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Beurteilungsspielräume im Europäischen Verwaltungsrecht am Beispiel des Migrations- und Umweltrechts

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Rbib, A. (2023). Beurteilungsspielräume im Europäischen Verwaltungsrecht am Beispiel des Migrations- und Umweltrechts. Zu Letztentscheidungsrechten und -kompetenzen im mehrdimensionalen System der Europäischen Union und ihren Auswirkungen auf die mitgliedstaatliche Verfahrensautonomie. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58939-5
Rbib, Abdelkader. Beurteilungsspielräume im Europäischen Verwaltungsrecht am Beispiel des Migrations- und Umweltrechts: Zu Letztentscheidungsrechten und -kompetenzen im mehrdimensionalen System der Europäischen Union und ihren Auswirkungen auf die mitgliedstaatliche Verfahrensautonomie. Duncker & Humblot, 2023. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58939-5
Rbib, A (2023): Beurteilungsspielräume im Europäischen Verwaltungsrecht am Beispiel des Migrations- und Umweltrechts: Zu Letztentscheidungsrechten und -kompetenzen im mehrdimensionalen System der Europäischen Union und ihren Auswirkungen auf die mitgliedstaatliche Verfahrensautonomie, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58939-5

Format

Beurteilungsspielräume im Europäischen Verwaltungsrecht am Beispiel des Migrations- und Umweltrechts

Zu Letztentscheidungsrechten und -kompetenzen im mehrdimensionalen System der Europäischen Union und ihren Auswirkungen auf die mitgliedstaatliche Verfahrensautonomie

Rbib, Abdelkader

Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 212

(2023)

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About The Author

Abdelkader Rbib studierte von 2014 bis 2018 Rechtswissenschaften an Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. Von 2017 bis 2019 war Herr Rbib wissenschaftlicher Mitarbeiter bei einer international tätigen Kanzlei im Steuerrecht. Von 2019 bis 2021 promovierte Herr Rbib bei Professor Dr. Klaus Ferdinand Gärditz an der Universität Bonn. Zugleich arbeitete er von 2019 bis 2020 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsrecht bei einer internationalen Wirtschaftskanzlei. 2020 begann Herr Rbib sein Referendariat am OLG Köln und fokussierte sich auf das Arbeitsrecht. Er absolvierte Stationen beim BIBB, einer Arbeitsrechtskanzlei und einer internationalen Wirtschaftskanzlei. Seit 2023 ist er Rechtsanwalt im Arbeitsrecht bei einer internationalen Wirtschaftskanzlei.

