Rechtsbegriffe im positiven Recht: Voraussetzungen und Überprüfung – Dargestellt am Beispiel der Beihilfe
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Rechtsbegriffe im positiven Recht: Voraussetzungen und Überprüfung – Dargestellt am Beispiel der Beihilfe
Zugleich eine Studie zum Gehalt des Bestimmtheitsgrundsatzes nach Art. 103 II GG und der Bestimmtheit von § 27 StGB
Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge, Vol. 320
(2024)
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Anja Sollacher studierte Rechtswissenschaften an der Universität Regensburg. Von 2019 bis 2023 war sie ebendort als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Internationales Strafrecht und Rechtsphilosophie von Professorin Dr. Katrin Gierhake tätig. Zwischen 2019 und 2021 war sie Vertreterin der wissenschaftlichen Mitarbeiter im Fakultätsrat. Im WS 2020/21 wurde ihre Konversationsübung im Strafrecht AT von der Fakultät als beste Lehrveranstaltung dieses Semesters ausgezeichnet. Seit April 2023 ist sie Rechtsreferendarin beim Freistaat Bayern. Im Februar 2024 wurde ihr für ihre Dissertation vom Alumni-Verein der Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Regensburg der Juratisbona-Preis verliehen.Abstract
»Dem Gesetze allein verdanken die Menschen die Gerechtigkeit und die Freiheit«, äußert Rousseau in seiner ›Politischen Ökonomie‹. Diese Aussage ist wahr, setzt für das Strafrecht aber voraus, dass das Gesetz tatsächlich einen rechtlichen Begriff vom verbotenen Verhalten vermittelt. Welche Kriterien also muss eine positive Strafnorm erfüllen, um methodisch korrekt als »Rechtsbegriff« gelten und damit dem verfassungsrechtlich verankerten Bestimmtheitsgrundsatz genügen zu können? Und: Wie lassen sich Normen identifizieren, die an diesen Voraussetzungen scheitern? An der Schnittstelle von Strafrechtsdogmatik, Methodenlehre, Rechtstheorie und Verfassungsrecht versucht die vorliegende Arbeit, dies zu beantworten. In einem zweiten Teil wird sodann die Bestimmtheit des § 27 StGB im Hinblick auf die im Grundlagenteil erzielten Ergebnisse problematisiert. Die vorliegende Arbeit versteht sich damit als Beitrag zur Methodenlehre sowie zugleich zur Beihilfedogmatik.Ausgezeichnet mit dem Juratisbona-Preis 2024 für herausragende Doktorarbeiten des Alumnivereins der Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Regensburg.»Legal Concepts in Positive Law. Prerequisites and Review - Illustrated Using the Example of Aiding and Abetting. Simultaneously a Study on the Content of the Principle of Legal Certainty According to Article 103 II of the German Basic Law (GG) and the Certainty of Section 27 of the German Criminal Code (StGB)«: What criteria must a positive criminal norm fulfill in order to be methodologically correct as a "legal concept" and thus satisfy the constitutionally enshrined principle of certainty? And: How can norms that fail to meet these requirements be identified? At the interface of criminal law dogmatics, methodology, legal theory and constitutional law, this work seeks to answer these questions using the example of the aiding and abetting provision of Section 27 StGB of the German Criminal Code.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsübersicht | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
