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Die Wirksamkeit ausgewählter legislativer Maßnahmen zur Stärkung der Integrität in der Wirtschaft

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Böhm, H. (2025). Die Wirksamkeit ausgewählter legislativer Maßnahmen zur Stärkung der Integrität in der Wirtschaft. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59351-4
Böhm, Hannah. Die Wirksamkeit ausgewählter legislativer Maßnahmen zur Stärkung der Integrität in der Wirtschaft. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59351-4
Böhm, H (2025): Die Wirksamkeit ausgewählter legislativer Maßnahmen zur Stärkung der Integrität in der Wirtschaft, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59351-4

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Die Wirksamkeit ausgewählter legislativer Maßnahmen zur Stärkung der Integrität in der Wirtschaft

Böhm, Hannah

Schriften zum Wirtschaftsrecht, Vol. 358

(2025)

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About The Author

Hannah Böhm studierte Rechtswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin und beschäftigte sich bereits im Schwerpunktstudium mit Unternehmensrecht und Compliance. Nachdem sie ihr Studium im Frühjahr 2020 mit dem ersten Staatsexamen abschloss, arbeitete sie während ihrer Promotion in einer internationalen Kanzlei im Bereich Zivilprozessrecht. Während des Rechtsreferendariats am Kammergericht Berlin absolvierte sie Stationen u.a. in der Dienststelle »Internes Risikomanagement« der Polizei Berlin sowie in einer renommierten deutschen Arbeitsrechtsboutique.

