Kinderrechte und ihre explizite Verankerung im Grundgesetz
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Kinderrechte und ihre explizite Verankerung im Grundgesetz
Hintergründe und Status quo sowie die Auswirkungen einer Verfassungsänderung
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1550
(2024)
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About The Author
Miriam Lemmert studierte Rechtswissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum mit dem Schwerpunkt Öffentliches Recht. 2019 absolvierte sie die Erste Juristische Staatsprüfung. Bereits zuvor wie auch im Anschluss war sie langjährige Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sozial- und Gesundheitsrecht sowie Rechtsphilosophie bei Herrn Prof. Dr. Stefan Huster. Hier entstand neben einer Reihe von Publikationen insbesondere zu kinderrechtlichen Themen ihre Dissertation. Ihre Promotion schloss sie 2024 mit einem Rigorosum ab. Derzeit absolviert sie den juristischen Vorbereitungsdienst in Dortmund und ist am Institut für Journalistik der TU Dortmund beschäftigt.Abstract
Kinderrechte haben insbesondere in den letzten knapp 30 Jahren in politischer wie rechtlicher Hinsicht stark an Bedeutung gewonnen. Ebenso lang wird immer wieder über ihre explizite Verankerung im Grundgesetz debattiert, wobei regelmäßig Stichworte wie Berücksichtigung, Beteiligung und Sichtbarkeit einerseits, Symbolpolitik und Entwertung des Elternrechts andererseits fallen. Miriam Lemmert untersucht in dieser Arbeit umfassend die mit Kinderrechten im Allgemeinen und der Verfassungsänderungsdebatte (»Ob« und »Wie«) im Speziellen in Zusammenhang stehenden Fragen. Dies geschieht unter Einbezug des gesamten Rechtsrahmens sowie historischer und politischer Hintergründe. Besondere Berücksichtigung finden die Aspekte der Anerkennung einer eigenständigen Persönlichkeit und der Selbstbestimmung, des Elternrechts, der besonderen Kategorie des Lebensalters und der Generationengerechtigkeit. Die Autorin kommt u.a. zu dem Ergebnis, dass eine Verfassungsänderung nicht nur historisch der nächste logische Schritt, sondern vor dem Hintergrund zutage getretener Anwendungs- und Umsetzungsdefizite auch rechtspolitisch gut vertretbar ist, und stellt die hierbei zu beachtenden Gesichtspunkte dar.»Children's Rights and their Explicit Anchoring in the Basic Law«: In this study, Miriam Lemmert extensively analyses the issues related to children's rights in general and the constitutional amendment debate in particular. This is done by taking into account the entire legal framework as well as historical and political backgrounds. Particular consideration is given to the aspects of recognising an independent personality and self-determination, parental rights, the special category of age and intergenerational justice.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 16 | ||
Einleitung | 25 | ||
1. Kapitel: Grundlagen | 37 | ||
