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Föderalismus-Rhetorik-Dekonstruktionen – Rechtsdogmatik als Literaturdogmatik

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Neugärtner, R. (2023). Föderalismus-Rhetorik-Dekonstruktionen – Rechtsdogmatik als Literaturdogmatik. Instrumentalföderalismus in den Vereinigten Staaten von Amerika und in der Bundesrepublik Deutschland als romantisch-lyrische Lesekonvention vor Gericht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58953-1
Neugärtner, Rico David. Föderalismus-Rhetorik-Dekonstruktionen – Rechtsdogmatik als Literaturdogmatik: Instrumentalföderalismus in den Vereinigten Staaten von Amerika und in der Bundesrepublik Deutschland als romantisch-lyrische Lesekonvention vor Gericht. Duncker & Humblot, 2023. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58953-1
Neugärtner, R (2023): Föderalismus-Rhetorik-Dekonstruktionen – Rechtsdogmatik als Literaturdogmatik: Instrumentalföderalismus in den Vereinigten Staaten von Amerika und in der Bundesrepublik Deutschland als romantisch-lyrische Lesekonvention vor Gericht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58953-1

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Föderalismus-Rhetorik-Dekonstruktionen – Rechtsdogmatik als Literaturdogmatik

Instrumentalföderalismus in den Vereinigten Staaten von Amerika und in der Bundesrepublik Deutschland als romantisch-lyrische Lesekonvention vor Gericht

Neugärtner, Rico David

Sprache und Medialität des Rechts / Language and Media of Law, Vol. 6

(2023)

Additional Information

Book Details

Abstract

Im US-amerikanischen wie im deutschen Föderalismus gebrauchen Gerichte ›selbstbewusst‹ dogmatische Topoi wie ›state dignity‹ oder ›Bundestreue‹, welche nicht im Verfassungstext enthalten sind. Diese ›ungeschriebenen‹ Figuren sind offen für ideenpolitische Instrumentalisierung: Sie dienen als Vehikel, um Vorstellungen von ›(Sub )Nationalstaatlichkeit‹, ›Demokratie‹ oder ›Freiheit‹ auszutarieren. Ihre politik-theoretische Einbettung im Modell des ›Bundes‹, Referenzfelder ihrer Verwendung (etwa Kulturpolitik, Umweltrecht, öffentliche Sicherheit, Personal und Finanzen, Wahlrecht, Verfassungsänderungen) und ihre rhetorisch-diskursiven Wirkungsbedingungen sind Gegenstände der vergleichenden Studie. Die Rhetorikanalyse erfolgt interdisziplinär: Das untersuchte Muster kreist um anthropomorphe, ›lyrische‹ Vorstellungen von ›Würde‹ und ›Treue‹. Unter Rückgriff auf die literaturwissenschaftliche Dekonstruktion analysiert das Buch die Kraft anthropomorpher Dogmatik in Recht und Literatur.»Deconstructing the Rhetoric of Federalism - On Doctrine in Law and Literature. Instrumental Federalism in the United States of America and the Federal Republic of Germany as a Lyrical Figure of Reading«: In American and German federalism, courts assertively deploy topoi such as ›state dignity‹ or ›Bundestreue‹ which are not laid down in the constitutional texts. The comparative study scrutinizes these ›unwritten‹ doctrines as examples of activist judicial constitutionalism. The topoi revolve around anthropomorphic, ›lyrical‹ notions of ›dignity‹ and ›fidelity‹. Building on deconstruction in literary criticism, the book analyzes the force of anthropomorphic doctrine in law and literature.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 11
Abbildungsverzeichnis 45
Einleitung 47
A. Drei Fäden: Ideenpolitik – Dogmatik – Rhetorik 47
I. Ideenpolitik: ‚Föderalismusˋ ist – immer wieder neu – ‚Mittel zum Zweckˋ 47
1. Transatlantische Ideenpolitik 48
2. Instrumentalföderalismus 49
II. Dogmatik: (auch) ‚vor Gerichtˋ wird ‚Föderalismusˋ instrumentalisiert – in Verbandsgrundrechtspositionen 50
1. Verfassungstextferne Verbandsgrundrechtspositionen 52
2. Instrumentalisierung ‚vor Gerichtˋ 56
3. Dogmatik als (asymmetrisch) pluralistisch-diskursive Textarbeit 59
III. Rhetorik: ‚föderale Treueˋ und ‚föderale Würdeˋ sind Effekte einer lyrisch-anthropomorphen Lesekonvention 61
1. Wirkmächtige anthropomorph‍(istisch)‌e Lesekonventionen – Dekonstruktion von ‚Literaturdogmatik‘ 63
2. Ideenpolitisch geladene Anthropomorphismen 67
B. Ein Knoten: Rhetorik und Dogmatik der Ideenpolitik mit Instrumentalföderalismus vor Gericht 69
I. Forschungsgegenstand: dogmatisch-rhetorische ‚Behandlungˋ US-amerikanischer states und deutscher Länder ‚vor Gerichtˋ 70
II. Methodik: politik- und literaturwissenschaftlich informierte, komparative Verfassungsrechtsdogmatikforschung 72
Erster Faden: Ideenpolitik mit Instrumentalföderalismus 76
§ 1 Ideenpolitische Konstellation: der Typus des ‚freiheitlich-nationalstaatlich-repräsentativ- demokratischen Föderalismusˋ 77
A. ‚Föderalismusˋ, ‚repräsentative Demokratieˋ, ‚Nationalstaatlichkeitˋ und ‚Freiheitˋ 78
I. Verbindung von vier Ideen der politischen Theorie in einem Typus 78
II. Kontingenz des Typus 78
III. Drei Attribute für das Nomen ‚Föderalismusˋ – ideenpolitisch strukturierte Grammatik 80
B. Ideenpolitischer Moment 1787/88: die Debatte zwischen Federalists und Anti-Federalists 81
I. ‚Dieˋ „Erfindung“ des ‚freiheitlich-nationalstaatlich-repräsentativ-demokratischen Föderalismusˋ 81
II. Entstehungsgeschichtlicher Kontext der Federalist Papers (1787/88) 83
III. Zur Verbindung von Föderalismus, repräsentativer Demokratie, Nationalismus und Sicherung individueller Freiheit‍(en) in den Federalist Papers 85
1. Integraler (Wirtschafts-)‌Nationalismus 85
2. (Besitzbürgerliche) Volkssouveränität 87
3. (Elitendemokratische) repräsentative Demokratie 88
4. Sicherung (individueller) Freiheit durch republikanisch-föderales Staatsorganisationsrecht 89
5. ‚Instrumentalföderalismusˋ: Föderalismus als Instrument und Kompromiss 93
a) Instrumentell-dienende Funktion des Föderalismus 93
b) Kompromisscharakter: eine schwebende „Komposition“ 95
IV. Keine Alternativlosigkeit des Konzepts der Federalist Papers – das Gegenmodell der sog. Anti-Federalists 95
1. ‚Demokratieˋ als inklusivere Breitendemokratie 96
a) Stärkung direkt-demokratischer Elemente 96
b) ‚Deskriptive Repräsentationˋ und hohe Mandatsresponsivität 98
2. ‚Positiveˋ, gestaltende, schützende (kollektive) ‚Freiheitˋ 100
3. ‚Föderalismusˋ zur Ermöglichung von Breitendemokratie bei begrenzter Unitarisierung 102
4. Fazit: zwei konkurrierende Modelle freiheitlich-demokratischen Instrumentalföderalismus im nationalen Raum 104
V. Zur Stellung der föderierten Einheiten bei Federalists und Anti-Federalists 104
1. Federalists: Eigenständige Einzelstaaten in vertikaler Gewaltenteilung und nationaler repräsentativer Demokratie 105
2. Anti-Federalists: Einzelstaaten zwischen demokratietheoretisch Wünschenswertem und praktisch Notwendigem 106
3. Einzelstaaten im diskursiven Schnittpunkt der konkurrierenden Entwürfe: Schutzwürdigkeit im Instrumentalföderalismus 107
VI. Charakteristika der Federalist/Anti-Federalist-Debatte 108
1. Historische Kontextgebundenheit politischer Theorieentwürfe 108
2. Interdependenz politischer Ideen untereinander 109
3. (Unterschiedliche) Konzeptualisierbarkeit politischer Ideen 109
4. Instrumentalisierbarkeit politischer Ideen 109
5. Namens-‍, Rezeptions-‍, Begriffs- und Ideenpolitik 110
a) Permanente Theorie-Praxis-Interventionen 110
b) ‚Namenspolitikˋ 111
c) ‚Rezeptionspolitikˋ 113
d) Klammer und Movens: Ideenpolitik 114
C. Ideenpolitik mit dem Instrument ‚Föderalismusˋ nach 1787 114
I. ‚Ideenpolitikˋ und ‚Ideenpolitikforschungˋ 114
1. ‚Ideenpolitik‘ als Aufgabe der Politikwissenschaft‍(?) 115
a) „Ideenpolitik“ als spezifischer Zugang zur politischen Theorie und Ideengeschichte 115
b) Alternative oder Ergänzung zum „Ideenpolitik“-Ansatz: kontextsensible Ansätze in der politischen Theorie und Ideengeschichte 116
2. ‚Ideenpolitikforschung‘: ‚Ideenpolitik‘ als Gegenstand der (Politik-)‌Wissenschaft 118
3. ‚Ideenpolitikˋ als Gegenstand der vorliegenden Studie 120
II. Zur Strahlkraft der Federalist/Anti-Federalist-Debatte in Raum und Zeit 121
1. Momente und Orte des Fortwirkens der Debatte im ‚langen 19. Jahrhundertˋ 121
a) USA: John C. Calhouns ‚föderalistischer Anti-Föderalismusˋ 121
b) Frankreich: komparatistische Ideenpolitik bei Alexis de Tocqueville 124
c) Deutschland: „Amerika als Argument“ bei Robert (v.) Mohl und Francis Lieber 127
2. Auch nach über 200 Jahren: die Federalist/Anti-Federalist-Debatte im U.S. Supreme Court 131
3. Charakteristika der ideenpolitischen Rezeption der Debatte 134
a) Eine lose ideenpolitische Konstellation in der Zeit 134
b) Vager Kristallisationspunkt des Instrumentalföderalismus: Schutzwürdigkeit der föderierten Einheiten 134
III. Aggregiertes Material im „Ideenreservoir“: Schutzwürdigkeit der föderierten Einheiten im Instrumentalföderalismus 136
1. Zwischen Ideenproduktion und Ideenrezeption: „Ideenreservoir“ 136
a) ‚Zeitloseˋ „Texte mit hoher Halbwertszeit“ 136
b) Ideenpolitischer Dreischritt aus Ideenproduktion, Ideenreservoir und Ideenrezeption 137
