Die Sicherung der Werteunion
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Die Sicherung der Werteunion
Handlungsoptionen der Europäischen Union zum Schutz der gemeinsamen Werte des Art. 2 EUV
Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 216
(2024)
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About The Author
Claudia Hainthaler studierte von 2012 bis 2017 Rechtswissenschaften mit dem Schwerpunkt »Politik, Regierung und Verwaltung« und begleitend Europarecht an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Nach ihrer Ersten Juristischen Prüfung 2017 war sie bis 2020 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Europarecht von Prof. Dr. Markus Ludwigs an der Universität Würzburg tätig und promovierte dort im Jahr 2023. Ihr Referendariat absolvierte sie von 2021 bis 2023 im OLG-Bezirk Hamm, u.a. beim Rechtsstaatsprogramm der Konrad-Adenauer-Stiftung für den Nahen Osten und Nordafrika in Beirut, Libanon.Abstract
Die gemeinsamen Werte nach Art. 2 EUV bilden Grundlage und Voraussetzung der europäischen Integration. Die fortschreitende Autokratisierung in Mitgliedstaaten der EU gefährdet damit nicht nur den Zusammenhalt unter, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten und wirft die Frage auf, welche Handlungsoptionen seitens der Union bestehen.Aufbauend auf einer Analyse von Inhalt und Gestalt des Art. 2 EUV betrachtet die Arbeit zunächst die historischen und gegenwärtigen Herausforderungen für die gemeinsamen Werte. Im Anschluss werden die bestehenden und diskutierten präventiven sowie repressiven Handlungsoptionen dargestellt sowie auf ihre rechtlichen Grundlagen und auf ihre Wirksamkeit hin untersucht. Dabei zeigt sich, dass die Kompetenzen der Union im Bereich der Wertesicherung weitgehend in der völkerrechtlichen Sphäre verhaftet sind. Gleichwohl arbeitet die Autorin ungenutztes Potenzial zum Schutz der gemeinsamen Werte in den bestehenden Verträgen heraus.»Safeguarding the Union of Values. Options for Action for the European Union to Protect the Common Values of Art. 2 TEU«: The formation of autocratic governments in EU member states poses the question how the Union can react. This thesis analyzes the preventive and repressive options for action. It shows that the existing procedures have deficiencies and that the EU’s power to create new ones is limited. Nevertheless, the author shows small rooms of improvement within the existing treaties.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 20 | ||
Kapitel 1: Einführung | 25 | ||
§ 1 Ausgangslage | 25 | ||
§ 2 Ziel und Gang der Untersuchung | 29 | ||
Kapitel 2: Die Werteunion nach Art. 2 EUV | 30 | ||
§ 1 Die historische Entwicklung: Von der Wirtschafts- zur Werteunion? | 31 | ||
§ 2 Der Wertebegriff | 34 | ||
§ 3 Inhalt und Umfang der Norm | 36 | ||
A. Adressaten | 37 | ||