Abstract

Bislang bestand nahezu Einigkeit, dass dem Europäischen Verwaltungsrecht die filigrane Differenzierung zwischen Beurteilungsspielraum und Ermessen - die einen Grundpfeiler der deutschen Verwaltungsrechtsdogmatik darstellt und von diesem maßgeblich vorangetrieben wurde - unbekannt ist. Maßgeblich rührt das Verständnis sog. administrativer Letztentscheidungsrechte aus dem frühen Wirtschaftsverwaltungsrecht der 1980er Jahre, welche die Breite heute existierenden Referenzgebiete kaum abdecken kann. Vor diesem Hintergrund stellt die Arbeit eine mögliche Dogmatisierung des bestehenden Verständnisses eines einheitlichen administrativen Letztentscheidungsrechts auf den Prüfstand und macht den Versuch der methodischen Anbindung im mehrdimensionalen System des Europäischen Verwaltungsrechts. Die Untersuchung erfolgt dabei nicht aus der abstrakten Flughöhe einer deutschen Systembildung (»Allgemeiner Teil« und »Besonderer Teil«), sondern aus den konkreten Referenzgebieten des Fachrechts heraus.»The Margin of Appreciation in European Administrative Law based on the Example of Migration and Environmental Law. On Final Decision Powers and Authority in the Multidimensional System of the European Union and their Effects on the Procedural Autonomy of the Member States«: So far, there has been a general understanding that European administrative law is unfamiliar with the fine distinction between the margin of appreciation regarding legal facts and legal implications (so-called administrative final decision powers), which is a central element of German administrative law dogmatics and which has been decisively promoted by the latter. Decisively, this understanding stems from the early economic administrative law of the 1980s, which can hardly cover the scope of today's existing legal frameworks. Against this background, the thesis puts a possible dogmatization of the existing understanding of a standardized administrative final decision power on trial and makes an attempt at a methodical integration in the multidimensional system of European administrative law. The investigation is not carried out from the abstract perspective of the German system (»General Part« and »Special Part«), but rather from the concrete reference areas of the specialized law.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 13
Abkürzungsverzeichnis 23
Einleitung 27
Teil 1: Allgemeiner Teil: Beurteilungsspielräume im Europäischen Verwaltungsrecht 32
A. Beurteilungsspielraumdogmatik und Problemstellung 32
I. Beurteilungsspielräume im deutschen Verwaltungsrecht 33
1. Entwicklung und Herleitung 34
a) Verfassungsrechtliche Kompetenzverteilung 35
b) Skalierungsgrenzen und Mindestprüfung 38
c) Funktionale Anerkennung von Letztentscheidungsrechten 38
2. Fallgruppen 41
a) Administrative Gestaltungsfreiheit 41
b) Funktionsgrenzen der Verwaltungsgerichtsbarkeit 42
c) Autonome Kollegialorgane 43
3. Verwaltungsgerichtlicher Prüfungsmaßstab 43
II. Beurteilungsspielräume im Europäischen Verwaltungsrecht 44
1. Resultierende Problemkumulation 45
a) Einschränkung gerichtlicher Kontrolldichte durch das Unionsrecht 45
b) Unionsrechtliche Grundsätze versus Verfahrensautonomie 47
c) Normative Programmierung des Unionsrechts 48
2. Weitere Probleme des Europäischen Verwaltungsrechts 49
a) Europäisches Rechtsetzungssystem 49
b) Terminologische Präzisionslosigkeit 49
III. Forschungsfragen 50
1. Analyse des europäischen Spielraumkonzepts 50
2. Europäische Letztentscheidungsrechte im Gesetzgebungssystem 50
3. Europäische Letztentscheidungsrechte im System der Judikative 51
4. Normprogrammierung im Kontext europäischer Letztentscheidungsrechte 51
