 entstanden sind | 107 | ||
VIII. Einflüsse des deutschen Rechtsdenkens auf das neue rumänische Zivilgesetzbuch | 111 | ||
1. Die Einführung des Grundbuchsystems und dessen Einschränkungen | 111 | ||
2. Die Definition des Kaufvertrags im neuen rumänischen ZGB | 114 | ||
3. Die Risikoverteilung (Gefahrübergang) im neuen rumänischen ZGB | 118 | ||
4. Der Eigentumsvorbehalt – ein neuer Begriff im rumänischen ZGB | 120 | ||
5. Die übermäßige Schädigung (übermäßige Verletzung, enorme Verletzung, laesio enormis) | 122 | ||
IX. Schlussfolgerung | 127 | ||
Radu Rizoiu: How ˋReal' is a Security Interest? Security Interests as Derivative Proprietary Interests | 129 | ||
I. From Trust to Contract. Some Terminology Accents | 130 | ||
II. From Accessory to Identity. The Long Road Towards Origins | 134 | ||
III. Money for Nothin'. Debunking Security Interest's Real Power | 141 | ||
IV. Instead of Conclusion, a Look into the Future | 146 | ||
Camelia Toader: Erbrechtsverordnung der Europäischen Union und nationale Einflüsse | 147 | ||
I. Einführung – Zur Notwendigkeit einer einheitlichen Regelung in Erbrechtsangelegenheiten | 147 | ||
II. Rezeption der Erbrechtsverordnung im rumänischen, französischen und deutschen Erbrecht | 148 | ||
III. Aktuelle Rechtsprechung des EuGH und nationale Einflüsse | 151 | ||
1. Abgrenzung und Verhältnis zum Sachenrecht | 151 | ||
2. Abgrenzung zum Eherecht | 158 | ||
3. Verhältnis zwischen dem Europäischen Nachlasszeugnis und nationalen Erbscheinen | 162 | ||
4. Sonstige Fragen zum anwendbaren Recht und Definition unterschiedlicher Begrifflichkeiten aus der Erbrechtsverordnung | 166 | ||
IV. Anhängige Rechtssachen – Blick in die Zukunft | 169 | ||
V. Schlussfolgerungen | 171 | ||
Dan Andrei Popescu: Überlegungen zur Anwendung der Europäischen Erbrechtsverordnung in Rumänien | 173 | ||
I. Einführung | 173 | ||
II. Die Anpassung der Wirkungen von Erbverträgen unter Berücksichtigung der Grundsätze der Lex successionis | 174 | ||
III. Nationale Erbscheine bei internationalen Erbfällen | 180 | ||
Christa Jessel-Holst: Zur Europäisierung des rumänischen Internationalen Privatrechts | 187 | ||
I. Einleitung | 187 | ||
II. Das Internationale Privatrecht des rumänischen Cod Civil von 2009/2011 | 188 | ||
1. Allgemeines | 188 | ||
2. Verhältnis der Kollisionsnormen des Cod Civil zum europäischen Internationalen Privatrecht | 189 | ||
3. Entwicklung des Internationalen Privatrechts im übrigen Südosteuropa | 190 | ||
III. Fazit | 192 | ||
Liviu Zidaru: Die Rechtsmittel in der neuen rumänischen Zivilprozessordnung und in den Modellregeln ELI/Unidroit | 193 | ||
I. Einführung | 193 | ||
II. Die European Rules of Civil Procedure (ELI/Unidroit) | 195 | ||
III. Verhältnis zwischen NCPC und ELI/Unidroit Modellregeln – Allgemeine Betrachtung | 196 | ||
IV. Allgemeine Bestimmungen zu den Rechtsmitteln | 197 | ||
V. Die Berufung | 199 | ||
1. Zulässigkeit | 199 | ||
2. Begründung | 201 | ||
3. Neue Ansprüche, Verteidigungsmittel und Beweise | 201 | ||
4. Berufungsverhandlung | 203 | ||
5. Sachentscheidung oder Zurückverweisung? | 205 | ||
6. Berufungsurteil | 206 | ||
VI. Der Rekurs (die Revision) | 207 | ||
1. Allgemeines | 207 | ||
2. Zuständigkeit | 208 | ||
3. Statthaftigkeit | 209 | ||
4. Rekursgründe | 211 | ||
5. Rekursverfahren | 214 | ||
6. Zurückverweisung | 215 | ||
VII. Weitere Instrumente der Vereinheitlichung der Rechtsprechung im NCPC | 216 | ||
1. Der Rekurs im Interesse des Gesetzes | 216 | ||
2. Das Vorabentscheidungsersuchen | 218 | ||
VIII. Zusammenfassung | 221 | ||
Nachwort | 223 | ||
Autorenverzeichnis | 225 |