B. Unmittelbare Anwendbarkeit | 38 | ||
C. Umfang der Verpflichtung | 39 | ||
I. Homogenitätsnorm | 39 | ||
II. Ansätze einer wertübergreifenden Verpflichtungsdogmatik | 40 | ||
D. Die einzelnen Werte | 41 | ||
I. Rechtserkenntnisquellen | 42 | ||
1. Mitgliedstaatliche Verfassungen | 42 | ||
2. Unionsprimärrecht | 43 | ||
3. Völkerrecht | 44 | ||
II. Achtung der Menschenwürde | 45 | ||
III. Freiheit | 47 | ||
IV. Demokratie | 47 | ||
V. Gleichheit | 48 | ||
VI. Rechtsstaatlichkeit | 49 | ||
VII. Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören | 52 | ||
VIII. Wechselwirkungen der Werte | 54 | ||
1. Verflechtungen und Überlagerungen | 54 | ||
2. Spannungsfelder und Konflikte | 55 | ||
E. Zwischenergebnis | 56 | ||
§ 4 Besondere Wirkung des Art. 2 EUV in der Unionsrechtsordnung? | 57 | ||
A. Die gemeinsamen Werte als änderungsfester Kern der Unionsverfassung? | 58 | ||
B. Die gemeinsamen Werte als Grundlage zwischenstaatlicher Zusammenarbeit? | 61 | ||
I. Die wertekonforme Auslegung unbestimmter Rechtsbegriffe | 62 | ||
II. Existenz eines allgemeinen Art. 2-Vorbehalts in der zwischenstaatlichen Zusammenarbeit? | 63 | ||
1. Das Konzept des gegenseitigen Vertrauens im RFSR | 64 | ||
a) Historie | 64 | ||
b) Das gegenseitige Vertrauen im Primär- und Sekundärrecht | 65 | ||
c) Das gegenseitige Vertrauen in der Rechtsprechung des EuGH | 67 | ||
2. Die Rechtsprechungslinie des EuGH | 68 | ||
a) Grundsatzentscheidung der Rechtssache N. S. | 69 | ||
aa) Rechtlicher Hintergrund | 69 | ||
bb) Entscheidung des EGMR | 70 | ||
cc) Aussagen des Gerichtshofs | 71 | ||
b) Die weiterführende Rechtsprechung in den Rechtssachen Aranyosi sowie LM | 74 | ||
aa) Rechtlicher Hintergrund | 74 | ||
bb) Aussagen des Gerichtshofs in der Rechtssache Aranyosi | 74 | ||
cc) Aussagen des Gerichtshofs in der Rechtssache LM | 76 | ||
3. Zusammenhang zwischen Art. 2 EUV, gegenseitigem Vertrauen sowie der Aussetzung der Zusammenarbeit | 77 | ||
a) Grundrechtsvorbehalt statt Vertrauensvorbehalt | 78 | ||
b) Der Zusammenhang zwischen Art. 2 EUV und dem Grundrechtsvorbehalt | 79 | ||
c) Übertragbarkeit der Rechtsprechung | 80 | ||
4. Änderung durch die Republikka-Rechtsprechung? | 82 | ||
5. Zwischenergebnis | 82 | ||
C. Fazit | 83 | ||
§ 5 Resümee | 83 | ||
Kapitel 3: Herausforderungen für die Werteunion in Vergangenheit und Gegenwart | 84 | ||
§ 1 Kasuistik | 84 | ||
A. Österreich 2000: Regierungsbeteiligung der FPÖ | 85 | ||
B. Italien 2004/2009: Medienimperium | 88 | ||
C. Slowakei 2006: Regierungsbeteiligung der SNS | 89 | ||
D. Rumänien und Bulgarien 2007–2022: Rechtsstaatlichkeitsdefizite | 89 | ||
E. Frankreich 2010: Abschiebung von Roma | 92 | ||
F. Ungarn seit 2010: Umbau zu einer illiberalen Demokratie | 93 | ||
I. Ausgangslage | 94 | ||
II. Verfassungsänderungen von 2011 und 2013 | 95 | ||
III. Änderung des Hochschulgesetzes von 2017 | 97 | ||
