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Jahani, M. (2024). Die Rechtsstellung minderjähriger Kinder im familiengerichtlichen Verfahren zwischen Beteiligung und Repräsentation. Eine rechtsvergleichende Untersuchung zwischen Deutschland und der Schweiz insbesondere anhand der Verfahrensfähigkeit. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59034-6
Jahani, Mira Parvin. Die Rechtsstellung minderjähriger Kinder im familiengerichtlichen Verfahren zwischen Beteiligung und Repräsentation: Eine rechtsvergleichende Untersuchung zwischen Deutschland und der Schweiz insbesondere anhand der Verfahrensfähigkeit. Duncker & Humblot, 2024. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59034-6
Jahani, M (2024): Die Rechtsstellung minderjähriger Kinder im familiengerichtlichen Verfahren zwischen Beteiligung und Repräsentation: Eine rechtsvergleichende Untersuchung zwischen Deutschland und der Schweiz insbesondere anhand der Verfahrensfähigkeit, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59034-6

Format

Die Rechtsstellung minderjähriger Kinder im familiengerichtlichen Verfahren zwischen Beteiligung und Repräsentation

Eine rechtsvergleichende Untersuchung zwischen Deutschland und der Schweiz insbesondere anhand der Verfahrensfähigkeit

Jahani, Mira Parvin

Studien zum vergleichenden Privatrecht / Studies in Comparative Private Law, Vol. 21

(2024)

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About The Author

Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Passau und der Shahid-Beheshti-Universität Teheran, Ersten Juristischen Examens 2019. Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der LMU München, Lehrstuhl von Herrn Professor Wolfgang Hau von 2019 bis 2022, im März und April 2020 am Institut für Internationales Privatrecht und Verfahrensrecht an der Universität Bern. Das der Arbeit zugrundeliegende Promotionsprojekt wurde mit mündlicher Prüfung im Februar 2023 abgeschlossen. Seit August 2022 ist Frau Jahani Rechtsreferendarin am Kammergericht Berlin und absolviert derzeit ihre Verwaltungsstation am Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Abstract

Die Arbeit beschäftigt sich mit der Rechtsstellung Minderjähriger im familiengerichtlichen Verfahren. Im Fokus steht § 9 FamFG. Die Autorin plädiert für eine Gesetzesänderung, die sich von starren Altersgrenzen löst und auf die individuellen Fähigkeiten abstellt. Der Vorschlag lehnt sich an Erkenntnisse aus einem Vergleich zum schweizerischen Recht an.

