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Der hypothetische Ersatzeingriff

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Müller, P. (2025). Der hypothetische Ersatzeingriff. Berücksichtigung hypothetischer Rechtmäßigkeit im Rahmen von Verwertungsverboten rechtswidrig erlangter Beweise im Strafprozess. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59426-9
Müller, Philipp. Der hypothetische Ersatzeingriff: Berücksichtigung hypothetischer Rechtmäßigkeit im Rahmen von Verwertungsverboten rechtswidrig erlangter Beweise im Strafprozess. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59426-9
Müller, P (2025): Der hypothetische Ersatzeingriff: Berücksichtigung hypothetischer Rechtmäßigkeit im Rahmen von Verwertungsverboten rechtswidrig erlangter Beweise im Strafprozess, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59426-9

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Der hypothetische Ersatzeingriff

Berücksichtigung hypothetischer Rechtmäßigkeit im Rahmen von Verwertungsverboten rechtswidrig erlangter Beweise im Strafprozess

Müller, Philipp

Schriften zum Prozessrecht, Vol. 310

(2025)

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About The Author

Philipp Müller ist Rechtsanwalt und Associate bei Skadden, Arps, Slate, Meagher & Flom LLP in Frankfurt am Main. Er berät schwerpunktmäßig zu internen Untersuchungen, Sanktionen und Corporate Governance. Nach dem Jurastudium an der Ludwig-Maximilians-Universität in München absolvierte er ein LL.M.-Studium an der Emory University School of Law in Atlanta. Das Rechtsreferendariat absolvierte er am Kammergericht Berlin. Seine Promotion zum hypothetischen Ersatzeingriff legte er an der Universität Bremen ab.

