Verbandsklagen im Individualinteresse
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Verbandsklagen im Individualinteresse
Die Verschiebung der Parteirollen und ihre Eingliederung in die Zivilprozessordnung im Rahmen der Musterfeststellungsklage und der Richtlinie über Verbandsklagen
Schriften zum Prozessrecht, Vol. 294
(2023)
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About The Author
Philipp Simon studierte von 2015 bis 2020 Rechtswissenschaften an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg. Nach vorheriger Tätigkeit als studentische Hilfskraft arbeitete er nach dem Studium promotionsbegleitend als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am dortigen Lehrstuhl für Deutsches und Europäisches Privatrecht sowie Internationales Privatrecht von Frau Prof. Dr. Kieninger. Nachfolgend arbeitete er außerdem als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in einer Großkanzlei in Frankfurt am Main im Bereich Dispute Resolution. Seit März 2022 absolviert er sein Rechtsreferendariat im Bezirk des OLG Frankfurt am Main.Abstract
Der deutsche Zivilprozess ist als ein Verfahren zwischen zwei Parteien zur Durchsetzung ihrer Einzelinteressen konzipiert. Demgegenüber führen die Musterfeststellungsklage und die Abhilfeklage zu einer Zunahme des kollektiven Rechtsschutzes. Beide Verfahrensarten sind in den weiterhin am Individualinteresse orientierten Zivilprozess zu integrieren, wodurch ein Potential für Friktionen mit dem tradierten Zivilprozess entsteht. Hier setzt die Arbeit an und analysiert die Integration dieser, vom materiellen Rechtsinhaber wegführenden, Klagearten in eine auf ein Zwei-Personen-Verhältnis angelegte Verfahrensordnung. Zu diesem Zweck wird die Rechtsnatur dieser prozessualen Instrumente herausgearbeitet und darauf aufbauend verschiedene Bereiche des Erkenntnisverfahrens unter dem Gesichtspunkt der Parteirollenverschiebung untersucht. Ferner werden die konsensuale und die streitige Verfahrensbeendigung sowie die hierbei auftretenden Auswirkungen einer Klage durch einen Rechtsfremden untersucht.»The Shift of the Party Role and its Incorporation into the Code of Civil Procedure in the Context of the Model Declaratory Action and the Directive on Representative Actions«: The German civil process is intended as a procedure between two parties to enforce their individual rights. In contrast, the model declaratory action and the redress action under the directive on representative actions lead to an increase in the bundled enforcement of rights by a third party unrelated to the individual rights. The study analyses the potential for friction arising from the integration of these types of action into a procedural system designed for a two-person relationship.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 18 | ||
Einleitung | 23 | ||
I. Anlass und Gegenstand der Untersuchung | 23 | ||
II. Gang der Untersuchung | 28 | ||
Kapitel 1: Einführung in die Thematik des kollektiven Rechtsschutzes und Überblick über die zu untersuchenden Rechtsinstrumente | 32 | ||
A. Bedürfnis nach legislativem Handeln zur Verbesserung der Rechtsdurchsetzung | 32 | ||
