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Gesetzgebung im Gesundheitsnotstand

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Preiß, M. (2025). Gesetzgebung im Gesundheitsnotstand. Die Rolle des parlamentarischen Gesetzgebers im pandemiebedingten Gesundheitsnotstand am Beispiel der COVID-19-Pandemie. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59395-8
Preiß, Marina. Gesetzgebung im Gesundheitsnotstand: Die Rolle des parlamentarischen Gesetzgebers im pandemiebedingten Gesundheitsnotstand am Beispiel der COVID-19-Pandemie. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59395-8
Preiß, M (2025): Gesetzgebung im Gesundheitsnotstand: Die Rolle des parlamentarischen Gesetzgebers im pandemiebedingten Gesundheitsnotstand am Beispiel der COVID-19-Pandemie, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59395-8

Format

Gesetzgebung im Gesundheitsnotstand

Die Rolle des parlamentarischen Gesetzgebers im pandemiebedingten Gesundheitsnotstand am Beispiel der COVID-19-Pandemie

Preiß, Marina

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1561

(2025)

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About The Author

Marina Preiß studierte Rechtswissenschaften an der Universität Passau. Nach Abschluss des Studiums im Jahr 2020 war sie bis Ende 2021 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im BMBF-Projekt »LegEmerge« am Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht, Völkerrecht, Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht von Professor Dr. Hans-Georg Dederer an der Universität Passau tätig. Anschließend arbeitete sie bis Februar 2024 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sicherheitsrecht und das Recht der neuen Technologien von Professor Dr. Tristan Barczak an der Universität Passau. Seit Oktober 2023 ist sie Rechtsreferendarin im Bezirk des OLG München.

