Berufsgenossenschaftliches Wissensmanagement
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Berufsgenossenschaftliches Wissensmanagement
Unternehmenswissen als Grundlage der unfallversicherungsrechtlichen Prävention
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1554
(2025)
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Michael Niklas Mayer; Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Konstanz; Rechtsreferendariat am Landgericht Konstanz mit Stationen bei einer international tätigen Großkanzlei in Stuttgart und an der Deutschen Botschaft in Paris; wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht, Europarecht und Rechtsvergleichung an der Universität Konstanz; derzeit Regierungsdirektor in der Zentralstelle des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg.Abstract
Auf Grundlage der Reformdiskussion um die kognitive Dimension des Rechts zeigt die interdisziplinäre Arbeit auf, dass die Berufsgenossenschaften ein rechtlich angeleitetes Wissensmanagement unter Einbeziehung ihrer Mitgliedsunternehmen betreiben. Ausgangspunkt ist die Feststellung, dass Wissen eine wesentliche Voraussetzung erfolgreichen staatlichen Handelns verkörpert. Über die notwendigen Kapazitäten zur Erzeugung dieses Wissens verfügen aber oftmals in erster Linie Private. Anknüpfend an diese Beobachtung wird die rechtliche Ausgestaltung der Einbeziehung der Mitgliedsunternehmen in die Erzeugung von Wissen durch die Berufsgenossenschaften und dessen Verwendung in der gesetzlichen Unfallversicherung untersucht. Dadurch wird das umfassende Wissensmanagement der Berufsgenossenschaften offensichtlich. Dieses wird theoretisch erfasst und verfassungsrechtlich eingehegt. Dabei wird aufgezeigt, inwiefern staatliches Wissen unter Einbeziehung Privater grundgesetzkonform erzeugt und rechtlich genutzt werden kann.»Employer's Liability Insurance Association Knowledge Management«: Based on the discussion concerning the cognitive dimension of law, the interdisciplinary work shows that the german employers' liability insurance associations (»Berufsgenossenschaften«) perform a legally guided knowledge management involving their member companies (»Mitgliedsunternehmen«). This broad knowledge management is analysed theoretically and constitutionally. The analysis shows how governmental knowledge can be generated and legally utilised in accordance with constitutional law involving private parties.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsübersicht | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Einleitung | 21 | ||
I. Erkenntnisinteresse | 21 | ||
1. Erkenntnismöglichkeiten der Genossenschaften – alias kognitive Potentiale | 28 | ||
a) Zusammenhang zwischen Verwaltungsmaßnahmen und kognitiven Potentialen | 29 | ||
b) Erkenntniserzeugungsmöglichkeiten – alias erzeugende kognitive Potentiale | 30 | ||
c) Erkenntnisverwertungsmöglichkeiten – alias verwertende kognitive Potentiale | 32 | ||
d) Erkenntnismöglichkeiten mit Doppelfunktion – alias doppelfunktionale Potentiale | 33 | ||
2. Verschiedene Kategorien kognitiver Potentiale | 34 | ||
II. Diskussionsstand | 35 | ||
III. Notwendiger Perspektivenwechsel | 38 | ||
