Rechtsfrieden
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Rechtsfrieden
Ein Beitrag zur Diskussion um die Ziele des Strafverfahrens
Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge, Vol. 328
(2025)
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Tobias Kulhanek arbeitet seit 2015 für die Justiz in Bayern, zunächst als Staatsanwalt, sodann als Richter am Landgericht, Pressesprecher und Güterichter. Daneben promovierte er 2018 mit der Arbeit »Die Sprach- und Ortsfremdheit von Beschuldigten im Strafverfahren. Eine Untersuchung des deutschen Umgangs mit sprach- und ortsfremden Beschuldigten im Lichte des unionsrechtlichen Diskriminierungsverbots« und habilitierte sich 2024 mit einer Schrift zum »Rechtsfrieden«. Er ist ferner Privatdozent für Deutsches und Europäisches Straf- und Strafprozessrecht, Wirtschaftsstrafrecht sowie Sanktionenrecht an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.Abstract
Rechtsfrieden ist der Frieden, der durch das Recht gesetzt und mit dem Recht verteidigt wird. Jede Straftat stellt demgegenüber eine unterschiedlich gravierende Störung dieses Zustands dar: »Das strafrechtliche Delikt ist seinem Wesen nach die schuldhafte Verletzung eines für alle gewährleisteten Rechtsgutes, es erscheint als eine Störung des allgemeinen Rechtsfriedens« (BVerfGE 21, 391). Der in Gang gesetzte Prozess beschreibt sodann in wohltemperierter Stimmung von Strafverfolgungseffektivität und wirkungsvollen Verteidigungsrechten die bestmögliche Wiederherstellung des idealen Urzustands - eines Friedens im Recht und einer Zufriedenheit mit dem Recht und seiner Zuordnung - mit den Mitteln des Strafrechts. Hierbei weist der Rechtsfrieden neben einer rationalen Erwartungshaltung ebenso eine dezidiert reale Bewertung auf. Diese Betrachtung umfasst die Verbindung von Legalität und Opportunität, konsensuale Momente, Zwecksetzungen der Strafzumessung und die Einflüsse öffentlicher wie medialer Anteilnahme.»Legal Peace. A Contribution to the Discussion on the Goals of Criminal Proceedings«: Legal peace is characterised by diversity in its form and variety in the influences that shape it. In three reference systems, it describes a certain normative automatism with established legal stability (peace in law), a state responsibility including the obligation to enforce the law, if necessary even against the will of the individual (peace through law) and the needful involvement of the population (peace with the law).
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsübersicht | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 17 | ||
A. Einleitung | 21 | ||
I. Ausgangslage | 24 | ||
1. Einordnung zwischen materiellem Recht, Verfahrensrecht und der Einpassung in ein strafrechtliches Gesamtkonzept | 25 | ||
a) Rechtsfrieden als Rechtsgut des materiellen Strafrechts | 25 | ||
b) Rechtsfrieden unter Einsatz des Strafverfahrens | 27 | ||
2. Unterschiedliche Begrifflichkeiten und Begriffstiefen in der Verfahrenszieldiskussion | 31 | ||
