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Ausschlussfristen in arbeitsvertraglichen AGB

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Waltermann, M. (2025). Ausschlussfristen in arbeitsvertraglichen AGB. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59387-3
Waltermann, Moritz. Ausschlussfristen in arbeitsvertraglichen AGB. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59387-3
Waltermann, M (2025): Ausschlussfristen in arbeitsvertraglichen AGB, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59387-3

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Ausschlussfristen in arbeitsvertraglichen AGB

Waltermann, Moritz

Schriften zum Sozial- und Arbeitsrecht, Vol. 388

(2025)

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About The Author

Moritz Waltermann studierte Rechtswissenschaften an der Universität Osnabrück und an der Universität zu Köln. Nach dem ersten Staatsexamen arbeitete er am Großen Examens- und Klausurenkurs der Universität zu Köln und verfasste seine Dissertation unter der Betreuung von Professor Dr. Dr. h.c. Ulrich Preis. Seit Dezember 2022 absolviert er sein Referendariat beim Land Nordrhein-Westfalen im OLG-Bezirk Köln (Landgericht Köln) mit Stationen unter anderem im Ministerium für Arbeit und Soziales und in der Arbeitsrechtsabteilung einer Wirtschaftskanzlei.

Abstract

Die Arbeit beleuchtet Ausschlussfristen in arbeitsvertraglichen AGB in allen ihren Facetten. Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass die in der Praxis üblichen Ausschlussfristen den rechtlichen Anforderungen in verschiedenen Hinsichten nicht genügen. Kritisiert werden insbesondere die Fristlänge sowie die Ausgestaltung des Fristbeginns und des sachlichen Anwendungsbereichs. Der Autor erarbeitet einen eigenen Klauselentwurf, der rechtssicher und für die Praxis tauglich ist.

Darüber hinaus befasst sich die Arbeit mit Altfallproblematiken. Im Fokus steht dabei auch die in der Literatur aufgeworfene Frage, ob das AGB-Recht für Ausschlussfristen in Arbeitsverträgen eine fortgesetzte Transparenzkontrolle statuiert. Untersucht wird hier eine Frage, die nicht nur für Ausschlussfristen, sondern für alle AGB-Klauseln in Dauerschuldverhältnissen wesentlich ist.
»Preclusive Periods in General Terms and Conditions of Employment Contracts«: The work examines preclusive periods used in employment contract GTCs from all possible perspectives. It comes to the conclusion that the preclusive periods commonly used in practice do not meet the legal requirements in various respects and develops a draft clause that is legally secure and suitable for use in practice. In addition, the work deals with old case problems and, in particular, with the fundamental question of whether the law on general terms and conditions imposes a continued transparency control for continuing obligations.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung 21
A. Ausgangspunkt 21
B. Die fortgesetzte Aktualität arbeitsvertraglicher Ausschlussfristen 23
C. Untersuchungsvorhaben 27
§ 1 Die Ausschlussfrist 28
A. Historische Entwicklung 28
B. Begriff der Ausschlussfrist und gesetzliches Bild 30
C. Dogmatische Einordnung der Ausschlussfrist und ihrer Auswirkungen 33
I. Bedeutung und Meinungsstand 33
