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Die Verletzung der Unterhaltspflicht gemäß § 170 I StGB

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Höhne, L. (2024). Die Verletzung der Unterhaltspflicht gemäß § 170 I StGB. Legitimationsprobleme der Strafbarkeit im Kontext von Zivilrechtsakzessorietät, Vorfragenkompetenz und problematischen Rechtsfolgen – zugleich ein Beitrag zur Verwertbarkeit von Steuerdaten. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59060-5
Höhne, Lara. Die Verletzung der Unterhaltspflicht gemäß § 170 I StGB: Legitimationsprobleme der Strafbarkeit im Kontext von Zivilrechtsakzessorietät, Vorfragenkompetenz und problematischen Rechtsfolgen – zugleich ein Beitrag zur Verwertbarkeit von Steuerdaten. Duncker & Humblot, 2024. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59060-5
Höhne, L (2024): Die Verletzung der Unterhaltspflicht gemäß § 170 I StGB: Legitimationsprobleme der Strafbarkeit im Kontext von Zivilrechtsakzessorietät, Vorfragenkompetenz und problematischen Rechtsfolgen – zugleich ein Beitrag zur Verwertbarkeit von Steuerdaten, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59060-5

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Die Verletzung der Unterhaltspflicht gemäß § 170 I StGB

Legitimationsprobleme der Strafbarkeit im Kontext von Zivilrechtsakzessorietät, Vorfragenkompetenz und problematischen Rechtsfolgen – zugleich ein Beitrag zur Verwertbarkeit von Steuerdaten

Höhne, Lara

Schriften zum Strafrecht, Vol. 418

(2024)

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Book Details

About The Author

Lara Höhne hat in Heidelberg und Marburg studiert. In dieser Zeit war sie als studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Strafrecht und Strafprozessrecht sowie am Internationalen Forschungs- und Dokumentationszentrum für Kriegsverbrecherprozesse in Marburg beschäftigt. Während ihrer Promotionszeit war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Strafrecht und Strafprozessrecht. In November 2021 hat sie ihr Rechtsreferendariat am Landgericht Marburg aufgenommen.

