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Der materiell-rechtliche Ansatz des § 127 StGB

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Lang, T. (2024). Der materiell-rechtliche Ansatz des § 127 StGB. Ein angemessener Umgang mit den Herausforderungen bei der Verfolgung von Darknet-Kriminalität?. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59239-5
Lang, Torben. Der materiell-rechtliche Ansatz des § 127 StGB: Ein angemessener Umgang mit den Herausforderungen bei der Verfolgung von Darknet-Kriminalität?. Duncker & Humblot, 2024. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59239-5
Lang, T (2024): Der materiell-rechtliche Ansatz des § 127 StGB: Ein angemessener Umgang mit den Herausforderungen bei der Verfolgung von Darknet-Kriminalität?, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59239-5

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Der materiell-rechtliche Ansatz des § 127 StGB

Ein angemessener Umgang mit den Herausforderungen bei der Verfolgung von Darknet-Kriminalität?

Lang, Torben

Internetrecht und Digitale Gesellschaft, Vol. 61

(2024)

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About The Author

Torben Lang studierte Soziologie (B.A.) und Rechtswissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und der Università degli Studi di Milano. Sein Referendariat absolvierte er am Landgericht Darmstadt. Nach Abschluss des zweiten Staatsexamens im Jahr 2021 promovierte er unter der Betreuung von Herrn Prof. Dr. Matthias Jahn, Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Wirtschaftsstrafrecht und Rechtstheorie an der Gothe Universität Frankfurt am Main. Seit dem Jahr 2023 ist er als Rechtsanwalt zugelassen und praktiziert derzeit in Frankfurt am Main.

Abstract

Beim staatlichen Umgang mit Darknet-Kriminalität besteht eine komplexe Gemengelage an unterschiedlichen rechtspolitischen, strafprozessualen und vermeintlich auch materiell-rechtlichen Herausforderungen. Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, ob der sog. materiell-rechtliche Ansatz in Gestalt des im Jahr 2021 neu geschaffenen § 127 StGB einen angemessenen Umgang mit den Herausforderungen insbesondere bei der Verfolgung von Darknet-Kriminalität darstellt.

Zu diesem Zweck erfolgt zunächst eine grundlegende Erläuterung des Phänomens der Darknet-Kriminalität sowie eine Analyse der bestehenden Herausforderungen des staatlichen Umgangs mit Darknet-Kriminalität. Im Anschluss wird die Angemessenheit der Regelung des § 127 StGB umfassend untersucht und in Kontrast gestellt zu alternativen Lösungsansätzen. Das Ergebnis der Untersuchung stellt eine rechtspolitische Handlungsempfehlung in Form von Kernthesen für einen angemessenen Umgang mit Darknet-Kriminalität dar.
»The substantive legal approach of Section 127 StGB. An adequate approach to the challenges of prosecuting darknet crime?«

