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Kargruber, S. (2024). Die Würde des Tiers. Eine verfassungsrechtliche Neupositionierung des Tiers als Subjekt und deren Auswirkung auf das einfache Recht am Beispiel eines strafrechtlichen Mindestschutzes. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59159-6
Kargruber, Sophie. Die Würde des Tiers: Eine verfassungsrechtliche Neupositionierung des Tiers als Subjekt und deren Auswirkung auf das einfache Recht am Beispiel eines strafrechtlichen Mindestschutzes. Duncker & Humblot, 2024. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59159-6
Kargruber, S (2024): Die Würde des Tiers: Eine verfassungsrechtliche Neupositionierung des Tiers als Subjekt und deren Auswirkung auf das einfache Recht am Beispiel eines strafrechtlichen Mindestschutzes, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59159-6

Format

Die Würde des Tiers

Eine verfassungsrechtliche Neupositionierung des Tiers als Subjekt und deren Auswirkung auf das einfache Recht am Beispiel eines strafrechtlichen Mindestschutzes

Kargruber, Sophie

Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge, Vol. 316

(2024)

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About The Author

Sophie Kargruber studierte von Oktober 2014 bis Januar 2020 Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München mit dem Schwerpunkt Strafjustiz, Strafverteidigung, Prävention. Nach dem Ersten Juristischen Staatsexamen arbeitete sie für ein Jahr als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei ROXIN Rechtsanwälte LLP. Seit Anfang 2020 ist Kargruber wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Prof. Dr. Helmut Satzger, LMU München, und seit Oktober 2022 Rechtsreferendarin am LG München I.

Abstract

Bislang ist der Begriff Würde in seiner zentralen Funktion - der Schutz des Trägers um seiner selbst willen - dem Menschen vorbehalten. Die Arbeit wählt die hierin zum Ausdruck kommende Sonderstellung des Menschen als Ausgangspunkt. Ihr Ziel ist die Schaffung eines widerspruchsfreien Mensch-Tier-Verhältnisses im Recht.

