Der Vatikan als Signatar der UN-Kinderrechte-Konvention?
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Der Vatikan als Signatar der UN-Kinderrechte-Konvention?
Implementation kinderschützender Normen im Codex Iuris Canonici anlässlich der Apostolischen Konstitution Pascite Gregem Dei und des Motu Proprio Vos estis lux mundi auf der Basis des Wiener Übereinkommens über völkerrechtliche Verträge
Kanonistische Studien und Texte, Vol. 82
(2024)
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About The Author
Frank Czerner hat an der Ruhr-Universität Bochum und an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen Rechtswissenschaft studiert und wurde an der Juristischen Fakultät zu Tübingen promoviert. Seit 2014 Inhaber der Professur für Recht in der Sozialen Arbeit und für Recht in der Digitalen Forensik an der mittelsächsischen Hochschule Mittweida; seitdem auch Mitglied im Anstaltsbeirat der Justizvollzugsanstalt Waldheim. Schwerpunkte in Forschung und Lehre: Sanktionenrecht, Strafvollzug, Opferschutz, Medizinrecht, Rechtsvergleichung im staatlichen und im kanonischen Recht; Kinderrechte (UN-Kinderrechtskonvention) und deren »Abbildung« im bundesdeutschen Recht und im römisch-katholischen Kirchenrecht.Abstract
Wer hat die Konvention der Vereinten Nationen zum Schutz von Kindern unterzeichnet - der Vatikan oder der Heilige Stuhl? Welche völkerrechtlichen und kirchenrechtlichen Folgerungen sind aus dieser Antwort abzuleiten? Welche Rolle spielt die Wiener Konvention über die Auslegung und die Einhaltung völkerrechtlicher Verträge für die römisch-katholische Kirche im Hinblick auf den Kinderschutz? Mit der Apostolischen Konstitution PASCITE GREGEM DEI (2021, Czerner, KST 76) und mit dem Motu Proprio VOS ESTIS LUX MUNDI ist ein Paradigmenwechsel zugunsten des Opferschutzes, insbesondere im Kontext des Missbrauchs, erfolgt. Mit diesem Band legt Frank Czerner den zweiten Beitrag zu seinem Forschungs-Freisemester in Rom (Institut der Görres-Gesellschaft am Campo Santo Teutonico) mit völkerrechtlichem Schwerpunkt auf der kanonischen Rezeption des Kinderschutzes vor. Zentrales Ergebnis ist die (auch) völkerrechtliche Verpflichtung des Heiligen Stuhls zum (optimierten) Schutz von Kindern.»The Vatican as signatory to the UN Convention on the Rights of the Child?«: The signing of the UN Convention on the Rights of the Child by the Holy See and its implications under international law and church law are the focus of this work. The Vienna Convention on the Law of Treaties and the optimization of child protection through the Apostolic Constitution PASCITE GREGEM DEI are also analyzed in relation to the issue of abuse. This work is part II of a research project in Rome on the canonical reception of child reception of child protection (Görres Society, Campo Santo Teutonico).