A. Begriffsklärung | 37 | ||
I. Kinder, Jugendliche und Altersgrenzen | 37 | ||
II. Generationen und Kohorten | 48 | ||
III. Kinderrechte, Kinderschutz und Verfassungsänderung | 57 | ||
B. Rechtsgeschichtliche Betrachtungen: Kinderrechte und die deutsche Verfassung | 63 | ||
I. Historischer Abriss: Der Status des Kindes in der Gesellschaft | 64 | ||
1. Antike und Mittelalter | 64 | ||
2. Das 18. Jahrhundert: Aufklärung | 65 | ||
3. Das 19. Jahrhundert: Industrialisierung | 69 | ||
4. Das 20. Jahrhundert: Zeit der Umbrüche | 71 | ||
a) Das Deutsche Kaiserreich | 71 | ||
b) Die Weimarer Republik | 75 | ||
c) Die NS-Zeit | 80 | ||
d) Die Nachkriegszeit: Bundesrepublik und DDR sowie das vereinte Deutschland unter dem Grundgesetz | 81 | ||
5. Das 21. Jahrhundert | 100 | ||
6. Fazit: Was die Geschichte lehrt | 112 | ||
II. Ideengeschichte: Kinderrechte in die Verfassung | 115 | ||
1. Kinderrechte in den Landesverfassungen | 116 | ||
a) Die Gewährleistungsgehalte | 119 | ||
b) Der rechtliche Wirkungsgrad | 124 | ||
2. Kinderrechte in das Grundgesetz: Die historische Diskussion | 126 | ||
a) Die Diskussion im Parlamentarischen Rat 1948 | 128 | ||
b) Exkurs: Die Verfassung der DDR | 132 | ||
c) Die 12. Legislaturperiode (1990 – 1994) | 134 | ||
aa) Die Diskussion in der Kommission Verfassungsreform des Bundesrates (1992) | 134 | ||
bb) Der Vorschlag der Jugendministerkonferenz (1992) und folgende Beschlüsse | 136 | ||
cc) Die Diskussion in der Gemeinsamen Verfassungskommission (1992/1993) | 138 | ||
dd) Der Gesetzentwurf der SPD (1993, BT-Drs. 12/6323) | 141 | ||
ee) Der Gesetzentwurf von B90/Die Grünen (1994, BT-Drs. 12/8165) | 143 | ||
d) Die 13. Legislaturperiode (1994 – 1998) | 145 | ||
aa) Der Gesetzentwurf der SPD (1997, BT-Drs. 13/7104) | 145 | ||
bb) Der Gesetzentwurf der PDS (1997, BT-Drs.13/8549) | 146 | ||
e) Die 14. Legislaturperiode (1998 – 2002) | 148 | ||
f) Die 15. Legislaturperiode (2002 – 2005) | 150 | ||
g) Die 16. Legislaturperiode (2005 – 2009) | 151 | ||
aa) Der Entschließungsantrag von B90/Die Grünen (2007, BT-Drs. 16/5005) | 151 | ||
bb) Der Vorschlag der Bundesjustizministerin | 153 | ||
cc) Der Entschließungsantrag von Bremen und Rheinland-Pfalz (2008, BR-Drs. 445/08) | 153 | ||
dd) Der Gesetzentwurf von Die Linke (2009, BT-Drs. 16/13791) | 154 | ||
h) Die 17. Legislaturperiode (2009 – 2013) | 156 | ||
aa) Der Entschließungsantrag der SPD (2010, BT-Drs. 17/498) | 156 | ||
bb) Die Entschließung des Bundesrates (2011, BR-Drs. 386/11) | 158 | ||
cc) Die Entschließungsanträge von 2011 | 160 | ||
(1) SPD (BT-Drs. 17/6920) | 160 | ||
(2) B90/Die Grünen (BT-Drs. 17/7187) | 160 | ||
(3) Die Linke (BT-Drs. 17/7644) | 161 | ||
(4) Die parlamentarischen Beratungen | 162 | ||
dd) Die Gesetzentwürfe von 2012 | 164 | ||
(1) Die Linke (BT-Drs. 17/10118) | 164 | ||
(2) B90/Die Grünen (BT-Drs. 17/11650) | 164 | ||
(3) Die parlamentarischen Beratungen | 166 | ||