A. Vorstellung des Gegenstandes der Untersuchung | 21 | ||
B. Erster Teil: Rechtsbegriffe im positiven Recht: Voraussetzungen und Überprüfung | 27 | ||
I. Die Voraussetzungen für das Erschaffen positiv-rechtlicher Rechtsbegriffe | 27 | ||
1. Idee: Setzung muss geistig-abstraktem Gehalt des Vorstellungsbildes des Gesetzgebers entsprechen | 28 | ||
a) Gesetzgeber hat Willen gebildet | 29 | ||
b) Gesetzgeber hat seinen Willen in der Norm vollständig niedergelegt: Kein Auseinanderfallen von Willen und Setzung | 30 | ||
aa) Kein Vergessen wesentlicher Merkmale und kein Hinzufügen unwesentlicher Merkmale | 32 | ||
bb) Niederlegung der Merkmale in allgemein verständlicher Form | 32 | ||
c) Zusammenfassung | 37 | ||
2. Praxis: Mängel als Fehler des Gesetzgebers | 38 | ||
a) Vermeidbarkeit des Nichtbildens eines Willens | 38 | ||
b) Vermeidbarkeit des Auseinanderfallens von Willen und Setzung | 40 | ||
aa) Die Mangelhaftigkeit des Kommunikationsmittels Sprache | 41 | ||
bb) Zwischenergebnis: Unmöglichkeit der abschließenden Zuweisung von Bedeutungsinhalten ist kein Fehler des Normgebers | 43 | ||
cc) Die Lehre vom Begriffskern und Begriffshof | 44 | ||
(1) Grenzen der Möglichkeit autonomer Bedeutungszuweisung | 45 | ||
(2) Zwischenergebnis: Vermeidbarkeit gegeben, soweit Bedeutungen gewollt waren, die außerhalb des Bereichs möglicher Wortbedeutung lagen oder Bedeutungen nicht gewollt waren, die im Kernbereich möglicher Wortbedeutung lagen | 49 | ||
dd) Ergebnis: An den Gesetzgeber zu stellende Forderungen betreffend die sprachliche Ausgestaltung von Normen | 55 | ||
II. Methoden zur Identifikation der Begriffslosigkeit positiv-rechtlicher Normen | 56 | ||
1. Direkter Beweis | 56 | ||
a) Auseinanderfallen von Willen und Setzung | 56 | ||
aa) Ermittlung des Inhalts der Norm | 57 | ||
(1) Der Wortlaut als primäres Kriterium für die Ermittlung des Inhalts der Norm | 57 | ||
(a) Quellen der Feststellung allgemeinsprachlicher Inhalte | 57 | ||
(aa) Wörterbücher | 57 | ||
(bb) Weitere denkbare Quellen: Umfragen und korpuslinguistische Systeme | 61 | ||
(b) Zwischenergebnis | 62 | ||
(2) Verhältnis des Wortlauts zu System, Historie und Telos | 63 | ||
(a) Deskriptiv-beobachtender Zugang | 64 | ||
(b) Logisch-systematischer und legitimatorischer Zugang – Erster Teil: Untersuchung, weshalb die anderen Kriterien aus logisch-systematischen und legitimatorischen Gründen nicht primäre, sondern allenfalls sekundäre Kriterien für die Ermittlung von Norminhalten sein können | 65 | ||
(c) Logisch-systematischer und legitimatorischer Zugang – Zweiter Teil: Untersuchung, weshalb und inwieweit die anderen Kriterien in logisch-systematischer und legitimatorischer Hinsicht sekundäre Kriterien für die Ermittlung von Norminhalten sein können | 69 | ||
