Der Gewerkschaftsbegriff des MitbestG im Lichte der kollektiven Koalitionsfreiheit
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Der Gewerkschaftsbegriff des MitbestG im Lichte der kollektiven Koalitionsfreiheit
Abhandlungen zum deutschen und internationalen Arbeits- und Sozialrecht, Vol. 14
(2023)
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Caroline Frank studierte Rechtswissenschaften an der Universität Bayreuth und an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Im Anschluss an die Erste Staatliche Pflichtfachprüfung im Frühjahr 2018 war sie zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der internationalen Wirtschaftskanzlei Jones Day in Düsseldorf tätig. Im Anschluss arbeitete sie von September 2018 bis Dezember 2022 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Arbeits-, Sozial- und Wirtschaftsrecht der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Dort wurde sie im Jahr 2023 durch die Rechtswissenschaftliche Fakultät promoviert. Im Rahmen ihres Rechtsreferendariats am Landgericht Münster absolvierte Caroline Frank Stationen u.a. im Fachbereich Employment&Pensions der Kanzlei Noerr PartGmbB am Standort in Düsseldorf und am Bundesarbeitsgericht.Abstract
Der Gewerkschaftsbegriff hat sich historisch funktionsgebunden entwickelt und entzieht sich mithin einer einheitlichen Betrachtung. Die Unternehmensmitbestimmung ist gleichrangiger Gewährleistungsgehalt der kollektiven Koalitionsfreiheit. Aus ihm ergeben sich sodann die Vorgaben für die Ausgestaltung des einfachen Rechts. Für das MitbestG bedeutet dies, dass an dessen Gewerkschaftsbegriff nur diejenigen Anforderungen gestellt werden dürfen, die eine verfassungsgemäße Unternehmensmitbestimmung sicherstellen.Nach dieser Maßgabe ergibt sich im Wege verfassungskonformer Auslegung das folgende mitbestimmungsgesetzliche Begriffsverständnis: Gewerkschaften im Sinne des MitbestG müssen weder tarifwillig sein noch das geltende Tarif-, Arbeitskampf- und Schlichtungsrecht anerkennen. Das Erfordernis einer organisatorischen Leistungsfähigkeit ist funktional mitbestimmungsrechtlich zu betrachten. Auch einer sozialen Mächtigkeit nach Maßgabe der tarifrechtlichen Anforderungen bedarf es nicht.»The Concept of Unions under the Co-Determination Act of 1976 as Determined by the Constitutional Right of Freedom of Association«: Against the background of the realization that corporate co-determination is enshrined in Article 9 (3) of the German Constitution as a fundamental right of equal rank to collective bargaining autonomy, this dissertation elaborates the constitutional requirements for the simple legal formulation of corporate co-determination through the Co-Determination Act of 1976 (MitbestG). These then form the basis for a constitutional interpretation of the concept of unions under the MitbestG.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsübersicht | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 13 | ||
Einleitung und Gang der Untersuchung | 23 | ||
1. Kapitel: Der einheitliche Gewerkschaftsbegriff als Status quo | 26 | ||