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Publikationshinweis und Danksagung | 7 | ||
Vorwort und Themenskizzierung | 21 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Abkürzungsverzeichnis und Gesetze(sbezeichnungen) | 18 | ||
I. Römisch-katholisches Kirchenrecht und weltumfassende Kinderrechte | 24 | ||
1. Völkerrechtlicher und staatsrechtlicher Geltungsgrund und Geltungsrang der UN-KRK (auch als Völkergewohnheitsrecht gem. Art. 38 I lit. b IGH-Statut) | 24 | ||
a) Positionierung der UN-Kinderrechtskonvention im Völkerrecht | 24 | ||
b) Die Bundesrepublik Deutschland als Referenz-Signatar der UN-Kinderrechtskonvention | 27 | ||
c) Fundamentale völkerrechtliche und staatsrechtlich-politische Bedeutung der UN-Kinderrechtskonvention | 29 | ||
2. Klärung der Ausgangsfrage: Der Vatikan bzw. Staat der Vatikanstadt oder der Heilige Stuhl als Unterzeichner(-staat) der UN-Kinderrechtskonvention | 30 | ||
a) Grundsätzliche Bestimmung des Konventions-Signatars: territorial vs. universal | 31 | ||
aa) Der Vatikan als Konventions-Signatar? | 31 | ||
bb) Der Staat der Vatikanstadt als Konventions-Signatar? | 32 | ||
cc) Der Heilige (bzw. Apostolische) Stuhl als Konventions-Signatar? | 33 | ||
dd) Völkerrechtliche Derivate und Konstellationen hinsichtlich des Konventions-Signatars | 37 | ||
b) Beobachterstatus des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen und Teilnahme an der UN-Generalversammlung | 40 | ||
c) Die Konzils-Konstitution Gaudium et spes als Indikator, Initiator und Plädoyer zugunsten kirchlich rezipierter Menschenrechte | 42 | ||
aa) Gaudium et spes (GS 41), Menschenrechte und Lanzarote-Konvention des Europarates | 42 | ||
bb) Gaudium et spes vor dem Hintergrund der Missbrauchsproblematik | 47 | ||
d) Diskurs über das Selbstverständnis des Heiligen Stuhls als Signatar der UN-KRK in Bezug auf deren Geltungsreichweite | 48 | ||
aa) Grundsätzliche argumentative Ausgangsposition des Heiligen Stuhls | 48 | ||
bb) Diskussion und völkerrechtliche Einordnung dieser und weiterer Auffassungen des Heiligen Stuhls | 50 | ||
(1) Bindungswirkung der UN-Kinderrechtskonvention (nur) für den Staat der Vatikanstadt? | 50 | ||
(2) Reichweite des kanonischen Rechts aus der Perspektive des Heiligen Stuhls | 51 | ||
cc) Conclusio: Spezifische völkerrechtliche Geltung der UN-Kinderrechtskonvention in Bezug auf das Völkerrechtssubjekt sui generis Heiliger Stuhl | 53 | ||
e) Grundsätzliche völkerrechtliche Konsequenzen aus der UN-KRK-Signatur durch den Heiligen Stuhl zugunsten der universalen (statt territorialen) Geltung von Kinderrechten, auch im Hinblick auf das (sakramentale) Selbstverständnis der römisch-katholischen | 54 | ||
f) Zwischenergebnis und weitere Untersuchungen | 57 | ||
II. Annahme und Vorbehalte gegenüber der UN-KRK durch den Heiligen Stuhl – auch vor dem Hintergrund von Art. 51 II UN-KRK i. V. m. Artt. 2 I lit. d, 19 lit. c, 26, 27, 31 I und des dritten Präambelabsatzes der Wiener Vertragsrechtskonvention (WVK) | 59 | ||