Hierzu werden philosophische, verfassungsrechtliche und strafrechtliche Grundlagenfragen aufgeworfen und im Zusammenhang mit der rechtlichen Stellung des Tiers de lege lata sowie de lege ferenda untersucht. Die gesamte Arbeit prägt ein im Laufe der ersten beiden Kapitel entwickeltes moralisches Gleichheitsargument. Dessen Übertragung in das Recht führt die Untersuchung zu einem konkreten Entwurf eines subjektiv-öffentlichen Rechts der Würde des Tiers. Die daraus folgenden Auswirkungen auf das einfache Recht werden zuletzt anhand des materiellen Strafrechts - u.a. mit Blick auf das Untermaßverbot - beleuchtet. Die Arbeit schließt mit einem konkreten Gesetzesvorschlag.
»Animal Dignity. A Constitutional Repositioning of Animals as Legal Subjects Illustrated by the Necessity of a Minimum Level of Protection under Criminal Law«: This work contains a comprehensive new draft regarding the legal status of animals, both at the constitutional level and through the subsequent development of a minimum level of protection for animals under criminal law. The aim of this work is to create a consistent framework for the recognition of animals as legal subjects. To this end, the concept of dignity is used in the course of this study to address fundamental questions of philosophy, constitutional law, and criminal law.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 11
Abkürzungsverzeichnis 18
Einführung 23
Kapitel 1: Der Begriff der Würde 27
A. Ausgangspunkt: Die Würde des Menschen in Art. 1 Abs. 1 GG 28
I. Die Menschenwürde als unbestimmter Rechtsbegriff 28
II. Verfassungsrechtliche Konkretisierung der Menschenwürde 29
1. Verfassungsgeschichtlicher Hintergrund 30
2. Die außerrechtliche Begriffsgeschichte der Menschenwürde 31
a) Möglichkeit der Heranziehung der außerrechtlichen Begriffsgeschichte 31
aa) Der Einwand der Unvereinbarkeit mit einer weltanschaulich pluralistischen Gesellschaft und der Neutralität des Grundgesetzes 33
bb) Der Einfluss des verfassungsgeschichtlichen Hintergrunds 36
cc) Zwischenergebnis 37
b) Skizze des ideengeschichtlichen Ursprungs 38
c) Theologische Deutung 40
d) Philosophische Deutung 41
aa) Systematische Einordnung der folgenden Abhandlung in die Begriffe Moral und Recht 42
bb) Die Menschenwürde in der moralischen Normenordnung 43
(1) Kern und Begründung der Menschenwürde 43
(a) Der Selbstzweck 44
(b) Die Spezieszugehörigkeit 45
(c) Zwischenergebnis 48
(2) Ausübung des Selbstzwecks 48
(3) Moralischer Status 51
cc) Zwischenergebnis 53
3. Übertragung auf die juristische Dogmatik zu Art. 1 Abs. 1 GG – Die Würde des Menschen in der rechtlichen Normenordnung 55
a) Allgemein: Zur Funktion des verfassungsgeschichtlichen Hintergrunds und der außerrechtlichen Begriffsgeschichte 55
b) Inhalt der Menschenwürde 56
aa) Kern der Würde 56
bb) Ausübung des Selbstzwecks 58
cc) Universeller rechtlicher Wert 59
(1) Universalität 59
(2) Subjektiv- und objektiv-rechtlicher Schutz 60
dd) Rechtlicher Status 62
ee) Schutzumfang 63
III. Zwischenergebnis 63
B. Die allgemeine Würde 65
I. Die allgemeine Würde als eigenständiger Begriff 65
II. Konkretisierung der allgemeinen Würde 67
1. Verhältnis des Inhalts der Menschenwürde zu dem der allgemeinen Würde 67
a) Konkretisierungsmöglichkeite 67
b) Normative Überprüfung der hierarchischen Würdekonzeptio 69
aa) Telos 69
bb) Begriffliche Kontinuität – Allgemeines Bestimmtheitsgebot 70
c) Zusammenfassung 71
2. Inhalt der allgemeinen Würde 72
a) Schutzbereich 72
b) Schutzumfang 74
C. Ergebnis 75
