Transparenz versus Vertraulichkeit
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Transparenz versus Vertraulichkeit
Ein Spannungsfeld in Verbraucherstreitigkeiten vor Gericht und vor Verbraucherschlichtungsstellen
Schriften zum Prozessrecht, Vol. 300
(2024)
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Michael Bieber studierte ab dem Wintersemester 2012 Rechtswissenschaften an der Universität Regensburg. Die Erste Juristische Prüfung legte er 2016 ab. Im Anschluss daran absolvierte er das Rechtsreferendariat am Oberlandesgericht Nürnberg und legte die Zweite Juristische Prüfung im Jahr 2018 ab. 2019 begann er als Richter seinen Dienst in der bayerischen Justiz am Landgericht Regensburg. 2021 wurde er an das Bayerische Staatsministerium der Justiz abgeordnet und ist dort seither im Pressereferat und im Ministerbüro tätig.Abstract
Streitigkeiten zwischen Verbrauchern und Unternehmen werden seit Langem nicht mehr allein vor staatlichen Gerichten ausgetragen, sondern zunehmend auch vor Verbraucherschlichtungsstellen. Während der Zivilprozess durch den Öffentlichkeitsgrundsatz und ein hohes Maß an Transparenz geprägt ist, sieht die Verbraucherschlichtung eine öffentliche Verhandlung ebenso wenig vor wie beispielsweise Akteneinsichtsrechte Dritter. Die Arbeit widmet sich diesem Spannungsfeld zwischen Transparenz und Vertraulichkeit bei Verbraucherstreitigkeiten. Sie kommt bei dem Vergleich beider Austragungsorte - Gerichte und Verbraucherschlichtungsstellen - insbesondere zu dem Ergebnis, dass bei der Rechtsanwendung derzeit noch Publizitätsdefizite bestehen. Andererseits bietet das Verfahrensrecht für beide Austragungsorte de lege lata keine optimalen Rahmenbedingen, um die Vorteile von Vertraulichkeit für eine einvernehmliche Beendigung der Verbraucherstreitigkeit nutzbar zu machen.»Transparency Versus Confidentiality. An Area of Conflict in Consumer Disputes in Court and Consumer Arbitration Boards«: This study is dedicated to the contrast between transparency and confidentiality in consumer disputes. Comparing courts and consumer arbitration boards, the study comes to the conclusion that there are currently still considerable publicity deficits in the application of the law. On the other hand, the procedural law for both venues de lege lata does not offer optimal framework conditions for harnessing the advantages of confidentiality for an amicable end to consumer disputes either.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Kapitel 1: Grundlagen | 21 | ||
A. Einführung | 21 | ||
B. Zielsetzung und Gegenstand | 25 | ||
C. Begriffsbestimmungen | 27 | ||
I. Verbraucherstreitigkeit | 27 | ||
II. Transparenz | 30 | ||
III. Vertraulichkeit | 31 | ||
D. Gang der Darstellung | 32 | ||
Kapitel 2: Der Interessenkonflikt zwischen Transparenz und Vertraulichkeit bei Verbraucherstreitigkeiten | 34 | ||
A. Transparenzinteressen | 34 | ||
I. Kontrolle der Einhaltung prozessualer und materiellrechtlicher Mindeststandards | 34 | ||
1. Kontrolle der dritten Gewalt durch die Allgemeinheit | 34 | ||
2. Fairnesskontrolle durch die Allgemeinheit im AS-Verfahren | 36 | ||
II. Stärkung des Zugangs zum Recht | 37 | ||
1. Bedürfnis nach Zugänglichkeit zur Rechtsprechung und zur Schlichtungspraxis für die Medien | 38 | ||
2. Bedürfnis nach Zugänglichkeit von Verfahrensergebnissen für den einzelnen Rechtsuchenden | 39 | ||
III. Rechtssicherheit und Rechtsfortbildung | 41 | ||
1. Ausnutzen des Instanzenzugs als Mittel zur Gewährleistung von Rechtsfortbildung und Rechtssicherheit | 41 | ||
2. Begrenzter Einfluss von AS-Verfahren auf die Rechtssicherheit und Rechtsfortbildung | 42 | ||
IV. Aufdeckung von Verstößen gegen Verbraucherrechte | 43 | ||
1. Indirekte Wettbewerbskontrolle durch externe Transparenz des Verfahrens | 43 | ||
2. Öffentliche mündliche Verhandlung als Basis für mediale Berichterstattung | 44 | ||
