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Heinz Barwich

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Barkleit, G. (2024). Heinz Barwich. Ein unruhiger Weltverbesserer und die Kraft des Atoms. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59240-1
Barkleit, Gerhard. Heinz Barwich: Ein unruhiger Weltverbesserer und die Kraft des Atoms. Duncker & Humblot, 2024. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59240-1
Barkleit, G (2024): Heinz Barwich: Ein unruhiger Weltverbesserer und die Kraft des Atoms, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59240-1

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Heinz Barwich

Ein unruhiger Weltverbesserer und die Kraft des Atoms

Barkleit, Gerhard

Zeitgeschichtliche Forschungen, Vol. 70

(2024)

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About The Author

Dr. rer. nat. Gerhard Barkleit, geboren 1943 in Ostpreußen, studierte Physik an der TU Dresden und promovierte am Institut für Physikalische Chemie der Bergakademie Freiberg. In Diensten der Akademie der Wissenschaften der DDR forschte er zwei Jahrzehnte auf den Gebieten Kernenergie und Mikroelektronik. 1992/93 gehörte er zum engsten Kreis der Gründer des Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e. V. an der TU Dresden. Sein Forschungsschwerpunkt war die Geschichte von Industrie, Technik und Naturwissenschaft in der SBZ/DDR. In zahlreichen Studien und Aufsätzen analysierte er die Rolle der Staatssicherheit an den Hochschulen sowie in Forschung und Entwicklung, insbesondere in den Hochtechnologien Flugzeugbau, Kernenergie und Mikroelektronik. Darüber hinaus veröffentlichte er eine Biografie des Ausnahmewissenschaftlers Manfred von Ardenne sowie mit »EinBlick in zwei Welten. Das Ende der DDR als Glücksfall der Geschichte« einen autobiografisch angelegten Systemvergleich von Bundesrepublik und DDR, die beide bereits in zweiter Auflage erschienen. 2022 erschien in 1. Auflage eine Biografie Werner Hartmanns, des Wegbereiters der Mikroelektronik in der DDR.