A. Der Gewerkschaftsbegriff des § 2 Abs. 1 TVG | 26 | ||
I. Das Verhältnis von Koalitions- und Gewerkschaftseigenschaft | 26 | ||
1. Art. 9 Abs. 3 GG als Ausgangspunkt | 26 | ||
2. Das TVG als Konkretisierung der Tarifautonomie | 27 | ||
II. Koalitionseigenschaft nach Art. 9 Abs. 3 GG | 30 | ||
1. Vereinigung im Sinne des Art. 9 Abs. 1 GG | 31 | ||
2. Gegnerfreiheit und Gegnerunabhängigkeit | 32 | ||
3. Unabhängigkeit von Staat, Kirche und Parteien | 35 | ||
III. Voraussetzungen der Tariffähigkeit | 36 | ||
1. Demokratische Organisation | 37 | ||
a) Die demokratische Organisation zur Legitimation tariflicher Normsetzung | 37 | ||
b) Die Voraussetzungen an die demokratische Organisation | 38 | ||
2. Tarifwilligkeit | 39 | ||
3. Anerkennung des staatlichen Tarif-, Schlichtungs- und Arbeitskampfrechtes (Rechtstreue) | 41 | ||
4. (Organisatorische) Leistungsfähigkeit und Durchsetzungskraft | 43 | ||
5. Soziale Mächtigkeit im Sinne einer sozialen Durchsetzungskraft | 45 | ||
a) BAG v. 9.7.1968 – 1 ABR 2/67 | 48 | ||
b) BAG v. 23.4.1971 – 1 ABR 26/70 | 49 | ||
c) BAG v. 15.3.1977 – 1 ABR 16/75 | 50 | ||
d) BAG v. 14.3.1978 – 1 ABR 2/76 | 51 | ||
e) BAG v. 16.11.1982 – 1 ABR 22/78 | 53 | ||
f) BAG v. 26.6.2018 – 1 ABR 37/16 | 53 | ||
g) Zwischenergebnis: Der Funktionalitätsbezug der sozialen Mächtigkeit | 56 | ||
aa) Die richterrechtlichen Anforderungen | 56 | ||
bb) Kritische Betrachtungen aus verfassungsrechtlicher Perspektive | 59 | ||
B. Historische Begriffsentwicklung | 61 | ||
I. Die Etymologie des Gewerkschaftsbegriffes als Selbstbezeichnung | 61 | ||
II. Die Externalisierung des Gewerkschaftsverständnisses | 62 | ||
C. Die Gewerkschaft als unbestimmter Rechtsbegriff | 63 | ||
I. Der Inhalt des Gewerkschaftsbegriffes in seinem bestimmten Kern | 63 | ||
1. Eine methodische Grundlegung und historische Kontextualisierung | 64 | ||
a) Der unbestimmte Rechtsbegriff zwischen Auslegung und Rechtsfortbildung | 64 | ||
b) Die Begriffshistorie als Ausgangspunkt | 67 | ||
2. Die Entwicklung bis zum TVG | 68 | ||
a) Die Entstehungsgeschichte der TVVO | 68 | ||
b) Die normative Konkretisierung durch die TVVO sowie die verfassungsrechtliche Verankerung in der WRV | 69 | ||
aa) Die tariffähigen Verbände im Sinne des § 1 TVVO | 69 | ||
(1) Die Verknüpfung von Verband und Tariffähigkeit | 69 | ||
(2) Die Mindestvoraussetzungen der Tariffähigkeit | 70 | ||
bb) Die „beiderseitigen Organisationen“ des Art. 165 Abs. 1 S. 2 WRV | 72 | ||
cc) Das historische „Zentralkriterium“ der Gegnerunabhängigkeit | 73 | ||
(1) Die Berufsvereine nach der Vorstellung Sinzheimers | 75 | ||
(2) Zwischenergebnis: Die Merkmale der „Vereinigungen“ und „Organisationen“ | 76 | ||
3. Das TVG | 77 | ||
a) Die intendierte Offenheit des Begriffes | 77 | ||
b) Die begrifflichen Konsequenzen | 79 | ||
4. Die Bedeutung des Staatsvertrages über die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion vom 18. Mai 1990 | 79 | ||
a) Inhalt | 80 | ||
b) Aussagekraft und Bindungswirkung des Vertragswerkes | 83 | ||