1. Grundgesetz des Staates der Vatikanstadt vom 26. 11. 2000 und vom 13. 05. 2023 (07. 06. 2023) – Verfassungsrechtliche Implikationen zugunsten der Geltung der Wiener Vertragsrechtskonvention (?) | 60 | ||
2. Völkerrechtliche Bindungswirkung durch Unterzeichnung der Wiener Vertragsrechtskonvention durch den Heiligen Stuhl | 62 | ||
3. Vorbemerkung zur grundsätzlichen völkerrechtlichen Bedeutung von UN-Konventions-Vorbehalten in Bezug auf den Kinderschutz | 63 | ||
4. Grundsätzliche Akzeptanz der UN-Kinderrechtskonvention durch den Heiligen Stuhl, auch im Hinblick auf Art. 2 lit. g WVK | 64 | ||
5. Äußerung spezifischer Vorbehalte gegenüber der UN-Kinderrechtskonvention und Relativierung der Konventionsrechte durch den Heiligen Stuhl (?) | 66 | ||
6. Völkervertragliche Zulässigkeit von Vorbehalten des Heiligen Stuhls gegenüber der UN-Kinderrechtskonvention gem. Artt. 2 I lit. d, 19 lit. c WVK i. V. m. Art. 51 II UN-KRK | 69 | ||
a) Gründe für und gegen staatliche Vorbehaltserklärungen als Risiken und Chancen in Bezug auf Menschenrechtsverträge | 69 | ||
aa) Ausgangssituation: Völkerrechtliche Verträge aus Ausdruck bi- und multilateraler Konsensfindung auch in Bezug auf den Heiligen Stuhl als Signatar der UN-Kinderrechtskonvention | 69 | ||
bb) Pro und Contra extensives vs. restriktives Vorbehaltsregime und Risiko der Konsens-Fragmentierung durch Vorbehalts-Optionen (Art. 2 I lit. d WVK) | 70 | ||
(1) Vorbehalts-Intentionen der Reservatarstaaten | 71 | ||
(2) Ausbalancieren staatlicher und völkerrechtlicher Interessen im Vorbehaltskontext | 73 | ||
cc) Vorbehalte i. S. d. Art. 2 I lit. d WVK vs. „interpretatorische Erklärungen“ des Heiligen Stuhls als de-facto-Vorbehalte (?): falsa demonstratio non nocet | 74 | ||
dd) Geltungserhaltende Reduktion durch die Systemwidrigkeitskontrolle der Vorbehaltsschranke des Art. 19 lit. c WVK – venire contra factum nulli conceditur und das Vorbehaltsverbot aus Art. 51 II UN-KRK | 78 | ||
(1) Vorbehaltserklärungen als Distanzierungs-Instrumentarium der Signatarstaaten gegenüber völker- und kinderrechtlichen Verpflichtungen | 78 | ||
(2) „Bedingungsfeindlichkeit“ eines effektiven Menschenrechtsschutzes und Systemwidrigkeitsprüfung | 79 | ||
(3) Weiterer Diskussionsbedarf hinsichtlich des Risikos von Menschen- bzw. Kinderrechts-Vertragsverletzungen durch die Vorbehalts-Hypertrophie von Signatarstaaten | 81 | ||
b) Restriktives Vorbehaltsregime argumentum ex Alejandro Álvarez und Negierung eines „Menschenrechts-Relativismus“ (Angelika Nußberger und Paul Kirchhof) | 82 | ||
c) Die Implementierbarkeit eines Vertragsvorbehaltes als conditio sine qua non zugunsten des Abschlusses eines Menschenrechts-Vertrages | 86 | ||
7. Effet utile, pacta sunt servanda als flankierende konventionssichernde Völkerrechtsklauseln | 87 | ||
III. Inhalt und Reichweite der Anerkennung der UN-KRK durch den Heiligen Stuhl, auch im Lichte von Art. 3 UN-KRK, Artt. 26, 27, 31 I i. V. m. dem dritten Präambelabsatz der WVK, als völkerrechtliche Basis für die Etablierung existentieller Kinderrechte auf der Ebene des kanonischen Rechts | 89 | ||