5. Prozeduralisierung als Quelle europäischer Letztentscheidungsrechte 51
B. Gang der Untersuchung 51
Teil 2: Beurteilungsspielräume im Migrationsrecht 53
A. Das Migrationsrecht als Raum gelockerter Gesetzesbindung 53
I. Bestandsaufnahme 53
1. VO (EG) Nr. 810/2009 (Visakodex) 53
2. RL 2004/114/EG (Studenten- und Austausch-RL) 55
3. Weitere EU-Migrationsrechtsakte auf Sekundärrechtsebene 56
4. Primärforschungsgegenstand 56
II. Differenzierungsversuch unter Heranziehung deutscher Parameter 57
1. Tatbestandsbezug des administrativen Letztentscheidungsrechts 58
2. Relevanz und Wirkung des unbestimmten Rechtsbegriffs 59
a) Visakodex 60
aa) Bestimmte Rechtsbegriffe am Beispiel von Art. 32 Abs. 1 lit. a Ziff. (i) 60
bb) Modifikation der bestimmten Rechtsbegriffe durch Art. 21 60
cc) Unbestimmte Rechtsbegriffe am Beispiel von Art. 32 Abs. 1 lit. a Ziff. (vi) Visakodex 62
dd) Zwischenergebnis 63
b) RL 2004/114/EG 63
aa) Art. 6 Abs. 1 RL 2004/114/EG 63
(1) 14. Erwägungsgrund 65
(2) 15. Erwägungsgrund 66
(3) Zwischenergebnis 67
bb) Art. 7 Abs. 1 RL 2004/114/EG 67
(1) Art. 7 Abs. 1 lit. a RL 2004/114/EG 68
(2) Art. 7 Abs. 1 lit. b RL 2004/114/EG 69
(3) Zusammenfassung 70
cc) Zwischenergebnis 70
3. Unionsgesetzgeberische Befugnis 71
4. Grammatische Auslegung des Unionsrechts 72
5. Komplexität, Risiko- und Prognosecharakter 72
a) Die (Risiko-)Prognose als komplexitäts(mit)begründender Faktor 73
b) Komplexe Faktoren innerhalb der Verwaltungsentscheidungsmatrix 75
c) Die Rolle der Komplexität für das administrative Letztentscheidungsrecht 76
d) Zwischenergebnis 77
6. Indifferenz der unionsgerichtlichen Kontrolle 77
a) Herleitung eines unionsgerichtlichen Mindestprüfungsmaßstabes 78
b) Feststellung des Prüfungsmaßstabes durch den EuGH 79
aa) Inhomogenität der präjudizierten Letztentscheidungsprogramme 80
(1) Rs. ERG 80
(2) Rs. Gauweiler 82
(3) Rs. Technische Universität München 84
(4) Rs. Bertelsmann / Sony BMG 85
(5) Zwischenergebnis 86
bb) Übernahme des administrativen Letztentscheidungsrechts durch die deutsche Gerichtsbarkeit 88
cc) Zwischenergebnis 89
7. Teilergebnis 90
III. Relevanz der Parameter für Letztentscheidungsrechte auf Rechtsfolgenebene 92
1. Paradebeispiel unionsdogmatischer Symmetrie 92
2. Partielle Parallelität letztentscheidungsrechtsstatuierender Parameter 93
IV. Zusammenfassendes Zwischenergebnis 94
B. Gesamtergebnis im Migrationsrecht 95
I. Normstrukturelle Erwägungen 95
1. Tatbestandlichkeit und Skalierung 95
2. Multilingualität / Ergiebigkeit der grammatischen Auslegung 97
II. Der unbestimmte Rechtsbegriff als genereller Unsicherheitsfaktor 98
III. Komplexität als wesentliche Begründung justiziabler Freiheit 99
IV. Ausgestaltung der gerichtlichen Prüfung durch den EuGH 101
V. Bestand des konvergenten Konzepts administrativer Letztentscheidungsrechte 103
1. Divergierendes Verständnis „gebundener“ Verwaltung 105
2. Zufällige Kumulation unionsrechtlicher und deutscher Indikatoren 106
3. Ausschließlich unionsrechtliche Konklusion 107
Teil 3: Beurteilungsspielräume im Umwelt- und Planungsrecht 108
A. Gelockerte Gesetzesbindung aufgrund naturwissenschaftlicher Beurteilung 108
I. Analysierende Bestandsaufnahme 109
1. RL 92/43/EWG (Flora- und Fauna-Habitat-Richtlinie) 109
a) Gebietsausweisungsverfahren, Art. 4 FFH-RL 109
aa) Mitgliedstaaten 109
bb) Europäische Kommission 111
b) Habitatschutz, Art. 6 FFH-RL 111
aa) Erhaltungsziele und Erhaltungsmaßnahmen, Art. 6 Abs. 1 FFH-RL 111
(1) Gebietsprioritäten 111
(2) Fachliche Verbundenheit der Regelungskomplexe 112
bb) Schutzmaßnahmen, Art. 6 Abs. 2 FFH-RL 113
(1) Notwendigkeit flexibilisierter Ermächtigungsgrundlage 113
(2) Fachliche (Regelungs-)Komplexität, insbesondere Prognosebedürfnis 114