II. Zusammenfassung und Bedeutung für den Fortgang der Arbeit | 84 | ||
D. Der einheitliche Gewerkschaftsbegriff | 85 | ||
I. Darstellung und Kritik des Meinungsbildes | 87 | ||
1. Rechtsprechung | 87 | ||
a) Die historische Argumentationslinie | 88 | ||
b) Die funktionale Argumentationslinie | 90 | ||
2. Das Meinungsbild in der Literatur | 91 | ||
II. Die Fehlobjektive der Widerspruchslosigkeit – Keine „Einheit der Rechtsordnung“ | 94 | ||
1. Kein Einheitspostulat von Verfassungsrang | 94 | ||
2. Kein einheitliches Gewerkschaftsverständnis | 97 | ||
III. Kritische Würdigung | 99 | ||
1. Fehlende Berücksichtigung der begriffshistorischen Offenheit | 100 | ||
2. Unvollständigkeit der funktionalen Betrachtung | 100 | ||
3. Die Konsequenz: Entkoppelung von Tariffähigkeit und Gewerkschaftsbegriff | 101 | ||
E. Zwischenergebnis und Bedeutung für die nachfolgende Untersuchung | 103 | ||
I. Zwischenergebnis: Der Gewerkschaftsbegriff als unbestimmter Rechtsbegriff – kein verfassungsrechtliches Einheitlichkeitserfordernis | 103 | ||
II. Bedeutung für die nachfolgende Untersuchung | 104 | ||
2. Kapitel: Der Grundgedanke der Mitbestimmung | 106 | ||
A. Die historische Entwicklung vom Teilhabegedanken zur Mitbestimmung | 106 | ||
I. Von den Anfängen der Koalitionsbewegung | 107 | ||
1. Vom feudalen Zunftwesen zur Gewerbefreiheit | 107 | ||
2. Die Industrialisierung als Ursprung des Mitbestimmungsgedankens | 107 | ||
3. Die Koalitionsverbote als Reaktion auf die Mitbestimmungsidee | 111 | ||
II. Das Ende der Koalitionsverbote und die Blütezeit der Koalitionsbewegung | 112 | ||
1. Die Koalitionsgründungen und die Gewerbeordnung von 1869 | 112 | ||
2. Erste vorkonstitutionelle tarifliche und betriebliche Regelungen | 115 | ||
a) Der Abschluss von Tarifverträgen | 115 | ||
b) Erste Regelungen der Betriebsordnung | 116 | ||
III. Die Sozialistengesetze | 118 | ||
IV. Die gesetzliche Anerkennung der Koalitionen | 120 | ||
1. Das Stinnes-Legien-Abkommen als Ursprung | 120 | ||
2. Die TVVO | 121 | ||
3. Die verfassungsrechtliche Anerkennung durch die WRV | 122 | ||
V. Die Umsetzung des Rätesystems durch das BRG | 125 | ||
1. Die Einführung des dualistischen Systems der Mitbestimmung | 125 | ||
2. Die betriebliche und unternehmensbezogene Mitbestimmung | 125 | ||
VI. Zwischenergebnis: Die volatile Machtposition der Koalitionen | 128 | ||
VII. Vom Nationalsozialismus bis heute | 129 | ||
1. Die Mitbestimmung im Widerspruch zum „Führerprinzip“ | 129 | ||
2. Die Mitbestimmung in Ost- und Westdeutschland | 130 | ||
3. Die deutsche Wiedervereinigung | 132 | ||
VIII. Zwischenergebnis: Die historische Parallelentwicklung der Mitbestimmungsinstrumentarien | 133 | ||
B. Mitbestimmung als Kollektivkonzept zur Herstellung von Parität | 135 | ||
I. Grundsätzliche Erkenntnisse zur Parität | 135 | ||
II. Der Grundsatz der Parität im Kontext der Mitbestimmungsmechanismen | 136 | ||
C. Mitbestimmung und Parität als Verfassungsideen | 137 | ||
I. Parität im Gefüge der Arbeits- und Wirtschaftsverfassung | 138 | ||