c) Ideenpolitische Dogmatikbildung: Ordnen und Operationalisieren 138
2. Hypothese 1.1 und Ausblick: ideenpolitische Dogmatik zur ‚schutzwürdigen föderierten Einheitˋ 140
§ 2 Föderalismus und politische Idee des ‚Bundesˋ 141
A. Wissenschaftstheoretische Vorüberlegungen 141
I. Pluralismus der Perspektiven und Zugänge 141
II. Zwischen Normativität und Empirie 143
1. Föderalismus als normatives Phänomen 143
2. ‚Verwirklichterˋ Föderalismus als empirisches Phänomen 145
3. Föderalismus als Denkmuster, Modell und Lesekonvention 146
B. Föderalismus – Ordnungsbildung durch Teilen und Aufteilen 147
I. Föderalismus als Prinzip komplexen (Auf-)‌Teilens 148
1. Lexikondefinition: ‚Föderalismusˋ 148
2. Etymologische Notiz: ‚foedusˋ – ‚Bundˋ 149
3. Historische Kontexte und Teleologien: Teilungsprozesse und Vereinigungsprozesse 150
a) Gegenströme: Teilung und Vereinigung 150
b) Historische und teleologische Typologien 150
4. Grundformel: „Self-rule plus shared rule“ (Elazar) 152
II. Gegenstand der (Auf-)‌Teilung: Hoheitsgewalt („rule“) 153
1. Abgrenzung vom ‚privatenˋ Bereich 154
2. Hoheitsgewalt als einseitige Rechtserzeugungsmacht 155
III. Kriterien der (Auf-)‌Teilung: räumlich-territoriale und ebenenförmige Gliederung 156
1. Terminologie: ‚föderierte Einheitenˋ und ‚Bundesebeneˋ als ‚föderale Trägerˋ 156
a) ‚Föderierte Einheitenˋ 156
b) ‚Bundesebeneˋ 157
c) ‚Föderale Trägerˋ, ‚föderale Verbändeˋ 158
2. Zwei räumliche Dimensionen: Nachbarschaft und Ebenenbildung 160
a) Horizontale Dimension: Management benachbarter politischer Räume 160
aa) Komplexität und Zumutungen politischer ‚Räumeˋ 160
bb) Unschärfen des föderalen Territorialbezugs 162
b) Vertikale Dimension: virtuelle Ebenenstruktur 164
aa) Verdopplung von Hoheitsgewalt 164
bb) Föderalismus ohne Ebenenbildung? 164
cc) Problematische Raummetaphorik; Heuristik 165
dd) Pluralismus von Föderalismen in Mehrebenengebilden? 167
3. Exkurs: Andere Formen der (Auf-)‌Teilung von Hoheitsgewalt 170
IV. Muster der (Auf-)‌Teilung: Trennung oder Verschränkung 170
1. Trennungsföderalismus: self-rule im Vordergrund 170
2. Verschränkungsföderalismus: shared rule im Vordergrund 172
C. Modell (Lesekonvention) des ‚Bundesˋ – ‚föderale Treueˋ und ‚föderale Würdeˋ 173
I. Zum Modell des ‚Bundesˋ 174
1. Carl Schmitts ‚Bundesˋ-Definition als repräsentatives Beispiel 174
a) ‚Bund‘ als „dauernde Vereinigung“ durch „frei‍[e] Vereinbarung“ zur „gemeinsamen Selbsterhaltung“ 174
b) „Dienende‍[r]“ Charakter des Bundes; inhärenter ‚Instrumentalföderalismus‘ 175
c) Zur Wirkmacht der Definition; repräsentatives Material für Ideenpolitikforschung 175
d) Keine Alternativlosigkeit: spezifischere Zugänge zum ‚Bundˋ 177
e) Exkurs: anthropomorph‍(istisch)‌e und theomorph‍(istisch)‌e Konnotationen 178
2. Wissen‍(-schaft-)‌stheoretische Natur des Modells 179
a) Beschreibung politik-theoretischer und ideologischer Hintergrundvorstellungen 179
b) ‚Bundˋ in politischem Denken, Geschichte, Verfassungstheorie und Verfassungsrecht 179
aa) Keine Beschränkung auf (verfassungstheoretisch) „echte Bünde“ 180
bb) Gefahr des „juristischen Historismus“ 180
cc) Bund als ‚Lesekonventionˋ 182
dd) Gefahren von Modellen und Lesekonventionen 184
II. ‚Würdeˋ: qualifizierte Eigenständigkeit föderaler Träger („self-rule“) 185
1. Stellung der föderierten Einheiten nach dem Modell des Bundes 185
a) Garantie „politische‍[r] Selbsterhaltung“ 185
aa) Inhaber und Verpflichtete der Garantie 185
bb) Gegenstand der Garantie I: vor-gefundene politische Existenz 186
(1) (Fingierter) Historismus im Modell des Bundes 186
(2) (Fiktiv) vor-gefundene Legitimation, Autonomie, Aufgaben und Funktionen 188
(3) Schwacher legitimationstheoretischer und sachlich-inhaltlicher Selbststand des föderalen Prinzips 188
cc) Gegenstand der Garantie II: das geschaffene föderale Arrangement 190
(1) Status der föderierten Einheiten nach Schluss des Bundes 190
(2) Kompetenzen: (Auf-)‌Teilung von Aufgaben und Funktionen 191
(3) Ingerenzen: wechselseitige Einflussnahme der föderalen Träger 191
(4) Dynamische Kompetenz- und Ingerenzgarantien 192
dd) Verhältnis der Garantiegegenstände: vor-gefundenes und arrangiertes ‚Politischesˋ 193
(1) Alltäglicher Normalfall und Ausnahmefall 193
(2) Unscharfe Verklammerung: verbrieftes „Recht auf eigene Politik“ im multiarchischen Bund? 194
ee) Verfestigungsgrad; Relativierungen der Garantien 196
b) Föderale Gleichheit (status aequalis) 197
aa) ‚Statusˋ-Fragen: ‚Würdeˋ – ‚Treueˋ – ‚Gleichheitˋ 197
bb) Formale Gleichheit – Bund als Rechtsgemeinschaft – Materialisierungstendenzen 198
cc) Stimmengleichheit und Einstimmigkeit 200
dd) Föderale Ungleichheiten, asymmetrischer Föderalismus 201
ee) Ausblick: föderale Gleichheit als ‚besondersˋ „komplexe Gleichheit“ 202
c) Inhaber der bundesverfassungsgebenden und -ändernden Gewalt 203
d) Zusammenfassung 204
2. Exkurs: Stellung der Bundesebene nach dem Modell des Bundes 205
a) Dauerhaftigkeit 205
b) Institutionelle und legitimationsstrukturelle‍(?) Verselbstständigung 206
c) Top-down-Ingerenzen 207
d) Wesensähnlichkeit und Spiegelbildlichkeit 207
e) Zusammenfassung 209
3. Kristallisationspunkt: föderale Schutzwürdigkeit (‚föderale Würdeˋ) 209
a) Arbeitstopos ‚föderale Würdeˋ 209
b) Exemplarische Momente der Ideenpolitik: „föderale ‚Würdeˋ“ in der Verfassungsrechtsdogmatik 210
aa) USA: „state dignity“ 210
bb) Deutschland: funktionales Äquivalent: „Eigenstaatlichkeit“ der Länder 211
c) ‚Föderale Würdeˋ zwischen deklaratorischem und konstitutivem Charakter 212
aa) Deklaratorische Dimension: Inbezugnahme einer vor-gefundenen Würdeposition 212
bb) Konstitutive Dimension‍(en) 213
(1) Fiktion vor-gegebener Würde; „Recht, sich auf Würde berufen zu dürfen“ 213
(2) Institutionelle „Rollen-Würde“ (föderale Würde i.e.S.) 216
cc) Fazit: komplexe, mehrdimensionale föderale Würde 217
III. ‚Treueˋ: ‚föderale Treueˋ als Ausdruck der „shared rule“ 218
1. Im Bund angelegte Rücksichtnahme und Kooperation der föderalen Träger 218
a) Gemeinsame Zweckverfolgung 218
b) Passive Rücksichtnahme und aktive Kooperation 219
c) Vertragsdenken 219
2. ‚Föderale „Bundestreue“ˋ als Tautologie und Arbeitstopos 220
3. Momente der Ideenpolitik: Verfassungsrechtsdogmatik der „Bundestreue“ 221
a) Deutschland: „Bundestreue“ als „dogmatische Erbmasse“ aus dem Kaiserreich 221
aa) Rudolf Smends Konturierung der „Bundestreue“ als Exekutiv-Eliten-Praxis 221
bb) Rudolf Smends Betonung der Besonderheiten des „monarchischen Bundesstaats“ 225
cc) „Bundestreue“ auch außerhalb des „monarchischen Bundesstaats“ 225
b) USA: ‚technischeˋ Dogmatikkomplexe als Ausdruck ‚föderaler Treueˋ 226
aa) Fehlen eines prägnant verdichteten dogmatischen Topos 227
bb) Beispiel 1: anti-protektionistische Rücksichtnahme (‚dormant commerce clauseˋ) als Ausdruck föderaler Treue 228
cc) Beispiel 2: Zusammenwirken im ‚cooperative federalism‘ als Ausdruck föderaler Treue‍(?) 230
IV. Fazit: ‚föderale Würdeˋ und ‚föderale Treueˋ als ideenpolitische Grundtopoi 232
1. Verhältnis von ‚föderaler Würdeˋ und ‚föderaler Treueˋ 233
2. Prozedurales und Verweisendes statt Sachlichem und Legitimationstheoretischem 234
3. Hypothese 1.2: prozedurale Topoi mit Verweisungscharakter 234
Zweiter Faden: Dogmatik des Föderalismusverfassungsrechts ‚vor Gerichtˋ 236
§ 3 Föderalismusverfassungsrecht: Begriff, ‚Theorieˋ, Struktur-Wirkungs-Matrix 237
A. Föderalismus in der US-Verfassung und im Grundgesetz 237
I. Verfassungsrechtliche Grundentscheidungen für den Föderalismus 238
1. Präambel und Struktur der US-Verfassung 238
2. „Bundesstaat“ im Grundgesetz (Art. 20 Abs. 1 GG) 240
II. Zur Terminologie: ‚Föderalismusverfassungsrechtˋ 241
1. Alternative Terminologie: „Mehrebenen-Rechtsordnung“ 241
2. Abgrenzung: Bewusster Verzicht auf den Begriff „Bundesstaatsrecht“ 242
a) Deutschland: „Bundesstaat“ als Rechtsbegriff 242
b) USA: „federalism“ 243
c) Verfassungsvergleichung: „comparative federalism“ 244
d) Vorzugswürdigkeit des Begriffs ‚Föderalismusverfassungsrechtˋ 245
3. Föderalismusverfassungsrecht (i.e.S.) und sonstiges föderalismusrelevantes Verfassungsrecht 247
B. Föderalismusverfassungsrecht und politische Theorie und Ideengeschichte 248
I. Rechts- und „Verfassungsbedürftigkeit“ konkreter föderaler Ordnung 248
1. ‚Rechtsbedürftigkeitˋ konkreter föderaler Ordnung 248
2. „Verfassungsbedürftigkeit“ konkreter föderaler Ordnung 249
a) „Föderativer Vorbehalt der Verfassung“ 250
b) ‚Bundesverfassungsbedürftigkeitˋ konkreter föderaler Ordnung 252
c) Spannung zum Modell des Bundes 253
II. Zwischenbetrachtung: Föderalismusverfassungsrecht als ‚Kunstˋ? 254
1. Artefakt; Form‍(ung) 255
2. Unikat; Aura 257
3. Kontingenz; Luxus 259
4. Erfahrbarkeit; Tempo‍(-Plu)‌ralisierung 260
5. Angebotscharakter (Affordanz); Form/Funktion 262
6. „Kommentarbedürftigkeit“; Dogmatiklastigkeit 265
III. Föderalismusverfassungsrecht und Ideenpolitik 268