cc) Verträglichkeitsprüfung, Art. 6 Abs. 3 FFH-RL 115
(1) Vorprüfung 115
(2) FFH-Verträglichkeitsprüfung 116
(a) Beschränkte judizierbare fachliche Maßstab- und Methodenwahl 117
(b) Entgegnen von Unsicherheitsfaktoren der Auswirkungsprognose 117
(aa) Spielraum der erheblichen Beeinträchtigung qua Methodenwahl 119
(bb) In dubio pro naturae bei ökologischer non liquet 120
dd) Abweichende Plan- oder Projektzulassung, Art. 6 Abs. 4 FFH-RL 122
(1) Punktuell rechtsfolgenbezogene Letztentscheidungsrechte 122
(2) Gegenüberstellung administrativer Entscheidungssphären in der Rechtsprechung 123
(3) Ausbleiben tatbestandlicher Entscheidungsspielräume 124
c) Artenschutz, Art. 12 FFH-RL 124
aa) Naturschutzfachliche Einschätzungsprärogative 125
bb) Akzente der Ule’schen Vertretbarkeitslehre und funktionale Grenzen der Rechtsprechung 127
cc) BVerfG zum fachwissenschaftlichen Erkenntnisvakuum 128
2. RL 2009/147/EG (Vogelschutzrichtlinie) 129
3. RL 2000/60/EG (Wasserrahmenrichtlinie) 131
a) Vorhabenzulassungsverfahren 132
aa) Das Verschlechterungsverbot, Art. 4 Abs. 1 lit. a Ziff. (i) WRRL, und das Verbesserungsgebot, Art. 4 Abs. 1 lit. 1 Ziff. (ii), (iii) 132
bb) Heavily Modified Water Bodies, Art. 4 Abs. 3 WRRL 134
b) Planung der Wasserbewirtschaftung 134
aa) Bewirtschaftungspläne, Art. 13 WRRL 135
bb) Maßnahmenprogramme, Art. 11 WRRL 135
cc) Freiräume innerhalb der Wasserbewirtschaftung 136
(1) Rechtsschutzmöglichkeit 136
(2) Reduzierung gerichtlicher Kontrolle 137
4. Zwischenergebnis 138
II. Der ökologische Verwaltungsfreiraum 140
1. Rahmenbedingungen 140
a) Normstrukturelle Einordnung und Skalierung 140
aa) Vereinfachte Differenzierung von Tatbestands- und Rechtsfolgenebene 141
bb) Dualismus unionaler und nationaler Normstrukturen 142
cc) Aufspaltung der Verwaltungsentscheidung 144
(1) Gegenstände der Verwaltungsfreiräume 144
(2) Indifferenz tatsachenbezogener Verwaltungsfreiräume 145
(2) Wirkung und Skalierung 147
b) Die Rolle des unbestimmten Rechtsbegriffes 149
aa) Unbestimmte Rechtsbegriffe als Schleusenbegriffe metajuristischer Standards 150
(1) Am Beispiel des Gebietsausweisungsverfahrens nach Art. 4 VRL und Art. 4 FFH-RL bzw. § 32 BNatSchG 150
(2) Übertragung auf die Vorschriften der FFH-RL und WRRL bzw. des BNatSchG und WHG 151
(a) Unbestimmte Rechtsbegriffe der Art. 6 und 12 FFH-RL 151
(b) Unbestimmte Rechtsbegriffe der Art. 4 Abs. 1 lit. a und Abs. 3 lit. a WRRL 153
bb) Vermeintliche Auslegungssicherheit durch Schleusenbegriffe 154
(1) Ausnahme: Auslegungseinschränkende Wirkung 155
(2) Grundsatz: Vielzahl der Auslegungsergebnisse 156
(a) Gebietsausweisungsverfahren, Art. 4 VRL 156
(b) Tatbestände in der FFH-RL und WRRL 156
(c) Zwischenergebnis 158
cc) Abgrenzung: Tatsachenbezogene Verwaltungsfreiräume 158
(1) Wirkung tatsachenbezogener Verwaltungsfreiräume 158
(2) Einordnung in Jestaedts Drei-Ebenen-Modell 159
dd) Zwischenergebnis 161
c) Gerichtliche Kontrolle 162
aa) Spannungsfeld: Vorsorgegrundsatz und gerichtliche Kontrolle 162
bb) Ausgestaltung gerichtlicher Kontrolle 165
(1) Vertretbarkeits- und Plausibilitätskontrolle 165
(2) Kontrolldichtedynamik basierend auf wissenschaftlichen Faktoren 169
(3) Zusätzliche Voraussetzungen bei Prognoseelementen 170
d) Begründungsstränge ökologischer Verwaltungsfreiräume 171
aa) Objektive Grenzen gerichtlicher Kontrolle durch unsichere wissenschaftliche Erkenntnisse 171
bb) Ökologische Risiko- und Prognoseentscheidungen 173
(1) Der allgemeine Risiko- und Prognosefreiraum 173
(2) Prognosebeeinflusste naturschutzfachliche Freiräume 175
(3) Ausuferungsgefahr bei Lockerung des Vorsorgegrundsatzes 177
2. Überführung in die deutsche Dogmatik 178
a) Disruption des deutschen Modells 178
aa) Keine Rolle des unbestimmten Rechtsbegriffes 178
