Humanismus und christliche Barmherzigkeit
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Humanismus und christliche Barmherzigkeit
Geschichte der deutschen Missionen für die Armenier im Osmanischen Reich 1896–1919
Gewaltpolitik und Menschenrechte, Vol. 5
(2024)
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About The Author
Hayk Martirosyan ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lepsiushaus Potsdam. Er studierte Turkologie an der Staatlichen Universität Jerewan und promovierte am Institut für Orientalistik der Akademie der Wissenschaften der Republik Armenien mit einer Arbeit über die Tätigkeit des Deutschen Hülfsbundes für Armenien im Osmanischen Reich. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Geschichte der christlichen Missionen und die Missionsgeschichte im Osmanischen Reich, die Biografien der im Osmanischen Reich tätigen Missionare, die Geschichte der Hilfswerke und ihrer Rettungsarbeit für Armenier sowie der Völkermord an den Armeniern ab 1915.Abstract
Die Studie untersucht die Tätigkeit der deutschen evangelischen und katholischen Missionen unter den Armeniern im Osmanischen Reich zwischen 1896 und 1919. Erstmals wird die Geschichte aller Hauptstationen und ihrer Tätigkeitsbereiche detailliert dargestellt. Die Missionare der Stationen wurden Zeugen der Massaker an den Armeniern in den Jahren 1894 bis 1896 und deren Folgen. Die rein konfessionellen Prioritäten traten daher zunächst in den Hintergrund, um überlebenden armenischen Waisen und Witwen zu helfen, sie zu versorgen und Zugang zu Bildung zu verschaffen. Die deutschen Missionen gründeten moderne Waisenhäuser, Schulen, Werkstätten und Krankenhäuser. Ab 1915 erlebten sie den Völkermord an den Armeniern mit. Trotz der Vernichtungspolitik des Osmanischen Reiches, einem Verbündeten des Deutschen Kaiserreichs im Ersten Weltkrieg, gelang es ihnen weitgehend, ihre Missionsstationen in Inseln des Humanismus und der Rettung zu verwandeln.»Humanism and Christian Charity: The History of the German Missions for the Armenians in the Ottoman Empire 1896-1919«: The book examines the activities of the German Protestant and Catholic missions among the Armenians in the Ottoman Empire between 1896 and 1919. It tells in detail the history of all the main stations of the German missions, their goals and areas of activity. The missionaries were eyewitnesses of the Armenian genocide in 1915 and, despite the Ottoman Empire's policy of extermination, were able in most cases to transform their stations into oases of humanism and rescue.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Abkürzungen | 9 | ||
Einführung | 11 | ||
Kapitel I: Beginn intensiver Armenierhilfe in Deutschland | 16 | ||
1. Deutscher Hülfsbund für Armenien: Gründung und Entwicklung | 16 | ||
a) Ernst Lohmann als führende Persönlichkeit | 16 | ||
b) Der Beginn der humanitären pro-armenischen Bewegung | 19 | ||
c) Die Gründung des Deutschen Hülfsbundes für Armenien | 24 | ||
d) Die Spaltung der Frankfurter und Berliner Zentralkomitees | 26 | ||
e) Organisation und Umfeld des Deutschen Hülfsbundes für Armenien | 30 | ||
f) Christliche Nächstenliebe und Menschlichkeit | 32 | ||
g) Politische Motive: Verbesserte Kontakte zur deutschen Regierung | 33 | ||
