Das Anerkenntnis im Privatversicherungsrecht
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Das Anerkenntnis im Privatversicherungsrecht
Eine Untersuchung von Regulierungserklärungen des Versicherers
Schriften zum Bürgerlichen Recht, Vol. 583
(2024)
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Katharina Maria Roderus studierte Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München und legte die Erste Juristische Staatsprüfung im Januar 2021 ab. Im Anschluss arbeitete sie promotionsbegleitend als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und deutsches, internationales und vergleichendes Zivilverfahrensrecht bei ihrem Doktorvater Professor Dr. Wolfgang Hau. Das der Arbeit zugrundeliegende Promotionsprojekt wurde mit mündlicher Prüfung im April 2024 abgeschlossen. Seit Oktober 2024 ist Katharina Roderus als Rechtsreferendarin am Landgericht Traunstein tätig.Abstract
Der Bedeutungsgehalt von regulierungsbezogenen Erklärungen des Versicherers bereitet in der Praxis häufig Probleme und führt zu Streit, wenn der Versicherer die tatsächlichen oder rechtlichen Voraussetzungen seiner Eintrittspflicht nachträglich verneint und Leistungen deshalb verweigert. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich die Arbeit mit der Frage, wie und mit welchen Folgen für die Vertragsparteien Regulierungserklärungen des Versicherers rechtlich einzuordnen sind. Im Fokus stehen dabei nicht nur die verschiedenen Ausprägungen des zivilrechtlichen Anerkenntnisses, sondern auch die in der Berufsunfähigkeits- und Unfallversicherung speziell normierten Anerkenntnisse der §§ 173, 187 VVG. Durch eine sorgfältige und kritische Auswertung der bisher erfolgten Judikatur gelingt es, Lösungsansätze zur Rechtsnatur der im VVG geregelten Anerkenntnisse zu formulieren und Leitlinien zur Auslegung typischer Regulierungserklärungen in sonstigen Versicherungsarten zu entwickeln.»The Acknowledgement in Private Insurance Law. A Study on Settlement Declarations of the Insurer«: The thesis deals with the insurer's declarations to pay insurance benefits. In addition to the acknowledgements specifically regulated in occupational disability and accident insurance (§§ 173, 187 VVG), the meaning of the insurer's declarations in other types of insurance is examined. On this basis, approaches to the legal nature of the acknowledgements regulated in the VVG are formulated and guidelines for the interpretation of typical settlement declarations in other types of insurance are developed.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abbildungsverzeichnis | 19 | ||
Einleitung | 21 | ||
A. Ausgangslage – Betrachtung des Status quo | 22 | ||
I. Problemaufriss | 22 | ||
1. Das Anerkenntnis des Versicherers in der Berufsunfähigkeits- und Unfallversicherung gemäß §§ 173, 187 VVG | 22 | ||
2. Das Anerkenntnis des Versicherers in sonstigen Versicherungszweigen | 24 | ||
3. Zusammenfassung | 25 | ||
II. Relevanz der Problematik | 26 | ||
1. Überblick | 26 | ||
2. Materiell-rechtliche Folgen der rechtlichen Einordnung der Anerkenntnisse | 26 | ||