Kapitel 2: Die Würde des Tiers in der moralischen Normenordnung 77
A. Normativ-moralische Begründung der Tierwürde 77
I. Die ethische Relevanz des Kriteriums der Spezieszugehörigkeit 79
II. Alternatives normativ-moralisches Abgrenzungskriterium 82
1. Genetische und anatomische Unterschiede 82
2. Die Empfindungsfähigkeit 85
a) Begriffsbestimmung 85
b) Weltanschaulich pluralistisches, neutrales und universelles Abgrenzungskriterium 88
aa) Weltanschaulich pluralistische Gesellschaft und Neutralität 88
bb) Universalität 88
(1) Der Zugang zu einem subjektiven Zustand 89
(2) Untersuchungsvorgang zur Ermittlung des „Ob“ des subjektiven Zustands 89
(3) Anwendung auf den Mensche 91
c) Ethische Relevanz 92
3. Zusammenfassung 93
III. Das Gleichheitsprinzip 94
1. Die vergleichbare Empfindungsfähigkeit des Tiers 95
2. Das pathozentrische Argument 98
IV. Zwischenergebnis 101
B. Inhalt der Tierwürde 103
I. Kern der Würde 103
II. Ausübung des Selbstzwecks 104
1. Grundsatz 104
2. Konkrete Ausgestaltung 104
III. Universeller moralischer Wert 105
IV. Moralischer Status 106
1. Pflicht der direkten moralischen Berücksichtigung 106
2. Trägerschaft moralischer Rechte 106
V. Schutzumfang 109
C. Ergebnis 110
Kapitel 3: Die Würde des Tiers im Grundgesetz de lege ferenda 111
A. Der Begriff Tie 111
B. Die Übertragung des moralischen Gleichheitsarguments ins Recht 113
I. Die rechtsethische Forderung 114
1. Herleitung 114
2. Inhalt 115
3. Kritik an der Hinzuziehung des Würdebegriffs 116
II. Alternative rechtliche Schutzkonzepte 118
1. Tierschutzrecht de lege lata 118
2. Der Tierwohlansatz 121
3. Der Tierrechteansatz 123
III. Vereinbarkeit mit Struktur und Wertung des Rechtssystems 125
1. Anhaltspunkte einer nichtanthropozentrischen Regelung 126
2. Die anthropozentrische Ausrichtung des Grundgesetzes 128
C. Die Notwendigkeit der Verortung in der Verfassung 131
I. Unterschiede im verfassungsrechtlichen und einfachgesetzlichen Schutz 132
II. Vereinbarkeit mit dem Inhalt der rechtsethischen Forderung 134
D. Verfassungsrechtliche Ausgestaltung 135
I. Objektiver Individualschutz 136
1. Gesetzgeberische Gestaltungsfreiheit 137
2. Positionierung des Tiers im Recht 138
3. Prozessuale Durchsetzung 139
4. Zwischenergebnis 141
II. Subjektiver Individualschutz 142
1. Die Rechtsfähigkeit des Tiers 142
a) Begriffliche Einordnung 142
b) Rechtsfähigkeit Menschsein? 143
c) Notwendige Fähigkeiten einer Entität 146
aa) Innehaben von Interesse 146
bb) Symmetriethese 147
cc) Rechtliche Durchsetzung 149
d) Zwischenergebnis 150
2. Das subjektiv-öffentliche Recht der Tierwürde 151
a) Materiell-rechtliche Ausgestaltung des subjektiven Rechts 151
aa) Kern der Würde 151
bb) Ausübung des Selbstzwecks 152
cc) Universeller objektiv-rechtlicher Wert 152
dd) Rechtlicher Status 153
ee) Schutzumfang 157
b) Ansätze einer formell-rechtlichen Ausgestaltung des subjektiven Rechts 160
3. Die konkrete Gesetzesänderung 161
a) Regelungsort 162
b) Gesetzesvorschlag 163
E. Ergebnis 164
Kapitel 4: Der strafrechtliche Schutz des Tiers – Eine Neupositionierung 165
A. Das Tier im Strafrecht de lege lata 168
I. Direkter Schutz 170
1. Tierquälerei – § 17 TierSchG 170
a) Allgemeines 170
aa) Geschütztes Rechtsgut 170
bb) Tatobjekt 171
cc) Täterkreis 173
dd) Aktives Tun und Unterlasse 173
ee) Subjektive Voraussetzunge 174
b) Tiertötung – Nr. 1 174
aa) Tatbestand 174
bb) Rechtswidrigkeit 175
c) Tiermisshandlung – Nr. 2 178
aa) Tatbestand 178
(1) Zufügung erheblicher Schmerzen oder Leide 178
(2) aus Rohheit – Nr. 2 Buchst. a 179
