Menu Expand

Veräußerungsgewinnbesteuerung im privaten Bereich

Cite BOOK

Style

Kopietz, T. (2025). Veräußerungsgewinnbesteuerung im privaten Bereich. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59398-9
Kopietz, Til. Veräußerungsgewinnbesteuerung im privaten Bereich. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59398-9
Kopietz, T (2025): Veräußerungsgewinnbesteuerung im privaten Bereich, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59398-9

Format

Veräußerungsgewinnbesteuerung im privaten Bereich

Kopietz, Til

Schriften zum Steuerrecht, Vol. 199

(2025)

Additional Information

Book Details

Pricing

About The Author

Nach dem Studium der Rechtswissenschaft mit dem Schwerpunkt Steuerrecht an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg im Jahr 2021 promovierte Til Kopietz am Institut für Finanz- und Steuerrecht der Universität. Mit dem Abschluss der Arbeit im Jahr 2023 nahm er das Rechtreferendariat am Oberlandesgericht Frankfurt am Main auf.

Abstract

Die Arbeit untersucht die uneinheitliche Rechtslage der Veräußerungsgewinnbesteuerung im privaten Bereich. Während Veräußerungsgewinne aus Kapitalanlagen stets besteuert werden, bleiben Gewinne aus der Veräußerung von Immobilien und anderen Wirtschaftsgütern - vorbehaltlich einer Spekulationsbesteuerung - steuerfrei. Die Belastungsgrundentscheidung im EStG unterscheidet damit nicht mehr den unternehmerischen und den privaten Bereich, sondern nun auch innerhalb des privaten Bereichs unterschiedliche Veräußerungsgewinne. Der Dualismus innerhalb der Veräußerungsgewinnbesteuerung wird mit §§ 22 Nr. 2, 23 Abs. 1 EStG zudem nicht folgerichtig umgesetzt. Diese Ungleichbehandlung ist dabei mangels eines besonderen sachlichen Grundes verfassungswidrig. Den Befund nimmt die Arbeit zum Anlass, einen neuen, verfassungskonformen sowie monistischen Einkommensbegriff zu entwickeln und einen konkreten Vorschlag zur Reform der Veräußerungsgewinnbesteuerung im privaten Bereich zu unterbreiten.»Taxation of Private Asset Gains«: The thesis addresses the inconsistent taxation of private asset gains in Germany. While private capital gains are always subject to taxation, profits from disposals of private real estate and other private assets are generally tax-exempt. Further, according to the thesis, the exception of the general tax exemption is incompatible with the German Constitution. In conclusion, the thesis proposes a reform for a more consistent approach to the taxation of private asset gains.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung: § 1 Reformbedarf und politisches Umfeld 15
Erster Teil: Einkommen im EStG 19
§ 2 Finanzwissenschaftliche Grundlagen des Einkommensbegriffs 19
A. Volkswirtschaftliche Begriffsbestimmungen von Hermann und Schmoller 19
B. Quellentheorie 20
I. Ursprung der Theorie 20
II. Verständnis nach Fuisting 20
1. Quellen 21
2. Ertrag 21
3. Für persönliche Bedürfnisse zur Verfügung stehen 23
4. Sachgüter 24
III. Einordnung von Veräußerungsgewinnen 24
IV. Annahmen, auf denen diese Einordnung gründet 25
C. Vermögenszugangstheorie 26
I. Schanz’sche Reinvermögenszugangstheorie 26
1. Rohertrag und Reinertrag 27
2. Ertrag im weiteren Sinne und Reingewinn 28
II. Einordnung von Veräußerungsgewinnen 29
III. Annahmen, auf denen diese Einordnung gründet 29
D. Entwicklungen im 20. Jahrhundert 31