a) Auswirkungen in Bezug auf die Reichweite der Bindungswirkung | 27 | ||
aa) Einordnung der „Bestätigung der Ersatzverpflichtung“ als einseitiges, nichtrechtsgeschäftliches Anerkenntnis | 28 | ||
bb) Einordnung der „Bestätigung der Ersatzverpflichtung“ als abstraktes Schuldanerkenntnis | 28 | ||
cc) Einordnung der „Bestätigung der Ersatzverpflichtung“ als kausales Schuldanerkenntnis | 29 | ||
dd) Fazit | 29 | ||
b) Auswirkungen in Bezug auf die Verjährung | 29 | ||
3. Prozessuale Folgen der rechtlichen Einordnung der Anerkenntnisse | 30 | ||
4. Zusammenfassung | 31 | ||
B. Ziel der Untersuchung | 32 | ||
C. Gang der Untersuchung | 33 | ||
Kapitel 1: Grundlagen des zivilrechtlichen Anerkenntnisses | 34 | ||
A. Allgemeines zum Schuldanerkenntnis – Einordnung der Begrifflichkeit | 34 | ||
B. Überblick zu den zivilrechtlichen Anerkenntnistypen | 35 | ||
I. Das abstrakte Schuldanerkenntnis gemäß § 781 BGB | 36 | ||
1. Überblick | 36 | ||
2. Tatbestandliche Voraussetzungen | 37 | ||
a) Abschluss eines einseitig verpflichtenden Vertrags | 37 | ||
b) Wille zur Begründung einer selbstständigen Verpflichtung | 38 | ||
c) Einhaltung des Formerfordernisses der Schriftlichkeit | 39 | ||
3. Wirkungen und Rechtsfolgen | 40 | ||
4. Wirksamkeitsmängel | 41 | ||
5. Abstraktion und Kondiktion | 42 | ||
6. Abgrenzung zu anderen ähnlichen Rechtsinstituten | 43 | ||
7. Zusammenfassung | 44 | ||
II. Das kausale Schuldanerkenntnis | 44 | ||
1. Überblick | 44 | ||
2. Voraussetzungen | 45 | ||
a) Abschluss eines Vertrags | 46 | ||
b) Streit oder Ungewissheit über das Bestehen der Schuld | 46 | ||
c) Einseitiges Nachgeben des Schuldners | 48 | ||
d) Formerfordernis | 48 | ||
3. Wirkungen und Rechtsfolgen | 49 | ||
a) Ausschluss von Einwendungen und Einreden | 49 | ||
b) Reichweite der Feststellungswirkung | 49 | ||
aa) Deklaratorische und konstitutive Wirkung | 50 | ||
bb) Sachliche Reichweite der Feststellungswirkung | 51 | ||
c) Kondiktionsfestigkeit des kausalen Schuldanerkenntnisses | 51 | ||
d) Fazit | 52 | ||
4. Wirksamkeitsmängel | 52 | ||
a) Allgemeine Wirksamkeitsvoraussetzungen für Willenserklärungen | 53 | ||
b) Analoge Anwendung des § 779 Abs. 1 BGB | 53 | ||
5. Abgrenzung zu anderen Rechtsinstituten | 54 | ||
6. Zusammenfassung | 55 | ||
III. Das einseitige, nichtrechtsgeschäftliche Anerkenntnis | 55 | ||
1. Überblick | 55 | ||
2. Voraussetzungen | 56 | ||
3. Wirkungen und Rechtsfolgen | 57 | ||
a) Verkörperung einer Wissenserklärung | 58 | ||
b) Beweisrechtliche Wirkung | 58 | ||
aa) Indizwirkung im Rahmen der freien richterlichen Beweiswürdigung | 59 | ||
bb) Umkehrung der Beweislast | 60 | ||
(1) Relevanz der Beweiswirkung des einseitigen Anerkenntnisses | 60 | ||
(2) Bewertung der die Beweislast umkehrenden Wirkung des Anerkenntnisses | 61 | ||
cc) Fazit | 62 | ||
4. Abgrenzung zu anderen ähnlichen Rechtsinstituten | 63 | ||
5. Zusammenfassung | 63 | ||
C. Abgrenzungskriterien zur Differenzierung der Anerkenntnistypen | 64 | ||
I. Abgrenzung nach den mit dem Anerkenntnis verbundenen Risiken | 64 | ||