ee) Der Gesetzentwurf der SPD (2013, BT-Drs. 17/13223) | 168 | ||
i) Die 18. Legislaturperiode (2013 – 2017) | 169 | ||
aa) Die Beschlüsse der JFMK (2014) und JuMiKo (2016) | 170 | ||
bb) Der Entschließungsantrag von Die Linke (2015, BT-Drs. 18/6042) | 170 | ||
cc) Der Gesetzentwurf von Die Linke (2017, BT-Drs. 18/10860) | 172 | ||
dd) Der Gesetzentwurf von NRW und Thüringen (2017, BR-Drs. 234/17) | 174 | ||
j) Die 19. Legislaturperiode (2017 – 2021) | 176 | ||
aa) Der Entschließungsantrag von Brandenburg u. a. (2017, BR-Drs. 710/17) | 179 | ||
bb) Der Beschluss der JFMK (2019) | 180 | ||
cc) Die Gesetzentwürfe von B90/Die Grünen und Die Linke (2019) | 180 | ||
(1) B90/Die Grünen (BT-Drs. 19/10552) | 180 | ||
(2) Die Linke (BT-Drs. 19/10622) | 182 | ||
(3) Die sich verschärfenden parlamentarischen Beratungen zu den Entwürfen | 183 | ||
dd) Der Bericht der Bund-Länder-Arbeitsgruppe und seine Folgen | 186 | ||
(1) Der Bericht (2019) | 186 | ||
(2) Der Referentenentwurf des BMJV (2019) | 189 | ||
(3) Der Beschluss der JuMiKo (2020) | 193 | ||
ee) Der Entwurf der Bundesregierung (2021, BT-Drs. 19/28138) | 193 | ||
ff) Der Entwurf der FDP (2021, BT-Drs. 19/28440) | 209 | ||
gg) Die parlamentarischen Beratungen zu den Entwürfen von B90/Die Grünen, der Bundesregierung und der FDP | 213 | ||
k) Die 20. Legislaturperiode (2021 – ) | 216 | ||
III. Zwischenergebnis | 219 | ||
C. Die Verankerung von Kinderrechten als Emanzipationsdebatte | 221 | ||
2. Kapitel: Der Status quo der Kindheit im Recht | 231 | ||
A. Internationales und supranationales Recht | 238 | ||
I. Völkerrecht | 238 | ||
1. Geltungsumfang in Deutschland | 238 | ||
a) Einbeziehung des Völkerrechts in die innerstaatliche Rechtsordnung und dessen Rang | 239 | ||
b) Anwendbarkeit und Umsetzung | 241 | ||
aa) Subjektive und objektive Rechte | 241 | ||
bb) Einwirkung in das nationale Recht | 243 | ||
2. Einschlägige Verträge im Allgemeinen | 250 | ||
3. Die UN-Kinderrechtskonvention im Speziellen | 253 | ||
a) Ihre Gewährleistungen | 259 | ||
aa) Nicht-Diskriminierung | 260 | ||
bb) Das Recht auf Leben und Entwicklung | 262 | ||
cc) Das Kindeswohlprinzip | 263 | ||
dd) Die Beteiligungsrechte | 272 | ||
ee) Die Rolle der Eltern | 280 | ||
b) Das Bestehen eines völkerrechtlichen Umsetzungsdefizits | 282 | ||
aa) Der Vergleich mit anderen (vergleichbaren) Rechtsordnungen | 283 | ||
bb) Was fordert die UN-Kinderrechtskonvention? | 285 | ||
II. Unionsrecht | 295 | ||
B. Verfassungsrecht | 305 | ||
I. Explizite Bezüge des Grundgesetzes zu jungen Menschen | 305 | ||
1. Unmittelbare Bezüge zum „Kind“ | 305 | ||
2. Die Schranke des Jugendschutzes als „unmittelbarer Bezug light“ | 310 | ||
3. Mittelbare Bezüge | 314 | ||
4. Die Verantwortung für zukünftige Generationen (Art. 20a GG) | 315 | ||
II. Der einheitliche Freiheitsschutz des Grundgesetzes und die verfassungsrechtliche Position des Kindes | 316 | ||
