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Ortmanns, A. (2023). Verkehrssicherungspflichten von Netzdienstanbietern in der Volksrepublik China unter besonderer Berücksichtigung der E-Commerce-Plattform-Betreiber. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58934-0
Ortmanns, Anne Sophie. Verkehrssicherungspflichten von Netzdienstanbietern in der Volksrepublik China unter besonderer Berücksichtigung der E-Commerce-Plattform-Betreiber. Duncker & Humblot, 2023. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58934-0
Ortmanns, A (2023): Verkehrssicherungspflichten von Netzdienstanbietern in der Volksrepublik China unter besonderer Berücksichtigung der E-Commerce-Plattform-Betreiber, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58934-0

Format

Verkehrssicherungspflichten von Netzdienstanbietern in der Volksrepublik China unter besonderer Berücksichtigung der E-Commerce-Plattform-Betreiber

Ortmanns, Anne Sophie

Schriften zum Internationalen Recht, Vol. 239

(2023)

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About The Author

Anne Sophie Ortmanns studierte Rechtswissenschaft an der Universität Passau und absolvierte währenddessen eine fachspezifische Fremdsprachenausbildung in Chinesisch und Englisch. Während eines einjährigen Studienaufenthaltes an der Universität Nanjing, gefördert durch die Studienstiftung des deutschen Volkes, vertiefte sie ihre Sprachkenntnisse in Chinesisch. Nach Abschluss der Ersten Juristischen Prüfung im Jahr 2020 arbeitete sie bis März 2023 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Internationales Wirtschaftsrecht mit Schwerpunkt Ostasien bei Frau Professorin Dr. Yuanshi Bu, LL.M. (Harvard). Im März 2023 wurde sie von der Juristischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg promoviert. Seit Mai 2023 ist sie Rechtsreferendarin am Kammergericht Berlin.

Abstract

Die Volksrepublik China nimmt weltweit eine Vorreiterrolle bei der Zurverfügungstellung digitaler Dienste ein. Angesichts steigender Zahlen online begangener Rechtsverletzungen ist die Problematik, inwieweit neben den unmittelbaren Schädigern auch E-Commerce-Plattform-Betreiber und andere Netzdienstanbieter rechtlich zur Verantwortung gezogen werden, in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus des chinesischen Gesetzgebers geraten. Wesentliche Regelungen enthalten neben diversen justiziellen Auslegungen das am 1.1.2021 in Kraft getretene Zivilgesetzbuch der Volksrepublik China sowie das am 1.1.2019 in Kraft getretene Gesetz über den E-Commerce. Die Arbeit untersucht, inwieweit die neuen Vorschriften sich von ihren Vorgängerregelungen unterscheiden, und kommt zu dem Ergebnis, dass sie trotz großer inhaltlicher Überschneidungen sowohl Verbesserungen als auch haftungsverschärfende Regelungen enthalten, mit denen Rechtsunsicherheit einhergeht.»Duties of Care of Providers of Digital Services with Special Reference to E-Commerce Platform Operators in the People's Republic of China«: In view of the increasing number of online infringements, e-commerce platform operators and other network service providers in the People's Republic of China are the target of new regulatory efforts by the Chinese legislature. The study traces the development of their legal responsibility and, in particular, sheds light on the extent to which a trend toward increased liability has taken place in recent years.«