II. Abgrenzung im Wege der zweistufigen Vertragsauslegung | 66 | ||
1. Abgrenzung des tatsächlichen vom rechtsgeschäftlichen Anerkenntnis – die Frage nach dem „Ob“ der rechtsgeschäftlichen Bindung | 66 | ||
2. Abgrenzung des abstrakten vom kausalen Schuldanerkenntnis – die Frage nach dem „Wie“ der rechtsgeschäftlichen Bindungswirkung | 68 | ||
a) Abgrenzung anhand der Form der Anerkenntniserklärung | 68 | ||
b) Abgrenzung anhand der Bildung von Fallgruppen | 69 | ||
c) Abgrenzung anhand des äußeren Erscheinungsbilds der Erklärung | 70 | ||
d) Abgrenzung anhand des mit dem Vertragsschluss verfolgten Zwecks | 71 | ||
e) Fazit | 72 | ||
D. Bewertung der Ergebnisse vor dem Hintergrund des Untersuchungsgegenstands | 73 | ||
Kapitel 2: Allgemeiner Überblick über das Privatversicherungsrecht | 77 | ||
A. Begriffsbestimmung und Abgrenzungsfragen | 77 | ||
B. Im Hinblick auf das Anerkenntnis potentiell relevante Grundzüge des Privatversicherungsrechts | 79 | ||
I. Vertragspartner und sonstige Akteure der Privatversicherungswirtschaft | 79 | ||
1. Der Versicherer | 80 | ||
2. Der Versicherungsnehmer | 80 | ||
3. Der „Dritte“ im Versicherungsverhältnis | 81 | ||
4. Der Versicherungsvermittler | 82 | ||
II. Das VVG als zentrale Rechtsquelle des Versicherungsvertrags | 83 | ||
1. Historischer Hintergrund | 84 | ||
2. Aufbau des VVG und sein Verhältnis zu anderen zivilrechtlichen Gesetzen | 85 | ||
3. Inhaltliche und dogmatische Besonderheiten des VVG | 86 | ||
a) Besondere Bedeutung des Grundsatzes von Treu und Glauben | 86 | ||
b) Unterscheidung nach „Vorschriftstypen“ | 87 | ||
III. Die Allgemeinen Versicherungsbedingungen | 88 | ||
1. Überblick | 88 | ||
2. Terminologie und Wesen der AVB | 89 | ||
3. Auslegung der AVB | 90 | ||
4. Zusammenfassung | 92 | ||
IV. Systematische Einteilung von Versicherungen | 93 | ||
V. Prinzipien und Grundsätze des Privatversicherungsrechts | 94 | ||
1. Das Prinzip der Gefahrengemeinschaft | 95 | ||
2. Das versicherungsvertragsrechtliche Bereicherungsverbot | 96 | ||
3. Das Trennungsprinzip in der Haftpflichtversicherung | 97 | ||
VI. Fazit | 98 | ||
Kapitel 3: Das Anerkenntnis auf dem Gebiet des Privatversicherungsrechts – Abgrenzung der Erscheinungsformen und Eingrenzung der rechtlichen Betrachtung | 99 | ||
A. Historischer Kontext im Privatversicherungsrecht | 99 | ||
B. Versicherungsnehmerseitiges und versichererseitiges Anerkenntnis | 100 | ||
I. Das Anerkenntnis des Versicherungsnehmers | 100 | ||
II. Das Anerkenntnis des Versicherers | 101 | ||
III. Fazit | 102 | ||
C. Abgrenzung in zeitlicher Hinsicht | 102 | ||
I. Vorvertragliche Aussagen in Bezug auf die Versicherungsleistung | 103 | ||
1. Anerkenntnisqualität vorvertraglicher Äußerungen | 103 | ||
a) Konstellation 1 – Beratungsfehler | 104 | ||
b) Konstellation 2 – individuelle Vereinbarung des Versicherungsschutzes | 105 | ||
c) Konstellation 3 – Vertrag über vorläufige Deckung | 106 | ||
2. Fazit | 107 | ||
II. Erklärungen in Bezug auf die Versicherungsleistung nach Eintritt des Versicherungsfalls | 108 | ||
