Perspektiven des Verbandsklagerechts
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Perspektiven des Verbandsklagerechts
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1548
(2024)
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Eva Banz studierte Rechtswissenschaften an der Universität Münster. Nach dem ersten Examen war sie in einer internationalen Wirtschaftskanzlei tätig und promovierte zum Gerichtszugang von Verbänden im Verwaltungsprozess. Das Rechtsreferendariat am Kammergericht Berlin absolvierte sie u.a. mit Stationen im Bundeskanzleramt und bei der Ständigen Vertretung Deutschlands bei den Vereinten Nationen in New York. Sie arbeitet als Rechtsanwältin im Umwelt- und Planungsrecht in einer Sozietät in Berlin.Abstract
Verbandsklagen im Verwaltungsprozess haben nicht allein altruistische Gestalt. Gewiss: Sie sind ganz überwiegend objektiv-rechtlich ausgestaltet und als solche in unterschiedlichen Rechtsbereichen normiert. Das Bundesverwaltungsgericht hat jedoch Umweltverbänden in seiner Entscheidung zur Darmstädter Luftreinhalteplanung auch prokuratorische Rechte und damit einen subjektiv-rechtlichen Gerichtszugang zugesprochen. Diese besondere Rechtsstellung der Verbände ist ein Novum im verwaltungsgerichtlichen Verbandsrechtsschutz und kann Rechtsschutzlücken des engen Anwendungsbereichs des Umwelt-Rechtsbehelfsgesetzes schließen. Sie birgt für Verbandsklagen Entwicklungspotenzial, das die Arbeit gerade in Zeiten der auf den Schutz höchstpersönlicher Rechtsgüter gerichteten Klimaklagen in subjektiv-rechtlicher Hinsicht ermittelt. Die Untersuchung vergleicht hierbei Verbandsklagen in ausgewählten Rechtsbereichen und analysiert ihre Funktion im demokratischen System.»Perspectives of Access to Justice for Associations«: Whilst legal actions brought by associations are predominantly based on objective law, the Federal Administrative Court has also granted environmental associations »procuratorial rights« and thus a subjective legal access to justice. This exceptional legal status is a novelty and has potential for further development, which is explored in this study with respect to subjective law. The thesis compares the legal actions of associations in selected areas of law and analyses their functions in the democratic system.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Kapitel 1: Einleitung | 21 | ||
A. Problemaufriss: Verbandsklagen im Verwaltungsprozess | 21 | ||
B. Forschungshypothese, Stand der Forschung und Gang der Untersuchung | 23 | ||
I. Forschungshypothese | 23 | ||
II. Stand der Forschung | 24 | ||
III. Zielsetzung und Gang der Darstellung | 26 | ||
C. Thematische Eingrenzung des Untersuchungsgegenstands | 28 | ||
I. Begriffsbestimmung der Verbandsklage | 29 | ||
1. Der Verband | 29 | ||
2. Die Klage des Verbands | 30 | ||
II. Nationale Verwaltungsbehörden als Klagegegner | 33 | ||
III. Exkludiert: Zivilrechtliche Verbandsklagen | 34 | ||
