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Birner, H. (2023). Verwaltungsautomatisierung nach dem Gesetz zur Modernisierung des Besteuerungsverfahrens. Begriffsklärung, Rechtsnatur und Abgrenzung vollständig automatisiert erlassener Verwaltungsakte i.S.d. §§ 35a VwVfG, 31a SGB X und 155 Abs. 4 AO sowie verfassungs-, verfahrens- und unionsrechtliche Würdigung vollautomatisierter Verwaltungsverfahren …. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58845-9
Birner, Helmut. Verwaltungsautomatisierung nach dem Gesetz zur Modernisierung des Besteuerungsverfahrens: Begriffsklärung, Rechtsnatur und Abgrenzung vollständig automatisiert erlassener Verwaltungsakte i.S.d. §§ 35a VwVfG, 31a SGB X und 155 Abs. 4 AO sowie verfassungs-, verfahrens- und unionsrechtliche Würdigung vollautomatisierter Verwaltungsverfahren …. Duncker & Humblot, 2023. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58845-9
Birner, H (2023): Verwaltungsautomatisierung nach dem Gesetz zur Modernisierung des Besteuerungsverfahrens: Begriffsklärung, Rechtsnatur und Abgrenzung vollständig automatisiert erlassener Verwaltungsakte i.S.d. §§ 35a VwVfG, 31a SGB X und 155 Abs. 4 AO sowie verfassungs-, verfahrens- und unionsrechtliche Würdigung vollautomatisierter Verwaltungsverfahren …, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58845-9

Format

Verwaltungsautomatisierung nach dem Gesetz zur Modernisierung des Besteuerungsverfahrens

Begriffsklärung, Rechtsnatur und Abgrenzung vollständig automatisiert erlassener Verwaltungsakte i.S.d. §§ 35a VwVfG, 31a SGB X und 155 Abs. 4 AO sowie verfassungs-, verfahrens- und unionsrechtliche Würdigung vollautomatisierter Verwaltungsverfahren …

Birner, Helmut

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1505

(2023)

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About The Author

Helmut Birner studierte Rechtswissenschaften mit wirtschaftswissenschaftlicher Zusatzausbildung an der Universität Bayreuth (Schwerpunkt Unternehmens- und Steuerrecht) sowie International Commercial Law an der University of Birmingham (LL.M.). Er war Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes sowie des Max Weber-Programms Bayern. Seit 2017 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Wirtschaftsrecht bei Prof. Dr. Markus Möstl sowie als kommissarischer Geschäftsführer der Forschungsstelle für Wirtschafts- und Medienrecht tätig. Seine Dissertation wurde im Herbst 2022 angenommen. Seit April 2022 absolviert er das Rechtsreferendariat am OLG Bamberg.

Abstract

Die Untersuchung beleuchtet das Rechtsinstitut vollständig automatisiert erlassener Verwaltungsakte in AO, VwVfG und SGB X. Neben einer begrifflichen Klärung und Abgrenzung des Rechtsinstituts werden insbesondere ein verfassungs-, verfahrens- und unionsrechtlicher Rechtsrahmen der Verwaltungsautomatisierung herausgearbeitet und daraus konkrete Umsetzungsanforderungen formuliert. Zugleich wird eine differenzierte, aber auch zukunftsfähige Maßstabsbildung bezüglich eines zulässigen Einsatzes selbstlernender Algorithmen innerhalb juristischer Entscheidungssysteme sowie einer algorithmischen Wahrnehmbarkeit von administrativen Letztentscheidungsspielräumen entwickelt.

Insgesamt wird deutlich, dass sich vollständig automatisiert erlassene Verwaltungsakte - trotz normativer Defizite - dogmatisch folgerichtig in das verfassungsrechtlich determinierte und teils unionsrechtlich überformte System des nationalen Verwaltungsverfahrensrechts einbetten und handhabbar machen lassen.

