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Blockchain-Zahlungstoken im Lichte des Datenschutzrechts

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Talarowski, S. (2025). Blockchain-Zahlungstoken im Lichte des Datenschutzrechts. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59324-8
Talarowski, Sebastian. Blockchain-Zahlungstoken im Lichte des Datenschutzrechts. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59324-8
Talarowski, S (2025): Blockchain-Zahlungstoken im Lichte des Datenschutzrechts, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59324-8

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Blockchain-Zahlungstoken im Lichte des Datenschutzrechts

Talarowski, Sebastian

Internetrecht und Digitale Gesellschaft, Vol. 66

(2025)

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About The Author

Sebastian Talarowski studierte Rechtswissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Nach dem Abschluss des Referendariats in Frankfurt am Main/Darmstadt begann er im Jahr 2021 seine Promotion an der Philipps-Universität Marburg unter der Betreuung von Prof. Dr. Sebastian Omlor, LL.M. (NYU), LL.M. Eur. Seit 2021 ist er als zugelassener Rechtsanwalt bei einer Wirtschaftskanzlei in Frankfurt am Main im Bereich Corporate/M&A tätig. Seine Promotion schloss er 2024 ab.

Abstract

Die Blockchain-Technologie stellt im Bereich der Digitalisierung eine der größten Innovationen der letzten Jahre dar. Einer der bekanntesten Anwendungsfälle der Blockchain-Technologie sind die Blockchain-Zahlungstoken. Neben internationalen Technologiekonzernen setzen sich zunehmend auch Zentralbanken mit der Einführung von hoheitlich emittiertem digitalem Zentralbankgeld auseinander. In rechtlicher Hinsicht resultieren aus diesen Bestrebungen allerdings nicht nur währungs- und wettbewerbsrechtliche, sondern insbesondere auch datenschutzrechtliche Fragestellungen. Ein zentraler Konfliktpunkt ist die strukturelle Diskrepanz zwischen dezentralen Blockchain-Netzwerken und den auf zentralisierte Datenverarbeitungssysteme zugeschnittenen Regelungen der geltenden Datenschutzregime. Die Arbeit beleuchtet den Anwendungsfall der Blockchain-Zahlungstoken aus datenschutzrechtlicher Perspektive und zeigt die bestehenden Spannungsverhältnisse mit dem geltenden Datenschutzrecht auf.»Blockchain Payment Tokens in the Light of Data Protection Law«: Blockchain payment tokens are one of the most significant applications of blockchain technology. However, the compatibility of blockchain payment tokens with the applicable data protection regulations is de lege lata associated with numerous uncertainties. This study analyses blockchain payment tokens from a data protection perspective and points out the existing tensions with the applicable European data protection law.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 17
Einleitung 21
A. Problemstellung und Zielsetzung 22
B. Gang der Untersuchung 23
Erster Teil: Blockchain-Technologie und Blockchain-Zahlungstoken 24
Kapitel 1: Technische Grundlagen – Prinzipielle Funktionsweise der Blockchain-Technologie 24
A. Grundlagen 24
I. Historische Ursprünge und Entwicklung der Blockchain-Technologie 25
II. Definition und Einführung in die technischen Merkmale einer Blockchain 27
1. Digitales Datenbank-System 28
2. Hash-Kryptographie 28
3. Distributed-Ledger-Technologie 29
4. Peer-to-Peer-Netzwerke 31
III. Akteure 31
1. Programmierer 32
2. Nodes 32
3. Miner 33
4. Teilnehmer 35