h) Waisenkinder in Deutschland | 36 | ||
i) Effektive Werbung, stabile Finanzierungswege und Berichterstattung | 39 | ||
j) Bedeutung der Periodika | 44 | ||
2. Deutsche Orient-Mission: Von einer „Mohammedanermission“ zum Hilfswerk für die Armenier | 46 | ||
a) Johannes Lepsius als Initiator und führende Person | 46 | ||
b) Trennung vom Hülfsbund und Umbenennung | 50 | ||
c) Lepsius' Uneinigkeit mit der offiziellen Politik | 54 | ||
d) Öffentlichkeitsarbeit und Finanzierugnswege der Mission | 56 | ||
e) „Armenien und Europa“ als Wecker der deutschen Öffentlichkeit | 58 | ||
f) Publikationsorgane als Faktor der Entwicklung | 62 | ||
3. Die Kaiserswerther Diakonie: „Herzliche Bitte für die armenischen Waisen“ | 65 | ||
a) Das Kaiserswerther Mutterhaus | 65 | ||
b) „Gaben für die armenischen Waisen“ | 68 | ||
c) Berichte und Mitteilungen | 71 | ||
d) „Wir fügen nichts hinzu“ | 72 | ||
e) Publikationsorgane der Kaiserswerther Diakonie | 73 | ||
4. Das Syrische (Schneller'sche) Waisenhaus | 75 | ||
a) Johann Ludwig Schneller – Gründer und langjähriger Leiter | 75 | ||
b) Die Veränderungen der politischen Motive | 78 | ||
c) Die ersten Schritte des Syrischen Waisenhauses für armenische Kinder | 79 | ||
d) Wachsende Autorität und Finanzierungskanäle | 81 | ||
e) Jahresberichte und offizielle Vierteljahreszeitung „Der Bote aus Zion“ | 84 | ||
5. Der Jerusalemsverein: „Das Mithelfen als eine vom Herrn dem Jerusalems-Verein gewiesene Aufgabe“ | 86 | ||
a) Die Gründung und Entwicklung: Beginn der Arbeit für armenische Waisenkinder | 86 | ||
b) Erweiterung der Finanzierungsmöglichkeiten | 89 | ||
c) „Das Mithelfen als eine vom Herrn dem Jerusalems-Verein gewiesene Aufgabe“ | 92 | ||
d) Offizielle Zeitschriften und ihre Bedeutung | 94 | ||
6. Christliche Blindenmission im Orient: Anfänge und Besonderheiten | 96 | ||
a) Ernst Jakob Christoffel als führende Persönlichkeit | 96 | ||
b) Die Idee der Blindenfürsorge und Anfänge in Malatia | 98 | ||
c) Die freiwillige Organisation und das Ehrenamt | 99 | ||
d) Der Kreis der Unterstützer und die Finanzierungswege | 100 | ||
e) Die Berichte aus dem Arbeitsfeld und die unterstützende Periodika | 103 | ||
7. Deutsche katholische Vereine im 19. Jahrhundert: Anfänge der karitativ-missionarischen Tätigkeit | 105 | ||
Kapitel II: Betreuung der überlebenden Armenier im Osmanischen Reich 1897–1914 | 109 | ||
8. Die Tätigkeit des Hülfsbundes in den Hauptstationen Mesereh, Marasch, Van, Musch und Harunije | 109 | ||
a) Waisenarbeit in fünf Hauptstationen des Hülfsbundes | 109 | ||
b) Schule und Handwerk | 125 | ||
c) Nothilfe- und Armenarbeit | 133 | ||
d) Fürsorge für Witwen und Sehbehinderte | 134 | ||
e) Ärztliche Mission des Hülfsbundes | 135 | ||
f) Evangelisationsarbeit des Hülfsbundes | 141 | ||
9. Die Tätigkeit der Deutschen Orient-Mission (DOM) in Urfa und Diarbekir | 146 | ||
a) Die Hauptstation in Urfa | 146 | ||
b) Waisenarbeit in Diarbekir | 149 | ||
c) Bildung und Ausbildung in den DOM-Stationen | 150 | ||
d) Gesundheitswesen in den Stationen Urfa und Diarbekir | 152 | ||
e) „Offenbare Übertritte durften im Waisenhaus nicht geschehen“ | 155 | ||
10. Die armenischen Waisenmädchen des Kaiserswerther Diakonissenhauses: Jerusalem, Smyrna, Beirut | 156 | ||