IV. Gang der Untersuchung | 44 | ||
1. Grundlagen | 45 | ||
2. Beziehungsgefüge kognitiver Potentiale | 47 | ||
a) Beziehungsgefüge verschiedener Kategorien kognitiver Potentiale | 47 | ||
b) Begriffsbestimmungen | 48 | ||
aa) Untechnischer Begriff der „Genossenschaften“ | 48 | ||
bb) „Mitgliedsunternehmen“ | 49 | ||
cc) „Kenntnisse aus den Mitgliedsunternehmen“ – ohne personale Gehalte | 50 | ||
3. Verfassungsrechtlicher Rahmen | 51 | ||
4. Zusammenführung | 52 | ||
1. Teil: Grundlagen | 53 | ||
A. Methodisches Vorgehen | 53 | ||
I. Grundlegend: Kognitive Analyseperspektive | 53 | ||
II. Konkret: Induktive Untersuchung eines komplexen Beziehungsgefüges | 55 | ||
III. Detailliert: Integration sozialwissenschaftlicher Einflüsse | 56 | ||
1. Verschleifung der normativen und der kognitiven Ebene des Rechts | 57 | ||
2. Herausforderungen der Verschleifung | 58 | ||
3. Konkrete Verschleifung im Hinblick auf den Präventionsauftrag | 59 | ||
B. Grundlegende Aussagegehalte des Präventionsauftrags | 60 | ||
I. Grundlegende Ausgestaltungder gesetzlichen Unfallversicherung | 60 | ||
1. Strukturprägendes „Alles-aus-einer-Hand“-Prinzip | 60 | ||
2. Spitzenverbandliche Strukturen | 64 | ||
3. Gesetzliche Unfallversicherung als Ausprägung regulierter Selbstregulierung? | 66 | ||
II. Duales Arbeitsschutzsystem | 67 | ||
1. Präventionsauftrag als Teil des technischen Arbeitsschutzes | 67 | ||
2. Dualismus von unfallversicherungsrechtlichem und staatlichem Arbeitsschutz | 68 | ||
3. Überwindung des Dualismus? | 69 | ||
III. Präventionsauftrag der gesetzlichen Unfallversicherung | 70 | ||
1. Präventionsauftrag als Steuerungsaufgabe | 70 | ||
2. Steuerungsfähigkeit des Präventionsauftrags | 73 | ||
a) Steuerungsfähigkeit der Wissenserzeugung | 74 | ||
b) Steuerungsfähigkeit der genossenschaftlichen Präventionsmaßnahmen | 75 | ||
3. Hinwendung zur Governance-Perspektive | 76 | ||
C. Präventionsauftrag aus der Wissensperspektive | 77 | ||
I. Gegenstand kognitiver Potentiale: verschiedene Phänomene | 77 | ||
1. Daten | 78 | ||
2. Informationen | 79 | ||
3. Wissen | 80 | ||
II. Ausrichtung erzeugender Potentiale | 82 | ||
1. Ausrichtung selbstständig erzeugender Potentiale | 83 | ||
2. Ausrichtung unselbstständig erzeugender Potentiale | 83 | ||
a) Erzeugung von Informationen auf Grundlage eigener Beobachtungen | 83 | ||
b) Erzeugung von Informationsgrundlagen, Informationen und Wissen der Mitgliedsunternehmen sowie Dritter? | 83 | ||
aa) Aktualisierung von Informationsgrundlagen, Informationen und Wissen | 84 | ||
bb) Übertragbarkeit von Informationsgrundlagen, Informationen und Wissen? | 87 | ||
cc) Übertragung von Informations- und Wissensgrundlagen | 89 | ||
c) Zusammenführung | 90 | ||
3. Vollendung von Wissensressourcen zu genossenschaftlichem Wissen | 90 | ||
a) Wissen der Genossenschaften: Organisationswissen? | 91 | ||
b) Interorganisationales Lernen im System der gesetzlichen Unfallversicherung | 95 | ||
c) Herausforderung: Wissensmanagement | 97 | ||
4. Fazit | 99 | ||
III. Zielrichtung verwertender Potentiale | 100 | ||
D. Fazit | 101 | ||
2. Teil: Beziehungsgefüge kognitiver Potentiale | 103 | ||
A. Erzeugende Potentiale | 104 | ||