1. Die Musterfeststellungs-, Abhilfe- und Unterlassungsklage der Verbände | 35 | ||
2. Keine Verbandsklagen: Prozessuale Bündelung | 37 | ||
IV. Exkludiert: Rechtssubjektivität der Umwelt und der Tiere | 38 | ||
V. Keine Beantwortung von Systemfragen | 39 | ||
VI. Verbandsklagen zur Beseitigung von Vollzugsdefiziten | 41 | ||
1. Die verfassungsrechtliche Begründung von Vollzugsdefiziten | 41 | ||
2. Tatsächliche Gründe für Vollzugsdefizite | 43 | ||
Kapitel 2: Rechtsbereichsspezifische Verbandsklagebefugnisse | 45 | ||
A. Die Umweltverbandsklage | 45 | ||
I. Die Bedeutung der Aarhus-Konvention für Umweltverbandsklagen | 46 | ||
1. Die Rechtsbindung der Aarhus-Konvention | 47 | ||
2. Ziel und Inhalt der Aarhus-Konvention | 49 | ||
a) Die Mobilisierung des Bürgers | 50 | ||
b) Die Dritte Säule der Aarhus-Konvention: Rechtsschutz im Umweltrecht | 53 | ||
aa) Rechtsbehelfe zugunsten der betroffenen Öffentlichkeit gemäß Art. 9 Abs. 2 Aarhus-Konvention | 54 | ||
bb) Rechtsbehelfe zugunsten der Mitglieder der Öffentlichkeit nach Art. 9 Abs. 3 Aarhus-Konvention | 55 | ||
3. Die Umsetzung der Dritten Säule der Aarhus-Konvention auf europäischer Ebene | 56 | ||
4. Die Kontrollen der Einhaltung und Umsetzung der Aarhus-Konvention | 58 | ||
a) Völkerrechtliche Kontrollmechanismen | 58 | ||
aa) Vertragsstaatliche Bindung an die Entscheidungen des Compliance-Verfahrens | 59 | ||
bb) Verurteilungen Deutschlands | 60 | ||
b) Die Überprüfung mitgliedstaatlicher Umsetzung durch die Auslegungshoheit des Europäischen Gerichtshofs | 63 | ||
5. Zwischenergebnis | 64 | ||
II. Keine prozessuale Rechtsgrundlage für Umweltverbandsklagen im Primärrecht, in der Grundrechte-Charta, der EMRK oder dem Grundgesetz | 64 | ||
1. Keine Verbandsklagebefugnis aus den umweltrechtlichen Bestimmungen des Primärrechts | 65 | ||
2. Keine Umweltverbandsklagebefugnis nach der Grundrechte-Charta | 65 | ||
3. Keine verwaltungsprozessuale Umweltverbandsklagebefugnis nach der Europäischen Menschenrechtskonvention | 67 | ||
4. Keine Verbandsklage aus Art. 20a GG und Ablehnung eines Umweltgrundrechts | 68 | ||
III. Der Zugang zu Gerichten in Umweltangelegenheiten: Der Umweltbegriff | 71 | ||
1. Rechtsgrundlagen für die begriffliche Determination | 71 | ||
2. Umweltschutz und der Schutz von Umweltmedien | 72 | ||
IV. Umweltverbandsklagen in der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs | 74 | ||
1. Der Maßstab: Die europäische Rechtsschutzgarantie | 74 | ||
a) Der Grundsatz eines effektiven Rechtsschutzes und die Verfahrensautonomie der Mitgliedstaaten | 76 | ||
b) Die Reichweite des europäischen Rechtsschutzes nach Art. 47 Abs. 1 GRCh | 79 | ||
c) Die Bedeutung des Art. 47 Abs. 1 GRCh für die Rechtsbehelfe im Anwendungsbereich der Aarhus-Konvention | 81 | ||
d) Zwischenergebnis | 82 | ||
2. Rechtbehelfe der Verbände als betroffene Öffentlichkeit nach Art. 9 Abs. 2 Aarhus-Konvention | 82 | ||
a) Die Klagebefugnis der Verbände bei einer objektiven Rechtsverletzung | 83 | ||
