Rechtsfragen der Eingruppierung im öffentlichen Dienst
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Rechtsfragen der Eingruppierung im öffentlichen Dienst
Schriften zum Sozial- und Arbeitsrecht, Vol. 386
(2025)
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Milena Herbig studierte Rechtswissenschaft an der Universität Freiburg. Ihr Referendariat absolvierte sie ebenfalls in Freiburg. Von 2020 bis 2023 war sie Forschungsreferentin am Deutschen Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung in Speyer. Im Rahmen dieser Stelle entstand unter Betreuung von Prof. Dr. Constanze Janda ihre Dissertation. Seit 2023 arbeitet sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Bürgerliches Recht und Arbeitsrecht in der digitalen Gesellschaft (Prof. Dr. Isabell Hensel) an der Universität Kassel. 2024 wurde sie durch die Universität Speyer promoviert.Abstract
Die Arbeit analysiert das System der Eingruppierung im öffentlichen Dienst. Sie arbeitet heraus, nach welchen Kriterien sich die Entgelthöhe richtet, wie diese sich im Laufe der Zeit verändert haben und wie sich gesellschaftliche und technische Veränderungen auswirken. Dargestellt werden die Rahmenbedingungen des Völker-, Unions-, Verfassungs- und des einfachen Rechts. Vor deren Hintergrund setzt sich die Arbeit mit Rechtsfragen bei der Feststellung von Arbeitsvorgängen als maßgebliche Bewertungseinheit für die Eingruppierung sowie mit der Auslegung von Tätigkeitsmerkmalen der Entgeltordnungen auseinander. Sie stellt fest, dass sich technische und gesellschaftliche Veränderungen nicht unbedingt auf die Eingruppierung auswirken. Dies betrifft auch sogenannte systemrelevante Tätigkeiten, deren gesellschaftlicher Wert zwar bei der Auslegung und Subsumtion der Tätigkeitsmerkmale berücksichtigt werden kann, dies aber im Ergebnis meist nicht zu einer höheren Eingruppierung führt.»Legal Issues of Pay Grade Classification in the Public Sector in Germany«: Job classifications for the renumeration system in the public sector boast a history more than one hundred years. The work analyses the system of classification with a view to the effects of the significant social and technical changes during this period. It presents the legal context of international, EU, constitutional and ordinary law, and deals with legal issues relating to the identification of »work processes« and the interpretation of job classifications.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 17 | ||
A. Einleitung | 23 | ||
I. Eingruppierung | 24 | ||
II. Öffentlicher Dienst | 25 | ||
III. Ziel der Arbeit | 26 | ||
IV. Gang der Arbeit | 28 | ||
B. Regelungen zur Eingruppierung im öffentlichen Dienst | 31 | ||
I. Überblick über die bestehenden Regelungen | 31 | ||
1. TVöD | 32 | ||
a) Eingruppierungsregelungen des Bundes im TVöD | 34 | ||
b) Eingruppierungsregelungen für den Bereich der VKA im TVöD | 35 | ||
2. TV-L | 37 | ||
3. Weitere Tarifverträge mit eigenen Eingruppierungsregelungen | 39 | ||
a) TV-H | 39 | ||
b) ver.di und dbb tarifunion auf Gewerkschaftsseite | 40 | ||