1. Möglichkeiten zur Abwicklung des Versicherungsfalls | 108 | ||
a) Schiedsgutachtervertrag | 109 | ||
b) Feststellungsvertrag | 110 | ||
c) Vergleich, § 779 BGB | 110 | ||
d) Leistung aus Kulanz | 111 | ||
2. Bewertung der verschiedenen Möglichkeiten, den Versicherungsfall abzuwickeln im Lichte des Anerkenntnisses | 113 | ||
D. Abgrenzung in personeller Hinsicht | 114 | ||
I. Regulierungserklärungen des Versicherungsvertreters | 114 | ||
1. Überblick | 114 | ||
2. Zurechnung rechtsgeschäftlichen Handelns des Versicherungsvertreters | 115 | ||
a) Umfang und Reichweite der gesetzlichen Vertretungsmacht, § 69 VVG | 115 | ||
b) Umfang und Reichweite rechtsgeschäftlich erteilter Vollmachten | 116 | ||
aa) Abschlussvollmacht, § 71 VVG | 116 | ||
bb) Rechtsgeschäftlich erteilte Vertretungsmacht, § 166 Abs. 2 S. 1 BGB | 117 | ||
c) Fazit | 118 | ||
3. Zurechnung von Wissenserklärungen des Versicherungsvertreters | 118 | ||
II. Regulierungserklärungen des Regulierungsbeauftragten | 120 | ||
III. Fazit | 121 | ||
E. Zusammenfassung | 121 | ||
Kapitel 4: Das Anerkenntnis des Versicherers in der Berufsunfähigkeits- und Unfallversicherung gemäß §§ 173, 187 VVG | 124 | ||
A. Problemaufriss | 124 | ||
B. Grundlagen zur rechtlichen und dogmatischen Einordnung der nach §§ 173, 187 VVG erklärten Anerkenntnisse | 125 | ||
I. Entstehungsgeschichtlicher Hintergrund der §§ 173, 187 VVG | 125 | ||
II. Ausgangslage – Erklärung des Versicherers zur Leistungspflicht | 126 | ||
1. Das Anerkenntnis in der Berufsunfähigkeitsversicherung, § 173 VVG | 126 | ||
2. Das Anerkenntnis in der Unfallversicherung, § 187 VVG | 128 | ||
III. Versicherungsrechtlicher Kontext der §§ 173, 187 VVG | 129 | ||
1. Überblick zur privaten Berufsunfähigkeitsversicherung | 130 | ||
a) Rechtliche Grundlagen | 130 | ||
b) Sinn und Zweck der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung | 131 | ||
c) Eintritt des Versicherungsfalls „Berufsunfähigkeit“ | 132 | ||
d) Das Nachprüfungsverfahren, § 174 VVG | 133 | ||
2. Überblick zur privaten Unfallversicherung | 133 | ||
a) Rechtliche Grundlagen | 133 | ||
b) Sinn und Zweck der privaten Unfallversicherung | 134 | ||
c) Eintritt des Versicherungsfalls „Unfall“ | 134 | ||
d) Die Neubemessung der Invalidität, § 188 VVG | 135 | ||
3. Fazit | 136 | ||
IV. Methodologisches Konzept der Untersuchung | 137 | ||
1. Rechtsnatur der §§ 173, 187 VVG als Ausgangspunkt der Untersuchung | 137 | ||
2. Gesetzesauslegung als maßgeblicher Auslegungsgrundsatz | 138 | ||
a) Auslegungsziel: Ermittlung des Normzwecks | 138 | ||
b) Mittel zur Erschließung des Normzwecks | 140 | ||
aa) Der klassische Kanon der Auslegungskriterien | 140 | ||
(1) Auslegung nach dem Wortlaut | 140 | ||
(2) Systematische Auslegung | 141 | ||
(3) Historische Auslegung | 142 | ||
(4) Gesichtspunkte außerhalb des klassischen Auslegungskanons? | 142 | ||
bb) Sinnzusammenhang zwischen Tatbestand und Rechtsfolge | 143 | ||
3. Fazit | 143 | ||
C. Rechtliche und dogmatische Einordnung der nach §§ 173, 187 VVG erklärten Anerkenntnisse | 144 | ||
