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Das nordrhein-westfälische Versammlungsgesetz

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Vogeler, C. (2024). Das nordrhein-westfälische Versammlungsgesetz. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59129-9
Vogeler, Clemens. Das nordrhein-westfälische Versammlungsgesetz. Duncker & Humblot, 2024. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59129-9
Vogeler, C (2024): Das nordrhein-westfälische Versammlungsgesetz, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59129-9

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Das nordrhein-westfälische Versammlungsgesetz

Vogeler, Clemens

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1522

(2024)

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About The Author

Clemens Vogeler studierte Rechtswissenschaften, zunächst in Hamburg. Nach zwei Jahren wechselte er an die Universität Münster. Dort legte er sein erstes Staatsexamen ab und begann nach verschiedenen Tätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter in internationalen Wirtschaftskanzleien in Köln seine Promotion im Versammlungsrecht am Lehrstuhl für Öffentliches Recht der Universität Münster bei Prof. Dr. Fabian Wittreck. Seit Juli 2023 befindet er sich im juristischen Vorbereitungsdienst für das zweite Staatsexamen am Landgericht Köln.

Abstract

Die Proteste zum Israel-Palästina-Konflikt, öffentliches Festkleben durch sogenannte Klimakleber der Letzten Generation oder die Demonstrationen während der Corona-Pandemie. Die Versammlungsfreiheit ist in den letzten Jahren gesamtgesellschaftlich relevanter denn je geworden. Passend dazu ist Anfang 2022 in Nordrhein-Westfalen ein neues Versammlungsgesetz in Kraft getreten. Clemens Vogeler analysiert, inwieweit das Versammlungsgesetz als gelungen bezeichnet werden kann, und zeigt dabei auch die Schwächen des Gesetzes auf. Nach der Erarbeitung des Prüfungsmaßstabs erfolgt die Analyse im Kern anhand der einzelnen Vorschriften des Gesetzes, die auf ihren Zweck und ihre Zulässigkeit und nicht zuletzt auf ihren Beitrag zur Modernisierung des Versammlungsrechts untersucht werden. Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass es dem nordrhein-westfälischen Gesetzgeber gelungen ist, das Versammlungsrecht zu modernisieren, allerdings auf Kosten der Liberalität des Gesetzes.»The North Rhine-Westphalian Assembly Act«: At the beginning of 2022, a new state assembly law came into force in North Rhine-Westphalia, which was already subject to massive criticism and protests during the legislative process. In addition, the North Rhine-Westphalian Constitutional Court will soon rule on the constitutional complaint that has been pending since January 2023. The author analyses the extent to which the Assembly Act can be described as a success and also highlights the weaknesses of the Act.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Einleitung 15
Erstes Kapitel: Zum Grundrecht der Versammlungsfreiheit, Art. 8 GG 18
A. Landesverfassungsrechtlicher Schutz der Versammlung und das Verhältnis zum grundgesetzlichen Schutzumfang 18
B. Zwischenergebnis 20
C. Der Charakter von Art. 8 GG 21
D. Der Schutzbereich von Art. 8 GG 22
I. Persönlicher Schutzbereich 22
1. Natürliche Personen 22
2. Juristische Personen 23
II. Sachlicher Schutzbereich 23
1. Gegenstand und Reichweite des grundrechtlichen Schutzes 23
2. Versammlungsbegriff 24
a) Teilnehmeranzahl 24
b) Anforderungen an den Versammlungszweck 25
c) Geschütztes Verhalten 27
3. Friedlichkeit der Versammlung 28
a) Das Merkmal der (Un-)Friedlichkeit 29
b) Zeitliche Komponente 30
c) Verhalten einzelner Teilnehmer 30
4. „Ohne Waffen“ 30
5. Anmeldefreiheit 31
6. Erlaubnisfreiheit 32
E. Eingriff in den Schutzbereich von Art. 8 GG 32
I. Eingriffe im klassischen Sinne 33
II. Moderne Eingriffe 33