I. Differenzierung nach Schadensphänomenen | 32 | ||
1. Streu-/Bagatellschäden | 33 | ||
2. Massenschäden | 36 | ||
II. Bisherige Möglichkeiten der kollektiven Rechtsverfolgung | 38 | ||
1. Zum Begriff des kollektiven Rechtsschutzes in Abgrenzung zum tradierten Individualrechtsschutz | 38 | ||
2. Überblick über die Rechtsinstrumente vor Einführung der Musterfeststellungsklage | 40 | ||
a) Verbandsklagen | 41 | ||
aa) Unterlassungsklagen durch Verbraucherschutzverbände | 41 | ||
bb) Einziehungsklagen | 43 | ||
cc) Gewinnabschöpfungsklagen | 44 | ||
b) Musterklagen | 46 | ||
c) Weitere Möglichkeiten der Verfahrensbündelung im Rahmen der ZPO | 47 | ||
d) Zwischenergebnis | 50 | ||
III. Bewertung der Rechtslage unter Berücksichtigung des Zweckes des Zivilprozesses | 50 | ||
B. Einführung in die Musterfeststellungsklage | 55 | ||
I. Gesetzeshistorie | 55 | ||
II. Überblick über die gesetzliche Regelung der Musterfeststellungsklage | 56 | ||
1. Verfahrenseinleitung | 57 | ||
2. Verfahrensablauf und Beendigung | 59 | ||
3. Individualverfahren nach Beendigung des Musterfeststellungsverfahrens | 62 | ||
C. Einführung in die EU-Richtlinie | 62 | ||
I. Bisherige Entwicklungen des kollektiven Rechtsschutzes auf Ebene der EU | 63 | ||
II. Inhaltliche Ausgestaltung der Richtlinie | 67 | ||
1. Anwendungsbereich | 67 | ||
2. Klageziele | 69 | ||
3. Weitere Bestimmungen der Richtlinie | 70 | ||
D. Zwischenergebnis: Erste Einordnung des kollektiven Rechtsschutzes in die ZPO | 72 | ||
Kapitel 2: Prozessführungsbefugnis und Rechtsnatur der Verbandsklagen | 74 | ||
A. Gesetzgeberische Motivation für die Übertragung der Klagebefugnis auf qualifizierte Einrichtungen | 74 | ||
B. Anforderungen an die klageberechtigte qualifizierte Einrichtung | 77 | ||
I. Anforderungen im Rahmen der Musterfeststellungsklage | 77 | ||
1. Anlehnung an das UKlaG als Ausgangspunkt | 77 | ||
2. Strukturelle Anforderungen | 79 | ||
3. Anforderungen an die Verbandstätigkeit | 80 | ||
4. Anforderungen an die Finanzierung | 82 | ||
5. Gerichtliche Überprüfung des Anforderungsprofils an qualifizierte Einrichtungen | 83 | ||
II. Voraussetzungen für qualifizierte Einrichtungen im Sinne des Art. 4 der EU-Richtlinie | 86 | ||
1. Qualifizierte Einrichtungen bei grenzüberschreitenden Verbandsklagen | 87 | ||
a) Anforderungen an Struktur und Verbandstätigkeit | 87 | ||
b) Finanzielle Ausstattung | 88 | ||
c) Unabhängigkeit der Einrichtung | 88 | ||
d) Nachweise zu den Anforderungen | 88 | ||
2. Qualifizierte Einrichtungen bei innerstaatlichen Verbandsklagen | 89 | ||
3. Überprüfung der Verbände und Offenlegungspflichten | 89 | ||
4. Zusätzliche Anforderungen im Falle einer Finanzierung der Abhilfeklage | 91 | ||
III. Zusammenfassende Stellungnahme | 92 | ||
1. Bewertung der getroffenen Regelungen | 92 | ||
2. Anmerkungen zur Umsetzung der Richtlinienvorgaben in nationales Recht | 98 | ||
C. Die Rechtsnatur der Prozessführungsbefugnis bei der Musterfeststellungsklage | 99 | ||
I. Prozessführungsbefugnis | 100 | ||
II. Anmeldeverfahren und prozessführungsbefugnisbezogene Voraussetzungen bei der Musterfeststellungsklage | 103 | ||