I. Unselbstständig erzeugende Potentiale | 106 | ||
1. Mitteilungspflichten und Auskunftsverlangen | 108 | ||
a) Mitteilungspflichten nach § 192 Abs. 1, 2 und 4 SGB VII | 108 | ||
b) Auskunftsverlangen gem. § 192 Abs. 3 S. 1 SGB VII | 108 | ||
c) Auskunftsverlangen nach § 3 Abs. 4 DGUV Vorschrift 1 | 109 | ||
2. Maßnahmen im Präventionsbereich | 109 | ||
a) Überwachung und Beratung (§§ 17 ff. SGB VII) | 109 | ||
aa) Überwachungsbefugnisse (§ 19 Abs. 2 SGB VII) | 110 | ||
bb) Beratung (§ 17 Abs. 1 SGB VII) | 113 | ||
b) Aus- und Fortbildung (§ 23 Abs. 1 SGB VII) | 114 | ||
c) Zusammenarbeit mit betrieblichen Arbeitsschutzausschüssen (§ 11 ASiG) | 117 | ||
d) Überbetriebliche Dienste (§ 24 SGB VII) | 118 | ||
e) Datenverarbeitung zur Prävention (§ 207 SGB VII) | 121 | ||
3. Rehabilitation und Entschädigung | 121 | ||
a) Unfall- und Berufskrankheits-Verdachts-Anzeigen | 121 | ||
b) Rehabilitations- und Entschädigungsleistungen | 124 | ||
4. Ordnungswidrigkeitenverfahren | 126 | ||
5. Prüfung und Zertifizierung | 127 | ||
6. Erkenntnisorientierte Instrumente | 130 | ||
a) Ordnungsrechtliche Instrumente | 131 | ||
aa) Sozialdatenschutzrechtliche Beschränkungen | 133 | ||
bb) Keine weiterführenden Vorgaben durch das europäische Datenwirtschaftsrecht | 135 | ||
cc) Beschränkungen bei Gleichzeitigkeit unternehmens- und personenbezogener Gehalte | 137 | ||
dd) Weiterführende Vorgaben des Sozialdatenschutzrechts | 139 | ||
b) Anregende Instrumente | 140 | ||
aa) Zumindest faktische Partizipationspflicht | 140 | ||
bb) Maß der Partizipationsbereitschaft | 141 | ||
cc) Keine weiterführenden rechtlichen Vorgaben zu den anregenden Instrumenten | 141 | ||
c) Kooperative Instrumente | 141 | ||
aa) Beratung auf Anforderung und Zusammenarbeit mit den Arbeitsschutzausschüssen | 142 | ||
bb) Prüfung und Zertifizierung | 142 | ||
cc) Keine weiterführenden rechtlichen Vorgaben zu den kooperativen Instrumenten | 142 | ||
d) Optimierung durch Gefährdungsbeurteilungen | 143 | ||
7. Fazit | 144 | ||
II. Selbstständig erzeugende Potentiale | 145 | ||
1. Forschung als Bestandteil der Präventionsstrategie | 147 | ||
2. Konkrete Ausgestaltung des allgemeinen Forschungsauftrags | 148 | ||
a) Mitwirkung bei der Fortbildung des Berufskrankheitenrechts | 150 | ||
b) Risikoobservatorium | 150 | ||
3. Fazit: Umfassendes Engagement in der Forschung | 151 | ||
III. Verbundpotentiale | 152 | ||
1. Gesetzlich festgeschriebene Wissensgenerierung im Verbund | 153 | ||
a) Informationelle „Zusammenarbeit mit Dritten“ (§ 20 SGB VII) | 153 | ||
aa) Informationelle Zusammenarbeit mit den staatlichen Arbeitsschutzbehörden | 154 | ||
bb) Informationelle Zusammenarbeit mit den Betriebsvertretungen | 156 | ||
b) Informationelle Zusammenarbeit mit anderen Sozialversicherungsträgern | 157 | ||
aa) Informationelle Zusammenarbeit mit den Krankenkassen | 158 | ||
bb) Nationale Präventionsstrategie (§§ 20d-20f SGB V) | 161 | ||
c) Informationelle Zusammenarbeit mit Ärzten und Psychotherapeuten (§§ 201 – 203 SGB VII) | 162 | ||
aa) Datenverarbeitung durch Ärzte und Psychotherapeuten(§ 201 SGB VII) | 163 | ||
bb) Anzeigepflicht von Ärzten bei Berufskrankheiten (§ 202 SGB VII) | 164 | ||
