Menu Expand

Verfassungsrechtliche Möglichkeiten und Grenzen polizeilicher Datenübermittlungen an Private

Cite BOOK

Style

Prange, L. (2024). Verfassungsrechtliche Möglichkeiten und Grenzen polizeilicher Datenübermittlungen an Private. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59093-3
Prange, Leonhard. Verfassungsrechtliche Möglichkeiten und Grenzen polizeilicher Datenübermittlungen an Private. Duncker & Humblot, 2024. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59093-3
Prange, L (2024): Verfassungsrechtliche Möglichkeiten und Grenzen polizeilicher Datenübermittlungen an Private, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59093-3

Format

Verfassungsrechtliche Möglichkeiten und Grenzen polizeilicher Datenübermittlungen an Private

Prange, Leonhard

Das Recht der inneren und äußeren Sicherheit, Vol. 27

(2024)

Additional Information

Book Details

Pricing

About The Author

Leonhard Prange studierte Rechtswissenschaften an der Universität Münster. Im Anschluss an das erste Staatsexamen wurde er an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf promoviert. Derzeit absolviert er sein Rechtsreferendariat beim Oberlandesgericht Düsseldorf.

Abstract

Die polizeiliche Übermittlung personenbezogener Daten an Personen und Stellen außerhalb des öffentlichen Bereichs ist von erheblicher Grundrechtsrelevanz für die Betroffenen, da unter anderem kaum Kontrollmöglichkeiten für die weitere Verwendung der übermittelten Daten bestehen. In der Arbeit wird daher die Frage untersucht, ob die derzeitigen bundes- und landespolizeigesetzlichen Ermächtigungsgrundlagen den sich daraus ergebenden verfassungsrechtlichen Anforderungen für Datenübermittlungen an Private genügen. Unter Berücksichtigung der wesentlichen praktischen Anwendungsfälle werden dabei umfassender Überarbeitungs- und Neuregelungsbedarf festgestellt und eine alternative Regelungssystematik erarbeitet. Hierzu wird auch ein vergleichender Blick auf Vorschriften im europäischen Ausland geworfen.»Constitutional Possibilities and Limitations of Police Data Transmissions to Private Parties«: The transfer of personal data to private parties by the police is of considerable relevance to the fundamental rights of the data subject, as there are hardly any instruments for controlling the further use of the transferred data. The thesis examines whether the current federal and state police laws in Germany meet the resulting constitutional requirements.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 17
Kapitel 1: Einleitung und Untersuchungsgegenstand 23
A. Untersuchungsanlass 23
B. Konturierung des Untersuchungsgegenstands 26
I. Zweck und typische Anwendungsfelder polizeilicher Datenübermittlung an Private 26
II. Forschungsfrage 29
III. Meinungstand in Rechtsprechung und Literatur 30
C. Gang der Untersuchung 33
Kapitel 2: Rechtliche Ausgangslage 35
A. Verfassungsrechtlicher Bewertungsmaßstab 35
I. Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung gem. Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG 35
1. Schutzbereich und Eingriffsmöglichkeiten 35
2. Rechtfertigungsmöglichkeiten 37
a) Verhältnismäßigkeitsgrundsatz 38
b) Bestimmtheitsgrundsatz 41
aa) Sinn und Zweck 41