1. Gleiche Freiheit und Unterscheidungen aufgrund des Alters | 316 | ||
2. Das Kind als ungleicher Gleicher, als Grundrechtsträger und -berechtigter | 331 | ||
a) Die Grundrechtsmündigkeit | 336 | ||
b) Die Ausnahme des Art. 38 Abs. 2 GG | 342 | ||
c) Das Recht auf Persönlichkeitsentfaltung bzw. -entwicklung | 350 | ||
aa) Kinderspezifische Gehalte des (Allgemeinen) Persönlichkeitsrechts | 356 | ||
bb) Insbesondere: Das Recht auf (schulische) Bildung | 362 | ||
(1) Der „Bundesnotbremse II“-Beschluss des BVerfG | 364 | ||
(2) Zweifel im Hinblick auf den praktischen Nutzen des neu entdeckten Grundrechts | 374 | ||
cc) Das Recht auf eine offene Zukunft bzw. auf Emanzipation | 380 | ||
3. Zwischenergebnis | 385 | ||
III. Das Elterngrundrecht | 386 | ||
1. Art. 6 Abs. 2 S. 1 GG als besonderes Recht | 391 | ||
a) Fremdbestimmung und Pflichtbindung | 394 | ||
b) Elternverantwortung, Kindeswohl und Interpretationsprimat | 400 | ||
c) Speziell: Das Verhältnis von Pflege und Erziehung | 405 | ||
d) Kindes(wohl)bezug und Eigeninteressen der Eltern | 407 | ||
2. Rechte des Kindes gegen (die) seine(r) Eltern? | 409 | ||
a) Das Grundrecht auf (staatliche Gewährleistung elterlicher) Pflege und Erziehung nach dem BVerfG | 410 | ||
b) Kollisions- und Immanenzmodell | 414 | ||
c) Schutzbereichsbegrenzung für kindeswohlschädliches Verhalten | 417 | ||
3. Das Wächteramt als Korrektiv | 418 | ||
4. Fazit | 423 | ||
IV. Der staatliche Bildungs- und Erziehungsauftrag | 425 | ||
V. Zwischenergebnis | 431 | ||
C. Einfaches Recht | 433 | ||
I. Das Kindschaftsrecht | 434 | ||
1. Die Grundstrukturen (Elterliche Befugnisse und ihre Grenzen) | 435 | ||
a) Die elterliche Sorge (§§ 1626, 1629 BGB) | 435 | ||
b) Die Konkretisierung und Begrenzung der elterlichen Sorge insb. durch die §§ 1631 ff. BGB | 438 | ||
c) Rechte des Kindes gegenüber seinen Eltern | 441 | ||
d) Das staatliche Wächteramt (§§ 1666 ff. BGB) | 442 | ||
e) Das Kindeswohlprinzip | 442 | ||
2. Eigenzuständigkeiten des Kindes (und ihre Abgrenzung von den elterlichen Kompetenzen) | 445 | ||
a) Geschriebene Eigenzuständigkeiten | 445 | ||
aa) Geschäftsfähigkeit, Adoption, religiöses Bekenntnis, Testierfähigkeit, Organ- und Gewebespende, Anhörungsrecht u. a. | 445 | ||
bb) Änderung des personenstandlichen Geschlechts | 447 | ||
cc) Geschlechtsverändernde Maßnahmen bei Trans-Identität | 450 | ||
b) Ungeschriebene Eigenzuständigkeiten? | 451 | ||
aa) Überblick: Die Einwilligung in eine medizinische Behandlung | 453 | ||
bb) Die individuelle Einwilligungsfähigkeit als entscheidendes Kritierium | 458 | ||
(1) Bestehende Altersgrenzen als bloße Orientierungswerte | 460 | ||
(2) Andere Ansichten: Elterliche Allein- und kumulative Entscheidungskompetenz | 462 | ||
(3) Fehlende Tragfähigkeit der Begründungsansätze für ein Allein- oder (Mit-)Entscheidungsrecht der Eltern | 466 | ||
(4) Fazit und Ausblick | 469 | ||
cc) Sonderkonstellationen | 471 | ||
(1) Impfungen | 472 | ||