cc) Auskunftsverlangen der Berufsgenossenschaften (§ 203 SGB VII) | 165 | ||
d) Ergänzende allgemeine Vorschriften | 166 | ||
2. Zusammenarbeit der Unfallversicherungsträger im Spitzenverband | 166 | ||
a) Stetiger Bedeutungszuwachs des Spitzenverbandes | 166 | ||
b) Präventionsausgerichteter Aufbau der DGUV e. V. | 168 | ||
c) Intensiver „Erfahrungsaustausch“ | 169 | ||
d) Gemeinschaftsdateien (§ 204 SGB VII) | 170 | ||
3. Autonome Kooperation mit Dritten | 173 | ||
a) Zusammenarbeit auf nationaler Ebene | 173 | ||
aa) Kommission Arbeitsschutz und Normung (KAN) | 173 | ||
bb) Weitere Kooperationen | 174 | ||
b) Zusammenarbeit auf internationaler Ebene | 175 | ||
c) Vielfältige Kooperationen | 176 | ||
4. Fazit | 176 | ||
IV. Wissensmanagement anhandder vielfältigen erzeugenden Potentiale | 177 | ||
1. Erzeugung und Weiterverwendung von Wissensressourcen | 177 | ||
2. Bildung von Organisationswissen | 178 | ||
3. Genossenschaftliches Wissensmanagement | 180 | ||
B. Verwertende Potentiale | 181 | ||
I. Recht- und Regelsetzungsermächtigungen | 182 | ||
1. Unfallverhütungsvorschriften | 182 | ||
a) Die Rechtsetzungskompetenz nach der Novellierung im Jahr 2008 | 183 | ||
b) Maßgebliche Verantwortung der DGUV e. V. im Rechtsetzungsverfahren | 185 | ||
c) Konkrete Ausgestaltung des Vorschriftenwerks | 187 | ||
2. Regelwerk der Unfallversicherungsträger | 189 | ||
a) DGUV (Branchen-)Regeln | 190 | ||
aa) DGUV Regeln | 190 | ||
bb) DGUV Branchenregeln | 192 | ||
cc) Erarbeitung von DGUV (Branchen-)Regeln | 193 | ||
dd) Rechtliche Bedeutung der DGUV (Branchen-)Regeln | 194 | ||
b) (DGUV) Informationen | 198 | ||
c) DGUV Grundsätze | 199 | ||
3. Durchsetzung des Vorschriften- und Regelwerks | 200 | ||
a) Unfallversicherungsrecht | 200 | ||
aa) Durchsetzung der Unfallverhütungsvorschriften | 200 | ||
(1) Unverbindliche Maßnahmen | 201 | ||
(2) Beanstandung und Revisions- bzw. Besichtigungsschreiben | 201 | ||
(3) Anordnungen nach § 19 Abs. 1 SGB VII | 202 | ||
(4) Maßnahmen mit finanzieller Zielrichtung | 203 | ||
bb) Durchsetzung des Regelwerks | 204 | ||
b) Produktsicherheitsrecht | 205 | ||
4. Fazit | 206 | ||
5. Annex: Präventionsmaßnahmen Information und Kommunikation | 209 | ||
II. Anreizsysteme | 210 | ||
1. Gefahrtarife | 210 | ||
2. Wettbewerbe, Auszeichnungen und Beitragsprämien | 212 | ||
III. Maßnahmen außerhalb der gesetzlichen Unfallversicherung | 212 | ||
1. Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie (GDA) – §§ 20a, 20b ArbSchG | 213 | ||
a) Gemeinsame Arbeitsschutzziele, Handlungsfelder und Arbeitsprogramme | 213 | ||
b) Gemeinsames Vorgehen bei Beratung und Überwachung | 215 | ||
c) Nationale Arbeitsschutzkonferenz (NAK) | 216 | ||
2. Berufsgenossenschaften als integraler Bestandteildes staatlichen Ausschusswesens | 217 | ||
3. Normung | 218 | ||
a) Verstärkung des Engagements in der produktbezogenen Normung | 218 | ||
aa) Bedeutung der Normung für die betriebliche Prävention | 218 | ||
bb) Beteiligung der Unfallversicherungsträger in der Normung | 219 | ||
(1) Nationale Normungsorganisationen | 220 | ||
(2) Europäische und internationale Normungsorganisationen | 220 | ||
b) Normung im Bereich des betrieblichen Arbeitsschutzes | 221 | ||