1. Die Anmeldung der Verbraucher als Verbindung zwischen den Rechtsinhabern und dem Musterfeststellungsverfahren | 104 | ||
a) Ablauf des Anmeldeverfahrens | 104 | ||
b) Bedeutung der Anmeldung für die Teilhabe der Verbraucher am Musterfeststellungsverfahren | 106 | ||
aa) Anforderungen an eine wirksame Anmeldung | 106 | ||
(1) Voraussetzungen für eine wirksame Eintragung in das Klageregister | 106 | ||
(2) Inhaltliche Anforderungen an eine wirksame Anmeldung | 107 | ||
(a) Tätigung vollständiger und zutreffender Angaben | 107 | ||
(b) Abhängigkeit der angemeldeten Ansprüche und Rechtsverhältnisse von den Feststellungszielen | 110 | ||
bb) Rechtswirkungen der wirksamen Anmeldung | 113 | ||
cc) Zwischenergebnis | 116 | ||
2. Gerichtliche Überprüfung der Wirksamkeit der Anmeldung | 117 | ||
a) Teilweise Ablehnung einer gerichtlichen Überprüfung | 117 | ||
b) Gerichtliche Überprüfungsmöglichkeiten im Rahmen des § 606 Abs. 3 Nr. 3 ZPO | 118 | ||
c) Zwischenergebnis | 122 | ||
3. Schlussfolgerungen für die Ausgestaltung der Prozessführungsbefugnis bei der Musterfeststellungsklage | 122 | ||
a) Erlangung der Prozessführungsbefugnis durch die Eigenschaft einer qualifizierten Einrichtung | 122 | ||
b) Ermächtigung zur Prozessführung durch die Anmeldung | 125 | ||
aa) Verbindung des Verfahrens mit den materiellen Rechten durch die wirksame Anmeldung | 125 | ||
bb) Keine Musterfeststellungsklage ohne Anmelder | 129 | ||
cc) § 606 Abs. 3 Nr. 3 ZPO als Ausprägung der Prozessführungsbefugnis | 131 | ||
4. Zwischenergebnis | 132 | ||
III. Bisheriger Meinungsstand zur Verbandsklage | 132 | ||
1. Prozessstandschaft der Verbände | 133 | ||
a) Verbandsklagen als gewillkürte Prozessstandschaft | 133 | ||
b) Gesetzliche Prozessstandschaft | 135 | ||
c) Prozessstandschaft für den Staat | 136 | ||
d) Prozessführungsbefugnis über fremde Kollektivrechte | 137 | ||
2. Sonderformen der Prozessführungsbefugnis | 138 | ||
a) Selbstständige Prozessführungsbefugnis | 138 | ||
b) Privatrechtliche Kontrollkompetenz | 139 | ||
3. Verbände als Inhaber eines materiellen Anspruchs | 141 | ||
a) Materieller Anspruch der Verbände | 141 | ||
aa) Gesetzgeberische Entscheidung | 142 | ||
bb) Dogmatische Verwerfungen der gesetzgeberischen Entscheidung | 143 | ||
b) Doppelnatur der Verbandsklage | 145 | ||
c) Übertragbarkeit auf die Musterfeststellungsklage | 146 | ||
aa) Stimmen aus der Literatur | 146 | ||
bb) Stellungnahme | 147 | ||
(1) Betrachtung der gesetzgeberischen Ausgestaltung | 147 | ||
(2) Berücksichtigung der Zwecksetzung der Musterfeststellungsklage | 149 | ||
(3) Schwierigkeiten des Anspruchsbegriffs im Hinblick auf die Musterfeststellungsklage | 151 | ||
(4) Zwischenergebnis | 154 | ||
4. Gesamtergebnis zur Übertragbarkeit auf die Musterfeststellungsklage | 155 | ||
IV. Ansichten zur Rechtsnatur der Musterfeststellungsklage | 156 | ||
1. Modell einer repräsentativen Klage | 156 | ||
2. Besondere Art der Prozessvertretung | 158 | ||
3. Gesetzlich verliehene Prozessführungskompetenz | 159 | ||
4. Einordnung der Musterfeststellungsklage als Prozessstandschaft im Kollektivinteresse | 160 | ||
a) Darstellung der Ansicht | 160 | ||