(2) Gendiagnostik: Das Recht auf Wissen und Nichtwissen | 474 | ||
(3) Geschlechtliche und sexuelle Selbstbestimmung | 476 | ||
(4) Schwangerschaftsabbrüche | 478 | ||
(5) Die Entscheidung über Leben und Tod | 479 | ||
(a) Patientenverfügung | 479 | ||
(b) Den Tod beschleunigende Behandlungen und Behandlungsabbruch | 481 | ||
(c) Suizidhilfe | 481 | ||
(aa) Entwurf von Castellucci u. a. | 485 | ||
(bb) Entwurf von Helling-Plahr u. a. | 485 | ||
(cc) Entwurf von Künast/Kaul | 486 | ||
(dd) AMHE-SterbehilfeG | 487 | ||
(ee) Diskussionsentwurf des BMG | 489 | ||
(ff) Bewertung der Entwürfe | 490 | ||
(d) Begrenzung des elterlichen Sorgerecht bei der Entscheidung über Leben und Tod? | 493 | ||
c) Zwischenergebnis | 494 | ||
II. Das Kinder- und Jugendhilferecht (SGB VIII) | 495 | ||
1. Gesetzliche Systematik | 497 | ||
2. Insbesondere: Die Zuordnung der Leistungsberechtigung | 500 | ||
3. Jüngere Reformen und ihre Auswirkungen auf den Beratungsanspruch nach § 8 SGB VIII | 502 | ||
a) Das BKiSchG und der Schritt von der Befugnisnorm zum Beratungsanspruch in Krisen- und Konfliktsituationen | 503 | ||
b) Das KJSG: Selbstbestimmung im Fokus, aber kein allgemeiner Beratungsanspruch | 505 | ||
4. Fazit | 511 | ||
III. Das Strafrecht | 512 | ||
1. Das Kind als Täter | 513 | ||
2. Das Kind als Schutzobjekt | 514 | ||
3. Kinderspezifische Regelungen für den Strafprozess | 517 | ||
IV. Kinderschutz und Kinderrechte in weiteren Gesetzen | 517 | ||
1. Immissionsschutz- und Baurecht | 517 | ||
2. Jugendschutz- und Jugendarbeitsschutzrecht, insb. im digitalen Raum | 519 | ||
3. Das Gesetz zur Bekämpfung von Kinderehen | 522 | ||
V. Beteiligung und Berücksichtigung | 530 | ||
1. Berücksichtigung der kindlichen Interessen bzw. Kindeswohlprinzip | 531 | ||
2. Beteiligung des Kindes im Familienrecht und -verfahren, in der Jugendhilfe und im Baurecht | 532 | ||
3. Politische und schulische Partizipation | 533 | ||
4. Die Berücksichtigung der Interessen von Kindern auf politischer Ebene | 536 | ||
5. Insbesondere: Child und Generation Mainstreaming (Gesetzesfolgenabschätzung) | 537 | ||
VI. Zwischenergebnis | 541 | ||
D. Fazit: Das Kind im mehrpoligen Verhältnis zu Eltern und Staat – auszufüllende Regelungslücken? | 543 | ||
3. Kapitel: Die Debatte um die Aufnahme expliziter Kinderrechte in das Grundgesetz und deren Auswirkungen | 549 | ||
A. Das „Ob“: Argumente pro und contra eine Verfassungsänderung | 550 | ||
I. Allgemeine Bedenken und die Frage des Bestehens einer Regelungslücke | 550 | ||
1. Kinder als Objekte und der einheitliche Freiheitsschutz | 552 | ||
2. Hinreichende Sichtbarkeit und (tatsächliche) Anwendung | 555 | ||
3. Die (Un-)Deutlichkeit des Normtextes und ihre Folgen | 558 | ||
II. Argumente angelehnt an das Grundgesetz, seine Eigenarten und seine Rolle | 561 | ||
1. „Die Verfassung ist nicht der richtige Ort.“ | 561 | ||
a) Die Gefahr der Verrechtlichung politischer Diskussionen | 561 | ||