1. Keine garantierte Wirtschaftsverfassung | 138 | ||
2. Ausgestaltung des Gesetzgebers im Rahmen der Verfassung | 140 | ||
a) Die Folge der verfassungsrechtlichen Offenheit | 140 | ||
b) Die Verortung der Koalitionsfreiheit | 140 | ||
c) Zwischenergebnis: Parität als Voraussetzung der Wirtschaftsordnung | 142 | ||
II. Parität im Gefüge der sozialen Ordnung | 144 | ||
1. Sozialstaat und soziale Ordnung | 145 | ||
a) Die Sozialordnung | 146 | ||
b) Der soziale Regelungsauftrag | 148 | ||
aa) Die Staatsfundamentalnormen als mittelbarer Maßstab | 149 | ||
bb) Die Aktualisierung des Sozialstaatsprinzips durch die Grundrechte | 150 | ||
(1) Die freiheitliche Konzeption der Verfassung als Ausgangspunkt | 150 | ||
(2) Die Wirkweise des Sozialstaatsprinzips | 152 | ||
cc) Zwischenergebnis: Parität als Auftrag des Sozialstaates | 154 | ||
2. Soziale Ordnung durch Koalitionsfreiheit | 156 | ||
a) Das Verhältnis von Art. 9 Abs. 3 GG und Art. 20 Abs. 1 GG | 157 | ||
aa) Die Koalitionsfreiheit im Lichte verfassungsrechtlicher Ordnung | 158 | ||
bb) Umsetzung des verfassungsrechtlichen Regelungsauftrages | 161 | ||
b) Zwischenergebnis: Parität als Auftrag an die Koalitionsfreiheit | 162 | ||
3. Kapitel: Das Recht der Unternehmensmitbestimmung | 166 | ||
A. Die normativen Anknüpfungspunkte | 166 | ||
I. Art. 9 Abs. 3 GG als verfassungsrechtliche Grundlage der Unternehmensmitbestimmung | 166 | ||
1. Die Maßgeblichkeit einer historischen Kontextualisierung | 167 | ||
2. Die Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen als sachlicher Gewährleistungsgehalt | 168 | ||
a) Art. 159, 165 WRV | 171 | ||
aa) Die Erweiterung des materiellen Gewährleistungsgehaltes durch die WRV | 171 | ||
bb) Die begriffliche und funktionale Teilung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen durch Art. 159 und 165 WRV | 173 | ||
(1) Die Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen des Art. 159 S. 1 WRV | 173 | ||
(2) Die doppelte Bedeutung des Art. 165 WRV | 175 | ||
(a) Art. 165 Abs. 1: Die funktionale Komplementärwirkung der Mitbestimmungsregime | 175 | ||
(b) Art. 165 Abs. 2–6: Das Rätesystem | 177 | ||
b) Art. 9 Abs. 3 GG | 179 | ||
aa) Das Meinungsbild | 180 | ||
bb) Kritik: Fehlende Berücksichtigung der historischen Konzeption | 182 | ||
c) Ergebnis: Die Fusion von Art. 159, 165 WRV in Art. 9 Abs. 3 GG | 185 | ||
3. Konsequenzen für den Koalitionsbegriff | 187 | ||
a) Die Aussagekraft des Art. 159 S. 1 WRV | 188 | ||
aa) Das zentrale Kriterium der Unabhängigkeit | 188 | ||
bb) Keine Arbeitskampfbereitschaft | 189 | ||
b) Die Bedeutung des Art. 165 Abs. 1 S. 2 WRV | 191 | ||
c) Die verfassungsrechtliche Apotheose der demokratischen Organisation | 193 | ||
4. Gesamtergebnis und Bedeutung für die Untersuchung | 196 | ||
a) Die Unternehmensmitbestimmung als Schutzgut der Koalitionsfreiheit | 196 | ||
b) Parität als funktionales Element der Koalitionsfreiheit | 198 | ||
II. Die einfachgesetzliche Konkretisierung der Unternehmensmitbestimmung durch das MitbestG | 201 | ||
1. Grundlagen | 201 | ||
