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Die Kritik des § 184i StGB (Sexuelle Belästigung) und des § 184j StGB (Straftaten aus Gruppen)

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Tan, M. (2025). Die Kritik des § 184i StGB (Sexuelle Belästigung) und des § 184j StGB (Straftaten aus Gruppen). Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59439-9
Tan, Meltem. Die Kritik des § 184i StGB (Sexuelle Belästigung) und des § 184j StGB (Straftaten aus Gruppen). Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59439-9
Tan, M (2025): Die Kritik des § 184i StGB (Sexuelle Belästigung) und des § 184j StGB (Straftaten aus Gruppen), Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59439-9

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Die Kritik des § 184i StGB (Sexuelle Belästigung) und des § 184j StGB (Straftaten aus Gruppen)

Tan, Meltem

Kriminologische und sanktionenrechtliche Forschungen, Vol. 29

(2025)

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About The Author

Meltem Tan studierte Rechtswissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität zu Jena mit dem Schwerpunkt Kriminalwissenschaften. Nach dem Ersten Juristischen Staatsexamen war sie unter anderem als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Wirtschaftsstrafrecht, Europäisches und Internationales Strafrecht tätig und wurde im Rahmen ihrer Promotion von Prof. Dr. Edward Schramm betreut. Derzeit absolviert sie ihr Referendariat am Kammergericht Berlin.

Abstract

Die Strafnormen der sexuellen Belästigung (§ 184i StGB) und der Straftaten aus Gruppen (§ 184j StGB) stehen im Spannungsfeld juristischer Kontroversen und verdienen eine tiefgehende Auseinandersetzung. Während die Regelung zur sexuellen Belästigung aufgrund ihrer Alltagsrelevanz und des Schutzes vor diesem Verhalten von zentraler Bedeutung ist, wirft § 184j StGB erhebliche verfassungsrechtliche Fragen auf. In ihrer Arbeit beleuchtet die Autorin die Daseinsberechtigung dieser Normen und befasst sich mit der Legitimation des geschützten Rechtsguts der sexuellen Selbstbestimmung. Durch eine intensive Analyse der Tatbestandsmerkmale werden die bestehenden Herausforderungen und Schwachstellen aufgezeigt. Darüber hinaus setzt sich die Autorin mit der Erweiterung des Schutzbereichs auseinander, um auch verbale und digitale Formen sexueller Belästigung zu erfassen. Abgerundet wird die Untersuchung durch einen rechtsvergleichenden Ansatz, der in einen Gesetzesvorschlag mündet.»The Criticism of § 184i StGB (Sexual Harassment) and § 184j StGB (Group Offenses)«: Since the implementation of the criminal norms § 184i StGB (sexual harassment) and § 184j StGB (criminal offenses from groups), there has been a critical discussion in legal literature as to whether these offenses exceed the threshold of criminal conduct. This doctoral thesis takes an in-depth look at the legitimacy of these norms, and at the same time criticizes the relevant aspects to conclude with a concrete legislative proposal.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Danksagung 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 21
Einleitung 27
1. Kapitel: Dogmatische und kriminalpolitische Grundfragen 32
A. Das geschützte Rechtsgut 32