I. Anwendung der als maßgeblich bezeichneten Methode | 144 | ||
II. Das Anerkenntnis des Berufsunfähigkeitsversicherers, § 173 Abs. 1 VVG | 145 | ||
1. „Bestandsaufnahme“ – Rechtsnatur und Regelungsgehalt des § 173 VVG | 145 | ||
a) Überblick | 145 | ||
b) Erklärung, auf die der Versicherungsnehmer einen Anspruch hat | 146 | ||
c) Das Anerkenntnis des Versicherers in verschiedenen Ausprägungen | 148 | ||
aa) Das befristete Anerkenntnis nach § 173 Abs. 2 VVG | 148 | ||
bb) Das nicht erklärte, fingierte Anerkenntnis | 149 | ||
d) Wirkungsrechtliche Wesensmerkmale des Anerkenntnisses | 150 | ||
aa) Bindungswirkung des Anerkenntnisses auf den Tatbestand | 151 | ||
(1) Sinn und Zweck des § 173 VVG | 151 | ||
(2) Reichweite der Bindungswirkung | 152 | ||
(3) Anfechtbarkeit des Anerkenntnisses | 154 | ||
bb) Auswirkungen auf die Darlegungs- und Beweislast | 155 | ||
e) Zusammenfassung | 156 | ||
2. Stand der rechtswissenschaftlichen Literatur zur rechtlichen und dogmatischen Einordnung des nach § 173 Abs. 1 VVG erklärten Anerkenntnisses | 156 | ||
a) Ansicht 1: Ein auf den Abschluss eines kausalen Schuldanerkenntnisvertrags gerichtetes Angebot | 157 | ||
b) Ansicht 2: Eine auf die Setzung einer Rechtsfolge gerichtete Willenserklärung | 158 | ||
c) Ansicht 3: Anerkenntnis sui generis | 159 | ||
aa) Begründungsansätze für die Annahme einer generellen Bindungswirkung | 159 | ||
bb) Wirkung gleich der eines kausalen Schuldanerkenntnisses | 160 | ||
cc) Anerkenntnis eigener Art mit Rechtsfolgen aus § 174 VVG | 161 | ||
dd) Anerkenntnis eigener Art mit hybridem Charakter | 162 | ||
ee) Wirkung gleich der eines abstrakten Schuldanerkenntnisses | 163 | ||
d) Zusammenfassung | 163 | ||
3. Evaluation des Meinungsstands | 164 | ||
a) Stellungnahme bezüglich der Annahme eines rechtsgeschäftlichen Anerkenntnisses | 165 | ||
aa) Argument 1: Versicherungsvertragsspezifische Interessenlage | 165 | ||
bb) Argument 2: Formalisiertes Nachprüfungsverfahren gemäß § 174 VVG | 167 | ||
cc) Argument 3: Befristungsmöglichkeit gemäß § 173 Abs. 2 S. 1 VVG | 168 | ||
dd) Argument 4: Ausstrahlung versicherungsrechtlicher Prinzipien | 168 | ||
ee) Fazit | 169 | ||
b) Stellungnahme bezüglich der Annahme eines einseitigen Rechtsgeschäfts anstelle eines Anerkenntnisvertrags | 169 | ||
c) Stellungnahme bezüglich der Wirkungsweise des Anerkenntnisses | 171 | ||
aa) Grundsatzkritik: Wille der Parteien als maßgebliches Einordnungskriterium der Literatur | 171 | ||
bb) Wirkung gleich der eines abstrakten Schuldanerkenntnisses? | 173 | ||
(1) Vergleich der mit den Anerkenntnissen verfolgten Zwecke | 173 | ||
(2) Verhältnis der Anerkenntnisse zum Schuldgrund | 174 | ||
(3) Vergleich der Auswirkungen der Anerkenntnisse auf die Darlegungs- und Beweislast | 175 | ||
(4) Risikorechtliche Bewertung der Anerkenntnisse | 176 | ||
(5) Rechtliche Qualifikation der bedingungsrechtlichen Vorgängerregelung | 177 | ||
(6) Fazit | 178 | ||
cc) Wirkung gleich der eines kausalen Schuldanerkenntnisses? | 178 | ||
(1) Vergleich der mit den Anerkenntnissen verfolgten Zwecke | 178 | ||