III. Eingreifende versus ausgestaltende Maßnahmen 33
F. Über die Möglichkeit der Rechtfertigung eines Eingriffs in Art. 8 GG 34
I. Einschränkungsmöglichkeit 35
1. Versammlungen unter freiem Himmel 35
2. Versammlungen in geschlossenen Räumen 36
3. Abgrenzung zu öffentlichen und nicht-öffentlichen Versammlungen 37
II. Verfassungskonforme Konkretisierung der Einschränkungsmöglichkeit 38
G. Zwischenfazit 39
Zweites Kapitel: Der Brokdorf-Beschluss 41
A. Der zugrunde liegende Sachverhalt 42
B. Die Hauptsacheentscheidung des Bundesverfassungsgerichts 45
I. Der prozessuale Aufhänger 45
II. Materiell-rechtlicher Gehalt der Entscheidung 46
1. Betonung der Bedeutung der Versammlungsfreiheit 46
2. Verfassungskonforme Auslegung einzelner Vorschriften des VersG Bund 47
a) § 14 VersG Bund 48
b) § 15 VersG Bund 48
3. Kooperationsobliegenheit 49
C. Die Folgen der Entscheidung 50
I. Rechtliche Folgen 50
II. Politische Folgen 52
D. Kritik am Brokdorf-Beschluss 53
I. Kritik auf die die Gesetzesbegründung zum VersG NRW Bezug nimmt 54
1. „Rechtliche Impulse durch das Niedersächsische Versammlungsgesetz“ 54
2. „Versammlungsrecht zwischen Herausforderung und Bewährung“ 55
3. Zwischenergebnis 56
II. Kritik von Stimmen der Kommentarliteratur 56
1. Depenheuer, in Dürig/Herzog/Scholz 56
2. Kloepfer, in Isensee/Kirchhof 57
III. Fazit 59
Drittes Kapitel: Zur Erforderlichkeit und zur Möglichkeit eines neuen Versammlungsgesetzes 62
A. Braucht es ein neues Versammlungsgesetz? 62
I. Historischer Abriss zu den Reformierungsversuchen der Vergangenheit 62
II. Die prominentesten Reformforderungen 63
1. Eigene Regelungen für Großdemonstrationen 63
2. Spezielle Vorschriften für Eil- und Spontanversammlungen 64
3. Ausblendung des Rechts nicht-öffentlicher Versammlungen 64
4. Einbeziehung polizeilicher Eingriffsbefugnisse 65
5. Festlegung der Reichweite des Anwendungsbereichs 66
6. Regelung des Kooperationsgrundsatzes 67
7. Weitere Forderungen 68
III. Fazit 68
B. Zur Umsetzbarkeit eines neuen Bundesversammlungsgesetzes 69
I. Art. 125a Abs. 1 GG – Kompetenzgrundlage zur Fortschreibung des VersG Bund? 69
1. Eine Anpassungskompetenz bejahende Stimmen 70
2. Eine Anpassungskompetenz verneinende Stimmen 72
II. Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes 72
III. Fazit 74
Viertes Kapitel: Das neue Versammlungsgesetz Nordrhein-Westfalens im Detail 75
A. Einführung und Maßstab 75
I. Zur Struktur des neuen Versammlungsgesetzes NRW 76
II. Verhältnis zwischen Versammlungsgesetz und Verfassung 77
III. Versammlungsrecht als Gefahrenabwehrrecht 78
B. Die Verfassungsbeschwerde der Gesellschaft für Freiheitsrechte 79
I. Die Gesellschaft für Freiheitsrechte: Personen, Tätigkeitsfelder und wesentliche Eckdaten 80
II. Der Inhalt der Verfassungsbeschwerde 80
III. Zur Zulässigkeit der Verfassungsbeschwerde 82
IV. Der voraussichtliche Verfahrensgang 84
V. Fazit zur Verfassungsbeschwerde 88
C. Aus dem Bundesversammlungsgesetz übernommene und weiterentwickelte Paragraphen 88
I. § 1 VersG NRW 88
II. § 5 VersG NRW 90
III. § 6 VersG NRW 92
IV. § 8 VersG NRW 94
V. § 13 Abs. 2 VersG NRW 95
VI. § 17 VersG NRW 97
VII. § 18 VersG NRW 99
1. Kritik 101
2. Gegenkritik 102
VIII. § 20 VersG NRW 103
IX. § 22 VersG NRW 104
X. § 23 VersG NRW 104
1. Erster und zweiter Absatz 104
2. Dritter Absatz 106
3. Vierter Absatz 106
XI. § 26 VersG NRW 107
1. Hintergrund 107
2. Kritik 107
XII. § 27 VersG NRW 110
XIII. § 28 VersG NRW 112
XIV. § 32 VersG NRW 113
XV. § 34 VersG NRW 113
D. Normen zur Umsetzung der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 114
I. § 2 Abs. 3 VersG NRW 114
II. § 3 VersG NRW 116
III. § 9 VersG NRW 118
1. Proteste in Lützerath 121
2. Zeitlicher Ablauf der Ereignisse und Verfahrensgang 121
3. Großdemonstration als Höhepunkt der Ereignisse 122
4. Vorgehen der Polizei nach dem Polizeigesetz NRW 123