1. „Schleusung“ politischer Theorie und Ideologie in das Verfassungsrecht 268
a) Böckenfördes „Schleusung“ 269
b) „Schleusung“ aus deskriptiver Sicht 270
c) „Schleusung“ aus normativer Sicht 272
2. Föderalismusverfassungsrecht als permanent ideenpolitisches Recht 274
a) Schleusung als Ideenpolitik 274
b) Föderalismusverfassungsrecht als ‚politisches Rechtˋ 276
aa) Ideenpolitik, Machtpolitik, ‚Meta-Politikˋ 276
bb) Moderierend-prozedural-akzessorisch ‚Politischesˋ 276
C. Struktur-Wirkungs-Matrix des Föderalismusverfassungsrechts 279
I. Komplexitätsangemessene Beschreibung durch Bi-Axialität 279
II. „Safeguards of federalism“ (Wechsler) entlang zweier Achsen 279
III. Struktur-Wirkungs-Matrix: Strukturelemente und Wirkungsdimensionen 281
§ 4 Strukturelemente I (Überblick): Verbandskompetenzen, Verbandsingerenzen, Verbandsgrundrechtspositionen 284
A. Drei föderalismusverfassungsrechtliche Strukturelemente 284
I. Verbandskompetenzen 285
1. Grunddefinition ‚Verbandskompetenzˋ 285
2. ‚Kompetenz‘ als Begriff der (Verfassungs-)‌Rechtsdogmatik 286
3. Tatbestand und Rechtsfolge von Kompetenznormen 288
a) Tatbestand: sachlich-gegenständliche und technisch-instrumentelle Zuordnung hoheitlicher Aufgaben 288
b) Rechtsfolge: Einräumung einer Handlungsmöglichkeit unter Vorbehalt 291
4. Terminologische Abgrenzungen 291
a) Abgrenzung I: zur Trias ‚Zuständigkeitˋ – ‚Kompetenzˋ – ‚Ingerenzˋ 291
b) Abgrenzung II: zur Trias ‚Aufgabeˋ – ‚Kompetenzˋ – ‚Befugnisˋ 292
II. Verbandsingerenzen 295
1. Grunddefinition ‚Verbandsingerenzˋ 295
2. Ingerenzen und Kompetenzen 296
a) Abgrenzung der ‚Ingerenzˋ von ‚Zuständigkeitˋ und ‚Kompetenzˋ 296
b) Ingerenzen im ‚Kompetenzvorfeldˋ, im ‚Staatsinnerenˋ 298
c) Faktisch-politische Einbettung und Außenwirkungen von Ingerenzen 299
3. Vielgestaltigkeit und Systematisierung von Verbandsingerenzen 300
a) Systematisierung I: Einwirkungsingerenzen und Mitwirkungsingerenzen 300
b) Systematisierung II: verfassungsstarke und unter-verfassungsrechtliche Ingerenzen 301
c) Systematisierung III: rechtsförmliche und faktische Ingerenzen 304
4. Verbandsingerenzen auf einem Spektrum zwischen ‚Alltagˋ, ‚Störfallˋ und ‚Kriseˋ 305
a) ‚Alltag-Störfall-Kriseˋ-Spektrum 305
b) Ingerenzen bei ‚Störfällenˋ und in ‚Krisenˋ 305
aa) ‚Existenzkrisenˋ: „Not“ als Tatbestandsmerkmal einiger Verbandsingerenzen 306
bb) ‚Wertekrisenˋ: Homogenitätsgarantien als Triebfedern einiger Verbandsingerenzen 306
cc) ‚Nuclear Option‘(?): Bundesverfassungsänderung als Verband‍singerenzkomplex 308
c) Ingerenzen des ‚Alltagsˋ 310
III. Verbandsgrundrechtspositionen 311
1. Grunddefinition ‚Verbandsgrundrechtspositionˋ 312
2. Besondere Abhängigkeit der Verbandsgrundrechtspositionen vom Modell des ‚Bundesˋ 312
3. Wirkungsweise: Modifikation von Kompetenzen und Ingerenzen 313
B. Stellung der föderierten Einheiten mit Blick auf die Strukturelemente 313
I. Eigene Kompetenzen der föderierten Einheiten 314
1. Überblick über die Verfassungstextbefunde 314
2. Gesetzgebungskompetenzen 315
a) Gemeinsamkeit: Enumerationsprinzip 315
b) Unterschied: Parallelität v. Alternativität von Gesetzgebungskompetenzen 316
aa) Gesetzgebungskompetenzalternativität unter dem Grundgesetz 316
bb) Gesetzgebungskompetenzparallelität unter der US-Verfassung 317
c) Folgefragen: zu Normenkollisionen und Vorrangfragen 318
aa) Zusammenhang von Kompetenzverteilungsschema und Normenkollision 318
bb) Vorrang der „Kollisionsvermeidung“ unter dem Grundgesetz 318
cc) „Kollisionsentscheidung“ unter der US-Verfassung 320
d) Fazit: Prekäre Stellung der föderierten Einheiten im Legislativföderalismus 321
3. Verwaltungskompetenzen 322
a) Im Fokus: Kompetenzen für den Vollzug von Bundesrecht 322
b) Zwei unterschiedliche Modelle: Trennung und Verschränkung 324
c) Relativierung der Unterschiede in der unterverfassungsrechtlichen Praxis 324
aa) Unterverfassungsrechtliche Verschränkung im US-amerikanischen Vollzugsföderalismus 324
bb) Trennungstendenzen durch erstarkende Bundesverwaltung unter dem Grundgesetz 327
d) Folgerung: föderale Machtambivalenz der Verwaltungskompetenzen 330
aa) Gemenge von Trennungs- und Verschränkungselementen 330
bb) Folgerungen für die Stellung der föderierten Einheiten 330
(1) Starke Bundesverwaltung als Föderalismusgefährdung 331
(2) Unsichere Macht der föderierten Einheiten durch Verwaltungsexpertokratie 332
4. Exkurs: Rechtsprechungskompetenzen 334
a) Zwei unterschiedliche Modelle: Trennung und Ergänzung 334
b) Hyperkomplexität im Detail 335
5. Fazit 336
II. Eigene bottom-up-Ingerenzen der föderierten Einheiten 337
1. Mitwirkungsingerenzen der föderierten Einheiten 337
a) Föderale Bundesorgane: U.S. Senate und Bundesrat 337
aa) Föderale Bundesorgane als Foren ‚zwischen den Ebenenˋ(?) 337
bb) Bottom-up-Mitwirkung ‚überˋ die föderalen Bundesorgane 341
b) Weitere For‍(m)‌en der Mitwirkung der föderierten Einheiten auf Bundesebene 342
2. Einwirkungsingerenzen der föderierten Einheiten 343
3. Fazit 344
III. Verbandsgrundrechtspositionen der föderierten Einheiten 345
1. Stellung der föderierten Einheiten nach dem Modell des Bundes 345
2. Spuren der Verbandsgrundrechtspositionen in den Verfassungstexten 346
a) Verfestigung der ‚Existenzˋ der föderierten Einheiten 346
b) Verfestigung materieller Positionen der föderierten Einheiten 347
aa) Legitimationsstrukturen 348
bb) Aufgaben, Funktionen und Kompetenzen 349
cc) Autonomie im operativen Geschäft 350
3. Wirkungsweise der Verbandsgrundrechtspositionen: Modifikation von Kompetenzen und Ingerenzen 352
a) Status negativus: Kompetenz- und Ingerenzausübungsschranken 352
b) Status positivus: Kompetenz- und Ingerenzausübungspflichten 353
c) Status activus: Kompetenz- und Ingerenzeffektivierung 354
d) Status aequalis: Gleichheitsfragen bei der Ausübung von Kompetenzen und Ingerenzen 355
aa) Föderale Gleichheit im Modell des Bundes 356
bb) Zuschnitt: föderale Gleichheit und Bundeszuständigkeitsausübung 356
cc) „Modale Unbestimmtheit“ (auch) von föderaler Gleichheit 358
4. Rechtsprechungsnähe, ‚Störfallˋ-Bezug und ‚Zugespitztheitˋ der Verbandsgrundrechtspositionen 360
5. Fazit 361
§ 5 Strukturelemente II (Vertiefung): Verbandsgrundrechtspositionen als Kompeten‍zausübungsregeln 361
A. Status negativus: Bundeskompetenzausübungsschranken 363
I. Sachpolitische Gesetzgebungsreservate der föderierten Einheiten 364
1. „Politische Selbsterhaltung“ durch sachpolitische Gestaltung im Legislativföderalismus 364
2. USA: „historic police powers“ – lokaler Handel, lokale Kriminalität, lokale „Moral“ 364
a) Obsolete Dogmatik: ausschließliche Gesetzgebungskompetenz der föderierten Einheiten 364
b) Geltende Dogmatik: föderalismus-verfassungskonforme Auslegung 365
aa) Keine Verdrängung (preemption) von Einzelstaatenrecht 365
bb) Partielle Nichtanwendbarkeit von Bundesrecht 366
c) ‚Ungesicherteˋ Dogmatik: Individualgrundrechte als Verbandskompetenzverteilungsschema? 369
3. Deutschland: ‚Kulturhoheitˋ und ‚Polizeihoheitˋ der Länder 371
a) ‚Kulturhoheitˋ der Länder? 372
b) ‚Polizeihoheitˋ der Länder? 376
4. Fazit und Ausblick: ‚kleineˋ ‚Kulturnationenˋ und ‚kleineˋ ‚Polizeistaatenˋ 378
II. Funktionsreservate der föderierten Einheiten, insbesondere legislative ‚Personalhoheitˋ 380
1. „Politische Selbsterhaltung“ durch Schutz der legislativen ‚Personalhoheitˋ 381
2. USA: öffentliches (Sonder-)‌Arbeitsrecht durch die Hintertür 382
a) Obsolete Dogmatik: Kompetenzwidrigkeit übergriffiger Bundesgesetze 382
b) Geltende Dogmatik: föderalismus-verfassungskonforme Auslegung 384
3. Deutschland: Landesbeamtenrecht als Feld föderaler Verfassungspolitik 385
a) ‚Personalhoheitˋ der Länder unter bundesverfassungsrechtlichem Vorbehalt 385
b) Austarierung von föderalen Positionen im Landesbeamtenrecht durch Verfassungsänderungen 386
4. Fazit und Ausblick: umstrittene etatistische Argumentation 387
III. Schutz vor bundesgesetzlicher ‚Haftbarkeitˋ 388
1. „Politische Selbsterhaltung“ durch Immunität föderierter Einheiten gegenüber Ansprüchen von Individuen, v.a. im ‚Staatshaftungsrechtˋ 388
2. USA: „sovereign immunity“ auch bei bundesgesetzlichen Anspruchsgrundlagen 389
a) ‚Sovereign immunityˋ als (teilweise) föderalismusverfassungsrechtliche Frage 389
b) Leitentscheidungen zum „immunity federalism“ 391
c) Relativierungen der ‚sovereign immunityˋ-Dogmatik 392
3. Deutschland: ‚Staatshaftungˋ der Länder als Feld föderaler Verfassungspolitik 396
a) ‚Staatshaftungˋ der Länder als (sensibler) Normalfall 396
b) ‚Staatshaftungs‍(-tatbestands-)‌relevantes Recht‘ des Bundes 397
c) Austarierung von föderalen Positionen im ‚Staatshaftungsrechtˋ durch Verfassungsänderungen 398
4. Fazit und Ausblick: Immunität zwischen „Würde“ und Finanzhoheit 401
IV. Abstimmung von instrumentell definierten Gesetzgebungskompetenzen – „Rechtsregime“-Koordinierung 402