(2) Verhältnis der Anerkenntnisse zur anerkannten Forderung | 179 | ||
(3) Reichweite der Feststellungs- und Bindungswirkung | 181 | ||
(4) Fazit | 182 | ||
d) Ergebnis | 183 | ||
4. Problemausblick – „Fluchtpotential“ durch besondere Vereinbarungen? | 184 | ||
III. Das Anerkenntnis des Unfallversicherers, § 187 Abs. 1 S. 1 VVG | 185 | ||
1. „Bestandsaufnahme“ – Rechtsnatur und Regelungsgehalt des § 187 VVG | 185 | ||
a) Überblick | 185 | ||
b) Das Grundsatzurteil des BGH zum Anerkenntnis des Unfallversicherers – BGH, Urt. v. 24.03.1976 – IV ZR 222/74 | 186 | ||
c) Regelungsgehalt des § 187 VVG | 187 | ||
2. Stand der rechtswissenschaftlichen Literatur zur rechtlichen und dogmatischen Einordnung des nach § 187 Abs. 1 S. 1 VVG erklärten Anerkenntnisses | 188 | ||
a) Ansicht 1: Bloße Mitteilung des Versicherers, in welchem Umfang er Ansprüche als berechtigt ansieht und eine Regulierung vornehmen wird | 189 | ||
b) Ansicht 2: Ein auf den Abschluss eines kausalen Schuldanerkenntnisvertrags gerichtetes Angebot | 190 | ||
c) Ansicht 3: Die Rechtsnatur des Anerkenntnisses als ein vom Vorbehalt eines Neubemessungsrechts abhängiges Konstrukt | 191 | ||
d) Ansicht 4: Rechtsnatur eines abstrakten Schuldanerkenntnisses | 191 | ||
e) Zusammenfassung | 192 | ||
3. Evaluation des Meinungsstands | 192 | ||
a) Grundsatzkritik: Wille der Parteien als maßgebliches Einordnungskriterium der Literatur | 193 | ||
b) Stellungnahme bezüglich der Annahme eines nichtrechtsgeschäftlichen Anerkenntnisses | 194 | ||
aa) Argument 1: Wortlaut der §§ 187, 188 VVG | 194 | ||
bb) Argument 2: Fairer Interessenausgleich in der Regulierungsphase | 194 | ||
cc) Argument 3: Keine Bestandsschutz auslösende Wirkung des § 188 VVG | 195 | ||
dd) Argument 4: Keine parallele Auslegung der in der Berufsunfähigkeits- und Unfallversicherung normierten Anerkenntnisse | 196 | ||
ee) Argument 5: Rechtliche Qualifikation der bedingungsrechtlichen Vorgängerregelung | 198 | ||
ff) Argument 6: Rein fälligkeitsbegründende Wirkung des Anerkenntnisses | 198 | ||
gg) Argument 7: Die Unfallversicherung als kein im gesteigerten Maße von Treuepflichten geprägtes Versicherungsverhältnis | 200 | ||
hh) Fazit | 201 | ||
c) Ergebnis | 201 | ||
4. Problemausblick – Konstruktion einer „de facto-Bindungswirkung“? | 203 | ||
D. Die gesetzlich normierten Anerkenntnisse der §§ 173, 187 VVG im Regelungsgefüge des VVG | 204 | ||
I. Unterschiedliche Rechtsnatur der nach §§ 173 Abs. 1, 187 Abs. 1 S. 1 VVG erklärten Anerkenntnisse – Zufall oder gesetzgeberische Raffinesse? | 204 | ||
II. Beschränkung des gesetzlich normierten „Anerkenntnisses“ auf die Berufsunfähigkeits- und Unfallversicherung | 205 | ||
Kapitel 5: Das Anerkenntnis des Versicherers außerhalb der geregelten Fälle der §§ 173, 187 VVG | 207 | ||
A. Problemaufriss | 207 | ||
B. Bedarf es eines Leitfadens zur rechtlichen Einordnung von Anerkenntniserklärungen des Versicherers? | 208 | ||
C. Methodisches Vorgehen zur rechtlichen Einordnung von Anerkenntniserklärungen des Versicherers | 209 | ||
D. Entscheidungs- und Einordnungskriterien der Rechtsprechung | 211 | ||
