Menu Expand

Daten teilen – besser heilen

Cite BOOK

Style

Grimalauskas, A. (2025). Daten teilen – besser heilen. Vorschläge für einen forschungsfreundlichen Rechtsrahmen der Gesundheitsdatenforschung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59366-8
Grimalauskas, Antanas. Daten teilen – besser heilen: Vorschläge für einen forschungsfreundlichen Rechtsrahmen der Gesundheitsdatenforschung. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59366-8
Grimalauskas, A (2025): Daten teilen – besser heilen: Vorschläge für einen forschungsfreundlichen Rechtsrahmen der Gesundheitsdatenforschung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59366-8

Format

Daten teilen – besser heilen

Vorschläge für einen forschungsfreundlichen Rechtsrahmen der Gesundheitsdatenforschung

Grimalauskas, Antanas

Schriften zum Gesundheitsrecht, Vol. 79

(2025)

Additional Information

Book Details

Pricing

About The Author

Antanas Grimalauskas studierte von 2015 bis 2020 Rechtswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Nach dem ersten Staatsexamen arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einer Kanzlei mit Schwerpunkt im Bereich Healthcare und Life Sciences in Berlin. Sein Rechtsreferendariat absolvierte er von 2021 bis 2023 am Kammergericht Berlin. Im Jahr 2023 wurde seine Dissertation von der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg angenommen. Seit 2024 ist er als Rechtsanwalt in Hamburg tätig.

