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Informationszugangsfreiheit im Bankenaufsichtsrecht

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Schmerker, B. (2025). Informationszugangsfreiheit im Bankenaufsichtsrecht. Unter besonderer Berücksichtigung des Informationsaustauschs im Verwaltungsverbund. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59430-6
Schmerker, Benjamin Felix. Informationszugangsfreiheit im Bankenaufsichtsrecht: Unter besonderer Berücksichtigung des Informationsaustauschs im Verwaltungsverbund. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59430-6
Schmerker, B (2025): Informationszugangsfreiheit im Bankenaufsichtsrecht: Unter besonderer Berücksichtigung des Informationsaustauschs im Verwaltungsverbund, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59430-6

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Informationszugangsfreiheit im Bankenaufsichtsrecht

Unter besonderer Berücksichtigung des Informationsaustauschs im Verwaltungsverbund

Schmerker, Benjamin Felix

Beiträge zum Informationsrecht, Vol. 46

(2025)

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About The Author

Benjamin Schmerker studied law at Philipps-University Marburg and Johannes Gutenberg-University Mainz. After graduating from university in spring 2021 he began to write his doctorial dissertation under the supervision of Prof. Dr. Elke Gurlit. Until September 2023 he also worked at her chair as a research assistant. Since November 2023 he is a legal trainee at the OLG Koblenz.