a) Ziele, Zwecke, Funktionen, Aufgaben, Prinzipien und Methoden des Strafverfahrens | 31 | ||
b) Pluralität und etwaige Zielkonflikte | 33 | ||
II. Beschreibung und Gang der Untersuchung | 35 | ||
B. Allgemeiner Teil – Einordnung der Rechtsfriedensidee in die Diskussion um die Ziele des Strafverfahrens | 38 | ||
I. Strukturierung und Ausfüllung des Rechtsfriedensbegriffs | 38 | ||
1. Semantische Betrachtung | 39 | ||
2. Verfassungsrechtliche Verortung und Missbrauchsprävention | 40 | ||
a) Strafprozess als „angewandtes Verfassungsrecht“ | 41 | ||
b) Moderner strafrechtlicher Humanismus | 43 | ||
aa) Beschuldigter als Subjekt des Strafverfahrens | 44 | ||
bb) Unschuldsvermutung | 45 | ||
cc) Gleichheit und Diskriminierungsfreiheit | 52 | ||
c) Rechtsstaatsprinzip | 54 | ||
aa) Faires Verfahren | 57 | ||
bb) Funktionstüchtigkeit der Strafrechtspflege | 61 | ||
3. Maßstab und Wertbestimmung | 64 | ||
a) Bezugssysteme – Frieden im, durch und mit dem Recht | 65 | ||
aa) Frieden im Recht | 67 | ||
bb) Frieden durch Recht | 68 | ||
cc) Frieden mit dem Recht | 69 | ||
b) Bezugsmomente – Ausgleich, Respekt und Rechtszufriedenheit | 70 | ||
aa) Negation der Negation als Störungsausgleich ( ausgleichendes Moment) | 70 | ||
bb) Gegenseitiger Respekt und Akzeptanz des staatlichen Gewalt- und Strafmonopols ( respektierendes Moment) | 73 | ||
cc) Rechtszufriedenheit und Vertrauen in Rechtsordnung und Rechtspraxis ( zufriedenstellendes Moment) | 74 | ||
c) Bezugssphären – Täter/Opfer/Gesellschaft | 76 | ||
aa) Gesamtgesellschaftlicher/Sozialer Rechtsfrieden | 77 | ||
bb) Individueller/Personaler Rechtsfrieden | 80 | ||
(1) Täterindividueller Rechtsfrieden | 80 | ||
(2) Opferindividueller Rechtsfrieden | 80 | ||
(3) Interpersonaler Rechtsfrieden | 81 | ||
d) Bezugsseiten – „Rechtsfriedensnumismatik“ | 82 | ||
aa) Avers: Normative Erwartungshaltung (intellektueller/normativer Rechtsfrieden) | 85 | ||
bb) Revers: Reale Bewertung (realer/erfahrbarer Rechtsfrieden) | 85 | ||
4. Entscheidungsträger und Beurteilungsinstanzen | 87 | ||
a) Legislative als Taktgeber | 88 | ||
b) Staatsanwaltschaft als Repräsentantin der öffentlichen Verfolgungs- und Strafinteressen | 89 | ||
aa) In die Exekutive eingebundenes Organ der Strafrechtspflege | 90 | ||
bb) Herrin des Ermittlungsverfahrens und Wächterin des Gesetzes | 92 | ||
cc) Staatsanwaltschaftliche Gestaltungsmacht | 94 | ||
(1) Autonomer Abschluss des Ermittlungsverfahrens | 95 | ||
(2) Prominente Formulierung ihrer Rechtsfolgenerwartung | 95 | ||
c) Gesetzlicher Richter | 96 | ||
aa) Verfassungsrechtliche Aufgabenzuweisung | 97 | ||
(1) Urteile im Namen des Volkes | 98 | ||
(2) Richterliche Unabhängigkeit | 100 | ||
bb) Richterliche Ethik | 101 | ||
(1) Neutralität und Begründungstiefe | 102 | ||
(2) Individualität und Kollektivität | 104 | ||
cc) Menschliche Fehlbarkeit und künstliche Intelligenz | 105 | ||
(1) Digitale Assistenz | 106 | ||
(2) Vollständige Entkopplung | 108 | ||
d) Tatopfer und Täter | 112 | ||
e) Öffentlichkeit | 113 | ||
