Gegenseitiges Vertrauen als Rechtsprinzip des Unionsrechts
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Gegenseitiges Vertrauen als Rechtsprinzip des Unionsrechts
Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 215
(2024)
Additional Information
Book Details
Pricing
About The Author
Annchristin Streuber studierte Rechtswissenschaften an der Universität Mannheim und der Kingston University London. Nach dem ersten juristischen Staatsexamen absolvierte sie das Referendariat am OLG Karlsruhe, unter anderem mit Stationen bei einer internationalen Großkanzlei in Berlin und beim Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg. Danach promovierte sie unter der Betreuung von Prof. Dr. Jan Henrik Klement an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Seit 2021 ist sie als Rechtsanwältin im Bereich Öffentliches Wirtschaftsrecht und Vergaberecht tätig.Abstract
Der EuGH hat dem Konzept des gegenseitigen Vertrauens zwischen den Mitgliedstaaten sukzessive normativen Gehalt verliehen und den Grundsatz des gegenseitigen Vertrauens mittlerweile als zentralen Grundsatz des Unionsrechts etabliert. Dennoch sind wesentliche Fragen in Bezug auf den Anwendungsbereich, den Regelungsgehalt, die theoretischen Grundlagen und die Grenzen des Grundsatzes weitgehend ungeklärt. Die Arbeit unternimmt den Versuch einer grundlegenden rechtsdogmatischen Klärung des gegenseitigen Vertrauens als allgemeines Rechtsprinzip des Unionsrechts. Sie zeigt außerdem, dass dem Grundsatz ein horizontaler Solange-Vorbehalt zu entnehmen ist, dessen Grenzen in Anknüpfung an den Wertekatalog des Art. 2 EUV zu bestimmen sind. Zuletzt beleuchtet sie die Herausforderungen, mit denen sich die mitgliedstaatliche Zusammenarbeit im Zeitalter der sog. »Polykrise« der Union konfrontiert sieht und zeigt Ansätze auf, um die vertrauensbasierte Zusammenarbeit auch in Krisenzeiten zu stabilisieren.Ausgezeichnet mit dem Werner-von-Simson-Preis 2023 der Universität Freiburg.»Mutual Trust as a General Principle of EU Law«: The thesis seeks a dogmatic clarification of mutual trust as a general principle of EU law which applies in any area that is subject to EU law. It also sheds light on the challenges that trust-based cooperation is confronted with in light of the so-called »polycrisis« of the Union and points out approaches to stabilize trust-based cooperation even in times of crisis.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsübersicht | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 20 | ||
Einleitung | 29 | ||
§ 1 Gegenstand der Untersuchung | 29 | ||
§ 2 Begriffsbestimmung | 32 | ||
A. Vertrauensbegriffe | 32 | ||
I. Gegenseitiges Vertrauen als außerrechtliches Phänomen | 32 | ||
II. Gegenseitiges Vertrauen als Grundsatz mit normativem Gehalt | 34 | ||
III. Gegenseitiges Vertrauen als hybrides Konzept | 35 | ||
B. Der Arbeit zugrundeliegender Vertrauensbegriff | 36 | ||
§ 3 Gang der Darstellung | 37 | ||
