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Goebel, S. (2024). Die Entwicklung des Zollbegriffs im europarechtlichen Zollrecht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58669-1
Goebel, Stephanie. Die Entwicklung des Zollbegriffs im europarechtlichen Zollrecht. Duncker & Humblot, 2024. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58669-1
Goebel, S (2024): Die Entwicklung des Zollbegriffs im europarechtlichen Zollrecht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58669-1

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Die Entwicklung des Zollbegriffs im europarechtlichen Zollrecht

Goebel, Stephanie

Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 214

(2024)

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About The Author

Stephanie Goebel studierte Rechtswissenschaft an der Universität Passau, der Université de Toulouse sowie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Sie absolvierte ihr Rechtsreferendariat am Landgericht Potsdam, mit Stationen in Berlin und Brüssel. Während ihrer Promotion im europäischen Zollrecht an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an europarechtlichen Lehrstühlen der FernUniversität in Hagen und der Freien Universität Berlin. Außerdem arbeitete sie in einer Kanzlei im öffentlichen Wirtschaftsrecht. Seit 2018 ist sie als Referentin in einem Bundesministerium tätig.

Abstract

Der Zollbegriff ist ein wesentliches Fundament des europäischen Zollrechts. Bislang fehlt eine einheitliche Definition des Zollbegriffs im Primär- und Sekundärrecht der Europäischen Union, in der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs und in der Literatur. Hier knüpft die vorliegende Arbeit an. Sie befasst sich mit möglichen Begriffsmerkmalen und den Motiven für die Erhebung von Zöllen. Sie hinterfragt dabei auch, ob das formelle und materielle Zollrecht des Unionszollkodex durch den sogenannten Wirtschaftszollgedanken geprägt ist. Die Arbeit zeichnet zugleich den Bedeutungswandel von Zöllen seit deren ersten Erscheinungsformen im Altertum nach und arbeitet eine integrations- und handelspolitische Dimension des Zollbegriffs im europarechtlichen Zollrecht heraus. Abschließend unterbreitet sie einen Definitionsvorschlag, der die vorangegangene Untersuchung reflektiert.»The Development of the Concept of Customs Duties in European customs Legislation«: The concept of customs duties is an essential component of European customs legislation. However, there is as yet no uniform definition of the term »customs duties« in the primary or secondary law of the European Union, in the case law of the European Court of Justice, or in the literature. In this context, this thesis examines possible characteristics of the term and the reasons for imposing customs duties. In the process, it considers whether the substantive and procedural provisions of the Union Customs Code are characterized by the »economic concept of customs duties«.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 15
Einleitung 19
A. Ziel und Gegenstand der Untersuchung 19
B. Vorspann zur Methodik: Bestimmung des „Unionsbegriffs“ Zoll 23
I. „Wort“ und „Begriff“ 23
II. Autonome (Zoll-)Begriffsbildung 25
III. Der Zollbegriff im Verständnis der Unionsakteure 26
IV. Sprachenvielfalt in der Europäischen Union 29
V. Methodische Besonderheit bei der Bestimmung des „Rechtsbegriffs“ Zoll 31
C. Gang der Untersuchung 32
1. Kapitel: Historische und volkswirtschaftliche Grundlagen 34
A. Der Zoll aus historischer Perspektive 34
I. Altertum 35
1. Erste Erscheinungsformen des europäischen Zolls 36
a) Zollvorbilder aus Mesopotamien und Ägypten 36
b) Zollnachweise auf Kreta 37