1. Persönlicher Anwendungsbereich der UN-KRK und Zeitpunkt des Beginns des Lebensschutzes: Art. 1 i. V. m. Art. 6 UN-KRK (Heiliger Stuhl, Republiken Argentinien und Senegal, Bundesrepublik Deutschland) | 89 | ||
a) Das geborene Kind als UN-KRK-Normadressat spezifischer Kinderrechte | 89 | ||
b) Pränataler Lebensschutz durch den 9. Präambelabsatz UN-KRK, Art. 6 UN-KRK und Artt. 26, 27 und 31 I WVK (?) | 91 | ||
aa) Bundesrepublikanische Referenznormen und Rechtslage in Bezug auf den vorgeburtlichen Lebensschutz | 91 | ||
(1) Teleologisch-systematische Interpretation des Rechts auf Leben: Art. 6 i. V. m. dem 9. Präambelabsatz der UN-KRK | 94 | ||
(2) Lebensschutzimplizierende Menschenwürde als An-Erkenntnis statt Zu-Erkenntnis (Honnefelder, Böckenförde) | 96 | ||
(3) Historische Auslegung von Art. 6 UN-KRK und des 9. Präambelabsatzes der UN-KRK | 99 | ||
bb) 9. Präambelabsatz der UN-KRK und explizite Berufung des Heiligen Stuhls auf die Wiener Vertragsrechtskonvention | 101 | ||
2. Zentralnorm des Kinderschutzes: Art. 3 UN-KRK (i. V. m. Art. 38 lit. b IGH-Statut) als Leitstimme im Konventions-Ensemble: Cour de Cassation und Conseil d’Etat | 103 | ||
3. Sukzessive Priorisierung des Kindeswohls durch den Heiligen Stuhl als Präjudiz zugunsten der gesamtkirchlichen UN-KRK-Geltung? | 106 | ||
a) Erklärung des Heiligen Stuhls von 2014 im Hinblick auf Artt. 19 lit. c, 26, 27, 31 I i.V.m dem dritten Präambelabsatz der Wiener Vertragsrechtskonvention | 106 | ||
b) Opfer-Priorisierung im Lichte der Apostolischen Konstitution Pascite gregem Dei (1 Petr 5, 2) und der Cann. 1311 § 2, 1752 CIC i. V. m. Art. 3 UN-KRK | 107 | ||
aa) Missbrauchsproblematik als Anlass zugunsten kirchenrechtlicher Reformen | 107 | ||
bb) Viktimologische Dimension: Verjährung vs. Opferschutz | 114 | ||
cc) Motu proprio Vos estis lux mundi (Mt 5, 14) vom 7. Mai 2019 (25. März 2023) von Papst Franziskus | 119 | ||
dd) Apostolische Konstitution Pascite gregem Dei vom Mai 2021 als Wendepunkt im kirchlichen Sanktionenrecht zugunsten eines optimierten Opferschutzes (?) | 122 | ||
ee) Präjudizien zugunsten eines Kinderschutz-Transfers in den Codex Iuris Canonici | 124 | ||
IV. Analyse kirchenrechtlicher Korrespondenznormen zur UN-Kinderrechtskonvention im Codex Iuris Canonici | 125 | ||
1. Auswahl der themenrelevanten UN-Konventions- sowie der CIC-Referenznormen: Artt. 19, 34 UN-KRK, Cann. 1397, 1398 CIC unter dem Leitmotiv von Artt. 3, 4 UN-KRK und Artt. 26, 31 I i. V. mit dem dritten Präambelabsatz der Wiener Vertragsrechtskonvention | 125 | ||
2. Recht auf Leben, Schwangerschaftsabbruch: Art. 1 i. V. m. Art. 6 i. V. m. dem 9. Präambelabsatz der UN-KRK – Can. 1397 § 2 CIC | 128 | ||
a) Kanonische Transformation des Lebensschutzes | 128 | ||
b) Über-obligatorische Transformation des konventionsbedingten Lebensschutzes durch den Heiligen Stuhl | 129 | ||
aa) 9. Präambelabsatz der UN-Kinderrechtskonvention und Votum des Heiligen Stuhls (2014) | 129 | ||
bb) Position des Katholischen Katechismus (Nrn. 2274, 2275) zum prä-, peri- und postnatalen Lebensschutz und Embryonenschutz | 130 | ||
