Eigentum und Bildverwertung
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Eigentum und Bildverwertung
Zugleich eine schutzzweckorientierte Rekonstruktion der gesetzlichen Schuldverhältnisse
Schriften zum Bürgerlichen Recht, Vol. 578
(2024)
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David Yang studierte Rechtswissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Im Jahr 2019 trat er als Richter in den höheren Justizdienst Baden-Württembergs ein. Derzeit ist er zum Ministerium der Justiz und für Migration Baden-Württemberg abgeordnet.Abstract
Die unerlaubte fotografische Aufnahme von Gegenständen, insbesondere von Kunstgegenständen und Gebäuden sowie die Verwertung dieser Aufnahmen sind keine für die Rechtswissenschaft unbekannte Problematiken. Die rasant zunehmende Digitalisierung hat nun aber Absatzmärkte eröffnet, welche dem Interesse an den damit verbundenen zivilrechtlichen Fragen neue Dimensionen verleihen. Zu klären sind hierbei nicht nur die betroffenen subjektiven Rechte und Rechtsgüter, sondern auch die sich aus der Rechtsverletzung ergebenden Rechtsfolgen. David Yang betreibt mit seiner Arbeit Grundlagenforschung auf mehreren Ebenen: Ausgehend von der Vorstellung verschiedener Ordnungsfunktionen des Privatrechts und des öffentlichen Rechts sowie der Ausrichtung sämtlicher privatrechtlicher Haftungssysteme final auf den Schutz subjektiver Rechte hin gelangt er zu einer Rekonstruktion von delikts- und vertragsrechtlicher Schadensersatzhaftung, Eingriffskondiktion und geschäftsanmaßungsrechtlicher Herausgabehaftung.»Ownership and Image Use. Simultaneously a Reconstruction of Legal Obligations Based on the Purpose of Protection«: In the context of unauthorized photographic capture of objects, David Yang conducts foundational research. Starting from the concept of different regulatory functions of private law and public law and based on the alignment of all private law liability systems towards the protection of subjective rights, he arrives at a reclassification of tort and contractual liability, law of unjust enrichment and usurpation of business opportunity.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Einleitung | 13 | ||
1. Teil: Stand der Diskussion | 16 | ||
A. Die Entwicklung der Rechtsprechung | 16 | ||
I. „Apfel-Madonna“ | 16 | ||
II. „Schloss Tegel“ | 18 | ||
1. Entscheidung des Berufungsgerichts | 19 | ||
2. Entscheidung des Bundesgerichtshofs | 19 | ||
III. „Friesenhaus“ | 20 | ||
1. Entscheidung des Berufungsgerichts | 21 | ||
2. Entscheidung des Bundesgerichtshofs | 22 | ||
IV. „Preußische Gärten und Parkanlagen“ | 23 | ||
1. Entscheidung des Landgerichts | 24 | ||
2. Erste Entscheidung des Oberlandesgerichts | 25 | ||
3. Erste Entscheidung des Bundesgerichtshofs | 26 | ||
4. Zweite Entscheidung des Oberlandesgerichts | 27 | ||
5. Zweite Entscheidung des Bundesgerichtshofs | 27 | ||
V. „Preußische Kunstwerke“ | 28 | ||
1. Entscheidung des Amtsgerichts | 29 | ||
2. Entscheidung des Landgerichts | 29 | ||
3. Entscheidung des Bundesgerichtshofs | 30 | ||
VI. „Museumsfotos“ | 31 | ||
1. Entscheidung des Landgerichts | 31 | ||
2. Entscheidung des Oberlandesgerichts | 32 | ||
3. Entscheidung des Bundesgerichtshofs | 33 | ||
VII. Ausgewählte Entscheidungen der Instanzrechtsprechung | 34 | ||
1. „Gastwirtschaft“ | 34 | ||
2. „Innenhof“ | 34 | ||