c) Marburger Bund auf Gewerkschaftsseite | 41 | ||
d) IG Bauen-Agrar-Umwelt auf Gewerkschaftsseite | 41 | ||
4. Uneinheitliche Regelungen mit vielen Gemeinsamkeiten | 42 | ||
II. Grundsätze der Eingruppierung | 43 | ||
1. Tarifautomatik | 43 | ||
2. Auszuübende Tätigkeit | 44 | ||
3. Nicht nur vorübergehend | 46 | ||
4. Arbeitsvorgang | 46 | ||
5. „Zeitliches Maß“ an der Gesamttätigkeit und „rechtlich erhebliches Maß“ im Arbeitsvorgang | 48 | ||
6. Unterschiede in anderen Tarifverträgen bei Bund, Ländern und Kommunen | 49 | ||
III. Parallelen zum Besoldungsrecht | 50 | ||
1. Grundgehalt nach den Besoldungsgesetzen | 51 | ||
2. Ämterbewertung | 54 | ||
3. Vergleich mit dem tarifvertraglichen Tabellenentgelt | 56 | ||
a) Gliederung der Besoldungs- und Entgeltgruppen | 56 | ||
b) Besoldung folgt verliehenem Amt, Entgelt folgt der übertragenen Tätigkeit | 57 | ||
c) Keine „Laufbahnen“ im Tarifrecht | 58 | ||
IV. Entstehung und Entwicklung | 58 | ||
1. Beschäftigungsverhältnisse im öffentlichen Dienst | 58 | ||
a) Beamtentum | 59 | ||
b) Erste Arbeitsverhältnisse im öffentlichen Dienst | 60 | ||
c) Unterteilung in Arbeiter:innen, und Angestellte | 62 | ||
2. Tarifverträge im öffentlichen Dienst | 64 | ||
a) Reichsteiltarifvertrag von 1920 | 65 | ||
b) Tarifvertrag für Verwaltungsarbeiter von 1921 | 66 | ||
c) Tarifvertrag für die Reichsbetriebsarbeiter von 1921 | 67 | ||
d) Reichsangestellten-Tarifvertrag (RAT) von 1924 | 68 | ||
e) Tarifvertrag für die Arbeiter bei den Reichsverwaltungen von 1925 | 71 | ||
f) Tarifordnungen für Gefolgschaftsmitglieder im öffentlichen Dienst von 1938 | 73 | ||
aa) TO. A | 74 | ||
bb) TO. B | 75 | ||
g) BAT von 1961 | 77 | ||
h) Tarifverträge für Arbeiter:innen: MTB von 1960, MTL von 1959 und BMT-G von 1953 (bzw. schließlich BMT-G II und MTArb) | 79 | ||
aa) MTB und MTB II (1960 und 1964) | 80 | ||
bb) MTArb-O (1990) | 81 | ||
cc) MTArb (1995) | 81 | ||
3. Inkrafttreten von TVöD und TV-L | 82 | ||
V. Eingruppierung als Arbeitsbewertung | 85 | ||
1. Zu erbringende Arbeitsleistung als Gegenstand der Bewertung | 85 | ||
a) Tätigkeitsbezogenheit der Eingruppierung | 85 | ||
b) Keine sozialen Komponenten bei der Eingruppierung | 87 | ||
c) Nicht leistungsbezogene Eingruppierung | 88 | ||
2. Summarische und analytische Verfahren | 88 | ||
3. Vier grundlegende Faktoren | 89 | ||
4. Probleme der Arbeitsbewertung | 90 | ||
VI. Fazit | 92 | ||
C. Rechtlicher Rahmen | 94 | ||
I. Völkerrecht | 95 | ||
1. Wirksamkeit | 95 | ||
a) Objektive Wirkung durch innerstaatliche Gültigkeit | 95 | ||
b) Unmittelbare Anwendbarkeit | 96 | ||
c) Wirkung auf Tarifverträge | 97 | ||
2. Schutz der Koalitionsfreiheit im Völkerrecht | 98 | ||
a) Im Recht der Vereinten Nationen | 98 | ||
b) Im Recht des Europarats | 99 | ||
3. Völkerrechtliche Regelungen zum Arbeitsentgelt | 100 | ||
a) Art. 23 Nr. 2 und 3 AEMR: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit und eine angemessene und befriedigende Entlohnung | 101 | ||