1. „Politische Selbsterhaltung“ im Spannungsfeld von „Rechtsregimen“ (insbesondere Privatrecht und Steuerrecht) 403
2. USA: Regimekonflikte zwischen dogmatischer Ignoranz und Friktionstoleranz 406
a) Föderale Konflikte um Abgaben- und Sachgesetzgebung: dogmatisch weitgehend ignoriert 406
b) Föderale Konflikte um Privatrecht und öffentliches Recht: Friktionstoleranz 408
3. Deutschland: Friktionsauflösung oder Kollisionsvermeidung zu Lasten föderaler Gestaltungsvielfalt 409
a) Föderale Konflikte um Abgaben- und Sachgesetzgebung: Friktionsauflösung für rechtsstaatliche Widerspruchsfreiheit 409
b) Föderale Konflikte um Privatrecht und öffentliches Recht: Kollisionsvermeidung durch Stärkung des Privatrechtsgesetzgebers 411
aa) Wohnraummiet‍(-vertrags-)‌recht als primär „bürgerliches Recht“ 412
bb) Wohnraummiethöhenregulierung durch ‚öffentliches Rechtˋ(?) 413
cc) Lösungsmöglichkeiten: Friktionsauflösung (durch Hierarchie oder Rücksichtnahme), Friktionstoleranz oder Kollisionsvermeidung? 416
4. Fazit und Ausblick: zwischen Gestaltungsfreiheit und rechtsstaatlicher Widerspruchsfreiheit 418
B. Status positivus: Bundeskompetenzausübungspflichten 419
I. „Politische Selbsterhaltung“ föderierter Einheiten bei Untätigkeit der Bundesebene 419
II. USA: Klagen von „quasi-souveränen“ Einzelstaaten gegen „federal inaction“ 420
1. „Federal inaction“ als potenziell föderaler Konflikt 420
2. Fallbeispiele aus der Rechtsprechung 421
a) Klimaschutzrecht: Massachusetts v. Environmental Protection Agency 421
b) Aufenthaltsrecht: Texas v. United States 424
III. Deutschland: ‚Staatlichkeit‘ als Anspruchstitel für effektiven Bundeskompetenzgebrauch‍(?) 425
1. Fehlen von einschlägigem Fallrecht 425
2. Fallbeispiele aus dem Schrifttum 426
a) Umweltschutz: „Kernkraftwerk und Staatsgrenze“ (Kloepfer/Kohler) 426
b) Asyl-‍, Migrations- und Aufenthaltsrecht: „Migrationskrise als föderales Verfassungsproblem“ (Di Fabio) 427
IV. Fazit und Ausblick: zwischen ‚Gewaltenteilungsbewältigungˋ und Etatismus 430
C. Status activus: Effektivierung der Kompetenzen der föderierten Einheiten 431
I. „Politische Selbsterhaltung“ durch effektives Gebrauchendürfen der eigenen Kompetenzen 431
II. USA: Kompetenz‍(-nichtgebrauchs-)‌kompensation, effektivierende Supplementierung von und Gegenentwürfe zum Bundesrecht‍(?) 433
1. Kompetenz‍(-nichtgebrauchs-)‌kompensation: Beispiel Klimaschutzrecht 433
2. Effektivierende Supplementierung von Bundesrecht‍(?): Beispiel Aufenthaltsrecht 435
3. Gegenentwürfe zum Bundesrecht‍(?): Beispiel ‚medical marijuana‘ 437
III. Deutschland: Kompetenzeffektivierung zwischen Individualgrundrechtsschutz, Landesverfassungsidentität und Etatismus‍(?) 440
1. Effektiver (Bundes-)‌Individualgrundrechtsschutz und Kompetenzeffektivierung: Beispiel Hochschulrecht 440
2. Landesverfassungsrecht und Kompetenzeffektivierung‍(?): Beispiel Wohnungsmietrecht 441
3. Etatismus und Kompetenzeffektivierung‍(?): Beispiel Grenzschutz 442
IV. Fazit und Ausblick: Drang zur Kompetenzparallelität‍(?) 445
D. Status aequalis: Bundeskompetenzausübung und föderale Gleichheit 447
I. Durchgriff auf – gleiche – Individuen in den föderierten Einheiten 448
II. Grundtendenz: Egalisierung durch Bundeskompetenzausübung 448
III. Erscheinungsformen föderaler Disparitäten bei der Bundeskompetenzausübung 449
1. „Disparate treatment“ oder „disparate impact“ 449
2. Beispiele 450
3. Unterfall allgemeiner Raumbezogenheit von Recht 452
IV. Zur Rechtfertigung föderaler Disparitäten bei der Ausübung von Bundeskompetenzen 453
1. Primärer Maßstab: Individualgleichheitsgrundrechte 453
2. Spezifisch föderalismusverfassungsrechtliche Anforderungen? 455
a) Verfassungstextbefunde: steuerungsschwach bis unergiebig 455
aa) US-Verfassung: Uniformity Clause und Port Preference Clause‍(?) 456
bb) Grundgesetz: Art. 72 Abs. 2 GG? 456
b) Ungeschriebene Grenzen wegen Beeinträchtigungen der „politischen Selbsterhaltung“ der föderierten Einheiten? 458
aa) Regelfall: keine Beeinträchtigung der „politischen Selbsterhaltung“ bei Kompetenzausübungsdisparitäten 458
bb) Ausnahmen: disparate Kompetenzausübung zugleich als Ingerenzausübung 459
c) Föderale Anreicherung der Individualgleichheitsdogmatik? 461
V. Weitere Fragen ‚föderaler Gleichheitˋ bei der Ausübung von Bundeskompetenzen (zwei Exkurse) 462
1. Exkurs I: Pflichten zur föderal disparaten Ausübung von Bundeskompetenzen? 462
2. Exkurs II: Pflichten zur Beseitigung vorgefundener föderaler Disparitäten durch die Ausübung von Bundeskompetenzen? 463
VI. Fazit und Ausblick: föderal weitgehend indifferente Maßgeblichkeit der Rechtspositionen von Individuen 465
§ 6 Strukturelemente III (Vertiefung): Verbandsgrundrechtspositionen als Ingeren‍zausübungsregeln 466
A. Status negativus: Bundesingerenzausübungsschranken 466
I. Grenzen von Einmischungen in die Legislative 467
1. „Politische Selbsterhaltung“ durch selbstständige Gesetzgebung 467
2. USA: anti-commandeering doctrine (I) – Kern des ‚Würdeˋ-Föderalismus 468
a) Die anti-commandeering doctrine im Legislativbereich 468
b) Preclearance – Gesetzgebung unter Genehmigungsvorbehalt 471
3. Deutschland: Autonomie der Landesgesetzgebung als Refugium im Verschränkungsföderalismus 473
a) Frühere Rahmengesetzgebung 474
b) Bundesgesetzliche Pflichten der Landesparlamente zur Gesetzgebung‍(?) 476
c) Bundesgesetzliche Pflichten der Landesregierungen zum Erlass von Rechtsverordnungen 478
4. Fazit und Ausblick: legislative ‚Willensfreiheitˋ zwischen Etatismus und Demokratietheorie 480
II. Grenzen von Einmischungen in die Exekutive 481
1. „Politische Selbsterhaltung“ durch ‚autonomeˋ und verantwortungsklare Verwaltung 481
a) Vorbemerkung und Exkurs: zum status negativus bei ‚Störfällenˋ und in ‚Krisenˋ 482
aa) ‚Notstandˋ (i.w.S.) 482
bb) ‚Bundeszwangˋ 488
b) Fokus: Eigenständigkeit der Arbeit der Exekutiven – trotz Verschränkungsstrukturen 489
2. USA: anti-commandeering doctrine (II) sowie Autonomie im cooperative federalism 490
a) Die anti-commandeering doctrine im Exekutivbereich 490
b) Autonomiepositionen im cooperative federalism 493
3. Deutschland: bundesrechtliche Programmierung der Länderverwaltungen als Regelfall – mit letzten etatistischen‍(?) Grenzen 494
a) Exekutive Verschränkungen als Regelfall 495
b) Paradigmatisches Beispiel: Grenzen von Weisungen im Rahmen der Auftragsverwaltung 495
c) Ausnahmekonstellationen: bundesgesetzlich mandatierte Rücksicht auf politische Gestaltung durch die Länder 498
4. Fazit und Ausblick: föderale ‚Würdeˋ und ‚Treueˋ in Verschränkungsstrukturen 500
III. Exkurs: Grenzen von Einmischungen in die Judikative 502
IV. Grenzen von Einmischungen im Finanzverfassungsrecht 502
1. „Politische Selbsterhaltung“ durch Finanzverantwortung, insbesondere durch Ausgabenverantwortung 503
a) Schnittpunkte von Föderalismusverfassungsrecht und Finanzverfassungsrecht 503
b) Exkurs: Verbandsingerenzgrenzen beim Einnehmen und Verteilen von Finanzmitteln 504
c) Fokus: Verbandsingerenzgrenzen beim Ausgeben von Finanzmitteln 506
2. USA: conditional grants als richterrechtlich unscharf verbotenes faktisches „commandeering“? 506
a) Unscharfes, instrumentalisierbares Fünf-Elemente-Prüfprogramm 507
b) Insbesondere: Schutz einzelstaatlicher ‚Willensfreiheit‘ vor faktischem „Zwang“ als ‚Würde‘-Frage‍(?) 510
3. Deutschland: Bundesfinanzhilfen als ‚goldene Zügelˋ im Verfassungsänderungssog 514
a) Versuch einer verfassungstextlichen Formalisierung der „Fondswirtschaft“ in den 1960er Jahren 515
b) Schärfung der Anforderungen durch das Bundesverfassungsgericht in den 1970er Jahren 516
c) Verfassungsänderungen im neuen Jahrtausend: ‚goldene Zügelˋ und der lockere Zaum der Föderalismusreformen 517
d) Umgehung durch „vertraglich konditionierte, aufschiebend bedingte Umsatzsteuerneuverteilung“? 519
4. Fazit und Ausblick: (wiederum) ‚Willensfreiheitˋ zwischen Etatismus und Demokratietheorie; prekärer Status des Arguments 522
V. Exkurs: Grenzen von Einmischungen im öffentlichen Dienstrecht 524
VI. Grenzen von Einmischungen in die ‚Staatsˋ-Organisation und -‚Willensˋ-Bildung der föderierten Einheiten, einschließlich Wahlrechtsföderalismus 525
1. „Politische Selbsterhaltung“ durch ‚staatsˋ-organisationsbezogene ‚Verfassungsautonomieˋ 525
a) Zum ‚staatsˋ-organisationsbezogenen Teil der Verfassungsautonomie 525
b) Relativität der ‚staatsˋ-organisationsbezogenen Verfassungsautonomie 528
2. USA: Einzel-‚Staatlichkeitˋ und Wahlrechtsföderalismus unter Vorbehalt 530
a) Einzel-‚Staatlichkeitˋ unter Vorbehalt („conditions on statehood“) 530
b) Tendenzen zum Wahlrechtsunitarismus bei der aktiven Wahlberechtigung 533
c) (Selbstgewählt uniformer) Wahlrechtsföderalismus: non-citizen v‍o‍ting 536
d) Toleranz gegenüber direkt-demokratischer ‚Staatswillensbildungˋ in den Einzelstaaten 538
3. Deutschland: ‚Staatˋ und ‚Volkˋ unter Bundesverfassungsrechtsvorbehalt; Wahlrechtsunitarismus 540
a) Grundlegung im Südweststaat-Urteil: „Die Länder sind [...] Staaten [unter Vorbehalt]“ 540