Abstract

Trotz positiver regulatorischer Entwicklungen bedarf der deutsche Rechtsrahmen weiterhin Reformen, um datenbasierte medizinische Forschung zu fördern. Es muss eine Balance zwischen Datenschutz und Datennutzung gefunden werden, die den gesellschaftlichen Mehrwert der Forschung berücksichtigt. Die Arbeit schlägt regulatorische Maßnahmen für forschungsfreundliche Datenverarbeitungsgrundlagen sowie die Sicherstellung der Datenverfügbarkeit und -zugänglichkeit vor. Dazu gehören die auf gesetzlichen Forschungsklauseln basierende Zustimmung der Betroffenen (Datenfreigabe), die erleichterte Nutzung des ›Broad Consent‹ sowie die gesonderte rechtliche Einordnung faktisch anonymer Daten. Zudem werden die verfassungsrechtliche Unbedenklichkeit und die Notwendigkeit der Privilegierung der Opt-Out-ePA und medizinischer Register thematisiert. Abschließend bewertet die Arbeit verschiedene Datenzugangssysteme unter Berücksichtigung der EHDS-VO und des Regelungs-instruments des Code of Conduct.»Share Data - Improve Healthcare. Proposals for a Research-Friendly Legal Framework for Health Data Research«: The thesis proposes regulatory measures to make the German legal framework for health data research more research-friendly, aiming to balance data protection and data usage possibilities. It explores the use of consent-like declaration as prerequisite for research provisions, the simplification of consent-based data usage, the handling of de-facto anonymous data, the privileging of opt-out electronic patient records and medical registries, and various options for data access systems.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 14
1. Kapitel: Einleitung 17
A. Herausforderungen der Datenverarbeitung zu Forschungszwecken 17
B. Forschungsprivileg in der DS-GVO 19
I. Zielsetzung und Grenzen des Forschungsprivilegs 20
II. Forschungsbegriff in der DS-GVO 20
III. Vorteile der datenbasierten Forschung 22
IV. Gegenstand der Untersuchung 23
2. Kapitel: Forschungsfreundliche Rechtsgrundlagen 25
A. Einführung 25
I. Gesetzliche datenschutzrechtliche Forschungsklauseln 25
II. Einwilligung in die Datenverarbeitung zu Forschungszwecken 27
III. Problemstellung 27
B. Reformbedarf für die allgemeine Forschungsklausel des § 27 BDSG 28
I. Einführung 28
1. Herausforderungen 28
2. Gutachten der Datenethikkommission 29
3. Zunehmende Bedeutung mit Einführung des § 287a SGB V 30
4. Reformbedarf 32
II. Vorschläge für Änderungen des § 27 Abs. 1 S. 1 BDSG 32
1. Öffentliches Interesse an der Verarbeitung 32
a) § 27 Abs. 1 BDSG als eine datenschutzrechtliche Verarbeitungsgrundlage 33
b) Interessen der Verantwortlichen in Art. 9 Abs. 2 DS-GVO 34
c) Vorteile der Berücksichtigung des öffentlichen Forschungsinteresses 35
d) Fazit 36
2. Kein Erfordernis des erheblichen Überwiegens 36
a) Unvereinbarkeit mit dem Forschungsprivileg der DS-GVO 37
b) Rechtsunsicherheit wegen der Unbestimmtheit 38
c) Bewertung des Forschungsinteresses 38
d) Möglichkeit der verfassungskonformen Auslegung 41
e) Exkurs: § 75 SGB X 41
f) Fazit 42
III. Datenfreigabe in § 27 Abs. 1a BDSG 42
1. Datenfreigabe als datenschutzrechtliches Regelungsinstrument 43
a) Einbeziehung der betroffenen Personen 44
b) Vergleich mit breiter Einwilligung (Broad Consent) 46
aa) Enge Auslegung durch DSK und EDSA 47
bb) Datenfreigabe als Alternativlösung 48
c) Datenfreigabe in der deutschen Gesetzgebung 50
aa) Datenfreigabe nach § 363 SGB V 50
bb) Erfordernis einer Einwilligung als Verarbeitungsbedingung 51
cc) Vereinbarkeit mit der DS-GVO 52
dd) Vorteile der Zustimmungslösung 53
d) Fazit 54
2. Anforderungen an die Datenfreigabe 55
a) Anforderungen an die Zustimmungserklärung 55
aa) Ausdrücklichkeit 55
bb) Freiwilligkeit 56
cc) Informiertheit 57
dd) Fazit 58
b) Sekundärnutzung 58
aa) Privilegierung der Sekundärnutzung innerhalb der DS-GVO 60
bb) Erfordernis des Sekundärnutzungsprivilegs 61
cc) Zwischenergebnis 62
c) Verweigerung und Rücknahme der Zustimmung 63
aa) Auswirkungen der Verweigerung 63
bb) Auswirkungen der Rücknahme 66