(aa) Zulässigkeit der Kriterien als rein sprachliche Auseinandersetzung mit dem Gesetz? | 73 | ||
(α) Wortlaut | 73 | ||
(β) System | 74 | ||
(γ) Historie? | 74 | ||
(αα) Historisch-grammatikalische Inhaltsermittlung | 74 | ||
(ββ) Vorgängernormen | 77 | ||
(γγ) Gesetzgebungsmaterialien | 77 | ||
(δδ) Historische Rechtsverhältnisse | 78 | ||
(δ) Telos? | 79 | ||
(ε) Zwischenergebnis | 82 | ||
(bb) Zulässigkeit der Kriterien, soweit der Inhalt des Gesetzes rein sprachlich nicht ermittelt werden kann? | 83 | ||
(α) Die subjektiv-teleologische Argumentation | 84 | ||
(β) Die objektiv-teleologische Argumentation | 87 | ||
(γ) Zwischenergebnis | 89 | ||
(cc) Zwischenergebnis | 90 | ||
(3) Zwischenergebnis | 93 | ||
bb) Vermeidbarkeit | 93 | ||
cc) Problem der Feststellung des gesetzgeberischen Willens: Fehlende Manifestation der Mangelhaftigkeit | 95 | ||
(1) Ermittlung des gesetzgeberischen Willens anhand von Äußerungen des Gesetzgebers? | 95 | ||
(2) Ermittlung des gesetzgeberischen Willens anhand von Verhalten des Gesetzgebers nach Gesetzeserlass? | 96 | ||
(3) Ermittelbarkeit des gesetzgeberischen Willens anhand objektiver Kriterien überhaupt? | 99 | ||
b) Nicht-Bilden eines gesetzgeberischen Willens | 99 | ||
c) Zwischenergebnis: Scheitern des direkten Beweises | 100 | ||
2. Indirekter Beweis | 101 | ||
a) Beweis durch Betrachtung der Norm selbst, des positiv-rechtlichen Normensystems im Übrigen, der Sprachnormen und der Naturgesetze: Rein formale Methode | 103 | ||
aa) Manifestationen der Fehlerhaftigkeit bei rein formaler Methode | 104 | ||
(1) Norm steht in Widerspruch zu Naturgesetzen | 104 | ||
(2) Setzung ist (partiell) gar kein Inhalt zuzuordnen | 104 | ||
(a) Manifestation der Mangelhaftigkeit: Setzung ist (partiell) gar kein Inhalt zuzuordnen | 104 | ||
(aa) Widersprüchlichkeit | 104 | ||
(bb) Wörtern ist keinerlei fester Inhalt zuzuordnen | 105 | ||
(b) Vermeidbarkeit | 106 | ||
(3) Norm ist kein abschließender Inhalt zuzuordnen? | 107 | ||
(a) Manifestation der Mangelhaftigkeit: Norm ist kein abschließender Inhalt zuzuordnen | 107 | ||
(b) Vermeidbarkeit | 108 | ||
(4) Ergebnis: Fehlerhaftigkeit der Norm kann bei rein formaler Betrachtung nur dadurch aufgezeigt werden, dass dargetan wird, dass die Setzung (teilweise) inhaltslos ist oder in Widerspruch zu Naturgesetzen steht | 108 | ||
b) Beweis durch Betrachtung des Interpretationsverhaltens von Literatur und Rechtsprechung: Empirische Methode | 109 | ||
aa) Vorstellung der empirischen Methode: Unterschiedliche Subsumtion als Beweis für Begriffslosigkeit/fehlerhafte Normsetzung? | 109 | ||
(1) Mögliche Quellen von Subsumtionsproblemen und unterschiedlichen Einzelfallergebnissen | 110 | ||
(a) Zu subsumierendes Objekt als Fehlerquelle | 110 | ||
(b) Subsumierendes Subjekt als Fehlerquelle | 111 | ||
(c) Mittel der Subsumtion als Fehlerquelle | 114 | ||
(aa) Große Anzahl unterschiedlicher Subsumtionen für eine große Anzahl von Einzelfällen als Beweis für die Fehlerhaftigkeit der Norm | 114 | ||