IV. Transparenzgesetz von 2017 | 98 | ||
V. Das Verfahren nach Art. 7 Abs. 1 EUV | 99 | ||
G. Rumänien 2012: Verfassungskrise | 99 | ||
H. Polen seit 2015: Umbau der Justiz | 101 | ||
I. Streit um die Besetzung des Verfassungsgerichts | 102 | ||
II. Beeinträchtigung der Ordentlichen Gerichtsbarkeit | 104 | ||
III. Unionale Reaktionen | 106 | ||
I. Malta 2017 und Slowakei 2019: Korruption und fehlender Schutz von Journalisten | 109 | ||
§ 2 Typologie der Gefahrenlagen | 110 | ||
A. Das Gefahrenpotenzial | 110 | ||
B. Die Beteiligten | 111 | ||
C. Die Wertegefährdung | 112 | ||
I. Grad der Gefährdung | 112 | ||
II. Gefährdungshandlung | 113 | ||
III. Die betroffenen Werte | 113 | ||
D. Fazit | 114 | ||
Kapitel 4: Die präventiven Handlungsoptionen der Union | 116 | ||
§ 1 Die Sicherung der Werte beim EU-Beitritt | 116 | ||
A. Die Beitrittsvoraussetzungen nach Art. 49 EUV | 117 | ||
I. Historie der gemeinsamen Werte als Beitrittsvoraussetzung | 117 | ||
II. Die Achtung und Förderung der gemeinsamen Werte | 118 | ||
1. Inhaltliche Anforderungen | 118 | ||
2. Zeitpunkt des Vorliegens | 119 | ||
III. Das Verhältnis zu anderen Beitrittskriterien | 120 | ||
1. Europäischer Staat | 120 | ||
2. Kopenhagener Kriterien | 121 | ||
IV. Die Anwendung im Beitrittsverfahren | 122 | ||
1. Der Ablauf des Beitrittsverfahrens | 123 | ||
2. Die wertebezogenen Kapitel im Einzelnen | 124 | ||
3. Suspendierung des Beitrittsverfahrens | 125 | ||
V. Die justizielle Kontrolle der wertebezogenen Beitrittsvoraussetzungen | 126 | ||
1. Justiziabilität der materiellrechtlichen Beitrittsvoraussetzungen | 127 | ||
2. Rechtsschutzmöglichkeiten im Rahmen der einzelnen Verfahrensschritte | 129 | ||
a) Eröffnungsbeschluss des Rates | 129 | ||
b) Anhörung der Kommission | 130 | ||
c) Zustimmung des Parlaments | 130 | ||
d) Förmlicher Beitrittsbeschluss des Rates | 132 | ||
e) Ratifikation des Beitrittsvertrags | 133 | ||
f) Praktische Relevanz | 134 | ||
VI. Die Rechtsfolgen eines Beitritts trotz Nichteinhaltung der gemeinsamen Werte | 135 | ||
VII. Die Wirksamkeitsprobleme der Beitrittskonditionalität | 136 | ||
1. Beschränkte Anreizwirkung des Beitritts | 136 | ||
2. Fehlende Nachhaltigkeit | 137 | ||
3. Nebenwirkungen der Konditionalität | 138 | ||
4. Zwischenergebnis | 138 | ||
VIII. Zwischenergebnis | 138 | ||
B. Sicherungsklauseln im Beitrittsvertrag | 139 | ||
I. Aufschubklauseln | 139 | ||
II. Schutzklauseln | 140 | ||
C. Cooperation and Verification Mechanism | 142 | ||
I. Inhalt und Ablauf des Verfahrens | 143 | ||
II. Rechtsfolgen | 144 | ||
III. Rechtsgrundlage | 145 | ||
IV. Vereinbarkeit mit Art. 49 Abs. 1 S. 1 EUV | 147 | ||
V. Kritik | 148 | ||
VI. Zwischenergebnis | 149 | ||
D. Fazit | 149 | ||
§ 2 Finanzielle Förderungen | 150 | ||
A. Programme zum Schutz der gemeinsamen Werte | 150 | ||
I. Das Justizprogramm | 151 | ||
