Gerichtsrhetorik
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Gerichtsrhetorik
Persuasion im europäischen Verfassungsgerichtsverbund
Sprache und Medialität des Rechts / Language and Media of Law, Vol. 8
(2024)
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Internationaler Jugendfreiwilligendienst in Indonesien von 2012 bis 2013. Von 2013 bis 2020 Studium der Politik- und Rechtswissenschaften mit Schwerpunkt im Europa- und Völkerrecht sowie Zusatzausbildungen im angloamerikanischen Recht und der römischen Privatrechtsgeschichte in Münster und Sheffield. Danach wissenschaftlicher Mitarbeiter und Promotionsstudent am Sonderforschungsbereich »Recht und Literatur« bis 2023. Forschungsaufenthalte in Graz, Tübingen und Kopenhagen. Sodann wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für deutsches und internationales öffentliches Recht und Rechtsvergleichung in Münster. Seit September 2023 Rechtsreferendar am Landgericht Münster.Abstract
Gerichte begründen ihre Urteile. Dies dient der juristischen Rechtfertigung der Entscheidung. Aber dienen Begründungen nicht vielleicht auch dazu, ein Publikum zu überzeugen? Sind Entscheidungsbegründungen also persuasive Texte, die sich über rein rechtlicher Argumentation hinaus auch rhetorischer Strategien, Mittel und Topoi bedienen? Diese und weitere Fragen untersucht die Arbeit mit Blick auf den europäischen Verfassungsgerichtsverbund. Als thematisches Referenzfeld analysiert sie den Diskurs von Gerichten und Rechtswissenschaft über den Grundrechtsschutz in Mehrebenensystemen. Sie stellt heraus, wie Rhetorik eine entscheidende Rolle für die Akzeptanz verfassungsgerichtlicher Entscheidungen spielt. Die inter- und multidisziplinäre Arbeit vereint dabei Perspektiven der juristischen Rhetorik mit der Rechts-, System- und Literaturtheorie, um deren Erkenntnisse für die klassische Rechtswissenschaft fruchtbar zu machen.Ausgezeichnet mit dem Dissertationspreis der Universität Münster 2024.»Judicial Persuasion. A Rhetorical View on the Multilevel Cooperation of European Constitutional Courts«: The author argues that constitutional courts can be understood as rhetorical actors and that their decisions can be read as persuasive texts. To this end, he analyses the reasoning of decisions of the German Federal Constitutional Court, the Austrian Constitutional Court and the European Court of Justice. His interdisciplinary approach highlights the importance of rhetoric as a means of facilitating acceptance of judicial decisions.