II. Stellungnahme 35
1. Die Rechtsnatur der Ausschlussfrist 36
a) Grundsätzliche dogmatische Einordnung 37
b) Bedingung oder Befristung des Erlassvertrags? 38
2. Rechtliche Einordnung der Wirkung von Ausschlussfristen auf betroffene Ansprüche 39
D. Zwecke der Ausschlussfrist und betroffene Interessen 42
I. Rechtsklarheit und Rechtssicherheit 44
1. Interesse auf Schuldnerseite 45
a) Schnelle Abwicklung der Ansprüche und Kalkulationssicherheit 45
b) Vermeidung von Beweisschwierigkeiten 46
c) Ordnungsfunktion und Verwaltungserleichterung 48
2. Interesse auf Gläubigerseite 48
a) Klare und rechtssichere Regelung 49
b) Schnelle Abwicklung der Ansprüche und Schutz vor Beweisschwierigkeiten 50
II. Rechtsfrieden 52
1. Förderung des Rechtsfriedens? 53
a) Grundsätzliche Eignung zur Lösung und Vermeidung von Streitigkeiten 53
b) Rechtsstreitigkeiten durch Ausschlussfristen 54
c) Materieller Gehalt des Rechtsfriedens? 55
d) Zwischenergebnis 58
2. Interesse an der Förderung des Rechtsfriedens durch Ausschlussfristen 58
3. Ergebnis 59
III. Beeinträchtigung der Gläubigerinteressen 60
1. Interesse an abschließender Prüfung der Sach- und Rechtslage 60
2. Interesse an der Geltendmachung von Ansprüchen nach eigenen Vorstellungen 60
IV. Öffentliche Interessen 62
V. Ergebnis 64
E. Gesetzliche Regelungen und Wertungen zu vertraglichen Ausschlussfristen 64
I. Spezielle Vorschriften zu Ausschlussfristen 65
II. Ausschlussfristen und Verjährung 66
1. Gemeinsamkeiten und Unterschiede 66
2. Konsequenzen für das Verhältnis von Verjährung und Ausschlussfristen 69
a) Grundwertung des Gesetzes: Gerechter Interessenausgleich zwischen Gläubiger und Schuldner durch Verjährungsrecht 69
b) Übertragbarkeit weiterer Wertungen und Regelungen 71
aa) Entsprechende Anwendung von Regelungen über die Zulässigkeit von Verjährungserleichterungen 71
bb) Entsprechende Anwendung der die Verjährung ausgestaltenden dispositiven Regelungen 73
(1) Überblick 73
(2) Eigene Lösung 76
(a) Grundsatz 76
(b) Anwendung auf konkrete Verjährungsregeln 79
III. Verhältnis zu Erlassvertrag und Verwirkung 80
1. Erlassverträge 80
2. Verwirkung 81
IV. Zwischenfazit 82
§ 2 Grundfragen der rechtlichen Bewertung von Ausschlussfristen in arbeitsvertraglichen AGB 84
A. Grundlagen des AGB-Rechts 85
I. Die Vor- und Nachteile allgemeiner Vertragsbedingungen 86
II. Die einseitige Wahrnehmung der Vertragsgestaltungsfreiheit durch AGB 87
1. Einseitige Gestaltung des Vertragsinhalts 87
2. Gründe für die Möglichkeit zur einseitigen Gestaltung des Vertragsinhalts durch AGB 89
a) Wirtschaftliche oder intellektuelle Unterlegenheit? 89
b) Situative Unterlegenheit 90
c) Besonderheiten bei Arbeitsverträgen? 94
III. Wertungsgrundlagen und Zwecke des AGB-Rechts 95
1. Wertungsgrundlagen 96
2. Grundzweck des AGB-Rechts 100
3. Integration des Verbraucherschutzes 104
B. Grundlinien der rechtlichen Bewertung von Ausschlussfristen in AGB 106
I. Anwendbarkeit des AGB-Rechts 106
1. Erfassung nahezu aller Ausschlussfristen in Individualarbeitsverträgen durch das AGB-Recht 106
2. Schranken für die Inhaltskontrolle 107
II. Die angemessene Berücksichtigung der im Arbeitsrecht geltenden Besonderheiten, § 310 Abs. 4 S. 2, Hs. 1 BGB 108
1. Ausgangspunkt 109
2. Die im Arbeitsrecht geltenden Besonderheiten 111