Abstract

Der Ausbruch des Coronavirus SARS-CoV-2 führte zu einer weltweiten Pandemie und versetzte die Bundesrepublik in einen Gesundheitsnotstand. Mit Blick auf die Wesentlichkeitstheorie ist der parlamentarische Gesetzgeber verpflichtet, in Erfüllung seiner staatlichen Schutzverpflichtung (Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG) den rechtlichen Rahmen zur Bewältigung eines solchen pandemiebedingten Gesundheitsnotstandes zur Verfügung zu stellen. Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, dass die Bundesrepublik weder tatsächlich noch rechtlich auf eine pandemische Bedrohung dieses Ausmaßes vorbereitet war. Nach wie vor fehlt es an einer allgemeinen Pandemiegesetzgebung im deutschen Recht. Genau dort knüpft die vorliegende Arbeit an, welche die COVID-19-spezifischen Regelungen anhand zuvor herausgearbeiteter Maßstäbe auf ihre Verfassungsmäßigkeit hin überprüft und im Anschluss daran konkrete Normierungsvorschläge für einen solchen gesetzgeberischen Rahmen auf verfassungs- und einfachrechtlicher Ebene unterbreitet.»Legislation in a State of Health Emergency«: The outbreak of the SARS-CoV-2 coronavirus led to a global pandemic and a state of health emergency. There is still a lack of general pandemic legislation in German law. On the basis of previously developed standards, the COVID-19 regulations are examined for their constitutionality and, on this basis, concrete suggestions for legal regulations for a legislative framework in constitutional and ordinary law are submitted.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Kapitel 1: Einführung – Pandemien als Herausforderung für die Rechtsordnung 15
A. Gegenstand der Untersuchung 15
B. Gang der Untersuchung 19
Kapitel 2: Rechtsrahmen zur Pandemiebewältigung – Überblick und Anwendbarkeit im Pandemiefall 22
A. Rechtlicher Rahmen zur Pandemiebewältigung bis zum Ausbruch der COVID-19-Pandemie 22
I. Völkerrechtliche und europarechtliche Einbettung 22
II. Nationale Ebene 25
1. Pandemie als Ausnahmezustand? 25
2. Grundgesetzliche Notstandsregelungen 27
a) Äußerer Notstand des Grundgesetzes 28
b) Innerer Notstand des Grundgesetzes 29
3. Infektionsschutzgesetz des Bundes 33
a) Regelungsgehalt 33
aa) Meldewesen 33
bb) Verhütung übertragbarer Krankheiten 35
cc) Bekämpfung übertragbarer Krankheiten 35
dd) Adressaten 36
ee) Infektionsschutzverwaltung des Bundes 37
b) Tauglichkeit im Pandemiefall? 39
4. Katastrophenschutzrecht 42
a) Risikoanalysen 44
b) LÜKEX-Übungen 45
5. Pandemieplan 47
6. Allgemeines Gefahrenabwehrrecht 49
III. Fazit: Defizitäres rechtliches Instrumentarium für den Pandemiefall 50
B. COVID-19-Regelungen 50
I. Bundesebene 50
1. Überblick 52
2. Infektionsschutzrecht 53
II. Länderebene 56
1. Überblick 56
2. Infektionsschutzrecht der Länder 56
Kapitel 3: Maßstäbe für ein rechtliches Regelwerk zur Bewältigung eines pandemiebedingten Gesundheitsnotstandes 58
A. Maßgebende Bewertungskriterien 58
I. Wesentlichkeitstheorie 58
II. Schonender Ausgleich von Grundrechtskollisionen 59
III. Einbettung im bundesstaatlichen Mehrebenensystem 63
IV. Dynamische Risikoregulierung 65
B. Wesentlichkeitstheorie und Pandemiegesetzgebung 66
I. Terminologie und Operationalisierung der Wesentlichkeitstheorie 66
1. Terminologie und Einordnung der Wesentlichkeitsdoktrin 66
a) Vorbehalt des Gesetzes 66
b) Parlamentsvorbehalt 67
c) Wesentlichkeitstheorie 68
2. Bedeutungsgehalt und Anwendung der Wesentlichkeitstheorie 68
a) Sachbereich 70
b) „Grundlegender normativer Bereich“ 70
c) „Wesentliche Entscheidungen“ 72
II. Sachbereich: Pandemiebedingter Gesundheitsnotstand 75
III. Betroffenheit eines „grundlegenden normativen Bereichs“ 76
IV. „Wesentliche Entscheidungen“ im pandemiebedingten Gesundheitsnotstand 80
1. Feststellung und Dauer der Notstandslage 82
2. Notstandsbefugnisse 84
3. Spezielle Regelungen für den Gesundheitsnotstand 86
a) Vorkehrungen zur Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems und der Gesundheitsversorgung 86
b) Medizinische Ressourcen und ihre Verteilung im Knappheitsfall 86