4. Fazit | 221 | ||
IV. Vielfältige Möglichkeiten zur Wissensverwertung | 221 | ||
C. Doppelfunktionale Potentiale | 222 | ||
D. Beziehungsgefüge verschiedener Kategorien kognitiver Potentiale | 225 | ||
3. Teil: Verfassungsrechtlicher Rahmen der kognitiven Potentiale | 227 | ||
A. Verfassungsrechtlicher Unfallversicherungsbegriff | 228 | ||
I. Sozialversicherung als Bestandteilder konkurrierenden Gesetzgebung | 228 | ||
II. Organisationsrechtliche Regelungen zu den Sozialversicherungsträgern | 229 | ||
III. Zuschüsse des Bundes zu Lasten der Sozialversicherung | 231 | ||
IV. Sozialstaatsprinzip ohne ausdrückliche Aussage zur Sozialversicherung | 231 | ||
V. Verfassungsrechtliche Garantie der Sozialversicherung? | 232 | ||
B. Gesetzliche Unfallversicherungals Ausprägung funktionaler Selbstverwaltung | 233 | ||
I. Verfassungsrechtlicher Begriff der Selbstverwaltung | 234 | ||
1. Aussagegehalt des Grundgesetzes | 234 | ||
2. Verfassungsrechtliche Begriffsmerkmale der Selbstverwaltung | 235 | ||
II. Unfallversicherung als verbandsgesteuerte sozialversicherungsrechtliche Selbstverwaltung | 237 | ||
C. Kognitive Potentiale aus demokratieprinzipieller Sicht | 239 | ||
I. Staatsgewalt im Sinne des Art. 20 Abs. 2 S. 1 GG | 240 | ||
1. Ausübung von Staatsgewalt durch die Genossenschaften | 242 | ||
2. Bekräftigung durch die Wissensperspektive | 247 | ||
a) Beurteilung von Staatsgewalt aus der Wissensperspektive | 247 | ||
b) Grenzen der Wissensperspektive | 249 | ||
II. Demokratische Legitimation | 250 | ||
1. Monistisches Demokratieverständnis für die Legitimation der Verwaltung | 250 | ||
2. Theorienvielfalt zur demokratischen Legitimation funktionaler Selbstverwaltung | 254 | ||
a) Meinungspluralität in der Literatur | 254 | ||
b) Argumentationslinie des BVerfGs | 256 | ||
c) Unzureichende Modifikation des monistischen Demokratieverständnisses | 257 | ||
3. Berufsgenossenschaften | 261 | ||
a) Personelle Legitimation | 261 | ||
b) Sachlich-inhaltliche Legitimation | 265 | ||
aa) Eingeschränkte Bindungswirkung des einfachen Rechts | 265 | ||
bb) Sanktionierte demokratische Verantwortlichkeit | 268 | ||
(1) Historische Dimension der Aufsichtsrechte | 270 | ||
(2) Tatsächliche Grenzen der Aufsicht | 271 | ||
(3) Modifizierte Rechtsaufsicht beim Erlass von Unfallverhütungsvorschriften | 274 | ||
cc) Zwischenfazit | 275 | ||
c) Fazit | 276 | ||
4. Spitzenverband DGUV e. V. | 277 | ||
a) Personelle Legitimation | 278 | ||
b) Sachlich-inhaltliche Legitimation | 279 | ||
c) Fazit | 280 | ||
III. Perspektivenwechsel für die demokratische Legitimation | 280 | ||
1. Personelle Legitimation | 283 | ||
2. Sachlich-inhaltliche Legitimation | 286 | ||
3. Zusammenführung | 287 | ||
IV. Überschneidungen von kommunikativer Integration und fortwirkendem Einfluss mit ergänzenden Legitimationsformen | 288 | ||
1. Vielzahl ergänzender Formen demokratischer Legitimationin der Literatur | 290 | ||
2. Ausprägungen ergänzender Legitimationsformen im gesetzlichen Unfallversicherungssystem | 292 | ||
a) Output-orientierte Legitimation | 292 | ||
b) Kommunikative Rückkopplung | 294 | ||
c) Prozedurale Legitimation | 294 | ||
d) Partizipations-Gedanke | 295 | ||