1. Kapitel: Der Grundsatz des gegenseitigen Vertrauens in der Rechtsprechung des EuGH | 40 | ||
§ 1 Referenzgebiete | 40 | ||
A. Binnenmarkt | 40 | ||
I. Frühe Ansätze | 40 | ||
II. Konkretisierung in neuerer Zeit | 43 | ||
1. Amtshilfe bei der Beitreibung von Forderungen in Bezug auf bestimmte Steuern, Abgaben und sonstige Maßnahmen | 43 | ||
2. Europäisches Sozialversicherungsrecht | 44 | ||
B. Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts | 45 | ||
I. Justizielle Zusammenarbeit in Zivilsachen | 46 | ||
1. Zivil- und Handelssachen | 47 | ||
a) Regelungen zur Zuständigkeit | 47 | ||
b) Anerkennung und Vollstreckung mitgliedstaatlicher Entscheidungen | 48 | ||
c) Weitere Auslegungsfragen | 49 | ||
2. Ehesachen und Verfahren betreffend die elterliche Verantwortung | 50 | ||
a) Regelungen zur Zuständigkeit | 50 | ||
b) Anerkennung und Vollstreckung | 51 | ||
c) Weitere Auslegungsfragen | 53 | ||
3. Europäisches Insolvenzrecht | 53 | ||
4. Erbrecht | 54 | ||
II. Justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen | 55 | ||
1. Doppelbestrafungsverbot nach Art. 54 SDÜ | 55 | ||
2. Rahmenbeschluss über den europäischen Haftbefehl | 57 | ||
a) Gründe für eine Ablehnung der Vollstreckung | 58 | ||
b) Anforderungen an die ausstellende und vollstreckende Justizbehörde | 61 | ||
c) Erfordernis einer gesonderten nationalen justiziellen Entscheidung und gerichtlichen Rechtsschutzes im Ursprungsmitgliedstaat | 62 | ||
d) Weitere Auslegungsfragen | 63 | ||
3. Weitere Instrumente | 64 | ||
III. Gemeinsames Europäisches Asylsystem | 66 | ||
1. Dublin-System | 67 | ||
2. Asylverfahrensrichtlinie | 69 | ||
C. Weitere relevante Referenzgebiete | 70 | ||
I. Völkerrechtliche Streitbeilegungsmechanismen und Investor-Staat-Schiedsvereinbarungen | 71 | ||
1. Beitritt zur EMRK (Gutachten 2/13) | 71 | ||
2. Investitionsschutzverträge zwischen EU-Mitgliedstaaten (Intra-EU-BITs) | 73 | ||
II. Anforderungen an die Qualität des Rechtsschutzes in den Mitgliedstaaten | 75 | ||
III. Recht auf Freizügigkeit (Art. 21 AEUV) | 76 | ||
D. Zwischenergebnis | 77 | ||
§ 2 Systematisierung: Anwendungsbereich und rechtliche Wirkungen | 78 | ||
A. Sachlicher Anwendungsbereich | 81 | ||
I. Keine Beschränkung auf bestimmte Sachbereiche | 81 | ||
II. Geltung im Verhältnis zu Mitgliedstaaten und privilegierten Drittstaaten | 81 | ||
III. (Keine strenge) Akzessorietät des Vertrauensgrundsatzes | 82 | ||
B. Regelungsgehalt | 84 | ||
I. Pflicht zur Vermutung (unions-)rechtskonformen Handelns (Legalitätsvermutung) | 85 | ||
1. Reichweite der Vermutung | 86 | ||
a) Wahrung des Unionsrechts | 86 | ||
b) Gleichwertigkeit der mitgliedstaatlichen Rechtspflege und Rechtssysteme | 88 | ||
aa) Gleichwertigkeit nationaler Rechtsordnungen | 89 | ||
bb) Wahrung nationalen Rechts | 90 | ||
c) Wahrung völkerrechtlicher Verpflichtungen | 91 | ||
2. Gegenstand der Vermutung | 92 | ||
3. Folge: Pflicht zum gegenseitigen Kontrollverzicht | 93 | ||