II. Verhältnis und Abgrenzung zu anderen gebräuchlichen Verfahrenszielen | 113 | ||
1. Verwirklichung, Durchsetzung und Bekräftigung des materiellen Strafrechts | 114 | ||
a) Abbildung der materiellen Rechtslage | 114 | ||
b) Emanzipation des Strafprozessrechts | 116 | ||
2. Wahrheit | 118 | ||
a) Untersuchungs- und Kognitionsumfang | 121 | ||
b) Objektive, materielle Wahrheit | 124 | ||
c) Forensische, prozessuale Wahrheit und richterliche Überzeugung | 128 | ||
3. Gerechtigkeit | 132 | ||
a) Gleichlauf vs. Unterscheidung von Gesetzlichkeit und Gerechtigkeit | 136 | ||
aa) Richtereid, nur der Wahrheit und Gerechtigkeit zu dienen | 136 | ||
bb) Subjekt und Objekt der Gerechtigkeitsbeurteilung | 140 | ||
cc) Gesetzlichkeit als „höchste Wahrscheinlichkeit“ und Willkürschutz | 141 | ||
b) Formelle Gerechtigkeit | 141 | ||
aa) Gebot eines fairen Verfahrens | 144 | ||
bb) Legitimation durch Verfahren | 145 | ||
c) Materielle Gerechtigkeit | 147 | ||
aa) Rechtsgleichheit und Ergebnisgerechtigkeit | 148 | ||
bb) Funktionstüchtigkeit der Strafrechtspflege | 151 | ||
4. Rechtssicherheit | 153 | ||
a) Rechtskraft und Wiederaufnahme | 156 | ||
aa) Rechtskraft als notwendiger Abschluss | 158 | ||
bb) Durchbrechung der Rechtskraft im Einzelfall | 160 | ||
(1) Wiederaufnahme zugunsten eines Verurteilten | 164 | ||
(2) Wiederaufnahme zuungunsten des Angeklagten | 164 | ||
(a) Streit um § 362 Nr. 5 StPO | 164 | ||
(b) Verfahren bei Strafbefehl, § 373a StPO | 171 | ||
b) Verjährung | 171 | ||
aa) Friedensorientierter Ausgleich zwischen Rechtssicherheit und Gerechtigkeit | 172 | ||
bb) Fragliche Disziplinierung der Strafverfolgungsorgane samt Beschuldigtenschutzkomponente | 176 | ||
III. Rechtsfrieden als potenzielles Meta-Verfahrensziel oder Teil einer Zielpluralität | 177 | ||
1. Abwägungsleitende Reflexionsebene | 179 | ||
a) Abwägungsvorgang statt Abwägungsergebnis | 180 | ||
b) Demokratischer Fokus | 182 | ||
aa) Wandelbarkeit (nur) im demokratischen Prozess | 182 | ||
bb) Implikation wichtiger Rahmenlinien humaner, liberaler Rechtsstaatlichkeit | 184 | ||
2. Rechtsfrieden als strafrechtliches Gesamtkonzept | 185 | ||
a) Erfassung des gesamten Strafprozessrechts | 185 | ||
b) Strafzweckkonformität | 186 | ||
3. Fazit: Kontextbezogene Pluralität von Verfahrensaufgaben und Prozesszielen | 186 | ||
a) Minimalkonsens | 188 | ||
b) Verschiedene Ausprägungen strafprozessualer Handlungsoptionen | 188 | ||
c) Betonung der Identität des Rechtsfriedens statt begrifflicher Verklärung | 189 | ||
aa) Innere Vielfalt des Rechtsfriedens | 191 | ||
bb) Unterscheidung zwischen Recht, Sitte und Moral | 195 | ||
cc) Berechtigung weiterer Verfahrensziele | 200 | ||
(1) Keine Vereinnahmung | 202 | ||
(2) Keine Überordnung | 202 | ||
C. Besonderer Teil – Vollzug und Verwirklichung der Rechtsfriedensidee im praktischen Kontext | 205 | ||
I. Rechtsstaatliche Effektivität der Strafverfolgung | 207 | ||
1. Wohltemperierte Stimmung von Wahrheit und formeller Gerechtigkeit | 208 | ||