b) Art. 7 Buchstabe a) IPswkR: angemessenes und gleiches Entgelt für gleichwertige Arbeit | 101 | ||
c) Art. 2 und 3 ILO C100: Gleichheit des Entgelts männlicher und weiblicher Arbeitskräfte für gleichwertige Arbeit | 103 | ||
d) Art. 11 Abs. 1 Buchstabe d) CEDAW: Gleiches Entgelt bei gleichwertiger Arbeit für Frauen | 104 | ||
e) Art. 4 RESC: Entgelt zur Sicherung eines angemessenen Lebensstandards und gleiches Entgelt für gleichwertige Arbeit für Männer und Frauen | 104 | ||
f) Verhältnis zur Koalitionsfreiheit | 106 | ||
aa) Gewährleistung des Entgeltgleichheitsgrundsatzes nicht nur durch Tarifautonomie | 106 | ||
bb) Sicherung eines angemessenen Lebensstandards nicht nur durch Tarifautonomie | 108 | ||
4. Bei der Auslegung zu berücksichtigende Werteordnung | 109 | ||
II. Europarecht | 110 | ||
1. Tarifautonomie im Europarecht | 110 | ||
a) Gewährleistungsgehalt | 111 | ||
b) Koalitionsfreiheit als Rechtfertigung einer Beschränkung von Unionsrecht | 112 | ||
2. Grundsatz des gleichen Entgelts für gleichwertige Arbeit | 114 | ||
a) Unmittelbare Wirkung des Art. 157 AEUV | 116 | ||
b) Unmittelbare Wirkung der RL 2006/54/EG | 118 | ||
c) Gleiches Entgelt | 119 | ||
d) Gleiche oder gleichwertige Arbeit | 120 | ||
e) Diskriminierung wegen des Geschlechts | 122 | ||
aa) Ungleichbehandlung auf Grund des Geschlechts | 122 | ||
bb) Rechtfertigung | 123 | ||
cc) Bedeutung der Qualifikation der Beschäftigten | 126 | ||
f) Besonderheiten bei der Überprüfung von Tarifverträgen | 127 | ||
aa) Vorgaben für „Systeme beruflicher Einstufung“ | 127 | ||
bb) Weitere Konkretisierung durch RL 2023/970/EU | 129 | ||
cc) Bedeutung von tarifvertraglichen Entgeltgruppen | 130 | ||
dd) Folgen für die Darlegungs- und Beweislast bei intransparenten Entgeltsystemen | 131 | ||
ee) Keine Rechtfertigung durch getrennte Tarifverhandlungen | 132 | ||
g) Rechtsfolge eines Verstoßes | 132 | ||
3. Weitere Diskriminierungsverbote | 133 | ||
III. Verfassungsrecht | 134 | ||
1. Gewährleistung einer autonomen Gestaltung der Arbeitsverhältnisse | 134 | ||
2. Privatautonomie | 135 | ||
a) Selbstbestimmung als Geltungsgrund | 136 | ||
b) Machtungleichgewicht im Arbeitsverhältnis | 136 | ||
c) Bedeutung der Privatautonomie für die Eingruppierung | 138 | ||
3. Tarifautonomie | 139 | ||
a) Freiraum zum Ausgleich von Interessengegensätzen durch Verhandlungen | 139 | ||
b) Weder Gewähr noch Vermutung für „Richtigkeit“ | 140 | ||
aa) „Richtigkeitsgewähr“ als Begründung unterschiedlicher Rechtsprechung zu Einzelarbeitsverhältnis und Tarifvertrag | 140 | ||
bb) „Richtigkeitsgewähr“ als Begründung für Tarifdispositivität von Schutzvorschriften | 141 | ||
cc) „Richtigkeitsgewähr“ als Grund für Anforderungen an die Tariffähigkeit | 143 | ||
dd) „Richtigkeitsvermutung“ im Sinne einer Annahme eines sachgerechten Interessenausgleichs | 144 | ||
4. Art. 3 GG als verfassungsimmanente Schranke der Tarifautonomie | 146 | ||
a) Begründung der Grundrechtskontrolle | 146 | ||
aa) Delegationstheorie | 146 | ||
bb) Sonderrolle für die Tarifverträge des öffentlichen Dienstes | 147 | ||