a) Nur rechtliche oder auch tatsächliche Besonderheiten? 111
b) Besonderheiten des Arbeitsrechts 115
3. Angemessene Berücksichtigung 115
III. Einbeziehung der Ausschlussfrist in den Arbeitsvertrag 116
1. Überraschungsschutz, § 305c Abs. 1 BGB 116
2. Kenntnis von der Ausschlussfrist erforderlich? 118
a) Grundsatz: Keine positive Kenntnis erforderlich 118
b) Anforderungen des NachwG 119
IV. Auslegung von Ausschlussfristen in arbeitsvertraglichen AGB 120
1. Ausgangspunkt 121
2. Grundsatz der objektiven Auslegung 122
3. Die Unklarheitenregel des § 305c Abs. 2 BGB 125
4. Einschränkende und geltungserhaltende Auslegung 127
a) Bedeutung und Problematik 127
b) Folgerungen 129
aa) Keine verdeckte Inhaltskontrolle 129
bb) Korrekte Bildung und Anwendung des normativen Auslegungsmaßstabs 129
(1) Ausgangspunkt 130
(2) Auslegung nach den Verständnismöglichkeiten des durchschnittlichen Vertragspartners 131
(3) Besondere Bedeutung des Wortlauts 131
(4) Berücksichtigung weiterer Auslegungsmittel 132
(5) Restriktive Auslegungsgrundsätze 135
cc) Beachtung von § 305c Abs. 2 BGB 138
c) Fazit 138
V. Inhaltskontrolle von Ausschlussfristen in arbeitsvertraglichen AGB 139
1. Spezialregelungen zu Ausschlussfristen 140
2. Kontrolle von Ausschlussfristen nach dem AGB-Recht 140
a) Verhältnis der AGB-Kontrolle zu anderen Vorschriften 140
b) Systematik der AGB-Kontrolle 144
c) Die Generalklausel, § 307 BGB 145
aa) Prüfungsmaßstab des § 307 Abs. 1 S. 1 BGB 145
bb) Konkretisierung nach § 307 Abs. 2 BGB 148
(1) Allgemeine Einordnung 148
(2) Die Bedeutung des § 307 Abs. 2 Nr. 1 BGB bei der Kontrolle von Ausschlussfristen 150
(a) Gesetzliches Leitbild bei der Kontrolle von Ausschlussfristen 151
(aa) Verjährungsrecht 151
(bb) Besondere arbeitsrechtliche Vorschriften als gesetzliches Leitbild i.S.d. § 307 Abs. 2 BGB? 152
(cc) Tarifvertragliche Regelungen 153
(dd) Zwischenergebnis 155
(b) Unvereinbarkeit mit wesentlichen Grundgedanken der Regelung 155
(aa) Bedeutung 155
(bb) Erste Einordnung des Gerechtigkeitsgehalts des Verjährungsrechts 156
(3) Bedeutung des § 307 Abs. 2 Nr. 2 BGB bei der Kontrolle von Ausschlussfristen 157
VI. Rechtsfolgen bei Nichteinbeziehung und Unwirksamkeit von Ausschlussfristen 159
1. Unwirksamkeit der Klausel und Wirksamkeit des Restvertrags 159
2. Teilbarkeit von Ausschlussfristen in arbeitsvertraglichen AGB 163
3. Schließen von Vertragslücken bei unwirksamen Ausschlussfristen 166
a) Lückenfüllung durch dispositives Recht 167
b) Lückenfüllung durch ergänzende Vertragsauslegung 168
4. Unwirksamkeit des Vertrags nach § 306 Abs. 3 BGB 171
§ 3 Die sachlich-inhaltliche Kontrolle von Ausschlussfristen in AGB 172
A. Ausgangspunkt 172
I. Überblick über den Diskussionsstand 172
II. Erste Einordnung und Gang der Untersuchung 176
B. Zulässiger sachlicher Anwendungsbereich von Ausschlussfristen 177
I. Grenzen außerhalb des AGB-Rechts 178
1. Ausschlussfristen und Unabdingbarkeit gesetzlicher Ansprüche 178
a) Die Rechtsprechung des BAG 179
b) Kritik an der Rechtsprechung 181
c) Auffassungen in der Literatur 182
d) Eigene Bewertung 183
aa) Generelle Unzulässigkeit von Ausschlussfristvereinbarungen für unabdingbare Ansprüche? 183
(1) Unzulässigkeit wegen des Charakters des zwingenden Rechts? 184