b) Einfachgesetzliche Regelungen als Alternative | 562 | ||
c) Die Rolle des BVerfG | 565 | ||
d) Die spezifischen rechtlichen Eigenarten des Grundgesetzes | 566 | ||
e) Das Grundgesetz als politisch-moralisches Fundament und die Notwendigkeit der Abbildung des stattgefundenen Wertewandels | 570 | ||
2. „Durch bloße Symbolpolitik droht ein Aufblähen der Verfassung“ | 575 | ||
a) Der Vorwurf der Symbolpolitik im Allgemeinen und Speziellen | 575 | ||
b) Das „Aufblähen“ des Grundgesetzes | 579 | ||
c) „Da könnte ja jeder kommen“ | 581 | ||
aa) Kinder als systemimmanent ungleich behandelte Gruppe mit besonderen Bedürfnissen | 582 | ||
bb) Die besondere Kategorie des Lebensalters und der Vergleich mit alten Menschen | 584 | ||
cc) Schlussfolgerungen | 587 | ||
3. Systematische Bedenken | 590 | ||
a) Die drohende Überfrachtung des Grundgesetzes durch Übernahme völkerrechtlicher Gewährleistungen | 590 | ||
b) Die drohende Segmentierung des Grundrechtsschutzes | 592 | ||
c) Die drohende Schwächung des Grundrechtsschutzes für Kinder | 596 | ||
d) Weitere systematische Fragestellungen | 599 | ||
e) Allgemeine Bedingungen für Grundgesetzänderungen | 601 | ||
III. Das „Ernten von Rechtsprechung“ und die Kompetenzverteilung zwischen BVerfG und verfassungsänderndem Gesetzgeber | 602 | ||
IV. Die Verrechtlichung familiärer Beziehungen und die drohende Entwertung des Elternrechts | 607 | ||
1. Die Debatte im Speziellen | 608 | ||
2. Die Kritik an der Verrechtlichung familiärer Beziehungen im Allgemeinen | 614 | ||
3. Stellungnahme | 616 | ||
a) Kein „verfassungswidriges Verfassungsrecht“ | 616 | ||
b) Der interpretatorische Einfluss von Gesetzesbegründung, UN-KRK und Art. 6 Abs. 1 – 3 GG | 618 | ||
c) Erwartbare mittelbare und faktische Auswirkungen auf das Elternrecht | 619 | ||
d) Keine unmittelbare Drittwirkung gegenüber den Eltern | 621 | ||
e) Keine Zweifel an der derzeitigen Dogmatik | 622 | ||
f) Fazit | 622 | ||
B. Das „Wie“: Varianten einer (Neu-)Gestaltung | 623 | ||
I. Potenzielle Vorbilder | 625 | ||
1. Völker- bzw. unionsrechtliche Inspirationsquellen | 625 | ||
2. Landesverfassungsrechtliche Gewährleistungen | 627 | ||
3. Formulierungen des einfachen Rechts | 631 | ||
4. Ausländische Verfassungen | 631 | ||
II. Der Gewährleistungsgehalt | 633 | ||
1. Grundrechte, Staatszielbestimmungen und Programmsätze | 633 | ||
2. Eine kinderrechtliche Staatszielbestimmung? | 635 | ||
3. Schlussfolgerungen | 639 | ||
III. Der Standort | 641 | ||
1. Art. 6 GG und Umgebung | 642 | ||
a) Art. 6 Abs. 1 | 643 | ||
b) Art. 6 Abs. 1a | 645 | ||
c) Art. 6 Abs. 2 | 645 | ||
d) Art. 6 Abs. 4a | 647 | ||
e) Art. 6 Abs. 5 | 647 | ||
f) Art. 6a | 648 | ||
g) Argumentation und Bewertung | 648 | ||
2. Art. 2 GG und Umgebung sowie Art. 3 GG | 653 | ||
a) Vorschläge: Art. 2 Abs. 1 bzw. 3 oder Art. 2a | 653 | ||
b) Argumentation, Bewertung und Art. 3 GG | 656 | ||
IV. Der Inhalt | 660 | ||