V. Rehabilitation des Unternehmers bei zu Unrecht behaupteten Verbraucherrechtsverletzungen | 44 | ||
1. Mediale Vorverurteilung als existenzielles Risiko | 44 | ||
2. Öffentlichkeit als Publikum für Litigation-PR | 45 | ||
VI. Druckmittel bei Vergleichsverhandlungen | 45 | ||
1. Furcht des Unternehmers vor einem Präzedenzfall | 45 | ||
2. Individualistische Motivation des Verbrauchers | 46 | ||
B. Vertraulichkeitsinteressen | 47 | ||
I. Präventive Vermeidung irreversibler Reputationsverluste | 47 | ||
1. Individualistische Schadensprävention | 47 | ||
2. Kollektive Schadensprävention | 48 | ||
II. Offenere Verhandlungsatmosphäre | 48 | ||
1. Wegfall extrinsischer Hemmnisse | 48 | ||
2. Aufrechterhaltung von Kundenbeziehungen | 50 | ||
III. Bewahrung von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen | 50 | ||
IV. Vermeidung einer „Klagewelle“ | 51 | ||
V. Ungestörte Wahrheitsfindung | 52 | ||
C. Das Verhältnis zwischen der Interessenlage und den Funktionen des Verfahrensrechts | 53 | ||
D. Zusammenfassung | 54 | ||
Kapitel 3: Verfassungs- und europarechtliche Dimension | 57 | ||
A. Verbraucherstreitigkeiten vor staatlichen Gerichten | 57 | ||
I. Einfluss der EU-Grundrechtecharta, der EMRK und des Grundgesetzes | 57 | ||
1. Umfang und Grenzen der Bindungswirkung für den deutschen Gesetzgeber und die Zivilgerichte | 58 | ||
a) Bindungswirkung bei einfachgesetzlicher Ausgestaltung des Verfahrensrechts durch den deutschen Gesetzgeber | 58 | ||
aa) EU-Grundrechtecharta | 58 | ||
bb) EMRK | 59 | ||
cc) Grundgesetz | 60 | ||
b) Bindungswirkung für staatliche Gerichte | 61 | ||
aa) EU-Grundrechtecharta | 61 | ||
bb) EMRK | 62 | ||
cc) Grundgesetz | 63 | ||
2. Relevante Gewährleistungen | 64 | ||
a) Einfluss der Justiz- und Verfahrensgarantien | 64 | ||
aa) Öffentlichkeitsgrundsatz | 64 | ||
bb) Recht auf ein faires Verfahren und prozessuale Waffengleichheit | 67 | ||
cc) Rechtliches Gehör | 69 | ||
dd) Richterliche Unabhängigkeit und Recht auf den gesetzlichen Richter | 70 | ||
b) Einfluss der materiellen Freiheitsrechte | 71 | ||
aa) Mediengrundrechte | 72 | ||
bb) Informationsfreiheit | 74 | ||
cc) Recht auf informationelle Selbstbestimmung | 75 | ||
dd) Recht am eigenen Bild und am eigenen Wort | 77 | ||
ee) Privatautonomie | 77 | ||
ff) Recht auf Schutz von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen | 78 | ||
II. Einfluss der Datenschutzgrundverordnung | 79 | ||
1. Bindung der Zivilgerichte an die DSGVO | 79 | ||
2. Komplementäres Verhältnis zwischen mitgliedsstaatlichem Datenschutzrecht und der DSGVO | 80 | ||
3. Relevante Vorgaben der DSGVO | 81 | ||
III. Einfluss der Small-Claims-Verordnung | 84 | ||
B. Verbraucherstreitigkeiten vor AS-Stellen | 85 | ||
I. Einfluss der EU-Grundrechtecharta, der Europäischen Menschenrechtskonvention und des Grundgesetzes | 85 | ||
1. Umfang und Grenzen der Bindungswirkung für den deutschen Gesetzgeber und die AS-Stellen | 86 | ||
a) Bindungswirkung bei der einfachgesetzlichen Ausgestaltung des Verfahrensrechts | 86 | ||
aa) EU-Grundrechtecharta | 86 | ||
bb) EMRK | 87 | ||
cc) Grundgesetz | 88 | ||
b) Bindungswirkung für die AS-Stellen selbst | 88 | ||
aa) Bindungswirkung für behördliche AS-Stellen | 89 | ||
(1) EU-Grundrechtecharta | 89 | ||
(2) Grundgesetz und EMRK | 90 | ||
bb) Keine Bindungswirkung für private AS-Stellen | 91 | ||
(1) Kein Status als Beliehene durch Anerkennung gemäß § 24 VSBG | 91 | ||
(2) Keine unmittelbare Bindung privater AS-Stellen an EU-Grundrechtecharta | 92 | ||
(3) Keine unmittelbare Bindung privater AS-Stellen an Grundgesetz und EMRK | 92 | ||
2. Relevante Gewährleistungen | 93 | ||
a) Kein Anwendungsbefehl bezüglich der Justiz- und Verfahrensgarantien | 93 | ||
aa) Keine Eröffnung des sachlichen Anwendungsbereichs der Justiz- und Verfahrensrechte | 93 | ||
bb) Kein mittelbarer Anwendungsbefehl durch das Konstrukt der Schutzpflichten | 94 | ||