IV. Transaktionsverlauf und Speicherung von Daten 36
1. Transaktionsdaten als Bestandteil der Datenblöcke 36
a) Abbildung der Inhaberschaft an digitalen Werten durch die jeweiligen Transaktionsdaten 36
b) Transaktionsdurchführung 37
aa) Öffentlicher Schlüssel – Public Key 37
bb) Privater Schlüssel – Private Key 38
cc) Schlüsselpaar als kryptographische Identität 39
dd) Verwendung des Public Keys und des Private Keys im Rahmen einer Transaktion 40
c) Dateninhalt einer Transaktion 40
2. Validierungsprozess – Konsensmechanismen 41
a) Proof-of-Work 41
b) Proof-of-Stake 43
c) Proof-of-Authority 44
3. Verkettung der Datenblöcke 44
4. Zwischenfazit 45
V. Zusammenfassung der Wesensmerkmale einer Blockchain 46
1. Dezentralität 46
2. Transparenz 47
3. Integrität – Konsensmechanismus 47
4. Unveränderbarkeit 47
5. Datensicherheit 47
6. Kryptographische Funktionen 48
B. Konzeptionelle Ausprägungen einer Blockchain 49
I. Vorstellung der Architekturkonzepte 49
II. Öffentliche Blockchain-Strukturen 50
III. Private Blockchain-Strukturen 50
IV. Konsortiale Blockchain-Strukturen 52
C. Zusammenfassung 52
Kapitel 2: Blockchain-Zahlungstoken 53
A. Private Blockchain-Zahlungstoken 54
I. Definition 54
II. Bitcoin 55
1. Ursprung und Entwicklung 55
2. Beweggründe für die Erschaffung des Bitcoins 56
3. Technische Ausgestaltung 58
III. Ether 58
1. Technische Ausgestaltung 59
2. Unterschiede zur Bitcoin-Blockchain 59
IV. Komplementärwährungen privatwirtschaftlicher Großunternehmen 61
1. Diem 62
a) Diem als „tragischer Held“? 62
b) Besonderheiten des Diem-Projektes 63
aa) Die Diem Association 63
bb) Die „Mission“ von Diem 64
cc) Geplante Ausgestaltung als sog. Stablecoin 65
(1) Unterschiedliche Entwicklungsstufen 66
(2) Diem Reserve als geplanter Wertsicherungsmechanismus 67
dd) Technische Aspekte 68
c) Aufgabe des Diem-Projektes 69
2. PayPal USD (PYUSD) 69
B. Digitales Zentralbankgeld – Central Bank Digital Currencies (CBDC) 71
I. Definition 72
II. Digitaler Euro 72
III. Beweggründe für die Einführung eines digitalen Euro 74
1. Förderung der Digitalisierung 74
2. Rückgang von Bargeldtransaktionen 75
3. Sicherung der Machtposition der Europäischen Zentralbank 75
4. Individuelle Ausgestaltung des digitalen Euro – Etablierung europarechtlicher Sicherheitsstandards und Verbesserung der Resilienz der Zahlungssysteme 76
IV. Mögliche Ausgestaltungen von digitalem Zentralbankgeld 77
1. Wholesale CBDC für den Interbanken- und Wertpapierhandel 77
2. Retail CBDC für die Öffentlichkeit 77
a) Ausgestaltung des Zugriffs 78
aa) Direktes Modell 78
bb) Indirektes Modell 79
cc) Hybrides Modell 80
b) Ausgestaltung der Zahlungsinfrastruktur 80
aa) Zentrale Ausgestaltung 80
bb) Dezentrale Ausgestaltung 81
c) Ausgestaltung der Währungseinheit 81
aa) Kontenbasiertes System 82
bb) Wertbasiertes System 82
3. Zukunftsmodell: Machine CBDC für Maschinen 82
V. CBDC-Projekte im Ausland 83
1. China 83
2. USA 86
3. Schweden 87
C. Gestaltungsformen von Blockchain-Zahlungstoken 88
I. Öffentliche vs. private Blockchain-Strukturen 88
1. Technische Ausgestaltung von privaten Blockchain-Zahlungstoken 89
2. Technische Ausgestaltung von digitalem Zentralbankgeld 89
II. Zwischenfazit 91
Zweiter Teil: Vereinbarkeit mit dem Datenschutzrecht 92
Kapitel 1: Vorbemerkung 92
A. Rechtsquellen 93
I. Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) 93
1. Ziele 94
2. Erfassung dezentraler Datenverarbeitungssysteme? 95
II. Verordnung (EU) 2018/1725 96
III. E-Privacy-Verordnung 97