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Hinweise zum Auswertungsstand, Zitierung von Internetquellen, Abkürzungen und geschlechterneutrale 15
Abbildungs- und Übersichtsverzeichnis 16
A. Einleitung 17
I. Einführung in die Thematik 17
II. Gegenstand der Arbeit 19
III. Gang der Untersuchung 19
IV. Methodik und Verortung der Arbeit 21
B. Das Phänomen der Darknet-Kriminalität 23
I. Das Phänomen der Cyberkriminalität 23
1. Die Evolution des Begriffs der Cyberkriminalität 23
2. Cyberkriminalität im engeren und weiteren Sinne 25
3. Dynamische Erscheinungsformen der Cyberkriminalität 26
4. Relevante Erscheinungsformen im Jahr 2023 28
II. Die Grundlagen des Darknets 31
1. Der Begriff des Darknets 31
2. Das Tor-Projekt 33
3. Funktionsweise und Nutzung des Tor-Netzwerkes 34
a) Die Einwahl ins Tor-Netzwerk 35
b) Die Nutzungsmöglichkeiten des Tor-Netzwerkes 36
c) Die helle Seite des Tor-Netzwerkes 38
III. Der Begriff der Darknet-Kriminalität 40
1. Begriffsbestimmung der Darknet-Kriminalität 40
2. Differenzierung zwischen Darknet-Kriminalität im engeren, weiteren und weitesten Sinne 41
3. Darknet-Kriminalität als Teil der Plattformkriminalität 42
IV. Die Erscheinungsformen der Darknet-Kriminalität 43
1. Die Grundlagen der Underground Economy 43
a) Die Ursprünge der Underground Economy 44
b) Die Vertragsabwicklung der Underground Economy 45
c) Die Rolle von Kryptowährungen 47
d) Die Waren der Underground Economy 48
2. Crime as a Service 50
3. Der Austausch von Kinderpornographie 52
4. Anschlusstaten als Darknet-Kriminalität im weitesten Sinne 54
5. Ausschluss der Phänomenbereiche der Hasskriminalität, Cybermobbing und Fake News 54
V. Abstrakte rechtliche Einordnung 55
VI. Zwischenergebnis 56
C. Herausforderungen des staatlichen Umgangs mit Darknet-Kriminalität 58
I. Die rechtspolitischen Herausforderungen 58
1. Der Rolle der Rechtspolitik 58
2. Das Spannungsverhältnis von Freiheit und Sicherheit 59
3. Darknet-Kriminalität im Lichte dieses Spannungsfeldes 61
a) Effektive Strafverfolgung von Darknet-Kriminalität 61
b) Das legitime Bedürfnis nach Anonymität 62
c) Weitere klassische Freiheitsrechte des digitalen Raums 64
d) Bindung an verfassungsrechtliche Schranken 66
e) Chilling effects und weitere Kollateralschäden 68
4. Zusammenfassung rechtspolitische Herausforderungen 69
II. Die strafprozessualen Herausforderungen 70
1. Akteure der Verfolgung von Darknet-Kriminalität 70
a) Die deutsche Polizei im Auftrag der Staatsanwaltschaften 70
b) Das BKA 71
c) Schwerpunktstaatsanwaltschaften für Cyberkriminalität 72
d) Das BSI 73
e) ZITiS 74
2. Geringe Bedeutung von Cyber-Ermittlungsmaßnahmen 75
a) Maßnahmen zur Erhebung von Telekommunikationsdaten 75
b) Das Scheitern klassischer Cyber-Ermittlungsmaßnahmen bei Ermittlungen im Darknet 79
c) Finanzermittlungen 80
d) Weitere klassische Ermittlungsmaßnahmen 81
3. Erfolgreiche Ermittlungspraxis im Darknet 82
a) Zugriff auf öffentlich zugängliche Informationen 82
b) Verdeckte personale Ermittlungen 85
c) Die staatliche Tatprovokation 86
d) Zulässigkeit von Honeypots und Schein-Plattformen? 90
e) Computergenerierte Keuschheitsproben 91
f) Übernahme von digitalen Identitäten 93
g) Ermittlungen an der Schnittstelle zur Realwelt 95
h) Durchsuchung und Sicherstellung von digitalen Daten 97
i) IT-forensische Auswertung von Daten 98
j) Digitale forensische Linguistik 99
4. Zusammenfassung strafprozessuale Herausforderungen 100
III. Die internationalen Herausforderungen 101
1. Die Akteure der europäischen Zusammenarbeit 102
2. Die Akteure der internationalen Zusammenarbeit 103
3. Rechtshilfe und internationaler Informationsaustausch 105
4. Die Bedeutung der Cybercrime-Konvention 107
5. Gemeinsame Ermittlungsgruppen 109
6. Verwertung von ausländischen Erkenntnissen 110
7. Zusammenfassung internationaler Herausforderungen 112
IV. Die materiell-rechtlichen Herausforderungen 112