cc) Bedürfnis nach Einhaltung verfahrensrechtlicher Mindeststandards | 95 | ||
b) Einfluss der sonstigen materiellen Gewährleistungen des Grundgesetzes, der EMRK und der EU-Grundrechtecharta | 96 | ||
aa) Mediengrundrechte | 97 | ||
bb) Informationsfreiheit | 97 | ||
cc) Informationelle Selbstbestimmung | 97 | ||
dd) Recht am eigenen Bild und am eigenen Wort | 98 | ||
ee) Privatautonomie | 99 | ||
ff) Recht auf Schutz von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen | 99 | ||
II. Einfluss der AS-Richtlinie und der OS-Verordnung | 100 | ||
1. Normentwicklung: Empfehlung 98/257/EG, Empfehlung 2001/310/EG und das Grünbuch über alternative Verfahren zur Streitbeilegung im Zivil- und Handelsrecht | 101 | ||
2. Der Zielkonflikt in der AS-Richtlinie | 102 | ||
a) Transparenzgebot | 103 | ||
b) Fairness-Gebot | 104 | ||
c) Vertraulichkeit als Schranke des Transparenz- und Fairness-Gebots | 104 | ||
3. OS-Verordnung | 104 | ||
III. Einfluss der Mediationsrichtlinie | 105 | ||
1. Verhältnis zur AS-Richtlinie | 105 | ||
2. Fokus auf Vertraulichkeit | 106 | ||
IV. Einfluss der Datenschutzgrundverordnung | 106 | ||
1. Unmittelbare Geltung für AS-Stellen | 106 | ||
2. Komplementäres Verhältnis zwischen mitgliedsstaatlichen Rechtsgrundlagen und DSGVO | 107 | ||
3. Relevante Vorgaben der DSGVO | 107 | ||
C. Zusammenfassung | 108 | ||
I. Verbraucherstreitigkeiten vor staatlichen Gerichten | 109 | ||
II. Verbraucherstreitigkeiten vor AS-Stellen | 109 | ||
Kapitel 4: Konfliktfelder zwischen Transparenz und Vertraulichkeit im deutschen Zivilprozess- und AS-Verfahrensrecht | 111 | ||
A. Öffentlichkeit versus Nichtöffentlichkeit des Verfahrens | 111 | ||
I. Verbraucherstreitigkeiten vor staatlichen Gerichten | 112 | ||
1. Öffentliche mündliche Verhandlung als Grundsatz | 112 | ||
a) Unmittelbare Öffentlichkeit als gesetzliches Leitbild | 112 | ||
b) Flankierung durch mittelbare Öffentlichkeit und mediale Berichterstattung | 113 | ||
aa) Eingeschränkte Zulässigkeit von Ton- und Filmaufnahmen | 113 | ||
(1) Verbot von Ton- und Filmaufnahmen während der Gerichtsverhandlung zum Zwecke der Veröffentlichung | 113 | ||
(2) Vollständiges Aufzeichnungsverbot im Rahmen von Videoverhandlungen | 115 | ||
(3) Zulässigkeit von Tonübertragungen in einen Medienarbeitsraum | 116 | ||
(4) Zulässigkeit von Aufzeichnungen für ausschließlich wissenschaftliche Zwecke | 117 | ||
(5) Zulässigkeit der Veröffentlichung von Ton- und Filmaufnahmen einer Entscheidungsverkündung durch den Bundesgerichtshof | 117 | ||
bb) Weitreichende Zulässigkeit sonstiger medialer Berichterstattung aus dem Gerichtssaal | 118 | ||
2. Nichtöffentlichkeit und Schriftlichkeit des Verfahrens als Ausnahmeerscheinung | 119 | ||
a) Ausschluss der Öffentlichkeit von mündlichen Verhandlungen vor dem erkennenden Gericht | 120 | ||
aa) Vollständiger Ausschluss der Öffentlichkeit | 120 | ||
(1) Möglichkeit des Ausschlusses nach § 171b GVG und § 172 GVG | 120 | ||
(2) Keine unmittelbare Parteidisposition über den Öffentlichkeitsgrundsatz | 121 | ||
bb) Ausschluss Einzelner infolge sitzungspolizeilicher Maßnahmen | 122 | ||
b) Schriftliches Verfahren | 123 | ||
aa) § 128 Abs. 2 und 3 ZPO | 123 | ||
bb) Art. 5 Small-Claims-VO | 124 | ||
cc) § 495a Satz 1 ZPO | 124 | ||
c) Nichtöffentliche Verhandlung vor einem nicht entscheidungsbefugten Richter | 125 | ||
II. Verbraucherstreitigkeiten vor AS-Stellen | 125 | ||
1. Nichtöffentlichkeit und Schriftlichkeit des Verfahrens als Grundsatz | 126 | ||
a) Das Regel-Ausnahme-Verhältnis des § 17 VSBG | 126 | ||
b) Umsetzung in den Verfahrensordnungen der AS-Stellen in Deutschland | 127 | ||
aa) Überwiegender Anteil der Verfahrensordnungen ohne Möglichkeit zur mündlichen Erörterung | 127 | ||
bb) Vereinzelte Zulassung mündlicher Erörterungen | 128 | ||
(1) Universalschlichtungsstelle des Bundes | 128 | ||
(2) Schlichtungsstelle Energie e.V. | 129 | ||