Die Untersuchung wirft einen umfassenden Blick auf die Beteiligung Minderjähriger und die Repräsentation ihrer Interessen im familiengerichtlichen Verfahren und analysiert die bestehenden Rechtsgarantien darauf aus verfassungs- und konventionsrechtlichen Quellen. In einem Binnenrechtsvergleich wird aufgezeigt, welche Regelungsmöglichkeiten zur Beteiligung Minderjähriger das deutsche Recht in wichtigen Verfahrensordnungen und im materiellen Recht kennt. Ein letzter Abschnitt präsentiert Erkenntnisse aus entwicklungspsychologischer und soziologischer Sicht und gibt Anstöße, wo in Bezug auf familienrechtliche Verfahren noch Untersuchungsbedarf besteht.
»The Legal Status of Minor Children in Family Court Proceedings between Participation and Representation. A Comparative Legal Study between German and Swiss Law, Particulary Concerning Process Ability«: Focusing on § 9 FamFG, the legal position of minors in family court proceedings in German law is examined. The author argues, based on a comparison with Swiss law, for a change in the law that breaks away from age limits and focuses on individual abilities. The dissertation shows which regulatory options are already available under German law. Findings from the perspectives of developmental psychology and sociology are presented and suggestions for further research are made.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 15
§ 1 Einleitung 17
A. Problemstellung 17
B. Gang der Untersuchung 18
C. Begriffsbestimmung 20
§ 2 Beteiligung und Repräsentation Minderjähriger im familiengerichtlichen Ver‍fahren nach deutscher Rechtslage 23
A. Unmittelbare Beteiligung 23
I. Beteiligung nach § 7 FamFG 23
II. Verfahrensfähigkeit 25
1. Grundsatz 25
2. Ausnahme nach § 9 Abs. 1 Nr. 3 FamFG 26
a) Nach bürgerlichem Recht zustehende Rechte 26
b) Gestalt der Geltendmachung 29
aa) Beschränkung auf im bürgerlichen Recht normierte Widerspruchs- und Mitwirkungsrechte 29
bb) Einleitung des Verfahrens 30
c) Systematische Betrachtung von § 9 Abs. 1 Nr. 3 FamFG 32
d) Fazit 33
3. Besonderheiten im Abstammungsverfahre 34
a) Anordnung in § 1600a Abs. 3 BGB 34
b) Regelung im Vaterschaftsfeststellungsverfahre 36
c) Ausgestaltung des Verfahrens 37
aa) Einleitung des Verfahrens 38
(1) Entscheidung über die Ausübung des materiellen Gestaltungsrechts 38
(2) Prozessualer Antrag auf Verfahrenseinleitung 41
bb) Leitung des Verfahrensgangs und Beeinflussung des Verfahrenser‍gebnisses 45
cc) Kostentragung 48
d) Fazit 48
4. Betreuungs- und Unterbringungsverfahre 49
5. Problemstellung 50
B. Mittelbare Beteiligung 52
I. Anhörung 52
1. Pflicht zur Anhörung 52
2. Gestaltung der Anhörung 55
3. Dokumentation der Anhörung 56
4. Stellungnahme 57
II. Vertretung durch die Elter 58
1. Nicht verfahrensfähige Kinde 58
2. Verfahrensfähige Kinde 62
III. Verfahrensbeistandschaft 63
1. Aufgaben der Verfahrensbeistandschaft 63
2. Bestellung 65
a) Grundsatz 65
b) Besonderheiten bei verfahrensfähigen Kinder 68
3. Stellungnahme 69
IV. Ergänzungspflegschaft 70
C. Weitere Beteiligte zur Sachverhaltsermittlung 72
I. Beteiligung des Jugendamtes 73
II. Sachverständigengutachte 74
D. Verfahrensmaxime 76
I. Offizial- oder Dispositionsmaxime 76
II. Amtsermittlung, § 26 FamFG 78
III. Grundlage der Entscheidung, § 37 FamFG 79
IV. Vorrang- und Beschleunigungsgebot, § 155 FamFG 80
E. Anwaltliche Vertretung 81
F. Verfahrenskoste 84
G. Beschwerderecht 85
H. Bekanntgabe der Entscheidung 88
I. Fazit 89
§ 3 Einbeziehung minderjähriger Kinder in anderen Rechtsgebiete 92
A. Verfahrensrechtliche Regelunge 93
I. Zivilprozess 93
II. Verwaltungsrechtliche Verfahre 94
III. Sozialgerichtsverfahre 95
IV. Verfassungsbeschwerde 95
V. Asylverfahre 96
VI. Verfahren nach dem Transsexuellengesetz 98
VII. Strafprozess 99
1. Beschuldigte 99
2. Nebenkläger*inne 101
3. Strafantragsstellung 102
4. Minderjährige als Zeug*inne 103
B. Geschäftsfähigkeit nach dem BGB 104
I. Volljährigkeitsalte 104
II. Beschränkte Geschäftsfähigkeit 106
1. § 110 BGB 106
2. Zustimmung der gesetzlichen Vertreter*inne 107
3. Lediglich rechtlich vorteilhaft, § 107 BGB 110
a) Unterscheidung zwischen mittelbaren und unmittelbaren Folge 111