Abstract

Das Recht einer jeden Person auf Zugang zu Behördeninformationen trifft im europäischen Bankenaufsichtsrecht auf einen hoch verdichteten Verwaltungsverbund. Gegen die hieran beteiligten Aufsichtsbehörden bestehen Informationszugangsansprüche, die aus unterschiedlichen Rechtsvorschriften herrühren. Dies wirft die Frage auf, ob der Zugang zu einer Information, die bei mehreren Aufsichtsbehörden vorhanden ist, von einer Aufsichtsbehörde verlangt werden kann, während eine andere den Zugang verwehren muss. Gegenstand der Untersuchung ist, ob solche »Anspruchsasymmetrien« bestehen und ob die Rechtsordnung Vorschriften enthält, um dem angemessen entgegenzuwirken (»Angleichungsmechanismen«). Dabei besteht eine komplexe und unübersichtliche Rechtslage, in der die EZB häufig eine Sonderrolle einnimmt. Die Rechtsordnung gewährleistet einen effektiven Schutz vor Anspruchsasymmetrien. Aus Sicht des Verfassers wird dabei jedoch teilweise die Informationszugangsfreiheit zu weitreichend verkürzt.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 11
Verzeichnis der wichtigsten Abkürzungen 20
Kapitel 1: Einleitung 25
A. Themeneinführung 25
B. Gang der Untersuchung 30
C. Themeneingrenzung 31
Kapitel 2: Der Bankenaufsichtsverbund als Informationsverbund 32
A. Grundlagen 32
I. Bankenaufsicht in Deutschland 32
II. ESFS 33
III. Bankenunion 36
1. Einführung 36
2. SSM 36
3. SRM 38
4. Einlagensicherungsrecht 39
B. Informations- und Kooperationsstrukturen im Bankenaufsichtsrecht 40
I. Einführung 40
II. Beaufsichtigte Institute und Personen als Informationslieferanten 40
1. Anzeige- und Meldepflichten 40
2. Auskunfts- und weitere Prüfbefugnisse 42
3. Freiwillige Kooperationsbereitschaft 44
III. Zusammenarbeit und Informationsaustausch im Verwaltungsverbund 45
1. Europäische Bankenaufsicht als Verwaltungsverbund 46
2. Enge Zusammenarbeit innerhalb des SSM 46
3. Enge Zusammenarbeit innerhalb des ESFS 48
a) Allgemeines 48
b) Informationsbeziehungen zwischen den zuständigen Behörden und den ESAs 48
c) Informationsbeziehungen zwischen dem ESRB und sonstigen Teilnehmern des ESFS 49
d) Informationsbeziehungen der zuständigen Aufsichtsbehörden untereinander 50
4. Informationsbeziehungen zwischen der BaFin und der Deutschen Bundesbank 52
C. Zwischenfazit 53
Kapitel 3: Der Grundsatz des Informationszugangs 59
A. Grundlagen 59
I. Charakteristika der Informationszugangsfreiheit 59
II. Vorgaben des Grundgesetzes 61
1. Demokratieprinzip 61
2. Rechtsstaatsprinzip 63
3. Informationsfreiheit i. S. d. Art. 5 Abs. 1 S. 1 Alt. 2 GG 64
III. Primärrecht der EU 69
1. Allgemeines 69
2. Insbesondere: Adressatenkreis 71
IV. Transparenz und Verantwortungsklarheit im europäischen Bankenaufsichtsverbund 75
V. Transparenz und Unabhängigkeit der Bankenaufsichtsbehörden 80
VI. Transparenz zur Förderung einer effektiven Bankenaufsicht 88
B. Die einzelnen Anspruchsgrundlagen 94
I. IFG 94
1. Kein Ausschluss durch Spezialvorschriften 94
a) Naming & Shaming-Vorschriften 94
b) Weitere Rechtsvorschriften 96
2. Anspruchsberechtigung 97
a) Jeder i. S. d. § 1 Abs. 1 S. 1 IFG 97
b) Missbrauchseinwände 98
3. Anspruchsverpflichtung 100
a) Allgemeines 100
b) BaFin und Deutsche Bundesbank 101
c) Weitere Behörden 103
4. Anspruchsgegenstand 105
a) Amtliche Aufzeichnung 105
b) Vorhandensein der Informationen 107
c) Verfügungsberechtigung 107
5. Anspruchserfüllung 112
6. Antragstellung und Verwaltungsverfahren 112
II. Weitere Anspruchsgrundlagen in der deutschen Rechtsordnung 114
III. Unmittelbare Anwendbarkeit des Art. 15 Abs. 3 AEUV und Art. 42 GRCh 115
IV. Transparenz-VO 118
1. Verhältnis zu anderen Zugangsrechten 118
2. Anspruchsberechtigung und -verpflichtung 119
3. Missbrauchsvorbehalt 120
4. Anspruchsgegenstand 121
a) Dokumente 121
b) Aufgabe der Urheberregel 122
c) Beschränkung auf vorhandene Dokumente 122
5. Anspruchserfüllung 123
6. Antragstellung und Verwaltungsverfahren 124
a) Überblick 124
b) Mitgliedstaatliche Dokumente 125
aa) Befugnis zur und Tragweite der Verweigerung der Zustimmung 125
bb) Zuständigkeit innerhalb eines Mitgliedstaats 129
cc) Dokumente, die aus einem Mitgliedstaat stammen 130
dd) Behandlung sensibler Dokumente 132
c) Unionale Dokumente bei Mitgliedstaaten 135