cc) Tarifautonomie als kollektiv ausgeübte Privatautonomie | 148 | ||
dd) „Marktangemessenes“ Entgelt durch kollektiv ausgeübte Privatautonomie? | 149 | ||
ee) Keine Übertragbarkeit der Rechtsprechung zu Schranken der Privatautonomie | 151 | ||
ff) Art. 3 GG als ungeschriebene Grenze der Tarifautonomie | 154 | ||
b) Maßstab | 156 | ||
aa) Ausgangspunkt: BAG, Urteil vom 25. Januar 2012 – 4 AZR 147/10 („Eingruppierung eines Klinischen Chemikers“) als Beispiel | 157 | ||
bb) Ungleichbehandlung | 159 | ||
cc) Rechtfertigung | 160 | ||
dd) Einschätzungsprärogative | 162 | ||
c) Grundsätzlich gleiche Kriterien für alle | 163 | ||
d) Besondere Gleichheitssätze | 164 | ||
5. Bestimmtheit und Normenklarheit | 164 | ||
6. Sozialstaatsprinzip | 165 | ||
IV. Einfaches Recht | 167 | ||
1. § 138 BGB | 167 | ||
2. §§ 305ff. BGB | 168 | ||
3. Entgelttransparenzgesetz | 169 | ||
a) Verbot der Entgeltbenachteiligung wegen des Geschlechts und Entgeltgleichheitsgebot | 169 | ||
b) Regelungen zur Feststellung von gleicher und gleichwertiger Arbeit | 169 | ||
c) Benachteiligungsfreie Entgeltsysteme | 171 | ||
aa) Vorgaben für Entgeltsysteme | 171 | ||
bb) Angemessenheitsvermutung für Tarifverträge | 173 | ||
cc) Keine Vermutung für Diskriminierungsfreiheit | 175 | ||
d) Unwirksamkeit der Regelungen als Rechtsfolge | 178 | ||
4. Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz | 178 | ||
5. Arbeitsrechtlicher Gleichbehandlungsgrundsatz | 181 | ||
6. BGleiG | 185 | ||
V. Auslegung von Tarifverträgen | 186 | ||
1. Auslegung von Verträgen | 187 | ||
a) Ziel der Vertragsauslegung | 188 | ||
b) Mittel der Vertragsauslegung | 188 | ||
c) Andeutungstheorie bei formbedürftigen Rechtsgeschäften | 189 | ||
d) Feststellung oder Würdigung im Prozess | 189 | ||
2. Auslegung von Gesetzen | 190 | ||
a) Ziel der Gesetzesauslegung | 190 | ||
aa) Subjektive vs. objektive Theorie | 191 | ||
bb) Lösung nach verfassungsrechtlichen Vorgaben | 192 | ||
b) Mittel der Gesetzesauslegung | 193 | ||
c) Wortlautgrenze | 194 | ||
d) Würdigung im Prozess | 195 | ||
3. Auslegung von Tarifnormen | 195 | ||
a) Ziel der Tarifnormauslegung | 196 | ||
b) Auslegungsmittel | 198 | ||
c) Andeutungstheorie | 198 | ||
d) Feststellung oder Würdigung im Prozess | 200 | ||
4. Auswirkung von Veränderungen | 202 | ||
a) Aufgabenverteilung | 203 | ||
b) Tariflücken | 204 | ||
c) Ausfüllungsbedürftige Begriffe | 205 | ||
d) Beispiele aus der Rechtsprechung zu Eingruppierungsregelungen | 206 | ||
aa) Mechanisierung (BAG, Urteil vom 23. März 1960 – 4 AZR 61/58) | 206 | ||
bb) Veränderte Arbeitsorganisation (BAG, Urteil vom 4. April 1979 – 4 AZR 497/77) | 207 | ||
cc) Berufsbild des „Psychagogen“ (BAG, Urteil vom 23. November 1983 – 4 AZR 432/81) | 208 | ||
dd) Schwierigkeit durch elektronische Datenverarbeitung (BAG Urteil vom 14. Mai 1986–4 AZR 134/85) | 209 | ||
e) „Flexibilität“ der Tätigkeitsmerkmale | 210 | ||
VI. Fazit | 211 | ||
D. Arbeitsvorgang | 213 | ||
I. Begriff | 214 | ||
1. Einführung 1975 | 215 | ||
2. Definition des BAG | 216 | ||