b) Stellungnahme | 160 | ||
aa) Unzulänglichkeiten der Bestimmung des Kollektivinteresses | 161 | ||
bb) Legislative Anhaltspunkte für die Annahme eines Kollektivinteresses | 161 | ||
cc) Begrenzte subjektive Wirkungen der Musterfeststellungsklage | 164 | ||
dd) Stellungnahme | 165 | ||
V. Eigener Lösungsansatz zur Einordnung der Rechtsnatur der Musterfeststellungsklage | 165 | ||
1. Skizzierung des Grundgedankens | 165 | ||
2. Prozessstandschaft trotz fehlender Geltendmachung von Individualansprüchen und -rechtsverhältnissen | 166 | ||
a) Problematik | 167 | ||
b) Auflösung der Problematik unter Betrachtung der Klageart | 167 | ||
c) Art der Prozessstandschaft | 170 | ||
d) Abgrenzung zur Feststellungsklage über Drittrechtsverhältnisse | 173 | ||
3. Einordnung als gesetzliche oder gewillkürte Prozessstandschaft | 174 | ||
4. Dogmatische Grundlage der funktionalen Prozessstandschaft | 176 | ||
5. Erfordernis eines eigenen rechtlichen Interesses der qualifizierten Einrichtung | 180 | ||
a) Eigenes rechtliches Interesse des Prozessstandschafters | 181 | ||
aa) Begründung eines eigenen rechtlichen Interesses | 181 | ||
bb) Erfüllung im Rahmen der Musterfeststellungsklage | 182 | ||
(1) Keine Notwendigkeit eines besonderen eigenen Interesses | 182 | ||
(2) Anderweitige Verwirklichung des Missbrauchs- und Beklagtenschutzes | 184 | ||
b) Zwischenergebnis | 184 | ||
6. Ergebnis zur Rechtsnatur der Musterfeststellungsklage | 185 | ||
D. Anforderungen der Richtlinie an die Prozessführungsbefugnis | 185 | ||
I. Vorgaben der Richtlinie zur verfahrensrechtlichen Stellung der qualifizierten Einrichtung und der Verbraucher bei Abhilfeklagen | 186 | ||
II. Ausgestaltung der Abhilfeentscheidung als Opt-out-Verfahren | 188 | ||
1. Vorteile für die Effizienz des kollektiven Rechtsschutzes | 189 | ||
2. Spannungsverhältnis zum Individualrechtsschutz | 189 | ||
a) Praktische Grenzen | 189 | ||
b) Rechtliche Grenzen | 190 | ||
aa) Verletzung des Dispositionsgrundsatzes | 190 | ||
bb) Verletzung des rechtlichen Gehörs | 193 | ||
cc) Verletzung des Justizgewährleistungsanspruchs | 196 | ||
3. Exkurs: Zur Verfassungsmäßigkeit der Musterfeststellungsklage | 197 | ||
4. Zwischenergebnis | 201 | ||
III. Entwicklung eines Vorschlags zur Rechtsnatur der Abhilfeklagen als Opt-in-Verfahren im nationalen Recht | 202 | ||
1. Individualansprüche der Verbraucher als Gegenstand der Abhilfeklagen | 202 | ||
a) Ablehnende Stimmen aus der Literatur | 202 | ||
b) Stellungnahme | 203 | ||
2. Umsetzung im Wege einer Prozessstandschaft | 207 | ||
a) Klage im Kollektiv- oder Individualinteresse | 207 | ||
b) Umsetzungsvorschlag für die Ausgestaltung der Rechtsnatur der Abhilfeklage | 208 | ||
aa) Abhilfeklage als Prozessstandschaft für die zustimmenden Verbraucher | 208 | ||
bb) Registereintragung zur Erreichung des Opt-in-Verfahrens | 210 | ||
cc) Zwischenergebnis | 211 | ||
E. Zusammenfassung der Ergebnisse des zweiten Kapitels im Hinblick auf die Rechtsnatur der Prozessführungsbefugnis | 211 | ||
Kapitel 3: Auswirkungen der Verbandsklage auf die Führung des Zivilprozesses und das Verfahren nach der Zivilprozessordnung | 213 | ||