I. Der 13. Abschnitt des StGB: Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung 33
1. Die sexuelle Selbstbestimmung nach Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG 33
2. Rechtsgutsverständnis der §§ 184i und 184j StGB 35
3. Grenzziehung zur Moral und Sitte 36
II. Vorwurf der Verfassungswidrigkeit wegen fehlendem Rechtsgut 38
1. Maßstab für die Beurteilung der Verfassungswidrigkeit 38
2. Einblick in die Rechtsgutslehre im Schrifttum 40
3. Kritik der Rechtsgutskonzeptionen 44
a) Reichweite und Zweckmäßigkeit von Rechtsgütern 45
a) Verhältnis zum Verfassungsrecht unter Berücksichtigung des BVerfG-Beschlusses 46
III. Lösungsvorschlag: Der interdependenztheoretische Ansatz 50
1. Übertragung der Interdependenztheorie auf das Verhältnis von verfassungsrechtlichen Prinzipien und der Rechtsgutslehre 50
2. Konsequenz der beidseitigen Abhängigkeit zwischen Verfassungsrecht und Rechtsgutslehre 53
3. Bewertung für § 184i StGB und § 184j StGB 54
a) § 184i StGB 54
b) § 184j StGB 54
c) Zusammenfassung 57
IV. Kriminalisierung eines sozialadäquaten Verhaltens 57
V. Möglichkeit der Einschränkung des Schutzbereiches 59
1. Mögliche Fälle für den Ausschluss des Schutzbereiches der sexuellen Selbstbestimmung 59
a) Unerwünschte körperliche Begrüßungen 59
b) Unerwünschter Sexualkontakt in einer Partnerschaft 60
2. Mögliche Einschränkung durch ein doppeltes Rechtsgutsverständnis 60
a) Keine Notwendigkeit wegen Art. 2. Abs. 1 i. V.m Art. 1 GG 61
b) Keine Notwendigkeit wegen fehlender Deckungsgleichheit zu § 185 StGB 62
3. Ergebnis 62
VI. Vergleich mit anderen Rechtsgütern 63
VII. Zusammenfassung 65
B. Die Entstehungsgeschichte nvon § 184i StGB und § 184j StGB 65
I. Gesetzgebungsanlass 65
1. Völkerrechtliche Verpflichtungen 65
a) EMRK und EGMR 65
b) Hintergrund der Istanbul-Konvention 68
c) Anforderungen der Istanbul-Konvention 69
aa) Art. 36 I-K 70
bb) Art. 40 I-K 72
(1) Unterschiedliche Handlungsvarianten der sexuellen Belästigung 72
(2) Fehlendes Einverständnis 72
(3) Verletzung der Würde 73
cc) Sonstige Regelungen 75
d) Reichweite der Bindungswirkung 75
d) Umsetzung des Gesetzgebers bezüglich §§ 184i, 184j StGB 77
aa) § 184i StGB 77
bb) § 184j StGB 78
2. Silvesternacht 2015/2016 in Köln 79
a) „Neues Phänomen“ 79
aa) Modus Operandi 80
bb) Tatort des öffentlichen Raumes 81
cc) Beispiele HoGeSa und Loveparade 82
dd) Abschlussbericht der Bund-Länder-Projektgruppe „Silvester“ 83
(1) Zeitraum nach der Silvesternacht 2015/2016 84
(2) Zeitraum vor der Silvesternacht 2015/2016 85
(3) Auswertung 86
b) Zuwanderung als Ursache für das gesetzgeberische Agieren 86
aa) Erkenntnisse aus den Statistiken des Polizeipräsidiums Köln 87
bb) Ethnologischer Hintergrund 87
c) Symbolische Gesetzgebung bezüglich § 184j StGB 89
aa) Begriff 89
bb) Fallgruppen 89
cc) Grenzen der symbolischen Gesetzgebung mit kritischem Ansatz 90
dd) Symbolische Gesetzgebung im Hinblick auf § 184j StGB 92
3. Mediale Aufbereitung 93
a) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in der Silvesternacht 2015/2016 Köln 93
b) Rolle der Medien 94
aa) Angebliche Verzerrungen in den Medien 95
bb) Gegenargumentation 96
4. Aufklärung durch Verbände und Organisationen 98
5. Zusammenfassung 99
II. Gesetzgebungsverfahren 100
1. Gesetzesentwürfe 100