»Administrative Automation under the Act to Modernise the Taxation Procedure. Definition, Legal Nature and Delimitation of Fully Automated Administrative Acts within the Terms of §§ 35a VwVfG, 31a SGB X and 155 para. 4 AO, as well as Constitutional, Procedural and EU Law Assessment of Fully Automated Administrative Procedures, Taking into Account Administrative Discretionary Powers«: The study examines fully automated administrative acts in the AO, VwVfG and SGB X. In addition to a definition and delimitation of the legal institution, a legal framework of automation under constitutional, procedural and EU law is elaborated and specific implementation requirements are formulated. At the same time, differentiated criteria are developed with regard to the permissible use of self-learning algorithms and the exercise of administrative discretionary powers by algorithms.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 11
Abkürzungsverzeichnis 22
§ 1 Einführung 29
A. Die Lebenswirklichkeit im digitalen Wandel 29
B. Gegenstand der Untersuchung 33
C. Gang der Untersuchung 36
§ 2 Leitlinien gesetzlicher Entwicklungen der Verwaltungsmodernisierung 40
A. Entwicklung des allgemeinen Verwaltungsverfahrensrechts 41
I. Die Urfassung des VwVfG von 1976 41
II. 3. VwVfÄndG vom 21. August 2002 43
III. 4. VwVfÄndG vom 11. Dezember 2008 47
IV. Das Planungsvereinheitlichungsgesetz vom 31. Mai 2013 49
V. Das E-Government-Gesetz des Bundes vom 25. Juli 2013 50
1. Änderungen des VwVfG durch Art. 3 des EGovG i. w. S. 51
a) Erweiterung der Schriftformäquivalente 52
b) Weitere Anpassungen im Zuge des Art. 3 des EGovG i. w. S. 55
2. Das EGovG i. e. S. 55
a) Pflicht zur Eröffnung eines elektronischen Zugangs gem. § 2 EGovG 57
b) Subjektives Recht auf elektronische Zugangseröffnung? 58
c) Sonstige Regelungen des EGovG 62
3. Zusammenfassung zum EGovG i. w. S. 63
VI. Das Besteuerungsverfahrensmodernisierungsgesetz 65
1. Das Gesetzgebungsverfahren 66
2. Die Inhalte des Gesetzes: Vollautomatische Verwaltungsakte und Bekanntgabe durch Abruf im Internet 67
3. Das BestVerfModG als Wendepunkt der Entwicklung 68
a) Elektronisierung des Verfahrens als Ausgangspunkt 68
b) Neuakzentuierung durch (Voll-)Automatisierung 71
B. Entwicklung des Steuerverwaltungsverfahrensrechts 72
I. Die Urfassung der AO von 1977 72
II. 2. und 3. VwVfÄndG 73
III. 4. VwVfÄndG und PlanVereinhG 75
IV. Das SteuerbürokratieabbauG vom 20. Dezember 2008 76
V. Das E-Government-Gesetz 77
1. Änderungen der AO 77
2. Das Stammgesetz des EGovG (i. e. S.) 78
VI. Gesetz zur Modernisierung des Besteuerungsverfahrens 79
1. Ausschließlich automationsgestützt erlassene Steuerbescheide und neue Bekanntgabeform 79
2. Weitere Anpassungen 80
VII. Jahressteuergesetz 2019 82
C. Entwicklung des Sozialverwaltungsverfahrensrechts 83
D. Weitere Gesetze der Verwaltungsmodernisierung i. w. S. 85
I. E-Government-Gesetze der Länder 85
II. Das Onlinezugangsgesetz des Bundes (OZG) 86
III. Sonstige Gesetze 87
E. Zusammenfassende Analyse und Ergebnis 88
§ 3 Begriffsklärung vollständig automatisiert erlassener Verwaltungsakte nach den Vorgaben des Gesetzes zur Modernisierung des Besteuerungsverfahrens 92
A. Zur Berücksichtigungsfähigkeit begriffsklärender Vorarbeiten 93
I. Begriffliche Annäherungen an automatisierte Verwaltungsakte 93
II. Maßgeblichkeit der Kodifikationen des BestVerfModG 95