(2) Einheitliche Auslegung der Unabdingbarkeit bezogen auf Ausschlussfristen? 185
(a) Struktur der Unabdingbarkeitsanordnung 187
(b) Wortlaut 187
(aa) Begriff der Unabdingbarkeit 187
(bb) Betrachtung der Anspruchsnorm 188
(cc) Zwischenergebnis 190
(3) Anhaltspunkte aus der Systematik 190
(4) Betrachtung des Schutzzwecks der Unabdingbarkeit 193
(a) Allgemeiner Regelungszweck unabdingbarer Ansprüche 194
(b) Unterlaufen des Regelungszwecks durch Ausschlussfristen? 196
(aa) Unterscheidung zwischen Ausschlussfristen und anderen inhaltlichen Anspruchseinschränkungen 196
(bb) Die Möglichkeit der Vereinbarung nachträglicher Erlassverträge 197
(cc) Die Möglichkeit der vertraglichen Verjährungserleichterung 199
(α) Ausgangspunkt 199
(β) Eigener Ansatz 200
(c) Generelle Unzulässigkeit von Ausschlussfristen aus Gründen der „Rechtsklarheit“? 203
(5) Ergebnis 204
bb) Entscheidende Kriterien für die (Un-)‌Zulässigkeit von Ausschlussfristen 205
(1) Ausdrückliche Unzulässigkeit von Ausschlussfristen 205
(a) Unproblematische Unzulässigkeit von Ausschlussfristen 205
(b) Von der Regelung erfasste Ansprüche 206
(2) Angeordnete Unverjährbarkeit und Ausschluss von Verjährungserleichterungen 210
(3) Statuierung eines eigenen Zeitregimes 211
(4) Ausschlussfristen mit Sinn und Zweck des unabdingbaren Anspruchs nicht vereinbar 213
(5) Fehlen näherer Anhaltspunkte für die Unzulässigkeit von Ausschlussfristen 216
2. Ausschlussfristen und absolute Rechte 218
a) Dingliche Rechte 218
b) Andere absolute Rechte 220
c) Schuldrechtliche Ansprüche 221
3. Weitere Grenzen für die Vereinbarkeit von Ausschlussfristen 221
a) Status- und Stammrechte 222
b) Unstreitige Ansprüche 223
II. Grenzen aus dem AGB-Recht 224
1. Klauselverbote des § 309 Nr. 7 BGB 225
a) Ausgangspunkt 225
b) Sachlicher Anwendungsbereich 227
c) Angemessene Berücksichtigung im Arbeitsrecht geltender Besonderheiten 229
aa) Im Arbeitsrecht geltende Besonderheiten bezüglich § 309 Nr. 7 b) BGB 230
(1) Die Begründung des BAG 230
(2) Kritik 231
(3) Andere Begründungsansätze 233
bb) Im Arbeitsrecht geltende Besonderheiten bezüglich § 309 Nr. 7 a) BGB 234
(1) Begrenzte praktische Bedeutung des § 309 Nr. 7 a) BGB 234
(2) Verstoß in den verbleibenden Fällen nicht hinreichend gewichtig? 236
(a) Die weitere Begründung 236
(b) Kritik 237
d) Ergebnis 239
2. Generalklausel des § 307 Abs. 1 S. 1 BGB 240
a) Unstreitige Ansprüche 240
b) Streitlos gestellte Ansprüche 241
aa) Die Ansicht des BAG 241
bb) Kritik an der Lösung des BAG 241
cc) Unangemessene Benachteiligung durch die Erfassung streitlos gestellter Ansprüche 242
III. Gesamtergebnis zum sachlichen Anwendungsbereich 243
C. Art der Geltendmachung von Ansprüchen i.R.d. Ausschlussfrist 246
I. Geltendmachung gegenüber dem Schuldner 246
1. Klauselverbot des § 309 Nr. 13 BGB 246
a) Vor dem 1.10.2016 vereinbarte Ausschlussfristen 247
b) Ab dem 1.10.2016 vereinbarte Ausschlussfristen 247
2. Rechtsfolge eines Verstoßes gegen § 309 Nr. 13 BGB 249
II. Ausschlussfristen mit Klageerfordernis 250
1. Klauselverbot des § 309 Nr. 13 BGB 250
a) Diskussionsstand 250
b) Eigene Bewertung 251
aa) Sachlicher Anwendungsbereich des § 309 Nr. 13 BGB 251
(1) „Anzeigen oder Erklärungen“ 251
(2) „Dem Verwender oder einem Dritten gegenüber abzugeben“ 253