a) Referentenentwurf vom 14.7.2015 100
b) Stellungnahmen zum Referentenentwurf 101
aa) Kritik und Verständnisfragen 101
bb) Vorschlag der „Tätlichen sexuellen Belästigung“ nach dem djb 103
c) Parallele Initiativen 104
aa) Gesetzentwurf der Fraktion BÜNDNIS 90/Die Grünen, BT-Drs. 18/5384 104
bb) Gesetzentwurf der Fraktion DIE LINKE, BT-Drs. 18/7719 105
d) Gesetzentwurf der Bundesregierung, BT-Drs. 18/8210 105
e) Stellungnahme des Bundesrates, BT-Drs. 18/8626 106
2. Beschlussempfehlung (BT-Drs. 18/9097) 107
3. Entscheidung des Gesetzgebers 108
a) § 184i StGB und bislang vorgenommene Änderungen 108
b) § 184j StGB 110
c) Einblick in den allgemeinen Paradigmenwechsel im Sexualstrafrecht 111
4. Zusammenfassung 111
C. Prozessuale Herausforderungen im Sexualstrafrecht 112
I. Kriminalstatistik und Dunkelfeld 112
II. Beweisschwierigkeiten 115
1. Verurteiltenquote bei § 184i StGB und § 184j StGB 116
2. Auswertung der Ergebnisse und Ursachenanalyse 117
a) Herausforderungen der Staatsanwaltschaft 117
b) Herausforderungen für das Gericht 119
c) Beeinflussung von sog. Vergewaltigungsmythen und Auswirkungen beim Geschädigten 120
III. Ergebnis und Ausblick 122
D. Zusammenfassung 124
2. Kapitel: Analyse der Strafnorm der sexuellen Belästigung (§ 184i StGB) 125
A. Begriffsbestimmung der sexuellen Belästigung 126
I. „Sexuell“ 126
1. Versuch der Begriffsbestimmung der Sexualität 126
2. Sexualbezogene Handlung im Sinne von § 184i StGB 128
II. „Belästigung“ 130
1. Historisch-politische Entwicklung 130
2. Das 3-Dimensionen-Modell in der sozialpsychologischen Forschung 132
B. Gesetzessystematik im Strafgesetzbuch 133
I. Platzierung des § 184i StGB nach der Begriffsbestimmung des § 184h StGB 133
1. Begriff der sexuellen Handlung im Sinne von § 184h Nr. 1 StGB 134
2. Bestimmung der Erheblichkeitsschwelle 136
3. Sexuelle Handlung nach § 184h Nr. 2 StGB 138
4. Zum Verhältnis von § 184i StGB und § 184h StGB nach der Rechtsprechung 139
II. Konsequenzen der systematischen Verortung 140
1. Zum Verhältnis von § 184i StGB und §§ 174 ff. StGB 140
2. Deliktsnatur des Auffangtatbestands hinsichtlich der Sexualdelikte 142
III. Zusammenfassung 143
C. Auslegungsprobleme des § 184i StGB 144
I. Problem: „körperliche Berührung“ nals restriktives Merkmal 144
1. Ausführungen mittels Gegenstände bzw. angewiesenen Dritten 144
2. Stellungnahme 145
II. Problem: „in sexuell bestimmter Weise“ 147
1. Eine sexualbezogene Handlung 147
2. Perspektivische Betrachtung bei der Auslegung 149
a) Die objektiv-subjektive Auslegung 150
aa) Entscheidungsgründe des BGH 150
bb) Ergänzende Ausführungen der Literaturansichten 152
b) Weitere Auslegungsmöglichkeiten 155
aa) Objektive Auffassung 155
(1) Missbilligende Ergebnisse der subjektiven Auffassung 155
(2) Untaugliche Formel der Rechtsprechung 156
(3) Eingrenzung der Strafbarkeit 157
bb) Subjektive Auffassung 158
(1) Grammatikalische Auslegung 159
(2) Gegenargument zur systematischen Auslegung 159
(3) Historische Auslegung 160
(4) Sinn und Zweck des § 184i StGB 160
3. Stellungnahme 161
a) Vorprüfung: Abgrenzung zu § 177 StGB 161
b) Gegen beide Ansichten gerichtete Kritikpunkte 163
c) Gegen die objektive Ansicht 163
d) Gegen die subjektive Ansicht 164
e) Würdigung 167