B. Die gesetzlichen Umschreibungen der Kodifikationen des Gesetzes zur Modernisierung des Besteuerungsverfahrens 96
I. Der Wortlaut im Einzelnen 96
1. § 35a VwVfG 96
2. § 31a SGB X 97
3. § 155 Abs. 4 AO 98
II. Parallelbetrachtung der Verfahrenssäulen 100
C. Prägende Charakteristika vollautomatisiert erlassener Verwaltungsakte i. S. d. Kodifikationen des BestVerfModG 103
I. Aufgreifen des Begriffs „automatischer Einrichtungen“ 104
1. Erste Einordnung des Begriffs 104
2. Begriffsverständnis im Lichte des Verwaltungsakterlasses „mit Hilfe automatischer Einrichtungen“ 107
3. Beschänkungen des Einsatzspektrums 109
4. Zusammenfassung 111
II. „Vollständig[er] […] Erlass“ durch automatische Einrichtungen 111
1. „Vollständigkeit“ des Erlasses durch automatische Einrichtungen 112
2. Automatisierung des vorgelagerten Verwaltungsverfahrens? 114
a) Vorgelagertes Verfahren als Bestandteil des „Erlasses“ 115
aa) Der „Erlass“ als Akt behördlicher Willensäußerung und -bekanntgabe 115
bb) Eingeschränkte Aussagekraft des Erlassbegriffs 117
b) Automatisiert erlassener Verwaltungsakt ohne automatisiertes Verwaltungsverfahren 119
c) Automatisierung des vorgelagerten Verfahrens als zentrales Charakteristikum vollständig automatisiert erlassener Verwaltungsakte 121
aa) Semantische Anhaltspunkte 123
bb) Die Aussagekraft der Begleitnormierungen 124
(1) Erweiterte Amtsermittlung, §§ 24 Abs. 1 S. 3 VwVfG, 31a S. 2 SGB X 124
(2) Behördliches Risikomanagement gem. § 88 Abs. 5 AO 126
(3) Weitere Normen 127
(4) Zusammenfassung 128
cc) Die gesetzessystematische Abgrenzbarkeit 128
dd) Rechtspolitische und teleologische Erwägungen 130
d) Zusammenfassende Analyse 133
3. Automatisierung der nachgelagerten Bekanntgabe? 136
a) Die nachgelagerte Bekanntgabe als begrifflicher Teil des „Erlasses“ 136
b) Gesetzeskontextuelle und systematische Anhaltspunkte 137
c) Unbeachtlichkeit der vollautomatischen Bekanntgabe 140
aa) Begrenzungsfunktion bzw. Schutzzweck der Normen 141
bb) Auswahlvorbehalt des (Fach-)Gesetzgebers 143
cc) Normative Verankerung: automatisierter „Entstehungsvorgang“ 144
d) Zwischenergebnis 145
4. Automatisierung des die technischen Verarbeitungsvorgänge auslösenden Impulses 145
a) Beginn des Verwaltungsverfahrens als Bezugspunkt des Impulses 146
b) Unbeachtlichkeit eines automatisierten Impulses 148
c) Zwischenergebnis 150
5. Unschädlichkeit von Aussteuerungsmechanismen 151
a) Rechtsstaatlich absichernde Aussteuerungen 151
b) Beurteilung konkret ausgesteuerter Verfahren 152
c) Rückführung ausgesteuerter Sachverhalte in das automatische Verfahren 153
d) Planmäßige und strukturelle Aussteuerungen 157
e) Zwischenergebnis 158
III. Unabhängigkeit von Verkörperungsformen 158
IV. Keine Sonderdogmatik für „einfache Vollautomatisierung“ 160
D. Zusammenfassung der begriffskonturierenden Erkenntnisse 161
§ 4 Rechtsnatur und Abgrenzung vollautomatisiert erlassener Verwaltungsakte nach dem BestVerfModG 166
A. Die Einordnung des vollständig automatisiert erlassenen Verwaltungsakts als Verwaltungsakt i. S. d. Handlungsformenlehre 166
I. Einzelfallbezug, Regelungscharakter und Außenwirkung 166
II. Maßnahme einer Behörde 167
1. Erfordernis einer menschlichen Willensbetätigung 167
2. Bisherige Lösungsansätze 168
3. Kodifikatorische Festlegung und deklaratorische Natur der Kodifikation 170