A. Eingliederung des Musterfeststellungsverfahrens in das Zivilverfahren – Auswirkungen der Parteirollenverschiebung auf den Prozess | 213 | ||
I. Anwendung der Zivilprozessordnung auf das Musterfeststellungsverfahren | 214 | ||
1. Auswirkungen auf die Parteiänderung sowie die Beteiligung und Einbeziehung Dritter | 215 | ||
a) Parteiänderung im Musterfeststellungsverfahren | 215 | ||
aa) Anwendbarkeit der Vorschriften zur gesetzlichen Parteiänderung auf das Musterfeststellungsverfahren | 215 | ||
(1) Anwendung gegenüber den Parteien | 216 | ||
(2) Anwendung gegenüber dem Anmelder | 217 | ||
(3) Zusammenfassung | 219 | ||
bb) Zulässigkeit des gewillkürten Parteiwechsels und nachträglicher Parteierweiterungen im Musterfeststellungsverfahren | 220 | ||
(1) Änderungen auf Klägerseite | 221 | ||
(2) Änderungen auf Beklagtenseite | 221 | ||
(3) Prozessverbindung gemäß § 147 ZPO | 223 | ||
b) Einbeziehung Dritter im Wege von Nebenintervention und Streitverkündung | 223 | ||
c) Zusammenfassung und Bewertung | 225 | ||
2. Klageänderung/-erweiterung und Widerklage im Musterfeststellungsverfahren | 225 | ||
a) Zulässigkeit von Klageänderung und -erweiterung | 226 | ||
aa) Meinungsstand in Literatur und Rechtsprechung | 226 | ||
bb) Stellungnahme zum Meinungsstand | 229 | ||
cc) Schlussfolgerungen zu den Auswirkungen auf den Zivilprozess | 232 | ||
b) Prozessuale Verteidigung des Beklagten im Wege der Widerklage | 232 | ||
aa) Widerklagemöglichkeit im Verhältnis zur qualifizierten Einrichtung | 233 | ||
(1) Betrachtung des Meinungsstandes zur Zulassung einer Widerklage gegen die qualifizierte Einrichtung | 233 | ||
(2) Stellungnahme zur Zulässigkeit | 236 | ||
bb) Zulässigkeit der Drittwiderklage | 238 | ||
cc) Auswirkungen auf die prozessuale Verteidigung des Beklagten im Musterfeststellungsverfahren | 239 | ||
3. Auswirkungen des § 610 Abs. 4 ZPO auf die materielle Prozessleitungspflicht des Gerichts | 240 | ||
a) Stimmen aus der Literatur | 241 | ||
b) Stellungnahme unter Berücksichtigung des § 139 Abs. 1 S. 2 ZPO | 241 | ||
c) Ergebnis zu den Auswirkungen auf die materielle Prozessleitungspflicht | 245 | ||
4. Auswirkungen der Parteirollenverschiebung auf die Substantiierungs- und Darlegungslast | 246 | ||
a) Auswirkungen auf die Darlegungslast der qualifizierten Einrichtung | 247 | ||
aa) Erweiterung des Anwendungsbereichs des Bestreitens mit Nichtwissen | 247 | ||
(1) Problemstellung als Folge der Parteirollenverschiebung | 247 | ||
(2) Lösungsansätze zur Vermeidung der aufgezeigten Problematik | 248 | ||
(3) Zwischenergebnis zu den Auswirkungen der Parteirollenverschiebung auf die Anwendung des § 138 Abs. 4 ZPO | 250 | ||
bb) Auswirkungen der Parteirollenverschiebung auf die sekundäre Darlegungslast | 250 | ||
(1) Problemstellung als Folge der Parteirollenverschiebung | 251 | ||
(2) Zwischenergebnis zu den Auswirkungen der Parteirollenverschiebung | 253 | ||
b) Mögliche weitergehende Konsequenzen im Hinblick auf die Darlegungslast | 253 | ||
5. Beweisaufnahme: Auswirkungen der Musterfeststellungsklage auf die Beweismittel | 255 | ||
a) Zeugenbeweis durch den Anmelder | 255 | ||
aa) Erlangung der Zeugenstellung | 256 | ||
