Menu Expand

Pränataldiagnostik

Cite BOOK

Style

Svensson, P. (2023). Pränataldiagnostik. Rechtliche Analyse, Kritik und Reform des § 15 GenDG. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58892-3
Svensson, Paulina. Pränataldiagnostik: Rechtliche Analyse, Kritik und Reform des § 15 GenDG. Duncker & Humblot, 2023. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58892-3
Svensson, P (2023): Pränataldiagnostik: Rechtliche Analyse, Kritik und Reform des § 15 GenDG, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58892-3

Format

Pränataldiagnostik

Rechtliche Analyse, Kritik und Reform des § 15 GenDG

Svensson, Paulina

Schriften zum Gesundheitsrecht, Vol. 71

(2023)

Additional Information

Book Details

Pricing

About The Author

Paulina Svensson studierte von 2014 bis 2019 Rechtswissenschaften an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Im Jahr 2022 wurde sie durch die juristische Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München promoviert. Sie war Stipendiatin der FAZIT-Stiftung und arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei einer wirtschaftsrechtlichen Boutique-Kanzlei in München. Zurzeit absolviert sie ihr Rechtsreferendariat am Oberlandesgericht Hamm, u.a. mit einer Station im Bundesministerium des Innern.

Abstract

Der medizinisch-technologische Fortschritt der vergangenen Jahrzehnte hat zu einer hochtechnisierten und einfach zugänglichen Schwangerenvorsorge geführt. Mit § 15 GenDG hat der Gesetzgeber die Zulässigkeit pränataldiagnostischer Kontrollen erstmals gesetzlich geregelt. Kritikpunkte an dieser Regelung gibt es jedoch viele: Die in der Praxis nur schwer umsetzbaren Aufklärungs- und Beratungserfordernisse, die Regelung zu sog. spätmanifestierenden Krankheiten (§ 15 Abs. 2 GenDG), die Einsetzung der Gendiagnostik-Kommission usw. Die Arbeit zeigt auf, dass der Gesetzgeber mit § 15 GenDG zwar einen ausreichenden Ungeborenenschutz gewährleistet, dabei jedoch ungerechtfertigt in die Grundrechte der Schwangeren eingreift. Auch die Einsetzung einer Expertenkommission zur Konkretisierung der Voraussetzungen des § 15 Abs. 1 S. 1 GenDG erweist sich als verfassungsrechtlich problematisch. Die Arbeit schließt mit einem rechtspolitischen Vorschlag für eine Novellierung des § 15 GenDG.»Prenatal Diagnostics. Analysis, criticism and reform of § 15 GenDG«: Sec. 15 GenDG regulates the admissibility of prenatal diagnostic examinations. Whether the legislature fulfills its obligation to protect the unborn with this regulation and creates a proportionate balance to the fundamental rights of pregnant women is the subject of this thesis. This raises the question of the scope of the right not to know and the right of reproductive self-determination, as well as the constitutionality of the Genetic Diagnostics Commission.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung 13
A. Einführung in die Thematik 13
B. Gang der Untersuchung 16
Kapitel 1: Medizinisch-naturwissenschaftliche Grundlagen der Pränataldiagnostik 18
A. Vorgeburtliche Untersuchungsverfahren 18
I. Nicht-invasive Pränataldiagnostik 19
1. Ultraschalluntersuchungen 19
2. Ersttrimesterscreening 21
3. Nicht-invasive Pränataltests (NIPT) 22
II. Invasive Pränataldiagnostik 24
1. Chorionzottenbiopsie 25
2. Amniozentese 26
3. Chordozentese 27
B. Erkenntnismöglichkeiten und Handlungsoptionen nach PND 27
I. Typische Krankheitsbilder 28
II. Chancen und Risiken der pränatalen Diagnostik 30
Kapitel 2: Einfachgesetzliche Analyse des § 15 GenDG 34
A. Entstehungsgeschichte 34
I. Empfehlungen und Stellungnahmen überparteilicher Institutionen 35
II. Gesetzgebungsverfahren 2006–2009 38
B. Voraussetzungen der Pränataldiagnostik de lege lata 41
I. Einleitung 41
II. § 15 Abs. 1 S. 1 GenDG – Grundregel 42
1. Genetische Untersuchung 42
a) Zweckrichtung der genetischen Untersuchung 45
b) Zufallsbefunde 47
c) Nicht-invasive Pränataltests (NIPT) 48
2. Untersuchung zu medizinischen Zwecken 51
3. Genetische Eigenschaften: Beeinträchtigung der Gesundheit 54
4. Genetische Eigenschaften: Beeinflussung einer Arzneimitteltherapie 60
5. Aufklärung 62
6. Einwilligung 67
a) Allgemeine Voraussetzungen für die Wirksamkeit der Einwilligung 67
b) Vorgeburtliche genetische Untersuchungen bei nicht-einwilligungsfähigen Schwangeren 68
7. Genetische Beratung 69
8. Mitteilung der Untersuchungsergebnisse 74
III. § 15 Abs. 1 S. 2 GenDG – Verbot der Geschlechtsmitteilung vor der 12. Schwangerschaftswoche 75