(3) Bindung an eine strengere Form oder besondere Zugangserfordernisse 254
(4) Sinn und Zweck des § 309 Nr. 13 BGB 255
bb) Ergebnis 257
2. Generalklausel des § 307 Abs. 1 BGB 257
D. Fristgestaltung 259
I. Ausgangspunkt 259
1. Überblick über den Diskussionsstand 259
2. Erste Einordnung und Gang der Untersuchung 263
II. Mindestfrist zur Geltendmachung von Ansprüchen gegenüber dem Schuldner 264
1. Interessenlage 264
2. Gesetzliches Leitbild 268
a) Starker Leitbildcharakter der dreijährigen Regelverjährungsfrist 269
b) Erkennbar werdende Grundwertungen 270
c) Gewisse Relativierung des Leitbildcharakters 271
d) Konsequenzen für die Kontrolle von Ausschlussfristen 271
aa) Grundsätzliche Konsequenzen für die Bewertung von Ausschlussfristen 271
bb) Einordnung konkreter Fristlängen 272
3. Besondere Gründe für die Zulässigkeit (kurzer) Ausschlussfristen im Arbeitsleben 276
a) Berücksichtigung kurzer, im Arbeitsrecht geltender Fristen 277
aa) Die Begründung des BAG 277
bb) Kritik 279
(1) Berücksichtigung kurzer gesetzlicher Ausschlussfristen? 279
(a) Kurze Fristen im Zusammenhang mit der Beendigung des Arbeitsverhältnisses 280
(b) Kurze Ausschlussfristen für Ansprüche im Arbeitsrecht 281
(2) Berücksichtigung tarifüblicher Ausschlussfristen? 283
(3) Andere rechtliche Anhaltspunkte für die Zulässigkeit kurzer Ausschlussfristen 285
cc) Zwischenergebnis 285
b) Besonderes Bedürfnis nach (kurzen) Ausschlussfristen wegen des besonderen Charakters des Arbeitsverhältnisses 286
aa) Besonderes Interesse an schneller Rechtsklarheit und Rechtssicherheit 287
(1) Möglichkeit der Entstehung besonders zahlreicher und besonders hoher Ansprüche im Arbeitsleben 287
(a) Bewertung des Arbeitgeberinteresses 287
(b) Bewertung des Arbeitnehmerinteresses 291
bb) Besondere Beweisschwierigkeiten 292
cc) Fluktuation 294
dd) Das Arbeitsverhältnis als höchstpersönliches Verhältnis 294
ee) Besonderes Interesse an schnellem Rechtsfrieden 295
ff) Zwischenergebnis 297
4. Besondere Gründe gegen die Zulässigkeit kurzer Ausschlussfristen in Arbeitsverträgen 298
a) Berücksichtigung der arbeitsrechtlichen Verbote und Grenzen für vertragliche Ausschlussfristen in § 4 Abs. 4 S. 3 TVG, § 77 Abs. 4 S. 4 BetrVG, § 9 S. 3 AEntG und § 3 S. 1 MiLoG 298
aa) Ausgangspunkt 299
bb) Berücksichtigungsfähige Wertungen aus den Ausschlussfristverboten 300
(1) Einwendungen gegen eine Berücksichtigungsmöglichkeit 300
(2) Ableitbare Wertungen 301
(a) Grundsätzliche Skepsis gegenüber Ausschlussfristen 302
(b) Bewertung des Bedürfnisses nach Rechtsklarheit und Rechtssicherheit 303
cc) Weitere Wertungen aus § 9 S. 3 AEntG 303
(1) Gründe für die Ableitbarkeit von Indizien für eine Mindestfristlänge 304
(2) Keine Übertragbarkeit wegen besonderer Regelungssituation? 305
(3) Keine Übertragbarkeit wegen besonders weitreichendem Schutzzweck des § 9 S. 3 AEntG? 307
dd) Zwischenergebnis 308
b) Besondere Beeinträchtigung wegen des Charakters des Arbeitsverhältnisses 309
aa) Komplexität arbeitsvertraglicher Ansprüche 310
bb) Strukturelle Unterlegenheit des Arbeitnehmers 311
cc) Besondere Wichtigkeit der Arbeitnehmeransprüche 313
dd) Zwischenergebnis 314
5. Asymmetrische Wirkungsweise 315
6. Gesamtabwägung und Ergebnis zur Mindestfrist 317