3. Funktionsmerkmale | 217 | ||
II. Rechtsprechung vor Einführung des Arbeitsvorgangs 1975 | 218 | ||
1. „Teiltätigkeiten“ | 219 | ||
2. „Einheitlich zu bewertende Gesamttätigkeit“ | 219 | ||
3. Unterscheidungskriterien | 220 | ||
III. „Große“ Arbeitsvorgänge | 221 | ||
1. Arbeitsvorgänge als kleinteilige Bewertungseinheit? | 222 | ||
a) Argumentation des BAG | 223 | ||
b) Wortlaut als Argument für ein kleinteiliges Verständnis? | 224 | ||
aa) Beispielkatalog | 224 | ||
bb) Begriffsverwendung in der Rechtsprechung vor 1975 | 224 | ||
cc) Begriffe „abgrenzbar“ und „natürliche Betrachtung“ | 226 | ||
c) Systematik für ein kleinteiliges Verständnis? | 227 | ||
d) Entstehungsgeschichte für ein kleinteiliges Verständnis? | 228 | ||
e) Eine Frage der Arbeitsorganisation | 231 | ||
2. Zusammenfassung wiederkehrender gleichartiger Arbeitsleistungen | 232 | ||
a) Aufgabenkreis der Beschäftigten und natürliche Betrachtungsweise als Anknüpfungspunkte | 233 | ||
b) Kritik | 234 | ||
3. Feststellung von Arbeitsvorgängen unabhängig von tariflicher Wertigkeit | 237 | ||
a) Zunächst inhaltliche Einschränkungen der alten Rechtsprechung | 237 | ||
b) Aufgabe des Kriteriums der „rechtlich selbstständigen Bewertbarkeit“ | 238 | ||
c) Kein anderes Ergebnis wegen Vertrauens der Tarifvertragsparteien in die alte Rechtsprechung | 238 | ||
d) Bewertung | 241 | ||
IV. Rechtserhebliches Ausmaß | 242 | ||
1. Frühere Rechtsprechung: Quantitatives Maß als Tätigkeitsmerkmal | 242 | ||
2. Aktuelle Rechtsprechung: Rechtserhebliches Ausmaß | 243 | ||
3. Kritik an den Ergebnissen der Eingruppierung nach Rechtsprechung zum rechtserheblichen Ausmaß | 244 | ||
4. Vorwurf der Ungleichbehandlung im Einzelfall | 245 | ||
a) Ungleichbehandlung durch Arbeitgeber:in | 246 | ||
b) Ungleichbehandlung durch tarifvertragliche Regelung | 247 | ||
aa) Ungleichbehandlung | 247 | ||
bb) Rechtfertigung | 247 | ||
V. Fazit | 248 | ||
E. Tätigkeitsmerkmale | 252 | ||
I. Berufsbilder | 255 | ||
1. Definitionen im Tarifvertrag | 255 | ||
2. Fehlen einer tarifvertraglichen Definition | 256 | ||
3. Auslegung am Beispiel des Berufsbilds der Sozialarbeit/Sozialpädagogik | 259 | ||
a) Tätigkeitsmerkmale | 260 | ||
b) Entwicklung einer Definition durch die Rechtsprechung | 260 | ||
c) Veränderung der Tätigkeit | 264 | ||
4. „Dynamisches“ vs. „statisches“ Verständnis | 265 | ||
a) Tarifvertragliche Definitionen und veraltete Bezeichnungen | 265 | ||
b) Verweis auf das aktuelle Berufsbild als Regelfall | 267 | ||
5. Mangelnde Transparenz | 268 | ||
II. Kenntnisse und Fertigkeiten | 270 | ||
1. „Erste Qualifikationsebene“: Un- und Angelernte | 270 | ||
a) Einfachste Tätigkeiten | 270 | ||
aa) Von der mechanischen zur einfachsten Tätigkeit | 271 | ||
bb) Konkretisierung der Wortneuschöpfung „einfachst“ durch die Rechtsprechung | 275 | ||
b) Einfache Tätigkeiten | 276 | ||
aa) Einfache Arbeiten als zweitniedrigste Entgeltgruppe | 277 | ||
bb) Abgrenzung durch das Stufenverhältnis | 279 | ||
c) Eingehende Einarbeitung bzw. fachliche Anlernung | 282 | ||