b) Relativierungen der freien ‚Staatswillensbildungˋ der Länder 542
c) Wahlrechtsunitarismus (Wahlrechtsnationalismus): kein Wahlrecht für Ausländerinnen und Ausländer 545
4. Fazit und Ausblick: ‚Staatsˋ-Organisation und autonome Demokratieverwirklichung unter Vorbehalt 546
VII. Grenzen von Einmischungen durch Bundesverfassungsänderungen als Meta-Ingerenzen 549
1. „Politische Selbsterhaltung“ durch Bundesverfassungsänderungsgrenzen 550
a) (Unscharfes) Vertragsdenken 550
b) Prozedurale und materielle, geschriebene und ungeschriebene Bundesverfassungsänderungsgrenzen 551
2. USA: hohe Änderungsfestigkeit der Verfassung und starke Prozeduralisierung 553
a) Formelle Verfassungsänderungsgrenzen: Prozeduralisierung von Verbandsgrundrechtspositionen 553
b) Materielle Verfassungsänderungsgrenzen: (gescheiterte) Argumentation für verfassungsänderungsfeste Verbandsgrundrechtspositionen 555
c) (Non-)‌Justiciability – (k)‌eine Frage für die Gerichte‍(?) 559
3. Deutschland: hohe Änderungsfrequenz, inoperable materielle Grenzen 560
a) Formelle Verfassungsänderungsgrenzen: weitgehend unitarisiertes, änderungsaffines Verfahren 560
b) Materielle Verfassungsänderungsgrenzen: kaum operabler Schutz eines (etatistischen) „Hausguts“ der Länder 561
c) Gerichtliche Durchsetzbarkeit: faktische Non-Justiziabilität? 565
4. Fazit und Ausblick: unterschiedliche Dichten der Prozeduralisierung und zahnloser Etatismus 565
B. Status positivus: Bundesingerenzausübungspflichten 567
I. Status positivus in der ‚Vertikalenˋ: Ansprüche auf Solidarität der Bundesebene? 567
1. „Politische Selbsterhaltung“ durch Solidarität 567
2. USA: intensive Eigenverantwortung der Staaten 569
a) Notstandsverfassung: Solidarität nach präsidentiellem Ermessen 569
b) Finanzverfassung: bundesparlamentarisch gesetzte ‚no bailoutˋ-Regel 571
3. Deutschland: intensive „Bundessolidarität“ 573
a) Notstandsverfassung: „verfassungsunmittelbare“ Ansprüche auf Unterstützung; Solidarität durch ‚Verantwortungsübernahmeˋ 573
b) Finanzverfassung: finanzielle Unterstützung zwischen Ermessen und „bedingungsloser“ Solidarität 575
4. Fazit und Ausblick: föderale Eigenverantwortung versus bündisch-etatistische Solidarität 578
II. Status positivus in der ‚Diagonalenˋ: Ansprüche auf Einschreiten der Bundesebene? 580
1. „Politische Selbsterhaltung“ im Bund als Rechtsgemeinschaft 580
2. USA: Bundesgerichte als Streitschlichter zwischen Einzelstaaten 581
a) Verfassungsunmittelbare Streitigkeiten: das Beispiel der Auslieferung zwischen Einzelstaaten 581
b) Einfach-rechtliche Streitigkeiten: das Beispiel grenzüberschreitender Umweltverschmutzung zwischen Einzelstaaten 583
3. Deutschland: „bündische Sorge für das Grundgesetz“ (Kruis) in u‍n‍itarisierter Arbeitsgemeinschaft 585
a) Unitarisierung und „bündische Sorge für das Grundgesetz“ (Kruis) 585
b) Abstrakte Normenkontrolle fremden Landesrechts auf ‚Homogenitätˋ und zur ‚Gewaltenteilungsbewältigungˋ 586
c) Ansprüche auf Einsatz von Aufsichtsmitteln? 588
d) Ansprüche der Länder auf Moderiertwerden (das Beispiel der COVID-19-Pandemie)? 589
4. Fazit und Ausblick: Bund als Rechtsgemeinschaft – zwischen ‚Staatenˋ-Gemeinschaft, Arbeitsgemeinschaft und Wertegemeinschaft 591
C. Status activus: Effektivierung der Ingerenzen der föderierten Einheiten 592
I. „Politische Selbsterhaltung“ durch Kompensation von Kompetenz-‚Verlustenˋ im kooperativen Föderalismus 593
1. Kompensation: Ingerenzen statt Kompetenzen? 593
2. Einfach-rechtliche und verfassungspolitische Gestaltungsperspektive 594
II. USA: „Macht des Dieners“ (Bulman-Pozen und Gerken) durch informal-faktische Ingerenzen 595
1. ‚Performanceˋ und Verweigerung als Ingerenzen des „Dieners“ 595
2. Fallstudie: CAA-Inspection and Maintenance Programs 596
III. Deutschland: verfassungspolitische Kompensationsthesen (Hesse) 598
1. Kompensation i.e.S. I: Bundesratsbeteiligung bei der Ausübung neuer Bundeskompetenzen 598
2. Kompensation i.e.S. II: bottom-up-Ingerenzen bei der Ausübung neuer top-down-Ingerenzen 600
3. Kompensation i.w.S.: Verwaltungsexpertokratie und Parteienbundesstaat statt Legislativvielfalt 601
a) Verwaltungsexpertokratie der Länder als Gewaltenteilungsposten 601
b) Parteienbundesstaat als Stabilitätsposten 605
IV. Fazit und Ausblick: Relativierung der Verfassungstexte, (In-)‌Formalität‍(en), Grenzen der Dogmatik 607
D. Status aequalis: gleichheitsbezogene Bundesingerenzausübungsregeln 608
I. „Politische Selbsterhaltung“ durch prozedurale Gleichheit der föderierten Einheiten 609
II. USA: von „equal footing“ zu „equal sovereignty“ – föderale Gleichheit und föderale Würde 609
1. Leitentscheidung: Shelby County v. Holder (2013) 609
2. Verfassungsgeschichte: equal footing doctrine 612
3. Gegenwärtige Dogmatik: Konturen des „equal sovereignty“-Topos 613
a) Ziele der Konturierung 613
b) Drei-Elemente-Test 614
c) Mögliche Anwendung: equal sovereignty und legislative Selbstbestimmung 616
III. Deutschland: prozedurale und solidarische Gleichheit 618
1. Föderale Gleichheit als Grundsatz mit punktuellen Einschränkungen 618
2. Föderal disparate legislative Selbstbestimmung? 620
3. Föderal disparates Finanzverfassungsrecht 622
IV. Fazit und Ausblick: punktuell sanktionierte Gleichheit zwischen Würde und Solidarität 625
§ 7 Wirkungsdimensionen I: Texte ‚vor Gerichtˋ – gerichtlich durchsetzbare Dogmatik 627
A. Induktiver Ausgangspunkt: ‚Rechtsinhaltsquelltexteˋ als textuelle Träger von Verbandsgrundrechtspositionen 628
I. Typologien von Rechtstexten und die Kategorie der ‚Rechtsinhaltsquelltexteˋ 629
1. Struktur von Gattungsbegriffen 629
2. Außer-rechtswissenschaftliche Ansätze 630
3. Rechtswissenschaftliche Ansätze 631
a) ‚Rechtssatztexteˋ und ‚Rechtsaktstexteˋ 631
b) ‚Rechtserzeugungsquelltexteˋ, ‚Rechtswertungsquelltexteˋ und ‚Rechtserkenntnisquelltexteˋ 632
c) Exkurs (und Abgrenzung): ‚Rechtsarbeitstexteˋ 634
4. Abgrenzungsschwierigkeiten: die Grenz-Kategorie der ‚Rechtsinhaltsquelltexteˋ 635
a) Dogmatisch arbeitende rechtswissenschaftliche Texte als Rechtsinhaltsquelltexte 635
b) Texte der Rechtsprechung: ‚jedenfallsˋ Rechtsinhaltsquelltexte 637
aa) ‚Richterrechtˋ und Rechtsquellenlehre 637
bb) Komparatistischer Hinweis: Rechtsquellen im US-Recht 638
cc) Sonderstellung des Verfassungsrechts‍(?) 639
dd) Fazit: Texte der Rechtsprechung ‚zumindestˋ als Rechtsinhaltsquelltexte 642
II. Verbandsgrundrechtspositionen – verfassungstextfernes Argumentieren in Rechtsinhaltsquelltexten ‚vor Gerichtˋ 642
1. Verfassungstextfernes Argumentieren 642
a) ‚Verfassungstextferneˋ; ‚Ungeschriebenesˋ 642
b) ‚Argumentierenˋ 643
2. Rechtsinhaltsquelltexte ‚vor Gerichtˋ 644
a) (Kon-)‌textuell-institutionelle Einbettung: ‚vor Gericht‘ 644
b) ‚Realˋ oder virtuell ‚vor Gerichtˋ: Rechtsinhaltsquelltexte 645
3. Fazit 646
III. Rechtsinhaltsquelltexte der Rechtsprechung: kanonisch, obsolet, apokryph 646
1. Kanonische Texte der Rechtsprechung: geltendes ‚Richterrechtˋ (‚good lawˋ) 646
2. Obsolete Texte der Rechtsprechung 647
a) ‚Obsoletˋ 647
b) Obsoleszenz aufgrund eines Wandels der Rechtsprechung (‚overr‍u‍ling‘) 648
c) Obsoleszenz aufgrund förmlicher Verfassungsänderungen 648
d) Faktische Wirkmacht trotz ‚richterrechtlicherˋ Obsoleszenz 649
3. Apokryphe Texte der Rechtsprechung, insbesondere obiter dicta und Sondervoten 650
a) ‚Apokryphˋ 650
b) Sondervoten 651
c) Obiter dicta und Maßstabssetzung 652
d) Faktische Wirkmacht trotz relativer ‚Verborgenheitˋ 655
IV. Rechtsinhaltsquelltexte außerhalb der Rechtsprechung 656
1. Rechtsinhaltsquelltexte der Rechtswissenschaft 656
a) Gutachten; amicus curiae briefs 657
b) ‚Abhandlungenˋ und ‚akademische Reflexionˋ 658
2. Exkurs: geübte Praxis nicht-judikativer Akteure als Rechtsinhaltsquelltext? 662
B. „Gerichtsfähige“ Dogmatik: eine diskursiv gebildete, formalisierte, instrumentalisierbare „Zwischenschicht“ 663
I. Rechtsdogmatik als „Zwischenschicht“ 664
1. Grunddefinition von ‚Rechtsdogmatikˋ 664
2. „Zwischenschicht“ 665
3. Akteure der Dogmatikbildung: Praxis und Wissenschaft 665
II. Konkretisierung: ‚gerichtlich durchsetzbare Dogmatikˋ 667
1. Gerichtszentrismus („Gerichtsfähigkeit“) der Rechtsdogmatik 667
2. Benennung (und Relativierung) des Gerichtszentrismus 667
III. Dogmatik und Rechtsinhaltsquelltexte: Dogmatikbildung als diskursive Text-‚Arbeitˋ 668
1. Abgrenzung: unitarisch-statisches ‚Dogmatikˋ-Verständnis 668
2. Dogmatik‍(-bildung) als ‚Diskurs‘ – ‚Pluralismus‘ der Dogmatikbildung 669
3. Dogmatikbildung als kollektive Text-‚Arbeitˋ 670
4. Hierarchien, Ausschlüsse, Gewichtungen und Wertungen im dogmatischen Diskurs 671
IV. Formalisierung und Instrumentalisierung durch Dogmatik 674
1. Formalisierungsleistung von Dogmatik 675
a) ‚Formˋ und ‚Inhaltˋ als untrennbar verwobene Elemente von Dogmatik 675
b) Formalistische und funktionalistische Formalisierung 677