bb) Bestimmtheitsanforderungen in Relation zur Eingriffsintensität 42
II. Effektivität polizeilicher Gefahrenabwehr 42
III. Abstrakte Grundsätze einer praktischen Konkordanz 44
B. Fallgruppenbildung nach Eingriffsintensität 45
I. Öffentlichkeitsfahndungen 45
II. Öffentliche und individuelle Warnungen 47
III. Suchaufrufe 47
IV. Datenübermittlungen an private Großveranstalter und deren Sicherheitsdienste 48
V. Sonstige Datenübermittlungsvorgänge 49
VI. Datenübermittlungen im Gefahrenvorfeld 50
C. Regelungsmodelle polizeilicher Datenübermittlungen an Private 50
I. Gemeinsame Regelungen 51
1. Tatbestandsvarianten 51
a) Erforderlichkeit zur Erfüllung polizeilicher Aufgaben 52
b) Erforderlichkeit zur Verhütung oder Beseitigung erheblicher Nachteile für das Gemeinwohl 53
c) Erforderlichkeit zur Verhütung oder Beseitigung einer schwerwiegenden Beeinträchtigung der Rechte einer Person 54
d) Zwischenergebnis 54
2. Übermittlungsverbote 55
a) Allgemeines Übermittlungsverbot 55
b) Spezielle Übermittlungsverbote 56
3. Form- und Verfahrensvorgaben 56
a) Zweckbindungsgrundsatz 57
aa) Erhebungszweck und Zweckänderung 57
bb) Sicherstellung der Zweckbindung beim Übermittlungsempfänger 58
(1) Polizeigesetzliche Vorgaben 58
(2) Anwendbarkeit der DSGVO 59
(3) Zwischenergebnis 61
b) Dokumentationspflicht 61
c) Datenkorrektur beim Übermittlungsempfänger 62
d) Sonstige Vorgaben 63
e) Ergebnis 64
4. Rechtsfolge und Eingriffsintensität 64
II. Regelungsmodelle 65
1. Weiter Regelungsansatz 65
a) Geltungsbereich 65
b) Norminhalt und Systematik 65
2. Vermittelnder Regelungsansatz 66
a) Geltungsbereich 66
b) Norminhalt und Systematik 66
aa) Exkurs: Gefahrenbegriffe im Polizeirecht 66
bb) Gefahrenbegriffe im vermittelnden Regelungsansatz 68
3. Enger Regelungsansatz 68
a) Geltungsbereich 68
b) Norminhalt und Systematik 69
aa) Grundtatbestand 69
bb) Spezialregelungen 70
(1) Öffentlichkeitsfahndung 70
(a) Tatbestand und Rechtsfolge 70
(b) Abbildungen und wertende Angaben 70
(c) Anordnungsvorbehalte 71
(2) Öffentliche Warnungen und Suchaufrufe 71
(3) Datenübermittlungen an Beratungsstellen 71
4. Rechtsprechung 71
a) Rechtsprechung zur Verfassungsmäßigkeit 72
b) Rechtsprechung zu Inhalt und Auslegung 73
III. Exkurs: Regelungsmodelle im europäischen Ausland 74
1. Österreich 74
a) Regelungsstruktur 74
aa) Öffentlichkeitsfahndungen 75
(1) Abwehr eines gefährlichen Angriffs 75
(2) Identitätsfeststellung 75
(3) Umfang der Übermittlung 76
bb) Warnungen 76
cc) Suchaufrufe 76
dd) Datenübermittlungen an Sportgroßveranstalter 77
ee) Sonstige Übermittlungsvorgänge 78
b) Orientierungspotenzial 78
2. Schweiz 79
a) Kanton Basel-Stadt 79
aa) Generalklausel 79
bb) Spezialregelungen 79
cc) Orientierungspotenzial 80
b) Kanton Bern 80
aa) Generalklausel 80
bb) Spezialregelungen 80
cc) Orientierungspotenzial 81
c) Kanton Graubünden 81
d) Kanton Luzern 81
aa) Regelungsstruktur 81
bb) Orientierungspotenzial 82
e) Kanton Zürich 82
aa) Generalklausel 82
bb) Spezialregelungen 83
cc) Orientierungspotenzial 83
f) Zwischenergebnis 83
3. England 84
a) Regelungsstruktur 84
b) Data Protection Act 2018 85
c) The Police's Common Law Powers to Disclose Information 87
d) Orientierungspotenzial 89
4. Ergebnis 89