3. Vorbehaltlose Annahme der Artt. 19, 34 UN-KRK durch den Heiligen Stuhl | 131 | ||
4. Schutz vor Gewalt und Misshandlung: Art. 19 UN-KRK – Can. 1397 § 1 CIC | 132 | ||
a) Art. 19 UN-KRK: Regelungsinventar, systematische Abgrenzung gegenüber Art. 34 UN-KRK und Mindeststandards | 132 | ||
aa) Normativ-teleologischer Konventionsbefund | 132 | ||
bb) Konventionsspezifisch-viktimologische vs. kanonische Interpretationsfreiräume in Bezug auf den Gewaltbegriff | 133 | ||
b) Can. 1397 § 1 CIC als kanonische Korrespondenznorm | 134 | ||
5. Schutz vor sexuellem Missbrauch: Art. 34 UN-KRK – Can. 1398 CIC | 136 | ||
a) Art. 34 UN-KRK: Vorgaben und Mindeststandards | 136 | ||
aa) Sachlicher Schutzbereich und Regelungszweck von Art. 34 UN-KRK | 136 | ||
bb) Art. 34 UN-KRK im Kontext anderer (Konventions-)Normen | 137 | ||
cc) Art. 34 UN-KRK im Ensemble der Strafzwecktheorien | 139 | ||
b) Can. 1398 CIC als kanonische Korrespondenznorm zum Sechsten Gebot und Vademecum des Dikasteriums für die Glaubenslehre vom 5. Juni 2022 | 142 | ||
aa) Can. 1398 CIC als Komplementärnorm zum Sechsten Gebot? | 143 | ||
(1) Kirchliche Perspektive zum Sechsten Gebot unter Einbeziehung des Vademecums des Dikasteriums für Glaubenslehre und des Motu proprio Vos estis lux mundi vom 7. Mai 2019 (25. März 2023) | 143 | ||
(2) Kritik an der kirchlichen Einordnung und Alternativdeutung: Missbrauch als ein „Vergehen gegen Leben und Freiheit des Menschen“ (L. Müller / Rees) | 146 | ||
(3) Lösungsvorschlag: Orientierung an den Vorgaben von Art. 34 UN-KRK und Transformationsprüfung im Hinblick auf Can. 1398 CIC | 147 | ||
bb) Zwischenergebnis zur Reichweite der Schutzfunktion von Can. 1398 CIC | 148 | ||
6. Ergebnis zur Analyse der Artt. 19, 34 UN-KRK i. V. m. Cann. 1397, 1398 CIC | 150 | ||
7. Divergierender Rechtsgüterschutz infolge teleologischer Inkongruenzen in UN-KRK und CIC als innerstaatliche Primär-Aufgabe einerseits und als universal-kirchenrechtlich flankierende Sekundär-Aufgabe mit Heilsbezug andererseits | 151 | ||
a) UN-Konventions-Implementierung initiiert durch die Apostolische Konstitution Pascite gregem Dei und das Motu proprio Come una Madre amorevole? | 151 | ||
b) Wesensimmanente Unterschiede im kirchlichen und staatlichen Recht in Bezug auf die Referenznormen betreffend den strafrechtlichen Rechtsgüterschutz: „Elementar-Rechtsgüterschutz“ vs. „Heilsbezogener Rechtsgüterschutz“ | 154 | ||
aa) Codex Iuris Canonici als normative Materie sui generis | 154 | ||
bb) Teleologische Regelungsintention des Codex Iuris Canonici gegenüber dem staatlichen Recht (der UN-Konventionssignatare) | 154 | ||
(1) Obligatorischer strafrechtlicher Rechtsgüterschutz (auch) im kanonischen Recht? | 154 | ||
(2) Originär-strafrechtlicher Rechtsgüterschutz durch die Staaten vs. Heilsbezogenheit des kirchlichen Rechts als „kanonischer Rechtsgüterschutz“ | 156 | ||
cc) Divergierender Gesetzesbegriff im staatlichen und im kanonischen Recht | 157 | ||
c) Originär strafrechtlicher Rechtsgüterschutz als hoheitliche Aufgabe aller Signatarstaaten – nicht eines Völkerrechtssubjekts sui generis (Heiliger Stuhl) | 158 | ||