b) Die Bindung der Klagegegenstände an die Öffentlichkeitsbeteiligung | 85 | ||
c) Der persönliche Anwendungsbereich | 86 | ||
aa) Die betroffene Öffentlichkeit als Teil der allgemeinen Öffentlichkeit | 86 | ||
bb) Die Fiktion zugunsten der Verbände | 87 | ||
d) Die unzulässige Beschränkung der Umweltrechtsbehelfe durch materielle Präklusionsnormen | 88 | ||
e) Die Zulässigkeit von Rechtsbehelfsfristen | 90 | ||
f) Der Gerichtszugang und die gerichtliche Kontrolle bei Verfahrensfehlern | 91 | ||
aa) Die Überprüfung von Verfahrensfehlern und ihre Grenzen | 91 | ||
bb) Die europarechtliche Modifikation der Verfahrensfehlerfolge | 93 | ||
g) Auswirkungen auf den Umfang der gerichtlichen Kontrolle | 94 | ||
h) Zwischenergebnis | 94 | ||
3. Der Zugang zu Gericht für Verbände als Mitglieder der allgemeinen Öffentlichkeit nach Art. 9 Abs. 3 Aarhus-Konvention | 95 | ||
a) Die rechtliche Wirkung des Art. 9 Abs. 3 Aarhus-Konvention: Keine unmittelbare Anwendbarkeit, doch Auslegungsdirektive | 97 | ||
b) Der klagebefugte Personenkreis: Die Öffentlichkeit | 98 | ||
c) Die Offenheit möglicher Klagegegenstände | 99 | ||
d) Zwingender Umweltbezug der verletzten Bestimmung | 100 | ||
e) Innerstaatlicher Gestaltungsspielraum nur bezüglich personaler Voraussetzungen | 100 | ||
f) Die Grenze und der Maßstab der Ausgestaltung | 101 | ||
aa) Unabhängigkeit des verwaltungsrechtlichen vom gerichtlichen Verfahren und die Zulässigkeit materieller Präklusionsnormen | 103 | ||
bb) Zulässigkeit der Begrenzung auf die Verletzung subjektiver Rechte | 104 | ||
g) Das Einfallstor für individuellen Rechtsschutz | 105 | ||
aa) Der individuelle Anspruch auf Planung zum Schutz der Gesundheit | 105 | ||
bb) Individuelle Rechte im Unionsrecht: Terminologie und Funktion | 108 | ||
cc) Die Voraussetzungen für individuelle Rechte im Unionsrecht | 110 | ||
(1) Der Schutz individueller Interessen | 111 | ||
(2) Die Betroffenheit des Einzelnen | 114 | ||
(3) Die „automatische“ Betroffenheit der Verbände | 115 | ||
dd) Der finale Inhalt des Anspruchs | 116 | ||
ee) Zwischenergebnis | 117 | ||
h) Zwischenergebnis | 118 | ||
V. Die Umsetzung des Verbandsrechtsschutzes im Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz | 119 | ||
1. Die Methode: Sondergesetzliche Implementierung | 120 | ||
2. Der enumerative Katalog der Klagegegenstände und die Kritik an der Umsetzung des Art. 9 Abs. 3 Aarhus-Konvention | 123 | ||
a) Die Überprüfung von Plänen und Programmen mit Umweltbezug | 124 | ||
b) Die Folge des hohen Detailgrads der Klagegegenstände im Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz: Die Beschränkung des Umweltrechtsschutzes – zulässig? | 129 | ||
aa) Die Begrenzung der Rechtsform | 129 | ||
bb) Die Beschränkung auf „Vorhaben“ | 130 | ||
3. Die Rügevoraussetzungen und unrechtmäßige Beschränkungen | 133 | ||
a) Die Unzulässigkeit der Schutznormakzessorietät | 133 | ||
b) Anknüpfung nur an die Verletzung von umweltbezogenen Vorschriften | 135 | ||