aa) Konsultationspflicht 135
bb) Antragsweiterleitung 137
V. Anwendung der Transparenz-VO auf die EZB 138
1. Wahrnehmung von Verwaltungsaufgaben (Art. 15 Abs. 3 UAbs. 4 AEUV) 138
2. Missachtung des primärrechtlichen Gestaltungsauftrags 145
VI. Beschl. EZB/2004/3 149
1. Erlassbefugnis 149
2. Grundsatz des Dokumentenzugangs 150
3. Erstreckung auf bankaufsichtsrechtliche Dokumente 150
4. Dokumente des ESRB 151
5. Antragstellung und Verwaltungsverfahren 153
C. Zwischenfazit 155
Kapitel 4: Öffentliche Belange als Grenzen des Informationszugangs 161
A. Grundlagen 161
I. Wirksames und ordnungsgemäßes Funktionieren der Bankenaufsicht 161
1. Vorgaben des Grundgesetzes 161
2. Primärrecht der EU 162
a) Funktionierende Bankenaufsicht als primärrechtliches Ziel 162
b) Schutz durch Art. 339 AEUV 164
aa) Allgemeines 164
bb) Insbesondere: Adressatenkreis 165
II. Weitere öffentliche Belange 167
B. Grenzen der einzelnen Anspruchsgrundlagen 170
I. IFG 170
1. § 3 Nr. 4 IFG i. V. m. § 9 KWG 170
a) Verhältnis der Normen zueinander 170
b) Einfluss des Art. 53 CRD IV 174
aa) Überblick und Struktur 174
bb) Definition des Begriffs einer „vertraulichen Information“ 177
c) Darlegungsanforderungen 182
aa) Einführung 182
bb) Keine Übertragung der Vermutungsrechtsprechung 184
cc) Darlegung anhand des konkreten Einzelfalls 186
d) Keine eingeschränkte gerichtliche Kontrolldichte 187
e) Informationskategorien 192
aa) Selbst erzeugte Informationen 193
bb) Informationsaustausch zwischen Behörden 196
(1) Allgemeines 196
(2) In § 9 KWG angelegte Angleichungsmechanismen 198
cc) Informationen der beaufsichtigten Institute und Personen oder sonstiger Dritter 202
(1) Allgemeines 202
(2) Freiwillige Kooperation in eigenen Angelegenheiten 203
(3) Hinweise über fremde Rechtsverstöße 205
2. Weitere Rechtsvorschriften i. S. d. § 3 Nr. 4 IFG 206
a) § 32 BBankG 206
b) §§ 4–11 SAG 207
c) Weitere Parallelvorschriften zu § 9 KWG 209
d) § 43 WPO 212
e) Satzung der BaFin 212
3. Schutz der Kontroll- und Aufsichtsaufgaben 213
4. Schutz vertraulich erhobener oder übermittelter Informationen 214
5. Schutz internationaler Beziehungen 216
6. Schutz des Verhandlungs-, Beratungs- und Entscheidungsprozesses 217
7. Schutz vor umfangreichem Arbeitsaufwand 221
8. Verhältnis der Ablehnungsgründe zueinander 222
II. Transparenz-VO 223
1. Verhältnis zum Berufsgeheimnis (Art. 70 EBA-VO) 223
a) Überblick und Struktur 223
b) Definition des Begriffs einer „vertraulichen Information“ 225
c) Keine Offenbarungsbefugnis 227
d) Vereinbarkeit mit dem Primärrecht 228
e) Darlegungserleichterungen und gerichtliche Kontrolldichte 230
f) Informationskategorien 231
2. Die Ablehnungsgründe des Art. 4 Transparenz-VO 232
a) Allgemeine Auslegungsgrundsätze der Ausnahmen 232
b) Kategorisierung der Ausnahmegründe 233
c) Schutz der öffentlichen Sicherheit 235
d) Schutz internationaler Beziehungen 236
e) Schutz der Finanz-, Währungs- und Wirtschaftspolitik 236
f) Schutz der Untersuchungs-, Audit- und Inspektionstätigkeiten 237
g) Schutz der Beschlussfassung 239
h) Schutz vor umfangreichem Arbeitsaufwand 241
3. Verhältnis der Anspruchsgrenzen zueinander 242
III. Beschl. EZB/2004/3 242
1. Verhältnis zum Berufsgeheimnis 243
a) Einführung 243
b) Art. 27 Abs. 1 SSM-VO 243
c) Art. 27 Abs. 1 SSM-VO i. V. m. Art. 37 ESZB / EZB-Satzung 243
d) Art. 27 Abs. 1 SSM-VO i. V. m. „den einschlägigen Rechtsakten der Union“ 245
e) Art. 8 ESRB-VO und Art. 6 VO (EU) 1096/2010 248
aa) Geheimhaltung vertraulicher Informationen 248
bb) Nutzungsbeschränkung nach Art. 8 Abs. 2 ESRB-VO 248
cc) Angleichungsmechanismus nach Art. 8 Abs. 2b ESRB-VO 249
f) Darlegungserleichterungen und gerichtliche Kontrolldichte 251
2. Grundsatz der Vertraulichkeit aufgrund der EZB-Geschäftsordnung? 252
3. Die Ablehnungsgründe des Art. 4 Beschl. EZB/2004/3 253
a) Vergleich mit den Ablehnungsgründen in der Transparenz-VO 253
b) Verhältnis zu Art. 15 AEUV 254
c) Vertraulichkeit der Aussprachen 255
d) Aufsichtsrechtliche Prüfungen 257
e) Aufsichtspolitik 258
f) Stabilität des Finanzsystems 258
g) Dokumente zum internen Gebrauch 259
h) Meinungsaustausch mit „anderen relevanten Behörden und Einrichtungen“ 260
i) Schutz vor umfangreichem Arbeitsaufwand 261
4. Verhältnis der Anspruchsgrenzen zueinander 261