1. Die Grundrechtssubjektivität | 665 | ||
a) Das Recht auf Achtung | 668 | ||
b) Das Recht auf Schutz | 669 | ||
c) Das Recht auf Förderung | 671 | ||
2. Der Anspruch auf Schutz und Fürsorge und auf das Staatsziel der Schaffung kindgerechter Lebensbedingungen | 674 | ||
3. Das Recht auf Entwicklung bzw. Entfaltung | 678 | ||
a) Das Verhältnis zu Art. 2 Abs. 1 GG | 681 | ||
b) Die Differenzierung zwischen „Entwicklung“ und „Entfaltung“ | 683 | ||
c) Der genaue Bezugspunkt | 685 | ||
d) Die Formulierung eines Entwicklungsziels | 686 | ||
aa) Die Eigenverantwortlichkeit | 689 | ||
bb) Der Bezug zur sozialen Gemeinschaft | 689 | ||
cc) Die Gemeinschaftsfähigkeit | 691 | ||
4. Das Recht auf Bildung | 692 | ||
5. Die Berücksichtigung des Kindeswohls | 695 | ||
a) Die Abdeckung aller Rechtsbereiche und das Verhältnis zum Elternrecht | 696 | ||
b) Der unbestimmte Begriff des Kindeswohls | 698 | ||
c) Die „Vorrangigkeit“ des Kindeswohls | 700 | ||
d) Der Anwendungsbereich | 705 | ||
e) Die Kombination der Regelungselemente als entscheidender Faktor | 709 | ||
6. Der Anspruch auf rechtliches Gehör und Beteiligungsrechte (Partizipation) | 710 | ||
a) Partizipation als Ausdruck von Selbstbestimmung | 712 | ||
b) Die befürchteten Einwirkungen in das Eltern-Kind-Verhältnis | 714 | ||
c) Die (gesamt-)systematischen Bedenken | 715 | ||
d) Die anzutreffenden Begrifflichkeiten | 717 | ||
aa) Beteiligung und Gehör | 717 | ||
bb) Berücksichtigung | 720 | ||
e) Der Modus der Partizipation | 722 | ||
f) Der Anwendungsbereich | 723 | ||
7. Gleichheit | 726 | ||
a) Vergleichsgruppe (andere) Kinder | 726 | ||
b) Vergleichsgruppe Erwachsene | 727 | ||
c) Insbesondere: Die Wahlaltersgrenze | 730 | ||
C. Die Auswirkungen einer Verfassungsänderung (zugleich: Zusammenführung der Ergebnisse von „Ob“ und „Wie“) | 731 | ||
I. Die Auswirkungen auf das Elternrecht | 735 | ||
II. Die Auswirkungen für Kinder und die Allgemeinheit | 736 | ||
1. Befürchtete negative Auswirkungen für Kinder | 736 | ||
2. Mögliche Verbesserungen in für Kinder relevanten Bereichen | 737 | ||
3. Die Schlechterstellung Erwachsener als Kehrseite? | 740 | ||
4. Fazit | 741 | ||
III. Insbesondere: Die Auswirkungen auf die Wahlaltersgrenze | 743 | ||
IV. Insbesondere: Zukunftswirkungen | 745 | ||
1. Der potenzielle Anwendungsbereich expliziter Kinderrechte | 749 | ||
2. Die Unterscheidungsbedürftigkeit von Kinder- und Generationen- bzw. Menschheitsfragen | 750 | ||
a) Die etymologische Differenzierung | 750 | ||
b) Verfassungsrechtliche Gegenargumente | 750 | ||
c) Insbesondere: Die Gegenläufigkeit von Kindes- und Zukunftsbezug und der menschenrechtliche Zusammenhang als Schwerpunkt | 752 | ||
d) Der Sinn und Zweck kinderrechtlicher Gewährleistungen | 755 | ||
e) Fazit | 757 | ||
Schlussfolgerungen | 758 | ||
Anhang | 762 | ||
Literaturverzeichnis | 805 | ||
Rechtsprechungsverzeichnis | 848 | ||
Stichwortverzeichnis | 860 |