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 16
1. Teil: Einführung 19
1. Kapitel: Einleitung 19
A. Die rechtliche Verantwortung von Netzdienstanbietern im Gefüge staatlichen Handelns 24
B. Ausgestaltung der zivilrechtlichen Verantwortung von Netzdienstanbietern 27
C. Ausblick auf die folgende Untersuchung 29
2. Kapitel: Stand der Forschung, Ziel, Methode und Gang der Untersuchung 30
A. Stand der Forschung 30
B. Eigener Beitrag zum Forschungsgegenstand 31
C. Methode der Untersuchung 33
D. Gang der Untersuchung 34
3. Kapitel: Begrifflicher Gegenstand der Untersuchung 35
A. Verkehrssicherungspflicht 36
I. Hintergründe des Instituts der Verkehrssicherungspflicht im chinesischen Recht 37
II. Besondere Verkehrssicherungspflichten und allgemeine Verkehrssicherungspflicht 38
III. Rechtsprechung über die Abgrenzung eigener und mittelbarer Rechtsverletzungen 40
1. Sachverhalt 40
2. Entscheidung der Gerichte 41
3. Analyse 43
B. Berechtigte und Verpflichtete der im Internet geltenden Verkehrspflichten 44
I. Netznutzer, E-Commerce-Betreiber und Dienstleistungssubjekte 44
1. Netznutzer 44
2. E-Commerce-Betreiber und Dienstleistungssubjekte 45
II. Netzdienstanbieter und E-Commerce-Plattform-Betreiber 46
1. Begriffsbestimmung des Netzdienstanbieters durch das OVG 46
a) Differenzierung zwischen Webtechnologiedienst- und Webinhaltsdienstanbietern 47
b) Auswirkungen auf die Haftungsfolge 48
2. Charakteristika des E-Commerce-Plattform-Betreibers 48
a) Anforderungen an die Eigenschaft als E-Commerce-Plattform-Betreiber 49
b) Der E-Commerce-Plattform-Betreiber als Mittler 50
c) Der E-Commerce-Plattform-Betreiber als Mitgestalter des Handels 50
3. Grenzfälle 51
a) Rechtsprechung über Miniprogrammplattformdienste 52
aa) Sachverhalt und Parteivortrag 53
bb) Entscheidung des Internetgerichts Hangzhou 54
cc) Analyse 55
b) Rechtsprechung über Cloud-Dienste 56
aa) Sachverhalt 57
bb) Entscheidung des erstinstanzlich zuständigen Gerichts 57
cc) Entscheidung des zweitinstanzlich zuständigen Gerichts 58
(1) Die Alibaba Cloud Ltd. als Netzdienstanbieterin i.S.v. § 36 DelHaftG 58
(2) Haftung der Alibaba Cloud Ltd. nach § 36 Abs. 2 DelHaftG 59
dd) Analyse 59
c) Fazit 60
III. Netznutzer, Dienstleistungssubjekte und auf E-Commerce-Plattformen tätige Betreiber 61
IV. Andere E-Commerce-Betreiber 62
VI. Fazit 63
2. Teil: Die Verkehrspflichten im Rahmen des Notice and Takedown-Verfahrens 65
4. Kapitel: Das Notice and Takedown-Verfahren im chinesischen Recht 65
A. Übernahme des Notice and Takedown-Verfahrens in das chinesische Recht 66
I. Das Notice and Takedown-Verfahren im US-amerikanischen Recht 66
1. Verfahrensvoraussetzungen und Rechte bei falschen Benachrichtigungen 67
2. Haftung für die Nichtergreifung der notwendigen Maßnahmen 68
II. Hintergründe und Ablauf des Notice and Takedown-Verfahrens im chinesischen Recht 70
1. Anfänge und Hintergründe der Übernahme in das chinesische Recht 70
2. §§ 14ff. und 20ff. SRVI-VO 72
a) Ablauf des Notice and Takedown-Verfahrens der §§ 14ff. SRVI-VO 72
b) Die Safe Harbor-Bestimmungen der §§ 22f. SRVI-VO 73
c) Rechtsdogmatisches Verständnis der §§ 22f. SRVI-VO 74