IV. Regulation on Markets in Crypto-Assets (MiCAR) 97
B. Grundprinzipien des Datenschutzrechts 99
Kapitel 2: Spannungsverhältnisse zwischen Blockchain-Zahlungstoken und dem Datenschutzrecht 101
A. Sachliche Anwendbarkeit 101
I. Sachlicher Anwendungsbereich der DS-GVO 102
1. Überblick zu den wesentlichen Datenverarbeitungsvorgängen in Bezug auf Blockchain-Zahlungstoken 103
2. Personenbezug als Anknüpfungspunkt für den sachlichen Anwendungsbereich 104
3. Streitstand im Hinblick auf die Identifizierbarkeit von natürlichen Personen 105
a) Absoluter bzw. objektiver Ansatz 106
b) Relativer bzw. subjektiver Ansatz 107
c) Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs 107
d) Anhaltspunkte in der DS-GVO 109
e) Stellungnahme 110
4. Einordnung der wesentlichen Datenkategorien in einem Blockchain-Netzwerk 113
a) Public Key 113
b) Transaktionsdaten 115
c) Off-chain-Daten 117
d) Zwischenfazit 119
5. Differenzierung zwischen den technischen Ausgestaltungen von Blockchain-Zahlungstoken 119
a) Private Blockchain-Strukturen 120
b) Öffentliche Blockchain-Strukturen 121
c) Zwischenfazit 123
6. Ausschlusstatbestand: Haushaltsausnahme, Art. 2 Abs. 2 lit. c DS-GVO 124
7. Zwischenfazit 126
II. Sachlicher Anwendungsbereich der VO (EU) 2018/1725 126
1. Verarbeitung personenbezogener Daten durch Organe und Einrichtungen der EU, Art. 2 Abs. 1 VO (EU) 2018/1725 127
2. Sachlicher Anwendungsbereich der VO (EU) 2018/1725 in Bezug auf den digitalen Euro 129
a) Die Europäische Zentralbank als Organ der Europäischen Union 129
b) Verarbeitung personenbezogener Daten 129
III. Zusammenfassung 132
B. Rollenverteilung 133
I. Datenschutzrechtliches Verantwortungsprinzip nach der DS-GVO 133
1. Verantwortliche im Sinne der DS-GVO 134
a) Verantwortlicher, Art. 4 Nr. 7 DS-GVO 134
b) Gemeinsam Verantwortliche, Art. 26 DS-GVO 135
2. Auftragsverarbeiter, Art. 4 Nr. 8 DS-GVO 137
a) Abgrenzung zum (gemeinsam) Verantwortlichen 137
b) Voraussetzungen und Pflichten, Art. 28 ff. DS-GVO 138
3. Betroffener, Art. 4 Nr. 1 DS-GVO 140
4. Dritter, Art. 4 Nr. 10 DS-GVO 140
5. Rollenzuweisung gemäß der DS-GVO in Bezug auf Blockchain-Zahlungstoken 141
a) In privaten Blockchain-Strukturen 142
b) In öffentlichen Blockchain-Strukturen 145
aa) Fehlen eines datenschutzrechtlich Verantwortlichen 146
bb) Programmierer 147
cc) Nodes und Miner 148
dd) Transaktionssender und Transaktionsempfänger 152
II. Datenschutzrechtliches Verantwortungsprinzip nach der VO (EU) 2018/1725 154
1. Vorstellung der Rollen 154
2. Rollenzuweisung gemäß der VO (EU) 2018/1725 in Bezug auf den digitalen Euro 155
III. Zusammenfassung 157
C. Räumlicher Anwendungsbereich und Datenübermittlung in Drittstaaten 161
I. Maßgebliche Kriterien für die räumliche Anwendbarkeit der DS-GVO 162
1. Sitz- bzw. Niederlassungsprinzip, Art. 3 Abs. 1 DS-GVO 162
2. Marktortprinzip, Art. 3 Abs. 2 DS-GVO 164
a) Angebot von Waren oder Dienstleistungen, Art. 3 Abs. 2 lit. a DS-GVO 165
b) Unionsbezogene Verhaltensbeobachtung, Art. 3 Abs. 2 lit. b DS-GVO 166
3. Räumlicher Anwendungsbereich der DS-GVO in Bezug auf Blockchain-Zahlungstoken 167
a) In privaten Blockchain-Strukturen 168
b) In öffentlichen Blockchain-Strukturen 170
4. Zwischenfazit 171
II. Maßgebliche Kriterien für die räumliche Anwendbarkeit der VO (EU) 2018/1725 172
III. Datenübermittlung in Drittstaaten gemäß der DS-GVO 173
IV. Datenübermittlung in Drittstaaten gemäß der VO (EU) 2018/1725 177
V. Zusammenfassung 179
D. Rechtmäßigkeit der Datenverarbeitung 182