C. Zwischenfazit 262
Kapitel 5: Interessen beaufsichtigter Institute und Dritter als Grenzen des Informationszugangs 269
A. Schutz geschäftlicher Interessen 269
I. Vorgaben des Grundgesetzes 270
II. Primärrecht der EU 273
1. Art. 339 AEUV 273
2. GRCh 274
III. Schutz durch sekundär- und einfachrechtliche Verschwiegenheitsnormen 276
1. Schutzrichtung 276
2. Unternehmensbezug 277
a) Allgemeines 277
b) Juristische Personen des öffentlichen Rechts 277
c) Informationen in zusammengefasster Form 279
3. Geschäftliche Interessen 281
a) Allgemeines 281
b) Gesetzliche Offenlegungspflichten 282
c) Informationen über Rechtsverstöße 284
d) Interessen der Bankkunden als geschäftliche Interessen der Bank 289
e) Fehlende Aktualität 290
4. Neuausrichtung im Zuge der Geschäftsgeheimnis-Richtlinie? 291
IV. Verhältnis zum IFG 293
1. § 3 Nr. 4 IFG i. V. m. § 9 KWG 293
2. § 3 Nr. 4 IFG i. V. m. dem Bankgeheimnis 294
3. § 6 S. 2 IFG 294
a) Einführung 294
b) Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse nach herkömmlichem Verständnis 295
c) Keine Neuausrichtung im Zuge des GeschGehG 297
V. Verhältnis zu unionalen Informationszugangsansprüchen 299
B. Schutz personenbezogener Daten 300
I. Grundlagen 300
II. Personenbezogene Daten 301
III. Verhältnis zwischen DSGVO und IFG 303
IV. Verhältnis zwischen VO (EU) 2018/1725 und unionalen Informationszugangsansprüchen 305
V. Schutz durch sekundär- und einfachrechtliche Verschwiegenheitspflichten 306
C. Schutz hinweisgebender Personen 308
I. Grundlagen 308
II. Verhältnis zum IFG 309
III. Verhältnis zu unionalen Informationszugangsansprüchen 310
D. Zwischenfazit 312
Kapitel 6: Besondere Informationszugangsansprüche 315
A. Presserechtliche Auskunftsansprüche 315
I. Gegenüber deutschen Behörden 315
1. Herleitung, Modalitäten und Grenzen 315
2. Verhältnis zur Verschwiegenheitspflicht 319
II. Gegenüber Organen, Einrichtungen und sonstigen Stellen der EU 323
B. Akteneinsichtsrechte in Verwaltungsverfahren 323
I. Akteneinsichtsrecht gegenüber Bundesbehörden 323
1. Voraussetzungen im Einzelnen 324
a) Allgemeines 324
b) Pflicht zur Weiterleitung von Anträgen gem. Art. 32 Abs. 1 S. 4 SSM-RVO 324
2. Ablehnungsgründe 327
II. Akteneinsichtsrecht gegenüber Organen, Einrichtungen und sonstigen Stellen der EU 332
1. Art. 41 Abs. 1, 2 lit. b) GRCh 332
2. Akteneinsichtsrechte nach dem Sekundärrecht 334
C. Zwischenfazit 336
Kapitel 7: Bewertung des Schutzes vor Anspruchsasymmetrien 339
A. Überblick und Kategorisierung 339
B. Bewertung der Angleichungsmechanismen 342
I. Bewertungskriterien 342
II. Absolute Zustimmungsvorbehalte 343
III. Relative Zustimmungsvorbehalte 343
IV. Konsultationspflicht 344
V. Antragsweiterleitung 345
VI. Weisungen 346
VII. Vertraulichkeitsvereinbarungen 347
VIII. Besondere Ablehnungsgründe 347
IX. Sonstige Angleichungsmechanismen materiell-rechtlicher Art 348
X. Nutzungsbeschränkungen 349
XI. Kombination verschiedener Angleichungsmechanismen 350
C. Bestehender Schutz vor Anspruchsasymmetrien im Einzelnen 351
I. Voraussetzungslose Informationszugangsansprüche 351
1. Europäische Institutionen untereinander 351
a) EZB und EBA 351
b) ESRB und EBA 355
c) ESAs untereinander 357
d) ESRB und EZB 357
2. Deutsche Behörden und europäische Institutionen 357
a) EZB und deutsche Behörden 357
b) EBA und deutsche Behörden 359
c) ESRB und deutsche Behörden 362
d) SRB und deutsche Behörden 363
3. Verhältnis zu Aufsichtsbehörden anderer Staaten 364
4. Deutsche Behörden untereinander 367
a) Bundesbehörden 367
b) Bundes- und Landesbehörden 369
II. Presserechtliche Auskunftsansprüche 374
III. Akteneinsichtsrechte in Verwaltungsverfahren 376
D. Zwischenfazit 377
Kapitel 8: Fazit 382
A. Asymmetrischer Schutz durch das Primärrecht 382
B. Die maßgebenden Anspruchsgrundlagen, insbesondere: Nichterfüllung des gesetzgeberischen Gestaltungsauftrags bei Dokumenten der EZB 382
C. Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei den Informationszugangsgesetzen 383
D. Annäherung durch ähnliche gesetzliche Geheimhaltungspflichten 384
E. Kombination von Angleichungsmechanismen für einen angemessenen Schutz vor Anspruchsasymmetrien 387
F. Gesamtbewertung des Schutzes vor Anspruchsasymmetrien 388
Literaturverzeichnis 390
Sachregister 414