3. § 36 Abs. 2 DelHaftG 75
a) Reichweite der Benachrichtigungsregel des DelHaftG 76
b) Rechtsdogmatisches Verständnis von § 36 Abs. 2 DelHaftG 77
c) Pflicht zur Weiterleitung als notwendige Maßnahme i.S.v. § 36 Abs. 2 DelHaftG 79
4. Das Notice and Takedown-Verfahren der §§ 1195f. ZGB und §§ 42f. ECG 80
a) Wesentlicher Inhalt der §§ 1195f. ZGB und §§ 42f. ECG 81
aa) Inhalt der Benachrichtigung 82
bb) Anforderungen an die zu erbringenden Anfangsbeweise 83
cc) Weiterleitungspflicht des Netzdienstanbieters 85
dd) Notwendigkeit und Angemessenheit der zu ergreifenden Maßnahmen 85
ee) Unverzüglichkeit der zu ergreifenden Maßnahmen 87
b) Das Recht zur Gegenanzeige 88
aa) Zweck des Rechts zur Gegenanzeige 89
bb) Pflicht des Netzdienstanbieters zur Weiterleitung der Gegenanzeige 90
cc) Haftung für die unvollständige Durchführung des Gegenanzeigeverfahrens 92
(1) § 1194 S. 1 ZGB 92
(2) Haftung nach § 1165 Abs. 1 ZGB i.V.m. § 1172 ZGB 93
B. Rechtsfolge der Haftung der Netzdienstanbieter nach dem ZGB und ECG 95
I. Dogmatisches Verständnis der Haftungsregeln 96
1. Verständnis des OVG 96
a) Verständnis von § 1195 Abs. 2 ZGB 97
b) Verhältnis zwischen § 1195 Abs. 2 ZGB und § 1197 ZGB 98
2. Missverständnis des Safe Harbor-Modells 98
3. Mögliche Ursachen für das Missverständnis des Safe Harbor-Modells 100
4. Haftungsbegründungsmodell 102
a) Folgen des Haftungsbegründungsmodells 102
b) Kritik an dem Haftungsbegründungsmodell 104
c) Verschuldensbestimmung im Rahmen des Haftungsbegründungsmodells 105
d) Rechtspolitische Erwägungen für das Haftungsbegründungsmodell 106
II. Analyse 107
1. Das Safe Harbor-Modell im chinesischen Deliktsrecht 108
2. Ursache für das Missverständnis der Safe Harbor-Regel 108
3. Fazit 109
III. Haftung für die nicht erfolgte Weiterleitung der Benachrichtigung 111
C. Haftung des Absenders falscher Benachrichtigungen 111
I. Hintergründe der Haftungsregeln 112
II. Subjektive Anforderungen an die Haftung 114
III. Kriterien zur Feststellung der Arglistigkeit 115
IV. Arglistige Sendung von Gegenanzeigen i.S.d. § 43 ECG 116
D. Vergleich der alten und neuen Regelungen des Notice and Takedown-Verfahrens 117
I. Anwendungsverhältnis zwischen dem ZGB und dem ECG 117
II. Anwendungsverhältnis zwischen der SRVI-VO, dem ECG und dem ZGB 118
III. Anwendungsverhältnis zwischen den justiziellen Auslegungen des OVG 118
IV. Die notwendigen Maßnahmen i.S.d. ZGB, ECG und der SRVI-VO 119
V. Das Recht zur Gegenanzeige 119
VI. Der safe harbor 120
VII. Haftung des Absenders falscher Benachrichtigungen 121
E. Gesamtanalyse 121
I. Ausweitung des Anwendungsbereichs des Notice and Takedown-Verfahrens 121
1. Ausweitung des sachlichen Anwendungsbereichs 122
2. Ausweitung des persönlichen Anwendungsbereichs 124
II. Regelung der Weiterleitungspflicht des Netzdienstanbieters 126
III. Regelung der Haftung für falsche Benachrichtigungen 127
IV. Exkurs: Die Benachrichtigungsregel im Gefüge des einstweiligen Rechtsschutzes 128
1. Interessenungleichgewicht zwischen Rechtsinhabern und Schädigern 129
2. § 9 OVG IP E-Commerce i.V.m. §§ 100f. ZPG 131
3. Änderungsvorschläge 133
4. Analyse 134
F. Fazit 135