bb) Bestehen eines Zeugnisverweigerungsrechts zugunsten des Anmelders | 257 | ||
cc) Lösungsmöglichkeit: Entsprechende gerichtliche Beweiswürdigung | 260 | ||
dd) Ergebnis zu den Auswirkungen der Parteirollenverschiebung auf den Zeugenbeweis | 261 | ||
b) Auswirkungen auf die Führung des Urkunden- und des Augenscheinsbeweises | 262 | ||
aa) Auswirkungen der Parteirollenverschiebung auf den Urkundenbeweis | 262 | ||
(1) Nachteile des Beklagten bei der Führung des Urkundenbeweises | 262 | ||
(2) Abhilfemöglichkeit des Gerichts | 264 | ||
bb) Auswirkungen der Parteirollenverschiebung beim Augenscheinsbeweis | 267 | ||
(1) Nachteile des Beklagten bei der Führung des Augenscheinsbeweises | 267 | ||
(2) Abhilfemöglichkeit des Gerichts | 268 | ||
cc) Ergebnis zu den Auswirkungen der Musterfeststellungsklage auf den Augenscheins- und Urkundenbeweis | 270 | ||
c) Vermeidung prozessualer Nachteile durch die Anwendung der Grundsätze über die Beweisvereitelung | 272 | ||
d) Perpetuierung auch für das Folgeverfahren | 273 | ||
e) Schwierigkeiten der Beweiserhebung aufseiten der qualifizierten Einrichtung | 274 | ||
6. Beendigung des Musterfeststellungsverfahrens | 275 | ||
a) Verzicht und Anerkenntnis | 276 | ||
b) Klagerücknahme und Erledigungserklärung | 277 | ||
c) Ergebnis zur Verfahrensbeendigung bei der Musterfeststellungsklage | 279 | ||
II. Schlussfolgerungen zu den Auswirkungen der Parteirollenverschiebung | 280 | ||
1. Fehlende Einfügung der prozessualen Materialisierung infolge der Musterfeststellungsklage in die Zivilprozessordnung | 280 | ||
a) Materialisierung des Zivilprozessrechts durch die Musterfeststellungsklage | 280 | ||
b) Rückwirkungen der Parteirollenverschiebung auf das materielle Recht | 285 | ||
c) Folgewirkungen für die Waffengleichheit der Parteien | 286 | ||
2. Fehlende Anpassung an die Parteirollenverschiebung als Grundlage gesteigerter Richtermacht | 290 | ||
a) Auswirkungen auf das Verhältnis von Richtermacht und Verhandlungsgrundsatz | 290 | ||
b) Fortgeltung der Dispositionsmaxime und Steigerung der Richtermacht | 294 | ||
c) Zusammenfassung zu den Auswirkungen auf die Maximen und die Richterstellung | 297 | ||
III. Bewertung der gefundenen Ergebnisse im Hinblick auf die Eingliederung in die Zivilprozessordnung und Ausblick auf die Abhilfeklage | 298 | ||
B. Mögliche Auswirkungen der Einführung von durch qualifizierte Einrichtungen geführten kollektiven Abhilfeklagen auf die Verfahrensgestaltung der Zivilprozessordnung | 299 | ||
I. Mindestvorgaben der Richtlinie für die Abhilfeklagen – Umsetzungsrahmen | 299 | ||
II. Einleitung der Abhilfeklage | 303 | ||
1. Zuständigkeit für Abhilfeklagen | 303 | ||
a) Internationale Zuständigkeit deutscher Gerichte | 304 | ||
b) Örtliche und sachliche Zuständigkeit | 309 | ||
2. Zulassungsverfahren für die Abhilfeklage | 310 | ||
a) Anforderungen an die Klageschrift | 310 | ||
b) Gerichtliche Zulassung der Abhilfeklage | 311 | ||
3. Hinreichende Ähnlichkeit der Ansprüche | 312 | ||
4. Ablauf der Anmeldung durch die Verbraucher und Prüfung der Zulässigkeit | 315 | ||
a) Anmeldebefugnis | 315 | ||
