Freiheit und Seinsvergessenheit
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Freiheit und Seinsvergessenheit
Heideggers Konzept der Seinsvergessenheit und seine Radikalisierung des Bösen aus Schellings ›Freiheitsschrift‹
Philosophische Schriften, Vol. 111
(2024)
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Jinju Lee studierte von 2009 bis 2013 Philosophie und Psychologie an der Catholic University of Korea in Seoul. Dort schloss sie 2016 ihr Masterstudium ab. Im Oktober 2018 begann sie ihr Promotionsstudium an der Universität Bonn. Im Juni 2023 verteidigte sie ihre Dissertation bei Prof. Dr. Rainer Schäfer. Von 2020 bis zum Abschluss ihrer Promotion war sie Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung.Abstract
Wie ist es möglich, die Seinsvergessenheit zu überwinden? Eine Analyse ihrer ontologischen Struktur zeigt, dass das Sein notwendigerweise Seinsvergessenheit verursacht. Angesichts dieser Unausweichlichkeit kommt der Begriff der Freiheit ins Spiel. Sie ist von entscheidender Bedeutung, wenn es gilt, die Seinsvergessenheit hinter sich zu lassen.Heideggers Verständnis von Freiheit radikalisiert sich durch die Analyse von Schellings ›Freiheitsschrift‹ als Entschiedenheit zum Bösen. Nicht nur die Endlichkeit der Freiheit, sondern auch ihre Ohnmacht wird hier deutlich. Jinju Lee erweitert in ihren Überlegungen den gedanklichen Rahmen Heideggers und konzentriert sich auf Schellings Begriff der inneren Notwendigkeit. Dadurch kann sie zeigen, dass der Mensch angesichts des Geschicks des Seins die volle Freiheit hat, sich für seine Existenz zu entscheiden und für seine Entscheidung verantwortlich zu sein.»Forgetfulness of Being and Freedom«: The forgetfulness of being is a pivotal theme in Heidegger's philosophy. To confront it, he raises the question of being anew. Jinju Lee critically examines this approach and links it to Schelling's ›Freiheitsschrift‹. According to her, the best way to overcome the forgetfulness of being is for human beings to regain responsibility for their existence.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Danksagung | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Einleitung | 11 | ||
Erster Teil: Das Problem der Seinsvergessenheit des mittleren und späten Heidegger | 13 | ||
A. Möglichkeiten der Seinsvergessenheit | 13 | ||
I. Die erste Möglichkeit der Seinsvergessenheit: die Unterscheidung als Natur des Menschen | 15 | ||
II. Die zweite Möglichkeit der Seinsvergessenheit: die ontologische Differenz aus dem Sein | 20 | ||
III. Die dritte Möglichkeit der Seinsvergessenheit: das Nichts | 24 | ||
1. Das Seiende – das Sein – das Nichts | 25 | ||
2. Das Dasein und das Nichts | 33 | ||
3. Das Nichts als Möglichkeit der Seinsvergessenheit | 38 | ||
B. Die Wirklichkeit der Seinsvergessenheit | 43 | ||
I. Der Ansatz der Wirklichkeit der Seinsvergessenheit: das Wollen als das Sein des vereinzelten menschlichen Seienden | 43 | ||
II. Ergebnisse der Seinsvergessenheit | 54 | ||
1. Das erste Ergebnis: Nihilismus | 54 | ||
2. Das zweite Ergebnis: Ge-stell | 65 | ||
C. Heideggers Freiheitsbegriff als Überwindungsversuch der Seinsvergessenheit | 76 | ||
I. Heideggers Freiheit als Wesen der Wahrheit: das Sicheinlassen auf das Seiende | 77 | ||
II. Die Notwendigkeit der Freiheit des Menschen | 83 | ||
III. Die Endlichkeit der Freiheit und deren Gefährlichkeit | 88 | ||
IV. Die Entwicklung von Heideggers Standpunkt gegenüber der Freiheit: der Auftritt des Begriffs Bösen | 99 | ||
Zweiter Teil: Die Grundlegung zur Überwindung der Seinsvergessenheit durch die Freiheitsschrift Schellings | 106 | ||
A. Der Gegenstand zur Radikalisierung Heideggers: Schellings Freiheit als Vermögen des Guten und Bösen | 107 | ||
I. Der Ansatz der menschlichen Freiheit: die menschliche Freiheit aus der Freiheit Gottes | 107 | ||
II. Einführender Teil zur Thematisierung des Bösen: die Erklärung über das Werden des Dinges | 114 | ||
III. Eingehende Thematisierung des Bösen: die Notwendigkeit der Möglichkeit des Bösen zur Verwirklichung des Guten | 121 | ||
IV. Die eigentliche und uneigentliche Freiheit Schellings im Unterschied zu Heidegger | 133 | ||
B. Heideggers Radikalisierung des Freiheitsbegriffs und das Bedürfnis einer neuen Orientierung zur weiteren Überwindung der Seinsvergessenheit | 137 | ||
I. Der Zusammenhang der Begriffe Sein, Böses und Freiheit bei Heidegger | 137 | ||
II. Heideggers problematische Interpretationen der Freiheitsschrift | 144 | ||
III. Die Beziehung zwischen dem Problem des Bösen und der Seinsvergessenheit und die Rückkehr zum Problem der Seinsvergessenheit | 153 | ||
IV. Warum wir die Überwindung der Seinsvergessenheit nicht aufgeben sollten | 156 | ||
C. Ein möglicher Weg zur Überwindung der Seinsvergessenheit in Bezug auf die Freiheitsschrift Schellings | 161 | ||
I. Der Einfluss der Radikalisierung des Freiheitsbegriffs bei Heidegger auf sein Denken und das Bedürfnis nach einer angemesseneren Untersuchung der Freiheitsschrift | 161 | ||
II. Die Möglichkeit einer angemessenen Interpretation der Freiheitsschrift durch die Überprüfung ihrer problematischen Interpretationen | 165 | ||
1. Erste Richtung der problematischen Lesart: Ablehnung der menschlichen Verantwortung für das Böse | 168 | ||
2. Zweite Richtung der problematischen Lesart: Kritik an der Freiheitsschrift als Herausforderung für die Moralphilosophie | 173 | ||
III. Der Aufweis der menschlichen Zurechnungsfähigkeit durch ein angemessenes Verstehen der menschlichen Freiheit als innere Notwendigkeit | 182 | ||
IV. Eine Möglichkeit zur Überwindung der Seinsvergessenheit in Bezug auf die Zurechenbarkeit des Menschen? | 194 | ||
Schluss | 199 | ||
Literaturverzeichnis | 204 | ||
Sachverzeichnis | 209 |