Abstract

Die Arbeit analysiert den hypothetischen Ersatzeingriff im Strafprozessrecht unter Berücksichtigung theoretischer Grundlagen, der Verfassungskonformität sowie denkbarer praktischer Anwendungsbereiche. Ein Schwerpunkt liegt auf der bisherigen Rechtsprechung, die unter Einbezug dieser Rechtsfigur ergangen ist. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass der hypothetische Ersatzeingriff sinnvoll ausschließlich im Rahmen der Abwägungslehre bei unselbständigen Beweisverwertungsverboten angewendet werden sollte. Gleichzeitig wird für eine methodisch fundierte und zurückhaltende Handhabung innerhalb dieses Anwendungsbereichs plädiert. Hierzu werden klare Anforderungen an die Hypothesenbildung auf Basis definierter Begriffspaare entwickelt.»The Hypothetical Substitute Intervention. Hypothetical Lawfulness and Exclusionary Rules in Criminal Proceedings«: The thesis examines the concept of hypothetical substitute intervention in criminal procedural law. It explores the theoretical foundations, historical case law applications, constitutional compatibility, and practical implications of the construct. The study confines its relevance to the balancing doctrine concerning unwritten exclusionary rules for evidence. It also outlines methodological criteria for hypothesis formation to ensure a precise and legally sound application.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungen 12
Teil 1: Einleitung 17
A. Vorbemerkung und Fragestellung 17
B. Gang der Untersuchung 18
Teil 2: Systematisierung der Problematik 20
A. Die Hypothese im Strafrecht 20
I. Hypóthesis – die Hypothese als terminus technicus in der Wissenschaft 20
II. Bedeutung hypothetischer Verläufe im materiellen Strafrecht 24
1. Kausalität 24
a) Die Substraktions- und Addtionshypothese der Äquivalenztheorie der Rechtsprechung 24
b) Kritik der Literatur und weitere Kausalitätsfälle 26
c) Abschließende Bewertung der Bedeutung von Hypothesen für die strafrechtliche Kausalität 28
2. Pflichtwidrigkeitszusammenhang bei Fahrlässigkeitsdelikten 28
3. Rechtswidrigkeit 31
4. Vermögensdelikte 31
III. Bedeutung hypothetischer Verläufe im Strafprozessrecht 32
1. Die Hypothese im dualen Strafprozessrecht 32
2. Unterschiede zum materiellen Strafrecht 35
IV. Zusammenfassung 37
B. Beweisverwertungsverbote 38
I. Vorbemerkung 38
II. Telos und verfassungsrechtliche Funktion 41
1. Revisionsrechtlicher Ansatz 41
2. Rechtskreistheorie 43
3. Individualschutz 44
4. Nebeneffekte 45
5. Zwischenergebnis 47
III. Systematik und Voraussetzungen 48
1. Geschriebene Beweisverwertungsverbote 48
2. Ungeschriebene Beweisverwertungsverbote 50
a) Selbstständige Beweisverwertungsverbote 50
b) Unselbstständige Beweisverwertungsverbote 51
aa) Schutzzwecklehre 51
bb) Rechtskreistheorie 52
(1) Anwendung durch den BGH 52
(2) Stellungnahme 53
cc) Abwägungslehre 54
IV. Fernwirkung 57
V. Relevanz der Systematik für die Berücksichtigung hypothetischer Verläufe bei der Bestimmung eines Beweisverwertungsverbots 57
VI. Zusammenfassung 60
C. Hypothetische Ersatzmaßnahmen als Faktor der Beweisverwertung 60
I. Vorbemerkung 60
II. Kritische Anwendungsfälle 61
1. Fehler bei Durchführung einer Ermittlungsmaßnahme 61
a) Rechtsprechung 61
aa) § 81a Abs. 1 Satz 2 StPO und BGHSt 24, 125 61
bb) Verstöße gegen Belehrungspflichten 63
b) Auffassung der Literatur 65
c) Stellungnahme 67
2. Missachtung des Richtervorbehalts einer Ermittlungsmaßnahme 71
a) Rechtsprechung 71
aa) Hypothetische Ersatzmaßnahmen berücksichtigende Urteile des BGH zu § 105 StPO 71
bb) Hypothetische Ersatzmaßnahmen ablehnende Urteile des BGH zu § 105 StPO 72
cc) Weitere Anwendungsfälle 74
(1) § 81a StPO 74
(2) §§ 100aff. StPO 76
(3) §§ 110aff. StPO 78
b) Auffassung der Literatur 79
c) Stellungnahme 81
aa) Kritik an dem Willkür-Kriterium der Rechtsprechung 81
bb) Umfassender Schutz des Richtervorbehalts 84
3. Verwertung eines trotz Beschlagnahmeverbots erlangten Beweismittels 86
a) Rechtsprechung 86
aa) § 97 Abs. 1 Nr. 1 StPO 86
bb) § 97 Abs. 1 Nr. 3 StPO 87
(1) Rechtsprechung der Oberlandesgerichte 87
(2) Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 89
b) Auffassung der Literatur 90
c) Stellungnahme 93
4. Fernwirkung 96
a) Rechtsprechung 96
aa) Praktikabilitätsargument des BGH 96
bb) Abweichende Urteile der Oberlandesgerichte 96
b) Auffassung der Literatur 97
c) Stellungnahme 101
5. Rechtswidrige Beweiserhebung durch Privatpersonen 104
a) Rechtsprechung 104
b) Auffassung der Literatur 106
c) Stellungnahme 108
6. Zufallsfunde 110
a) Rechtslage nach der StPO – Wertungen des Gesetzgebers 110
aa) §§ 161 Abs. 3, 479 Abs. 2 S. 1 StPO 110
bb) § 100e Abs. 6 Nr. 3 StPO 112
cc) § 101a Abs. 4, 5 StPO 113
dd) § 108 Abs. 1 StPO 113
b) Sonderfall: legendierte Verkehrskontrolle 115
aa) BGHSt 62, 123 115
bb) Auffassung der Literatur 117
cc) Stellungnahme 118
7. Zusammenfassende Stellungnahme 121
a) Ansätze der Rechtsprechung 121
aa) Matrix 121
bb) Stellungnahme 122
(1) Fehler beim Durchführen einer Ermittlungsmaßnahme 122
(2) Missachtung des Richtervorbehalts 122
(3) Verwertung eines trotz Beschlagnahmeverbots erlangten Beweismittels 123
(4) Fernwirkung 123
(5) Beweismittelerlangung durch Private 124
(6) Zufallsfunde 124
b) Eigener Lösungsansatz 124
aa) Matrix 124
bb) Stellungnahme 125
(1) Grundsatz 125
(a) Positive Hypothese 126
(b) Enge oder weite Hypothese 126
(c) Konkrete Hypothese 127
(d) Der hypothetische Ersatzeingriff als Faktor der Abwägungslehre 127
(2) Ausnahmen 127
(a) Keine engen Hypothesen bei Missachtung des Richtervorbehalts 127
(b) Der hypothetische Ersatzeingriff als vorgelagerte normative Zurechenbarkeitserwägung in Fernwirkungsfällen 128
(c) Sonderfall der kodifizierten Zufallsfunde 128
III. US-amerikanisches Recht 128
1. Vorbemerkung 128
2. Independent Source Doctrine 129
3. Inevitable Discovery Doctrine 131
a) Nix v. Williams 131
b) Abgrenzungen zur Independent Source Doctrine 134
4. Lehren der US-amerikanischen Ansätze für das deutsche Recht 136
IV. Anforderungen an die Hypothesenbildung 139
1. Methodik 139
2. Referenzpunkte 141
3. Anforderungen an die Wahrscheinlichkeit 143
a) Konkrete Möglichkeit 143
b) „höchstwahrscheinlich“ 143
c) „bereits im Ermittlungsverlauf angelegt“ 145
V. Beweiserbringung 146
VI. Zusammenfassung 149
Teil 3: Lösungsansatz zur Handhabung hypothetischer Ermittlungsverläufe 151
A. Vorbemerkung 151
B. Vereinbarkeit der Berücksichtigung hypothetischer Ermittlungsverläufe im Strafverfahren mit dem Grundgesetz 151
I. Geschriebene Beweisverwertungsverbote 151
II. Ungeschriebene Beweisverwertungsverbote 153
1. Selbstständige Beweisverwertungsverbote 153
2. Unselbstständige Beweisverwertungsverbote 156
III. Zusammenfassung 159
C. De lege lata: Vereinheitlichung der Rechtsprechung 160
I. Vorbemerkung 160
II. Grundsatzbildung 161
1. Geschriebene Beweisverwertungsverbote 161
2. Ungeschriebene Beweisverwertungsverbote 163
a) Selbstständige Beweisverwertungsverbote 163
b) Unselbstständige Beweisverwertungsverbote 164
III. Ergebnis 167
D. De lege ferenda: weitergehende Kodifizierung der Berücksichtigung hypothetischer Ermittlungsverläufe 167
E. Berücksichtigung weiterer Anwendungsfälle 170
I. Verwertung von in behördlichen Verfahren erlangter Beweise im Strafverfahren 171
1. Besteuerungsverfahren 171
2. Weitere behördliche Verfahren 174
II. Verwertung bei internen Ermittlungen erlangter Beweise im Strafverfahren gegen Arbeitnehmer 176
F. Zusammenfassung 180
Teil 4: Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse 182
Literaturverzeichnis 184
Sachwortverzeichnis 193