I. Erlaubnistatbestände der DS-GVO 182
1. Legitimationsgrundlagen für Datenverarbeitungen im Zusammenhang mit Blockchain-Zahlungstoken 183
a) Einwilligung, Art. 6 Abs. 1 lit. a DS-GVO 183
b) Vertragserfüllung, Art. 6 Abs. 1 lit. b DS-GVO 185
c) Erfüllung einer rechtlichen Verpflichtung, Art. 6 Abs. 1 lit. c DS-GVO 188
d) Wahrnehmung einer Aufgabe im öffentlichen Interesse oder in Ausübung hoheitlicher Gewalt, Art. 6 Abs. 1 lit. e DS-GVO 190
e) Wahrung berechtigter Interessen, Art. 6 Abs. 1 lit. f DS-GVO 192
2. Zwischenfazit 195
II. Erlaubnistatbestände der VO (EU) 2018/1725 197
1. Legitimationsgrundlagen für Datenverarbeitungen im Zusammenhang mit dem digitalen Euro 197
2. Zwischenfazit 199
III. Zusammenfassung 200
E. Betroffenenrechte 203
I. Rechte der betroffenen Person, Art. 12 ff. DS-GVO 204
1. Auskunftsrecht, Art. 15 DS-GVO 205
a) Gesetzlicher Regelungsgehalt 205
b) Konfliktpotenzial bei Blockchain-Zahlungstoken 206
2. Recht auf Berichtigung, Art. 16 DS-GVO 207
a) Gesetzlicher Regelungsgehalt 207
b) Konfliktpotenzial bei Blockchain-Zahlungstoken 209
3. Recht auf Löschung („Recht auf Vergessenwerden“), Art. 17 DS-GVO 211
a) Recht auf Löschung, Art. 17 Abs. 1 DS-GVO 211
aa) Gesetzlicher Regelungsgehalt 211
bb) Konfliktpotenzial bei Blockchain-Zahlungstoken 215
b) Informationspflicht des Verantwortlichen, Art. 17 Abs. 2 DS-GVO 218
aa) Gesetzlicher Regelungsgehalt 218
bb) Konfliktpotenzial bei Blockchain-Zahlungstoken 221
II. Zusammenfassung 223
F. Lösungsansätze für die Umsetzung datenschutzkonformer Blockchain-Zahlungstoken 229
I. Einführung in die Problematik 229
II. Vorstellung diskutierter Lösungsansätze 229
1. Gesetzliche Rechtfertigungsmöglichkeiten 229
a) Allgemeine Beschränkungen, Art. 23 DS-GVO 229
b) Einschränkungsmöglichkeiten des Rechts auf Löschung („Recht auf Vergessenwerden“), Art. 17 Abs. 3 DS-GVO 232
aa) Rechtliche Verpflichtung oder Wahrnehmung einer Aufgabe im öffentlichen Interesse, Art. 17 Abs. 3 lit. b DS-GVO 232
bb) Archivzwecke, Art. 17 Abs. 3 lit. d DS-GVO 233
c) Sperrung statt Löschung 235
d) Unmöglichkeit als Schranke 236
2. Konzeptionelle bzw. technische Ansätze 236
a) Die Grundsätze „Privacy by Design“ und „Privacy by Default“ 237
b) Ansätze, die zum Ausschluss der Anwendbarkeit der DS-GVO führen 239
aa) Auslagerung von personenbezogenen Daten (off-chain-Speicherung) 239
bb) Anonymisierung durch Verschlüsselung 240
(1) Homomorphe Verschlüsselung 240
(2) Zero-Knowledge-Proofs 241
cc) Anonymisierung durch Ringsignaturen und Stealth Adressen 242
dd) Anonymisierung durch den Einsatz sog. Tumbler 243
ee) Anonymity Voucher 244
ff) Ausschluss der Zulassung von Kryptowerten mit Anonymisierungsfunktion zum Handel 246
c) Ansätze zur Durchsetzung von Betroffenenrechten 247
aa) Forking 247
bb) Pruning 248
cc) Chamäleon-Hashs 249
dd) Off-chain-Speicherung 250
III. Zusammenfassung 251
Dritter Teil: Rechtspolitische Kritik 257
Kapitel 1: Bedürfnis nach Rechtssicherheit und -klarheit 257
A. Absolute Geltung des Rechts auf Datenschutz? 257
B. Abwägung mit den gesellschaftlichen Belangen unter Berücksichtigung des digitalen Wandels 259
C. Zusammenfassung 262
Kapitel 2: Überarbeitungsbedarf des geltenden Rechtsrahmens 263
A. Anpassung des starren Datenschutzregimes durch flexible legislative Rahmenbedingungen 264
B. Überarbeitungsbedarf der bestehenden datenschutzrechtlichen Regelungen 266
C. Zusammenfassung 268
Gesamtergebnis und Zusammenfassung in Thesen 270
Literaturverzeichnis 275
Sachwortverzeichnis 298