4. Ansatzpunkte einer dogmatischen Fundierung 171
B. Abgrenzungen zu weiteren besonderen Ausprägungsformen von Verwaltungsakten 176
I. Abgrenzung zu elektronischen und elektronisch übermittelten Verwaltungsakten 176
1. Elektronische und qualifiziert elektronische Verwaltungsakte 176
2. Elektronisch übermittelte Verwaltungsakte 179
3. Zwischenergebnis 180
II. Zur Kategorie „mit Hilfe automatischer Einrichtungen“ erlassener Verwaltungsakte nach Implementierung vollständig automatisiert erlassener Verwaltungsakte nach dem BestVerfModG 181
1. Definitorische Präzisierungen des Begriffs „automatischer Einrichtungen“ 181
2. Anwendbarkeit amtsermittlungsbezogener Ergänzungen 183
3. Zum systematischen Verhältnis zwischen „vollständig“ und „mit Hilfe“ automatischer Einrichtungen erlassenen Verwaltungsakten 186
a) Voll- und teilautomatisiert erlassene Verwaltungsakte als zueinander exklusive Kategorien 186
b) Inklusivitätsverhältnis zwischen voll- und teilautomatisiert erlassenen Verwaltungsakten 188
c) Zur Anwendbarkeit der Ausnahmevorschriften im Einzelnen 191
aa) Vorschriften zum Absehen von der Namenswiedergabe 191
(1) Faktische Unanwendbarkeit aufgrund Fortfalls des Regelungszwecks? 191
(2) Verfahrenseffizienz als übergeordneter Regelungszweck? 193
bb) Regelungen zum Absehen von einer Begründung 196
(1) Geringe Bedeutung aufgrund Fortfalls des Regelungszwecks 196
(2) Bestätigung der geringen Bedeutsamkeit im Steuer- und Sozialrecht 197
cc) Vorschriften zur Entbehrlichkeit einer Anhörung 200
(1) Praktische Bedeutungslosigkeit für vollautomatisiert erlassene Verwaltungsakte im Steuer- und ­Sozialverwaltungsverfahrensrecht 200
(a) Sozialverfahrensrecht 200
(b) Steuerverfahrensrecht 201
(2) Betrachtung im allgemeinen Verwaltungsverfahrensrecht 202
dd) Zusammenfassende Analyse 208
(1) Inklusivität und grundsätzliche Interoperabilität der Verfahrens- und Formerleichterungen 208
(2) Faktische Inkompatibilität der Ausnahmevorschriften 209
(3) Fortbestehen einer defizitären gesetzlichen Steuerung und Anleitung 212
III. Abgrenzung zu fiktiven Verwaltungsakten 215
1. Zur Rechtsfigur fiktiver Verwaltungsakte 216
a) Genehmigungsfiktionen 218
aa) Wirkungsweise und Reichweite der Fiktion 219
bb) Zur Frage der Rechtsnatur 222
cc) Verfassungsrechtliche Grenzen 224
b) Die Steueranmeldung als Beispiel weitere Ausprägungen fiktiver Verwaltungsakte 227
2. Vollautomatisiert erlassene Verwaltungsakte im analytischen Abgleich mit fiktiven Verwaltungsakten 230
a) Kongruenzen bei faktischer Ergebnisbetrachtung 230
aa) Homogenität in den materiellen Wirkungen 230
bb) Fehlen (notwendiger) menschlicher Mitwirkung auf Behördenseite 231
cc) Teleologische Übereinstimmungen beider Instrumente 232
dd) Zusammenhang zu Mitwirkungsbeiträgen des Bürgers 233
ee) Praktische Austauschbarkeit und regelungstechnische Konkurrenz 236
b) Disparitäten aus formaler und entstehungsprozessorientierter Sicht 238
aa) Divergenzen im formalen Wesen der Endprodukte: Tatsächliche Existenz versus Fiktion der Existenz 238
bb) Differente Entstehungsmodi: Realer Erlass versus irreale normative Umgestaltung 239
cc) Ausnahmecharakter von Verwaltungsaktfiktionen? 242
dd) Minus an vorgerichtlicher Rechtmäßigkeitskontrolle? 245
c) Zusammenfassende Analyse und Schlussfolgerung 247
C. Zusammenfassung der Ergebnisse 249