I. Versuch einer fallgruppenorientierten Systematisierung | 212 | ||
1. These 1: „Der Wortlaut und die Form der Anerkenntnisse geben aufschlussreiche Hinweise in Bezug auf die rechtliche Einordnung der Erklärung“ | 213 | ||
a) Sprachliche Fassung der Erklärung | 213 | ||
b) Form der Erklärung | 215 | ||
c) Auswertung | 217 | ||
2. These 2: „Die Umstände vor Abgabe der Anerkenntniserklärung erlauben Rückschlüsse auf ihre Rechtsnatur“ | 217 | ||
a) Vorausgehende Kommunikation der Vertragsparteien | 217 | ||
b) Vorliegen von Unterlagen und Gutachten als wesentliche Indikatoren | 218 | ||
c) Auswertung | 220 | ||
3. These 3: „Die Feststellung des Abstraktionswillens ist Dreh- und Angelpunkt für die rechtliche Einordnung als abstraktes Schuldanerkenntnis“ | 220 | ||
a) Fehlender Abstraktionswille bei Bezugnahme auf bestehenden Versicherungsvertrag oder Haftungsgrund | 220 | ||
b) Fehlender Abstraktionswille bei Vorliegen ungewisser, für die Bestimmung der Versicherungsleistung erforderlicher Berechnungsfaktoren | 221 | ||
c) Fehlender Abstraktionswille bei Regulierungszusagen des Haftpflichtversicherers gegenüber dem Geschädigten | 222 | ||
d) Auswertung | 224 | ||
4. These 4: „Die Annahme eines kausalen Schuldanerkenntnisses erfordert eine besondere Interessenlage“ | 224 | ||
a) Grundvoraussetzung: Vorliegen eines zu bestätigenden, bereits bestehenden Rechtsverhältnisses? | 225 | ||
b) Vorliegen von Streit, Ungewissheit oder Unsicherheit | 225 | ||
c) Das Leistungsanerkenntnis als Entscheidungsgrundlage für künftige Dispositionen des Versicherungsnehmers | 226 | ||
d) Auswertung | 228 | ||
5. These 5: „Mitteilungen des Versicherers über Auszahlungssummen sind in der Regel nichtrechtsgeschäftlicher Natur“ | 228 | ||
6. These 6: „Erklärungen des Versicherers ohne jeglichen Bezug zur Leistungspflicht lassen keinen vertraglichen Bindungswillen erkennen“ | 229 | ||
7. These 7: „Vorbehaltlose Zahlungen des Versicherers können nicht als rechtsgeschäftliche Anerkenntnisse gewertet werden“ | 230 | ||
8. These 8: „Die Rechtsnatur des Anerkenntnisses orientiert sich an den Besonderheiten des Versicherungszweigs, im Rahmen dessen es erfolgt“ | 231 | ||
a) Erklärungen des Haftpflichtversicherers gegenüber dem Geschädigten | 231 | ||
b) Erklärungen des Rechtsschutzversicherers zum Versicherungsschutz | 234 | ||
c) Auswertung | 235 | ||
9. These 9: „Gesteigerter Vertrauensschutz erfordert eine rechtsgeschäftliche Bindungswirkung des Anerkenntnisses“ | 235 | ||
10. These 10: „Die Rechtsnatur des Anerkenntnisses orientiert sich an der Versicherungsart“ | 237 | ||
II. Fazit | 238 | ||
E. Ergebnis | 239 | ||
Kapitel 6: Abschließende Bewertung und Ausblick | 241 | ||
A. Zusammenfassung der Ergebnisse | 241 | ||
I. Zusammenfassung der Ergebnisse aus Kapitel 3 | 242 | ||
II. Zusammenfassung der Ergebnisse aus Kapitel 4 | 243 | ||
III. Zusammenfassung der Ergebnisse aus Kapitel 5 | 243 | ||
B. Ausblick – Problembewusstsein in der Praxis | 244 | ||
Literaturverzeichnis | 246 | ||
Stichwortverzeichnis | 262 |