(α) Große Anzahl unterschiedlicher Subsumtionen als Beweis für die Fehlerhaftigkeit der Norm | 114 | ||
(β) Unterschiedliche Subsumtionen für eine große Anzahl von Einzelfällen als Beweis für die Fehlerhaftigkeit der Norm | 116 | ||
(bb) Zwischenergebnis | 122 | ||
(2) Reflektieren möglicher Gründe für Subsumtionsverhalten der Normanwender | 122 | ||
(a) Reflektieren möglicher Gründe für Subsumtionsverhalten der Normanwender aus rein rechtspositivistischer Sichtweise | 123 | ||
(aa) Gesetzgebungsmaterialien | 123 | ||
(bb) Inhaltslosigkeit der Norm, Widerspruch der Norm gegen andere Normen desselben Normenkomplexes | 124 | ||
(b) Reflektieren möglicher tieferliegender Gründe für Subsumtionsverhalten der Normanwender aus einer die rechtspositivistische Sichtweise überschreitenden Perspektive | 125 | ||
(c) Zwischenergebnis: Bindungen für Gesetzgeber aus erweiterter Perspektive | 129 | ||
(d) Die der Arbeit im weiteren Gang zugrundezulegende Sichtweise: Erweiterte Bindungen unter Geltung der Verfassung als gleichermaßen positiv-rechtliche Bindungen | 135 | ||
(e) Ergebnis | 137 | ||
bb) Genauere Beschreibung der Methode | 139 | ||
c) Bewertung der Methoden | 140 | ||
aa) Einräumen der Schwächen der Ansätze | 140 | ||
(1) Schwächen, welche beide Ansätze gleichermaßen aufweisen | 140 | ||
(2) Schwächen der empirischen Methode | 141 | ||
(3) Schwächen der formalen Methode | 141 | ||
bb) Verteidigung der Ansätze | 142 | ||
(1) Sich auf die Verteidigung beider Methoden beziehende Argumente | 142 | ||
(2) Sich auf die Verteidigung allein der formalen Methode beziehende Argumente | 143 | ||
(3) Sich auf die Verteidigung allein der empirischen Methode beziehende Argumente | 143 | ||
cc) Abschließende Entscheidung für die empirische als die dieser Arbeit zugrundezulegende Methode | 145 | ||
III. Abschließende Beleuchtung des Verhältnisses der einzelnen Fehler und Methoden zueinander | 147 | ||
IV. Zusammenhang der bisherigen Ergebnisse mit dem Bestimmtheitsgrundsatz (Art. 103 II GG) | 148 | ||
1. Grundsatz | 148 | ||
2. Einschränkung | 151 | ||
3. Folgerung | 152 | ||
a) Keine Inhaltslosigkeit der Norm an sich | 156 | ||
b) Keine vermeidbar zu enge Normsetzung | 156 | ||
aa) Das Analogieverbot | 156 | ||
bb) Konsequenzen für den Bestimmtheitsgrundsatz | 158 | ||
c) Keine vermeidbar zu weite Normsetzung | 158 | ||
aa) Problematik der Konstruktion von Rechtsbegriffen durch die Rechtsprechung | 159 | ||
(1) Problematik teleologischer Reduktionen | 159 | ||
(2) Insbesondere: Problematik von Verfassungskonformität herstellenden teleologischen Reduktionen | 164 | ||
(3) Rückschlüsse für die Arbeit des Gesetzgebers | 168 | ||
bb) Problematik gänzlich begriffsloser Entscheidung | 172 | ||
d) Vorschlag für den Umgang der Rechtsprechung mit begriffslosen Normen | 172 | ||
V. Gedankliche Vorläufer der gewählten Methode | 177 | ||
1. Bestimmtheit der Norm, sofern hinreichende Präzisierung der Norm durch die Praxis erfolgt ist | 178 | ||
2. Bestimmtheit der Norm, soweit intersubjektiv einheitliche Bedeutungszuschreibung stattfindet | 180 | ||