E. Fazit 32
§ 3 Gesetzesentwicklung 33
A. Frühe preußische Einkommensbesteuerung 33
B. Preußisches Einkommensteuergesetz 1891 34
I. Regelungsinhalt 34
II. Gesetzesbegründung 35
III. Einkommenstheoretische Einordnung 36
C. Reichseinkommensteuergesetz 1920 37
I. Regelungsinhalt 37
II. Gesetzesbegründung 38
1. Einkommensbegriff 38
2. Gewinne aus der Veräußerung von Gebrauchsgütern 40
3. Gewinne aus der Veräußerung von Grundstücken 40
III. Einkommenstheoretische Einordnung 41
D. Novelle des Reichseinkommensteuergesetzes 1920 42
I. Regelungsinhalt 42
II. Gesetzesbegründung 42
III. Einkommenstheoretische Einordnung 43
E. Reichseinkommensteuergesetz 1925 43
I. Regelung 43
II. Gesetzesbegründung 45
1. Einkommensbegriff 45
2. Gewinne aus der Veräußerung von Grund und Boden im unternehmerischen Bereich 47
3. Gewinne aus der Veräußerung wesentlicher Beteiligungen im privaten Bereich 47
4. Gewinne aus Spekulationsgeschäften im privaten Bereich 48
III. Einkommenstheoretische Einordnung 49
1. Einkommensbegriff 49
2. Ausnahme im unternehmerischen Bereich 50
3. Ausnahmen im privaten Bereich 50
F. Reichseinkommensteuergesetz 1934 51
I. Regelungsinhalt 51
II. Gesetzesbegründung 51
III. Einkommenstheoretische Einordnung 52
G. Novellen zur Haltedauer von anderen Wirtschaftsgütern in den Jahren 1954 und 1958 53
H. Gesetzesnovelle 1971 54
I. Gesetzesnovellen 1999 und 2000 54
I. Gewinne aus der Veräußerung von Anteilen an Kapitalgesellschaften (ehemals wesentliche Beteiligungen) 54
II. Gewinne aus privaten Veräußerungsgeschäften (ehemals Spekulationsgeschäften) 55
J. Unternehmensteuerreformgesetz 2008 56
I. Gesetzesänderung 56
II. Gesetzesbegründung 56
III. Einkommenstheoretische Einordnung 57
K. Jahressteuergesetz 2010 und BEPS-Umsetzungsgesetz 59
L. Novelle zur Verlustverrechnung von Kapitaleinkünften im Jahr 2019 60
I. Gesetzesänderung und Begründung 60
II. Einkommenstheoretische Einordnung 61
M. Fazit 61
Zweiter Teil: Verfassungsrechtliche Untersuchung der Veräußerungsgewinnbesteuerung im privaten Bereich 63
§ 4 Verfassungsrechtlicher Maßstab 63
A. Ausdrückliche Maßstäbe 63
B. Normative Einkommensdefinition 64
I. Typusbegriff der Art. 105, 106 GG 64
II. Bindungswirkung von finanzwissenschaftlichen Theorien 65
III. Positive Vorgaben der Eigentumsgarantie (Art. 14 GG) 65
C. Negative Vorgaben der Eigentumsgarantie (Art. 14 GG) 68
D. Leistungsfähigkeit als Maßstab (Art. 3 GG) 71
I. Leistungsfähigkeitsprinzip 71
II. Überprüfbarkeit des Verständnisses von horizontaler Leistungsfähigkeit 73
E. Gebot der Folgerichtigkeit (Art. 3 GG) 77
I. Feststellung der Ungleichbehandlung 78
II. Rechtfertigungsmaßstab 79
III. Systemwechsel 82
IV. Vorbehalte 83
F. Weitere verfassungsrechtliche Vorgaben 85
I. Nominalgewinne (Art. 3 GG) 86
1. Auswirkung der Geldwertentwicklung im Steuerrecht 86
2. Verfassungsrechtliche Dimension 87
II. Schutz der Privatsphäre (Art. 1 Abs. 1 in Verbindung mit Art. 2 Abs. 1 GG) 88
III. Gleichheit im tatsächlichen Belastungserfolg (Art. 3 Abs. 1 GG) 89
G. Zusammenfassung 89
§ 5 Belastungsgrundentscheidung und Umsetzung 90
A. Definition der Kategorien 90
I. Unterscheidung nach dem BVerfG 90
1. Neue Grundentscheidung im bestehenden System 90
2. Erstmalige Grundentscheidungen 91
3. Im Bereich des Einkommensteuergegenstandes 92
4. Zusammenfassung 96
II. Alternative Unterscheidung 96