aa) Stärkere kanonische Implementation von Art. 19 UN-KRK de lege ferenda? | 158 | ||
bb) Primär staatlich-territoriale Transformationspflicht in Bezug auf die Signatare der UN-Kinderrechtskonvention | 159 | ||
V. Die UN-KRK als self executing- oder non-self-executing-Konvention vs. päpstliche Normeninterpretation nach Can. 16 CIC | 161 | ||
1. Völker- und konventionsrechtliche Vorgaben aus Art. 4 UN-KRK und europarechtliche Referenznormen aus Art. 288 II, III EUV | 161 | ||
a) Grundsätzliche Konventionspflichten aus Art. 4 UN-KRK | 161 | ||
b) Umsetzungspflichten nach Art. 4 UN-KRK in Bezug auf self-executing- und non-self-executing-Normen | 162 | ||
2. Autonome Interpretation und Umsetzung der self- und non-self-executing-Bestimmungen nach Art. 4 UN-KRK durch den Heiligen Stuhl als UN-Konventions-Signatar und mögliche Verwerfungen mit Can. 16 CIC | 163 | ||
VI. „Specifica Romana“: Can. 1399 CIC als (positivrechtliche) Transformationsnorm in überpositives (Natur-)Recht zur UN-Kinderrechts-konformen CIC-Ausgestaltung | 165 | ||
1. Ausgangssituation: Normative Defizite im Codex Iuris Canonici und naturrechtliche Lösungsoption | 165 | ||
2. Grundsätzliche Bedeutung von Can. 1399 CIC für das kanonische Recht und für die Schutzgewährung nach der UN-Kinderrechtskonvention | 167 | ||
a) Bedürfnis nach einer überpositiven Kompensation von Sanktionsdefiziten bei Gewalt- und Missbrauchsdelikten mittels Can. 1399 CIC | 168 | ||
b) Strafzweckindiziertes überpositives Recht zwischen Bestimmtheitsgrundsatz und Analogieverbot: Cann. 19, 1311 § 2 CIC i. V. m. Can. 221 § 3 CIC | 169 | ||
3. Systematische Stellung von Can. 1399 CIC und normative „Anschlussfähigkeit“ zur UN-Kinderrechtskonvention wie zur Wiener Vertragsrechtskonvention | 170 | ||
4. Art. 19 UN-KRK – ein Anwendungsfall für Can. 1399 CIC? | 171 | ||
5. Art. 34 UN-KRK – ein Anwendungsfall für Can. 1399 CIC? | 172 | ||
6. Ergebnisse | 172 | ||
a) Konventionsrechtliche Absicherung des Kinderschutzes nach Artt. 19, 34 UN-KRK auch durch Can. 1399 CIC | 172 | ||
b) Rechtsfolge aus der Anwendung von Can. 1399 CIC in Bezug auf Artt. 19, 34 UN-KRK | 173 | ||
VII. Conclusio: Der Heilige Stuhl als Doppel-Signatar der UN-Kinderrechtskonvention und der Wiener Vertragsrechtskonvention: Folgerungen für die Allianz von UN-Kinderrechtskonvention und Codex Iuris Canonici | 174 | ||
1. Zusammenfassung der völkerrechtlichen und der kirchenrechtlichen Befunde | 174 | ||
2. Fazit und Plädoyer für eine (weitere) Reform der CIC-Reform zugunsten einer intensivierten Anschlussfähigkeit an die UN-Kinderrechtskonvention auf der Basis der Apostolischen Konstitution Pascite gregem Dei und vor dem Hintergrund der Rechtsgüter-Diver | 181 | ||
Literatur und Quellen | 185 | ||
Anhang: Völkerrechtliche Verträge | 203 | ||
Konvention der Vereinten Nationen über die Rechte des Kindes | 203 | ||
Wiener Vertragsrechts-Konvention (Auszug) | 207 | ||
Statut des Internationalen Gerichtshofs | 211 | ||
Sach-, Staaten- und Personenregister | 212 |