a) Die Systematik der Regelungswerke zur betrieblichen und unternehmensbezogenen Mitbestimmung | 201 | ||
aa) Die Unternehmensmitbestimmung | 201 | ||
bb) Der systematische Zusammenhang mit dem BetrVG | 204 | ||
cc) Zwischenergebnis: Die systematische Aktualisierung der Koalitionsmittel des Art. 9 Abs. 3 GG | 206 | ||
b) Parität als funktionales Element innerhalb der einfachgesetzlichen Mechanismen | 207 | ||
2. Das MitbestG als einfachgesetzliche Konkretisierung | 209 | ||
a) Anwendungsbereich des MitbestG | 209 | ||
b) Der mitbestimmte Aufsichtsrat | 211 | ||
c) Die Gewerkschaftsrechte in der Unternehmensmitbestimmung | 214 | ||
aa) Vorschlagsrecht und Beteiligung im Rahmen der Mandatierung | 214 | ||
(1) Das Vorschlagsrecht gem. § 16 MitbestG | 214 | ||
(2) Das Aufsichtsratsmandat – Rechte und Pflichten der Gewerkschaftsvertreter im Rahmen ihrer Mandatierung | 216 | ||
bb) Die Mitbestimmungsfunktion des Aufsichtsrates im Lichte des Unternehmensinteresses | 217 | ||
(1) Einführung in die Problematik | 217 | ||
(2) Unternehmensinteresse | 221 | ||
(a) Die ersten Definitionsversuche | 221 | ||
(b) Die rechtliche Verankerung des Unternehmensinteresses | 222 | ||
(c) Konsequenz: Die Verankerung des Interessenpluralismus | 223 | ||
(aa) Gesellschafterinteressen | 224 | ||
(bb) Arbeitnehmerinteressen | 224 | ||
(cc) Sonstige Interessen | 225 | ||
(dd) Zwischenergebnis | 226 | ||
(d) Das Unternehmensinteresse in der Entscheidungsfindung | 226 | ||
(3) Zwischenergebnis: Die Systemimmanenz der Arbeitnehmerinteressen in der Unternehmensverfassung | 229 | ||
cc) Die Willensbildung durch Aufsichtsratsbeschluss | 231 | ||
(1) Die Rechtsnatur des Aufsichtsratsbeschlusses | 231 | ||
(2) Der Willensbildungsprozess in der aufsichtsratlichen Praxis | 232 | ||
(3) Ein Vergleich mit dem Tarifvertrag und der Betriebsvereinbarung | 234 | ||
B. Die Rolle der Gewerkschaften in der Unternehmensmitbestimmung | 236 | ||
I. Der Schutz der Koalitionen innerhalb der Koalitionsfreiheit | 237 | ||
1. Historische Kontextualisierung | 237 | ||
2. Art. 159, 165 WRV | 238 | ||
a) Die individualfreiheitliche Grundkonzeption der Koalitionsfreiheit | 238 | ||
b) Die Zweckbezogenheit des kollektiven Schutzes als Ausdruck des Zusammenspiels von Art. 159 und Art. 165 WRV | 241 | ||
3. Art. 9 Abs. 3 GG | 243 | ||
a) Meinungsstand | 244 | ||
b) Stellungnahme | 246 | ||
aa) Der Wortlaut des Art. 9 Abs. 3 GG | 246 | ||
bb) Die abweichende Konzeption des Art. 9 Abs. 3 GG | 248 | ||
cc) Die Bedeutung des Art. 19 Abs. 3 GG | 249 | ||
(1) Der kollektive Grundrechtsschutz in der WRV | 249 | ||
(2) Der kollektive Grundrechtsschutz durch das Grundgesetz | 250 | ||
4. Zwischenergebnis: Wesentlichkeitsbezug des Kollektivschutzes | 252 | ||
II. Die Arbeitnehmerrepräsentation als verfassungsrechtliche Ordnungsfunktion | 253 | ||
1. Keine Ordnungsaufgabe und keine Gemeinwohlbindung der Koalitionen | 255 | ||
a) Ordnungswirkung statt Ordnungsaufgabe | 255 | ||
aa) Die Ordnungswirkung des Tarifvertrages | 255 | ||
bb) Die betriebliche Ordnung | 259 | ||