1. Der Begriff der Lücke im materiellen Recht 113
2. Die Strafwürdigkeit des Betriebs krimineller Plattformen 116
3. Erfassung des konkreten Unrechtsgehalts 118
a) Handel mit Betäubungsmitteln und anderen Substanzen 118
b) Handel mit Waffen, Kriegswaffen und Sprengstoffen 120
c) Der Austausch von kinderpornographischen Inhalten 121
d) Crime as a Service-Dienstleistungen 121
e) Die Beihilfe nach § 27 StGB 122
aa) Grundlagen der Beihilfestrafbarkeit 122
bb) Die Herausforderungen beim Nachweis der Beihilfe 123
cc) Möglichkeiten zur Feststellung einer Haupttat 125
dd) Möglichkeiten zur Feststellung eines Vorsatzes 126
ee) Das Problem der „vollautomatisierten Plattformen“ 128
ff) Das Problem der „neutralen Beihilfe“ 130
f) Die Anwendung von Auffangtatbeständen 132
aa) Bildung krimineller Vereinigungen (§ 129 StGB) 132
bb) Öffentliche Aufforderung zu Straftaten (§ 111 StGB) 133
cc) Geldwäsche (§ 261 StGB) 134
4. Erfassung des abstrakten Unrechtsgehalts 134
a) Geringe praktische Relevanz rein abstrakter Fälle 134
b) Anknüpfungspunkte ohne konkrete Nutzertaten 135
c) Keine wesentlichen Schutzlücken 136
5. Analyse der bisherigen Rechtsprechung 136
a) Methodik der Analyse 137
b) Deutschland im Deep Web 137
c) Cyberbunker 139
d) Wall Street Market 140
e) Dark Market 141
f) Chemical Revolution 142
g) Fraudsters 143
h) Darknet-Foren „d.cc“ und „g.me“ 143
i) Elysium 144
j) Boystown 145
k) Verfahrensübersicht 146
l) Analyse der Ergebnisse 148
6. Zusammenfassung materiell-rechtliche Herausforderungen 148
V. Zwischenergebnis 149
D. Der materiell-rechtliche Ansatz des Gesetzgebers in Gestalt des § 127 StGB 150
I. Chronologie des Gesetzesvorhabens 150
1. Beschlüsse der Justizministerkonferenz 150
2. Koalitionsvertrag der 19. Legislaturperiode 151
3. Vorschlag des Landes Nordrhein-Westfalen im Bundesrat 152
4. Vorschlag des BMI im Rahmen des IT-Sicherheitsgesetz 154
5. Referentenentwurf des BMJ 155
6. Gesetzesentwurf der Bundesregierung 157
7. Anhörung und Empfehlungen des Rechtsausschusses 159
8. Gesetzesbeschluss und Verkündung 161
II. Erläuterung der wesentlichen Inhalte 162
1. Erläuterungen des objektiven Tatbestands 162
a) Das Merkmal des Betreibens 162
aa) Das Betreiben als Tathandlung des § 127 StGB 162
bb) Der Betreiber als Täter des § 127 StGB 163
cc) Unterlassen, Tatdauer und Beendigung 164
b) Handelsplattform im Internet 166
aa) Der Bestandteil der Plattform 166
bb) Der Bestandteil des Handels 167
cc) Der Bestandteil des Internets 167
c) Kriminelle Zweckausrichtung der Plattform 168
d) Rechtswidrige Tat i. S. v. § 127 Abs. 1 StGB 169
e) Ermöglichung oder Förderung 170
2. Erläuterung des subjektiven Tatbestands 171
3. Rechtsfolgen und Subsidiaritätsklausel 171
4. Die Qualifikation des § 127 Abs. 3 und 4 StGB 172
a) Die Gewerbsmäßigkeit nach § 127 Abs. 3 Alt. 1 StGB 172
b) Die bandenmäßige Begehung nach § 127 Abs. 3 Alt. 2 StGB 173
c) Die Verbrechensqualifikation des § 127 Abs. 4 StGB 173
5. Weitere Regelungen des Änderungsgesetzes 174
a) Änderungen § 5 Nr. 5b StGB 174
b) Anpassungen in der StPO und Zitiergebot 175
III. Kritische Würdigung der geschaffenen Rechtslage 175
1. Maßstäbe einer kritischen Würdigung 175
2. Kriminalpolitische Betrachtung des § 127 StGB 176
a) Kriminalpolitische Erforderlichkeit des § 127 StGB 177
aa) Schließung von Lücken im materiellen Recht 177
bb) Unzureichende Wertungsmöglichkeiten 177
cc) Verhinderung von Gefahren und Prävention 179
dd) Die Erfüllung strafprozessualer Bedürfnisse 181
ee) Zweckmäßigkeit des materiell-rechtlichen Ansatzes 184
ff) § 127 StGB im Lichte kriminalpolitischer Tendenzen 187
gg) Zwischenergebnis 190
b) Die weiteren Mängel und Defizite des § 127 StGB 190
aa) Orientierungspunkte der Zweckausrichtung 190
bb) Keine Beschränkungen der Vorfeldstrafbarkeit 191
cc) Umfassender sachlicher Anwendungsbereich 193
dd) Teilweise ungeeignete Abgrenzungsmerkmale 195
