Herausforderungen für das Verwaltungsrecht
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Herausforderungen für das Verwaltungsrecht
Editors: Hill, Herrmann | Mehde, Veith
Schriftenreihe der Hochschule Speyer, Vol. 241
(2023)
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Abstract
Lange Zeit bestand das Verwaltungsrecht im Wesentlichen aus Grundsätzen, die man im berühmten Werk von Otto Mayer und in zahlreichen Gerichtsentscheidungen, nicht aber in Gesetzen finden konnte. Inzwischen ist das Verwaltungsrecht auf verschiedene Gesetze verteilt, greift aber neuere Entwicklungen noch zu wenig auf. Die sog. »VUCA-World« (Volatility, Uncertainty, Complexity, Ambiguity) sowie Krisen und Katastrophen fordern Gesetzgeber und Verwaltungspraxis immer wieder heraus. Die Wissenschaft ist aufgefordert, die Wirkungen dieser Herausforderungen auf das allgemeine Verwaltungsrecht zu reflektieren und Lösungen vorzuschlagen. Der Tagungsband bietet dazu viele Ansatzpunkte und Hinweise und zeigt weiterführende Perspektiven auf.»Challenges for the Administrative Law«: While specific areas of administrative law have emerged or at least have seen changes numerous times over the decades, the general administrative law has proved to be remarkably stable. In a time of many, partly unprecedented challenges, the question must be asked if the general administrative law will also have to change, namely to mirror the developments in specific areas of the law. The book contains texts that give answers with a view to actual challenges the legal order is faced with.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Veith Mehde: Einführung: Herausforderungen für das Verwaltungsrecht | 9 | ||
I. Einleitung | 9 | ||
II. Das Besondere Verwaltungsrecht | 10 | ||
1. Neue und nicht so neue Querschnittsmaterien | 10 | ||
2. Die schwierige Ursachenforschung | 12 | ||
3. Die Geschwindigkeit | 12 | ||
III. Das Allgemeine Verwaltungsrecht | 13 | ||
1. Die Identifizierung des allgemeinen Verwaltungsrechts | 14 | ||
2. Mechanismen und Metaphern | 15 | ||
3. Die Notwendigkeit des allgemeinen Verwaltungsrechts | 17 | ||
4. Die Komplexitätstreiber | 19 | ||
IV. Krisen und Krisenmodus | 20 | ||
V. Die Fragen | 21 | ||
Thorsten Siegel: Herausforderungen für das Verwaltungsverfahren | 23 | ||
I. Einführung | 23 | ||
II. Begriffliche Klärungen | 23 | ||
1. Agilität und Flexibilität | 23 | ||
2. Verwaltungsverfahren | 24 | ||
III. Gestaltungsspielräume der Verwaltung | 25 | ||
1. Verfassungsrechtliche Anerkennung einer Eigenständigkeit der Verwaltung | 25 | ||
a) Steuerung der Verwaltung durch Gesetze | 25 | ||
b) Anerkennung eines „Verwaltungsvorbehalts“ | 25 | ||
2. Einfach-gesetzliche Gestaltungsspielräume | 26 | ||
IV. Steuerung der Gestaltungsspielräume | 27 | ||
1. Steuerungsziele für das Verwaltungsverfahren | 27 | ||
a) „Klassische“ Steuerungsziele | 27 | ||
b) „Moderne“ Steuerungsziele | 27 | ||
c) Grundrechtsschutzfunktionen im Verwaltungsverfahren | 28 | ||
2. Steuerungsziele und Agilität | 28 | ||
a) Agilitätsbegünstigende und agilitätshemmende Steuerungsziele | 28 | ||
b) Anerkennung eines Gestaltungsermessens | 29 | ||
V. Neue Verfahrensformen | 29 | ||
1. Design Thinking | 29 | ||
a) Wesen | 29 | ||
b) Einsetzbarkeit im Verwaltungsverfahren? | 30 | ||
2. Nutzerzentrierung | 30 | ||
a) Wesen | 30 | ||
b) Relevanz im Verwaltungsverfahren | 31 | ||
3. Experimente | 31 | ||
a) Ausdrückliche Zulassung durch Experimentierklauseln | 31 | ||