2. Instrumentalleistung‍(en) der Dogmatik 678
a) Dogmatische Dimension von ‚Instrumentalisierungˋ 679
b) Materiell-inhaltliche (hier: ideenpolitische) Dimension von ‚Instrumentalisierungˋ 680
c) Realpolitisch-opportunistische Dimension von ‚Instrumentalisierungˋ 681
3. Zwischenfazit: Dogmatik als formalisierte Verhandlung verschiedener Dimensionen von Instrumentalisierung 684
C. Dogmatik und Rhetorik der Verbandsgrundrechtspositionen: Zuspitzungen 685
I. Zuspitzung von Gerichtsfähigkeit, Formalisierung und Instrumentalisierung in der Dogmatik der Verbandsgrundrechtspositionen 685
1. Zugespitzte Gerichtsfähigkeit 686
2. Zugespitzte Formalisierung 687
3. Zugespitzte Instrumentalisierung‍(en) 689
II. Vorausschau und Hypothese zum Zusammenspiel von Dogmatik und Rhetorik 691
1. Induktiver Ausgangspunkt: rhetorische Auffälligkeiten (Zuspitzungen) 691
2. Hypothese 2.1: dogmatische Zuspitzung in konventionalisierten Lesefiguren 692
§ 8 Wirkungsdimensionen II: Rechtsprechung im Trilog mit nicht-judikativer Praxis und (para-)‌demokratischer Öffentlichkeit 693
A. Vorüberlegung: Verfassung und ‚Wirkungˋ 694
I. ‚Verfassungswirklichkeitˋ 694
II. Modi der Ver-‚Wirklichungˋ von Verfassungsrecht 696
1. Überblick 696
2. (Nicht-)‌Befolgung, Mobilisierung und Sanktionierung von Verfassungsrecht 698
3. Dynamische Setzung von Verfassungsrecht 700
4. Verfassungs‍(-rechts-)‌politik; ‚politische Kultur‘ der Verfassungsinterpretation 701
5. Zusammenfassung 702
B. Drei Wirkungsdimensionen: nicht-judikative Praxis, (para-)‌demokratische Öffentlichkeit, Rechtsprechung 703
I. Nicht-judikative Praxis: ‚departmentalist federalismˋ 704
1. Departmentalism 704
a) ‚Horizontaleˋ Gewaltenteilung 704
b) Eigenständige ‚Verfassungstreueˋ-Pflichten der nicht-judikativen Praxis 706
2. ‚Departmentalist federalismˋ 708
a) Kerngeschäft: Gebrauch von Verbandskompetenzen und Verband‍singerenzen 709
aa) „Erstinterpret‍[inn]‌en“ des Kompetenz- und Ingerenzrechts 709
bb) Kompetenz- und Ingerenzgebrauch als Betreiben von ‚Politikˋ 710
b) Am Rand: Befolgen (und Entwickeln) von Verbandsgrundrechtspositionen 712
aa) Befolgen verfestigter ‚richterrechtlicherˋ Verbandsgrundrechtspositionen 712
bb) Berücksichtigung von Verbandsgrundrechtspositionen bei der Ermessensausübung 713
cc) Entwicklung von Verbandsgrundrechtspositionen 714
c) Sanktionierung von Föderalismusverfassungsrechtsverstößen: (soft) nullification 714
aa) „Intergovernmental retaliation“ 715
bb) Nullification 716
cc) ‚Soft nullificationˋ – Gegenprogramme zur Bundeslinie 717
dd) Ausblick: Interdependenzen mit der Rechtsprechung 718
d) Finanzen und Personal als besondere Wirkfaktoren in der nicht-judikativen Praxis 719
II. (Para-)‌demokratische Öffentlichkeit: ‚popular federalism‘ 721
1. Popular constitutionalism 722
a) ‚Öffentlichkeitˋ, ‚Volksˋ-Bezug, ‚Meinungˋ, ‚Kulturˋ als unscharfe Wirkungsfaktoren 722
b) Zur Differenzierung zwischen ‚demokratischˋ und ‚para-demokratischˋ 723
c) Erscheinungsformen von popular constitutionalism i.w.S. 724
2. ‚Popular federalismˋ 725
a) Vorbemerkung I: die empirische Frage nach der Kraft von ‚popular federalismˋ 726
b) Vorbemerkung II: Intermediäre (insbesondere politische Parteien) im Föderalismus 727
c) Vorbemerkung III: ‚engagierteˋ Individuen (citoyens) im Föderalismus 729
d) ‚Volksˋ-Gesetzgebung als Befolgung (Gebrauch und Behauptung) von Föderalismusverfassungsrecht 731
e) Dynamisches Setzen von Föderalismusverfassungsrecht 733
f) Mobilisieren von Föderalismusverfassungsrecht 734
g) Sanktionieren von Föderalismusverfassungsrechtsverstößen: Föderalismus und Wahlverhalten 735
III. Rechtsprechung: ‚judicial federalismˋ 737
1. Judicial (review) constitutionalism 737
2. Judicial (review) federalism 738
a) Verbandskompetenzen und Verbandsingerenzen ‚vor Gerichtˋ 738
aa) Fokus gerichtlicher Kontrolle: Kompetenz- bzw. Ingerenzauslegung und -qualifikation 739
bb) Gerichtliche Kontrollfreiheit des Kompetenz- und Ingerenzausübungsermessens 742
b) Ein zweiter Schritt: gerichtliche Durchsetzung von Verbandsgrundrechtspositionen 743
IV. Zwischenfazit: Arbeitsteilung, „Toleranz“ und Zusammenspiel der Wirkungsdimensionen 744
C. Rechtsprechung zu Verbandsgrundrechtspositionen im Trilog mit nicht-judikativer Praxis und (para-)‌demokratischer Öffentlichkeit 747
I. Induktiver Ausgangspunkt: Interrelationen der Wirkungsdimensionen in den Fallgruppen zu den Verbandsgrundrechtspositionen 747
1. Mobilisierung von Verbandsgrundrechtspositionen 747
a) Angewiesensein der Rechtsprechung auf ein Befasstwerden von außen 747
b) Normalfall: Mobilisierung durch föderale Träger ‚selbstˋ 748
c) Aber auch: Mobilisierung durch Mitglieder der para-demokratischen Öffentlichkeit 751
d) Fazit: Miteinander und Synergie der Wirkungsdimensionen 753
2. Sanktionierung von Verbandsgrundrechtspositionen 754
a) Verbandsgrundrechtspositionen zwischen judicial activism und judicial (self-)‌restraint 754
b) Judicial (self-)‌restraint gegenüber der nicht-judikativen Praxis 755
aa) Dosierte gerichtliche Prüfungsdichte und -tiefe; non-justici‍a‍b‍i‍lity (political question doctrine) 755
bb) Schonung durch verfassungskonforme Auslegung und Bestimmtheitsgebote 758
c) Judicial (self-)‌restraint gegenüber der (para-)‌demokratischen Öffentlichkeit 761
aa) Vorüberlegung: counter-majoritarian federalism? 761
bb) Demokratischem Föderalismus Raum geben: Gestaltungsreservate und Kompetenzeffektivierung 764
d) Fazit: Nebeneinander und Abstimmung der Wirkungsdimensionen 767
3. Dynamische Setzung von Verbandsgrundrechtspositionen (Exkurs) 768
a) Gegenwelten in der nicht-judikativen Verfassungspraxis 768
b) Gegenwelten in der Verfassungspolitik, insbesondere durch Verfassungsänderungen 769
II. Vorausschau und Hypothese 2.2: ‚Wirkenˋ als Lesen und Gelesenwerden 770
Knoten: Methodologische Reflexion 773
§ 9 Methode‍(n): vergleichende Verfassungsrechtsdogmatikforschung im Trilog mit politischer Theorie und literaturwissenschaftlicher Rhetoriktheorie 773
A. Zur Komponente der Rechtsdogmatikforschung 774
I. Methodischer Pluralismus der Rechtswissenschaft 775
II. Rechtsdogmatik und Rechtswissenschaft 776
1. Nochmals: der Forschungsgegenstand ‚Dogmatikˋ 776
2. Wissenschaftliche Professionalität statt demokratischer Legitimation 777
3. Teilnehmende Beobachtung und beobachtende Teilnahme 779
4. Grade der Distanz zwischen Wissenschaft und Praxis 780
a) Erforschung der Grundlagen des Rechts 781
b) Akademische Jurisprudenz – Wissenschaft mit dogmatischer Stimme 781
c) Rechtsdogmatikforschung 782
d) Wissenschaftsvergleichende Notiz zur US-amerikanischen Rechtswissenschaft 783
III. Methodologische Folgerungen für die vorliegende Studie 786
1. Von der Forschungsfrage über die Hypothesen zur Methodik 786
2. Methodologische Selbstverortung der Studie in der Rechtsdogmatikforschung 787
a) Keine Jurisprudenz, sondern Rechtsdogmatikforschung 787
b) Umgang mit dem methodologischen Problem der Praxis-‍, v.a. Gerichtsnähe 788
aa) Aufmerksamkeit auch für nicht-judikative Rechts-‚Wirklichkeitˋ 788
bb) Untersuchung von „Bundesverfassungsgerichtspositivismus“ (Bernhard Schlink) 789
c) Impetus der Studie: ‚taking form seriouslyˋ (‚form mattersˋ) 792
B. Zur Komponente der doppelten Interdisziplinarität 794
I. Funktionen der Interdisziplinarität: Steigerung von Distanz, Analysepotential und ‚Vergleichbarkeitˋ 794
II. Zu den beiden interdisziplinären Importen 794
1. Rhetorikanalyse – ‚law and literary criticismˋ – ‚law and the humanities as interart studiesˋ 794
2. Ideenpolitikforschung 797
C. Zur Komponente der Rechtsvergleichung 798
I. Was vergleichen? Zur Auswahl der zu vergleichenden Verfassungsordnungen 799
1. Transparenz hinsichtlich komparatistischer Auswahlentscheidungen 799
2. Pragmatische Einflüsse auf die Auswahlentscheidung 799
3. Sachlich-inhaltliche Einflüsse auf die Auswahlentscheidung 800
a) Kanonisierung des US-amerikanisch-deutschen Föderalismusvergleichs 800
b) Strukturell-typenbasierter, tendenziell äquivalenter Vergleich 801
aa) Typus des freiheitlich-nationalstaatlich-repräsentativ- demokratischen Instrumentalföderalismus 801
bb) Gemeinsames als Rahmen: Tendenz zum äquivalenten Vergleich 802
cc) Unterschiede im Detail: Trennung und Verschränkung, Konflikt und Konsens‍(?) 804
c) Verzerrungen und Ausschlüsse 805
aa) „Methodologischer Nationalismus“ (Ulrich Beck) als methodologisches Problem 805
bb) ‚Westernismusˋ als methodologisches Problem 806
d) Umgang mit den Verzerrungen und Ausschlüssen 808
aa) Mittelbarer, anekdotischer Einbezug von ‚externenˋ Wissensbeständen 808
bb) Keine systematische Untersuchung föderal-kolonialer ‚Komplizenschaftˋ 809
cc) Untersuchung von „methodologischem Nationalismus“, ‚Westernismusˋ und Kanonisierung 810
II. Wie Vergleichen? Zur Methodik des Vergleichens i.e.S. 811
1. ‚Formalistischesˋ Vergleichen 811
a) Zum tertium comparationis 812
b) Kein (vollwertiger) Funktionalismus 812