3. Bestimmtheit der Norm, sofern ihr Anwendungsbereich durch Auslegung zu ermitteln ist | 181 | ||
4. Das Modell Schünemanns: Bestimmtheit, sofern Entscheidung für die Mehrheit der Fälle anhand der Norm allein getroffen werden kann | 182 | ||
5. Das Modell Grecos: Bestimmtheit, sofern nicht ex ante die Erforderlichkeit der teleologischen Reduktion erkennbar ist | 185 | ||
6. Zwischenergebnis | 188 | ||
VI. Konsequenzen bei Feststellung, dass eine Norm keinen positiv-rechtlichen Rechtsbegriff vermittelt | 189 | ||
C. Zweiter Teil: Begriff der Beihilfe im positiven Recht? | 190 | ||
I. Rechtfertigung des Untersuchungsgegenstandes des zweiten Teils | 190 | ||
1. Bestimmtheitsgrundsatz und allgemeiner Teil | 190 | ||
2. Verdachtsmomente dahingehend, dass das positive Recht keinen Beihilfebegriff vermittelt | 194 | ||
a) Sich aus der Struktur des § 27 StGB ergebende Verdachtsmomente | 195 | ||
b) Sich aus den Gesetzgebungsmaterialien ergebende Verdachtsmomente | 199 | ||
c) Sich aus der Regelungsgeschichte ergebende Verdachtsmomente | 200 | ||
aa) Preußisches Strafgesetzbuch (1851) | 200 | ||
bb) Allgemeines Landrecht für die Preußischen Staaten (1794) | 202 | ||
d) Sich aus dem Vergleich mit anderen Normen des heutigen StGB ergebende Verdachtsmomente | 204 | ||
e) Sich aus dem Vorgehen der Lehre im Rahmen der Beschäftigung mit § 27 StGB ergebende Verdachtsmomente | 205 | ||
f) Sich aus Äußerungen der Lehre in Bezug auf die Bestimmtheit des § 27 StGB ergebende Verdachtsmomente | 207 | ||
II. Beihilfebegriff im positiven Recht? | 213 | ||
1. Vorüberlegungen | 213 | ||
a) Begründungsgang des folgenden Abschnitts der Untersuchung | 213 | ||
b) Einschränkung der Untersuchung | 214 | ||
aa) Ausschließlich Überprüfung der Abgrenzbarkeit der Beihilfe von straflosem Verhalten | 214 | ||
bb) Prinzipien für die Auswahl der ausgewerteten Ansichten | 214 | ||
(1) Einschränkung in zeitlicher Hinsicht | 215 | ||
(2) Einschränkung nach dem Erkenntnisziel der Autoren | 215 | ||
(3) Weitere Einschränkung | 216 | ||
2. Interpretation von § 27 StGB durch Literatur und Rechtsprechung | 217 | ||
a) Ausschließlich subjektive Bestimmung der Beihilfe | 218 | ||
b) Auch objektive Bestimmung der Beihilfe | 219 | ||
aa) Ausschließlich Risikoerhöhung | 219 | ||
(1) Abstrakte Risikoerhöhung – Herzberg | 219 | ||
(2) Aus objektiver Sicht ex ante konkrete Risikoerhöhung | 220 | ||
(a) Vogler | 221 | ||
(b) Salamon | 222 | ||
(c) Zieschang | 224 | ||
(d) Hellmuth Mayer | 225 | ||
(e) Schaffstein – Hinzudenken von hypothetischen, durch den Täter verursachten Kausalverläufen | 225 | ||
(f) Murmann | 227 | ||
(g) Wohlers | 228 | ||
(h) Osnabrügge | 229 | ||
(i) Zusammenfassung | 231 | ||
bb) Kausalität | 231 | ||
(1) Spezielle Beihilfekausalität | 232 | ||
(a) Class | 232 | ||
(b) Dreher | 233 | ||
(c) Geppert | 234 | ||
(d) Jescheck/Weigend | 235 | ||
(2) Teilweise Kausalität | 236 | ||
(3) Unklarheit, ob Kausalität verlangt wird | 236 | ||
(a) Otto | 236 | ||
(b) Weigend | 239 | ||
(c) Kudlich | 240 | ||
(d) Roxin | 241 | ||