(3) länger anhaltend oder sich wiederholend – Nr. 2 Buchst. b 180
bb) Rechtswidrigkeit 181
2. Strafbewehrtes (vorläufiges) Verbot der Tierhaltung – § 20 Abs. 3 und § 20a Abs. 3 TierSchG 182
3. Ordnungswidrigkeiten – § 18 TierSchG 183
a) Zufügen von Schmerzen, Leiden oder Schäden – Abs. 1 Nr. 1 und Abs. 2 183
b) Sodomie – Abs. 1 Nr. 4 184
aa) Sexuelle Handlung 185
bb) Nutzen, Abrichten oder zur Verfügung stelle 186
cc) Zwang zu artwidrigem Verhalte 186
II. Indirekter Schutz 187
1. Straftatbestand 188
a) Schutz des Tiers als Eigentum – § 303 StGB und § 242 StGB 188
b) Jagd- und Fischwilderei – § 292 StGB und § 293 StGB 188
c) Tierpornografie – § 184a S. 1 Alt. 2 StGB 189
d) Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort – § 142 StGB 190
e) Unterlassene Hilfeleistung – § 323c StGB 190
2. Rechtfertigungs- oder Entschuldigungsgrund 192
a) Rechtswidrigkeit 192
aa) Nothilfe für das Tier – § 32 StGB 193
bb) Allgemeiner rechtfertigender Notstand – § 34 StGB 195
b) Schuld 196
III. Zwischenergebnis 196
B. Das Tier im Strafrecht de lege ferenda 197
I. Direkter Schutz 198
1. Der verfassungsrechtliche Rahme 198
a) Der Eingriffscharakter der Verhaltensnorm und der Strafnorm 199
b) Die Möglichkeit strafrechtlichen Schutzes – Übermaßverbot 200
aa) Die vorgelagerte Verhaltensnorm 200
bb) Die Legitimation der Strafnorm zum Schutz des Tiers de lege ferenda 202
(1) Die Rechtsgutstheorie 203
(a) Der Rechtsgutsbegriff 205
(b) Anwendbarkeit auf Straftatbestände zum Schutz des Tiers 208
(c) Zwischenergebnis 210
(2) Der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz 210
(a) Legitimes Ziel 211
(b) Geeignetheit 213
(c) Erforderlichkeit 214
(aa) Sanktionslose Verhaltensnorm 215
(bb) Zivilrechtliche Deliktshaftung 215
(cc) Ordnungswidrigkeit 216
(dd) Zwischenergebnis 218
(d) Angemessenheit 218
cc) Zwischenergebnis 219
c) Die Pflicht strafrechtlichen Schutzes – Untermaßverbot 220
aa) Konkretisierung der grundrechtlichen Schutzpflicht 221
bb) Das Gleichheitsprinzip 224
(1) Anwendbarkeit von Art. 3 Abs. 1 GG 225
(2) Verstoß gegen das Gleichheitsprinzip 226
(a) Vergleichbarer Sachverhalt 226
(b) Andere Rechtsfolge 227
(c) Ohne vernünftigen Grund 228
(3) Hieraus folgende Pönalisierungspflicht 229
cc) Zwischenergebnis 230
2. Strafnormen zum Schutz des Tiers 231
a) Notwendigkeit der Gesetzesänderung 231
b) Gesetzesvorschlag 231
c) Erläuterung und Begründung der Gesetzesänderung 233
aa) Regelungsort 233
(1) Aufnahme in das Kernstrafrecht 233
(2) Systematische Verortung innerhalb des Kernstrafrechts 236
bb) Die einzelnen Neuregelunge 237
(1) Das strafbewehrte Verbot der Tiertötung 237
(a) Das vorsätzliche Erfolgsdelikt – § 207 Abs. 1 StGB-E 237
(b) Versuchsstrafbarkeit – § 207 Abs. 2 StGB-E 240
(c) Leichtfertigkeit – § 207 Abs. 3 StGB-E 243
(aa) Tatbestand 244
(bb) Einschränkung von Täterkreis und Fahrlässigkeitsform 244
(2) Das strafbewehrte Verbot der Tiermisshandlung – § 208 StGB-E 247
(3) Das strafbewehrte Verbot der Freiheitsberaubung des Tiers – § 209 StGB 251
(4) Das strafbewehrte Verbot der Sodomie – § 210 StGB-E 254
II. Indirekter Schutz 255
1. Nothilfe für das Tier – § 32 StGB 256
a) Nothilfelage 256
b) Nothilfehandlung 257
aa) Erforderlichkeit 257
bb) Gebotenheit 259
2. Allgemeiner rechtfertigender Notstand – § 34 StGB 262
3. Entschuldigender Notstand – § 35 StGB 263
III. Zwischenergebnis 264
C. Ergebnis 265
Zusammenfassung der Ergebnisse und Fazit 267
A. Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse 267
B. Fazit 275
Literaturverzeichnis 277
Sachwortverzeichnis 302