a) Beschuldigtenrechte – Einflechten des täterindividuellen Rechtsfriedens | 210 | ||
aa) Begriff des Beschuldigten als Anknüpfungspunkt seiner Subjektstellung | 213 | ||
bb) Zielbezogenheit vs. Verabsolutierung | 214 | ||
cc) Schutz-, Informations- und Teilhaberechte des Beschuldigten | 218 | ||
(1) Selbstbelastungsfreiheit | 218 | ||
(a) Staatliche Belehrungspflichten | 225 | ||
(b) Vernehmungslehre und Kriminaltaktik | 226 | ||
(2) Rechtliches Gehör und angemessener Ausgleich sprachbedingter Nachteile | 228 | ||
(3) Konfrontationsrecht | 233 | ||
dd) Recht auf eine professionelle Verteidigung | 236 | ||
(1) Wahl- und Pflichtverteidigung | 238 | ||
(2) Akzentuierung der Verteidigerstellung im prozessualen Widerstreit | 240 | ||
(a) Konfliktverteidigung vs. konsensuale Verteidigung | 243 | ||
(b) Innenverhältnis zum Mandanten | 245 | ||
b) Schwellen für bestimmte Eingriffsmaßnahmen | 247 | ||
aa) Katalogstraftaten | 250 | ||
bb) Richtervorbehalte | 251 | ||
c) Beweisverwertungsverbote | 255 | ||
aa) Argumente für eine einheitliche, striktere Vorgehensweise | 259 | ||
bb) Vorzugswürdigkeit der Abwägungslösung (auch) unter dem Blickwinkel des Rechtsfriedens | 261 | ||
(1) Übergeordnete Abwägungskriterien | 264 | ||
(2) Reichweite des potenziellen Beweismittelausschlusses | 269 | ||
(3) Privat beschaffte Beweismittel | 271 | ||
cc) Widerspruchslösung | 273 | ||
2. Aufgabenteilung und Zusammenwirken der einzelnen Prozessabschnitte | 277 | ||
a) Nichtöffentliches Ermittlungsverfahren in weitgehender Alleinverantwortung der Staatsanwaltschaft | 278 | ||
b) Blässe des Zwischenverfahrens | 281 | ||
c) Hauptverfahren als gesetzliches Kernstück | 283 | ||
aa) Entscheidungsprivileg der Hauptverhandlung | 284 | ||
bb) Unterstützung bei der Wahrheits-/Lügendetektion | 286 | ||
cc) Audiovisuelle oder akustische Inhaltsdokumentation der Hauptverhandlung | 292 | ||
(1) Tonbandaufnahmen de lege lata | 294 | ||
(2) Aufnahmen als Gegenstand der Urteilsfindung | 294 | ||
d) Verschiedenartiges Rechtsmittelverfahren | 295 | ||
aa) Aufteilung in zwei verschiedene Rechtsmittelzüge | 297 | ||
bb) Mängel und Vorzüge der Berufung im Strafverfahren | 298 | ||
cc) Eingeschränkte Rügemöglichkeiten in der Revision | 301 | ||
(1) Rekonstruktionsverbot sowie tatgerichtliche Beurteilungs- und Wertungsspielräume | 303 | ||
(2) Verstärkte Ausrichtung der Revisionsrechtsprechung an Aspekten materieller Gerechtigkeit | 305 | ||
(a) Begründungstiefe von Verfahrensrügen und Relativierung absoluter Revisionsgründe | 306 | ||
(b) Zugriffserweiterung über die allgemeine Sachrüge | 309 | ||
(3) Audiovisuelle oder akustische Inhaltsdokumentation der Tatsacheninstanz | 310 | ||
(a) Abweichende Würdigung des Beweisergebnisses | 311 | ||
(b) Verhinderung unredlicher Urteilsbegründung | 312 | ||
(c) Erweiterung der Inbegriffsrüge | 313 | ||
3. Bedeutung konsensualer Elemente | 316 | ||
a) Prozessualer Baustein vs. Strukturprinzip | 318 | ||
b) Einflüsse, Auswirkungen, Wechselwirkungen | 320 | ||
aa) Konsens und Wahrheit | 320 | ||