a) Regelmäßige Mindestfrist üblicher Ausschlussfristen 317
aa) Dreimonatige Ausschlussfristen 317
bb) Neun- und sechsmonatige Ausschlussfristen 319
cc) Regelmäßige Mindestfrist von einem Jahr 322
b) Zulässigkeit kürzerer Fristen in Sonderfällen? 324
III. Mindestfrist zur klageweisen Geltendmachung 324
1. Zweistufige Ausschlussfristen 325
a) Besonderheiten der angestrebten Interessenlage 325
b) Gesetzliches Leitbild 326
aa) Grundsätzliche Einordnung der Abweichung vom Verjährungsrecht durch zweistufige Ausschlussfristen 326
bb) Einordnung konkreter Fristlängen 327
c) Besondere Gründe für die Zulässigkeit kurzer zweistufiger Ausschlussfristen 329
aa) Berücksichtigung arbeitsrechtlicher Regelungen zu Ausschlussfristen 329
bb) Besonderes Bedürfnis nach (kurzen) zweistufigen Ausschlussfristen in Arbeitsverhältnissen? 330
d) Beeinträchtigung durch die zweite Stufe einer Ausschlussfrist 332
aa) Ausgangspunkt 332
bb) Interesse an ausreichender Frist für die Vorbereitung einer gerichtlichen Geltendmachung 333
cc) Interesse, nicht zu kurzfristiger Klageerhebung gezwungen zu sein 335
dd) Besondere Beeinträchtigung durch Anspruchsverlust 337
ee) Zwischenergebnis 338
e) Quasi einseitige Wirkung kurzer Fristen auf zweiter Stufe 338
f) Gesamtabwägung und Ergebnis 338
aa) Regelmäßige Mindestfrist von einem Jahr 339
bb) Unzulässigkeit kürzerer Fristen 340
2. Qualifiziert einstufige Ausschlussfristen 343
IV. Fristbeginn 344
1. Fristbeginn auf erster Stufe 344
a) Die Auslegung des Fristbeginns 345
b) Kontrolle anhand von § 307 Abs. 1 S. 1, Abs. 2 BGB 348
aa) Einfluss auf die Interessenverteilung 348
bb) Gesetzliches Leitbild 348
(1) Leitbildcharakter des Verjährungsrechts hinsichtlich des Fristbeginns 349
(2) Konsequenzen für die Ausschlussfristkontrolle 350
cc) Bewertung des Abweichungsinteresses und der Beeinträchtigung des Arbeitnehmers 352
dd) Gesamtabwägung und Ergebnis 353
2. Fristbeginn auf der zweiten Stufe 354
a) Zwang zur klageweisen Geltendmachung ausdrücklich anerkannter Ansprüche 355
b) Faktische Vereitelung des Zugangs zu den Gerichten 355
aa) Lösung des BAG: Wahrung der zweiten Stufe durch Erhebung der Kündigungsschutzklage bzw. Klage über die Feststellung des Bestehens des Arbeitsverhältnisses 356
bb) Kritik 357
cc) Lösung über die Gestaltung des Fristbeginns 359
E. Ausschlussfristen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 359
1. Gesetzliche Anhaltspunkte für eine abweichende Bewertung 360
2. Besonderheiten bei der Bewertung des Abweichungsinteresses und der Beeinträchtigung des Arbeitnehmers 361
3. Bewertung konkreter Klauselgestaltungen 363
a) Zulässige Mindestfrist auf der ersten und zweiten Stufe 363
b) Fristbeginn 364
aa) Absenken der subjektiven Voraussetzungen bei kurzen Fristen? 365
bb) Zulässigkeit kürzerer objektiver Ausschlussfristen 365
F. Gesamtergebnis 366
§ 4 Transparenzkontrolle 370
A. Die Transparenzkontrolle im Recht der AGB 370
I. Grundlagen des Transparenzgebots 370
1. Allgemeine Grundlagen 370
2. Übertragbarkeit auf Arbeitsverträge? 372
II. Inhalt des Transparenzgebots in § 307 Abs. 1 S. 2 BGB 375
1. Hauptausprägungen des Transparenzgebots 375
2. Maß der Transparenzanforderungen des § 307 Abs. 1 S. 2 BGB 376
III. Zu beachtende Besonderheiten im Arbeitsrecht 379