ee) Umkehr des Regel- und Ausnahmeverhältnisses 197
ff) Leerlaufen der Subsidiaritätsregel 198
gg) Hebel für strafprozessuale Ermittlungsbefugnisse 199
hh) Extensiver Straftatenkatalog 200
ii) § 127 StGB als politisches Strafrecht 201
jj) Fehlende Rechtssicherheit durch unklare Merkmale 203
kk) Misslungene Regelung zum Strafanwendungsrecht 204
ll) Widerspruch zur Beihilfedogmatik 205
mm) Zwischenergebnis 205
c) Kriminalpolitische Angemessenheit des § 127 StGB 206
3. Verfassungsrechtliche Betrachtung des § 127 StGB 206
a) Maßstab der Verfassungswidrigkeit von Strafgesetzen 207
b) Vereinbarkeit mit dem Bestimmtheitsgrundsatz 208
c) Vereinbarkeit mit dem Schuldgrundsatz 210
d) Vereinbarkeit mit dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz 211
aa) Legitimes Ziel des § 127 StGB 211
bb) Geeignetheit des § 127 StGB 212
cc) Verfassungsrechtliche Erforderlichkeit des § 127 StGB 213
dd) Verfassungsrechtliche Angemessenheit des § 127 StGB 215
4. Europarechtliche Betrachtung des § 127 StGB 219
a) Das europarechtliche Haftungsregime für Plattformen 219
b) Überwachungspflicht durch die Hintertür? 221
c) Stellungnahme zur Vereinbarkeit mit EC-RL / TMG 224
5. Abschließende Würdigung des § 127 StGB 226
IV. Mögliche Konsequenzen für § 127 StGB 226
1. Aufhebung des § 127 StGB? 227
2. Begrenzung des Anwendungsbereichs des § 127 StGB 228
3. Verobjektivierung des Merkmals der Zweckausrichtung 231
4. Gesteigerte Vorsatzanforderungen 232
5. Überarbeitung des Straftatenkatalogs 233
6. Reduzierung des Strafmaßes 235
7. Änderung der Regelungsbezeichnung 235
8. Sondertatbestand für kinderpornographische Inhalte? 235
9. Anpassungen der begleitenden prozessualen Regelungen? 236
10. Fazit und zusammenfassender Vorschlag 237
E. Alternative Lösungsansätze 239
I. Die Bedeutung alternativer Lösungsansätze 239
II. Alternative strafprozessrechtliche Lösungsansätze 240
1. Vorratsdatenspeicherung und ihre Alternativen 240
a) Das Ringen um die Vorratsdatenspeicherung 240
b) Das Quick-Freeze Verfahren 244
c) Die Login-Falle 245
d) Summarische Bewertung 246
2. Auflockerung von Schranken oder erweiterte Befugnisse 247
a) Ermächtigung zu „milieubedingten“ Straftaten 247
b) Grundlage für Honeypots und Schein-Plattformen 248
c) Ermächtigung zur Beschlagnahme von Accounts 249
d) Grundlage für virtuelle Verdeckte Ermittler 250
e) Summarische Bewertung 252
3. Mögliche Inpflichtnahme von privaten Dritten 252
a) Inpflichtnahme der Darknet-Anbieter 253
b) Intensivierung der Kooperation mit Postdienstleistern 254
c) Blacklisting von inkriminierten Transaktionen 254
d) Summarische Bewertung 256
4. Die stärkere Nutzung moderner Informationstechnologie 257
a) Die automatisierte Datenerfassung- und Datenverarbeitung 257
b) Einsatz von KI in der Strafverfolgung 260
c) Monitoring Systeme am Beispiel des Dark Web Monitors 263
d) Summarische Bewertung 265
III. Alternative finanziell-organisatorische Lösungsansätze 268
1. Ausbau personeller Ressourcen 268
2. Angemessene Ausbildung und technische Ausstattung 270
3. Einführung von spezialisierten Strafkammern 271
4. Effektive Nutzung der bestehenden Ressourcen 272
5. Prävention und Öffentlichkeitsarbeit 273
6. Systematische Löschung von inkriminierten Inhalten 273
7. Summarische Bewertung 275
IV. Alternative internationale Lösungsansätze 275
1. Neue Grundlagen für Rechtshilfe und Datenaustausch 276
a) Die Einführung einer E-Evidence-VO 276
b) Zweites Zusatzprotokoll zur Cybercrime-Konvention 279
c) UN-Cybercrime-Konvention 281
2. Weiterentwicklung von Europol 282
3. Standards zum Umgang mit elektronischen Beweismitteln 283
4. Weitere internationale Harmonisierung des Rechts 284
5. Summarische Bewertung 285
V. Alternative Ansätze als Teile einer Gesamtstrategie 286
F. Zusammenfassung, Kernthesen und Fazit 288
I. Zusammenfassung 288
II. Kernthesen 293
III. Fazit 296
Literaturverzeichnis 298
Sachwortverzeichnis 328