3. Fazit | 296 | ||
V. Kommunikative Integration und fortwirkender Einflussals selbstständige Formen ergänzender Legitimation | 296 | ||
1. Rechtliche Anknüpfung | 297 | ||
2. Vorbedingungen | 299 | ||
a) Tatsächliche Vorbedingungen | 299 | ||
b) Rechtliche Vorbedingungen | 300 | ||
aa) Autonomie durch Wissen? | 300 | ||
bb) Absicherung der gemeinwohlorientierten Aufgabenwahrnehmung? | 301 | ||
(1) Vorkehrungen für Aufsichtspersonen | 301 | ||
(2) Vorkehrungen für sonstige mit Präventionsaufgaben betraute Personen | 303 | ||
cc) Gemeinwohlorientierte Aufgabenwahrnehmung | 304 | ||
3. Konkreter Aussagegehalt der selbstständigen Legitimationsformen | 304 | ||
a) Ausgangspunkt | 304 | ||
b) Auswirkungen auf das Legitimationsniveau | 306 | ||
aa) Ergänzung der sachlich-inhaltlichen Legitimation | 306 | ||
bb) Sonderkonstellationen: Forschung und Übermittlungen an Dritte | 307 | ||
cc) Konsistente Beschreibung der Legitimation zur Recht- und Regelsetzung | 308 | ||
c) Grenzen der legitimatorischen Berücksichtigung | 310 | ||
4. Fazit | 310 | ||
VI. Ergebnis | 311 | ||
D. Einfluss grundrechtlicher Gehalte auf die kognitiven Potentiale | 312 | ||
I. Grundrechtsschutz unternehmensbezogener Wissensressourcen | 314 | ||
1. Recht auf informationelle Selbstbestimmung juristischer Personen | 315 | ||
a) Rechtsprechungsentwicklung | 315 | ||
2. Schutzbereich des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung (juristischer Personen) | 318 | ||
a) Ausgangspunkt: Schutzbereich für natürliche Personen | 318 | ||
aa) Lesart des BVerfGs | 318 | ||
bb) Wechselspiel kritischer Stimmen in der Literatur | 321 | ||
b) Begrenzter Schutzbereich für juristische Personen laut Rechtsprechung | 323 | ||
c) Kernproblem Bestimmungsbefugnis: Daten, Informationen oder beides? | 326 | ||
d) Fazit: Differenzierendes Verständnis | 329 | ||
3. Grundrechtsschutz besonderer Erscheinungsformen von Wissensressourcen (Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse) | 330 | ||
a) Einschlägiger Schutzbereich | 331 | ||
aa) Präferenz der verfassungsgerichtlichen Rechtsprechungfür die Berufsfreiheit | 331 | ||
bb) Plädoyer der Literatur für die Eigentumsgarantie oder Idealkonkurrenz | 332 | ||
cc) Abgrenzung zwischen Berufsfreiheit und Eigentumsgarantie | 334 | ||
(1) Impulse aufgrund supranationaler Entwicklungen | 334 | ||
(2) Schutzbereichsbestimmung anhand des Informations- und Wissensbegriffs | 335 | ||
dd) Fazit | 337 | ||
b) Eröffnung des Schutzbereichs der Berufsfreiheit | 338 | ||
4. Fazit: Recht auf informationelle Selbstbestimmung juristischer Personen als Anknüpfungspunkt des Grundrechtsschutzes von Wissensressourcen | 339 | ||
II. Grundrechtsschutz von Wissensressourcenaus den Mitgliedsunternehmen | 342 | ||
1. Schutzbereichsfragen | 343 | ||
a) Grundsätzlich tätigkeitsbedeutsame Informations- und Wissensgrundlagen | 344 | ||
b) Informations- und Wissensgrundlagen mit erheblichem Gewicht | 345 | ||
2. Begrenzte Aussagekraft des bisherigen Grundrechtsverständnisses | 346 | ||
a) Begrenzter Aussagegehalt der speziellen Freiheitsgrundrechte | 346 | ||
b) Begrenzter Aussagegehalt der subjektiv-abwehrrechtlichen Gehalte | 346 | ||
aa) Anregende und kooperative Instrumente | 346 | ||