§ 5 Der vollständig automatisierte Erlass von Verwaltungsakten im Gefüge des Verfassungs-, Unions- und Verfahrensrechts 252
A. Verfassungsrechtliche Determinanten 253
I. Gesetzmäßigkeit automatisierter Verwaltung 253
1. Vorrang des Gesetzes 253
a) Sicherstellung materieller Entscheidungsrichtigkeit 255
aa) Vollständige und richtige Abbildung der rechtlichen Grundlagen 256
bb) Präventive Gehalte der Sicherung materieller Entscheidungsrichtigkeit 259
cc) Nachsorgende Überwachungspflichten 262
(1) Fehlerbeobachtungs- und -korrekturverpflichtung 262
(2) Reaktions- und Anpassungspflichten bei Rechtsänderungen 264
b) Gewährleistung eines funktionalen Gesetzesvollzugs 266
2. Vorbehalt des Gesetzes 268
a) Unergiebigkeit pauschaler Zuordnungen 270
b) Wesentlichkeitsvorbehalt bei besonderer Grundrechtsrelevanz 271
c) Übertragung auf bundesrechtliche Zulassungsnormen 272
3. Ergebnisse zur Gesetzmäßigkeit der Verwaltung 273
II. Demokratische Zurechnung automatisierter Verwaltungsentscheidungen 274
1. Sachlich-inhaltliche Legitimationskomponenten 276
a) Gesetzesbindung als Fundament sachlich-inhaltlicher Legitimation 276
b) Weisungsrechte, Aufsicht und parlamentarische Kontrolle 277
2. Personell-organisatorische Legitimationskomponenten 278
a) Demokratische Verantwortlichkeit des Entscheidungsträgers und Wegfall menschlicher Entscheider 278
b) Personell-organisatorische Zurechnung kraft humaner Residualelemente 279
aa) Bewusste Freigabeentscheidung als menschliches Initiativmoment 279
bb) Menschliche Einflussnahme auf Programmierung und Ausgestaltung der Entscheidungssysteme 280
cc) Fortbestehen einer operativen menschlichen Verfahrensherrschaft 284
3. Zusammenfassendes Fazit zur demokratischen Zurechnung 285
4. Einschränkungen gem. Art. 33 Abs. 4 GG? 287
III. Menschenwürdegehalte als Automatisierungsgrenze 289
1. Die Objektformel als Ausgangspunkt für Unvereinbarkeitsthesen 289
2. Praktische Unergiebigkeit der Menschenwürde 290
a) Kernbereichsschutz menschlicher Subjektivität versus verfahrensrechtliche Feinjustierung 291
b) Die Disparität von Automatisierung und „Verobjektivierung“ 292
c) Pragmatische und rechtspolitische Gesichtspunkte 293
3. Operable Automationsgrenzen in Extrembereichen 294
a) Sachlich-inhaltliche Automationsgrenzen 295
b) Formelle Automationsgrenzen 296
4. Zusammenfassung 297
IV. Automatisierte Einzelentscheidungen und effektiver gerichtlicher Rechtsschutz 298
1. Wirksame Kontrolle bei automatisierter Entscheidungserzeugung 298
2. Nachvollziehbarkeit durch Begründungsmechanismen 299
V. Fazit zu den verfassungsrechtlichen Determinanten 302
B. Übertragbarkeit auf Anwendungen jenseits standardisierter Prozessabläufe 304
I. Axiomatisch-deduktive und stochastisch-induktive Modelle 304
1. Determinierte Systeme 304
2. Indeterminierte Systeme 305
II. Selbstlernende Systeme als Katalysator des vollautomatisierten Verwaltungsakterlasses? 306
1. Gesetzessystematische Kompatibilität 306
2. Verfassungsrechtliche Spannungslage und funktional-differenzierende Betrachtungsweise 308
a) Die Ebene der Rechtsanwendung 309
aa) Selbstmodulierung und Gesetzmäßigkeitsprinzip 309
bb) Demokratische Defizite selbstlernender Systeme 313
(1) Selbstmodulation als Problem sachlich-inhaltlicher Legitimation 313
(2) Personell-organisatorische Zurechenbarkeit bei Selbstmodulation 314
(a) Keine effektive Verantwortlichkeit durch Einfluss auf Programminhalte 314