(3) Außergerichtliche Streitbeilegungsstelle für Verbraucher und Unternehmer e.V. | 129 | ||
(4) Verbraucherschlichtungsstelle für Architekten- und Ingenieurleistungen (VSSAI) bei der GHV Gütestelle Honorar- und Vergaberecht e.V. | 129 | ||
(5) Schlichtungsstelle Post der Bundesnetzagentur | 129 | ||
(6) Verbraucherschlichtungsstelle der Architektenkammer Niedersachsen | 130 | ||
(7) Verbraucherschlichtungsstelle Telekommunikation der Bundesnetzagentur | 130 | ||
c) Grundsatz der Nichtöffentlichkeit einer fakultativen mündlichen Erörterung | 131 | ||
aa) Keine ausdrücklichen Vorgaben zur Frage der Öffentlichkeit einer fakultativen mündlichen Verhandlung | 131 | ||
bb) Keine analoge Anwendbarkeit der §§ 169ff. GVG | 132 | ||
cc) Implizite Pflicht des Streitmittlers zum Ausschluss der Öffentlichkeit aufgrund der Verschwiegenheitspflicht | 132 | ||
2. Einvernehmliche Gewährleistung von Öffentlichkeit bei mündlichen Erörterungen als Ausnahme | 134 | ||
a) Beiderseitige Entbindung von der Verschwiegenheitspflicht als Grundvoraussetzung | 134 | ||
b) Regelungen in der Praxis | 135 | ||
III. Fazit: Differenziertes Verhältnis von Öffentlichkeit und Nichtöffentlichkeit im Zivilprozess und im AS-Verfahren | 135 | ||
1. Verbraucherstreitigkeiten vor staatlichen Gerichten | 136 | ||
a) Interessengerechtes Verhältnis von Öffentlichkeit und Nichtöffentlichkeit im streitigen Verfahren | 136 | ||
aa) Die „klassische“ Saalöffentlichkeit als interessengerechtes Leitbild | 136 | ||
bb) Nichtöffentlichkeit als „Fangnetz“ für berechtigte gegenläufige Interessen | 137 | ||
b) Inkongruenz zwischen nichtöffentlichem Güterrichterverfahren und öffentlichen Gütegesprächen vor dem erkennenden Gericht | 138 | ||
aa) Prima facie: Rechtfertigung durch das Kriterium der Entscheidungsbefugnis | 138 | ||
bb) Zweifel an der Berechtigung der Inkongruenz | 138 | ||
2. Verbraucherstreitigkeiten vor AS-Stellen | 139 | ||
a) Schriftliches Verfahren als interessengerechtes Leitbild | 139 | ||
aa) Niedrige Kosten als Garant für die praktische Wirksamkeit der AS-Richtlinie | 139 | ||
bb) Kürzere Verfahrensdauer als Beitrag zur Überwindung des rationalen Desinteresses | 140 | ||
b) Legitimation der Nichtöffentlichkeit einer fakultativen mündlichen Verhandlung durch überwiegende Vertraulichkeitsinteressen | 141 | ||
aa) Kein mit dem Zivilprozess vergleichbares Kontrollbedürfnis gegenüber dem Streitmittler | 141 | ||
bb) Überwiegen der Vertraulichkeitsinteressen | 142 | ||
B. Parteiöffentlichkeit versus Binnenvertraulichkeit | 142 | ||
I. Verbraucherstreitigkeiten vor staatlichen Gerichten | 143 | ||
1. Anspruch auf Weiterleitung der gegnerischen Schriftsätze und Anlagen | 143 | ||
a) Weiterleitungspflicht des Gerichts | 144 | ||
b) Unverwertbarkeit zurückgehaltener Dokumente | 144 | ||
aa) OLG München: Gehörsverstoß durch selektive Mitteilung gegnerischer Schriftsätze | 144 | ||
bb) BGH: Gehörsverletzung erst bei Verwertung der vorenthaltenen Unterlagen im Urteil | 145 | ||
cc) Stellungnahme: Notwendiger und zugleich ausreichender Schutz des rechtlichen Gehörs durch Verwertungsverbote | 146 | ||
c) Kompromisslösungen | 146 | ||
aa) Geheimhaltungspflicht des Prozessgegners | 146 | ||
(1) Grundsätzlich keine gesetzliche Geheimhaltungspflicht | 147 | ||
(2) Anordnung der Geheimhaltung nach § 174 Abs. 3 GVG als Ausnahme | 147 | ||
bb) Absenkung der Darlegungslast bei fehlender vertraglicher oder gesetzlicher Geheimhaltungspflicht | 148 | ||
2. Partizipationsrecht der Parteien bei mündlichen Verhandlungen und bei der Beweisaufnahme | 148 | ||
a) Umfassendes Anwesenheits- und Teilnahmerecht beider Parteien | 148 | ||
b) Keine Einschränkungsmöglichkeit gegen den Willen des Gegners | 149 | ||
aa) Schutz von Betriebs- oder Geschäftsgeheimnissen der nicht beweisbelasteten Partei | 149 | ||
(1) Grundproblematik | 149 | ||