bb) Kaum bis schwache Anwendung der normativen Ermächtigungslehre 179
cc) Uneinheitliche Normstruktur und nicht eingrenzbare Skalierung 180
dd) Fehlgehende Systematisierung der Begründungsstränge 181
b) Bewertung 182
B. Der ökologische Verwaltungsfreiraum im System unionaler Letztentscheidungsrechte 184
I. Systematisierung des ökologischen (Verwaltungs-)Freiraumes 184
1. Administratives Letztentscheidungsrecht des Art. 4 FFH-RL bzw. Art. 4 VRL 184
a) Reziproke Feststellung von Freiräumen 185
b) Herkömmliche Letztentscheidungsrechte des Unionsrechts 186
aa) Bezugnahme durch Verweisungsketten 187
bb) Begründung und Herleitung 187
cc) Inhaltliche und strukturelle Unterschiede 190
dd) Gerichtliche Kontrolle des wissenschaftlichen Letztentscheidungsrechts 190
c) Zuweisungen im Vertragsverletzungs- und Vorabentscheidungsverfahren 191
aa) Das Vertragsverletzungsverfahren als Kompetenzzuweisungsverfahren 192
bb) Legislativ- und Administrativzuweisung europäischer Rechtsakte 195
2. Modifizierung legislativer Letztentscheidungsrechte 197
II. Europäischer Beurteilungsspielraum 199
1. Grundlegende Letztentscheidungsrechtskonzeption 199
2. Differenzierungsversuch aufgrund Trennschärfe und Konzept der Letztentscheidungsrechtskompetenzzuweisung 200
a) Gegenüberstellung von rechtsfolgeseitigem Letztentscheidungsrecht 200
b) Unionsgesetzgeberische Intention 202
c) Nationale und unionsrechtliche Perspektiveinstellung 203
aa) Unionsrechtliche Zuweisung an die Administrative 203
bb) Lediglich nationale Zuweisung an die Administrative 205
3. Scheitern des Differenzierungsversuchs 205
C. Ergebnis im Umweltrecht 206
I. Ausgangslage im nationalen Umweltrecht 207
II. Fehlübertragung des Europäischen Kompetenzzuordnungsrahmens 208
III. Beurteilungsspielraumkonzept im Europäischen Umweltrecht 209
IV. Ausblick 211
Teil 4: Dogmatische Strukturen unionaler Letztentscheidungsrechte 212
A. Ursprungsquellen unionaler Letztentscheidungsrechte 213
I. Gesetzliche Steuerung durch Regelungsstrategien mit Entmaterialisierungscharakter 213
1. Relevanz der Gesetzesakzessorietät und Probleme im mehrdimensionalen System 214
a) Grundsatz der Vollkontrolle 214
b) Administrative Kompetenzzuweisung als Ausnahmefall mittels normativer Ermächtigung 216
c) Methoden- und Kompetenzprobleme im europäischen Mehrebenensystem 218
aa) Methodenproblem 218
bb) Kompetenzprobleme 219
2. Europäische Regelungsintensität bzw. -dichte 221
a) Geringe Regelungsintensität bzw. mangelnde normative Konkretisierung 221
b) Verschiebung politischer Entscheidungsverantwortung 223
c) Regelungsdichte als Instrument der Kompetenzwahrnehmung und -verteilung 224
3. Unionsrechtliche Programmwahl 225
a) Zielerfüllung als Strukturmerkmal des Umweltrechts 226
aa) FFH-RL und VRL 227
bb) WRRL 228
b) Finale Rechtssetzung versus konditionale Rechtssetzung 228
aa) Gebot sachlicher Kontrolle trotz Finalprogrammierung 230
bb) Finalsteuerung als Kompetenzzuweisung in einfacher Rolle 232
c) Konditionalisierung finaler Richtlinienstrukturen 232
4. Prozeduralisierung 234
a) Formeller Eigenwert als Kontrollreduktionsmechanismus 235
b) Freiraumentfaltung durch prozedurale Regelungsstrategien 237
5. Zwischenergebnis 240
a) Materielle Ausgestaltung als Ursprungsquelle 240
b) Dysfunktionalität durch Komplexität 241
c) Dysfunktionalität durch fehlende Fixierung 242
d) Mitgliedstaatliche Leistungs- bzw. Nachbesserungspflicht 243
II. Freiverantwortliche Letztentscheidungskompetenz im Raum der Transnationalität 244
1. Abgeschwächte Prozeduralisierungsstrategie 245
a) Wissensgenerierung und -verifizierung 246
b) Vereinheitlichung von Verwaltung und Organisation 247
c) Zusammenarbeit vor Ort 247