III. Problem: „Belästigung“ mittels einschränkender Auslegung 167
1. Erneutes Problem der Perspektive 168
a) Subjektive Perspektive 168
b) Weitere mögliche einzunehmende Perspektiven 169
c) Vorfrage: Ist der Belästigungserfolg wertend oder deskriptiv? 171
d) Stellungnahme 172
2. Zusätzliche Voraussetzungen zur restriktiven Handhabung 175
a) Mögliches Erfordernis einer nicht unerheblichen Beeinträchtigung 175
b) Mögliches Erfordernis einer demütigenden bzw. erniedrigenden Wirkung 177
3. Zusammenfassung 177
IV. Problem: Kann „eine andere Person“ auch ein (Klein-)Kind mit beschränkter „Belästigungsfähigkeit“ sein? 178
V. Problem: tatbestandsausschließendes Einverständnis oder rechtfertigende Einwilligung 181
1. Bedeutung und Wirkung einer Zustimmung im Allgemeinen 181
2. Voraussetzungen für eine wirksamen Zustimmung 182
a) Ist eine Willensbildungsfähigkeit notwendig? 182
b) Wie muss der Kommunikationsakt erfolgen? 183
aa) Meinungsstreit zum Erfordernis eines kommunikativen Aktes 183
bb) Interpretationsschwierigkeiten bei Ambivalenz und Passivität 185
3. Maßstab des „entgegen dem erkennbaren Willen“ 186
a) Beurteilung nach § 177 StGB 186
aa) Betrachtungsperspektive des Gegenwillens nach § 177 Abs. 1 StGB 186
bb) Zeitpunkt des Gegenwillens 187
cc) Maßstab des Gegenwillens nach § 177 Abs. 2 StGB 188
b) Übertragbarkeit auf § 184i StGB 190
aa) Allgemeine Übertragbarkeit der Grundsätze des § 177 StGB 190
bb) Beispiel: „Begrapschen“ im öffentlichen Raum 191
cc) Beispiel: Ausnutzung von institutionellen Beziehungen 192
dd) Zwischenergebnis 193
4. Wirkung der erteilten Zustimmung i. R. d. § 184i StGB 193
a) Einverständnis oder Einwilligung 193
b) Konsequenzen einer angenommenen Einwilligung 197
aa) Allgemeine Anforderungen 197
bb) Täuschungsbedingte Einwilligung 198
(1) Fallbeispiele 198
(2) Rechtliche Würdigung 200
cc) Auswertung der Ergebnisse 201
(1) Notwendige Bedingung im Sinne eines Dealbreakers 201
(2) Einschränkende Auslegung 203
(3) Zwischenergebnis 205
5. Ergebnis 205
VI. Problem: Grenze zwischen dem Eventualvorsatz und der Fahrlässigkeitsstrafbarkeit 206
1. Dolus eventualis oder dolus directus 1. Grades bzw. 2. Grades? 206
2. Anforderungen an geschlechtsneutrale Verhaltensstandards 209
3. Nachforschungsobliegenheit 210
a) Mögliche Fahrlässigkeitsstrafbarkeit 210
b) Stellungnahme 211
VII. Problem: Deliktsnatur und mögliche Beteiligungsformen 214
1. Charakterisierung als eigenhändiges Delikt 215
a) Nach der Wortlauttheorie 216
b) Nach der Körperbewegungstheorie und nach dem Deliktstypus 217
c) Systematische Untersuchung 218
d) Zwischenergebnis 220
2. Konsequenzen zur möglichen Beteiligungsform 220
3. Ergebnis 222
D. Rechtsfolgenseite des § 184i StGB 222
I. Strafzumessung des § 184i Abs. 1 Hs. 2 StGB 222
1. Kritik des Höchststrafrahmens 223
2. Auswertung 223
a) Kriminalpolitische Wirkung der Höhe der gesetzlichen Strafandrohung 223
aa) Ergebnisse der generalpräventiven Forschung 224
bb) Ergebnisse der spezialpräventiven Forschung 225
cc) Zwischenergebnis 227
b) Ausnahmewirkung von § 47 Abs. 1 StGB 227
c) Fehlende Versuchsstrafbarkeit 228
d) Vergleich der Strafrahmen mit anderen Delikten 231
e) Ergebnis 233
II. Erhöhung des Strafrahmens bei gemeinschaftlicher Begehung 233
1. Anforderungen des § 184i Abs. 2 S. 2 StGB 233