Abstract

Gerhard Barkleit widmet seine dritte Biografie herausragender Physiker der DDR Heinz Barwich, dem Gründungsdirektor des Zentralinstituts für Kernforschung Rossendorf der AdW. Der 1911 in Berlin geborene Barwich folgte 1945 seinem akademischen Lehrer, dem Nobelpreisträger Gustav Hertz, in die Sowjetunion und leistete dort einen mit dem Stalinpreis gewürdigten Beitrag zur Entwicklung der Atombombe. 1956 wurde er zum Professor an der TH Dresden sowie in forschungsleitende und politikberatende Gremien des beginnenden Atomzeitalters berufen. Die Ernennung des aus britischer Haft entlassenen genialen Physikers und Atomspions Klaus Fuchs zu seinem Stellvertreter konnte er nicht verhindern. Er wich als Vizedirektor in das Vereinigte Institut für Kernforschung der Länder des Ostblocks aus. Bedenkenlos versuchte Barwich, sowohl das MfS als auch die CIA für seine Ziele zu instrumentalisieren. Zwischen Physik und Politik oszillierend verließ er 1964 die DDR. Nach einem kurzen Aufenthalt in den USA verstarb er 1966 in Köln.»Heinz Barwich. A Restless World-Changer and the Power of the Atom«: Heinz Barwich, founding director of the Rossendorf Central Institute for Nuclear Research at the Academy of Sciences, was one of the few outstanding physicists in the GDR who successfully implemented innovative technologies after their ten-year internment in the Soviet Union. Oscillating between physics and politics, the brilliant individualist tried in vain to instrumentalize the secret services of East and West for his goals. 1964 he turned his back on the GDR and died in Cologne in 1966.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 11
Tabellenverzeichnis 14
Abbildungsverzeichnis 15
Abkürzungsverzeichnis 18
A. Notwendige Vorbemerkungen und Quellen 21
1. Quellen 21
2. Vorbemerkungen 21
B. Kindheit, Studium und Berufseinstieg 22
I. Musterschüler und Außenseiter 22
II. Die Hochschule – kein Ziel, aber eine Chance 23
III. Kriegswichtige Forschungen ohne brauchbare Ergebnisse 24
C. Interniert in der Sowjetunion: 1945 – 1955 26
I. Stalins Jagd nach der Bombe 26
II. Kernphysik 27
1. Kernspaltung und Kettenreaktion 27
2. Konstruktionsprinzipien von Atombomben 29
III. Das Projekt „Atomnaja Bomba“ 30
1. Stalins Spezialkomitee und Technischer Rat 30
2. Barwichs erste Schritte auf unbekanntem Terrain 33
3. Festlegung der Institutshierarchie und Verteilung der Arbeitsgebiete 39
4. Ein Kommunist trifft auf praktizierten Kommunismus 42
5. Die ersten sowjetischen Mitarbeiter 45
6. Ein Sanatorium wird zum Forschungsinstitut 47
7. Von der Trennstufe zur Kaskade 51
8. Das sibirische Oak Ridge 53
9. Der Besuch von Marschall Berija 55
IV. Die Zeit der Quarantäne 59
1. Politische und wissenschaftspolitische Entscheidungen 60
2. Haupttendenzen der weiteren wissenschaftlichen Arbeit 63
3. Die Belohnung – Stalinpreise 1951 65
4. Die letzte Etappe der Quarantäne 66
5. Konsequenzen für die deutschen Spezialisten 67
D. Privilegierter Wissenschaftler in der DDR: 1955 – 1964 71
I. Der Hochschullehrer 72
II. Der Geheime Informator 73
1. Einschätzungen durch die Abteilung VI des MfS 75
2. Die Berichterstattung 77
3. Stellungnahmen zu Kernforschung und Kernenergie 83
III. Ehemann und Vater 84
1. Ehescheidung und Familienzusammenführung 84
2. Die zweite Ehe 87
IV. Der Überwachte 89
1. MfS und KGB arbeiten zusammen 89
2. Überhörte Signale 90
V. Wissenschaft zwischen Anspruch und Wirklichkeit 93
1. Gründungsdirektor des Zentralinstituts für Kernforschung Rossendorf 94
2. Der Rossendorfer Forschungsreaktor wird erstmals kritisch 106
3. Bevormundung durch den Parteisekretär 108
4. Das Zyklotron wird in Betrieb genommen 113
5. Ein neuer Parteisekretär und die alten Probleme 115
6. Klaus Fuchs – Topspion und wissenschaftliches Schwergewicht 117
7. Die Institutsparteileitung sägt am Stuhl des Direktors 123
8. Barwich zum fünfjährigen Jubiläum des ZfK am 6. Januar 1961 126
9. „Eindrücke über Fortschritte und Rückschritte im ZfK 1962“ 130
10. Der Nachfolger und das Erbe 134
VI. Kernenergiepolitik zwischen Ideologie und Sachverstand 137
1. Ein Blick auf die Rahmenbedingungen 137
2. Barwich und die Kernenergiepolitik der DDR 140
3. Denkschrift zur unbefriedigenden Zusammenarbeit mit der Sowjetunion 143
4. Der sozialistische Leiter und die Zentralplanwirtschaft 145
5. Barwich contra Rambusch – die Personifizierung eines Dilemmas 146
6. Verhandlungen mit der UdSSR im Frühjahr 1959 148
7. Kontroversen um die Errichtung einer zweiten Ausbaustufe des KKW Rheinsberg 150
8. Die Sicht der „Erben“ auf Barwichs Rolle in der Kernenergetik 160
9. Ins Unrecht gesetzt 162
VII. Zwischen den Stühlen 163
VIII. Richtungskämpfe im ZfK nach 1964 167
E. Vizedirektor des Vereinigten Instituts für Kernforschung in Dubna: 1961 – 1964 168
I. Das Vereinigte Institut für Kernforschung in Dubna 168
II. Privates Glück 172
III. Der 50. Geburtstag in neuer Umgebung 174
IV. Der homo politicus 175
V. Weltfriedensrat und Pugwash-Konferenzen 181
VI. Auflösung der Fakultät für Kerntechnik und Spekulationen um das ZfK Rossendorf 183
VII. Misstrauen statt Sympathie 184
F. Flucht in den Westen im September 1964 189
I. Die Vorbereitung 189
II. Warum ließ man Heinz und Elfriede Barwich ziehen? 192
III. Reaktionen von Kollegen und der politischen Führung 193
IV. Öffentliche Reaktionen zu Barwichs „Republikflucht“ 198
G. Im freiheitlichen Westen: 1964 – 1965 201
I. Zwischenaufenthalt in den USA 201
1. Befragung durch den Untersuchungsausschuss 201
2. Die Akten der CIA 203
II. Rückkehr in die Bundesrepublik 205
H. Nachhall und Bekenntnis 207
I. Der Mensch mit den Augen eines Bewunderers gesehen 207
II. Das Bekenntnis des Wissenschaftlers 208
1. Friedliche Koexistenz 209
2. Kritik des „real existierenden Sozialismus“ 212
Glossar 217
Kurzbiografien 220
Quellen- und Literaturverzeichnis 235
Personenregister 241