1. Berücksichtigung im Arbeitsrecht geltender Besonderheiten, § 310 Abs. 4 S. 2 BGB 380
2. Berücksichtigung der den Vertragsschluss begleitenden Umstände, § 310 Abs. 3 Nr. 3 BGB 380
B. Konkrete Transparenzanforderungen an Ausschlussfristen 381
I. Transparenz des Beginns der Ausschlussfrist 381
1. Beginn auf der ersten Stufe 381
2. Beginn auf der zweiten Stufe 383
II. Transparenz der Voraussetzungen und Rechtsfolge der Ausschlussfrist 384
III. Transparenz des sachlichen Geltungsbereichs 384
1. Ausgangspunkt 384
2. Umfassend formulierte Ausschlussfristen 385
a) Ausgangspunkt 386
aa) Überblick 386
bb) Erste Einordnung und Gang der Untersuchung 390
b) Vermeidung einer Unwirksamkeit durch Auslegung 391
aa) Wortlaut 392
bb) Einschränkende Auslegung 393
(1) Möglichkeit der Heranziehung weiterer Auslegungsmittel 393
(2) Extraktion nicht im Zentrum der Ausschlussfrist stehender Ansprüche 394
(a) Außergewöhnliche, nicht für regelungsbedürftig gehaltene Fälle? 395
(b) Kein Gesetzesverstoß gewollt? 397
(c) Zwischenergebnis 399
(3) Extraktion von Mindestlohnansprüchen 400
(4) Extraktion gesetzlicher Urlaubsansprüche 401
(5) Extraktion von Ansprüchen im Zusammenhang mit absoluten Rechten 403
(6) Extraktion von streitlos gestellten Ansprüchen und Insolvenzforderungen 405
cc) Ergebnis 407
c) Transparenzverstoß wegen eines zu weitreichenden Geltungsbereichs 407
aa) (Teil-)‌Unwirksamkeit und Transparenzkontrolle 408
(1) Unanwendbarkeit des Transparenzgebots? 409
(2) Kein Verstoß gegen § 307 Abs. 1 S. 2 BGB aus strukturellen Gründen 411
(3) Keine Intransparenz wegen „Wissenkönnens“ um das gesetzliche Verbot 412
(4) Zwischenfazit 413
bb) Transparenzverstoß auch ohne (Teil-)‌Unwirksamkeit? 413
cc) Zwischenergebnis 414
d) Teilunwirksamkeit wegen der Berücksichtigung im Arbeitsrecht geltender Besonderheiten? 414
aa) Teilunwirksamkeit bei Verstoß gegen § 4 Abs. 4 S. 3 TVG und § 77 Abs. 4 S. 4 BetrVG? 415
(1) Ausgangspunkt 415
(2) Die Ansicht des BAG 416
(3) Kritik 417
(4) Weitere Begründungsansätze 420
bb) Ergebnis 422
e) Teilunwirksamkeit wegen begrenzter Rechtsfolgenanordnungen in Wirksamkeitsgrenzen außerhalb der §§ 305ff. BGB? 422
aa) Teilunwirksamkeit bei Verstoß gegen § 3 S. 1 MiLoG? 424
(1) Ausgangspunkt 424
(a) Überblick 424
(b) Erste Einordnung und Gang der Untersuchung 427
(2) Nebeneinander der beiden Regelungen 428
(a) Wortlaut 429
(b) Systematik 432
(c) Sinn und Zweck des § 3 S. 1 MiLoG 432
(aa) Konterkarieren des Zwecks von § 3 S. 1 MiLoG durch Teilunwirksamkeit? 433
(bb) Reichweite der Unwirksamkeitsfolge für § 3 S. 1 MiLoG grundsätzlich belanglos? 434
(cc) Zwischenergebnis 436
(d) Ergebnis 437
(3) Lösung der Kollision zwischen § 3 S. 1 MiLoG und dem AGB-Recht 438
(a) Logisches Spezialitätsverhältnis 438
(b) Vorrangverhältnis wegen eindeutiger Teilunwirksamkeitsanordnung 439
(c) Lösung des Konflikts nach dem lex posterior Grundsatz 442
(d) Vergleich mit § 74a HGB 443
(e) Allgemeiner Vorrang der „Inhaltskontrolle im engeren Sinne“? 444
(f) Entscheidung des Vorrangverhältnisses nach dem Sinn und Zweck der Normen 445
(aa) Sinn und Zweck des § 3 S. 1 MiLoG 445
(bb) Konsequenz für das Konkurrenzverhältnis 447
(4) Ergebnis 449
bb) Teilunwirksamkeit bei Verstoß gegen § 9 S. 3 AEntG? 450
(1) Ausgangspunkt 450
(2) Eigene Bewertung 451