bb) Eigene Beobachtungen | 348 | ||
c) Restriktionen bei Interpretations- und Verknüpfungsleistungen | 348 | ||
3. Herausforderungen an den Grundrechtsschutz | 349 | ||
III. Grundrechtliche Ordnung des Wissensmanagements | 354 | ||
1. Unterscheidung verschiedener Ebenen | 355 | ||
2. Wirkung verschiedener Grundrechtsgehalte in den unterschiedlichen Ebenen | 358 | ||
3. Umfassende Wirkung objektiv-rechtlicher Grundrechtsgehalte | 360 | ||
4. Eigenständiger Charakter unabhängig von den bisherigen Fallgruppen | 363 | ||
IV. Erste Ebene: Grundstrukturebene | 366 | ||
1. Rechtliche Parameter | 368 | ||
2. Konkrete Ausgestaltungsvorgaben | 369 | ||
a) Grundlegende Ausgestaltungsvorgabe: Quantitative Begrenzungen | 369 | ||
b) Innerperspektivische Ausgestaltungsvorgaben | 372 | ||
aa) Keine qualitativen Beschränkungen | 372 | ||
bb) Transparenzpflicht | 372 | ||
cc) Erforderlichkeitskriterium | 375 | ||
dd) Gewährleistung von Vertraulichkeit | 376 | ||
c) Nachwirkende Ausgestaltungsvorgaben | 377 | ||
aa) Gewährleistung von Integrität | 378 | ||
bb) Erforderlichkeitskriterium | 379 | ||
cc) Pflicht zur Anonymisierung | 380 | ||
d) Übergreifende Ausgestaltungsvorgabe: Gegenseitigkeitsprinzip | 382 | ||
3. Keine Modifikationen im Hinblick auf personenbezogene Gehalte | 385 | ||
a) Getrennte Beurteilung unternehmens- und personenbezogener Gehalte | 386 | ||
b) Gleichzeitigkeit unternehmens- und personenbezogener Gehalte | 387 | ||
4. Wirkungsabsicherung | 388 | ||
5. Fazit | 390 | ||
V. Zweite Ebene: Schutzebene | 390 | ||
1. Klassischer subjektiv-abwehrrechtlicher Schutz | 393 | ||
a) Eingriff durch Inanspruchnahme kognitiver Potentiale | 393 | ||
aa) Eingriffsbegriff | 393 | ||
(1) Allgemeine Aussagen | 393 | ||
(2) Modifizierter Eingriffsbegriff für das Recht auf informationelle Selbstbestimmung? | 394 | ||
bb) Folgerungen aus dem modifizierten Eingriffsbegriff | 396 | ||
(1) Erzeugung von Wissensressourcen anhand ordnungsrechtlicher Instrumente | 396 | ||
(2) Erzeugung übermittelter Wissensressourcen | 397 | ||
(3) Interpretationsfreie Weiterverwendung von Wissensressourcen | 398 | ||
b) Rechtfertigungspflicht | 399 | ||
aa) Zusätzliche Anforderungen an die einfach-gesetzliche Grundlage | 400 | ||
bb) Vereinbarkeit mit dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz | 403 | ||
(1) Erzeugung und genossenschaftsinterne Weiterverwendung | 404 | ||
(a) Unzulänglichkeit der empirischen Elemente | 406 | ||
(b) Unzureichende Bestimmbarkeit der geförderten Position | 408 | ||
(2) Kongruenz für die genossenschaftsexterne Weiterverwendung durch Übermittlung | 409 | ||
cc) Grundrechtskonforme Inanspruchnahme kognitiver Potentiale | 410 | ||
c) Zusätzliche Pflichten in abwehrrechtlichen Situationen | 411 | ||
aa) Dokumentationspflicht | 413 | ||
bb) Offenlegungspflicht | 414 | ||
d) Forderung zusätzlicher Schutzgehalte | 414 | ||
2. Schutzgewährleistungen ausobjektiv-rechtlichen Grundrechtsgehalten | 415 | ||
a) Rechtliche Parameter | 415 | ||
b) Konkrete Ausgestaltungsvorgaben | 415 | ||
aa) Modifizierte Anwendbarkeit der Vorgaben der Grundstrukturebene | 415 | ||
bb) Spezifische Ausgestaltungsvorgaben: Zusätzliche Pflichten | 418 | ||