III. Unterscheidung im Einzelfall oder nach abstrakten Voraussetzungen? 97
B. Einordnungsindizien 98
C. Belastungsgrundentscheidungen im Sinne des verfassungsrechtlichen Maßstabs 100
I. Ausgangspunkt REStG 1925 100
1. Gewinneinkünfte 101
2. Überschusseinkünfte 102
a) Belastungsgrundentscheidung für das Kapitalvermögen 103
b) Belastungsgrundentscheidung für die anderen Wirtschaftsgüter 104
c) Fazit zu den Überschusseinkünften 105
3. Gesamtkonzept 105
II. REStG 1934 106
III. Gesetzesnovellen 1999 und 2000 106
IV. Unternehmensteuerreformgesetz 2008 109
1. Belastungsgrundentscheidung oder Umsetzung 109
2. Auswirkung auf die Überschusseinkünfte 111
3. Fazit 111
D. Zusammenfassung 112
§ 6 Verfassungsmäßigkeit der Regelungen zum Steuergegenstand 113
A. Rechtfertigung der Belastungsgrundentscheidung 113
I. Wertänderungen im Vermögen (finanzpolitische Erwägung) 115
1. Gewidmetes Vermögen 116
2. Bedeutung der Wertänderungen 117
a) Immobilien 117
b) Mobilien und Rechte 119
3. Fazit 121
II. Aufwand der Erhebung der einmaligen Erträge im privaten Bereich (steuertechnische Erwägung) 121
III. Förderung der Rentabilität bestimmter Investitionen (sozialpolitische und volkswirtschaftliche Erwägung) 123
1. Vermögensaufbau und Wohnraum als Ziel 123
2. Formale Anforderungen an Förderungs- und Lenkungsziele 125
IV. Wesensunterschied im Hinblick auf die Ertrags- und Vermögensebene (steuertechnische und volkswirtschaftliche Erwägung) 126
1. Unterschiede der Gruppen im Hinblick auf Ertrags- und Vermögensebene 126
2. Wesensunterschied als sachgerechte Erwägung 128
V. Weitere Gründe 129
1. Übertragbare Erwägungen aus dem Bereich der Ermittlungsunterschiede 129
2. Abwanderung des Kapitals ins Ausland (volkswirtschaftliche Erwägungen) 131
3. Wesensunterschied durch die Intensität der Markteilnahme 132
VI. Fazit 132
B. Rechtfertigung der Ausnahme von der folgerichtigen Umsetzung der Belastungsgrundentscheidung (§§ 22 Nr. 2, 23 Abs. 1 EStG) 133
I. Besondere Steuerwürdigkeit 134
II. Leistungsfähigkeitsprinzip 135
III. Überschreitung der Grenzen privater Vermögensverwaltung durch eine vordergründige Umschichtung 136
IV. Intensive Marktnutzung durch Umsatzhäufigkeit 139
V. Annährung der zwei Gruppen 140
VI. Missbrauchsbekämpfung 140
VII. Fazit 141
C. Vereinbarkeit mit den weiteren verfassungsrechtlichen Vorgaben 142
I. Nominalgewinne (Art. 3 GG) 142
II. Schutz der Privatsphäre (Art. 1 Abs. 1 in Verbindung mit Art. 2 Abs. 1 GG) 145
III. Gleichheit im tatsächlichen Belastungserfolg (Art. 3 Abs. 1 GG) 147
D. Zusammenfassung 148
Dritter Teil: Überwindung der Verfassungswidrigkeit 149
§ 7 Maßstab der Reform 149
A. Reformmöglichkeiten 149
B. Methodik 150
C. Maßstab 150
I. Leistungsfähigkeitsprinzip und Steuergerechtigkeit 152
1. Normative Verankerung im Grundgesetz 152
2. Steuergerechtigkeit als Maßstab der Steuerpolitik 153
3. Konkretisierung der Steuergerechtigkeit 154
4. Fazit 157
II. Nominalwertprinzip 157
III. Einfachheit 158
1. Inhaltliche Bestimmung 158
2. Vorbehalte 160
IV. Fiskalzweck 160
V. Gleichheit im tatsächlichen Belastungserfolg und das Steuererhebungsverfahren 161
VI. Lenkungseffekt 162
VII. Zusammenfassung 164
§ 8 Einkommenstheoretische Grundlage der Belastungsgrundentscheidung 165
A. Theoretische Varianten 165
I. Quellentheoretisches Einkommen 166
II. Vermögenszugangstheoretisches Einkommen 166