aa) Impfstoffverteilung und Impfpflicht 87
bb) Triage 88
c) Pandemieschutzmaßnahmen 92
d) Sachverständige Beratung 92
V. COVID-19-Regelungen und Wesentlichkeitstheorie 94
1. Epidemische Lage von nationaler Tragweite 95
a) Verfassungsrechtliche Würdigung 95
b) Tatbestandsvoraussetzungen 98
aa) Nationale Epidemie oder internationale Pandemie als Ursprung 99
bb) Ernsthafte Gefahr für die öffentliche Gesundheit 101
cc) Notwendigkeit gesetzlich festgelegter Voraussetzungen 103
2. Verordnungsermächtigungen, § 5 Abs. 2 IfSG 107
3. Grundrechtsbeschränkende Pandemiemaßnahmen 114
a) Standardmaßnahmen im IfSG? 117
b) Ausnahme-‍, Härtefall- und Entschädigungsklauseln 118
c) Ausnahmen für Immunisierte 120
d) Schwellenwerte, Stufenregelung 122
e) § 28b IfSG in der Fassung der „Bundesnotbremse“ 124
4. Triage 126
a) Defizitäre strafrechtliche und medizinisch-ethische Lösungsansätze 128
b) § 5c IfSG 130
5. Impfstoffverteilung und Impfpflicht 133
6. Beteiligung der Länderparlamente 139
a) Ausgleich bundesgesetzlicher Defizite? 140
b) Art. 80 Abs. 4 GG im Verhältnis Landesregierung und Landesgesetzgeber 141
aa) Zulässigkeit der modifizierten Weiterübertragung 143
bb) Arten der parlamentarischen Beteiligung 144
7. Beschlussfähigkeit des Bundestages 145
a) Notparlament 146
b) § 126a Abs. 2 GOBT a.F. 147
c) Virtuelles Parlament 149
8. Bund-Länder-Treffen („Ministerpräsidentenkonferenzen“) 151
VI. Fazit 158
C. Schonender Ausgleich von Grundrechtskollisionen 158
I. Entscheidung unter Ungewissheiten 160
1. Pandemiebewältigung und Risikorecht 160
2. Das Vorsorgeprinzip 165
a) Anwendbarkeit des Vorsorgeprinzips auf den Pandemiefall 166
b) Folgen der Anwendung 170
II. Die staatliche Schutzpflicht für das Leben und die körperliche Unversehrtheit im pandemiebedingten Gesundheitsnotstand, Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG 173
1. Bestehen einer staatlichen Schutzpflicht 174
2. Auswirkungen auf die gesetzgeberischen Handlungsmöglichkeiten 177
III. Der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz 182
1. Umgang mit Ungewissheit in der Pandemie 183
2. Maßnahmen als Teil eines gesetzgeberischen Gesamtkonzepts 188
D. Einbettung im nationalen Mehrebenensystem 192
I. Anordnungsermächtigungen in § 5 Abs. 2 IfSG 193
II. Bund-Länder-Treffen („Ministerpräsidentenkonferenzen“) 203
III. Die „Bundesnotbremse“ 205
IV. Infektionsschutzgesetze der Bundesländer 209
E. Meta-Maßstab: Dynamische Risikoregulierung 213
F. Fazit 223
Kapitel 4: Rechtliches Regelwerk für den Fall eines pandemiebedingten Gesundheitsnotstandes de lege ferenda 224
A. Notwendigkeit einer allgemeinen Pandemiegesetzgebung 224
B. Vorüberlegungen 225
C. Regelungsansätze und -optionen 229
I. Normierungsvorschlag 229
1. Verfassungsrechtliche Ebene 229
2. Einfachrechtliche Ebene (IfSG-E) 230
II. Erläuterungen 233
1. Verfassungsrechtliche Ebene (Art. 80b GG-E) 233
a) Gegenstand und Voraussetzungen (Absatz 1) 234
b) Verfahren und Form der Feststellung und Aufhebung (Absatz 2) 239
aa) Verkündung und Feststellungsbeschluss 239
bb) Initiativrecht 240
cc) Zustimmung des Bundesrates 240
dd) Abstimmungsmehrheit 241
ee) Zeitliche Befristung und Beendigung des Gesundheitsnotstandes 242
c) Evaluierung (Absatz 3) 243
d) Konkretisierung (Absatz 4) 244
2. Einfachrechtliche Ebene (IfSG-E) 244
a) § 5 IfSG-E: Pandemiebedingter Gesundheitsnotstand 244
aa) Definition und Voraussetzungen 245
bb) Wissenschaftliche Beratung 248
cc) Evaluierung 249
b) § 5a IfSG-E: Notstandsbefugnisse – Verordnungsermächtigungen 250
aa) Inhaber und Voraussetzungen 253
bb) Parlamentsbeteiligung (Absatz 2 IfSG-E) 255
cc) Geltungsdauer (Absatz 3 IfSG-E) 257
c) §§ 31a, 31b IfSG-E: Pandemieschutzmaßnahmen 258
aa) Normierungsverpflichtung des Bundesgesetzgebers (Absatz 1) 260
bb) Konzeptpflicht (Absatz 2) 261
cc) Ausnahmen für Immunisierte (Absatz 3) 265
dd) Rechtsverordnungen nach § 32 IfSG-E (Absatz 4) 266
ee) Vorsorgendes Gesamtschutzkonzept (§ 31b IfSG-E) 269
Zusammenfassung der Ergebnisse 271
Literaturverzeichnis 275
Stichwortverzeichnis 292