d) Schwierige Tätigkeiten | 284 | ||
aa) Schwierige Tätigkeit ursprünglich nur als Merkmal für Angestellte | 284 | ||
bb) Konkretisierung durch die Rechtsprechung des BAG | 286 | ||
e) Niedrige Eingruppierung von haushaltsnahen Tätigkeiten | 288 | ||
2. „Zweite Qualifikationsebene“: Berufsausbildung bzw. gründliche Fachkenntnisse | 290 | ||
a) Gründliche Fachkenntnisse | 292 | ||
aa) Ursprünglich Merkmal für Angestellte | 292 | ||
bb) „Gründlich“ in qualitativer und quantitativer Hinsicht | 293 | ||
cc) „Fachkenntnisse“ als jegliches erforderliches Können und Wissen | 295 | ||
b) Berufsausbildung | 299 | ||
aa) Ursprünglich Merkmal für Arbeiter | 299 | ||
bb) Fehlen der formalen Qualifikation | 301 | ||
c) Heraushebung durch „vielseitige Fachkenntnisse“ | 303 | ||
aa) Merkmal in früheren Vergütungsordnungen für Angestellte | 303 | ||
bb) „Vielseitig“ als quantitative Steigerung gegenüber den gründlichen Fachkenntnissen | 304 | ||
d) Heraushebung durch „selbstständige Leistungen“ | 307 | ||
aa) Ursprünglich vorwiegend Merkmal in Vergütungsordnungen für Angestellte | 307 | ||
bb) Konkretisierung durch die Rechtsprechung | 311 | ||
cc) Selbstständige Leistungen als Bezeichnung einer Fähigkeit | 315 | ||
dd) Ungleichmäßige Verwendung des Merkmals der selbstständigen Leistungen | 316 | ||
3. „Dritte Qualifikationsebene“: Hochschulbildung bzw. gründliche, umfassende Fachkenntnisse und selbstständige Leistungen | 319 | ||
a) Hochschulbildung | 319 | ||
b) Gründliche, umfassende Fachkenntnisse und selbstständige Leistungen | 320 | ||
aa) Merkmal in früheren Vergütungsordnungen für Angestellte | 320 | ||
bb) Vom rein quantitativen Merkmal zur Steigerung der vielseitigen Fachkenntnisse der Breite und Tiefe nach | 321 | ||
4. „Vierte Qualifikationsebene“: Wissenschaftliche Hochschulbildung | 323 | ||
a) Tarifvertragliche Definition der wissenschaftlichen Hochschulbildung | 323 | ||
b) Merkmal in früheren Vergütungsordnungen für Angestellte | 324 | ||
c) „Sonstige Beschäftigte“ mit gleichwertigen Fähigkeiten und Erfahrungen | 324 | ||
d) Tätigkeitsbezogenes Kriterium des „akademischen Zuschnitts“ | 325 | ||
5. Ausbildungs- und Prüfungspflicht | 328 | ||
III. Auswirkung der Tätigkeit | 329 | ||
1. Verantwortung | 329 | ||
a) Ursprünglich Merkmal für Angestellte | 331 | ||
b) Konkretisierung durch die Rechtsprechung | 334 | ||
aa) Auswirkungen im Behördenapparat sowie auf Belange des Dienstherrn oder Dritter | 335 | ||
bb) Einstehenmüssen für Erledigung übertragener Aufgaben | 336 | ||
cc) Keine klare Abgrenzung zur Bedeutung einer Tätigkeit möglich | 339 | ||
c) Verantwortung als ausfüllungsbedürftiger Begriff | 343 | ||
2. Bedeutung | 345 | ||
a) Ursprünglich Merkmal für Angestellte | 345 | ||
b) Konkretisierung durch die Rechtsprechung | 347 | ||
aa) Entstehung der Definition des BAG | 347 | ||
bb) Beispielhafte Einzelfälle | 351 | ||
cc) Bedeutung der auszuübenden Tätigkeit, nicht des Aufgabenkreises der Behörde | 352 | ||
c) Bedeutung als Beispiel für ein Merkmal mit großer „Flexibilität“ | 354 | ||