1. Ziele | 151 | ||
2. Förderfähige Maßnahmen | 152 | ||
3. Mittelausstattung | 153 | ||
II. Das Rechte- und Werteprogramm | 153 | ||
1. Ziele | 153 | ||
2. Förderfähige Maßnahmen | 154 | ||
3. Mittelausstattung | 155 | ||
B. Gefahren | 155 | ||
C. Fazit | 156 | ||
§ 3 Die Berichte zum Stand der Werte | 156 | ||
A. Berichte zur Situation der Menschenrechte | 157 | ||
I. Berichte des Europäischen Parlaments | 157 | ||
II. Berichte der Kommission | 158 | ||
III. Berichte der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte | 160 | ||
IV. Zwischenergebnis | 161 | ||
B. Anti-Korruptionsbericht | 161 | ||
I. Datenlage | 162 | ||
II. Ausgestaltung und Ergebnisse des Berichts | 163 | ||
III. Kritik | 164 | ||
IV. Fortwirkung des Berichts | 165 | ||
V. Zwischenergebnis | 167 | ||
C. EU-Justizbarometer | 167 | ||
I. Datenlage | 168 | ||
II. Ausgestaltung | 169 | ||
III. Auswirkungen des Justizbarometers | 171 | ||
IV. Kritik | 172 | ||
V. Zwischenergebnis | 173 | ||
D. Vereinbarkeit der Berichtstätigkeit mit dem Primärrecht | 173 | ||
I. Erforderlichkeit einer Rechtsgrundlage | 174 | ||
II. Rechtsgrundlagen für Berichtsrechte | 175 | ||
1. Berichtsrecht der FRA | 175 | ||
2. Berichtsrecht des Europäischen Parlaments | 176 | ||
3. Berichtsrecht der Kommission | 177 | ||
a) Spezialregelungen | 177 | ||
b) Art. 292 S. 4 AEUV | 178 | ||
III. Zwischenergebnis | 178 | ||
E. Fazit | 179 | ||
§ 4 Der Rechtsstaatlichkeitsdialog des Rates | 179 | ||
A. Ablauf des Dialogs | 179 | ||
B. Kritik | 182 | ||
C. Vereinbarkeit mit dem Primärrecht | 182 | ||
D. Fazit | 183 | ||
§ 5 Der neue Zyklus zur Überprüfung der Rechtsstaatlichkeit | 183 | ||
A. Inhalt und Ziele | 184 | ||
B. Kritik | 185 | ||
C. Vereinbarkeit mit dem Primärrecht | 186 | ||
D. Fazit | 187 | ||
§ 6 Die Einrichtung eines Sachverständigenrats als Perspektive | 187 | ||
A. Die verschiedenen Ansätze | 188 | ||
I. Die Kopenhagen-Kommission nach Jan-Werner Müller | 189 | ||
II. Die Expertengruppe für Systemmängel nach von Bogdandy u. a. | 189 | ||
III. Das Sachverständigengremium im Vorschlag für einen Pakt der Europäischen Union für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und die Grundrechte | 190 | ||
1. Entstehung des Vorschlags | 191 | ||
2. Inhalt des Vorschlags | 191 | ||
B. Primärrechtliche Implikationen | 193 | ||
I. Taugliche Rechtsgrundlage | 193 | ||
II. Vereinbarkeit mit dem Grundsatz des institutionellen Gleichgewichts | 193 | ||
C. Vor- und Nachteile der Neuschaffung eines Gremiums | 194 | ||
D. Ausblick | 195 | ||
§ 7 Resümee | 196 | ||
Kapitel 5: Die repressiven Handlungsoptionen der Union | 199 | ||
§ 1 Ziele repressiver Maßnahmen | 199 | ||
A. Beseitigung des Rechtsverstoßes | 200 | ||
B. Sicherung der Legitimation der Union und ihrer Rechtsakte | 200 | ||
C. Rehabilitation des Mitgliedstaats | 201 | ||