3. „Trainwriting in berlin“ | 35 | ||
VIII. Zwischenergebnis | 36 | ||
B. Die Reaktionen der Literatur | 36 | ||
2. Teil: Grundlegung | 40 | ||
A. Substanzrechte, subjektive Rechte, Schutzrechte | 40 | ||
B. Abgrenzung zur Imperativentheorie und: die Bedeutung der Pflicht gegenüber der Befugnis | 42 | ||
C. Die Ausbalancierung von Interessen als Aufgabe des Privatrechtsgesetzgebers | 47 | ||
3. Teil: Betroffene Substanzrechte im Falle fotografischer und videografischer Aufnahme und Aufnahmenverwertung | 50 | ||
A. Urheberrecht am abgebildeten Werk | 50 | ||
B. Eigentum an der abgebildeten Sache | 52 | ||
I. Die Sache als Bezugsgegenstand des Eigentums | 53 | ||
II. Die Einwirkung als Rechtsverletzungserfolg | 54 | ||
III. Kein Wertungswiderspruch zur Zuführung oder zum Entzug von Umweltbedingungen | 57 | ||
IV. Physische Einwirkung und rechtliche Verfügung | 60 | ||
V. Grenzen der Anpassungsfähigkeit des Eigentums | 61 | ||
C. Grundstückseigentum | 63 | ||
I. Das Verhältnis von Vertragsverletzung und Eigentumsverletzung | 64 | ||
II. Inkurs: Drohnenfotografie | 69 | ||
III. Eigentumsschutz gegen Verwertungshandlungen? | 71 | ||
D. Besitz | 74 | ||
I. Unberechtigter Grundstücksbesitz | 74 | ||
II. Der dinglich berechtigte Besitz | 76 | ||
III. Der schuldrechtlich berechtigte Besitz | 77 | ||
IV. Das „Hausrecht“ als verzichtbares Rechtsinstitut | 83 | ||
E. Wettbewerbsrecht | 88 | ||
I. Das Fehlen einer wettbewerbsrechtlichen Sonderregelung | 88 | ||
II. Schutz des Leistungsergebnisses über die subsidiäre Generalklausel | 89 | ||
1. Die wettbewerbsrechtliche Generalklausel als individualschützende Verbotsnorm | 89 | ||
2. Kein Unterlaufen bestehender Wertungen bei Etablierung eines richterrechtlich ausgeformten Leistungsschutzes | 91 | ||
3. Die wettbewerbsrechtliche Behandlung von Veranstaltungs- und sonstigen Aufnahmen | 93 | ||
F. Recht am eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb | 97 | ||
G. Verbot sittenwidriger Schädigung | 99 | ||
H. Vertrag | 101 | ||
I. Öffentlich-rechtliche Beschränkungen des Eigentums und Zwischenergebnis | 104 | ||
4. Teil: Rechtsfolgen der Rechtsverletzung | 106 | ||
A. Die Rechtsfolgen der Verletzung des Grundstückseigentums (und des berechtigten Besitzes) | 106 | ||
I. Unterlassungs- und Beseitigungsansprüche | 107 | ||
II. Deliktsrechtliche Schadensersatzansprüche | 111 | ||
1. Rechtswidrige und schuldhafte Rechtsverletzung | 112 | ||
2. Rechtsfolge: Schadensersatz | 113 | ||
a) Die abzulehnende Normativierung des Vermögensbegriffs | 116 | ||
b) Das zweite Einbruchstor der Wertung: Modifikationen im Rahmen der Differenzhypothese | 123 | ||
c) Die Erweiterung des positiven Inhalts der Substanzrechte | 125 | ||
d) Vernichtungs- und Rückrufsansprüche im Rahmen der Naturalrestitution | 127 | ||
e) Die schadensersatzrechtliche Begründung eines Unterlassungsanspruchs gegen die Weiterverwertung durch den Vorverletzer | 131 | ||
f) Zwischenergebnis | 134 | ||
III. Die bereicherungsrechtliche Eingriffskondiktion | 135 | ||
1. Das erlangte Etwas (§ 812 Abs. 1 S. 1 BGB) | 136 | ||
a) Das Verständnis des „Etwas“ als Vermögenswert | 136 | ||
b) Die Entscheidung des Gesetzgebers für eine (unscharfe) Vermögensorientierung im Rahmen der §§ 812, 818 Abs. 1–3 BGB | 143 | ||
2. Die Erlangung auf Kosten des Rechtsinhabers | 150 | ||