IV. § 15 Abs. 2 GenDG – Untersuchungsverbot spätmanifestierender Krankheiten 77
Kapitel 3: Verfassungsrechtliche Vorgaben für das Recht der Pränataldiagnostik 82
A. Einleitung 82
B. Verfassungsrechtliche Vorgaben 83
I. Staatliche Schutzpflichten 83
1. Tatbestand der staatlichen Schutzpflichten 84
2. Rechtsfolge der staatlichen Schutzpflichten 88
II. Grundrechtspositionen des Ungeborenen 89
1. Menschenwürde 90
2. Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit 94
a) Risiken der invasiven Pränataldiagnostik 95
b) Schwangerschaftsabbruch nach pränataler Diagnose 96
3. Recht auf Nicht-Wissen 98
a) Verfassungsrechtliche Herleitung und Schutzgehalt 99
b) Beeinträchtigung durch Pränataldiagnostik 103
4. Recht auf informationelle Selbstbestimmung 105
5. Verbot der Benachteiligung wegen einer Behinderung 107
6. Fazit 110
III. Grundrechtspositionen der Schwangeren 110
1. Menschenwürde 110
2. Recht auf reproduktive Selbstbestimmung 114
a) Verfassungsrechtliche Herleitung 114
b) Schutzumfang und Beeinträchtigungen 117
c) Zwischenfazit 122
3. Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit 122
a) Körperliche/psychische Integrität und Gesundheit 122
b) Selbstbestimmung über den eigenen Körper 126
4. Recht auf Wissen 128
a) Recht auf Wissen außerhalb der Gendiagnostik 129
b) Ausweitung des Schutzbereichs auf genetische/gesundheitliche Informationen des ungeborenen Kindes 131
c) Zwischenfazit 132
5. Recht auf Nicht-Wissen 133
6. Elternrecht 134
a) Das Elternrecht als pflichtengebundenes Abwehrrecht 135
b) Inhalt und Grenzen des Elternrechts 137
aa) Das Kindeswohl als oberste Richtschnur elterlichen Handelns 137
bb) Kindliche Grundrechtspositionen als Elternrechtsbegrenzung 138
cc) Interpretationsprimat der Eltern 139
c) Staatliches Wächteramt 140
d) Vorgeburtliche genetische Untersuchungen als „Pflege und Erziehung“ i.S.d. Art. 6 Abs. 2 GG 142
IV. Grundrechtspositionen des biologischen Vaters 144
1. Recht auf reproduktive Selbstbestimmung 144
2. Elternrecht 146
3. Recht auf Nicht-Wissen/Recht auf informationelle Selbstbestimmung 147
4. Fazit 148
Kapitel 4: Verfassungsrechtliche Analyse des § 15 GenDG 149
A. Zulässigkeitsbeschränkung vorgeburtlicher genetischer Untersuchungen, § 15 Abs. 1 S. 1 GenDG 149
I. Maßgaben zur Umsetzung staatlicher Schutzpflichten 150
II. Ausreichender und wirksamer Schutz des ungeborenen Lebens 152
1. Schutzgut: Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit 152
2. Schutzgut: Recht auf Nicht-Wissen/ Recht auf informationelle Selbstbestimmung 163
III. Rechtmäßiger Eingriff in die Grundrechte der Schwangeren 168
1. Recht auf reproduktive Selbstbestimmung 170
2. Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit sowie Selbstbestimmung über den eigenen Körper 178
IV. Fazit 181
B. Untersuchungsverbot spätmanifestierender Krankheiten, § 15 Abs. 2 GenDG 181
I. Grundrechtspositionen der Beteiligten 182
II. Umsetzung der staatlichen Schutzpflichten 184
C. Rechtsstellung des biologischen Vaters 189
I. Recht auf reproduktive Selbstbestimmung 190
II. Elternrecht 198
III. Recht auf Nicht-Wissen/ Recht auf informationelle Selbstbestimmung 200
IV. Fazit 202
D. Normative Konkretisierungskompetenz der Gendiagnostik-Kommission 202
I. Einleitung 202
II. Organisation und Verfahren 204
III. Aufgaben 205
1. Richtlinienkompetenz 205
a) Verbindlichkeit der Richtlinien 206
b) Pflicht zum Richtlinienerlass 209
2. Stellungnahme- und Berichtkompetenz 213
IV. Zwischenfazit 215
V. Rechtsstaatliche und demokratietheoretische Anforderungen 216
1. Demokratische Legitimation der GEKO 216
a) Sachkunde und Interdisziplinarität 220
b) Unabhängigkeit 222
c) Betroffenenpartizipation und Transparenz 227
d) Zwischenfazit 228
2. Parlamentsvorbehalt und Wesentlichkeitstheorie 230
VI. Fazit 234
Kapitel 5: Zusammenfassung und Reformvorschlag 236
A. Regelungsvorschlag eines § 15 GenDG-E 236
B. Erläuterung des Normtextes 238
I. § 15 Abs. 1 und 2 GenDG-E – Grundregel 238
1. § 15 Abs. 1 GenDG-E – Untersuchungen vor der 12. Schwangerschaftswoche 239
2. § 15 Abs. 2 GenDG-E – Untersuchungen nach der 12. Schwangerschaftswoche 242
3. Formelle Voraussetzungen: Vorgeburtliche Pflichtuntersuchungen? 244
II. Vorgeburtliche genetische Untersuchungen auf sog. spätmanifestierende Krankheiten 246
III. § 15 Abs. 3 GenDG-E – Beratungsregel 249
IV. § 15 Abs. 4 GenDG-E – Vorgeburtliche genetische Untersuchungen bei nicht-einwilligungsfähigen Schwangeren 251
V. Fazit 251
Literaturverzeichnis 254
Sachregister 265