aa) Methodik des (sozialwissenschaftlichen) Funktionalismus 812
bb) Berührungspunkte der Studie mit funktionalistischem Denken 813
c) Dogmatikfokussierter Formalismus 815
aa) „Legozentrismus“ als methodologische Schwäche von Dogmatikvergleichung 816
bb) ‚Formalistischeˋ Untersuchung von „Legozentrismus“ 817
d) Nähere Qualifizierung des gewählten formalistischen Ansatzes 818
aa) ‚Textualismusˋ(?); rechtswissenschaftliche Textarbeit; close reading 819
bb) Conceptualism; rechtswissenschaftliche Begriffsarbeit (und ‚Ideenarbeitˋ) 821
cc) Abgrenzung und Ausblick: expressivism 824
dd) Ansätze von Wissenschaftsvergleichung 826
2. Aufbau: integriertes Vergleichen, insbesondere durch Matrix- und Fallgruppenbildung 826
a) Integriertes, verzahntes, explizites, symmetrisches Vergleichen 826
b) Binnengliederung, insbesondere durch Matrix- und Fallgruppenbildung 827
3. ‚Ahistorischesˋ Vergleichen 828
a) Rechtsdogmatikforschung und ‚Rechtsgeschichteˋ 829
aa) Vergangenheitsbezug der Verfassungsrechtsdogmatik 829
bb) (Allenfalls) Dogmatikgeschichte, nicht Rechtsgeschichte i.e.S. 829
b) Rechtsvergleichung und ‚Rechtsgeschichteˋ 831
aa) Synergieeffekte 831
bb) Typologisch-struktureller, nicht genetischer Vergleich 831
c) Ausblick: vergleichende Rhetorikanalyse und ‚Geschichteˋ 833
D. Zusammenfassung, Limitationen und Ausblick 834
I. Zusammenfassung 834
II. Limitationen 834
III. Offenlassen, was offen ist (und das Offensein ausstellen) 835
Dritter Faden: Rhetorik einer ‚lyrischˋ-anthropomorphen Lesekonvention 836
§ 10 Rhetorik, Dogmatik, Lesen: Dekonstruktion ideenpolitisch-dogmatischer Anthropomorphismen 838
A. Rhetorische Reichhaltigkeit: ‚föderale Würdeˋ und ‚föderale Treueˋ als Anthropomorphismen 839
I. „Stellen [...], daß es gleichsam knallt“ 839
II. Anthropomorphismus 840
1. Sprachliche Vermenschlichung 840
2. Mehr als bloße Rechtspersönlichkeit 842
a) Rechts-‚Technikˋ: föderale Träger als Rechtspersonen im positiven Recht 842
aa) Verfassungstextbefunde 842
bb) Rechtspersönlichkeit hoheitlicher Träger als Gegenstand von Theoriearbeit 843
b) Rhetorischer Überschuss: föderale Träger als Menschen 847
aa) Wesentlich Menschliches 847
bb) Personifikation v. Anthropomorphismus 847
B. Literaturwissenschaftliche Sensibilisierung: Paul de Mans Dekonstruktion anthropomorpher Lesarten in der Lyrik 849
I. Vorbemerkung: zur antisemitischen Publikationstätigkeit von Paul de Man (I) 849
II. Paul de Man: „Anthropomorphism and Trope in the Lyric“ 852
1. ‚Lyrischeˋ und ‚nicht-lyrischeˋ Gedichte 852
a) Lyrik und Nicht-Lyrik bei Baudelaire 853
b) Zum Begriff ‚Lyrikˋ 855
aa) Lyrik i.e.S.: Wirkungskraft des ‚lyrischen Ichsˋ 856
bb) Vielfältige Vorstellungen von lyrischer Subjektivität 857
cc) Lyrik i.w.S.: Vielfalt lyrischer Formen 860
2. Abgrenzung von ‚Tropeˋ und ‚Anthropomorphismusˋ 862
a) Nicht-Lyrik: „bloße Tropen“ 863
aa) ‚Tropenˋ 863
bb) Tropen in „Correspondances“ 864
cc) Rhetorizität aller Sprache (Vico, Nietzsche) 865
b) Lyrik: Durchgriff auf die „Substanz“ im Anthropomorphismus 866
aa) „Naturalisierte“, „verständliche“ Anthropomorphismen in „Obsession“ 867
bb) ‚Anthropomorphismusˋ als Durchgriff auf die „Substanz“ 868
3. „Lyrisches Lesen“ als literaturdogmatische Konvention und ihre Dekonstruktion 869
a) ‚Literaturdogmatikˋ 869
b) ‚Romantikˋ und ‚Post-Romantikˋ als literaturdogmatische Kategorien 871
c) ‚Ästhetikˋ – ‚Rhetorikˋ – ‚Dekonstruktionˋ 875
aa) ‚Ästhetikˋ als literaturdogmatische Triebfeder 876
bb) ‚Ästhetikˋ-‚Rhetorikˋ-Spannungen 878
cc) ‚Dekonstruktionˋ 879
d) Ein Beispiel: „lyrisches Lesen“ von „Correspondances“ als literaturdogmatische Gewalttat 881
4. Zusammenführung: ‚Lyrischeˋ Anthropomorphismen auf Mikroebene und Makroebene 885
a) ‚Mikroebeneˋ und ‚Makroebeneˋ 885
b) Sphärenspringende Interrelationen zwischen ‚Mikroebeneˋ und ‚Makroebeneˋ 887
c) Literaturdogmatischer Charakter der Anthropomorphisierung 887
III. Interdisziplinäre Übertragung I: lyrisches Lesen von Rechtsinhaltsquelltexten 888
1. Interdisziplinäre ‚Dogmatikˋ-Forschung 888
2. Korrespondierende Anthropomorphismen auf zwei textuellen Ebenen 889
a) Makroebene: ‚dogmatische Stimmeˋ, insbesondere ‚Stimme der Rechtsprechungˋ 889
b) Mikroebene: ‚dogmatische Welt‘ – ‚Staatenmensch‘ oder ‚Mens‍chenstaat‘? 890
c) Korrespondenz zwischen den Ebenen 891
3. Ideologisch-dogmatischer Charakter der Anthropomorphisierung; Lese-Perspektive auf das ‚dogmatische Gesprächˋ 891
4. Fazit: dreigliedriges Analyseschema 893
IV. Paul de Man: „Reading (Proust)“ 893
1. Tropologische Verfeinerung der Analyse auf der Mikroebene 894
a) Nachvollzug der textimmanenten Dekonstruktion 894
b) De Man: „Anthropomorphism is structured like a trope“ 894
2. Tropologische Terminologie in „Reading (Proust)“ 895
a) Dreigliedrige Grundstruktur von Tropen 895
b) Besondere Formen von Tropen: Metapher, Metonymie und Synekd‍oche 896
aa) Metapher 896
bb) Metonymie 897
cc) Synekdoche 897
dd) Zusammenfassende Übersicht 898
3. Perspektive des Lesens und der Literaturdogmatik: de Man liest Proust 899
a) Poststrukturalistische Weiterführung strukturalistischer Tropologie 899
b) Literaturdogmatisches Lesemuster: der „Machtanspruch“ der metaphorischen Lesart 900
c) Ein Beispiel: „Fliegen, die [...] sommerliche Kammermusik aufführten“ 900
d) Eine vierte besondere Trope: (allegorische) Ironie – Figur der „Unlesbarkeit“ 903
aa) Ironie als Gegenpol zur Ideologie des Ästhetischen 903
bb) Ironie als „permanente Parekbase“ (Friedrich Schlegel) 904
cc) Unkontrollierbarkeit der Ironie 905
dd) Paradoxes sagen, „ohne von Sinnen zu wirken“ 907
4. Anwendung: tropische Strukturen von Anthropomorphismen 908
a) Dreigliedrige Grundstruktur 908
b) Metaphorische Anthropomorphismen und metonymische Anthropomorphismen 909
c) Synekdochische Anthropomorphismen 911
d) Ironischer Anthropomorphismus 913
e) Zusammenfassende Übersicht 916
5. Vertiefung: vier „Fundamentaltropen“ 917
a) Abgrenzung von der ‚stilistischen Tropologieˋ 917
b) „Fundamentaltropen“ als Muster der Welterschließung 918
V. Interdisziplinäre Übertragung II: Analyse der ‚dogmatischen Weltˋ des Föderalismusverfassungsrechts 921
1. Tropische Strukturen hinter der Anthropomorphisierung föderaler Träger 922
a) Metaphorisch-anthropomorphistische Lesart 922
aa) Prinzip: Wesensähnlichkeit, aber keine Identität mit einem ‚Menschenˋ 922
bb) Anwendung: menschenähnliche föderale Träger (ohne ‚echteˋ Menschen) 922
cc) Beispiel: BVerfGE 12, 205 – 1. Rundfunkentscheidung 923
b) Metonymisch-anthropomorphistische Lesart 924
aa) Prinzip: zufälliger Kontakt mit (‚echtenˋ) Menschen 924
bb) Anwendung: ‚echteˋ politisch oder rechtlich relevante Menschen treten hervor 924
cc) Beispiel: Alden v. Maine (1999) 925
c) Synekdochisch-anthropomorphistische Lesart 928
aa) Prinzip: Illusion der Identität von Nicht-‚Menschˋ und ‚Menschˋ 928
bb) Anwendung: Illusion der Identität von föderalem Träger und ‚Menschˋ 928
cc) Beispiel: National Federation of Independent Business v. Sebelius (2012) 929
d) Ironisch-anthropomorphistische Lesart 930
aa) Prinzip: Umgang mit der Unentscheidbarkeit, was ‚der Menschˋ ist 930
bb) Anwendung: Unentscheidbarkeit, was ‚der Menschˋ für den föderalen Träger ist 931
cc) Beispiel: abweichendes Sondervotum zu National Federation of Independent Business v. Sebelius (2012) 931
e) Zwischenfazit 933
2. Ausblick: Anthropomorpher freiheitlich-nationalstaatlich-repräsentativ-‌de‍mo‍kra‍ti‍scher Föderalismus 933
a) Anthropomorphe ‚(National-)‌Staatlichkeit‘ 934
b) Anthropomorphe ‚(repräsentative) Demokratieˋ 934
c) Anthropomorphe ‚Freiheitˋ 935
C. Zusammenfassung und Ausblick 935
I. Zusammenfassung 935
1. Basis: dreigliedriges Analyseschema 935
2. Vertiefung: tropische Strukturen von/in/hinter Leseeinstellungen 936
II. Zur antisemitischen Publikationstätigkeit von Paul de Man (II) – „ethics of reading [and writing]“ 938
III. Ausblick: Ironie und Metonymie – zwei Tropen der Dekonstruktion 942
§ 11 Ironie: ‚dogmatische Stimmeˋ unter dem Vorbehalt des Gelesenwerdens im ‚dogmatischen Gesprächˋ 943
A. Ironie und Kritik 943
B. Ironische Kritik ‚von außenˋ 944
I. USA: ironische Dekonstruktion der dogmatisch-föderalen ‚Würdeˋ als „Etikette“ 945
1. „[S]‌ome arbitrary rules of ,etiquette‘“ (Adler und Kreimer) 945
a) ‚Würdeˋ-Föderalismus als „willkürliche Etikette“ 945
b) Zwei Vorwürfe: Formalismus und Instrumentalisierbarkeit 947
aa) Formalismus: oberflächliche Substanzlosigkeit 947
bb) Opportunismus: „realpolitische“ Instrumentalisierbarkeit 949
2. Tropologische Rhetorikanalyse: Ironie‍(n) der ‚Würde‘ 950
a) „Zufällige Begegnungen“ zwischen ‚Etiketteˋ und ‚Föderalismusˋ 950
b) Zwei formalisierte Machttechniken: höfische Etikette (Courtoisie) und Rechtsdogmatik 952
aa) Das Sozialphänomen ‚Etiketteˋ als Macht- und Herrschaftstechnik 952
bb) Rechtsdogmatik als ‚Etiketteˋ? 954
c) Zwischenfazit: ironischer Effekt durch Sphärensprung der dogmatisch-föderalen ‚Würdeˋ 955