Abstract

Vor dem Hintergrund diverser Unternehmensskandale in den vergangenen Jahrzehnten und einer immer wieder auflebenden Diskussion zur Frage nach der Sanktionierung von Unternehmen untersucht die Arbeit, mit welchen Maßnahmen der Gesetzgeber die Regeleinhaltung und Regelinternalisierung von Wirtschaftsunternehmen stärken kann. Zunächst befasst sich die Autorin mit den Unterschieden zwischen Compliance und Integrität. Die Bewertung der einzelnen Maßnahmen erfolgt anschließend aus juristischer Perspektive, wobei auch Erkenntnisse aus Ökonomik, Psychologie und Ethik berücksichtigt werden. Das Hauptaugenmerk bei der Beurteilung der Wirksamkeit der Maßnahmen liegt auf der Frage, wie es dem Gesetzgeber gelingt, Unternehmen nicht allein durch äußeren Zwang zur Regeleinhaltung zu konditionieren, sondern zur Überzeugung der Unternehmen von der Richtigkeit ihres Handelns beizutragen. Abschließend schlägt die Autorin ein Maßnahmenpaket vor, das sich insbesondere durch eindeutige gesetzliche Vorgaben für Unternehmen und Anreize für unternehmensinterne Maßnahmen auszeichnet.»The Effectiveness of Selected Legislative Measures to Strengthen Organizational Integrity«: The thesis deals with the question of what measures the legislator can take to strengthen the internalization of rules by organizations. Therefore, the author elaborates the difference between compliance and integrity. Eight legislative measures are then evaluated from a legal perspective, taking findings from economics, psychology and ethics into account. Finally, a package of measures is proposed which is characterized by clear legal requirements and incentives for internal company measures.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 16
Einleitung 21
§ 1 Problemaufriss und Vorgehensweise 23
A. Wertdifferenzen im Unternehmen am Beispiel unternehmensbezogener Straftaten 23
I. Werte und Wertdifferenzen innerhalb einer Organisation 23
II. Unternehmensbezogene Straftaten 26
III. Bestandsaufnahme 28
B. Gang der Untersuchung 31
C. Auswahl der Maßnahmen 33
§ 2 Integrität 37
A. Begriffe 37
I. Integrität in Abgrenzung zu Compliance 38
1. Definition Compliance 38
2. Definition Integrität 39
a) Persönliche Integrität 40
b) Organisationsintegrität 41
c) Historische Entwicklung der Definition 43
3. Das Verhältnis von Integrität und Compliance 45
II. Compliance- und Integritätsmanagement 47
1. Compliance-Management-Systeme (CMS) 47
2. Integritätsmanagementsysteme (IMS) 48
a) Entstehung von Integrität 49
aa) Sozialisation und Umfeld 49
bb) Vorbildfunktion 50
cc) Wissensvermittlung 50
b) Umsetzung im Unternehmen 51
aa) Ausgestaltung und Konzeption 51
bb) Tone from the top 53
cc) Verhaltenskodex 54
dd) Schulungen und Trainings 55
ee) Organisationsmaßnahmen 56
3. Das Verhältnis von Compliance-Management und Integritätsmanagement 57
III. Werte 58
1. Definition 58
2. Beeinflussbarkeit von Werten 60
a) Ursprung der Werte 61
b) Wertemanagement 62
IV. Unternehmenskultur 65
1. Definition 66
2. Das Drei-Ebenen-Modell 67
3. Gestaltbarkeit 68
4. Integritätskultur 71
V. Wirtschaft, Ethik und Moral 73
1. Moral 73
2. Ethik 74
3. Wirtschaftsethik 75
4. Zusammenhang zur Integrität 77
VI. Zusammenfassung 78
B. Rechtslage 80
I. Ordnungswidrigkeitenrecht 81
II. Rechtsformspezifische Vorgaben 82
1. Aktiengesellschaft 82
2. Andere Gesellschaftsformen 85
III. Branchenspezifische Vorgaben 85
IV. Compliance-spezifische Regelungen 86
1. Whistleblower-Richtlinie 86
2. Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz 89
3. Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetz 92
V. Ausstrahlungswirkung ausländischer Regelungen 94
1. Foreign Corrupt Practices Act 94
2. Sarbanes-Oxley-Act 95
3. UK Bribery Act 95
VI. Berücksichtigung von Compliance-Management durch Rechtsprechung und Verwaltung 96
1. Steuerrecht und Bundesministerium der Finanzen 96
2. Wettbewerbsrecht und Bundeskartellamt 97
a) Vortat-Compliance 98
b) Nachtat-Compliance 98
c) Bedeutung der Begrifflichkeiten 99
3. Ordnungswidrigkeitenrecht und Bundesgerichtshof 101
VII. Bestrebungen einer gesetzlichen Regelung zur Unternehmenssanktionierung 102
1. Entwurf des Landes Nordrhein-Westfalen (2013) 102
2. Vorschlag des Bundesverbands der Unternehmensjuristen (2014) 102
3. Kölner Entwurf (2017) 103
4. Frankfurter Thesen (2018) 103
5. Münchener Entwurf (2019) 104
6. Regierungsentwurf (2021) 104
C. Mehrwert 105
I. Für Unternehmen 105
1. Funktion von Compliance-Management 105
2. Mehrwert der Integrität 106
II. Für die Beschäftigten 109
III. Für die Volkswirtschaft und Rechtsgemeinschaft 109
§ 3 Ausgewählte Maßnahmen und ihre Wirksamkeit 111
A. Vorüberlegungen 111
I. Zielgruppe der Maßnahmen 112
II. Schlussfolgerungen anhand der Integrity Map 114
B. Methodik der Wirksamkeitsuntersuchung 115
I. Methoden zur Integritätsmessung 116
1. Compliance-Audit 116
2. Messung der Unternehmensintegrität 119
a) Grundlagen 119
b) Entwicklung von Untersuchungsmethoden 122
aa) Fragebogen nach Kaptein 122
bb) German Ethical Culture Scale 123
c) Tools in der Praxis 124
3. Integritätsmessung bei Mitarbeitern 126
4. Zusammenfassung 127
II. Juristische Untersuchungsmethoden 128
1. Klassisch rechtliche Maßstäbe 128
a) Rechtsdogmatik und Methodenlehre 129
b) Rechtsstaatsprinzip und Verhältnismäßigkeitsgrundsatz 132