4. Die innerstaatliche Anerkennung der Umweltverbände | 136 | ||
a) Die Anerkennungsvoraussetzungen | 137 | ||
b) Kein Erfordernis einer ausschließlich altruistischen Motivlage | 137 | ||
c) Erfolgreich im Fokus der Verbände: Die demokratische Binnenstruktur | 139 | ||
d) Der maßgebliche Zeitpunkt für das Vorliegen der Anerkennungsvoraussetzungen | 140 | ||
5. Weitere innerstaatliche Begrenzungen der Umweltrechtsbehelfe | 141 | ||
a) Aufhebung und Neueinführung der materiellen Präklusion | 141 | ||
b) Missbrauchsklausel, Klagebegründungspflicht und Heilung | 142 | ||
6. Verfahrensfehlerfolgen bei Umweltrechtsbehelfen | 144 | ||
a) Absolute Verfahrensfehler | 144 | ||
b) Relative Verfahrensfehler | 147 | ||
7. Die gerichtliche Kontrolle | 148 | ||
8. Der Gebrauch der Verbandsklage | 149 | ||
9. Zwischenergebnis | 150 | ||
VI. Die Stellung der Verbände | 151 | ||
1. Demokratischer Charakter der Verbandsklagetätigkeit? | 151 | ||
a) Völker- und europarechtliche Perspektive: Ein Beitrag zur Demokratie | 151 | ||
b) Die verfassungsrechtliche Bewertung der Verbandsrechtsbehelfe | 152 | ||
aa) Keine demokratische Legitimation der Verbände im Sinne des Grundgesetzes | 153 | ||
bb) Keine autonome Legitimation der Verbände | 155 | ||
cc) Keine selbstbestimmte, innerorganisatorische Legitimation | 156 | ||
c) Demokratiefördernde Tätigkeit der Verbände? | 156 | ||
aa) Die demokratische Qualität der Verbandstätigkeit | 157 | ||
bb) Die Kanalisierung und Begrenzung des demokratischen Beitrags; keine „Privatisierung des Gemeinwohls“ | 158 | ||
cc) Wahrnehmung eigener Interessen und Interessenkollisionen | 161 | ||
2. Verbände als „Anwälte der Natur“? | 162 | ||
a) Divergierende Begriffsverwendung | 163 | ||
b) Kritik: Worthülse | 164 | ||
3. Gewichtsverlagerung von der Exekutive auf die Judikative? | 165 | ||
a) Problemeingrenzung auf den altruistischen Rechtsschutz | 166 | ||
b) Nicht Trennung, sondern Gliederung der Gewalten | 167 | ||
c) Die den altruistischen Verbandsklagen inhärente legislative Begrenzung | 168 | ||
4. Zwischenergebnis | 169 | ||
VII. Zwischenergebnis | 169 | ||
B. Die Naturschutzverbandsklage | 171 | ||
I. Die Ursprünge der Verbandsklage im Naturschutzrecht | 172 | ||
II. Normative Ausgestaltung der Verbandsklage nach dem Bundesnaturschutzgesetz | 174 | ||
1. Der Anwendungsbereich der Naturschutzverbandsklage und das Verhältnis zum Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz | 174 | ||
2. Enumerative Klagegegenstände bei der Verletzung von Mitwirkungsrechten | 175 | ||
3. Die Rügebefugnis | 176 | ||
4. Spezieller persönlicher Anwendungsbereich | 177 | ||
5. Parallelen zu den Umweltrechtsbehelfen | 178 | ||
III. Zwischenergebnis | 179 | ||
C. Die Tierschutzverbandsklagen der Länder | 179 | ||
I. Das Ziel der Tierschutzverbandsklagen: Vollzugseffektuierung | 180 | ||
II. Rechtsgrundlagen und Abgrenzung zum Umweltrecht: Keine internationale und verfassungsrechtliche Rechtsgrundlage für eine Tierschutzverbandsklage | 184 | ||