II. Verbot, die horizontale Zusammenarbeit an die Einhaltung weitergehender nationaler Standards zu knüpfen | 94 | ||
C. Weitere normative Wirkungen | 96 | ||
I. Der Grundsatz des gegenseitigen Vertrauens als Grundlage gegenseitiger Anerkennung | 96 | ||
1. Seitenblick: Der Grundsatz der gegenseitigen Anerkennung | 96 | ||
2. Verhältnis von gegenseitiger Anerkennung und gegenseitigem Vertrauen | 97 | ||
a) Diskussionsstand | 98 | ||
b) Eigene Betrachtung | 100 | ||
II. Auslegungssteuerung | 102 | ||
1. Der Grundsatz des gegenseitigen Vertrauens als Auslegungsgrundsatz | 102 | ||
2. Wiederkehrende Auslegungsmaximen | 104 | ||
a) Ablehnung der gegenseitigen Anerkennung nur unter engen Voraussetzungen | 104 | ||
b) Vermutung für eine bestimmte Verantwortungsteilung | 105 | ||
c) Subsidiarität des Rechtsschutzes im Anerkennungsstaat | 106 | ||
d) Mindestanforderungen an die entscheidende Stelle im Ursprungsmitgliedstaat | 107 | ||
aa) Begriff des „Gerichts“ | 108 | ||
bb) Begriff der „Justizbehörde“ | 108 | ||
cc) Aber: Kein aus dem Vertrauensgrundsatz folgendes allgemeines Unabhängigkeitserfordernis | 109 | ||
III. Der Grundsatz des gegenseitigen Vertrauens als Grundlage ungeschriebener (Kooperations-)Pflichten | 111 | ||
1. Informations- und Berücksichtigungspflichten | 111 | ||
2. Pflicht zu vertrauenswürdigem Verhalten | 113 | ||
a) Prüf- und Begründungspflichten | 113 | ||
b) Vermeidung von Ablehnungsfällen | 114 | ||
IV. Privilegierung der Beziehungen der Mitgliedstaaten gegenüber Drittstaaten | 115 | ||
D. Verpflichtete | 116 | ||
I. Mitgliedstaaten | 116 | ||
1. Sämtliche mitgliedstaatlichen Hoheitsträger | 116 | ||
a) Exekutive und Judikative | 117 | ||
b) Nationaler Gesetzgeber | 117 | ||
2. Bezug zum Unionsrecht | 118 | ||
II. Europäische Union | 119 | ||
1. Bindung beim Abschluss völkerrechtlicher Abkommen | 119 | ||
2. Bindung des unionalen Gesetzgebers | 120 | ||
§ 3 Rechtspolitische Dimension: Der Vertrauensgrundsatz als Integrationsprinzip | 122 | ||
A. Ziel: Schaffung eines europäischen Raums ohne Binnengrenzen | 122 | ||
B. Ermöglichung fortbestehender Pluralität der mitgliedstaatlichen Rechtsordnungen (Einheit in Vielfalt) | 123 | ||
C. (Vermeintlicher) Erhalt staatlicher Souveränität | 126 | ||
D. Föderale Dimension des Vertrauensgrundsatzes | 128 | ||
2. Kapitel: Der Grundsatz des gegenseitigen Vertrauens als Rechtsprinzip des Unionsrechts | 131 | ||
§ 1 Hinführung und Fragestellung | 131 | ||
§ 2 Normative Verankerung des Vertrauensgrundsatzes | 133 | ||
A. Ausgangspunkt | 133 | ||
B. Ansätze | 135 | ||
I. Ableitung aus Sekundärrechtsakten | 136 | ||
II. Ableitung aus den Art. 67, 81 f. AEUV | 137 | ||
III. Art. 4 Abs. 2 EUV als Grundlage des Vertrauensgrundsatzes | 138 | ||
IV. Herleitung aus Art. 2 EUV | 140 | ||
V. Ableitung aus Art. 2 i. V. m. Art. 3 EUV | 143 | ||
VI. Gegenseitiges Vertrauen als funktionales Konstruktionsprinzip des Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts | 144 | ||