a) Proteste und Kundgebungen als Versammlung? 123
b) Folgen der Einordung als Versammlungen 124
5. Fazit zu den Vorkommnissen in Lützerath 126
IV. § 10 Abs. 3 und 4 VersG NRW 127
V. § 11 VersG NRW 129
VI. Exkurs: Das Versammlungsgesetz NRW – Die Bedeutung der Corona-Pandemie 130
1. Explizite Reaktion des VersG NRW auf pandemische Gesetzgebung im Versammlungsrecht 130
2. Implizite Reaktion des VersG NRW auf pandemische Gesetzgebung im Versammlungsrecht 131
3. COVID-19 als Thema im Gesetzgebungsprozess 133
4. Mögliche Probleme der Nichtberücksichtigung 135
VII. § 13 Abs. 3 VersG NRW 136
VIII. § 14 Abs. 1 und 2 VersG NRW 137
1. Gefährderansprache, § 14 Abs. 1 S. 1 VersG NRW 138
2. Meldeauflage, § 14 Abs. 2 S. 2 VersG NRW 139
3. Fazit 139
IX. § 19 VersG NRW 140
X. § 21 VersG NRW 142
E. Echte Neuerungen und umstrittene Regelungen im VersG NRW – Kritik und Verfassungsmäßigkeit 145
I. Echte Neuerungen ohne erhebliches Konfliktpotenzial 145
1. § 4 VersG NRW 145
2. § 12 VersG NRW 146
a) Abs. 1 und Abs. 2 S. 2 – Ablehnungsbefugnis 147
b) Abs. 2 S. 1 – Pflicht zur Übermittlung persönlicher Daten von Ordnern 149
c) Zwischenergebnis 149
3. §§ 15 und 25 VersG NRW 149
4. § 24 VersG NRW 153
II. Die umstrittenen Regelungen im VersG NRW und ihre Verfassungsmäßigkeit 154
1. § 16 VersG NRW – Aufnahmen und Aufzeichnungen von Bild und Ton 154
a) Inhalt und Genese der Vorschrift 154
b) Kritik zu Übersichtsaufnahmen und -aufzeichnungen gem. § 16 Abs. 2 VersG NRW 156
aa) Kritik in der Verfassungsbeschwerde 156
bb) Gegenkritik in der Literatur 160
c) Kritik zu verdeckten Bild- und Tonaufnahmen bzw. Aufzeichnungen durch die Verfassungsbeschwerde und Teile der Literatur 162
aa) Kritik in der Verfassungsbeschwerde 162
bb) Kritik aus der Literatur 165
d) Kritische Erwägungen aus der Verfassungsbeschwerde zu Abs. 4 (Drohneneinsatz) 167
e) Zwischenergebnis 171
2. § 13 Abs. 1 S. 3 VersG NRW – Versammlungsverbot auf Bundesautobahnen 172
a) Wird die Autobahn vom sachlichen Schutzbereich der Versammlungsfreiheit erfasst? 173
aa) Der Prüfungsmaßstab 173
bb) Der sachliche Schutzbereich von Art. 8 GG 174
b) Die Rechtfertigung des Schutzbereichseingriffs 177
aa) Das Demonstrationsverbot auf Autobahnen als Eingriff im klassischen Sinne? 178
bb) Die Frage der Rechtfertigung des § 13 Abs. 1 S. 3 VersG NRW 179
(1) Verstoß gegen das Verhältnismäßigkeitsprinzip 180
(2) Verstoß gegen den Wesensgehalt von Art. 8 GG 186
(3) Zur Unmöglichkeit einer verfassungskonformen Auslegung 187
c) Fazit zu § 13 Abs. 1 S. 3 VersG NRW 189
3. §§ 27 Abs. 4, 7 und 8, 28 Abs. 1 Nr. 3 und 7 VersG NRW – Das Sanktionsregime zu Störungsverbot, Vermummungs- und Schutzausrüstungsverbot sowie Gewalt- und Einschüchterungsverbot 190
a) Die Kritik der Verfassungsbeschwerde an den Sanktionsnormen 190
aa) Der Begriff der Verwaltungsakzessorietät 190
bb) Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts 2009 zum BayVersG 192
b) Rechtsvergleichender Blick in andere Bundesländer 193
aa) Sanktionsvorschriften zum Störungsverbot 193
bb) Straftatbestände zum Vermummungs- und Schutzausrüstungsverbot 194
cc) Sanktionsnormen zum Uniform- und Militanzverbot 196
c) Zurückwirken der Verwaltungsaktakzessorietät aus korrespondierenden Verbotstatbeständen 197
4. §§ 7, 17 und 18 VersG NRW – Verfassungskonformität der entsprechenden Verbotsnormen 201
a) Das Störungsverbot des § 7 VersG NRW 201
aa) Entstehungsgeschichte und Inhalt der Norm 201
bb) Kritik aus der Verfassungsbeschwerde 203
b) Das Vermummungs- und Schutzausrüstungsverbot des § 17 VersG NRW 206
aa) Inhalt und Einordnung der Norm 206
bb) Kritik der Verfassungsbeschwerde 208
c) Das Gewalt- und Einschüchterungsverbot des § 18 VersG NRW 212
aa) Inhalt und Genese der Vorschrift 212
bb) Kritik der Verfassungsbeschwerde 213
III. Fazit 215
Bewertung und Ausblick 216
Literaturverzeichnis 219
Sachverzeichnis 228