3. Teil: Aktive Prüf- und Sicherungspflichten 138
5. Kapitel: Die Wissensregeln des DelHaftG, ZGB, ECG und der SRVI-VO 138
A. Gesetzgebungshistorische Hintergründe zu § 36 Abs. 3 DelHaftG 139
B. Neuregelung in § 1197 ZGB und § 45 ECG 140
C. Die Pflicht nach § 38 Abs. 1 ECG 141
D. Bestimmung des Wissens und Wissenmüssens durch die Gerichte 143
I. Begriffliche Klärung durch das OVG 143
1. Begriffliche Klärung in der Kommentierung des OVG 143
2. § 6 OVG Informationsnetze I 144
3. § 8f. OVG Informationsnetze II und § 9 OVG Urheberrecht 146
4. § 11 OVG IP E-Commerce 147
II. Fallbeispiele 148
1. Urteil des Gerichts für geistiges Eigentum Beijing 148
a) Entscheidung des erstinstanzlichen Gerichts 148
b) Entscheidung des zweitinstanzlichen Gerichts 149
c) Fazit 150
2. Rechtsstreit CBCGDF ./. Alibaba et al. 150
a) Sachverhalt und Klägervortrag 151
b) Beklagtenvortrag 151
c) Entscheidung des Mittleren Volksgerichts Hangzhou 152
d) Entscheidung des Oberen Volksgerichts Zhejiang 153
e) Analyse 154
E. § 1197 ZGB und § 45 ECG als Ausdruck des US-amerikanischen Red Flag-Tests 155
I. Chance zur Abkehr von dem US-amerikanischen Red Flag-Test? 155
II. Einschränkungen des Grundsatzes der Verschuldenshaftung 156
III. Analyse 157
F. Fazit 158
6. Kapitel: Die Pflichten von E-Commerce-Plattform-Betreibern gemäß § 38 Abs. 2 ECG 160
A. Die Prüfpflicht i.S.v. § 38 Abs. 2 Var. 1 ECG 161
I. Prüfungsumfang 162
II. Analyse 164
B. Die Pflicht zur Gewährleistung der Sicherheit nach § 38 Abs. 2 Var. 2 ECG 165
I. Tatsächliche Hintergründe für die Schaffung des § 38 Abs. 2 Var. 2 ECG 165
II. § 38 Abs. 2 Var. 2 ECG als allgemeine Verkehrspflicht für den E-Commerce 166
C. Auslegung der in § 38 Abs. 2 ECG geregelten Pflichten im Einzelnen 168
I. § 38 Abs. 2 ECG als Zusammenfassung anderer gesetzlicher Pflichten 168
II. Kritik 169
III. Das Verhältnis von § 38 Abs. 2 ECG zu § 1198 ZGB und § 18 Abs. 2 VSG 170
1. Anwendbarkeit von § 38 Abs. 2 ECG neben § 1198 ZGB 172
a) Argumente für die Anwendbarkeit von § 38 Abs. 2 ECG neben § 1198 ZGB 172
b) Exklusivitätsverhältnis zwischen § 38 Abs. 2 ECG und § 1198 ZGB 173
2. Analyse 174
D. Entsprechende Haftung nach § 38 Abs. 2 ECG als Rechtsfolge 175
I. Gesetzgebungshistorische Hintergründe 175
II. Die entsprechende Haftung 177
1. Verständnis der entsprechenden Haftung 177
a) Die entsprechende Haftung als gesamtschuldnerische Haftung 177
b) Die entsprechende Haftung als anteilige Haftung 178
c) Die entsprechende Haftung als entsprechende Ergänzungshaftung 179
2. Ausgleichsanspruch des Plattformbetreibers 180
3. Analyse 181
E. Abgrenzung von § 38 Abs. 1 und Abs. 2 ECG 182
I. Anwendungsbeispiel 182
1. Sachverhalt und mögliche Lösungen 183
2. Abgrenzung anhand zeitlicher Kriterien 184
3. Abgrenzung anhand der Offensichtlichkeit der Rechtsverletzung 184
4. Entscheidung des Fallbeispiels 185
II. Analyse 185
F. Fazit 187
4. Teil: Schlussbetrachtung 189
7. Kapitel: Resümee, Thesen und Handlungsempfehlungen 189
A. Resümee 189
B. Thesen 191
C. Handlungsempfehlungen 192
Anhang 196
Gesetzesverzeichnis 196
Normenverzeichnis 201
Literaturverzeichnis 231
Stichwortverzeichnis 244