b) Zulässigkeit sonstiger „Experimente“? | 32 | ||
4. Das Vergaberecht als „Impulsgeber“? | 32 | ||
a) Neue Verfahrensformen im Vergaberecht | 33 | ||
b) Übertragbarkeit auf andere Verwaltungsverfahren? | 33 | ||
VI. Agilität und Digitalisierung | 33 | ||
1. Grundsätzliche Synchronität | 33 | ||
2. Handlungs- und Novellierungsbedarfe | 34 | ||
3. Auf dem Weg zur obligatorischen Nutzung elektronischer Kommunikationsmittel | 35 | ||
VII. Agilität und Handlungsformen | 35 | ||
1. Aktuelle Herausforderungen für die Handlungsformenlehre | 35 | ||
2. Regelungsbedarfe? | 36 | ||
VIII. Erfordernis einer Agilitätsbereitschaft | 37 | ||
1. Von der Zulässigkeit zum Willen zur Agilität | 37 | ||
2. Erfahrungen aus einem Modellversuch zum Vergaberecht | 37 | ||
IX. Fazit und Ausblick | 37 | ||
Ariane Berger: Flexibilisierung der Organisation | 39 | ||
I. Einleitung | 39 | ||
II. Flexibilisierung in Wirtschaft und Politik | 43 | ||
1. Flexibilisierung in der Privatwirtschaft | 43 | ||
2. Flexibilisierung auf Europäischer und Bundesebene | 44 | ||
III. Flexibilisierung in der kommunalen Praxis | 46 | ||
1. Wirksame IT-Organisation im Kreis Soest | 46 | ||
2. Digitalisierungsstrategie der rheinland-pfälzischen Landkreise | 47 | ||
3. Amtshilfe als flexibles Kriseninstrument der Landkreise | 47 | ||
IV. Schluss und Ausblick | 48 | ||
Ulrich Smeddinck: Behavioral Administration | 51 | ||
I. Einleitung | 51 | ||
II. Behavioral Administration – Begriffsausdeutung und Diskussion | 52 | ||
III. Nudging und Wirksam Regieren | 56 | ||
IV. Ausprägungen der Behavioral Administration in Standortauswahlgesetz und Standortauswahlverfahren | 59 | ||
1. Partizipatives Verfahren und Narrative | 60 | ||
2. Sicherheitskultur vs. juristische Fehlersuche | 62 | ||
3. Vertrauen und Misstrauen | 64 | ||
4. Partizipationsbeauftragter | 67 | ||
V. Fazit und Ausblick | 69 | ||
Annette Guckelberger: E-Government und Verwaltungsverfahrensrecht | 73 | ||
I. Einleitung | 73 | ||
II. Leitbild des E-Governments | 74 | ||
III. Recht als Steuerungsmedium in Bezug auf E-Government | 74 | ||
1. Änderungen des VwVfG im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts | 75 | ||
2. E-Government-Gesetze | 76 | ||
a) E-Government-Gesetz des Bundes | 77 | ||
b) E-Government-Gesetze der Länder | 79 | ||
c) Zwischenfazit | 81 | ||
3. Änderungen im VwVfG im zweiten Jahrzehnt | 81 | ||
4. Übergreifender informationstechnischer Zugang | 83 | ||
5. Zwischenfazit | 85 | ||
IV. Leitbild Digitalisierung | 86 | ||
1. Bayern | 88 | ||
2. Schleswig-Holstein | 91 | ||
V. Fazit | 92 | ||
Sönke E. Schulz: Verwaltungsverfahrensrechtliche Relevanz von Cloud-Leistungen | 95 | ||
I. Einführung: Eine Verwaltungscloud für Deutschland | 95 | ||
II. Leistungsaustausch in der Cloud: Herausforderungen für das Vergaberecht, den Datenschutz und die Verwaltungsorganisation | 96 | ||
1. Vergaberecht: Inhouse-Vergabe im Konzern | 97 | ||
2. Datenschutz: Föderale Verwaltungscloud und Hyperscaler | 98 | ||
3. Verwaltungsorganisation: Gemeinsame Einrichtungen von Bund, Ländern und Kommunen | 99 | ||
III. Verfahrensrechtliche Relevanz von Leistungen „aus der Cloud“ | 101 | ||
1. Einfluss der IT auf die Sachentscheidung | 101 | ||
2. Grundsatz der Nichtförmlichkeit verlangt elektronische Verfahren | 103 | ||
3. Anspruch auf automatisierte und KI-gestützte Verfahren | 104 | ||
4. Vereinbarkeit mit verwaltungsrechtlichen Grundsätzen | 105 | ||
IV. Handlungsaufträge an Gesetzgebung und Verwaltung | 108 | ||