Kapitel 3: Verfassungsrechtliche Bewertung 90
A. Verfassungsrechtliche Einordnung der Regelungsmodelle 90
I. Öffentlichkeitsfahndungen 90
1. Verhältnismäßigkeit unter Berücksichtigung des Bestimmtheitsgrundsatzes in Relation zur Eingriffsintensität 91
a) Weiter Regelungsansatz 91
aa) Erforderlichkeit zur Erfüllung polizeilicher Aufgaben 91
bb) Erforderlichkeit zur Verhütung oder Beseitigung erheblicher Nachteile für das Gemeinwohl 98
(1) Begriffsbestimmung durch Wortlautauslegung 98
(a) Gemeinwohl 98
(b) Erheblicher Nachteil 100
(c) Zwischenergebnis 101
(2) Begriffsbestimmung durch systematische Auslegung 102
(3) Begriffsbestimmung durch historische Auslegung 105
(4) Begriffsbestimmung durch teleologische Auslegung 106
(5) Begriffsbestimmung durch einen Vergleich mit § 49 Abs. 2 S. 1 Nr. 5 VwVfG und § 60 Abs. 1 S. 2 VwVfG 106
(6) Begriffsbestimmung in der Rechtsprechung 108
(7) Zwischenergebnis 109
cc) Erforderlichkeit zur Verhütung oder Beseitigung einer schwerwiegenden Beeinträchtigung der Rechte einer Person 110
dd) Potenzieller Ausgleich durch das allgemeine Übermittlungsverbot 112
ee) Ergebnis 113
b) Vermittelnder Regelungsansatz 114
aa) Anforderungen an den Gefahrenbegriff zur Rechtfertigung einer präventiven Öffentlichkeitsfahndung 115
bb) Erfordernis einer Spezialregelung 120
c) Enger Regelungsansatz 123
aa) Schutzgutqualität 124
(1) Leben, Leib und Freiheit 124
(2) Straftat von erheblicher Bedeutung 125
(a) Beschreibende Begriffsbestimmung 126
(b) Katalogisierende Begriffsbestimmung 126
(c) Stellungnahme 128
(d) Definitionsvorschlag 134
(e) Zwischenergebnis 136
(3) Bedeutende Vermögenswerte 137
bb) Grad der Gefahr 139
(1) Grundsatz 139
(2) Sonderfall: Gefahrenvorfeld 141
(3) Zwischenergebnis 143
cc) Abbildungen und wertende Angaben 145
dd) Erfordernis eines Anordnungsvorbehalts 147
(1) Sinn und Zweck 147
(2) Orientierungspotenzial im Grundgesetz und in der Rechtsprechung 148
(3) Orientierungspotenzial im Polizeirecht und in §§ 131ff. StPO 150
(4) Ergebnis 152
(5) Kritik und Stellungnahme 153
ee) Sonderfall: Internetfahndung 156
(1) Fahndung über polizeieigene Portale 158
(2) Fahndung über externe Internetseiten 159
(3) Fahndung über soziale Medien 160
(4) Ergebnis 162
ff) Weitere Schutzvorschriften 163
(1) Subsidiaritätsklausel 163
(2) Allgemeines Übermittlungsverbot 164
(3) Aufforderung des Datenempfängers zur Einhaltung des Zweckbindungsgrundsatzes 165
(4) Dokumentationspflicht 166
(5) Sonstige Vorgaben 167
(6) Fahndungsvorsorge und Fahndungsnachsorge 168
(7) Zwischenergebnis 168
gg) Ergebnis 168
2. Regelungsvorschlag 169
3. Versuch einer verfassungskonformen Auslegung 170
a) Grundlagen der verfassungskonformen Auslegung 171
aa) Sinn und Zweck 171
bb) Grundannahme und Methodik 171
cc) Grenzen 172
b) Anwendung 173
aa) Weiter Regelungsansatz 173
(1) Erforderlichkeit zur Erfüllung polizeilicher Aufgaben 173
(2) Erforderlichkeit zur Verhütung oder Beseitigung erheblicher Nachteile für das Gemeinwohl 177
(3) Erforderlichkeit zur Verhütung oder Beseitigung einer schwerwiegenden Beeinträchtigung der Rechte einer Person 179
(4) Ergebnis 180
bb) Vermittelnder Regelungsansatz 180
cc) Enger Regelungsansatz 183
4. Ergebnis 186
II. Warnungen 189