(2) Einvernehmliches in-camera-Verfahren als Alternative zur Beweisfälligkeit | 150 | ||
bb) Schutz von Betriebs- oder Geschäftsgeheimnissen der beweisbelasteten Partei | 151 | ||
(1) Grundproblematik | 151 | ||
(2) Einvernehmliche „Vertreterlösung“ | 151 | ||
c) Kompromisslösungen | 152 | ||
aa) Schutz von Betriebs- oder Geschäftsgeheimnissen der nicht beweisbelasteten Partei | 152 | ||
bb) Schutz von Betriebs- oder Geschäftsgeheimnissen der beweisbelasteten Partei | 153 | ||
3. Voraussetzungsloses Akteneinsichtsrecht der Parteien | 153 | ||
a) Vollumfängliches Akteneinsichtsrecht als Grundsatz | 153 | ||
b) Keine Einschränkungsmöglichkeit des Akteneinsichtsrechts zum Schutz von Geheimhaltungsinteressen | 155 | ||
II. Verbraucherstreitigkeiten vor AS-Stellen | 156 | ||
1. Anspruch auf Weiterleitung der gegnerischen Schriftsätze und Anlagen | 156 | ||
a) Grundsätzliche Pflicht zur Weiterleitung aller eingereichter Unterlagen einer Partei an die andere | 156 | ||
b) Begrenzte Einschränkungsmöglichkeit zum Schutz der Vertraulichkeitsinteressen | 157 | ||
c) Praxis in den einzelnen Verfahrensordnungen | 158 | ||
aa) AS-Stellen mit Regelungen zur Gewährleistung der Binnenvertraulichkeit | 159 | ||
bb) AS-Stellen ohne Regelungen zur Binnenvertraulichkeit | 160 | ||
2. Partizipationsrecht der Parteien bei mündlichen Erörterungen und Beweisaufnahmen | 161 | ||
a) Keine ausdrückliche gesetzliche Regelung | 161 | ||
b) Ableitung eines Partizipationsrechts aus § 17 Abs. 1 VSBG | 161 | ||
3. Kein normiertes Akteneinsichtsrecht der Parteien im VSBG | 162 | ||
a) Keine ausdrückliche gesetzliche Regelung | 162 | ||
b) Keine Ableitung eines Akteneinsichtsrechts aus § 17 VSBG | 163 | ||
III. Fazit: Vorrang der Parteiöffentlichkeit gegenüber der Binnenvertraulichkeit im Zivilprozess und im AS-Verfahren | 163 | ||
1. Verbraucherstreitigkeiten vor staatlichen Gerichten | 164 | ||
a) Keine Vorenthaltung entscheidungserheblicher Informationen gegenüber dem Prozessgegner | 164 | ||
b) Hinreichender Schutz von Geheimhaltungsinteressen bereits de lege lata | 164 | ||
2. Verbraucherstreitigkeiten vor AS-Stellen | 165 | ||
a) Parteiöffentlichkeit als interessengerechtes Leitbild | 165 | ||
b) Privatautonome Beschränkungsmöglichkeit der Parteiöffentlichkeit | 165 | ||
C. Externe Aktentransparenz versus Schutz berechtigter Geheimhaltungsinteressen | 166 | ||
I. Verbraucherstreitigkeiten vor Gericht | 166 | ||
1. Akteneinsicht durch unbeteiligte Dritte | 166 | ||
a) Akteneinsicht durch private Dritte | 166 | ||
aa) Akteneinsicht nur bei rechtlichem Interesse oder bei Zustimmung der Parteien | 166 | ||
bb) Keine Umgehung der engen Voraussetzungen des § 299 Abs. 2 ZPO durch die Informationsfreiheitsgesetze oder vergleichbare Regelungen der Länder | 167 | ||
cc) Abwägung zwischen berechtigtem Interesse des Dritten und Geheimhaltungsinteressen der Parteien | 168 | ||
dd) Rechtsfolge | 169 | ||
b) Akteneinsicht durch staatliche Dritte | 169 | ||
2. Sonstige Auskunftserteilung durch das Gericht an die Medien | 170 | ||
a) Presserechtlicher Auskunftsanspruch | 170 | ||
b) Auskunftsanspruch aus dem Medienstaatsvertrag | 172 | ||
3. Veröffentlichung von Gerichtsentscheidungen | 173 | ||
a) Pflicht zur anonymisierten Veröffentlichung veröffentlichungswürdiger Entscheidungen | 173 | ||
aa) Herleitung einer Veröffentlichungspflicht | 173 | ||
bb) Voraussetzungen | 174 | ||
(1) Veröffentlichungswürdigkeit | 174 | ||
(2) Veröffentlichungsfähigkeit | 174 | ||
b) Korrespondierende subjektive Rechte auf Erteilung anonymisierter Entscheidungsabschriften | 176 | ||
aa) „Zivilprozessualer“ Anspruch | 176 | ||
(1) Meinungsstand | 176 | ||
(a) Direkte Anwendung des § 299 Abs. 2 ZPO | 176 | ||
(b) Entsprechende Anwendung des § 299 Abs. 2 ZPO | 177 | ||
(c) „Obsoleszenz des § 299 Abs. 2 ZPO“ | 177 | ||
(2) Stellungnahme | 179 | ||
bb) Informationsfreiheitsgesetze | 179 | ||