VII. Verankerung im Loyalitätsgrundsatz (Art. 4 Abs. 3 EUV) | 145 | ||
VIII. Ableitung aus dem Prinzip der Solidarität | 147 | ||
IX. Zwischenfazit | 149 | ||
C. Der Grundsatz des gegenseitigen Vertrauens als Ausfluss loyaler Zusammenarbeit auf Basis gemeinsamer europäischer Werte (Art. 4 Abs. 3 i. V. m. Art. 2 EUV) | 149 | ||
I. Ausgangspunkt: Der Grundsatz der loyalen Zusammenarbeit | 149 | ||
II. Art. 2 EUV als Geschäftsgrundlage des Vertrauensgrundsatzes | 152 | ||
III. Der Grundsatz des gegenseitigen Vertrauens als Unterprinzip des Grundsatzes der loyalen Zusammenarbeit | 155 | ||
§ 3 Rechtsnatur des Vertrauensgrundsatzes | 157 | ||
A. Diskussionsstand | 157 | ||
B. Einordnung des Vertrauensgrundsatzes | 159 | ||
I. Vorbemerkung | 159 | ||
II. Grundlegung: Europäische Prinzipienordnung | 160 | ||
1. Begriff | 160 | ||
a) Funktion von Prinzipien in der Unionsrechtsordnung | 160 | ||
aa) Auslegungsfunktion | 161 | ||
bb) Lückenfüllungsfunktion | 161 | ||
cc) (Rechtmäßigkeits-)Maßstab für den Gesetzgeber | 162 | ||
b) Abgrenzungen | 163 | ||
2. Kategorisierung der Prinzipien | 165 | ||
III. Qualifikation des Vertrauensgrundsatzes als verbundmoderierendes Prinzip | 167 | ||
§ 4 Fazit und Folgen der Einordnung für Zweifelsfragen | 169 | ||
A. Bindung des Sekundärrechtsgebers | 169 | ||
B. Erforderlicher Bezug zum Unionsrecht | 171 | ||
3. Kapitel: Grenzen der Legalitätsvermutung | 174 | ||
§ 1 Hinführung und Fragestellung | 174 | ||
§ 2 Grundrechtliche Grenzen der Legalitätsvermutung | 176 | ||
A. Problemstellung | 176 | ||
B. Entwicklung in der Rechtsprechung des EuGH | 178 | ||
I. Zunächst: Restriktive Haltung des EuGH | 179 | ||
1. Referenzgebiet: Ehesachen und Verfahren betreffend die elterliche Verantwortung (Brüssel IIa-VO) | 179 | ||
2. Referenzgebiet: Rahmenbeschluss über den europäischen Haftbefehl | 180 | ||
II. Herausbildung von grundrechtlichen Ausnahmen in den einzelnen Referenzgebieten | 183 | ||
1. Gemeinsames Europäisches Asylsystem | 183 | ||
a) Auftakt: Die Entscheidung N. S. u. a. | 183 | ||
b) Nachfolgend: Bestätigung und Konkretisierung der Grundsätze der N. S.-Entscheidung | 186 | ||
aa) Betonung des Erfordernisses systemischer Defizite | 186 | ||
bb) Erstreckung der Prüfung auf den Zeitraum nach der Zuerkennung internationalen Schutzes | 187 | ||
cc) Übertragung auf die Asylverfahrens-RL | 188 | ||
c) Kein (klarer) Verzicht auf das Erfordernis systemischer Defizite | 189 | ||
d) Keine Ausnahme von der Legalitätsvermutung bei systematischer Verweigerung des Flüchtlingsstatus | 192 | ||
e) Zwischenergebnis | 193 | ||
2. Justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen | 194 | ||
a) Ausnahmen von der Vermutung der gegenseitigen Grundrechtswahrung wegen unmenschlicher und erniedrigender Haftbedingungen im Ausstellungsstaat | 195 | ||
aa) Übertragung der N. S.-Rechtsprechung: Aranyosi und Căldăraru | 195 | ||
bb) Bestätigung und Konkretisierung der Aranyosi-Rechtsprechung | 197 | ||