(1) Dokumentationspflicht | 420 | ||
(2) Offenlegungspflicht | 420 | ||
(3) Pflicht zur Gewährleistung von Beteiligungsmöglichkeiten | 421 | ||
c) Keine Modifikationen im Hinblick auf personenbezogene Gehalte | 422 | ||
d) Wirkungsabsicherung | 422 | ||
3. Fazit | 422 | ||
VI. Dritte Ebene: Intensivstrukturebene | 423 | ||
1. Schutzbereichsfragen | 425 | ||
2. Rechtliche Parameter | 426 | ||
3. Konkrete Ausgestaltungsvorgaben | 426 | ||
4. Modifikationen im Hinblick auf personenbezogene Gehalte und Wirkungsabsicherung | 429 | ||
5. Fazit | 429 | ||
VII. Vierte Ebene: Intensivschutzebene | 430 | ||
1. Schutzbereichsfragen | 432 | ||
2. Klassischer subjektiv-abwehrrechtlicher Schutz | 432 | ||
a) Eingriff durch Inanspruchnahme kognitiver Potentiale | 432 | ||
b) Rechtfertigungspflicht | 433 | ||
aa) Vereinbarkeit mit den Anforderungen der Stufenlehre | 434 | ||
bb) Grundrechtskonforme Inanspruchnahme kognitiver Potentiale | 436 | ||
c) Ausstrahlwirkung auf das Sozialdatenschutzrecht | 437 | ||
d) Zusätzliche Pflichten in abwehrrechtlichen Situationen | 437 | ||
e) Forderung zusätzlicher Schutzgehalte | 438 | ||
3. Schutzgewährleistungen ausobjektiv-rechtlichen Grundrechtsgehalten | 439 | ||
a) Rechtliche Parameter | 439 | ||
b) Konkrete Ausgestaltungsvorgaben | 439 | ||
aa) Modifizierte Anwendbarkeit der Vorgaben der Intensivstrukturebene | 439 | ||
bb) Spezifische Ausgestaltungsvorgaben der Intensivschutzebene | 441 | ||
(1) Pflichten zur Dokumentation, Offenlegung und Information | 442 | ||
(2) Pflicht zur Gewährleistung von Beteiligungsmöglichkeiten | 442 | ||
cc) Fazit | 443 | ||
4. Modifikationen im Hinblick auf personenbezogene Gehalte und Wirkungsabsicherung | 443 | ||
5. Fazit | 443 | ||
VIII. Vorgaben für verwaltungsprivatrechtliche Tätigkeiten | 444 | ||
1. Grundrechtsbindung bei der Prüfung und Zertifizierung | 445 | ||
2. Anwendbare Vorgaben | 446 | ||
3. Modifikationen im Hinblick auf personenbezogene Gehalte und Wirkungsabsicherung | 448 | ||
4. Fazit | 449 | ||
IX. Ergebnis | 449 | ||
1. Aussagegehalte der verschiedenen Ebenen | 450 | ||
2. Leistungsvermögen der Vier-Ebenen-Konstruktion | 451 | ||
4. Teil: Zusammenführung – rechtlich angeleitetes Wissensmanagement | 453 | ||
A. Wissensmanagement der Genossenschaften | 453 | ||
I. Kognitive Potentiale in der gesetzlichen Unfallversicherung | 453 | ||
II. Präventionsauftrag aus der Wissensperspektive | 456 | ||
B. Verfassungsrechtlicher Rahmen kognitiver Potentiale | 459 | ||
I. Demokratieprinzipielle Ambivalenz kognitiver Potentiale | 459 | ||
II. Einfluss grundrechtlicher Gehalte auf die kognitiven Potentiale | 461 | ||
1. Erste Ebene: Grundstrukturebene | 462 | ||
2. Zweite Ebene: Schutzebene | 463 | ||
3. Dritte Ebene: Intensivstrukturebene | 464 | ||
4. Vierte Ebene: Intensivschutzebene | 465 | ||
5. Verallgemeinerungsfähigkeit der Aussagen | 466 | ||
C. Zusammenführung | 466 | ||
I. Präventionsauftrag der gesetzlichen Unfallversicherung | 466 | ||
II. Folgerungen über die Grenzen der gesetzlichen Unfallversicherung hinaus | 467 | ||
D. Schlussfazit und Zusammenfassung | 469 | ||
Literaturverzeichnis | 471 | ||
Personen- und Sachverzeichnis | 519 |