(1) Informationsfreiheitsgesetz des Bundes | 179 | ||
(2) Informationsfreiheitsgesetze und vergleichbare Regelungen der Länder | 180 | ||
cc) Ansprüche aus dem Presse- und Medienrecht | 180 | ||
(1) Pressegesetze der Länder | 180 | ||
(2) Auskunftsanspruch aus dem Medienstaatsvertrag | 181 | ||
II. Verbraucherstreitigkeiten vor AS-Stellen | 181 | ||
1. Akteneinsicht durch unbeteiligte Dritte | 182 | ||
a) Akteneinsicht durch private Dritte | 182 | ||
b) Akteneinsicht durch Behörden | 182 | ||
2. Auskunftserteilung durch die AS-Stelle an Presse- und Medienvertreter | 184 | ||
a) Kein presserechtlicher Auskunftsanspruch gegenüber AS-Stellen | 184 | ||
b) Kein Auskunftsanspruch aus dem Medienstaatsvertrag | 184 | ||
3. Veröffentlichung von Schlichtungsvorschlägen | 185 | ||
a) Keine Pflicht zur Veröffentlichung des konkreten Schlichtungsvorschlags und des Verhandlungsergebnisses | 185 | ||
aa) Rein abstrakt-generalisierende Berichts- und Auskunftspflichten | 185 | ||
bb) Praxis in den einzelnen AS-Stellen | 186 | ||
b) Keine individuellen Ansprüche auf Erhalt einer Abschrift des Schlichtungsvorschlags aus den Informationsfreiheits- und Pressegesetzen | 187 | ||
III. Fazit: Begrenzte externe Aktentransparenz im Zivilprozess versus strikte Vertraulichkeitsgewährleistung im AS-Verfahren | 188 | ||
1. Verbraucherstreitigkeiten vor staatlichen Gerichten | 188 | ||
a) Nichtöffentlichkeit der Akten als interessengerechter Grundsatz | 188 | ||
b) Veröffentlichung von Gerichtsentscheidungen als ausgleichender Beitrag zur Transparenz | 189 | ||
aa) Veröffentlichungswürdigkeit auch von amts- und landgerichtlichen Entscheidungen | 189 | ||
bb) Mehrwert einer unionsweiten Veröffentlichung | 190 | ||
2. Verbraucherstreitigkeiten vor AS-Stellen | 191 | ||
a) Unzureichende Publizität der Schlichtungsvorschläge | 191 | ||
b) Interessengerechte Trennung von Streitbeilegung und dem Ordnungsrecht | 193 | ||
D. Instrumentalisierungsmöglichkeit offengelegter Informationen | 194 | ||
I. Motivierung anderer Verbraucher zur Rechtsdurchsetzung | 194 | ||
1. Initiierung kollektiver Verbraucherrechtsdurchsetzung | 194 | ||
a) Erhebung einer Unterlassungsklage durch Verbraucherschutzverbände | 195 | ||
b) Erhebung einer Musterfeststellungsklage durch Verbraucherschutzverbände | 195 | ||
2. Informationsaustausch durch soziale Netzwerke und Medien | 195 | ||
3. Anwaltliche Werbung zur Mandantenakquise | 196 | ||
4. Lückenhafte Begrenzung zum Schutz der Vertraulichkeit | 196 | ||
a) Grenzen der Nutzung offengelegter Informationen durch die Anwaltschaft | 197 | ||
aa) Begrenzung durch § 43b BRAO i.V.m. § 6 BORA | 197 | ||
bb) Begrenzung durch § 43a Abs. 2 BRAO i.V.m. § 2 BORA | 197 | ||
b) Grenzen der Nutzung offengelegter Informationen durch die Verfahrensbeteiligten und durch unbeteiligte Dritte | 199 | ||
aa) Zivilprozess: Grundsätzlich keine Geheimhaltungspflichten für die Parteien und etwaiges Publikum | 199 | ||
bb) AS-Verfahren: Keine gesetzliche Geheimhaltungspflicht für die Parteien und etwaiges Publikum | 200 | ||
5. Privatautonome Begrenzungsmöglichkeiten | 201 | ||
a) Regelungsbedarf | 201 | ||
aa) Situation in einem herkömmlichen Zivilprozess | 201 | ||
bb) Situation bei einem Güterichterverfahren oder AS-Verfahren | 202 | ||
b) Regelungsmöglichkeiten | 202 | ||
II. Beweisführung in Folge- oder Parallelverfahren | 204 | ||
1. Mögliche Szenarien | 204 | ||
a) AS-Verfahren oder Güterrichterverfahren als Ausgangsverfahren und Zivilprozess als Folgeverfahren | 205 | ||
b) Zivilverfahren als Ausgangsverfahren und als Parallelverfahren | 205 | ||
c) AS-Verfahren als Parallelverfahren | 205 | ||
2. Gesetzliche Ausgangslage | 206 | ||
a) Zivilprozess als Folge- oder Parallelverfahren | 206 | ||
aa) Vernehmung oder Anhörung der Parteien aus dem Ausgangsverfahren | 206 | ||
(1) Zeugeneinvernahme einer Partei des Ausgangsverfahrens in Parallelverfahren | 207 | ||