cc) Die faktische Ordnungswirkung des Aufsichtsratsbeschlusses | 262 | ||
b) Keine Gemeinwohlverpflichtung | 263 | ||
aa) Keine Gemeinwohlbindung in der Tarifautonomie | 265 | ||
bb) Keine Gemeinwohlbindung in der Unternehmensmitbestimmung | 266 | ||
cc) Zwischenergebnis: Kein Gemeinwohl im Rahmen legitimierter Interessenvertretung | 267 | ||
2. Zwischenergebnis: Ordnungswirkung durch Allgemeinrepräsentation und deren Legitimationserfordernis | 269 | ||
3. Eigene Konzeption: Die negative Koalitionsmittelwahlfreiheit | 272 | ||
4. Kapitel: Der mitbestimmungsgesetzliche Gewerkschaftsbegriff | 275 | ||
A. Die Begriffsfindung im Wege der klassischen Auslegung | 275 | ||
I. Die Auslegung des Gewerkschaftsbegriffes im MitbestG | 275 | ||
1. Wortlaut | 276 | ||
a) Der Erkenntniswert | 277 | ||
b) Das Auslegungsergebnis: Die Unergiebigkeit des Wortlauts | 278 | ||
2. Systematik | 279 | ||
a) Der Erkenntniswert | 280 | ||
aa) Das MitbestG zwischen Arbeits- und Gesellschaftsrecht | 281 | ||
bb) Das MitbestG als eigenes System | 282 | ||
(1) Die Verweise auf § 18 Abs. 1 AktG und § 5 Abs. 3 BetrVG | 282 | ||
(2) Die Möglichkeit der Wahlanfechtung | 284 | ||
(3) Das Doppelstimmrecht gem. § 29 MitbestG | 286 | ||
(4) Kein Quorum für Gewerkschaftsvertreter gem. § 16 MitbestG | 287 | ||
(5) Das Vertretensein der Gewerkschaftsvertreter nach § 7 Abs. 5 MitbestG | 288 | ||
(6) Die Beschlussfassung und die Gleichheit der Mandatsträger | 290 | ||
b) Das Auslegungsergebnis: Kein systematisches Erfordernis der Tariffähigkeit | 290 | ||
3. Die Historie | 291 | ||
a) Die Entstehungsgeschichte | 292 | ||
aa) Die Diskussion um die Erweiterung der Unternehmensmitbestimmung | 292 | ||
bb) Erste gesetzgeberische Ansätze | 294 | ||
cc) Der Weg zum Gesetzgebungsverfahren | 296 | ||
b) Das Gesetzgebungsverfahren | 300 | ||
aa) Der Entwurf als Kompromiss | 300 | ||
bb) Die Kritik der Sozialpartner | 301 | ||
cc) Verhandlungen und Beschluss des Gesetzes | 302 | ||
c) Der Erkenntniswert | 304 | ||
aa) Der Bericht der Mitbestimmungskommission vom 4. Februar 1970 | 305 | ||
(1) Eine Kontextualisierung des Mitbestimmungsberichtes | 306 | ||
(2) Der Inhalt des Berichtes | 307 | ||
(a) Die Rolle der Gewerkschaften im mitbestimmten Aufsichtsrat | 307 | ||
(b) Das Nominationsrecht nach den Empfehlungen der Kommission | 312 | ||
bb) Die Stellungnahme der Bundesregierung zum Mitbestimmungsbericht vom 4. Dezember 1970 | 317 | ||
cc) Der erste Regierungsentwurf vom 20. Februar 1974 unter Berücksichtigung der Koalitionsvereinbarung vom 22. Januar 1974 | 318 | ||
dd) Die 404. Sitzung des Deutschen Bundesrates vom 5. April 1974 | 318 | ||
ee) Der Gesetzentwurf zum MitbestG vom 29. April 1974 | 320 | ||
(1) Zur Rolle der Gewerkschaften | 320 | ||
(2) Zum Merkmal des Vertretenseins | 321 | ||
(3) Die Behandlung anderer unbestimmter Rechtsbegriffe | 322 | ||
ff) Die erste Lesung des Regierungsentwurfes vom 20. Juni 1974 | 323 | ||
gg) Die Protokolle des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung | 325 | ||
(1) Zum Begriff des „leitenden Angestellten“ | 327 | ||