1. Öffentliche Warnungen 189
a) Verhältnismäßigkeit unter Berücksichtigung des Bestimmtheitsgrundsatzes in Relation zur Eingriffsintensität und Versuch einer verfassungskonformen Auslegung 189
aa) Weiter Regelungsansatz 190
bb) Vermittelnder Regelungsansatz und Regelungsvorschlag 191
cc) Enger Regelungsansatz 194
b) Ergebnis 195
2. Individuelle Warnungen und Warnungen bestimmter Gruppen 196
a) Verhältnismäßigkeit unter Berücksichtigung des Bestimmtheitsgrundsatzes in Relation zur Eingriffsintensität und Versuch einer verfassungskonformen Auslegung 197
aa) Weiter Regelungsansatz 197
bb) Vermittelnder Regelungsansatz 198
(1) Erfordernis einer Spezialregelung 199
(2) Rechtslage in Baden-Württemberg 202
(3) Verfahrensrechtliche Schutzvorschriften 203
(4) Ergebnis und Regelungsvorschlag 204
cc) Enger Regelungsansatz 206
b) Ergebnis 207
III. Suchaufrufe 209
1. Verhältnismäßigkeit unter Berücksichtigung des Bestimmtheitsgrundsatzes in Relation zur Eingriffsintensität und Versuch einer verfassungskonformen Auslegung 210
a) Weiter Regelungsansatz 210
b) Vermittelnder Regelungsansatz 211
c) Enger Regelungsansatz 212
d) Weiterer Regelungsbedarf 212
2. Ergebnis 213
IV. Datenübermittlungen an Großveranstalter und deren Sicherheitsdienste 214
1. Verhältnismäßigkeit unter Berücksichtigung des Bestimmtheitsgrundsatzes in Relation zur Eingriffsintensität 216
a) Weiter Regelungsansatz 216
b) Vermittelnder Regelungsansatz 218
c) Enger Regelungsansatz 218
d) Erfordernis einer eigenständigen Regelung 219
aa) Erforderlichkeit von Datenübermittlungen an Großveranstalter und deren Sicherheitsdienste 219
(1) Gefährderansprache 219
(2) Meldeauflage 220
(3) Platzverweis 220
(4) Aufenthaltsverbot 221
bb) Tatbestandliche Ausgestaltung 224
2. Regelungsvorschlag 226
V. Sonstige Übermittlungsvorgänge 227
1. Datenübermittlungsgeneralklausel 227
a) Erfordernis einer Generalklausel 227
b) Tatbestandliche Ausgestaltung und Regelungsvorschlag 228
c) Verhältnismäßigkeit der Datenübermittlungsgeneralklauseln unter Berücksichtigung des Bestimmtheitsgrundsatzes in Relation zur Eingriffsintensität und Versuch einer verfassungskonformen Auslegung 230
aa) Weiter Regelungsansatz 230
bb) Vermittelnder Regelungsansatz 231
(1) Rechtslage nach dem BKAG und in Baden-Württemberg 231
(2) Rechtslage in Hessen 231
(3) Rechtslage in Nordrhein-Westfalen und Thüringen 232
(4) Rechtslage in Sachsen-Anhalt 233
(5) Ergebnis 233
cc) Enger Regelungsansatz 234
(1) Rechtslage in Brandenburg 234
(2) Rechtslage in Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz 234
(3) Rechtslage in Hamburg, Niedersachsen und Bremen 235
(4) Ergebnis 236
2. Sonderfall: Datenübermittlungen an Beratungsstellen 236
VI. Datenübermittlungen im Gefahrenvorfeld 238
1. Begriff des Gefahrenvorfelds 238
2. Anforderungen zur Eingriffsrechtfertigung 239
3. Polizeigesetzliche Regelungsstrukturen für Datenübermittlungen an Private im Gefahrenvorfeld 240
a) Weiter Regelungsansatz 240
b) Vermittelnder Regelungsansatz 241
c) Enger Regelungsansatz 241
4. Ergebnis 242
B. Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse 242
C. Vorschlag für eine Regelungssystematik 248
Anhang 251
Literaturverzeichnis 273
Stichwortverzeichnis 284