Abstract

Die Arbeit behandelt grundlegende Fragen der strafbaren Verletzung der Unterhaltspflicht. Sie umfasst das durch § 170 I StGB zu schützende Rechtsgut ebenso wie eine mögliche Bindungswirkung zivilgerichtlicher Entscheidungen sowie die Rechtsfolgen dieser Straftat. Als zur Legitimation des § 170 I StGB hinreichend gewichtiges Rechtsgut wird allein der notwendige Lebensbedarf des Unterhaltsberechtigten erkannt. Anders als Statusentscheidungen entfalten familiengerichtliche Entscheidungen zum Ob und zur Höhe einer Unterhaltspflicht im Strafverfahren keine Bindungswirkung. Ermittlungsbehörden und Strafgerichte müssen die Unterhaltspflicht daher eigenständig feststellen. Um dem nachkommen zu können, benötigen sie über die dargestellten bisherigen Ermittlungsinstrumente, wozu bereits de lege lata der Zugriff auf Sozialdaten gehört, hinaus de lege ferenda Zugriff auf Steuerdaten möglicher Unterhaltspflichtverletzer. Dessen verfassungsrechtliche Legitimierbarkeit wird ausführlich dargelegt.»The Violation of Maintenance Obligation According to Section 170 I StGB. Legitimacy Problems of Criminal Liability in the Context of Accessoriness of Civil Law, Competence of Preliminary Questionings and Problematic Legal Consequences - also a Contribution to the Usability of Tax Data«: The study deals with the legal interest that is protected by section 170 I of the Criminal Code and the thereby related legitimacy of a penalty. Furthermore the binding effect of civil court decisions as well as concrete consequences of criminal liability are adressed. In addition, the existing investigative instruments for determining the maintenance debtor's ability to pay are discussed and a possible use of tax data in proceedings according to section 170 I StGB is proposed de lege ferenda.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Danksagung 5
Inhaltsverzeichnis 7
A. Einführung in die Problematik 11
B. Hauptteil 14
I. Zu schützendes Rechtsgut und Legitimation einer strafbewehrten Verhaltensnorm 14
1. Rechtsgüterschutz als Funktion und Legitimation des Strafrechts 14
2. Legitimation der Unterhaltspflicht 18
3. Legitimation der von § 170 I StGB vorausgesetzten strafbewehrten Verhaltensnorm 20
a) Rechtsgut der strafbewehrten Verhaltensnorm 21
aa) Schutz der öffentlichen Sozialhilfe oder privater Dritter 21
bb) Schutz des gesetzlich Unterhaltsberechtigten 26
(1) Schutz des (notwendigen) Lebensbedarfs des gesetzlich Unterhaltsberechtigten als Rechtsgut des § 170 I Fall 1 StGB 27
(a) Schutz des notwendigen Lebensbedarfs 27
(b) Pönalisierung bloßer zivilrechtlicher Unterhaltspflichtverletzungen 31
(c) Verhältnismäßigkeit (insb. Angemessenheit) 36
(d) Zwischenergebnis 37
(2) Schutz des notwendigen Lebensbedarfs des gesetzlich Unterhaltsberechtigten als Rechtsgut des § 170 I Fall 2 StGB 38
cc) Zwischenergebnis 41
b) Vergleich der von § 170 I StGB erfassten und nicht erfassten Verpflichtungen 42
aa) Einbeziehung der Unterhaltspflicht nach dem Lebenspartnerschaftsgesetz 44
bb) Andere auf familiärer Grundlage beruhende Verpflichtungen, insbesondere die Pflichten nach den §§ 1360 S. 2 und 1606 III 2 BGB 46
4. Ergebnis 50
5. Verhältnis der Verwirklichungsformen zueinander 50
6. Einordnung des Deliktstypus 53
a) Konkretes Gefährdungsdelikt 54
b) Abstrakt-konkretes Gefährdungsdelikt/Eignungsdelikt 55
c) Potentielles Gefährdungsdelikt 57
7. Auswirkungen der Deliktsstruktur 58
8. Exkurs: § 170 II StGB 59
II. Bindungswirkung von Zivilurteilen 61
1. Begriffsbestimmungen 63
a) Bindungswirkung 63
b) Tatbestandswirkung 63
2. § 262 I StPO „Entscheidung zivilrechtlicher Vorfragen“ 64
3. Bindungswirkung von Statusurteilen und Unterhaltsentscheidungen 67
a) Bindungswirkung von Statusurteilen 67
b) Bindungswirkung von Unterhaltsentscheidungen 74
aa) Selbstständige Prüfung des Strafrichters 74
bb) Bindung des Strafrichters an rechtskräftige Zivilurteile 77
c) Zwischenergebnis 81
III. Ermittlungsansätze für Staatsanwaltschaft, Ermittlungsbeamte und Strafrichter 82
1. Zivilurteile und unterhaltsrechtliche Leitlinien 82
2. Ermittlungstechnische Maßnahmen 84
a) Vernehmung der betroffenen Zeugen 84
b) BaFin-Anfragen 85
c) Konto-Abfragen/Bankanfragen 85
d) Durchsuchungen nach §§ 102, 103 StPO 85
e) Arbeitgeberanfragen 86
f) Gewerberegisteranfrage 86
g) Kreis-Jobcenter/Anfrage an Arbeitsagenturen 87
h) Anfrage an das Jugendamt 87
i) Weitere Ermittlungsmaßnahmen 87
3. Steuerdaten 88
a) Zweck und verfassungsrechtliche Verankerung des Steuergeheimnisses 89
b) Durchbrechungsmöglichkeiten de lege lata im Rahmen eines Verfahrens nach § 170 I StGB 90
aa) § 30 IV Nr. 1 lit a, lit. b AO 91
bb) § 30 IV Nr. 2 lit. a, b, c AO 91
cc) § 30 IV Nr. 3 AO 92
dd) § 30 IV Nr. 4 AO 92
ee) § 30 IV Nr. 5 AO 93
ff) Zwischenergebnis 95
c) Offenbarungs- und Verwendungsmöglichkeiten der Steuerdaten de lege ferenda in einem Verfahren nach § 170 I StGB 95
aa) Herabsetzung des Steuergeheimnisses zugunsten der Steuerpublizität de lege ferenda 95
bb) Einführung eines neuen Ausnahmetatbestands de lege ferenda 96
(1) Vereinbarkeit mit dem Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung 97
(a) Legitimer Zweck 99
(b) Geeignetheit und Erforderlichkeit 99
(c) Angemessenheit 99
(aa) Recht des Unterhaltsverpflichteten 100
(bb) Effektive Strafverfolgung und Recht des Unterhaltsberechtigten 102
(cc) Abwägungsergebnis 103
(2) Vereinbarkeit mit dem nemo tenetur-Grundsatz 104
(a) Grundlagen: Der Grundsatz nemo tenetur und die steuerlichen Mitwirkungspflichten 105
(aa) Der Grundsatz nemo tenetur se ipsum accusare 105
(bb) Konflikt mit den steuerlichen Mitwirkungspflichten 112
(b) Der Grundsatz nemo tenetur und Ermittlungen in Verfahren nach § 170 I StGB 114
(aa) Eingriff in das Recht auf Selbstbelastungsfreiheit 115
(bb) Rechtfertigung des Eingriffs 116
(α) Bestehende Durchbrechungsmöglichkeiten des Steuergeheimnisses 117
(β) Nicht vom Verwendungsverbot erfasste Angaben 125
(γ) Vergleich mit anderen Vorschriften zur Auskunftserteilung 128
(δ) Legitimierbarkeit eines Eingriffs in den Grundsatz nemo tenetur und damit einer Durchbrechungsmöglichkeit des Steuergeheimnisses in einem Verfahren nach § 170 I StGB 132
(3) Grundsatz gleichmäßiger und gesetzmäßiger Besteuerung 138
cc) Schätzung nach § 162 AO 138
d) Ergebnis 139
4. Sozialdaten nach dem SGB X 140
a) „Sozialdaten“ 140
b) Zweck des Sozialgeheimnisses 142
c) Übermittlungsbefugnisse de lege lata 142
aa) § 69 I Nr. 1 Fall 2 SGB X 143
bb) § 69 I Nr. 2 SGB X 144
cc) § 73 SGB X 147
dd) § 74 SGB X 148
ee) Zwischenergebnis 150
IV. Ergebnisse 150
V. Legitimation konkreter Strafbarkeitsanordnungen auf der Basis der Sanktionsnorm des § 170 I StGB 151
C. Fazit 159
Literaturverzeichnis 161
Stichwortverzeichnis 172