b) Ablauf der Anmeldung | 317 | ||
aa) Zeitpunkt der Anmeldung | 317 | ||
bb) Ausgestaltung der Anmeldung zum Abhilfeverfahren | 321 | ||
c) Prüfung der Zulässigkeit der Abhilfeklage | 325 | ||
III. Ausgestaltung der Klageart | 326 | ||
1. Schaffung einer kasuistischen Klageart oder einer allgemeinen Leistungsklage | 326 | ||
2. Umfassender Anwendungsbereich anstelle einer Beschränkung auf den Richtlinienanhang | 327 | ||
3. Abhilfeklage durch mehrere qualifizierte Einrichtungen bei grenzüberschreitenden Sachverhalten | 328 | ||
IV. Gestaltung des Verfahrensablaufs | 329 | ||
1. Verfahren als weitgehend gerichtliches Verfahren | 329 | ||
2. Strukturierung des Verfahrens | 331 | ||
3. Strukturierung und Kanalisierung des Parteivortrags | 335 | ||
4. Materielle Prozessleitungsbefugnis und Parteistellung | 336 | ||
a) Auswirkungen auf die Verhandlungsmaxime | 337 | ||
b) Auswirkungen auf die Dispositionsmaxime | 340 | ||
5. Besondere Ausgestaltung der Stellung der angemeldeten Verbraucher | 342 | ||
6. Änderungen im Beweisrecht durch die Umsetzung des Artikels 18 RL zum Beweisrecht | 345 | ||
a) Anforderungen des Art. 18 RL an die Offenlegung von Beweismitteln | 345 | ||
b) Ausgestaltung einer systemwahrenden Umsetzung in das nationale Recht | 346 | ||
c) Dogmatische Grundlage der Umsetzung im deutschen Recht | 349 | ||
d) Sanktionen bei Nichtbefolgung einer zulässigen Forderung nach Beweismitteloffenlegung | 351 | ||
e) Zwischenergebnis zur Umsetzung in das nationale Recht | 352 | ||
7. Bestimmung von Schadensersatz und weiterer summenmäßiger Beträge | 353 | ||
8. Ausgestaltung der Abhilfeentscheidung | 355 | ||
V. Zusammenfassende Stellungnahme zur möglichen Integration des Abhilfeverfahrens in die Zivilprozessordnung | 356 | ||
C. Abschließende Anmerkungen zur Eingliederung der Musterfeststellungs- und der Abhilfeklage in die Verfahrensausgestaltung der Zivilprozessordnung | 359 | ||
Kapitel 4: Die konsensuale Verfahrensbeendigung durch Vergleich | 362 | ||
A. Überblick über die Regelung des § 611 ZPO | 362 | ||
I. Verfahren zum Abschluss eines Vergleichs nach § 611 ZPO | 363 | ||
1. Einigung zwischen den Parteien | 363 | ||
2. Angemessenheitsprüfung durch das Gericht | 364 | ||
3. Erreichung des Verbraucherquorums | 366 | ||
4. Abschließender Beschluss des Gerichts | 368 | ||
II. Inhalt und Vollstreckung des Vergleichs | 369 | ||
III. Vergleichskonstellationen außerhalb des § 611 ZPO | 371 | ||
B. Auswirkungen der Parteirollenverschiebung auf die Rechtsnatur des Vergleichs | 372 | ||
I. Prozessuale und materielle Wirkungen des Vergleichs nach § 611 ZPO | 373 | ||
1. Vorliegen von prozessualen Wirkungen | 373 | ||
2. Vorliegen und Entstehen der materiellen Wirkungen | 379 | ||
3. Verhältnis der prozessualen und der materiellen Wirkungen | 382 | ||
4. Zwischenergebnis zur Rechtsnatur des Vergleichs | 386 | ||
II. Gesteigerte Bindungswirkung von Vergleichen im Musterfeststellungsverfahren | 386 | ||
1. Rechtskraft des Beschlusses nach § 611 Abs. 5 S. 2 ZPO | 387 | ||
a) Stellungnahmen der Literatur | 387 | ||
b) Vergleich mit dem Regelungsgehalt bereits bestehender Vergleichsregelungen | 388 | ||