cc) Weitere Wirksamkeitsgrenzen 452
dd) Zwischenergebnis 453
f) Ergebnis 453
3. Zulässige Gestaltung des sachlichen Anwendungsbereichs 455
a) Vorüberlegung und Formulierungsmöglichkeiten 455
b) Einbeziehung in den Vertrag 456
c) Auslegung 457
d) Transparenzkontrolle 459
aa) Ausgangspunkt 459
bb) Pauschale Einschränkung des Anwendungsbereichs 460
(1) Überblick 460
(2) Stellungnahme zu pauschalen Einschränkungen des Anwendungsbereichs 463
(a) Abgesenkte Transparenzanforderungen? 463
(b) Beeinträchtigung des Vertragspartners 464
(aa) Erste Einordnung 465
(bb) Vergleich mit der Verwendung von Rechtsbegriffen 466
(c) Keine Zumutbarkeit der verbleibenden Intransparenz 468
(d) Zwischenergebnis 469
cc) Abschließende ausdrückliche Regelung des Anwendungsbereichs 469
dd) Konkretisierungsobliegenheit hinsichtlich bestimmter Ansprüche 471
(1) Art der zu konkretisierenden Ausnahmen 473
(a) Konkretisierung für Ausnahmen im „Kernbereich“ der Ausschlussfrist 474
(b) Weitere Konkretisierungsobliegenheiten? 476
(2) Ausmaß der Konkretisierungsobliegenheit im Kernbereich 478
e) Ergebnis 480
§ 5 Zusammenfassung der Ergebnisse und Klauselvorschlag 483
A. Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse 483
B. Klauselvorschlag 487
§ 6 Ausschlussfristen in „Altverträgen“ 489
A. Altfallkonstellationen wegen der Anwendung des AGB-Rechts nach dem Wegfall der Bereichsausnahme für das Arbeitsrecht 489
I. Ausgangspunkt 490
II. Lösungswege 491
III. Ergänzende Vertragsauslegung bei Ausschlussfristen in Altverträgen 494
1. Verstoß gegen besondere Klauselverbote 494
a) Voraussetzungen der ergänzenden Vertragsauslegung 495
b) Lückenschließung durch ergänzende Vertragsauslegung 497
2. Verstoß gegen § 307 Abs. 1 S. 1 BGB 497
a) Voraussetzungen der ergänzenden Vertragsauslegung 497
b) Lückenschließung durch ergänzende Vertragsauslegung 499
B. Altfallkonstellationen durch Änderungen außerhalb der §§ 305ff. BGB 500
I. Ausgangspunkt 500
1. Überblick über den Diskussionsstand 501
2. Erste Einordnung und Gang der Untersuchung 503
II. (Geltungserhaltende) Auslegung 504
III. Transparenzkontrolle, § 307 Abs. 1 S. 2, 1 BGB 505
1. Ausgangspunkt 505
2. Einordnung der fortgesetzten Transparenzkontrolle 506
3. Fortgesetzte Transparenzkontrolle in § 307 Abs. 1 S. 2 BGB? 508
a) Erste Annäherung 508
b) Schutzzweck des § 307 Abs. 1 S. 2 BGB 510
aa) Schutzgrund für die fortgesetzte Transparenzkontrolle? 513
(1) Unabwendbarkeit der Gefahr für den Vertragspartner? 513
(2) Situative Unterlegenheit und Abwehr von Rechtsmissbrauch 514
(3) Intellektuelles Ungleichgewicht zwischen den Parteien 516
(4) Verbraucherschutz 517
(5) Zwischenergebnis 519
bb) Beeinträchtigung der positiven Funktionen von AGB 519
c) Zwischenergebnis 520
4. Ergebnis 521
IV. Angemessenheitskontrolle nach § 307 Abs. 1 S. 1 BGB 521
V. Rechtsfolge (teil-)‌unwirksamer Ausschlussfristen in Altverträgen 522
1. Ausgangspunkt 522
2. Eigener Ansatz 523
VI. Vereinbarung der Ausschlussfrist nach Absehbarkeit der zukünftigen Geltung zwingender gesetzlicher Grenzen 525
1. Vereinbarung nach Inkrafttreten des zwingenden Rechts 525
2. Vereinbarung vor Inkrafttreten des zwingenden Rechts 527
C. Zusammenfassung der Ergebnisse 528
Literaturverzeichnis 531
Stichwortverzeichnis 551