III. Markteinkommenstheoretisches Einkommen 168
1. Markteinkommenstheoretischer Ansatz nach Ruppe 168
a) Inhalt und Einordung der Veräußerungsgewinne 168
b) Annahmen, auf denen die Markteinkommenstheorie gründet 170
2. Anwendung im Bereich der §§ 21, 22 EStG 171
IV. Unterschiede der Einkommenstheorien 172
B. Erfassung der einmaligen Erträge 172
I. Grundannahmen 173
1. Bedeutung der Wertänderungen im Vermögen 173
2. Beschaffenheit des Steuergegenstandes 174
3. Eigenart der Erträge 175
a) Eignung als Lebensunterhalt 176
b) Auswirkungen dieser Eigenart 177
4. Steuerinduziertes Verhalten 178
5. Aufwand der Steuererhebung 180
a) Einmalige Erträge aus Grundstücken 181
b) Einmalige Erträge aus anderen Wirtschaftsgütern 181
6. Weitere Grundannahmen 182
II. Anwendung des Maßstabs auf die Steuerbarkeit der einmaligen Erträge 183
III. Fazit 184
C. Marktnutzung als Einschränkung 185
I. Grundannahmen 186
1. Äquivalenz 186
2. Beschaffenheit des Steuergegenstandes 187
a) Die einzelne Regelung 187
b) Die Systematik aller Regelungen 188
3. Sozialleistungen 188
4. Trennung zwischen Erwerbs- und Privatsphäre 189
5. Gesamtüberschuss 190
6. Realisierungskonzept 191
7. Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit bei Entschädigungen 192
8. Aufwand der Steuererhebung 192
II. Anwendung des Maßstabs auf die Marktnutzung als ausgrenzendes Merkmal 194
III. Fazit 196
D. Zusammenfassung 197
§ 9 Pragmatischer Einkommensbegriff 198
A. Realisierungskonzept bei Wertänderungen im Vermögen 198
I. Realisierungsvoraussetzung dem Grunde nach 198
II. Ausgestaltung der Realisierungsvoraussetzung 199
B. Private Nutzungsvorteile und Wertschöpfungen 200
C. Private Konsumsphäre 201
I. Abgrenzung zwischen den Erträgen aus der Erwerbs- und aus der Privatsphäre 202
II. Abgrenzung der korrespondierenden Aufwendungen zum privaten Konsum 202
D. Entschädigungen und immaterieller Aufwand 204
E. Freigrenze bei den Erträgen 204
F. Im gegenwärtigen Einkommensteuerrecht begründete Anpassungen 205
I. Renten 205
II. Erbschaftsteuer- und Schenkungsteuergesetz 206
III. Solche, die nicht den Steuergegenstand betreffen 207
§ 10 Zusammenfassung des neueren Einkommensbegriffs 207
A. Belastungsgrundentscheidung 207
B. Konkretisierungen 208
C. Ausnahmen 208
D. Fazit 209
§ 11 Verfassungsmäßigkeit des neueren Einkommensbegriffs 209
A. Kategorisierung 209
B. Belastungsgrundentscheidung 209
C. Umsetzungen mit abweichender Wertung 210
I. Ausgliederung der privaten Nutzungsvorteile und Wertschöpfungen 210
II. Freigrenze für geringfügige sonstige Einkünfte 211
III. Renten 211
IV. Erbschaften, Vermächtnisse und Schenkungen 212
V. Immaterielle Schäden als Aufwand 213
D. Zusammenfassung 213
Vierter Teil: Implementierung des pragmatischen Einkommensbegriffs – de lege ferenda 214
§ 12 Integration in das bestehende EStG 214
A. Rücknahme auf den Untersuchungsgegenstand 214
B. Konkrete Ausgestaltung im Zusammenhang mit dem gegenwärtigen Einkommensteuerrecht 215
I. Regelungen für die Ermittlungsvorschriften 216
II. Verlustausgleichsbeschränkungen 217
III. Steuersatz 220
1. Linearer Steuersatz 220
2. Progressionswirkung 221
IV. Regelung in der Übergangszeit 221
§ 13 Änderungsvorschlag des Einkommensteuergesetzes 222
A. Eigener Vorschlag 222
B. Begründung der Formulierungen 227
Ergebnis: § 14 Ergebnis in Thesen 229
Literaturverzeichnis 231
Stichwortverzeichnis 244