Hannah Ruschemeier: „Künstliche Intelligenz“ in der Verwaltung im Mehrebenensystem | 111 | ||
I. Auftakt | 111 | ||
II. Grundfragen: Begriff und Regulierungstechnik | 113 | ||
1. Juristische Begriffsverwendung | 114 | ||
2. Regulierungstechnische Herausforderungen | 116 | ||
a) Anwendungsbereich und Relevanz für die Verwaltung | 117 | ||
b) KI als nicht tauglicher regulatorischer Bezugspunkt | 117 | ||
III. Anwendungsszenarien als Herausforderung | 118 | ||
IV. Rechtliche Vorgaben | 119 | ||
1. Einfach-gesetzlicher Rahmen | 119 | ||
2. KI bei Ermessensentscheidungen? | 121 | ||
3. Demokratie- und Rechtsstaatsprinzip | 122 | ||
a) Demokratische Legitimation | 122 | ||
b) Transparenz als rechtsstaatliche Anforderung | 124 | ||
c) Staatshaftung | 125 | ||
V. KI in der Verwaltung im Mehrebenensystem | 127 | ||
1. Art. 22 DSGVO | 127 | ||
a) Automation Bias | 128 | ||
b) Unerkannte vollautomatisierte Entscheidungen? | 129 | ||
2. Einzelne Vorgaben des KI-VO-E mit Relevanz für die Verwaltung | 129 | ||
VI. Ausblick | 131 | ||
Thomas Wischmeyer: Die digitale Verantwortung des Staates | 133 | ||
I. Zum Begriff der digitalen Verantwortung des Staates | 133 | ||
II. Relationen der digitalen Verantwortung des Staates | 134 | ||
1. Angemessene Verantwortungsverteilung im Verhältnis von Staat und Gesellschaft | 135 | ||
2. Angemessene Verantwortungsverteilung zwischen den staatlichen Gewalten | 137 | ||
3. Verantwortungsverteilung im Verhältnis mehrerer an der Erfüllung von Verwaltungsaufgaben beteiligter Stellen | 139 | ||
4. Zwischenfazit | 141 | ||
III. Facetten der digitalen Verantwortung des Staates | 141 | ||
1. Innovationsverantwortung | 141 | ||
2. Infrastruktur- und Teilhabeverantwortung | 143 | ||
3. Digitalisierungsfolgenverantwortung | 144 | ||
4. Verantwortung für die Sicherheit der digitalen Welt | 146 | ||
5. Nachhaltigkeitsverantwortung | 147 | ||
IV. Ausblick | 148 | ||
Sabine Schlacke und Miriam Köster: Entwickelt sich ein Klimaschutzverwaltungsrecht? | 149 | ||
I. Vorüberlegungen | 149 | ||
II. Klimaschutzrecht als Rechtsgebiet | 152 | ||
1. Systemprägendes Regelwerk auf allen Rechtsebenen | 153 | ||
a) Pariser Übereinkommen für den Klimaschutz | 153 | ||
b) Das „EU-Klimagesetz“ | 155 | ||
c) Das Bundes-Klimaschutzgesetz | 156 | ||
2. Würdigung | 156 | ||
III. Klimaschutzverwaltungsrecht als Rechtsgebiet? | 158 | ||
1. Europäische Ebene | 158 | ||
2. Nationale Ebene | 160 | ||
a) Der Budgetansatz des Bundes-Klimaschutzgesetzes | 160 | ||
b) Das Berücksichtigungsgebot des § 13 KSG | 161 | ||
c) Der Klimabeschluss des Bundesverfassungsgerichts | 162 | ||
IV. Fazit und Ausblick | 163 | ||
Kai v. Lewinski: Nachhaltigkeit und Resilienz | 165 | ||
I. Nachhaltigkeit und Resilienz als Elemente von Bewahrung | 165 | ||
II. Bewahrung in den Krisen unserer Zeit | 166 | ||
1. Steuerung von Transformationen („Graues Nashorn“) | 166 | ||
a) Planung als Umgang mit Herausforderungen | 166 | ||
b) Planungshorizont in Demokratien | 167 | ||
aa) Reversibilität | 168 | ||
bb) Umgang mit kalkulierten Rechtsbrüchen | 168 | ||
cc) Verankerung von Zielen der Planung in der Verfassung | 168 | ||
c) Zwischenergebnis | 169 | ||
2. Umgang mit Unvorhergesehenem („Schwarzer Schwan“) | 169 | ||
a) „Gefahrerforschungsmaßnahmen“ | 170 | ||
b) Verwaltungshandeln ohne Normprogrammierung | 170 | ||
c) Krisenvorsorge | 171 | ||
aa) Schuldenbremse und finanzielle Solidität | 171 | ||
bb) Sicherstellungs- und Vorsorgegesetze | 172 | ||
cc) Organisationsanpassungsfähigkeit | 172 | ||