c) Straftheorien 133
2. Ökonomische Analyse des Rechts und Verhaltensökonomik 136
a) Grundlagen 136
b) Verhaltenssteuerung 138
c) Verhaltensökonomik 141
3. Rechtssoziologie 143
a) Wirkung von Gesetzen 144
b) Untersuchung von Gesetzesfolgen 145
c) Verhältnis zur Sanktionierung 148
4. Rechtsvergleichung 149
III. Nicht-juristische Untersuchungsmethoden 150
1. Ökonomik 151
2. Ethik 154
3. Psychologie 158
4. Soziologie 160
IV. Realisierbarkeit 161
V. Schlussfolgerungen für die Beurteilung der Wirksamkeit 163
C. Wirksamkeit der einzelnen Maßnahmen zur Stärkung der Integrität 166
I. Legalitäts- statt Opportunitätsprinzip 167
1. Inhalt der Maßnahme 167
a) Opportunitätsprinzip 167
aa) Grundsatz 168
bb) Funktion 171
cc) Aktuelle Sanktionsmöglichkeit unternehmensbezogener Zuwiderhandlungen 173
b) Legalitätsprinzip 175
aa) Grundsatz 176
bb) Funktion 178
cc) Voraussetzungen der Ermittlung 180
2. Wirksamkeit 181
a) Argumente für die Einführung des Legalitätsprinzips 182
b) Argumente gegen die Einführung des Legalitätsprinzips 186
3. Ergebnis 193
II. Geldsanktionen und Eintragung in ein Register 195
1. Inhalt der Maßnahme 195
a) Aktuelle Rechtslage 195
aa) Geldbuße 195
bb) Einziehung und Tatertragseinziehung 201
cc) Eintragung in das Gewerbe- und Wettbewerbsregister 203
dd) Zusammenfassung 204
b) Alternative Sanktionsmöglichkeiten 204
aa) Anpassung der Höhe der Geldsanktion 205
bb) Einführung eines Sanktionsregisters und öffentliche Bekanntmachung 207
cc) Einführung einer Geldstrafe 208
2. Wirksamkeit 211
a) Wirksamkeit der bestehenden Sanktionsmöglichkeiten 211
b) Wirksamkeit einer Anpassung der Sanktionshöhe 215
c) Wirksamkeit eines Sanktionsregisters 220
d) Wirksamkeit der Geldstrafe 222
3. Ergebnis 225
III. Verbandsauflösung 228
1. Inhalt der Maßnahme 228
a) Zivilrechtliche Auflösungsmöglichkeiten nach aktuellem Recht 228
b) Verwaltungsrechtliche Auflösungsmöglichkeiten nach aktuellem Recht 230
c) Regelungsvorstoß einer repressiven Verbandsauflösung 232
2. Wirksamkeit 234
a) Argumente für die Einführung der repressiven Verbandsauflösung 234
b) Argumente gegen die Einführung der repressiven Verbandsauflösung 235
3. Ergebnis 239
IV. CMS-Standards und Anreizmodell 239
1. Inhalt der Maßnahme 239
a) CMS-Standards 240
aa) Ausgestaltung von CMS-Standards 241
bb) Anhaltspunkte im deutschen Recht 244
b) Berücksichtigung von CMS bei der Sanktionszumessung 245
aa) Anknüpfung an § 30 OWiG 247
bb) Normierung einer expliziten Regelung 249
2. Wirksamkeit 251
a) Argumente gegen die Einführung von CMS-Standards und Anreizmodell 252
b) Argumente für die Einführung von CMS-Standards und Anreizmodell 253
3. Ergebnis 259
V. Regulierung interner Untersuchungen 261
1. Inhalt der Maßnahme 261
a) Interne Untersuchungen 262
aa) Anlass 262
bb) Funktion 263
b) Regelungsbedarf 265
aa) Aktuelle Rechtslage 265
bb) Notwendigkeit einer gesetzlichen Regelung 270
cc) Regelungsbestrebungen 273
2. Wirksamkeit der Maßnahme 276
a) Auswirkungen interner Untersuchungen auf die Integrität 276
b) Argumente gegen die gesetzliche Regelung interner Untersuchungen 279
c) Argumente für die gesetzliche Regelung interner Untersuchungen 280
3. Ergebnis 284
VI. Monitorship 286
1. Inhalt der Maßnahme 286
a) Funktion 287
b) Anordnung des Compliance-Monitors 289
aa) Auswahl 291
bb) Kompetenzen 293
c) Weisungen 296
2. Wirksamkeit 298
a) Argumente gegen das Monitorship 298
b) Argumente für das Monitorship 301
3. Ergebnis 306
VII. Verpflichtende Einführung von Hinweisgebersystemen 308
1. Inhalt der Maßnahme 308
a) Funktion 309
aa) Ausgestaltung und Bestandteile 310
bb) Rolle für die Integrität 313
b) Gesetzliche Vorgaben 315
aa) Einführung eines Hinweisgebersystems 316
bb) Ausgestaltung eines Hinweisgebersystems 316
2. Wirksamkeit 318
a) Argumente gegen die Pflicht zur Einführung von Hinweisgebersystemen 318
b) Argumente für die Pflicht zur Einführung von Hinweisgebersystemen 321
3. Ergebnis 327
VIII. Bußgeldbefreiende Selbstanzeige 329
1. Inhalt der Maßnahme 329
a) Bestehende Regelungen 330
aa) Steuerrecht 331
bb) Außenwirtschaftsrecht 332
cc) Kartellrecht 333
b) Anreizwirkung 334
c) Übertragung auf Unternehmenssanktionierung 336
aa) Grundsätzliche Übertragbarkeit 336
bb) Regelungsbestrebungen 339
2. Wirksamkeit 340
a) Argumente gegen eine bußgeldbefreiende Selbstanzeige 341
b) Argumente für eine bußgeldbefreiende Selbstanzeige 342
3. Ergebnis 347
§ 4 Zusammenschau: Das ideale Maßnahmenpaket 350
A. Zusammenfassende Schlussfolgerungen 351
I. Zum Verhältnis von Compliance und Integrität 351
II. Zum Verhältnis von Compliance- und Integritätsstärkung 352
III. Zu den Anforderungen an legislative Maßnahmen zur Integritätsstärkung 353
B. Die Maßnahmen im Zusammenspiel 354
I. Legalitäts- statt Opportunitätsprinzip 354
II. Geldsanktion und Eintragung in ein Register 356
III. Verbandsauflösung 357
IV. CMS-Standards und Anreizmodell 357
V. Regulierung interner Untersuchungen 358
VI. Monitorship 359
VII. Verpflichtende Einführung von Hinweisgebersystemen 360
VIII. Bußgeldbefreiende Selbstanzeige 361
C. Fazit 362
I. Wirksamkeit der Maßnahmen – Zusammenfassung 362
II. Vorschlag eines Maßnahmenpakets 363
III. Grenzen legislativer Maßnahmen zur Integritätsstärkung 364
Ausblick 366
Literaturverzeichnis 370
Stichwortverzeichnis 400