(b) Keine effektive Verantwortlichkeit durch Freigabeentscheidung 316
(c) Operative Verfahrensherrschaft als bloßes Legitimationsfragment 317
(3) Ergebnis zu demokratischen Defiziten selbstlernender Systeme 318
cc) Gewaltenteilung und effektiver Rechtsschutz 318
dd) Fazit zum Einsatz intelligenter Systeme auf Rechtsanwendungsebene 320
b) Vorbehalt für andersartige, ggfls. hybride Anwendungsformen künstlicher Intelligenz in der öffentlichen Verwaltung 322
c) Sonstige, insbesondere risikobewertende und informationsverifizierende Komponenten des Entscheidungssystems 323
aa) Indeterminierte Algorithmen als Katalysatoren einer Risikoevaluation 323
bb) Verfassungsrechtliche Unbedenklichkeit intelligenter Risikoevaluation 326
(1) Funktionalität als Rechtfertigungsfigur 326
(2) Abgeschwächte verfassungsrechtliche Problemlage 327
(a) Gesetzmäßigkeit, Gewaltenteilung, Rechtsschutz 327
(b) Demokratische Legitimation 328
(c) Zwischenergebnis 329
cc) Sicherungsmechanismen beim Einsatz intelligenter Risikoevaluation 330
III. Fazit zum Einsatz selbstlernender Systemkomponenten 332
C. Verfahrensgrundsätze vollautomatisierter Verwaltungsverfahren 334
I. Automatisierte Amtsermittlung 335
1. Der Untersuchungsgrundsatz als Garant rechtsstaatlicher Sachrichtigkeit 335
2. Durchführung der Amtsermittlung in vollautomatisierten Verfahren 336
a) Vollautomatisierte Sachverhaltsermittlung als technischer Informationserhebungs-, -akkumulations- und -bereitstellungsvorgang 337
b) Automationsspezifische Amtsermittlungsdefizite und kompensatorische Mechanismen 341
aa) x07Qualifizierte Freitextfelder und automatisierte Äußerungsaufforderungen mit Aussteuerungsfolge als individualitätsintegrativer Mechanismus 344
(1) Schnittstellen zur Implementation individuellen Vorbringens 344
(2) Tatsächliche Berücksichtigung individueller Angaben durch Aussteuerung 346
(3) Grenzen der Integration individuellen Vorbringens 348
bb) Risikomanagementsysteme als strukturelle Plausibilitäts- und Risikokontrolle 351
(1) Funktionsweise und Zielsetzung von Risikomanagementsystemen 354
(2) Modellierungsansätze von Risikomanagementsystemen 355
(a) Der deterministische Ansatz 355
(b) Selbstlernende Modellierungsansätze 358
(3) Folgen der Risikoidentifikation: risikoinduzierte Aussteuerung 360
(4) Verfassungsrechtliche Mindestanforderungen 361
(a) Geeignete Auswahl und indikative Kraft der Risikoparameter 361
(b) Zufällige, turnusmäßige, behördenseitige Aussteuerungen 363
(c) Diskriminierungsfreiheit der Risikobewertung 364
(d) Mindestmaß an Transparenz und Nachvollziehbarkeit 367
(e) Verhinderung der Antizipation und Umgehung des Risikomanagements 368
3. Ergebnis zur automatisierten Amtsermittlung 370
II. Automatisierte Anhörung 372
1. Verfassungsrechtliche Hintergründe und Kerngehalte des Anhörungsgrundsatzes 372
2. Anhörung in vollautomatisierten Verfahren 373
a) Generelle Ausnahme- und Ausschlussbereiche 374
b) Unergiebigkeit der Ausnahmevorschriften für teilautomatisierte Verwaltungsakte 375
c) Die Informalität der Anhörung als Anker ihrer technischen Umsetzung 377
3. Ergebnis zur Anhörung in automatisierten Verfahren 378
III. Automatisierte Begründung 379
1. Verfassungsrechtliche Hintergründe und Kerngehalte der verwaltungsverfahrensrechtlichen Begründungspflichten 379
2. Begründungspflichten bei vollautomatisiert erlassenen Verwaltungsakten 380