2. Verbreitung des Zolls im europäischen Raum 37
a) Das klassische Griechenland 37
b) Hellenistische Zeit am Beispiel des ptolemäischen Ägyptens 38
c) Rom 39
3. Zollpolitische Zielsetzung des Altertums 40
II. Mittelalter 40
III. Neuzeit 42
1. Der Zoll während des Merkantilismus 43
2. Der wirtschaftliche Liberalismus in der Zollpolitik 45
3. Die Rückkehr zum Protektionismus 45
4. Der Zoll und die Handelsliberalisierung im 20./21. Jahrhundert 46
IV. Rückschlüsse auf Begriffsmerkmale des Zolls? 51
1. Handelspolitische Bedeutung des Zolls 52
2. „Grenz- bzw. Gebietszoll“ 52
a) Verwendung der Begriffe in der Literatur 53
b) Würdigung 54
B. Der Zoll aus volkswirtschaftlicher Perspektive 55
I. Aufnahme von internationalem Handel 56
1. Theorie der absoluten Kostenvorteile 56
2. Theorien der komparativen Kostenvorteile 57
a) David Ricardo 57
b) Eli Heckscher und Bertil Ohlin 59
II. Zollunionstheorie 61
1. Handelsschaffender Effekt 62
2. Handelsumlenkender Effekt 62
3. Fazit 63
III. Regulierung des Marktzugangs durch Zölle 64
1. Wirkung einer Zollerhebung 64
2. Motive einer Zollerhebung 68
a) Ökonomische Ansätze 68
aa) Wirtschaftszollgedanke 68
bb) Erziehungszollgedanke 69
b) Politische Ansätze zur Rechtfertigung (Exkurs) 70
IV. Rückschlüsse auf Begriffsmerkmale des Zolls? 71
2. Kapitel: Der Zollbegriff am Beispiel der Europäischen Union 72
A. Vorüberlegungen 72
I. Der EU-Zoll als „Wirtschaftszoll“? 72
1. Begriff des „Wirtschaftszollgedankens“ 73
2. Meinungsstand zur methodischen Einordnung 76
3. Exkurs: Wirtschaftliche Betrachtungsweise im deutschen Steuerrecht 78
4. Wirtschaftszollgedanke als wirtschaftliche Betrachtungsweise? 80
a) Ökonomische Ausrichtung des Unionsrechts 81
b) Wirtschaftliche Erwägungen bei der Auslegung von Unionsrecht 82
5. Fazit 84
II. Das Zollverständnis des GATT als „Auslegungshilfe“? 85
1. Bindung der Europäischen Union an das GATT 85
2. Der Zollbegriff des GATT 87
a) Handelsliberalisierung vs. Regulierung des Marktzugangs durch Zölle 88
b) Grundsätzliches zum Zollverständnis 89
aa) Tariffs-only Maxime 89
bb) Zollbindung 89
cc) Zollverhandlungsrunden 91
c) Begriffsmerkmale der „Ordinary customs duties“ 93
aa) Merkmale der Zölle (OCD) 94
bb) Abgrenzung zu „Other duties or charges of any kind“ (ODC) 96
d) Fazit 99
III. Das Unionszollrecht als Abgabenrecht 100
1. Unionsrechtlicher Abgabenbegriff: mögliche Rückschlüsse auf den Zollbegriff? 100
2. Das Verhältnis von Zollrecht und Steuerrecht 102
a) Exkurs: Der Begriff der Steuer 104
aa) Der Steuerbegriff in der deutschen Rechtsordnung 104
bb) Der Steuerbegriff im Recht der Europäischen Union 106
b) Mögliche Rückschlüsse vom Steuerbegriff auf den Zollbegriff 108
aa) Zollrecht als besonderes Steuerrecht – Meinungsstand 108
bb) Gesetzliche Fiktion als Steuer 110
cc) Zölle sind keine Steuern 111
dd) Fazit: Relevanz für den Zollbegriff 111
B. Der Zollbegriff im Recht der Unionsverträge 114
I. Ausschließliche Unionskompetenz für das Zollrecht 115
1. Inhalt und Umfang der EU-Zollkompetenz 115
a) Sachbereich der Zollunion 116
aa) Art. 31 AEUV 117
bb) Art. 33 AEUV 119
cc) Gewährleistung der Grundfreiheit der Warenverkehrsfreiheit 119
(1) Grundfreiheiten als positive Kompetenzen? 120
(2) Grundfreiheiten als negative Kompetenzen? 121
(3) Sachbereichs- oder Zielorientierung 122
(4) Zwischenfazit 123
b) Sachbereich der gemeinsamen Handelspolitik 123
aa) Begriff der „gemeinsamen Handelspolitik“ 124
bb) Autonome Handelspolitik 125
cc) Vertragliche Handelspolitik 128
c) Unionskompetenz für das allgemeine Zollrecht: Beispiel des Unionszollkodex 129
2. Konsequenz für die Mitgliedstaaten 131
3. Fazit 132
II. Der Zollbegriff i.S.v. Art. 28ff. AEUV 133