D. Prävention | 202 | ||
§ 2 Die Art. 7-Verfahren | 202 | ||
A. Historie | 203 | ||
B. Die Vorfeldmaßnahmen nach Art. 7 Abs. 1 EUV | 205 | ||
I. Voraussetzungen | 205 | ||
1. Materiellrechtliche Voraussetzungen | 205 | ||
a) Verletzung der gemeinsamen Werte | 206 | ||
b) Schwere der Verletzung | 206 | ||
c) Eindeutige Gefahr | 208 | ||
d) Durch einen Mitgliedstaat | 208 | ||
2. Verfahrensrechtliche Voraussetzungen | 208 | ||
a) Vorschlag nach Art. 7 Abs. 1 EUV | 209 | ||
aa) Vorschlag der Mitgliedstaaten | 210 | ||
bb) Vorschlag des Europäischen Parlaments | 210 | ||
cc) Vorschlag der Kommission | 212 | ||
b) Feststellungsbeschluss | 213 | ||
aa) Anhörung des betroffenen Mitgliedstaats | 213 | ||
bb) Die Zustimmung des Europäischen Parlaments | 213 | ||
cc) Die Abstimmung im Rat | 214 | ||
c) Erlass von Empfehlungen | 215 | ||
II. Rechtsfolgen | 216 | ||
III. Überprüfung und Aufhebung des Feststellungsbeschlusses | 216 | ||
IV. Fehlerfolge und Rechtsschutzmöglichkeiten | 217 | ||
V. Effektivitätsprobleme des Verfahrens | 220 | ||
VI. Zwischenergebnis | 221 | ||
C. Das Suspendierungsverfahren nach Art. 7 Abs. 2, 3 EUV | 222 | ||
I. Erfordernis eines abgeschlossenen Verfahrens nach Art. 7 Abs. 1 EUV? | 223 | ||
II. Feststellungsbeschluss | 223 | ||
1. Voraussetzungen | 223 | ||
a) Materiellrechtliche Voraussetzungen | 224 | ||
b) Verfahrensrechtliche Voraussetzungen | 224 | ||
c) Möglichkeit eines Verfahrens gegen mehrere Mitgliedstaaten | 226 | ||
2. Rechtsfolgen | 228 | ||
3. Überprüfung und Aufhebung des Feststellungsbeschlusses | 228 | ||
4. Fehlerfolge und Rechtsschutzmöglichkeiten | 229 | ||
III. Suspendierungsbeschluss | 229 | ||
1. Voraussetzungen des Beschlusses | 230 | ||
2. Inhalt des Suspendierungsbeschlusses | 231 | ||
a) Aussetzung bestimmter Rechte | 231 | ||
b) Rechte, die sich aus der Anwendung der Verträge auf den betroffenen Mitgliedstaaten herleiten | 231 | ||
aa) Rechte des Vertreters im Europäischen Rat | 232 | ||
bb) Rechte bei der Besetzung supranationaler Organe | 233 | ||
cc) Klagerechte zum Gerichtshof der Europäischen Union | 234 | ||
dd) Zahlungsansprüche aus EU-Förderfonds | 235 | ||
ee) Rechte im Rahmen der justiziellen Zusammenarbeit | 236 | ||
ff) EU-Mitgliedschaft | 236 | ||
gg) Zwischenergebnis | 237 | ||
c) Berücksichtigung der Auswirkungen auf Rechte und Pflichten natürlicher und juristischer Personen | 237 | ||
aa) Aussetzung von Abstimmungsrechten im Rat und im Europäischen Rat | 237 | ||
bb) Aussetzung von Zahlungsansprüchen aus EU-Förderfonds | 238 | ||
d) Implikationen des kompetenzrechtlichen Verhältnismäßigkeitsprinzips | 239 | ||
3. Rechtsfolgen des Suspendierungsbeschlusses | 240 | ||
4. Überprüfung und Aufhebung des Sanktionsbeschlusses | 240 | ||
5. Fehlerfolge und Rechtsschutzmöglichkeiten | 241 | ||
IV. Effektivitätsprobleme des Verfahrens | 242 | ||