b) Rechtsstaatsspezifische Grenzen der Legalitätsvermutung | 198 | ||
aa) Leitentscheidung: LM | 198 | ||
bb) Nachfolgend: Festhalten am Erfordernis der Einzelfallprüfung | 201 | ||
cc) Übertragung auf Fälle einer (drohenden) Verletzung des Rechts auf Zugang zu einem zuvor durch Gesetz errichteten Gericht | 204 | ||
dd) Explizites Festhalten am Erfordernis systemischer Mängel | 205 | ||
c) Zwischenergebnis | 207 | ||
3. Justizielle Zusammenarbeit in Zivilsachen | 207 | ||
4. Binnenmarkt | 209 | ||
a) Grundfreiheiten | 209 | ||
b) Amtshilfe bei der Beitreibung von Forderungen in Bezug auf bestimmte Steuern, Abgaben und sonstige Maßnahmen | 210 | ||
III. Zwischenfazit | 212 | ||
C. Entwicklung allgemeiner Grundsätze | 215 | ||
I. Ausgangspunkt | 216 | ||
II. Grundrechtliche Mindeststandards der horizontalen Kooperation | 219 | ||
1. Anknüpfung an die Unionsgrundrechte | 219 | ||
2. Anknüpfung an die Garantien der EMRK | 222 | ||
3. Anknüpfung an die Werte des Art. 2 EUV | 223 | ||
a) Bestimmung des grundrechtlichen Mindeststandards anhand von Art. 2 EUV | 223 | ||
aa) Menschenrechtliche Garantien des Art. 2 EUV als Geschäftsgrundlage des horizontalen Solange-Vorbehalts | 223 | ||
bb) Justiziabilität der europäischen Werte | 225 | ||
cc) Keine Umgehung der Kompetenzordnung der Verträge | 227 | ||
b) Konkretisierung der grundrechtlichen Grenzen nach Art. 2 EUV | 229 | ||
aa) Vorbemerkung: Beschränkung auf Essentialia | 229 | ||
bb) Achtung der Menschenwürde | 230 | ||
cc) Wahrung der Menschenrechte | 231 | ||
dd) Rechtsstaatlichkeit | 233 | ||
ee) Freiheit und Gleichheit | 235 | ||
4. Zwischenergebnis | 236 | ||
III. Schwelle für die Suspendierung des Solange-Vorbehalts | 236 | ||
1. Erfordernis systemischer Mängel | 237 | ||
2. Begriff der systemischen Mängel | 239 | ||
3. Erfordernis der Rechtswegerschöpfung im primär verantwortlichen Mitgliedstaat | 242 | ||
IV. Folgen bei Widerlegung der horizontalen Solange-Vermutung | 243 | ||
1. Ausgangspunkt | 243 | ||
2. Eckpunkte zur Grundrechtsprüfung im Einzelfall | 244 | ||
a) Betroffenheit der Grundrechte in ihrer abwehrrechtlichen Funktion | 244 | ||
b) Schutzbereich | 246 | ||
c) Eingriff | 247 | ||
d) Rechtfertigung | 248 | ||
V. Sonderfall: Beschlüsse nach Art. 7 EUV | 249 | ||
VI. Ergebnis | 252 | ||
§ 3 Weitere Ausnahmetatbestände | 252 | ||
A. Entwicklung in der Rechtsprechung des EuGH | 252 | ||
I. Europäisches Sozialversicherungsrecht | 253 | ||
II. Bevorstehender Austritt eines Mitgliedstaats | 255 | ||
III. Zwischenfazit | 256 | ||
B. Entwicklung allgemeiner Grundsätze | 257 | ||
4. Kapitel: Effektuierung des Vertrauensgrundsatzes in der Krise | 259 | ||
§ 1 Hinführung und Fragestellung | 259 | ||
§ 2 Der Vertrauensgrundsatz in der Krise | 260 | ||
A. Die Polykrise der Union | 260 | ||
I. Begriff | 260 | ||
II. Für die Anwendung des Vertrauensgrundsatzes relevante Problemfelder | 260 | ||
1. Migrationskrise | 261 | ||
2. Rechtsstaatlichkeitskrise | 262 | ||