(1) Auswirkungen auf die Verarbeitungsgrundlagen 66
(2) Möglichkeit eines Widerspruchs nach Art. 21 Abs. 6 DS-GVO 67
d) Angemessene und spezifische Maßnahmen gem. § 27 Abs. 1 S. 2 BDSG 68
3. Fazit 68
IV. Prüfung der Einhaltung datenschutzrechtlicher Bedingungen gem. § 27 Abs. 2a BDSG 71
1. Gewährleistung der Rechtssicherheit 71
2. Beispiel aus Estland 72
3. Für Gesundheitsdatenforschung zuständige Ethikkommissionen 74
V. Exkurs: Bereichsspezifische Rechtsgrundlagen 75
VI. Fazit 76
C. Einwilligung als datenschutzrechtliche Verarbeitungsgrundlage 77
I. Freiwilligkeit der Einwilligung 78
1. Freiwilligkeit einer Einwilligungserklärung in Deutschland 78
2. Übertragbarkeit der Rechtsprechung des BSG auf den aktuellen Rechtsrahmen 80
3. Förderung der digitalen Gesundheitskompetenz 82
4. Fazit 84
II. Bestimmtheit der Einwilligung 84
1. Broad Consent gem. Erwägungsgrund 33 DS-GVO 84
2. Position der Datenschutzkonferenz 86
3. „Wie“ des Broad Consent 88
a) Gewährleistung der Transparenz 88
b) Gewährleistung der Vertrauensbildung 89
c) Gewährleistung der Datensicherheit 90
d) Fazit 90
4. Bestimmtheit einer Einwilligung in die Datenverarbeitung zu Forschungszwecken 91
III. Fazit 91
D. Anonymisierte Daten 92
I. Relativer Personenbezug 93
1. Problemstellung 93
2. Rechtsprechung des EuGH 95
3. Fazit 96
II. Anforderungen an die Verarbeitung faktisch anonymer Daten 96
1. Unterscheidung zwischen absolut und faktisch anonymen Daten 97
2. Ende der Anonymität 97
3. Fehlende Fortwirkung des Zweckbindungsgrundsatzes 99
4. Lösungsvorschläge 101
a) Heranziehung der Verarbeitungsgrundsätze der DS-GVO 101
b) Regelung zur Nutzung anonymer Daten 102
III. Fazit 104
E. Fazit forschungsfreundliche Rechtsgrundlagen 105
3. Kapitel: Datenverfügbarkeit und Datenzugang 108
A. Datenverfügbarkeit 110
I. Elektronische Patientenakte für alle mit Opt-Out-Option 112
1. Aktuelle Regelung in Deutschland 113
2. Herausforderungen der aktuellen Opt-In-Lösung 114
3. Opt-Out-Lösung für elektronische Patientenakte 116
4. Verfassungsrechtliche Zulässigkeit der Opt-Out-Lösung 119
a) Eingriff in die Grundrechte der Versicherten 119
b) Rechtfertigung des Eingriffs in das allgemeine Persönlichkeitsrecht 120
aa) Legitimer Zweck und Geeignetheit 121
bb) Erforderlichkeit 122
cc) Angemessenheit 123
dd) Zwischenergebnis 124
II. Forschungsfreundliche Registerlandschaft 124
1. Bedeutung der Datenregister für die wissenschaftliche Forschung 124
2. Aktueller Rechtsrahmen 125
3. Regelungsvorschlag 127
a) Beispiel aus Dänemark 128
b) Vorschlag innerhalb des Registergutachtens vom TMF e.V. und BQS 129
c) Erläuterungen zu dem Vorschlag innerhalb des Registergutachtens 130
d) Verhältnis zu EHDS-VO-E 132
III. Zwischenergebnis 132
B. Datenzugang 133
I. Aktuelle Situation in Deutschland 134
1. Registergesetze 134
2. Forschungsdatenzentrum 135
a) Datenflüsse im Zusammenhang mit Forschungsdatenzentrum 136
b) Bewertung der Datentransparenzvorschriften 137
3. Zwischenergebnis 138
II. Regelungsbeispiele aus anderen Ländern der Europäischen Union 139
1. Rechtsrahmen in Estland 139
2. Rechtsrahmen in Dänemark 141
3. Rechtsrahmen in Finnland 142
4. Zwischenergebnis 144
III. Entwurf der EHDS-Verordnung 144
1. Überblick der Regelungsinhalte 145
a) Elektronische Gesundheitsdaten 145
b) Datenzugangsstellen, Dateninhaber und Datennutzer 146
c) Datenzugangsverfahren innerhalb der EHDS-VO 148
d) Alternative Verfahrensarten 150
2. Datenschutzrechtliche Einordnung des EHDS-VO-E 150
3. Umsetzung im mitgliedstaatlichen Recht 152
a) Reichweite des Art. 9 Abs. 4 DS-GVO 152
b) Anwendbarkeit des Art. 9 Abs. 4 DS-GVO 153
c) Umsetzung in Deutschland 156
4. Zwischenergebnis 159
IV. Erfordernis weiterer gesetzgeberischen Maßnahmen 160
V. Code of Conduct für die Gesundheitsdatenforschung 160
1. Verhaltensregeln als Regulierungsinstrument 161
2. Der zulässige Umfang eines Code of Conduct 161
3. Wirkungsgrad eines Code of Conduct 162
VI. Zwischenergebnis 163
C. Fazit Datenverfügbarkeit und Datenzugang 164
4. Kapitel: Zusammenfassung 166
Literaturverzeichnis 170
Sachregister 177