a) Gemeinschaftliche Begehung im Sinne einer Mittäterschaft 233
b) Mindestpersonenanzahl 235
2. Kritik des „maßlos überhöhten“ Strafrahmens und angebliche Bedeutungslosigkeit des Regelbeispiels 236
3. Stellungnahme und Fazit 237
E. Prozessuale Anforderungen und rechtspraktische Herausforderungen 237
I. Bedeutung des relativen Antragsdeliktes nach § 184i Abs. 3 StGB 238
1. Kritik 238
2. Stellungnahme 239
II. Rechtspraxis im Kontext der sog. Sexualbeleidigung 243
1. Ehrbegriff als Rechtsgut 243
2. Frühere Rechtsprechung 245
3. Wandel der Rechtsprechung durch die Formel der „besonderen Umstände“ 247
a) Folgeentscheidungen nach der „Wende“ in der Rechtsprechung 249
b) Verbleibende Bedenken trotz rezipierter Kritik der Literatur 252
aa) Inkongruenz zwischen den Rechtsgütern der sexuellen Selbstbestimmung und der Ehre 252
bb) Nicht überwundene Rechtsunsicherheit durch Gerichtsentscheidungen 254
cc) Schwieriger Nachweis des Beleidigungsvorsatzes 255
dd) Nicht haltbare Urteilsbegründungen 256
c) Zusammenfassung 258
4. Verbliebener Anwendungsbereich der Sexualbeleidigung 258
F. Nicht erfasste Fallkonstellationen des § 184i StGB de lege lata 262
I. Schritt: Rechtstatsachenforschung 263
1. Ermittlung der rechtstatsächlichen Situation der sexuellen Belästigung 263
a) Am Arbeitsplatz 263
aa) Empirische Befunde zur sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz im Allgemeinen 264
bb) Besonders anfällige Berufsgruppen 265
(1) Im klinischen Alltag 266
(2) Hochschulen 267
b) Sonstige professionelle Abhängigkeitsverhältnisse 269
c) Im öffentlichen Raum (sog. Catcalling-Debatte) 270
aa) Begriffsbestimmung und Erscheinungsformen von Catcalling 270
bb) Häufigkeit des Verhaltensphänomens 271
cc) Auswirkungen bei der betroffenen Person 273
dd) Mögliche Motivation der angreifenden Person 274
d) Im digitalen Raum 275
aa) Begriffsbestimmung und Erscheinungsformen 276
bb) Häufigkeit des Verhaltensphänomens 277
cc) Auswirkungen bei der betroffenen Person 278
dd) Motivation der angreifenden Person 278
2. Zusammenfassung 279
II. Schritt: kritische Würdigung des Schutzbereiches von § 184i StGB 279
1. Fallgruppe: verbale sexuelle Belästigung 280
a) Anderweitige Regelungen außerhalb des § 184i StGB 280
aa) Im Strafrecht 280
(1) § 177 StGB (Sexueller Übergriff) 281
(2) § 176a StGB (Sexueller Missbrauch von Kindern ohne Körperkontakt mit dem Kind) 281
(3) § 183 StGB (Exhibitionistische Handlungen) und § 183a StGB (Erregung öffentlichen Ärgernisses) 282
(4) § 238 Abs. 1 Nr. 1 StGB (Nachstellung) 284
(5) § 240 StGB (Nötigung) 285
(6) § 241 StGB (Bedrohung) 286
(7) § 185 StGB (Beleidigung) 287
bb) Im Verwaltungsrecht 289
cc) Im Zivilrecht 291
(1) § 3 Abs. 4 AGG 291
(2) Gewaltschutzgesetz (GewSchG) 293
(3) Deliktsrecht 294
dd) Sonstige Maßnahmen 294
b) Zwischenergebnis 295
2. Fallgruppe: digitale sexuelle Belästigung 295
a) Anderweitige Regelungen außerhalb des § 184i StGB 296
aa) § 176a Abs. 1 Nr. 3 StGB (Cybergrooming) 297
bb) § 184 Abs. 1 Nr. 6 StGB (Verbreitung pornographischer Inhalte) 297
cc) § 184k StGB (Upskirting) 300
dd) § 183 StGB („digitaler“ Exhibitionismus) 301
ee) § 238 Abs. 1 Nr. 2 StGB (Nachstellung mittels Kontaktversuch über Kommunikationsmittel) 303