1. Absolutes Zollverbot 134
2. Bestimmung des Zollbegriffs in Abgrenzung zum Begriff zollgleicher Abgaben 135
a) Entwicklung des Begriffs „zollgleiche Abgabe“ in der EuGH-Rechtsprechung 137
b) Systematisierung der Rechtsprechungslinien 138
aa) Definitionsvorschläge 138
bb) Würdigung der Definitionen 139
3. Konkretisierung der Begriffsmerkmale der zollgleichen Abgabe 140
a) Abgabe bzw. finanzielle Belastung 140
b) Bezeichnung 140
c) Hoheitlich auferlegt 141
d) Einseitig auferlegt 141
e) Grenzkausalität 142
f) Warenbezug 142
g) Höhe und Spürbarkeit der finanziellen Belastung 143
h) Kostensteigerung 144
i) Zweck der finanziellen Belastung 145
j) Diskriminierende oder protektionistische Wirkung 145
k) Zollgleiche Wirkung 145
4. Fazit: Tatbestandmerkmale des Zollbegriffs 146
III. Der Bedeutungswandel der europäischen Zollunion 147
1. Von der Zolltarif- zur Zollrechtsunion 147
2. „Handelspolitischer Zoll“ 149
a) Bekenntnis zur liberalen Außenhandelspolitik 150
b) Autonome Handelspolitik mit Zollbezug 151
c) Vertragliche Handelspolitik mit Zollbezug 154
3. Exkurs: Agrar-Zölle 158
IV. Zolleinnahmen als traditionelle Eigenmittel i.S.v. Art. 311 AEUV 160
V. Zwischenergebnis 162
C. Der Zollbegriff des Unionszollkodex 163
I. Anwendungsbereich 164
1. Sachlicher Anwendungsbereich 164
2. Räumlicher Anwendungsbereich: Zollgebiet der Union 165
3. Fazit 166
II. Materielles Zollrecht des Unionszollkodex 166
1. Verhältnis des Zollschuldrechts zum Zollverfahrens- und Zolltarifrecht 166
2. Entwicklungslinien des Zollschuldrechts im Hinblick auf den Wirtschaftszoll 167
a) Zollschuld-Richtlinie 167
b) Zollschuld-Verordnung 170
c) Zollkodex und Unionszollkodex 171
3. Exkurs: Ausfuhrzollschuld 172
4. Entstehen der Einfuhrzollschuld 173
a) Begriff der „Einfuhr“ 174
b) Bei einem ordnungsgemäßen Verhalten – Art. 77 UZK 175
c) Bei einem nicht ordnungsgemäßen Verhalten – Art. 79 UZK 177
aa) Pflichtwidriges Verbringen in das Zollgebiet der Union 178
bb) Entziehen aus zollamtlicher Überwachung 182
cc) Sonstige Pflichtverletzungen 185
5. Erlass und Erstattung, Art. 116 bis 123 UZK 188
6. Erlöschen der Zollschuld, Art. 124 bis 126 UZK 192
a) Abschließender Katalog der Erlöschenstatbestände 192
b) Gesetzgeberische Konzeption 193
aa) Einziehung und Beschlagnahme einer abgabenpflichtigen Ware 193
bb) Vollständige Zerstörung oder unwiederbringlicher Verlust 196
cc) Keine erheblichen Auswirkungen 197
dd) Verbringen aus dem Zollgebiet 199
c) Keine „rückwirkende“ Anwendung von Art. 124 UZK 201
d) Fazit 202
7. Sanktionen nach Art. 42 UZK 203
a) Regelungsinhalt und -umfang des Art. 42 UZK 203
aa) Allgemeiner europäischer Sanktionsbegriff 204
bb) Spezielle Sanktionsmerkmale des Art. 42 UZK 205
b) Sanktionen und Zollschuldrecht 206
c) Harmonisierungsbestrebungen nationaler Zollsanktionen 206
d) Fazit 207
8. Ergebnis zum Zollgedanken im materiellen Recht des Unionszollkodex 208
III. Verfahrensrecht des Unionszollkodex 209
1. Grundlagen 209
a) Formelles Weltzollrecht 209
b) EU-Zollverfahrensrecht: Systematik und Reform 212
2. Rückschlüsse vom Charakter der Zollverfahren auf den Zollbegriff 213
a) Zollverfahrensbegriff der revidierten Kyoto-Konvention 213
b) Zollverfahrensrecht des Unionszollkodex und der Wirtschaftszollgedanke 214
aa) Überlassung zum zollrechtlich freien Verkehr 214
bb) Besondere Verfahren 215
(1) Versand 216
(2) Lagerung 217
(3) Verwendung 219
(4) Veredelung 220
cc) Ausfuhr 223
3. Ergebnis zum Zollgedanken im Verfahrensrecht des Unionszollkodex 224
D. Fazit zum Wirtschaftszollgedanken 224
3. Kapitel: Fazit zum EU-Zollbegriff 228
A. Charakteristika des Zolls 228
B. Definitionsvorschlag 230
Literaturverzeichnis 236
Sachverzeichnis 248