(2) Parteianhörung oder Parteivernehmung | 208 | ||
bb) Vernehmung des Richters oder des Streitmittlers aus dem Ausgangsverfahren als Zeugen | 209 | ||
(1) Vernehmung des Richters als Zeuge | 209 | ||
(2) Vernehmung des Streitmittlers als Zeuge | 210 | ||
cc) Vernehmung eines Anwalts aus dem Ausgangsverfahren als Zeuge | 211 | ||
dd) Vernehmung eines öffentlich bestellten Sachverständigen aus dem Ausgangsverfahren als sachverständigen Zeuge | 212 | ||
ee) Vernehmung sonstiger Personen aus dem Ausgangsverfahren als Zeugen | 212 | ||
ff) Verwertung von Urkunden oder Augenscheinsobjekten aus dem Ausgangsverfahren | 213 | ||
(1) Unterlagen aus einem streitigen Zivilverfahren als Ausgangsverfahren | 213 | ||
(2) Unterlagen aus einem Güterichterverfahren als Ausgangsverfahren | 214 | ||
(3) Unterlagen aus einem AS-Verfahren als Ausgangsverfahren | 214 | ||
b) AS-Verfahren als Parallelverfahren | 215 | ||
aa) Kein Raum für Zeugenanhörungen | 215 | ||
bb) Beweisführung nur durch die Vorlage von Dokumenten | 216 | ||
3. Vertragliche Maßnahmen zum verfahrensrechtlichen Schutz der Vertraulichkeit in Folgeverfahren | 216 | ||
a) Zulässigkeit von vertraglichen „Beweisverboten“ | 216 | ||
b) Regelungsbedarf | 217 | ||
aa) Schutz von „vorprozessual“ offengelegten Informationen | 217 | ||
bb) Schutz von offengelegten Informationen aus einem gescheiterten Güterichter- oder AS-Verfahren | 217 | ||
cc) Schutz von offengelegten Informationen aus einem durch Urteil beendeten Zivilprozess | 218 | ||
c) Regelungsmöglichkeiten und Regelungsgrenzen | 218 | ||
III. Fazit: Weitreichende Nutzungsmöglichkeiten der vor Gericht und im AS-Verfahren offenbarten Informationen | 219 | ||
1. Mangel an gesetzlichen Verschwiegenheitspflichten als Vorteil für die Allgemeinheit der Verbraucher | 220 | ||
2. Vertragliche Vertraulichkeitsvereinbarungen als Chance für individuell-vorteilhafte Vergleiche | 220 | ||
E. Zwischenergebnis: Polarität der Funktionen von Transparenz und Vertraulichkeit | 221 | ||
I. Verbraucherstreitigkeiten vor staatlichen Gerichten | 221 | ||
1. Funktionen der internen Transparenz | 221 | ||
2. Funktionen der externen Transparenz | 221 | ||
3. Funktionen der internen Vertraulichkeit | 222 | ||
4. Funktionen der externen Vertraulichkeit | 222 | ||
II. Verbraucherstreitigkeiten vor AS-Stellen | 223 | ||
1. Funktionen der internen Transparenz | 223 | ||
2. Funktionen der externen Transparenz | 223 | ||
3. Funktionen der internen Vertraulichkeit | 223 | ||
4. Funktionen der externen Vertraulichkeit | 224 | ||
Kapitel 5: Optimierungsbedarf und Optimierungsmöglichkeiten de lege ferenda | 225 | ||
A. Verbraucherstreitigkeiten vor staatlichen Gerichten | 225 | ||
I. Stärkung der Publizität der Rechtsanwendung | 225 | ||
1. Rechtspolitischer Optimierungsbedarf | 226 | ||
2. Optimierungsmöglichkeiten | 227 | ||
a) Ausbau der Transparenz von Gerichtsverhandlungen für die Allgemeinheit und die Medien | 228 | ||
aa) Implementierung einer digitalen Saalöffentlichkeit | 228 | ||
(1) Empirisch unzureichend erforschte Risiken von Ton- und Filmübertragungen der mündlichen Verhandlung in der Tatsacheninstanz | 229 | ||
(2) Kein Mehrwert einer Ton- und Filmübertragung der mündlichen Verhandlung bei Verbraucherstreitigkeiten vor dem BGH | 232 | ||
bb) Implementierung einer allgemeinen Aktenöffentlichkeit | 233 | ||
(1) Fehlende Realisierbarkeit einer allgemeinen Aktenöffentlichkeit | 234 | ||
(2) Keine signifikanten Vorteile für das Verständnis der Zuschauer im Zivilprozess | 235 | ||
(3) Kein Mehrwert für die Kontrolle der Einhaltung zivilprozessualer Mindeststandards | 235 | ||
(a) Situation bei mündlicher Verhandlung | 236 | ||
(b) Situation im rein schriftlichen Verfahren | 236 | ||
cc) Erweiterung der Zulässigkeit der Übertragung von Entscheidungsverkündungen | 237 | ||
(1) Anforderungen an eine gesetzliche Neuregelung | 238 | ||