ff) §§ 185 ff. StGB (Straftaten zur Beleidigung) 303
gg) Außerstrafrechtliche Regelungen 304
b) Zwischenergebnis 305
3. Fallgruppe: sexuelle Belästigung sonstiger Art 305
a) Anderweitige Regelungen außerhalb des § 184i StGB 306
aa) §§ 223 ff. StGB (Körperverletzungsdelikte) 306
bb) § 183a StGB 307
cc) § 185 StGB 307
b) Zwischenergebnis 308
III. Schritt: Entscheidung zum Änderungsbedarf der jetzigen Rechtslage 308
1. Einbeziehung in den Schutzbereich der sexuellen Selbstbestimmung 308
a) 1. Fallgruppe: verbale sexuelle Belästigung 309
b) 2. Fallgruppe: digitale sexuelle Belästigung 311
c) 3. Fallgruppe: sexuelle Belästigung sonstiger Art 312
d) Zwischenergebnis 313
2. „Ultima-ratio-Grundsatz“ versus strafbedürftiges Verhalten 313
3. Bestimmtheitsgebot 316
4. Zweckmäßigkeit einer strafrechtlichen Regelung 318
5. Ergebnis zum Schutzbereich des § 184i StGB 319
G. Zusammenfassung zu § 184i StGB 320
3. Kapitel: Analyse der Strafnorm des § 184j StGB (Straftaten aus Gruppen) 322
A. Normstruktur 323
B. Bedenken hinsichtlich des Bestimmtheitgebots 324
I. Eine Personengruppe 324
1. Gemeinsamer Wille ausreichend 325
2. Keine Beschränkung der Personenanzahl 326
II. Bedrängen einer anderen Person zur Begehung einer Straftat 327
1. Opfereigenschaft der „anderen Person“ 327
2. Schwere des Tatbeitrages des Bedrängens 328
3. Fehlende Identität zwischen Tatbegehungsabsicht und der begangenen Tat 329
4. Tatbegehungsabsicht in der Gruppe 330
a) Eine Ansicht: „Gruppenabsicht“ 330
b) Andere Ansicht: Absicht eines einzelnen Gruppenmitgliedes 331
c) Stellungnahme 331
5. Bedeutung des Merkmals „an ihr“ 333
III. Beteiligung an einer Personengruppe 333
1. Tatbeitrag: gewisse Mitwirkung 333
2. Beschränkungen des Tatbeitrages 335
a) Fehlende Vergleichbarkeit mit § 231 StGB 336
b) Ergebnis 338
IV. Förderung einer Straftat 338
1. Schwere des Tatbeitrages des Förderns 339
2. Keine Bezugnahme zur gruppenintendierten bzw. begangenen Straftat 340
3. Konkretisierungsfunktion der Beteiligung an der Gruppe 342
V. Subjektiver Tatbestand 342
1. Vorsatz bezüglich der Existenz der Gruppe sowie bezüglich der Bedrängungshandlung 343
2. Tatbegehungsabsicht der Gruppe und Förderungsvorsatz des Täters 345
VI. Objektive Bedingung der Strafbarkeit: Straftat nach §§ 177, 184i StGB 346
1. Legitimität objektiver Bedingung der Strafbarkeit 347
2. Berechtigung der objektiven Bedingung der Strafbarkeit in § 184j StGB 348
VII. Ergebnis mit Beispielsfall 350
C. Weitere Bedenken an der Verfassungsmäßigkeit 353
I. Verstoß gegen die Unschuldsvermutung 353
II. Verstoß gegen das Schuldprinzip 354
1. Problem: kein hinreichender Unrechtsgehalt 354
a) Abstrakte Gefährdung aus der Gruppe 355
b) Keine fassbare Tathandlung 357
2. Problem: keine Konnexität zwischen Tatbeitrag, Vorsatz und objektiver Bedingung der Strafbarkeit 358
III. Verstoß gegen das Willkürverbot 359
IV. Verstoß gegen das Verhältnismäßigkeitsprinzip 360
V. Ergebnis 362
D. Stellungnahme 362
I. Neues Zurechnungsmodell? 362
1. Neue Beteiligungsform im Allgemeinen Teil des Strafrechts 363
2. Zurechnung über die mögliche Fahrlässigkeitsbestrafung 364
3. Zwischenergebnis 365
II. Lösungsvorschläge 365
1. Notwendigkeit einer Regelung wegen fehlender Erfassung des Unrechts über andere Vorschriften 366