II. Deutschland: ironische Dekonstruktion der dogmatisch-föderalen ‚Treueˋ als Selbstunterwerfung 956
1. „Banden“ der „Bundesverfassungsgerichtstreue“ (Wittreck) 956
a) ‚Bundestreueˋ als Faktor der horizontalen Gewaltenteilung 956
b) Hauptvorwurf: sach- und realpolitische Instrumentalisierung durch das Gericht 957
aa) „Willkür“-Kontrolle‍(n) auf allen Ebenen – „Willkür“-(Kontroll-)‌Spirale 957
bb) Relativierung und Konturierung des Vorwurfs 958
cc) Unschärfen: zu Reichweite („Akzessorietät“) und Justiziabilität der ‚Bundestreueˋ 960
c) ‚Bundestreue‘ als Faktor des Rechtswissenschafts‍(-selbst-)‌verständnisses 963
2. Tropologische Rhetorikanalyse: Ironie der ‚Treueˋ 963
a) ‚Verfassungstreueˋ auf allen Ebenen, in allen Dimensionen, in allen Sphären 964
b) Zum Potential asymmetrischer (Selbst-)‌Unterwerfung in ‚Treue‘-Beziehungen 966
c) Asymmetrien der ‚Bundestreueˋ und der „Bundesverfassungsgerichtstreue“ 968
aa) Asymmetrie der ‚Bundestreueˋ zwischen Bundesebene und föderierten Einheiten 968
bb) Asymmetrie der „Bundesverfassungsgerichtstreue“ durch „Gerichtsfähigkeit“ der Dogmatik 969
cc) Gefälligere Alternativen: ‚Respektˋ, ‚Freundlichkeitˋ und ‚Loyalitätˋ 971
d) Zwischenfazit: ironischer Effekt durch Sphärensprung der dogmatisch-föderalen ‚Treueˋ 972
III. Fazit: Ironie‍(n) anthropomorpher Argumentation I 973
C. Selbstironie der Gerichte 974
I. Vorüberlegung: ‚Selbstbewusstseinˋ der Gerichte zwischen Selbstreflexion und Selbstsicherheit 975
1. Gerichtliche Selbstreflexion: judicial self-r‍es‍t‍r‍a‍i‍n‍t als poetic self-restraint 975
2. Zur Abgrenzung: gerichtliche Selbstsicherheit 976
a) Verfassungstextferner Aktivismus 976
b) Zwei Beispiele: zwei „Büchsen der Pandora“ 977
aa) Beispiel 1: ‚selbstbewussteˋ Affirmation von ‚Formalismusˋ und „Etikette“ 977
bb) Beispiel 2: der ausschweifende Vorbehalt in Kalkar II und seine Rezeption 980
II. Vier anekdotische Vignetten der gerichtlichen Selbstironie 981
1. Vignette 1: Ruth Bader Ginsburg und mehrdeutige „Zwänge“ im demokratischen Föderalismus 981
a) „[T]‌he coercion [...] in fact“ 981
b) Ironie durch offenes Ausstellen anthropomorpher Mehrdeutigkeit 981
2. Vignette 2: der Zweite Senat und die Nüchternheit des Kompetenzrechts 982
a) „In diesem Sinne gelten die Länder als Träger der Kulturhoheit“ 982
b) Ironie durch Ausstellen einer wirkmächtigen Fehllektüre 982
3. Vignette 3: David Souter und die Untrennbarkeit von Dogmatik und Ideenpolitik 984
a) „[A]‌s against dictum [...] Madison and Hamilton prevail“ 984
b) Ironie durch ‚Spielˋ mit den Konventionen des dogmatisch-ideenpolitischen Diskurses 986
aa) Rechtserzeugungsquelltexte statt apokryphe Rechtsinhaltsquelltexte 986
bb) Methodologische ‚Reise nach Jerusalemˋ(?) 986
cc) Entblößung der Machart des dogmatisch-ideenpolitischen Diskurses 988
4. Vignette 4: der Zweite Senat und die Grenzen gerichtlicher Gestaltungsmacht 989
a) „‚Hausgutˋ [...]. Was immer im einzelnen dazu gehören mag“ 989
b) Ironie durch Rückzug auf Unhandhabbares im Bewusstsein der eigenen Grenzen 991
aa) Umständliche Maßstabsbildung und Entscheidungsaufschub 991
bb) „Hausgut“ der Länder als ‚Hausgut‘ des Gerichts‍(?) 992
cc) Anthropomorphe Metaphorik des ‚Hausgutsˋ 993
dd) (Kein) Sinn für Ironie‍(?) 995
III. Fazit: Ironie‍(n) anthropomorpher Argumentation II 997
D. Fazit und Folgerung: Ironie und Verantwortung 998
I. Anthropomorphismen in mehreren Sphären 999
II. Zugespitzte Instrumentalisierbarkeit durch Unbestimmtheit 999
III. Verantwortung der Leserinnen und Leser 1000
IV. Leserinnen und Leser zwischen Dogmatik und Kritik, zwischen Treue und Selbstbehauptung 1001
V. Selbstreflexion: Selbstbeschränkung auch der ironischen Kritik 1004
§ 12 Metonymische Versatzstücke in der ‚dogmatischen Weltˋ: Föderalismus im Dienst von ‚Staatlichkeitˋ, ‚Freiheitˋ, ‚Demokratieˋ 1005
A. Metonymie: Gliederung, Anekdote‍(n), Analyse‍(n) 1005
B. Metonymische Versatzstücke ideenpolitischer Argumentation mit Anthropomorphismen 1007
I. Anthropomorpher Föderalismus im Dienst von ‚(National-)‌Staatlichkeit‘ 1007
1. Zur Terminologie: ‚Etatismusˋ, ‚Nationalismusˋ 1008
2. Föderalismus im Nationalstaat: gebrochener Unitarismus; „eifersüchtiger“ Etatismus und (Sub-)‌Nationalismus 1010
3. Föderaler Etatismus und (Sub-)‌Nationalismus in Anthropomorphismen ‚vor Gericht‘ 1012
a) Affinität zu vor-demokratischem Argumentationsmaterial 1013
b) Materialisierungen: Traditionalismus, Holismus, Vitalismus 1015
aa) Naturalisierend-traditionalistisches Bestandsdenken: ‚Polizeistaatˋ und ‚Kulturnationˋ 1015
bb) Holismus in der Reserve: ‚virtuelle Allzuständigkeitˋ 1016
cc) Vitalismus: kollektives Überleben und ‚Selbstˋ-Erhaltung 1018
II. Anthropomorpher Föderalismus im Dienst von ‚Freiheitˋ 1021
1. Tendenzen von ‚Freiheitˋ – negativ und positiv, individual und kollektiv 1021
a) Zwei Zitate: Federalist No. 39 und Federalist No. 51 1022
b) Negative Freiheit und positive Freiheit, individualistische und kollektive Freiheit 1023
2. Föderalismusverfassungsrecht und ‚Freiheitˋ 1025
a) Herrschaft, Freiheit, Verfassung im Allgemeinen 1025
b) ‚Freiheitˋ durch, in (und trotz) Föderalismusverfassungsrecht 1025
aa) Sicherung negativer Freiheit durch Föderalismusverfassungsrecht (rechtsstaatlicher Föderalismus) 1026
bb) Ermöglichung positiver Freiheit‍(en) im Föderalismusverfassungsrecht 1028
cc) Freiheit trotz Föderalismusverfassungsrecht; ‚Gewaltenteilungsbewältigungˋ 1031
3. Föderale ‚Freiheitˋ in Anthropomorphismen vor Gericht 1032
a) Reflexartiger Durchgriff: Föderalismus-„Prinzipien-Treue“ zu Gunsten von Individuen 1032
b) „Verantwortung“ für die lokale „Gemeinschaft“ als Kompetenzverteilungsschema – positive kollektive Freiheit als negative individuelle Freiheit 1033
c) Freiheitssicherung durch Komplexitätsreduzierung; ‚Gewaltenteilungsbewältigungˋ 1036
d) Föderal vielfältige (Aus-)‌Gestaltung ‚normgeprägter‘ positiver Freiheit 1039
III. Anthropomorpher Föderalismus im Dienst von ‚Demokratieˋ 1041
1. Dimensionen, Ausprägungen und Zumutungen von ‚Demokratieˋ-Ideenpolitik 1041
a) Zwei Zitate: Madisons Federalist No. 10 und The Federal Farmers Letter XVII 1042
b) Im Zentrum: „eingebettete“ Wahldemokratien mit (Verfassungs-)‌Gerichtsbarkeit 1043
c) Zumutung ‚Demokratieˋ 1045
aa) Spezifische Zumutungen eingebetteter Demokratien 1045
bb) Allgemeine Zumutungen von Demokratien 1047
d) Demokratische Bewältigungsstrategien 1049
2. Föderalismusverfassungsrecht und ‚Demo‍(i)‌kratie‘ 1051
a) Zur Vereinbarkeit individualistisch theoretisierter ‚Demo‍(i)‌kratie‘ mit ‚Föderalismus‘ 1052
aa) Thesen von der Unvereinbarkeit von ‚Demokratieˋ und ‚Föderalismusˋ 1052
bb) Normativ-expressivistisch-individualistische Demokratietheorie 1053
cc) Multiarchische ‚Demoikratieˋ durch einen ‚Stiftungspaktˋ von Völkern 1056
b) Demo‍(i)‌kratischer Föderalismus: gesteigerte Zumutungen und verbesserte „Demokratie‚bewältigung‘“ 1058
aa) (Noch) mehr Ideenpolitik 1058
bb) (Noch) weniger Totalisierung 1059
cc) (Noch) mehr „Einbettung“, (noch) mehr institutionelle Kompromisse 1059
dd) (Noch) intensivere Partizipation und demokratische Gestaltungsmöglichkeiten 1060
ee) (Noch) mehr demokratische Verfahren und Produkte 1061
ff) (Noch) mehr politische Eigenverantwortung; ‚demo‍(i)‌kratische Bundestreue‘ 1062
c) ‚Demo‍(i)‌kratie‘ – Schutzgut und Wirkungsdimension des Föderalismusverfassungsrechts 1066
3. Föderale ‚Demokratieˋ in Anthropomorphismen vor Gericht 1067
a) Fundamente toleranter ‚Demoikratieˋ, vor allem Wahlrechtsföderalismus 1068
aa) Gegenseitiges Anerkennen multipler demokratischer ‚Identitätenˋ in der Demoikratie 1068
bb) USA I: Wahlalter – demoikratischer Schlusspunkt durch Bundesverfassungsänderung 1069
cc) USA II: Wahlrechtsdiskriminierung – judikativ induziertes demoikratisches Gesamtversagen 1071
dd) Deutschland I: Wahlrecht nur für Deutsche – self-executing Wahlrechtsnationalismus 1074
ee) Deutschland II: Parité – keine Experimente im Wahlrechtsunitarismus 1076
b) Wechselseitige föderale Ingerenzen in der Demoikratie 1080
aa) Ein Negativbefund: (keine) demoikratische‍(n) Bundesverfassungsänderungsgrenzen 1081
bb) Demoikratisches Potenzial von bottom-up-Ingerenzen 1084
c) Zumutung demoikratischer Repräsentationspluralismus 1089
aa) ‚(Falsches?) Bedürfnisˋ nach Abgrenzung und Klarheit 1089
bb) Allgemein-politisches Mandat: zulässige Gegenstände politischer Willensbildung 1091
cc) Demoikratische ‚Willensfreiheitˋ durch accountability-Klarheit? 1095
C. Fazit und Ausblick: Freiheit, Demo‍(i)‌kratie – Lesen 1102
I. Fazit: ideenpolitische „Fülle“ in der anthropomorphen blackbox 1102
II. Rechtswissenschaftliches Lesen in der föderalen Demoikratie 1104
III. Literarische Gegenprobe: Dogmatik-Verlegenheit mit Dickinson und Kleist 1105
Ergebnisse in 66 Thesen 1111
Literaturverzeichnis 1148
Personenverzeichnis 1221
Sachverzeichnis 1226