a) Umsetzung einer automatisierten Begründung 382
b) Inhalte und Tiefe der Begründung 384
c) Erläuternde Begründung versus abstrakte Algorithmenkontrolle 386
3. Ergebnis zur automatisierten Begründung 388
IV. Zusammenfassendes Fazit 389
D. Unionsrechtliche Maßgaben 391
I. Verbot automatisierter Einzelfallentscheidungen, Art. 22 DSG-VO 391
1. Regelungsgehalte des Art. 22 DSG-VO 392
2. Anwendung auf vollständig automatisiert erlassene Verwaltungsakte 393
a) Einschlägigkeit des Art. 22 DSG-VO 393
b) Manueller Bekanntgabevorgang und Aussteuerungsmechanismen 394
3. Ausnahmetatbestände und verfahrensmäßige Mindestgarantien 395
a) Recht auf persönliches Eingreifen des Verantwortlichen 397
b) Recht auf Darlegung des eigenen Standpunkts 398
c) Recht auf Anfechtung und inhaltliche Neubewertung der Entscheidung 400
d) Faire und transparente Verarbeitung der Daten 402
e) Erläuterung der Entscheidung 403
f) Anforderungen bei besonderen Kategorien personenbezogener Daten 404
II. Automationsspezifische Auskunfts- und Informationsrechte 405
III. Ergebnis zu den unionsrechtlichen Einflüssen und Zusammenführung mit nationalem Verfahrensrecht 409
E. Exkurs: Rechtstheoretische Grenzen algorithmischer Rechtsanwendung 411
I. Algorithmische Rechtsanwendung als Kategorienfehler 412
II. Algorithmen als methodisch valide Rechtsanwendungsinstanzen 416
1. Algorithmische Rechtsanwendung als Produkt humaner Antizipierung 417
2. Qualitative und methodische Abstufungen juristischer Subsumtion 420
3. Zusammenführung der Argumente und Fazit 423
§ 6 Der vollautomatisierte Erlass von Verwaltungsakten und Formen exekutivischer Letztentscheidungskompetenzen 427
A. Paradigmatische Unvereinbarkeit nach gesetzlichem Leitbild 428
I. Allgemeines Verwaltungsverfahrensrecht 428
II. §§ 31a S. 1 SGB X und 155 Abs. 4 AO 429
III. Steuerverfahrensrechtliche Anzeichen automatisierten Ermessens 430
1. Normative Spuren „automatisierter Ermessenstatbestände“ 431
2. Keine Abkehr von ablehnender Grundkonzeption 432
3. Allenfalls punktuelle und systemwidrige Aufweichungen 434
IV. „Bestehen“ des Entscheidungsspielraums 435
1. Rein normative und verfahrensbezogene Auslegung 435
2. Inkonsistenz einer verfahrensbezogenen Auslegung 436
V. Fazit zur gesetzlichen Ausgangslage 441
B. Vollautomatisierte Ermessens- und Beurteilungsentscheidungen jenseits der tatbestandlichen Grenzen der §§ 35a VwVfG, 31a S. 1 SGB X, 155 Abs. 4 AO 442
I. Einschätzungen im Schrifttum 442
1. Ablehnende Auffassungen 442
2. Aufgeschlossenere Meinungen 444
II. Eigene Stellungnahme 447
1. Automatisiertes Ermessen 448
a) Indifferenz hinsichtlich Ausfüllungsmodi 448
b) Ermessenszweckerreichung in automatisierten Verfahren 449
aa) Antizipierbarkeit und Ubiquität wertender Entscheidungsanteile 450
bb) Standardisierte Ermessensausübung durch administrative Selbstbindung 452
cc) Die Problematik des atypischen Falles 454
dd) Risikomanagementsysteme als Kompensationsinstrument 455
c) Zwischenergebnis 459
2. Automatisierte Beurteilungsspielräume 460
III. Konsequenz: Sachwidrigkeit administrativer Letztentscheidungsbefugnisse als normative Automationsgrenze 462
IV. Komplexität der Entscheidungslage als maßgebliche Determinante 464
V. Zusammenfassendes Fazit 469
§ 7 Zusammenfassung in Thesen 472
Literaturverzeichnis 495
Sachverzeichnis 527