a) Keine Annahme des Regelbeispiels gemäß § 184i Abs. 2 StGB 366
b) Keine Teilnahme nach §§ 26 ff. StGB i. V. m. § 184i StGB 367
2. Herabstufung der Anforderungen an den Vorsatz 368
3. Überführung des Unrechts als Qualifikation von § 184i StGB 369
E. Zusammenfassung 370
4. Kapitel: Rechtsvergleichende Analyse und Gesetzesvorschlag 371
A. Länderübergreifende Analyse zur Strafbarkeit der sexuellen Belästigung einschließlich in Gruppenform 372
I. Sexuelle Belästigung in Österreich 373
1. Regelung des § 218 öStGB 373
2. Vergleich mit dem deutschen Recht 376
a) Sexuelle Belästigung des Einzeltäters 376
b) Sexuelle Belästigung durch mehrere Personen 377
3. Zusammenfassung 379
II. Sexuelle Belästigung in der Schweiz 380
1. Grundlagen zum schweizerischen Strafrecht 380
2. Regelung des Art. 198 schStGB 380
a) Art. 198 Abs. 1 schStGB: Erregung von Ärgernis durch Vornahme einer sexuellen Handlung 381
b) Art. 198 Abs. 2 Var. 1 schStGB: Tätliche sexuelle Belästigung 382
c) Art. 198 Abs. 2 Var. 2 schStGB: Verbale sexuelle Belästigung 383
3. Vergleich mit dem deutschen Recht 385
a) Sexuelle Belästigung des Einzeltäters 385
b) Sexuelle Belästigung durch mehrere Personen 385
4. Zusammenfassung 386
III. Sexuelle Belästigung in Frankreich 387
1. Grundlagen zum französischen Strafrecht 387
2. Regelungen im Code pénal 390
a) Art. 222-33 CP (Sexuelle Belästigung) 390
aa) Grundtatbestand des Absatz 1 393
bb) Drucksituation nach Absatz 2 394
cc) Rechtsfolge nach Absatz 3 Satz 1 394
cc) Strafschärfende Umstände nach Absatz 3 Satz 2 395
b) Art. 222-33-1-1 CP n. F. (Sexistische Beleidigung) 395
c) Sonstige (außerstrafrechtliche) Vorschriften 397
aa) Belästigungen sonstiger Art 397
bb) Art. 222-22 CP (Sexueller Übergriff) 398
3. Vergleich mit dem deutschen Recht 399
4. Zusammenfassung 400
IV. Sexuelle Belästigung in der Türkei 402
1. Grundlagen zum türkischen Strafrecht 402
2. Regelungen im türkischen Strafgesetzbuch (TCK) 405
a) Art. 105 TCK (Sexuelle Belästigung) 405
aa) Grundtatbestand des Absatz 1 406
bb) Qualifizierende Umstände des Absatz 2 408
b) Art. 102 TCK (Sexueller Übergriff) 409
c) Sonstige (außerstrafrechtliche) Vorschriften 410
3. Vergleich mit dem deutschen Recht 410
4. Zusammenfassung 411
V. Auswertung 412
1. Überblick der Ergebnisse der Rechtsvergleichung 412
2. Würdigung 414
a) Verortung der sexuellen Belästigung in körperlicher Handlungsform 415
b) Aufnahme verbaler, digitaler/schriftlicher und nonverbaler Handlungenformen in § 184i StGB-E 415
c) Begehung in Gruppenform i. S. v § 184j StGB 417
d) Deliktstyp 417
e) Strafschärfende Umstände 418
3. Zwischenergebnis 419
B. Gesetzesvorschlag für das deutsche Strafrecht 420
I. Formulierungsvorschlag 420
II. Erläuterungen zu den Bestimmungen von § 184i StGB-E 421
1. Sexuelle Belästigung mittels einer verbalen Äußerung oder eines Inhalts nach § 11 Abs. 3 StGB (§ 184i Abs. 1 Hs. 1 StGB-E) 421
2. (Qualifizierte) sexuelle Belästigung mittels einer körperlichen Einwirkung (§ 184i Abs. 1 Hs. 2 StGB-E) 423
3. Weitere Qualifikationen (§ 184i Abs. 2 StGB-E) 424
4. Sexuelle Belästigung aus der Gruppe (§ 184i Abs. 3 StGB-E) 426
5. Antragstellung (§ 184i Abs. 4 StGB-E) 428
C. Ergebnis 428
Zusammenfassung 429
Literaturverzeichnis 434
Stichwortverzeichnis 476