d) Kontrolle gemeinsamer Visumpolitik 248
2. Funktionale Störung politischer Steuerungseffekte durch dezentralisierten Gerichtszugang 249
3. Letztentscheidungskompetenzzuweisung in transnationalen Systemen 252
III. Adressaten der Letztentscheidungskompetenz 253
1. Grundsätzliche Kompetenzverteilungsmöglichkeiten 253
2. Diagonale Verschiebung mittels Richtlinien 256
a) Ungewillkürte Verschiebung durch unzureichende Richtlinientransformation und unmittelbare Richtlinienanwendung 257
b) Gewillkürte Verschiebung durch Richtlinienverweise 258
IV. Teilergebnis 259
1. Fachbezogenheit der Zuweisungsstrategie 259
2. Rechtsaktabhängigkeit des Zuweisungsadressaten 261
B. Auswirkungen unionaler Letztentscheidungsrechte 262
I. Nationale Kontrolldichterücknahmepflicht 262
1. Gewillkürte Letztentscheidungsrechte 263
a) Unionsgesetzgeberische Kompetenzübertragungsbefugnis 263
b) Der Grundsatz der Verfahrensautonomie 265
aa) Reichweite des „Verfahrens“ in relevanten Ausnahmefällen 266
bb) Rechtsnatur der Verfahrensautonomie 268
(1) Lesart als Kompetenzverteilungsregelung 269
(2) Lesart als institutionelle Bestimmung 270
(3) Abwägungspflicht im Einzelfall 271
(a) Abwägungsrelevante Positionen 272
(b) Grenzen der mitgliedstaatlichen Verfahrensautonomie 275
(c) Veränderung durch Art. 291 Abs. 2 AEUV 277
(d) Zwischenergebnis 278
cc) Deutsche Kontrolldichtekonzeption im Migrationsrecht 278
(1) Äquivalenz- und Effektivitätsgrundsatz 279
(a) Prüfung konstruierter Kontrollfragen 279
(b) Prüfungsauftrag des BVerwG 281
(aa) Auslegungsregel „effet utile“ (praktische Wirksamkeit) 281
(bb) Acte-claire-Doktrin 285
(c) Bewertung 286
(2) Die Verfahrensautonomie als abwägungsfähiges Prinzip 286
(a) Vorprüfung: Kontrolldichtekonzeption als Identitätsfaktor 287
(b) Unionsverfassungsrechtliche Grenzen 289
(aa) Das PSPP-Urteil im System unionsrechtbezogener Judikatur des BVerfG 290
(bb) Geeignetheit 293
(cc) Erforderlichkeit 294
(dd) Angemessenheit 295
(α) Mitgliedstaatliches Ausnahmekonzept des Art. 19 Abs. 4 GG 296
(αα) Subjektiv-öffentliche Rechte 296
(ββ) Subjektiv-öffentliche Rechte im Visakodex 299
(γγ) Eingriff und Einschränkungsgrenzen des Art. 19 Abs. 4 GG 300
(β) Unionsrechtliche Grenzen der Kompetenzausübung Art. 47 GRCh und Art. 13 EMRK 303
(αα) Eingriff und gewährleistete Garantien 304
(ββ) Verbleibende Rechtsposition 306
(γ) Abfederung durch das Äquivalenz- und Effektivitätsprinzip 307
(c) Bewertung 307
c) Zwischenergebnis 308
2. Ungewillkürte Letztentscheidungsrechte 309
a) Keine mitgliedstaatliche Transformationspflicht oder unionale Kontrollrücknahmepflicht 310
b) Restriktive Voraussetzungen für fachwissenschaftliche Freiräume 310
II. Vollzugs- und Kontrollprobleme auf der nationalen Ebene 311
1. Amtsermittlung und „iura novit curia“ 312
2. Ausreizung der Funktionsgrenzen der Rechtsprechung 313
3. Entkoppelung der Verwaltung 313
4. Vorbehalt des Gesetzes 314
a) Gesetzesvorbehalt im Unionsrecht 314
aa) Bankenregulierung 316
bb) Netzregulierung 317
b) Divergierende Systemverständnisse 318
c) Folgeprobleme eines divergierenden Systemverständnisses 319
C. Gesamtergebnis 322
I. Entmaterialisiertes (deutsches) Umweltrecht 322
II. Transnationalität des Migrationsrechts 323
III. Mitgliedstaatliche Exekutive als ebenenübergreifender Adressat 324
IV. Kontrolldichteverbindlichkeit des Unionsrechts 324
Fazit und Thesen 327
A. Beurteilungsspielraumdogmatik 328
B. Referenzgebiete 329
C. Letztentscheidungsrechtskonzept 330
I. Zuweisungsadressaten 330
II. Zuweisungsstrategien 331
D. Kompetenzgrenzen 332
I. Grundsatz mitgliedstaatlicher Verfahrensautonomie 333
II. Primärrechtliche Kompetenzausübungsgrenzen 333
E. Thesen 334
Literaturverzeichnis 337
Sachwortverzeichnis 371