(2) Zum Wahlverfahren | 329 | ||
hh) Der Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung vom 10. März 1976 | 331 | ||
ii) Die zweite und dritte Lesung des Entwurfes vom 18. März 1976 | 332 | ||
d) Das Auslegungsergebnis: Teleologische Erschütterung des Anscheins der Einheitlichkeit | 335 | ||
II. Das Ergebnis der klassischen Auslegung | 337 | ||
III. Keine Korrektur durch ein Rangverhältnis der Auslegungsmittel | 338 | ||
B. Die verfassungskonforme Auslegung | 340 | ||
I. Die Grundlagen der verfassungskonformen Auslegung | 341 | ||
1. Ausgangspunkt und Voraussetzungen der verfassungskonformen Auslegung | 341 | ||
2. Der Gang der Auslegung im vorliegenden Fall | 344 | ||
II. Die verfassungskonforme Auslegung | 344 | ||
1. Tarifwilligkeit | 346 | ||
a) Die verfassungsrechtlichen Vorgaben | 347 | ||
b) Zwischenergebnis: Die satzungsmäßige Verpflichtung zum Tarifabschluss als Verstoß gegen die negative Koalitionsmittelwahlfreiheit | 348 | ||
2. Anerkennung des staatlichen Tarif-, Arbeitskampf- und Schlichtungsrechtes | 350 | ||
a) Die verfassungsrechtlichen Vorgaben | 350 | ||
aa) Anerkennung des Tarifvertragsrechtes | 352 | ||
bb) Anerkennung des Arbeitskampfrechtes und des Schlichtungsrechtes | 354 | ||
(1) Die verfassungsrechtliche Gleichrangigkeit von Arbeitskampf und Unternehmensmitbestimmung | 354 | ||
(2) Die Vereinbarkeit der beiden Instrumentarien | 355 | ||
(a) Vereinbarungsversuche in Lehre und Praxis | 355 | ||
(b) Verfassungsrechtliche Bewertung | 357 | ||
b) Zwischenergebnis: Tarifvertragsspezifische Rechtstreue nicht erforderlich | 358 | ||
3. Organisatorische Leistungsfähigkeit und Durchsetzungskraft | 359 | ||
a) Die verfassungsrechtlichen Vorgaben | 359 | ||
b) Zwischenergebnis: Die mitbestimmungsspezifischen Anforderungen an die organisatorische Leistungsfähigkeit | 360 | ||
4. Soziale Mächtigkeit | 361 | ||
a) Die verfassungsrechtlichen Vorgaben | 362 | ||
aa) Das Paritätserfordernis innerhalb der Mitbestimmungsverfahren | 362 | ||
(1) Das Doppelstimmrecht als Paritätshindernis? | 363 | ||
(2) Zwischenergebnis: Parität innerhalb unterschiedlicher Mitbestimmungsmechanismen | 363 | ||
bb) Die Rolle der Gewerkschaftsvertreter als Mandatsträger | 365 | ||
(1) Fachkenntnisse und Sachverstand | 365 | ||
(2) Die Ausschussarbeit | 366 | ||
(3) Die fehlende Rückanbindung an die Gewerkschaften | 367 | ||
b) Zwischenergebnis: Kein Erfordernis sozialer Macht zur Paritätssicherung | 368 | ||
III. Das Ergebnis der verfassungskonformen Auslegung | 369 | ||
C. Zusätzliche Voraussetzungen zum Zwecke der Funktionssicherung de lege ferenda? | 370 | ||
I. Anerkennung des Mitbestimmungsrechtes | 371 | ||
II. Beschlusswilligkeit | 373 | ||
III. Branchenspezifische Fachkenntnisse | 375 | ||
1. Das Erfordernis branchenspezifischer Fachkenntnisse | 375 | ||
2. Die Differenzierung zwischen Gewerkschaft und Gewerkschaftsvertreter | 377 | ||
D. Der Gewerkschaftsbegriff nach dem MitbestG | 378 | ||
Die Ergebnisse der Untersuchung in Thesen | 379 | ||
Literaturverzeichnis | 386 | ||
Stichwortverzeichnis | 440 |