1. Abhängigkeit vom mitgliedstaatlichen Integrationswillen | 242 | ||
2. Resilienz illiberaler Demokratien | 242 | ||
3. Fehlende Flexibilität | 243 | ||
4. Limitierte Präventionswirkung | 244 | ||
V. Zwischenergebnis | 244 | ||
D. Gründe für eine zögerliche Handhabung des Art. 7-Verfahrens | 245 | ||
I. Gründe des Europäischen Parlaments | 245 | ||
II. Gründe der Mitgliedstaaten | 246 | ||
1. Die ambivalente Stellung der Mitgliedstaaten | 247 | ||
2. Rechtsunsicherheit des Mechanismus | 247 | ||
3. Fehlende Veto-Position von Mitgliedstaaten im Rahmen des Art. 7 Abs. 3 EUV | 248 | ||
E. Fazit | 248 | ||
§ 3 Das Vertragsverletzungsverfahren nach Art. 258 AEUV | 249 | ||
A. Verfahrensvoraussetzungen | 249 | ||
I. Vorverfahren | 250 | ||
II. Prüfungsgegenstand | 250 | ||
III. Prüfungsmaßstab | 251 | ||
1. Gemeinsame Werte nach Art. 2 EUV | 252 | ||
2. Grundrechtecharta | 254 | ||
a) Anwendungsbereich | 254 | ||
b) Materielle Reichweite der Rechte | 256 | ||
3. Grundfreiheiten | 257 | ||
4. Unionsbürgerschaft nach Art. 20 AEUV | 259 | ||
a) Grundkonzept der Unionsbürgerschaft | 259 | ||
b) Materieller Kerngehalt der Unionsbürgerschaft | 259 | ||
5. Gewährleistung eines effektiven Rechtsschutzes nach Art. 19 Abs. 1 UAbs. 2 EUV | 262 | ||
a) Entscheidung in der Rechtssache Associação Sindical dos Juízes Portugueses | 263 | ||
b) Folgejudikatur und Entwicklungsperspektiven | 265 | ||
6. Gewährleistung demokratischer Wahlen | 267 | ||
7. Zwischenergebnis | 269 | ||
IV. Mehrwert eines systemischen Vertragsverletzungsverfahrens? | 270 | ||
B. Verfahrensfolgen | 271 | ||
I. Urteilswirkung | 271 | ||
II. Möglichkeiten der Urteilsdurchsetzung nach Art. 260 Abs. 2 AEUV | 272 | ||
1. Vorverfahren | 272 | ||
2. Die Verhängung des Pauschalbetrags oder Zwangsgelds | 273 | ||
3. Entscheidungswirkung | 275 | ||
III. Zwischenergebnis | 278 | ||
C. Möglichkeiten der Verfahrensbeschleunigung | 278 | ||
I. Beschleunigtes Verfahren | 279 | ||
II. Vorläufiger Rechtsschutz | 280 | ||
III. Zulässigkeit eines vorbeugenden Vertragsverletzungsverfahrens? | 283 | ||
D. Fazit | 284 | ||
§ 4 Der Ausschluss aus der EU nach allgemeinem Völkervertragsrecht | 285 | ||
A. Die völkerrechtlichen Grundlagen | 285 | ||
B. Zulässigkeit eines Rückgriffs | 286 | ||
§ 5 Wertespezifische Handlungsoptionen | 287 | ||
A. Der „Neue EU-Rahmen zur Stärkung des Rechtsstaatsprinzips“ | 287 | ||
I. Anwendungsbereich des Verfahrens | 288 | ||
II. Ablauf des Verfahrens | 289 | ||
1. Sachstandsanalyse der Kommission | 289 | ||
2. Empfehlung der Kommission | 290 | ||
3. Folgemaßnahmen zur Empfehlung der Kommission | 290 | ||
III. Vereinbarkeit mit dem Primärrecht | 290 | ||
1. Verstoß gegen das Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung | 291 | ||
2. Verstoß gegen Art. 7 EUV | 292 | ||
IV. Darstellung und Analyse der bisherigen Anwendung des Verfahrens | 293 | ||