(1) Kontextabhängigkeit des § 244 Abs. 2 StPO | 323 | ||
(2) Rechtsfolgenbeschränkung der Berufung ohne weitergehende Einlassung | 326 | ||
bb) Konsens und Gerechtigkeit | 328 | ||
cc) Konsens und Rechtsfrieden | 333 | ||
(1) Umfang und Grenzen der Legitimationswirkung des prozessualen Konsenses | 334 | ||
(2) „Hinterzimmerproblematik“ | 336 | ||
(3) Beteiligung des Nebenklägers | 338 | ||
II. Angemessenheit der staatlichen Strafrechtsfolgenreaktion | 340 | ||
1. Legalität und Opportunität | 342 | ||
a) Strafverfolgung zwischen Legalität, Objektivität, Effektivität und Moralität | 344 | ||
b) Effektvoller Einsatz von Opportunität im Legalitätsprinzip | 346 | ||
aa) Orientierung der Nichtverfolgungsermächtigungen | 349 | ||
(1) Absehen von der Verfolgung bei Geringfügigkeit, § 153 StPO | 351 | ||
(2) Absehen von der Verfolgung unter Auflagen und Weisungen, § 153a StPO | 354 | ||
(3) Teilverfolgung nach § 154 StPO | 357 | ||
bb) Opportunitätsvorschriften als prozessuale Fortsetzung des fragmentarischen Charakters des Strafrechts | 360 | ||
2. Rechtsfrieden durch gerechte Strafzumessung | 364 | ||
a) Vergeltung als Ausgangspunkt von Aussöhnung | 367 | ||
aa) Strafrechtliches Vergeltungsverständnis | 368 | ||
bb) Tat(schuld)strafrecht | 371 | ||
b) Gestufte Berücksichtigung verschiedener Strafzwecke | 376 | ||
aa) Glaubwürdige Androhung von Strafe im Besonderen Teil durch geradlinige Deliktsverfolgung in einem rechtsstaatlichen Verfahren | 377 | ||
bb) Gerechte Verurteilung mit schuldangemessenem Strafausspruch | 378 | ||
(1) Notwendigkeit der Individualisierung | 380 | ||
(2) Schwierigkeit der Quantifizierung | 381 | ||
cc) Effektivität von Strafvollstreckung und Strafvollzug | 384 | ||
c) Demokratische Impulse zu gerechter(er) Tatvergeltung – Gesetzlicher Strafrahmen als Einstieg – Drei Beispiele | 387 | ||
aa) Verbotene Kraftfahrzeugrennen, § 315d StGB | 389 | ||
bb) Tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte, § 114 StGB | 390 | ||
cc) Schwerer Wohnungseinbruchdiebstahl, § 244 Abs. 4 StGB | 392 | ||
d) Rechtsfriedenswirkung der Kriterien des § 46 Abs. 2 Satz 2 StGB im Einzelnen | 394 | ||
aa) Beweggründe und Ziele des Täters | 394 | ||
bb) Aus der Tat sprechende Gesinnung und bei der Tat aufgewendeter Wille | 396 | ||
cc) Maß der Pflichtwidrigkeit, Art der Ausführung und verschuldete Auswirkungen der Tat | 398 | ||
(1) Mitwirkungs- und Verursachungsbeiträge | 399 | ||
(2) Konkrete Tataffekte | 400 | ||
dd) Vorleben des Täters, seine persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse | 404 | ||
(1) Vorstrafen | 404 | ||
(2) Persönlicher und wirtschaftlicher Hintergrund | 407 | ||
ee) Nachtatverhalten und Ausgleichsbemühungen | 410 | ||
(1) Prozessverhalten | 410 | ||
(2) Eingestehen von Unrecht und Schuld | 411 | ||
(3) Tatkräftige Reue und Schadenswiedergutmachung | 415 | ||
3. Vorgaben, Richtlinien und Evaluationen zur Rechtsfolgenbestimmung | 416 | ||
a) Ausgewählte Rechtsfolgevorgaben der obergerichtlichen Rechtsprechung de lege lata | 420 | ||