(e) Heger | 245 | ||
(f) Heine/Weißer | 245 | ||
(g) Schünemann/Greco | 246 | ||
(h) Rogat | 247 | ||
(i) Schall | 249 | ||
(j) Hoyer | 249 | ||
(k) Rechtsprechung | 251 | ||
(l) Zusammenfassung | 254 | ||
(4) Kausalität im herkömmlichen Sinne für den gesamten Bereich der Beihilfe | 255 | ||
(a) Bloy | 255 | ||
(b) Samson | 255 | ||
(c) Jakobs | 256 | ||
(d) Köhler | 258 | ||
(e) Schild/Kretschmer | 259 | ||
(f) Stein | 259 | ||
(g) Zaczyk | 259 | ||
(h) Schumann | 260 | ||
(i) Zusammenfassung | 261 | ||
cc) Weitere Merkmale rechtlicher Missbilligung | 262 | ||
(1) Risikoerhöhung und rechtliche Missbilligung | 262 | ||
(a) Objektive Merkmale zur Bestimmung rechtlicher Missbilligung | 262 | ||
(aa) Murmann | 262 | ||
(bb) Wohlers | 262 | ||
(b) Allein subjektive Merkmale zur Bestimmung rechtlicher Missbilligung | 263 | ||
(2) Kausalität und rechtliche Missbilligung | 263 | ||
(a) Objektive Merkmale zur Bestimmung rechtlicher Missbilligung | 264 | ||
(aa) Abstellen auf Interessenlage | 264 | ||
(α) Rogat – Kein Verfolgen überragender Allgemeininteressen durch den Handelnden | 264 | ||
(β) Amelung – Risiko für Allgemeinheit überwiegt Interessen der Allgemeinheit und des Handelnden | 264 | ||
(γ) Lüderssen – Freiheitsinteressen des potenziellen Opfers überwiegen Interessen des Täters und des Handelnden | 266 | ||
(δ) Stein – Freiheitsinteressen des potenziellen Opfers überwiegen Interessen des Handelnden | 266 | ||
(bb) Solidarisierung mit dem Täter | 267 | ||
(α) Schumann | 267 | ||
(β) Schall | 270 | ||
(γ) Zaczyk | 271 | ||
(cc) Deliktischer Sinnbezug | 271 | ||
(α) Handlung weist für Täter nur/überwiegend Sinn der Beförderung der Haupttat auf | 271 | ||
(αα) Kindhäuser | 271 | ||
(ββ) Roxin | 273 | ||
(γγ) Schünemann/Greco | 274 | ||
(δδ) Rechtsprechung | 274 | ||
(εε) Frisch | 275 | ||
(β) Handlung weist jedenfalls auch für Handelnden nur/überwiegend Sinn der Beförderung der Haupttat auf | 275 | ||
(αα) Schild/Kretschmer | 275 | ||
(ββ) Zaczyk | 276 | ||
(γγ) Köhler | 277 | ||
(δδ) Jakobs | 278 | ||
(εε) Heger | 280 | ||
(ζζ) Schumann | 280 | ||
(ηη) Amelung | 281 | ||
(dd) Verletzen einer besonderen Schutznorm | 281 | ||
(α) Hoyer | 281 | ||
(β) Jakobs | 281 | ||
(γ) Amelung | 282 | ||
(δ) Schall | 282 | ||
(ee) Ausschluss solcher Handlungen, welche für den konkreten Lebensbereich formulierte Verhaltensnormen einhalten | 282 | ||
(ff) Bestehen von Pflichten nach § 138 StGB oder § 323c StGB | 283 | ||
(α) Hoyer | 283 | ||
(β) Frisch | 283 | ||
(γ) Schall | 284 | ||
(δ) Amelung | 285 | ||
(gg) Bestehen einer Garantenstellung nach § 13 StGB | 285 | ||
(α) Hoyer | 285 | ||
(β) Jakobs | 285 | ||
(hh) Gewisse Erheblichkeit des geschaffenen Risikos | 285 | ||
(α) Rogat | 286 | ||
(β) Amelung | 286 | ||
(γ) Kindhäuser | 286 | ||
(δ) Jakobs | 287 | ||
(ε) Roxin | 287 | ||
(ζ) Weigend | 287 | ||
(ii) Zeitliche Nähe zur Haupttat | 287 | ||
(α) Kindhäuser | 288 | ||
(β) Lüderssen | 288 | ||
(jj) Üblichkeit | 289 | ||
(kk) Unterlassene Solidarisierung mit dem Opfer | 289 | ||