V. Effektivitätsprobleme des Verfahrens | 296 | ||
VI. Zwischenergebnis | 298 | ||
B. Die allgemeine Haushaltskonditionalität zur Sicherung der rechtsstaatlichen Verwaltung von Unionsmitteln | 299 | ||
I. Das Verfahren nach der VO 2020/2092 | 301 | ||
1. Voraussetzungen von Maßnahmen | 301 | ||
a) Materiellrechtliche Voraussetzungen | 302 | ||
b) Verfahrensrechtliche Voraussetzungen | 304 | ||
2. Mögliche Ausgestaltungen der Maßnahmen | 306 | ||
3. Aufhebung von Maßnahmen | 308 | ||
4. Fehlerfolgen und Rechtsschutzmöglichkeiten | 309 | ||
II. Vereinbarkeit mit dem Primärrecht | 310 | ||
1. Vorliegen einer tauglichen Rechtsgrundlage | 310 | ||
2. Verstoß gegen Art. 7 EUV | 312 | ||
3. Verstoß gegen Art. 4 Abs. 2 S. 1 Alt. 1 EUV | 313 | ||
III. Zwischenergebnis | 314 | ||
C. Die Befugnisse der Europäischen Staatsanwaltschaft zur Sicherung der Gesetzmäßigkeit der Verwaltung | 315 | ||
D. Wettbewerbsrechtliche Maßnahmen zum Schutz der Medienlandschaft | 317 | ||
I. Beihilferechtliches Vorgehen | 318 | ||
1. Voraussetzungen | 318 | ||
a) Staatlichkeit der Mittel | 319 | ||
b) Begünstigung eines Unternehmens oder Produktionszweiges | 319 | ||
c) Drohende Verfälschung des Wettbewerbs | 321 | ||
d) Beeinträchtigung des Handels zwischen den Mitgliedstaaten | 322 | ||
e) Keine Ausnahme nach Art. 107 Abs. 2, 3 AEUV | 322 | ||
2. Verfahren und Folgen | 323 | ||
3. Zwischenergebnis | 324 | ||
II. Kartellrechtliches Vorgehen | 325 | ||
III. Zwischenergebnis | 327 | ||
E. Fazit | 327 | ||
§ 6 Maßnahmen im unionalen Parteienrecht als Perspektive | 328 | ||
A. Bisherige Regelungen der VO 1141/2014 | 329 | ||
I. Eintragungsverfahren | 329 | ||
II. Löschungsverfahren | 331 | ||
B. Änderungsbedarf | 332 | ||
I. Obligatorisch: Anpassung des Art. 3 Abs. 1 lit. c VO 1141/2014 | 332 | ||
II. Fakultativ: Stärkung der europäischen politischen Parteien | 332 | ||
1. Anpassung des Wahlrechts zum Europäischen Parlament | 333 | ||
2. Anpassung der Finanzierungsvorschriften | 334 | ||
C. Fazit | 334 | ||
§ 7 Resümee | 335 | ||
Kapitel 6: Schlussbetrachtung | 337 | ||
§ 1 Zusammenfassung der wesentlichen Untersuchungsergebnisse | 337 | ||
A. Die Werteunion | 337 | ||
B. Gefahren in Vergangenheit und Gegenwart | 339 | ||
C. Prävention | 340 | ||
D. Repression | 344 | ||
§ 2 Die grundlegenden Probleme des Werteschutzes | 350 | ||
A. Die Verträge zwischen supranationalem Anspruch und intergouvernementaler Wirklichkeit | 350 | ||
B. Das tatsächliche Fehlen eines Wertekonsens | 352 | ||
C. Der doppelte Maßstab des EuGH | 352 | ||
D. Die Janusköpfigkeit der Kommission | 353 | ||
E. Die Politisierung der wissenschaftlichen Diskussion | 354 | ||
F. Die Hybris der Mitgliedstaaten | 354 | ||
§ 3 Resümee | 355 | ||
Literaturverzeichnis | 357 | ||
Verzeichnis der Dokumente und Rechtsakte | 391 | ||
Stichwortverzeichnis | 413 |