3. Leitungspositionen und Unterstellungsverhältnisse | 355 | ||
a) Unterstellungsverhältnisse zunächst als Voraussetzung für Leitungspositionen von Angestellten | 356 | ||
b) Konkretisierung durch die Rechtsprechung | 358 | ||
aa) Leitung | 359 | ||
bb) Ständige Vertretung | 361 | ||
cc) (Ständige) Unterstellung | 362 | ||
dd) Ausdrückliche Anordnung | 365 | ||
c) Leitungsposition und Unterstellungsverhältnisse als willkürliche Merkmale? | 366 | ||
4. Differenzierung nach Auswirkung der Tätigkeit vorwiegend in den höheren Entgeltgruppen | 367 | ||
IV. Fazit | 368 | ||
F. „Systemrelevante Tätigkeiten“ | 371 | ||
I. Geschichte des Begriffs | 371 | ||
1. Rechtsbegriff „Systemrelevante Branchen und Berufe“ | 372 | ||
2. „Kritische Infrastrukturen“ nach dem BSIG | 374 | ||
II. „Systemrelevanz“ einer Tätigkeit als Kriterium für die Entgelthöhe | 375 | ||
1. Gesellschaft als „System“ | 376 | ||
2. Zeitfaktor | 377 | ||
3. Art und Schwere der zu befürchtenden Schäden | 378 | ||
III. Berücksichtigung bei der Auslegung der Entgeltordnungen | 380 | ||
1. Verantwortung und Bedeutung nicht nur bei Leitungs- und Führungspositionen | 381 | ||
2. Ungleiches Entgelt für vergleichbare Tätigkeit an unterschiedlichen Einsatzorten | 382 | ||
3. Wirkung über Heraushebungsmerkmale | 384 | ||
IV. Fazit | 384 | ||
G. Ergebnisse | 386 | ||
I. Struktur der Eingruppierungsregelungen | 386 | ||
II. Entgeltgestaltung als Aufgabe der Tarifvertragsparteien | 386 | ||
III. Tarifautonomie und andere rechtlich geschützte Interessen | 387 | ||
IV. Figur des Arbeitsvorgangs | 389 | ||
V. Bewertung der Tätigkeiten durch die Entgeltordnungen | 389 | ||
VI. (Keine) höhere Bewertung von „systemrelevanten“ Tätigkeiten | 391 | ||
Anhang 1: Übersicht der „Vorgänger-Tarifverträge“ von TVöD und TV-L | 392 | ||
Anhang 2: Tarifnormen | 394 | ||
I. Angestellte | 394 | ||
1. Reichsangestellten-Tarifvertrag (RAT) | 394 | ||
2. Tarifordnung A für Gefolgschaftsmitglieder im öffentlichen Dienst (TO. A) | 396 | ||
3. Bundes-Angestelltentarifvertrag (Bund, Länder, Gemeinden) (BAT) vom 23. Februar 1961 | 397 | ||
4. BAT in der Fassung des Siebenunddreißigsten Tarifvertrages zur Änderung und Ergänzung des Bundes-Angestelltentarifvertrages vom 17. März 1975 | 397 | ||
II. Arbeiter:innen | 398 | ||
1. Tarifvertrag für die Arbeiter bei den Reichsverwaltungen (Verwaltungsarbeiter) | 398 | ||
2. Tarifvertrag für die Reichsbetriebsarbeiter | 399 | ||
3. Tarifvertrag für die Arbeiter bei den Reichsverwaltungen (TAR) | 399 | ||
4. Tarifordnung B für Gefolgschaftsmitglieder im öffentlichen Dienst (TO. B) | 400 | ||
5. Manteltarifvertrag für Arbeiter des Bundes (MTB) | 401 | ||
6. Manteltarifvertrag für Arbeiterinnen und Arbeiter des Bundes und der Länder (MTArb) | 401 | ||
III. Aktuelle Tarifverträge | 402 | ||
1. Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder vom 12. Oktober 2006 | 402 | ||
2. Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) vom 13. September 2005 | 403 | ||
Literaturverzeichnis | 405 | ||
Stichwortverzeichnis | 418 |