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Der Gerichtshof der Europäischen Union und das Bundesverfassungsgericht als Hüter der unionalen Kompetenzordnung

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Huber, P. (2023). Der Gerichtshof der Europäischen Union und das Bundesverfassungsgericht als Hüter der unionalen Kompetenzordnung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58996-8
Huber, Peter M.. Der Gerichtshof der Europäischen Union und das Bundesverfassungsgericht als Hüter der unionalen Kompetenzordnung. Duncker & Humblot, 2023. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58996-8
Huber, P (2023): Der Gerichtshof der Europäischen Union und das Bundesverfassungsgericht als Hüter der unionalen Kompetenzordnung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58996-8

Format

Der Gerichtshof der Europäischen Union und das Bundesverfassungsgericht als Hüter der unionalen Kompetenzordnung

Huber, Peter M.

Wissenschaftliche Abhandlungen und Reden zur Philosophie, Politik und Geistesgeschichte, Vol. 110

(2023)

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About The Author

Peter M. Huber studierte Jura an den Universitäten München und Genf. Nach dem Zweiten Staatsexamen wurde er 1987 von der Juristischen Fakultät der LMU München promoviert, an der er sich 1991 auch habilitierte. Professuren inne hatte er in Augsburg (1991/92), Jena (1992/2001), Bayreuth (2001/2002) und seit 2002 an der Ludwig-Maximiliansuniversität München. Peter M. Huber war von 1995 bis 1998 Mitglied der Enquête-Kommission des Deutschen Bundestages »Überwindung der Folgen der SED-Diktatur im Prozess der deutschen Einheit«. Von 1996 bis 2002 war er Richter am Thüringer Oberverwaltungsgericht im Nebenamt und von 1998 bis 2001 Landesvorsitzender Thüringen des Deutschen Hochschulverbandes. Von 2003 bis 2004 war er Mitglied der Kommission von Bundestag und Bundesrat zur Modernisierung der bundesstaatlichen Ordnung. Von 2002 bis 2009 gehörte er der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) an, ab 2008 als Vorsitzender. Von 2007 bis 2009 war er Mitglied des Staatsgerichtshofes der Freien Hansestadt Bremen sowie von 2007 bis 2012 Mitglied des Kuratoriums von »Mehr Demokratie« e.V. Von 2009 bis 2010 war Professor Huber Innenminister des Freistaats Thüringen, von 2010 bis 2023 war er Richter des Bundesverfassungsgerichts im Zweiten Senat und dort zuständig für das Völker- und Europarecht, Bund-Länder-Streitigkeiten und das Kommunalrecht.

Abstract

›Checks and balances‹ ergeben sich mit Blick auf die unionale Gerichtsbarkeit weniger aus der (theoretischen) Möglichkeit einer Vertragsänderung (Art. 48 EUV) oder den kaum weniger theoretischen Chancen von Europäischer Kommission, Rat und Europäischem Parlament, eine missliebige Rechtsprechung des Gerichtshofs zu korrigieren, denn aus der - gegebenenfalls auch streitigen - Kooperation im Verfassungsgerichtsverbund. Weil das »letzte Wort« dabei definitionsgemäß in der Schwebe bleibt, kann der Gerichtshof die Position der Verfassungs- und Höchstgerichte der Mitgliedstaaten nicht systematisch ignorieren, wenn er seine Autorität und deren Folgebereitschaft nicht riskieren will. Vor allem wenn mehrere Verfassungs- und Höchstgerichte unionsrechtliche Rechtsprechungslinien entwickeln, die letztlich auf den gemeinsamen Verfassungsüberlieferungen der Mitgliedstaaten und nicht auf dem Postulat einer imaginären Autonomie gründen, kann dies die Rechtsprechung des Gerichtshofs nicht unberührt lassen.»European Court of Justice and Federal Constitutional Court as Guardians of the Principle of Conferral«: As far as the European Court of Justice is concerned checks and balances with regard to EU-organs and member states can less be guaranteed by the theoretical option of treaty amendments (Art. 48 TEU) or the equally theoretical possibility of overruling the court´s jurisprudence by secondary legislation. The only practically relevant instrument insofar is a sincere cooperation between the Court of Justice and the Constitutional and Supreme Courts of the Member states which entails the possibility of preliminary requests under art. 267 TFEU as well as identity and ultra-vires-control.

Table of Contents

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Inhaltsverzeichnis 5
I. Das Problem 7
1. Befund 7
2. Die deutsche Sensibilität für die vertikale Kompetenzverteilung – Eine historische Pfadabhängigkeit 10
3. Sinn und Funktion einer föderalen Kompetenzverteilung 12
II. Die Kompetenzordnung der Europäischen Union 15
1. Das Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung 15
a) Art. 5 Abs. 1 Satz 1 und Abs. 2 EUV 17
b) Verhältnismäßigkeit 18
2. Das Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung in der Praxis 19
a) Missachtung des Prinzips der begrenzten Einzelermächtigung 20
b) Verhältnismäßigkeit 22
c) Subsidiarität 23
d) Konstitutionalisierung 23
e) Zwischenfazit 25
III. Völker- und Verfassungsrechtliche Grundlegung der Europäischen Union 26
1. Die Sicht des Gerichtshofs 26
2. Die Sicht der Mitgliedstaaten 26
IV. Kooperations- und Kontrollfunktion der nationalen Verfassungs- und Höchstgerichte 31
1. Formelle Übertragungskontrolle 31
2. Identitätskontrolle 32
3. Ultra-vires-Kontrolle 36
a) Demokratierechtlicher Hintergrund 36
b) Verfassungsrechtliche Rekonstruktion des Prinzips der begrenzten Einzelermächtigung 37
c) Konsequenzen für Akte von EU-Organen 38
d) Sonderfall: Gerichtshof 39
e) Tatbestandsvoraussetzungen der Ultra-vires-Kontrolle 41
V. Ultra-vires-Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 42
1. Überblick 42
2. Das PSPP-Urteil vom 5. Mai 2020 42
3. Bewertung 46
VI. Zusammenfassung und Ausblick 48