a) Armenierinnenfürsorge in den Stationen | 156 | ||
b) Sprachprobleme unter armenischen Kindern | 164 | ||
c) Arbeit der Diakonissen in Krankenhäusern und Erholungsheimen | 167 | ||
d) Evangelisationsarbeit in den Stationen | 168 | ||
11. Armenische Waisenkinder im Syrischen Waisenhaus in Jerusalem | 170 | ||
a) Die Betreuung der Kinder | 170 | ||
b) Schul- und Berufsausbildung im Syrischen Waisenhaus | 174 | ||
c) Kranken- und Blindenfürsorge | 176 | ||
d) Evangelisch-christliche Erziehung für alle Waisenkinder | 178 | ||
12. Das „Armenische Waisenhaus“ des Jerusalemsvereins | 179 | ||
a) Betreuung zwanzig verwaister Armenier | 179 | ||
b) Ausbildungsmöglichkeiten in der Station Bethlehem | 184 | ||
c) Auseinandersetzungen mit dem armenischen Patriarchat | 187 | ||
13. Die Geschwister Christoffel in Malatia und die Sehbehindertenarbeiten | 189 | ||
a) Gründung und Entwicklung | 189 | ||
b) Sehbehinderte in Malatia | 191 | ||
c) Bildungsarbeiten in „Bethesda“ | 193 | ||
d) Armen- und Notleidendenfürsorge | 194 | ||
e) Schritte zur Evangelisation | 195 | ||
14. Resonanzen katholischer Kreise Deutschlands auf die hamidischen Massaker | 198 | ||
a) Das Echo in der katholischen Presse | 198 | ||
b) Offizielle Haltung der katholischen Kreise und Hilfsmaßnahmen | 202 | ||
Kapitel III: Genozid an den Armeniern und die deutschen Missionen 1915–1919 | 208 | ||
15. Das Schicksal der Stationen des Hülfsbundes: Überleben und Tod | 208 | ||
a) Überleben in der Mesereh-Station | 209 | ||
b) Die Marasch-Station: Kämpfe um die Rettung | 212 | ||
c) Die Station in Van 1915: Odyssee des Überlebens | 216 | ||
d) Das Schicksal der Waisenkinder von Musch: Der Tod | 219 | ||
e) Die letzten Jahre der Station Harunije: Die Flucht | 221 | ||
f) Rettungsoase in Aleppo | 222 | ||
16. Die DOM und der Völkermord an den Armeniern | 227 | ||
a) Bemühungen in Konstantinopel | 228 | ||
b) Lepsius' „Bericht“ über den Genozid während der Zensur | 229 | ||
c) Selbstverteidigung der Urfa-Armenier | 231 | ||
d) Das Schicksal der Urfa-Armenier – Deportation und Ermordung | 232 | ||
e) Rettungsarbeit nach dem Ersten Weltkrieg | 234 | ||
17. Die Kaiserswerther Stationen während des Ersten Weltkrieges | 236 | ||
a) Hilfsaufrufe für die Armenier | 236 | ||
b) Die neue Rolle der Diakonissen und der Botschaftsprediger von Lüttichau | 237 | ||
c) Die Kaiserswerther Stationen in Smyrna, Jerusalem, Beirut und ihre Auflösung | 239 | ||
18. Das Syrische Waisenhaus in den Jahren 1915–1918 | 243 | ||
a) Die Jahre 1915 und 1916 | 243 | ||
b) Unter anglo-amerikanischer Leitung | 245 | ||
19. Christoffels Rückkehr nach Malatia und die Rettung der Blindenanstalt | 247 | ||
a) „Bethesda“ im Jahr 1915 | 247 | ||
b) Christoffels Rückkehr und das Blindenheim in der Zeit 1916–1919 | 249 | ||
c) Christoffel als Augenzeuge der späteren Phase des Völkermordes | 253 | ||
d) Die letzten Monate der Station „Bethesda“ in Malatia | 255 | ||
20. Der Genozid an den Armeniern und die Katholiken Deutschlands | 257 | ||
a) Die armenisch-katholische Gemeinde und ihre Verluste | 257 | ||
b) Der Genozid an den Armeniern und die Katholiken Deutschlands | 261 | ||
Zusammenfassung | 268 | ||
Bibliografie | 271 | ||
Personenverzeichnis | 286 |