a) Die klassische Vermögensverschiebungslehre: Vermögenseinbuße als Zuweisungsgrund | 150 | ||
b) Konsequenzen für gezogene Nutzungen und Surrogate | 155 | ||
c) Die fehlende Überzeugungskraft alternativer bereicherungsrechtlicher Ansätze | 166 | ||
aa) Die Lehre von der rechtswidrig erlangten Bereicherung: Kausale Bereicherungsentstehung als alleiniges Zuweisungskriterium | 166 | ||
bb) Die Verwechslung von Recht und Rechtsschutz durch die Lehre vom Zuweisungsgehalt | 171 | ||
cc) Die fehlende Tauglichkeit ideeller Interessensbeeinträchtigungen als Zuweisungsgrund der Bereicherung | 184 | ||
d) Die Eingriffskondiktion in der Rechtsprechung | 187 | ||
3. Der fehlende Rechtsgrund der Vermögensverschiebung | 190 | ||
4. Die Rechtsfolgen der Eingriffskondiktion | 191 | ||
a) Die kondiktionsrechtliche Naturalrestitution | 191 | ||
b) Der Entreicherungseinwand im Allgemeinen und die Abzugsfähigkeit von Kosten im Speziellen | 193 | ||
c) Die bereicherungsrechtliche und bereicherungsrechtsakzessorische Schadensersatzhaftung des bösgläubigen Verletzers | 199 | ||
IV. Die Geschäftsanmaßungshaftung als privatrechtsfremde Bußenregelung | 202 | ||
1. Die strafrechtliche Einziehung als Schwesternorm der Geschäftsanmaßungshaftung? | 203 | ||
2. Die geschichtliche Entwicklung der Geschäftsanmaßungshaftung | 210 | ||
3. Die Umsetzbarkeit des gesetzgeberischen Willens in der heutigen Regelung | 214 | ||
V. Keine Anwendbarkeit der „Dreifachen Schadensberechnung“ | 219 | ||
1. Schadensersatz, Eingriffskondiktion und Privatbuße im frühen Urheberrecht | 220 | ||
2. Die richterrechtliche Modifikation des Immaterialgüterrechts | 223 | ||
a) Die Anwendbarkeit der Kondiktion und die Beschränkung ihres Anspruchsumfangs | 223 | ||
b) Die Entwicklung der „Dreifachen Schadensberechnung“ | 227 | ||
aa) „Ariston“ | 227 | ||
bb) „Maischevergärung“ | 230 | ||
cc) „Harzsäureester“ | 231 | ||
dd) „Regenrohrsiphon“ | 231 | ||
ee) „Vitalsulfal“ | 232 | ||
ff) „Wandsteckdose II“ | 233 | ||
gg) „Tolbutamid“ | 235 | ||
hh) „Tchibo/Rolex II“ | 236 | ||
ii) „Objektive Schadensberechnung“ | 238 | ||
jj) „Gemeinkosten“ | 239 | ||
c) Zwischenergebnis | 240 | ||
3. Die Motivation des Gesetzgebers zur gesetzlichen Verankerung der Dritten Schadensberechnungsmethode | 242 | ||
a) Die frühe Kodifizierung der „Dritten Schadensberechnungsmethode“ im Urheberrecht | 243 | ||
b) Die Weiterentwicklung des Immaterialgüterrechtsschutzes unter unionsrechtlichem Einfluss | 243 | ||
aa) Entwurf der Durchsetzungsrichtlinie durch die Europäische Kommission | 244 | ||
bb) Finale Durchsetzungsrichtlinie | 246 | ||
cc) Umsetzungsgesetz: Referentenentwurf des Justizministeriums | 247 | ||
dd) Weiteres Gesetzgebungsverfahren | 249 | ||
c) Zwischenergebnis | 249 | ||
B. Im Vergleich: Die Rechtsfolgen der Verletzungen sonstiger subjektiver Rechte | 252 | ||
I. Rechtsfolgen der Mobiliareigentumsverletzung | 252 | ||
II. Rechtsfolgen der Immaterialgüterrechtsverletzung | 253 | ||
III. Rechtsfolgen der Verletzung der wettbewerbsrechtlichen Generalklausel | 254 | ||
IV. Rechtsfolgen der Vertragsverletzung | 256 | ||
Ergebnisse | 260 | ||
Literaturverzeichnis | 273 | ||
I. Aufsätze und Urteilsanmerkungen | 273 | ||
II. Monographien und Lehrbücher | 286 | ||
III. Festschriften und Sammelbände | 299 | ||
IV. Materialien | 304 | ||
V. Kommentare | 305 | ||
Stichwortverzeichnis | 308 |