aa) Anordnung von bestimmenden Strafzumessungsgründen | 420 | ||
bb) Strafmaßentscheidung im Steuerstrafrecht | 422 | ||
cc) Vermeidung von Kettenbewährungen | 424 | ||
b) Rechtsfolgen- und Strafzumessungsrichtlinien durch den Gesetzgeber de lege ferenda (sentencing guidelines) | 426 | ||
aa) Informelle Straftaxen der Staatsanwaltschaften | 427 | ||
bb) Verbindlicher Rechtsfolgenkatalog | 429 | ||
cc) Gesetzliche Richtlinien ohne verbindlichen Charakter | 430 | ||
c) Reform der Strafzumessung innerhalb des geltenden Systems | 431 | ||
aa) Ausdifferenzierung mit einem modifizierten System an minder und besonders schweren Fällen | 432 | ||
bb) Revisionsgerichtliche Erhöhung der Kontrolldichte bei bestimmenden Strafzumessungserwägungen | 437 | ||
cc) Empirische Erhebungen zur Bestimmung statistischer Durchschnittsfälle | 440 | ||
(1) Urteilsanalyse sowie Einsatz von Legal Tech zur Quantifizierung des Strafzumessungsvorgangs | 440 | ||
(2) Gesellschaftliche Strafbedürfnisforschung | 443 | ||
(3) Vertiefte Aus- und Fortbildung einschließlich sozialpsychologischer Zusammenhänge | 445 | ||
III. Teilhabe, Transparenz und Verstärkerfunktion | 445 | ||
1. Teilhabe des Souveräns – Versinnbildlichung des demokratischen Rechtsstaats | 447 | ||
a) Urteilsverkündung im Namen des Volkes | 447 | ||
b) Beteiligung juristischer Laien | 449 | ||
c) Verfahrensmaxime der Öffentlichkeit | 455 | ||
aa) Philosophie der Öffentlichkeit im Strafverfahren | 457 | ||
(1) Schutz vor Geheimjustiz und staatlicher Willkür | 458 | ||
(a) Strafbefehl | 459 | ||
(b) Verständigung | 460 | ||
(2) Generalprävention durch Teilhabe und Information | 461 | ||
bb) Realität der Öffentlichkeit im Strafverfahren | 464 | ||
(1) Saalöffentlichkeit | 464 | ||
(2) Medienöffentlichkeit | 465 | ||
cc) Modernisierung der Öffentlichkeit im Strafverfahren | 468 | ||
(1) Gesetz über die Erweiterung der Medienöffentlichkeit in Gerichtsverfahren, 2017 | 469 | ||
(2) Digitale Gerichtsöffentlichkeit | 470 | ||
2. Teilhabe des Geschädigten – Einbettung des opferindividuellen und interpersonalen Rechtsfriedens | 473 | ||
a) Hypothetischer Geschädigtenbegriff | 475 | ||
b) Nebenkläger als Prozesssubjekt | 476 | ||
aa) Normativierung von Opferschutzerwägungen | 478 | ||
bb) Gedankliche Umgrenzung der Nebenklage | 479 | ||
cc) Aktive interessengeleitete Einwirkungsbefugnis | 481 | ||
c) Täter-Opfer-Ausgleich | 484 | ||
3. Teilhabe der Medien – Chancen und Risiken multimedialer Berichterstattung | 489 | ||
a) Verfassungsrechtlicher Auftrag der Medien (auch) im Strafverfahren | 491 | ||
aa) Multiplikatorfunktion und Mittlerstellung | 493 | ||
bb) Gefahren einer medialen Wahrnehmung | 495 | ||
(1) Litigation-PR als weitere Verteidigungsfront | 499 | ||
(2) Art und Umfang von (Verdachts-)Berichterstattung | 500 | ||
b) Medienarbeit der Justiz | 503 | ||
aa) Publikation von Entscheidungen | 504 | ||
bb) Einrichtung von Pressestellen | 506 | ||
D. Zusammenfassung | 511 | ||
Literaturverzeichnis | 521 | ||
Sachwortverzeichnis | 596 |