b) Lediglich rechtliche Vorteile im familiengerichtlichen Verfahre 112
c) Fazit 114
4. Partielle Geschäftsfähigkeit nach §§ 112, 113 BGB 114
III. Geschäftsunfähigkeit nach § 104 Nr. 2 BGB 116
IV. Fazit 117
C. Weitere Regelungen zur Handlungsfähigkeit Minderjähriger außerhalb des Verfahrensrechts 118
I. Grundrechtsmündigkeit 118
1. Allgemeine Ausführungen zur Grundrechtsmündigkeit 119
2. Einwilligung in einen Grundrechtseingriff 120
II. Religionsmündigkeit 123
III. Testierfähigkeit 124
IV. Ehemündigkeit 126
V. Handlungsfähigkeit im Sozialrecht 127
VI. Wahlalte 130
D. Deliktsfähigkeit 131
E. Fazit 133
§ 4 Rechtsvergleich zu den verfahrensrechtlichen Regelungen der Schweiz 134
A. Einleitende Überlegunge 134
I. Überlegungen zum Rechtsvergleich 134
II. Gerichtsorganisation in der Schweiz 135
III. Die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde 136
B. Prozessfähigkeit 139
I. Einführung 139
II. Begriffsbestimmung 143
1. Urteilsfähigkeit 144
a) „Kindesalter“ 146
b) „Fähigkeit, vernunftgemäss zu handeln“ 147
aa) Einschätzungsfähigkeit 148
bb) Willensumsetzungsfähigkeit 149
cc) Willensbildungsfähigkeit 149
dd) Bestimmung im Einzelfall 151
c) Altersgrenzen als Richtlinien für die Urteilsfähigkeit 153
d) Praxisbeispiele 154
e) Beweisführung 156
2. Bestimmung der „höchstpersönlichen Rechte“ 159
a) Unterhaltsklage 161
b) Ausgestaltung der familienrechtlichen Beziehunge 162
c) Ausnahme bei ausdrücklichem Zustimmungserfordernis 163
d) Absolute und relative höchstpersönliche Rechte 164
e) Fazit 166
3. Beschränkte Prozessunfähigkeit 166
III. Fazit 169
C. Beteiligung durch Repräsentatio 169
I. Gesetzliche Vertretung 170
1. Prozessführung im Namen des Kindes 170
2. Prozessführung der Inhaber*innen der elterlichen Sorge im eigenen Name 175
3. Ausschluss der Vertretung bei höchstpersönlichen Rechte 179
II. Beistandschaft und Kindesvertretung 181
1. Kindesvertretung gem. Art. 299 CHZPO 181
a) Bestellung der Kindesvertretung 182
b) Aufgaben und Kompetenzen der Kindesvertretung 185
c) Person der Vertretung 189
d) Kostentragung 190
2. Beistandschaft nach dem ZGB 191
a) Bestellung 191
b) Aufgaben und Befugnisse 193
c) Person der Vertretung 195
3. Abgrenzung der Beistandschaft von der Kindesvertretung 195
4. Wertung 199
III. Gewillkürte Vertretung 200
IV. Vertretung nach Art. 69 CHZPO 201
D. Weitere verfahrensrechtliche Mechanisme 201
I. Anhörung minderjähriger Kinde 201
II. Untersuchungs- und Offizialmaxime 210
III. Gutachte 213
E. Fazit 214
§ 5 Interdisziplinäre Erkenntnisse zur Beurteilung der Beteiligung von Kindern in gerichtlichen Verfahre 216
A. Allgemeine entwicklungspsychologische Erkenntnisse 217
B. Zeugenaussagen im Strafprozess 219
C. Erkenntnisse aus familiengerichtlichen Verfahre 221
I. Fähigkeit der Minderjährigen zur selbständigen Verfahrensfähigkeit 221
II. Beteiligungsinteresse der Minderjährige 222
III. Beteiligungswille der Minderjährige 225
IV. Beteiligungsnotwendigkeit 226
V. Grenzen der Beteiligung 227
D. Fazit 229
§ 6 Verfassungs- und konventionsrechtliche Rechtsgarantie 231
A. Der Konflikt zwischen Autonomie der Minderjährigen und den Rechtspositionen der Elter 231
I. Der Begriff des Kindeswohls 234
II. Kollision mit dem Selbstbestimmungsrecht Minderjährige 236
B. Einführung eines selbständigen Kindesgrundrechtes 238
C. Justizgewährungsanspruch 239
D. Ungleichbehandlung minderjähriger Beteiligter, Art. 3 Abs. 1 GG 242
E. Konventionsrechtliche Garantie 243
I. Art. 6 Abs. 1 S. 1 EMRK 243
II. Art. 12 UN-KRK 244
III. Europäische Rechtsakte und Vereinbarunge 246
1. Art. 24 der Charta der Grundrechte der EU 246
2. Europäisches Übereinkommen über die Ausübung von Kinderrechten von 1996 247
3. Leitlinien des Ministerkomitees des Europarates zur kinderfreundlichen Justiz vom 17.11.2010 247
4. Leitlinien zu Kindern, die mit dem Justizsystem in Kontakt kommen, von der International Association of Youth and Family Judges and Magistrates aus dem Jahr 2017 248
§ 7 Schlussbetrachtung und Schlussfolgerungen für (Rechts-)‌Änderungen in Deutschland 249
Literaturverzeichnis 257
Normenverzeichnis 281
Stichwortverzeichnis 284