(b) Allein subjektive Merkmale zur Bestimmung rechtlicher Missbilligung | 289 | ||
(aa) Rechtsprechung | 289 | ||
(bb) Hoyer | 290 | ||
(cc) Amelung | 291 | ||
(dd) Kudlich | 291 | ||
3. Ergebnis: § 27 StGB liefert keinen Beihilfebegriff und ist darum unvereinbar mit dem Bestimmtheitsgrundsatz | 291 | ||
III. Mögliche Gründe für die Begriffslosigkeit der positiv-rechtlichen Beihilferegelung | 296 | ||
1. Ermittlung des Inhalts von § 27 StGB | 298 | ||
a) Auseinandersetzung mit dem Wortlaut (im engeren Sinne) | 298 | ||
aa) Bedeutung nach dem Duden | 299 | ||
bb) Bedeutung nach dem Mackensen | 305 | ||
cc) Bedeutung nach dem Wahrig | 307 | ||
dd) Ergebnis | 307 | ||
b) Auseinandersetzung mit dem System | 307 | ||
aa) Erforderlichkeit der objektiven Eignung zum Kausalwerden in der Haupttat aufgrund des Merkmals „vorsätzlich“ in § 27 StGB? | 309 | ||
bb) Erforderlichkeit von Kausalität für die Haupttat aufgrund der Straflosigkeit versuchter Beihilfe? | 310 | ||
cc) Rückschlüsse aus § 323c StGB und § 257 StGB? | 311 | ||
2. Zwischenergebnis | 313 | ||
3. Grundriss für eine einen Beihilfebegriff schaffende Norm des positiven Rechts | 318 | ||
a) Bestimmung der Beihilfe ausschließlich auf subjektiver Seite? | 319 | ||
b) (Auch) objektive Bestimmung der Beihilfe | 327 | ||
aa) Risikoerhöhung | 327 | ||
bb) Erforderlichkeit von Kausalität? | 330 | ||
(1) Spezielle Beihilfekausalität | 330 | ||
(2) Kausalität im Sinne der Lehre von der gesetzmäßigen Bedingung | 332 | ||
(3) Kausalität im Sinne der Lehre von der Conditio-sine-qua-non | 337 | ||
(4) Ergebnis: Denkbarkeit sowohl eines Risikoerhöhungsmodells als auch eines Modells, das Kausalität im Sinne der Lehre von der Conditio-sine-qua-non voraussetzt | 338 | ||
cc) Weitere Merkmale | 338 | ||
(1) Weitere Eingrenzung ausschließlich für „neutrale“ Handlungen? | 341 | ||
(2) Weitere Eingrenzung für alle Handlungen | 346 | ||
(a) Im weiteren ausschließlich subjektive Merkmale? | 347 | ||
(b) Im weiteren auch objektive Merkmale | 349 | ||
(aa) Abstellen auf Interessenlage | 352 | ||
(bb) Deliktischer Sinnbezug | 355 | ||
(α) Handlung weist für Täter nur/überwiegend Sinn der Beförderung der Haupttat auf | 355 | ||
(β) Handlung weist jedenfalls auch für Handelnden nur/überwiegend Sinn der Beförderung der Haupttat auf | 355 | ||
(cc) Solidarisierung mit dem Täter | 356 | ||
(dd) Verletzen einer besonderen Schutznorm | 357 | ||
(ee) Ausschluss solcher Handlungen, welche für den konkreten Lebensbereich positiv formulierte Verhaltensnormen einhalten | 357 | ||
(ff) Bestehen von Handlungspflichten nach § 138 StGB oder § 323c StGB | 358 | ||
(α) § 138 StGB | 360 | ||
(β) § 323c StGB | 360 | ||
(γ) Ergebnis | 360 | ||
(gg) Bestehen einer Garantenstellung nach § 13 StGB | 361 | ||
(hh) Gewisse Erheblichkeit des geschaffenen Risikos | 361 | ||
(ii) Zeitliche Nähe zur Haupttat | 362 | ||
(jj) Üblichkeit | 362 | ||
(kk) Unterlassene Solidarisierung mit dem Opfer | 363 | ||
(ll) Zwischenergebnis | 364 | ||
D. Endergebnis | 365 | ||
Literaturverzeichnis | 367 | ||
Sachwortverzeichnis | 392 |