III. Die Gesetzgebungskompetenz des Bundes und die landesrechtliche Berechtigung zur Einführung der Tierschutzverbandsklagen über die Öffnungsklausel | 186 | ||
1. Die Gesetzgebungskompetenz | 186 | ||
2. Die Öffnungsklausel | 189 | ||
IV. Verfassungsrechtlicher Maßstab an den Verbandsrechtsschutz im Tierschutzrecht | 190 | ||
1. Verfassungsrechtliche Anforderungen an den gerichtlichen Rechtsschutz altruistischer Tierschutzverbandsklagen | 190 | ||
2. Die Grenze: Kein Unterlaufen des Individualrechtsschutzes | 191 | ||
V. Die Ausgestaltung der Tierschutzverbandsklagen in den Ländern | 193 | ||
1. Bekannte Anerkennungsvoraussetzungen für Tierschutzverbände | 195 | ||
2. Die Beteiligungs- und Mitwirkungsrechte der Tierschutzverbände | 196 | ||
3. Statthafte Klagearten | 197 | ||
a) „Weite“ Tierschutzverbandsklagen | 198 | ||
b) „Enge“ Tierschutzverbandsklagen | 199 | ||
4. Das Ende eines Testlaufes: Außerkrafttreten einer Tierschutzverbandsklage | 200 | ||
a) Gründe für ein Ende der Tierschutzverbandsklage: Geringe Verbandsklagetätigkeit, Verzögerung von Projekten und mildere Mittel für den Tierschutz | 201 | ||
b) Auswirkungen des Außerkrafttretens für den Zugang zu Gericht | 202 | ||
VI. Zwischenergebnis | 203 | ||
D. Ergebnis | 204 | ||
Kapitel 3: Individueller Rechtsschutz von Umweltverbänden | 206 | ||
A. Die verwaltungsprozessuale Ausgestaltung des individuellen Gerichtszugangs | 206 | ||
I. Die Ermittlung des subjektiv-öffentlichen Rechts durch die Schutznormlehre | 208 | ||
II. Der auslegungsoffene Begriff des Interesses | 209 | ||
III. Die Mehrdimensionalität der Rechtsverhältnisse | 211 | ||
IV. Grundrechtssensibler Bereich | 212 | ||
V. Zwischenergebnis | 214 | ||
B. Individualrechtsschutz der Verbände aufgrund einer Grundrechtsverletzung | 214 | ||
I. Vereinigungsfreiheit: Der Schutz des Vereins, nicht ihrer Klage | 215 | ||
II. Gleichbehandlungsgrundsatz: Zulässigkeit des prozessualen Ungleichgewichts | 216 | ||
III. Eigentumsfreiheit: Die fortwährende Relevanz der „Sperrgrundstücksklagen“ | 217 | ||
1. Individueller Zugang zur umfassenden gerichtlichen Kontrolle | 218 | ||
2. Auseinanderfallen von subjektivem Recht und Motiv | 219 | ||
IV. Zwischenergebnis | 221 | ||
C. Die „prokuratorische Verbandsklage“ | 221 | ||
I. Dogmatische Herleitung der prokuratorischen Rechtsstellung | 222 | ||
1. Normativer Anknüpfungspunkt und das Klagerecht einer natürlichen Person | 224 | ||
2. Die Bedeutung der Rechtsmacht für das subjektive Recht des Verbands | 227 | ||
a) Die Rechtsmacht als selbstständige Voraussetzung für das subjektive Recht | 227 | ||
b) Die (neue) Quelle der Rechtsmacht: Das Unionsrecht | 229 | ||
c) Eigenes Recht des Verbands: Weder Schutznormakzessorietät noch Prozessstandschaft | 230 | ||
3. Die Zuordnung: Die Betroffenheit des Umweltverbands | 231 | ||
II. Die Figur der prokuratorischen Rechtsstellung und die Rechte des Prokurators | 232 | ||