c) Ansichten zur Rechtskraftfähigkeit von Beschlüssen | 390 | ||
d) Übertragbarkeit auf den Beschluss nach § 611 Abs. 5 S. 2 ZPO und Auswirkungen auf die Rechtsnatur des Vergleichs | 393 | ||
2. Einordnung der gesteigerten Bindungswirkung des Vergleichs | 397 | ||
III. Ergebnis zur Rechtsnatur des Vergleichs | 399 | ||
C. Verhältnis von Parteiherrschaft und Richtermacht beim Musterverfahrensvergleich | 399 | ||
I. Einfluss des Gerichts auf den Vergleichsinhalt | 400 | ||
II. Ausweitung gerichtlicher Sachverhaltsermittlungsbefugnisse | 401 | ||
III. Ergebnis zum Verhältnis von Parteiherrschaft und Richtermacht | 403 | ||
D. Umsetzung der Richtlinienvorgaben zum Vergleich | 404 | ||
E. Zusammenfassung | 406 | ||
Kapitel 5. Auswirkungen der Verbandsklagen auf den Streitgegenstand, die Rechtshängigkeit und die Bindung an das Urteil | 408 | ||
A. Betrachtung der Einfügung der Rechtsinstitute im Rahmen der Musterfeststellungsklage | 408 | ||
I. Auswirkungen der Musterfeststellungsklage auf den Streitgegenstand | 408 | ||
1. Streitgegenstandsbegriff der Musterfeststellungsklage | 408 | ||
a) Feststellungsziele der Musterfeststellungsklage | 409 | ||
b) Vorliegen eines Sachentscheidungsinteresses für das Feststellungsziel | 411 | ||
c) Zugrunde liegender Lebenssachverhalt | 412 | ||
2. Auswirkungen der Parteirollenverschiebung auf den Streitgegenstandsbegriff | 414 | ||
II. Auswirkungen der Musterfeststellungsklage auf die Regelungen zur Rechtshängigkeit | 415 | ||
1. Rechtshängigkeitssperre zwischen den Parteien | 415 | ||
2. Erweiterung der Rechtshängigkeitssperre durch § 610 Abs. 1, 2 ZPO | 416 | ||
3. Auswirkungen der Rechtshängigkeitssperre im Verhältnis zu den Anmeldern | 419 | ||
4. Auswirkungen der Parteirollenverschiebung auf die Rechtshängigkeit | 421 | ||
III. Auswirkungen der Musterfeststellungsklage auf die Bindung an das Urteil | 423 | ||
1. Rechtskraft zwischen den Parteien | 424 | ||
2. Bindung der Anmelder an das Musterfeststellungsurteil | 425 | ||
a) Gegenstand, Inhalt und Reichweite der Bindungswirkung | 425 | ||
b) Dogmatische Einordnung der Bindungswirkung | 428 | ||
3. Schlussfolgerungen im Hinblick auf die Parteirollenverschiebung | 430 | ||
IV. Ergebnis zur Einfügung der Musterfeststellungsklage | 431 | ||
B. Umsetzung der Abhilfeklagen im Hinblick auf den Streitgegenstand, die Rechtshängigkeit und die Rechtskraft | 431 | ||
I. Vorgaben der Richtlinie | 432 | ||
II. Eingliederung in das nationale Verfahrensrecht | 434 | ||
1. Auswirkungen auf den Streitgegenstandsbegriff | 434 | ||
2. Ausgestaltung des Rechtshängigkeitseinwandes bei der Abhilfeklage | 438 | ||
3. Rechtskraft bei der Abhilfeklage | 441 | ||
III. Integration der Verbandsabhilfeklage in das System der EuGVVO | 442 | ||
1. Vermeidung doppelter Rechtshängigkeit | 443 | ||
a) Anwendbarkeit des Art. 29 EuGVVO | 443 | ||
b) Praktikabilität der Anwendung auf ein Massenverfahren | 445 | ||
2. Anerkennung und Vollstreckung | 447 | ||
3. Zwischenergebnis | 448 | ||
C. Gesamtergebnis | 449 | ||
Schluss und Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse | 450 | ||
Literaturverzeichnis | 461 | ||
Stichwortverzeichnis | 498 |