(a) Berücksichtigung der Besonderheiten erstinstanzlicher Verfahren | 238 | ||
(b) Berücksichtigung der Besonderheiten der Berufungsinstanz | 238 | ||
(2) Vorschlag für einen Gesetzentwurf | 239 | ||
dd) Zulassung von Bildübertragungen in den Medienarbeitsraum | 239 | ||
(1) Anforderungen an eine gesetzliche Regelung | 240 | ||
(2) Vorschlag für einen Gesetzentwurf | 241 | ||
b) Verbesserung der Erhältlichkeit von Gerichtsentscheidungen | 241 | ||
aa) Gesetzliche Regulierung der Veröffentlichungspflicht | 242 | ||
(1) Anforderungen an eine gesetzliche Regelung | 242 | ||
(a) Beibehaltung der grundsätzlichen Anonymisierungspflicht | 242 | ||
(b) Beibehaltung der Begrenzung auf veröffentlichungswürdige Entscheidungen | 243 | ||
(c) Regelung der Zuständigkeit für die Auswahl der zu veröffentlichenden Entscheidungen | 244 | ||
(2) Vorschlag für einen Gesetzentwurf | 244 | ||
bb) Normierung des Anspruchs auf Erhalt von Abschriften von Gerichtsentscheidungen | 245 | ||
(1) Anforderungen an eine gesetzliche Normierung | 245 | ||
(2) Vorschlag für einen Gesetzentwurf | 246 | ||
II. Stärkung der Vertraulichkeit von Vergleichsverhandlungen und gütlichen Einigungen | 247 | ||
1. Rechtspolitscher Optimierungsbedarf | 247 | ||
2. Optimierungsmöglichkeiten | 248 | ||
a) Einführung einer Dispositionsmöglichkeit über die Öffentlichkeit bei Vergleichsgesprächen im Gerichtssaal | 249 | ||
aa) Anforderungen an eine gesetzliche Regelung | 249 | ||
(1) Begrenzung der Dispositionsmöglichkeit auf den Zeitraum von Vergleichsgesprächen | 249 | ||
(2) Ausschluss der Öffentlichkeit auf gemeinsamen Antrag | 251 | ||
(3) Trennung der Einführung in den Sach- und Streitstand von der Güteverhandlung | 251 | ||
bb) Vorschlag für einen Gesetzentwurf | 252 | ||
b) Richterliche Hinweispflicht auf die Möglichkeit vertraglicher Geheimhaltungsvereinbarungen | 253 | ||
aa) Anforderungen an eine gesetzliche Regelung | 253 | ||
(1) Unterscheidung zwischen Partei- und Anwaltsprozess | 254 | ||
(2) Verpflichtung zu Unterstützung bei der Vertragsformulierung | 254 | ||
bb) Vorschlag für einen Gesetzentwurf | 254 | ||
B. Verbraucherstreitigkeiten vor AS-Stellen | 255 | ||
I. Stärkung der Publizität der Arbeitsweise des Streitmittlers | 255 | ||
1. Rechtspolitischer Optimierungsbedarf | 255 | ||
2. Optimierungsmöglichkeiten | 256 | ||
a) Pflicht zur anonymisierten und systematisierten Veröffentlichung von Schlichtungsvorschlägen | 256 | ||
aa) Anforderungen an eine gesetzliche Regelung | 257 | ||
(1) Beschränkung der Veröffentlichungspflicht auf begründete und mit einer Sachverhaltsschilderung versehene Schlichtungsvorschläge | 257 | ||
(2) Anonymisierungspflicht | 257 | ||
bb) Formulierungsvorschlag | 260 | ||
b) Normierung eines Akteneinsichtsrechts für die Parteien | 260 | ||
aa) Anforderungen an eine Gesetzesänderung | 260 | ||
(1) Akteneinsicht nicht gegen den Willen des Gegners | 261 | ||
(2) Verbraucherfreundliche Form der Akteneinsicht | 261 | ||
bb) Formulierungsvorschlag | 261 | ||
II. Gleichzeitige Stärkung der Geheimhaltung von privatautonomen Zugeständnissen und Vergleichen | 262 | ||
1. Rechtspolitischer Optimierungsbedarf | 262 | ||
2. Optimierungsmöglichkeiten | 263 | ||
a) Hinweispflicht auf vertragliche Geheimhaltungsvereinbarung und Prozessverträge | 263 | ||
b) Normierung der Nichtöffentlichkeit von mündlichen Verhandlungen | 265 | ||
Kapitel 6: Zusammenfassung | 268 | ||
A. Der Interessenkonflikt zwischen Transparenz und Vertraulichkeit bei Verbraucherstreitigkeiten | 268 | ||
B. Verfassungs- und europarechtliche Dimension | 269 | ||
C. Konfliktfelder zwischen Transparenz und Vertraulichkeit im deutschen Zivilprozess- und AS-Verfahrensrecht | 271 | ||
D. De lege ferenda: Optimierungsbedarf und -möglichkeiten im Umgang mit Transparenz und Vertraulichkeit bei Verbraucherstreitigkeiten | 275 | ||
Literaturverzeichnis | 279 | ||
Sachwortverzeichnis | 302 |