dd) Inanspruchnahme von jedermann | 173 | ||
d) Zwischenergebnis | 173 | ||
3. Umgang mit Unvorstellbarem („Drachenkönig“) | 174 | ||
a) (Grundlagen-)Forschung und Nachdenken über postapokalyptische Zeiten | 174 | ||
b) Vorbereitung der Renaissance | 174 | ||
c) Zwischenergebnis | 175 | ||
III. Wandel und Beständigkeit im Verwaltungsrecht | 175 | ||
Tristan Barczak: Der Einfluss der Pandemie auf die Handlungsformen des Verwaltungsrechts | 177 | ||
I. Das Studium des Verwaltungsrechts in der Pandemie | 177 | ||
1. Verwaltungsrecht zwischen Ausnahme- und Normallage | 177 | ||
2. Verwalten zwischen Normieren und Handeln | 179 | ||
II. Bedeutung und Eigenwert der Handlungsformen des Verwaltungsrechts | 180 | ||
1. Die „Logik der Form“ als Grundmuster des demokratischen Verfassungsstaats | 180 | ||
2. Die Handlungsformen als Bauprinzipien und Spiegel des Rechtswesens in Normal- und Krisenzeiten | 182 | ||
a) Rechtssystematischer Auftrag | 182 | ||
b) Rechtskonstruktive Schlüsselstellung | 183 | ||
c) Rechtspraktische Bedeutung | 186 | ||
III. Die Pandemie als „Krise der Handlungsformenlehre“ | 187 | ||
1. Die phasenweise Hochzonung der Handlungsform: Von der Normenhierarchie zur Rechtsschutzgarantie | 187 | ||
2. Die schleichende Entwertung der Handlungsform: Von „verkleideten Rechtsnormen“ und „kostümierten Polizeiverfügungen“ | 190 | ||
a) Erste Phase: Die Allgemeinverfügung als spezifisch seuchenpolizeiliche Handlungsform | 191 | ||
b) Zweite Phase: Die Rechtsverordnung als Handlungsformenzwitter aus Rechtsnorm und Einzelakt | 194 | ||
c) Dritte Phase: Das Parlamentsgesetz als vorbildlose Handlungsform selbstvollziehender Vollregulierung | 195 | ||
IV. Erträge einer „Handlungsformenlehre für Krisenzeiten“ | 196 | ||
1. Die Differenzierung zwischen Normieren und Handeln als rechtskonstruktive Grundleistung | 196 | ||
2. Der Verzicht auf selbstvollziehende Parlamentsgesetze als rechtspolitische Klugheitsregel und verfassungsstaatliches Gebot | 198 | ||
V. Fazit: Die Krise als Renaissance und kontrafaktische Stabilisierung der Handlungsformen des Verwaltungsrechts | 201 | ||
Margrit Seckelmann: Verwaltungshandeln in sozialen Netzwerken | 203 | ||
I. Einleitung | 203 | ||
II. Verwaltungshandeln in sozialen Netzwerken | 204 | ||
1. Definitionen | 204 | ||
a) Soziale Medien und soziale Netzwerke | 204 | ||
b) Beteiligte | 206 | ||
c) Interaktionsformen | 206 | ||
2. Anwendungsfelder und Einzelfragen | 207 | ||
a) Allgemeine Öffentlichkeitskommunikation: Verhaltenskodizes | 207 | ||
b) „Digitales Hausrecht“, Cybersicherheit | 208 | ||
c) „Gefällt mir“-Schaltfläche und Datenschutz | 210 | ||
d) Übermittlung in Drittländer | 212 | ||
3. Folgeprobleme im „digitalen öffentlichen Raum“ | 212 | ||
a) Grundrechtsbindung Privater? | 213 | ||
b) Verhinderung der Entstehung (quasi-)monopolartiger Stellungen | 215 | ||
III. Bilanz und Ausblick | 216 | ||
Hermann Hill: Verwaltungshandeln und Verwaltungsrecht vor dem Hintergrund der Veränderung der Lebenswelt | 217 | ||
I. Herausforderungen | 217 | ||
II. Stand des Verwaltungsrechts | 218 | ||
III. Robustes Verwaltungsrecht für turbulente Zeiten | 220 | ||
IV. Verwaltung im Gefüge der Staatsfunktionen | 221 | ||
V. Führung und Entscheidung | 223 | ||
VI. Collaborative Governance in Netzwerken | 225 | ||
VII. Situative Flexibilität und agiles Verfahren | 227 | ||
VIII. Initiative und Innovation als Funktionsgebot der Verwaltung | 228 | ||
Autorinnen und Autoren | 231 |