1. Objektiver Rechtsschutz im Gewand individueller Rechte? | 233 | ||
a) Die Divergenz des Schutzes öffentlicher Interessen und der Gewährleistung der Durchsetzung des Unionsrechts | 234 | ||
b) Die Kombination des Interesses und der Rechtsmacht | 235 | ||
c) Materielles Recht anstelle eines prozessualen Rechts | 236 | ||
d) Die Erweiterung des Rechtskreises: Von der Mündigkeit zum selbstständigen Akteur | 237 | ||
e) Keine verfassungsrechtlichen Bedenken am prokuratorischen Recht: Rechtsschutzgarantie Art. 19 Abs. 4 S. 1 GG | 239 | ||
2. Der Prokurator ist kein Sachwalter fremder Interessen | 240 | ||
a) Die Bestrebung des Prokurators nach Teilhabe | 241 | ||
b) Die verfahrensrechtliche Rechtsposition des status procuratoris | 242 | ||
c) Übereinstimmung des status procuratoris und der prokuratorischen Rechtsstellung? | 243 | ||
3. Kritik an der Terminologie des Prokurators | 244 | ||
III. Implementierung der funktionalen Subjektivierung in das nationale Recht | 245 | ||
1. Unanwendbarkeit der eingliedrigen Interessenschutzformel in multipolaren Konfliktfeldern | 245 | ||
2. Das Ungleichgewicht in multipolaren Rechtsverhältnissen | 246 | ||
3. Formulierungsvorschlag für die Ermittlung des subjektiven prokuratorischen Rechts | 248 | ||
IV. Obsoleszenz des prokuratorischen Rechts durch Legislativakt? | 249 | ||
1. Transformation eines subjektiv- zu einem objektiv-rechtlichen Gerichtszugang? | 250 | ||
2. Stärkung des Regel-Ausnahme-Verhältnisses | 251 | ||
3. Auffangcharakter des prokuratorischen Rechts | 252 | ||
4. Keine Steuerungsverschiebung und Impulsverlagerung von der Legislative zugunsten der Judikative | 252 | ||
V. Fortentwicklung der prokuratorischen Verbandsklage zur Durchsetzung eines status civitatis der Umweltverbände? | 253 | ||
1. Die Problemstellung der Unanwendbarkeit des § 42 Abs. 2 2. Hs. VwGO bei „rechtsschutzlosen“ Umweltschutzvorschriften | 254 | ||
a) Kein objektiver Rechtsschutz | 257 | ||
b) Keine unmittelbare Anwendbarkeit des Art. 9 Abs. 3 Aarhus-Konvention | 258 | ||
2. Alternative: Erweiterung der subjektiven Rechtsposition der Umweltverbände | 259 | ||
a) Anknüpfung an einen aktiven Status der Verbände und ihre Freiheitssphäre | 260 | ||
b) Die begriffliche Eingrenzung des status civitatis | 261 | ||
c) Die „Triebkraft“ der unionsrechtlichen Rechtsmacht als Voraussetzung für den status civitatis | 262 | ||
d) Die Divergenz zwischen Klagerecht und Rechtsgüterschutz | 263 | ||
aa) Normative Wertung als Ausgangspunkt | 264 | ||
bb) Willentlicher Schutz der Individualität | 265 | ||
(1) Verbot der Gleichsetzung privater und öffentlicher Interessen | 265 | ||
(2) Keine Unterhöhlung individuellen Rechtsschutzes | 266 | ||
cc) Umweltschutzbestimmungen als Aggregat individueller Interessen | 267 | ||
(1) Aggregierte private Interessen | 267 | ||
(2) Anthropozentrische Elemente des Umweltschutzes | 269 | ||
(3) Abgrenzungsschwierigkeiten: Artenschutzrecht als Grenzfall | 270 | ||