3. Prekäre menschenrechtliche Zustände | 266 | ||
4. Brexit | 267 | ||
B. Auswirkungen auf die Anwendung des Vertrauensgrundsatzes | 267 | ||
I. Praktische Auswirkungen in ausgewählten Referenzgebieten | 268 | ||
1. Gemeinsames Europäisches Asylsystem | 268 | ||
2. Rahmenbeschluss über den Europäischen Haftbefehl | 270 | ||
a) Ablehnung der Vollstreckung wegen systemischer menschen- und rechtsstaatlicher Defizite | 270 | ||
b) Defizite bei der Umsetzung des Rahmenbeschlusses | 271 | ||
c) Notvorbehalte nationaler Verfassungs- und Höchstgerichte | 272 | ||
II. Systematisierung der Beobachtungen | 274 | ||
1. Umsetzungs- und Vollzugsdefizite | 274 | ||
2. Fragmentierung des europäischen Rechtsraums | 275 | ||
III. Ergebnis | 276 | ||
§ 3 Effektuierung vertrauensbasierter Zusammenarbeit | 276 | ||
A. Absicherung der Grundlagen des gegenseitigen Vertrauens (Verfassungsaufsicht) | 277 | ||
I. Ausgangspunkt | 277 | ||
II. Das Verfahren nach Art. 7 EUV | 278 | ||
1. Grundzüge | 278 | ||
2. Bewertung der Wirksamkeit | 280 | ||
3. Ergänzung durch den EU-Rahmen zur Stärkung der Rechtsstaatlichkeit | 282 | ||
4. Ergänzung durch eine sog. Kopenhagen-Kommission? | 285 | ||
III. Das Vertragsverletzungsverfahren (Art. 258 ff. AEUV) | 286 | ||
1. Einsatz des Vertragsverletzungsverfahrens zur Sicherung der gemeinsamen Werte | 286 | ||
a) Grundzüge | 286 | ||
b) Vertragsverletzungsverfahren wegen Verletzung von Art. 2 EUV? | 288 | ||
c) Durchsetzung klagestattgebender Entscheidungen | 291 | ||
2. Einstweilige Anordnungen (Art. 279 AEUV) | 292 | ||
3. Bewertung der Wirksamkeit | 294 | ||
IV. Exkurs: Das Vorabentscheidungsverfahren (Art. 267 AEUV) | 295 | ||
1. Das Vorabentscheidungsverfahren als Mittel zur Sicherung der gemeinsamen Werte | 295 | ||
2. Bewertung der Wirksamkeit | 299 | ||
V. Der Konditionalitätsmechanismus (VO [EU] 2020/2092) | 300 | ||
1. Grundzüge des Mechanismus | 301 | ||
2. Bestätigung des Mechanismus durch den EuGH | 302 | ||
3. Bewertung der Wirksamkeit | 304 | ||
VI. Monitoring-Instrumente | 306 | ||
1. EU-Justizbarometer | 306 | ||
2. Rechtsstaatsmechanismus | 306 | ||
3. Bewertung der Wirksamkeit | 308 | ||
VII. Ausschluss von Mitgliedstaaten | 309 | ||
VIII. Fazit | 312 | ||
B. Maßnahmen der positiven Integration | 313 | ||
I. Stärkere Harmonisierung nationaler Rechtsordnungen | 313 | ||
1. Grundzüge | 313 | ||
2. Widerspruch zum integrationspolitischen Konzept des gegenseitigen Vertrauens? | 316 | ||
3. Bewertung und Fazit | 318 | ||
II. Außerrechtliche Maßnahmen | 319 | ||
C. Ausgestaltung der sekundärrechtlichen Anerkennungsinstrumente | 321 | ||
I. Ausgangspunkt | 321 | ||
II. Legislative Stellschrauben | 321 | ||
1. Kodifizierung von Ausnahmetatbeständen | 321 | ||
2. Aufklärungs- und Abhilfeverfahren | 322 | ||
3. Aussetzungsverfahren | 323 | ||
III. Fazit | 325 | ||
D. Abschlussbetrachtung | 326 | ||
Zusammenfassung in Thesen | 327 | ||
Literaturverzeichnis | 332 | ||
Sachwortverzeichnis | 362 |