3. Zwischenergebnis: Keine Erweiterung des subjektiv-öffentlichen Rechts ohne Grenzen | 272 | ||
VI. Zwischenergebnis | 273 | ||
D. Ergebnis | 274 | ||
Kapitel 4: Der Ausblick für Verbandsklagen | 276 | ||
A. Klimaschutzverbandsklagen | 276 | ||
I. Eingrenzung des Untersuchungsgegenstands | 277 | ||
1. Die Begrenzung auf Klagen von Verbänden | 278 | ||
2. Die Begrenzung auf verwaltungsprozessuale Klagen | 279 | ||
II. Rechtliche Grundlagen für Klimaschutzverbandsklagen im Verwaltungsprozes | 280 | ||
1. Die Anwendbarkeit der Aarhus-Konvention | 280 | ||
2. Legislativer Ausschluss von Verbandsklagen | 282 | ||
a) Kein legislativer Ausschluss subjektiver Rechte | 283 | ||
b) Völkerrechtliche Unzulässigkeit eines gänzlichen Ausschlusses | 283 | ||
III. Altruistischer, verwaltungsprozessualer Zugang zu Gericht für Verbände | 284 | ||
1. Altruistische Verbandsklagebefugnis nach dem Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz | 284 | ||
a) Die Sofort- und Klimaschutzprogramme | 285 | ||
b) SUP-Pflicht nur für Klimaschutzprogramme | 286 | ||
2. Kein originärer Gerichtszugang aus dem Berücksichtigungsgebot gemäß § 13 KSG | 290 | ||
3. Innerstaatlicher Anspruch auf Ergreifen von Klimaschutzmaßnahmen | 291 | ||
4. Keine unmittelbar anwendbare Unionsregelung | 292 | ||
a) Keine Verbandsklagebefugnis aus der Klimaschutz-Verordnung | 292 | ||
b) Keine Verbandsklagebefugnis direkt aus Art. 9 Abs. 2 Aarhus-Konvention | 293 | ||
5. Zwischenergebnis | 294 | ||
IV. Prokuratorische Klimaschutzverbandsklage? | 294 | ||
1. Anwendungsbereich des Art. 9 Abs. 3 Aarhus-Konvention | 295 | ||
2. Anspruchsbegründender Inhalt der Sofort- und Klimaschutzprogramme? | 297 | ||
3. Mangels europarechtlicher Grundlage keine Rechtsmacht der Umweltverbände | 298 | ||
4. Zwischenergebnis | 298 | ||
V. Individueller Verbandsrechtsschutz aus dem Grundgesetz? | 299 | ||
1. Kein Recht der Verbände auf ein ökologisches Existenzminimum | 300 | ||
a) Die Herleitung und der Schutzgehalt eines Rechts auf ein ökologisches Existenzminimum | 300 | ||
b) Kein Schutz zugunsten der Verbände | 304 | ||
c) Zwischenergebnis | 305 | ||
2. Einfachgesetzliche Ausprägung der grundrechtlichen Eigentumsfreiheit in ihrer Schutzpflichtdimension? | 305 | ||
a) Die staatliche Pflicht zum Schutz der Grundrechte | 307 | ||
b) Maß der staatlichen Pflicht und Ausgestaltungsprärogative des Gesetzgebers | 308 | ||
c) Konkretisierung der Schutzpflicht durch Art. 20a GG? | 310 | ||
d) Bestehender Schutz zugunsten der Verbände | 312 | ||
e) Zwischenergebnis | 313 | ||
3. Kein verfassungsrechtlicher Anspruch der Umweltverbände | 313 | ||
4. Intertemporale Freiheitssicherung der Umweltverbände? | 314 | ||
a) Der intertemporale Freiheitsschutz und Sperrgrundstücksklagen | 315 | ||
aa) Die staatliche Pflicht zur Anpassung an den Klimawandel | 316 | ||
bb) Gegenwärtiger Schutz zukünftiger Generationen | 317 | ||
(1) Beginn eines unumkehrbaren Schadensverlaufs | 318 | ||
(2) Begrenzung auf ein „Restbudget“ | 319 | ||
b) Anspruch auf Durchsetzung rechtzeitiger Anpassungsmaßnahmen im Wege verwaltungsgerichtlicher Umweltverbandsklagen? | 320 | ||
5. Zwischenergebnis | 322 | ||
VI. Zwischenergebnis | 322 | ||
B. Lärmschutzverbandsklagen | 324 | ||
I. Keine altruistische Verbandsklagebefugnis nach dem Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz | 325 | ||
1. Keine Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung bei Flugroutenfestlegungen | 325 | ||
2. Lärmaktionspläne als „Pläne und Programme“ | 326 | ||
II. Verbandsklage nach dem Bundesnaturschutzgesetz | 328 | ||
III. Keine unmittelbare Anwendbarkeit der Richtlinie | 329 | ||
IV. Keine prokuratorische Verbandsklage? | 331 | ||
1. Unionsrechtliche Rechtsmacht und anerkannter Verband | 332 | ||
2. Verbindlichkeit der Planaufstellung | 333 | ||
V. Zwischenergebnis | 335 | ||
C. Zulässige Begrenzung der Verbandsklagen durch Gesetz? | 337 | ||
I. Anwendbarkeit der europa- und völkerrechtlichen Rechtsschutzvorgaben | 339 | ||
1. Maßnahmengesetze als die angreifbaren Rechtsakte | 339 | ||
2. Anwendbarkeit des Art. 9 Abs. 2 Aarhus-Konvention | 340 | ||
a) Eine Behörde als Entscheidungsträger | 340 | ||
b) Funktionaler Behördenbegriff | 341 | ||
3. Keine Ausnahme von dem Rechtsbehelf im Sinne des Art. 11 Richtlinie 2011/92/EU (UVP-RL) | 342 | ||
a) Der besondere einzelstaatliche Gesetzgebungsakt: Ein Maßnahmengesetz | 343 | ||
b) Die Notwendigkeit der Verwirklichung der Ziele der Richtlinie | 344 | ||
c) Die Ausnahme von den Bestimmungen der Öffentlichkeitsbeteiligung | 345 | ||
4. Zwischenergebnis | 346 | ||
II. Lücken des innerstaatlichen Rechtsschutzes | 347 | ||
1. Inzidenter verwaltungsprozessualer Rechtsschutz | 347 | ||
a) Die fehlende Gestaltungswirkung der allgemeinen Feststellungsklage | 348 | ||
b) Die Klage auf behördliches Unterlassen | 349 | ||
c) Überprüfung der Rechtsverordnung | 350 | ||
d) Anspruch auf eine Verwaltungsentscheidung? | 350 | ||
e) Zwischenergebnis | 351 | ||
2. Die Lücken verfassungsrechtlichen Rechtsschutzes | 351 | ||
a) Die Beschränkung der Beschwerdebefugnis auf die Geltendmachung einer Grundrechtsverletzung | 352 | ||
aa) Keine Beschwer durch die Verletzung der Rechtsschutzgarantie | 352 | ||
bb) Letzter Anker: Sperrgrundstücke und der Schutz der Eigentumsfreiheit? | 353 | ||
cc) Verletzung der unionsrechtlichen Rechtsschutzgarantie in Art. 47 Abs. 1 GRCh in Verbindung mit Art. 9 Abs. 2 Aarhus-Konvention? | 354 | ||
b) Für die Aarhus-Konvention unzureichend: Die beschränkte verfassungsgerichtliche Kontrolle | 355 | ||
c) Zwischenergebnis | 356 | ||
III. Exkurs: Verbandsrechtsschutz und die Vorhabenbeschleunigung durch Absehen von der Umweltverträglichkeitsprüfung | 356 | ||
1. Zulässige Ausnahme von der Umweltverträglichkeitsprüfung | 357 | ||
2. Zulässigkeit nach der Aarhus-Konvention? | 358 | ||
IV. Zwischenergebnis | 359 | ||
D. Ergebnis | 360 | ||
Kapitel 5: Thesen | 362 | ||
Literaturverzeichnis | 365 | ||
Stichwortverzeichnis | 404 |